Der Link als Tabu, Deepfakes, Sammelklage gegen OpenAI

1. Der Link, das ewige Tabu
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier kritisiert bei “Übermedien” die Praxis vieler Medienhäuser, insbesondere t-online.de, in ihren Artikeln die von ihnen verwendeten Quellen nicht zu verlinken. Dies widerspreche den Mindeststandards des Online-Journalismus und untergrabe die Glaubwürdigkeit: “Es ist so bezeichnend, dass rund 30 Jahre nach dem Beginn des Online-Journalismus in Deutschland grundlegende Standards wie das Verlinken von Quellen immer noch nicht selbstverständlich sind – und von manchen vermeintlich seriösen Redaktionen sogar ausdrücklich abgelehnt werden.” Zuvor hatten die “Medieninsider” über das Thema berichtet (nur mit Abo lesbar).

2. Mediale Glaubwürdigkeit in Gefahr
(deutschlandfunk.de, Sebastian Wellendorf, Audio: 23:54 Minuten)
Im Deutschlandfunk spricht Sebastian Wellendorf mit der KI-Forscherin Maria Pawelec über die zunehmende Bedrohung der Glaubwürdigkeit von Medien und Journalismus durch Deepfakes. Pawelec fordert Maßnahmen von Politik und Plattformen, beispielsweise eine stärkere gesetzliche Regulierung und bessere Analysetools, um dem Problem zu begegnen. Sie betont auch die Notwendigkeit für das Publikum, eine gesunde Skepsis an den Tag zu legen und Informationen kritisch zu hinterfragen.

3. Untergang abgewendet: “Titanic” verkauft 6.000 neue Abos
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Wie bei “DWDL” zu lesen ist, habe das wirtschaftlich angeschlagene Satire-Magazin “Titanic” nach dem Start einer Rettungskampagne innerhalb von zwei Wochen 6.000 neue Abonnements und zusätzlich 500 T-Shirts verkaufen können. Außerdem habe die Redaktion 34.000 Euro an Spenden eingesammelt. Damit sei das Überleben des Magazins für mindestens ein Jahr gesichert. Chefredakteurin Julia Mateus äußerte sich auf “Titanic”-typische Weise: “Es wurde bestätigt, dass Print das Medium der Zukunft ist.”

Bildblog unterstuetzen

4. Haben Bild und B.Z. “journalistische Standards” gebrochen?
(lawblog.de, Udo Vetter)
Udo Vetter schreibt in seinem “Law Blog” über die Kritik der “taz” an den Zeitungen “Bild” und “B.Z.”, die geplante Straßenblockaden der “Letzten Generation” öffentlich gemacht hatten. Die “taz” wirft den Springer-Blättern vor, journalistische Standards verletzt und sich zu “Erfüllungsgehilfen der Polizei” gemacht zu haben. Vetter widerspricht diesen Vorwürfen und weist darauf hin, dass die Presse nach dem Pressekodex grundsätzlich keine Nachrichtensperren akzeptiere und die Polizei das Recht habe, “aktuelle Berichte über geplante Straftaten” zur Kenntnis zu nehmen.

5. Klimawandel: Warum Wettermoderatoren attackiert werden
(ndr.de, Zapp Medienmagazin, Isabel Schneider, Video: 9:19 Minuten)
Bei “Zapp” berichten die Wettermoderatoren Karsten Schwanke (ARD) und Özden Terli (ZDF) von zunehmenden Anfeindungen, weil sie die Klimakrise in ihren Wetterberichten thematisieren. Die Angriffe reichen von Beleidigungen und Unterstellungen bis hin zu Bedrohungen, wobei Terli auch rassistisch angefeindet wird. Der Psychologe Philipp Schmid bestätigt, dass solche Angriffe das Ziel haben, Wissenschaftler und Meteorologen einzuschüchtern und mundtot zu machen, um die Berichterstattung über das Klima zu unterdrücken.

6. Bestsellerautoren reichen Sammelklage gegen ChatGPT-Hersteller OpenAI ein
(spiegel.de)
Eine Gruppe von 17 Autorinnen und Autoren, darunter bekannte Namen wie John Grisham und George R.R. Martin, hat eine Sammelklage gegen den ChatGPT-Betreiber OpenAI eingereicht. Sie wirft dem Unternehmen vor, den Chatbot ohne Erlaubnis mit ihren Büchern trainiert zu haben. ChatGPT basiere auf “systematischem Diebstahl im großen Stil”. OpenAI habe in einer Stellungnahme betont, die Rechte der Autorinnen und Autoren zu respektieren und den Dialog zu suchen.