1. In Erdoğans Türkei sind Fakten eine Beleidigung
(taz.de, Klaudia Lagozinski)
Klaudia Lagozinski berichtet über die Festnahme des schwedischen Journalisten Joakim Medin in der Türkei, dem unter anderem Präsidentenbeleidigung und Terrorismus vorgeworfen werden, ohne stichhaltige Beweise. Die Festnahme stehe offenbar im Zusammenhang mit einer regierungskritischen Protestaktion in Stockholm, an der Medin laut mehreren Quellen jedoch nicht beteiligt gewesen sei. Der Fall zeige, wie das Erdoğan-Regime zunehmend auch gegen ausländische Journalistinnen und Journalisten vorgeht und kritische Berichterstattung als Straftat behandelt.
2. dju fordert Presseauskunftsrecht
(verdi.de, Günter Herkel)
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) fordert angesichts der diskutierten Abschaffung des Informationsfreiheitsgesetzes (IFG) ein Presseauskunftsrecht und warnt vor einem massiven Rückschritt für Transparenz und Pressefreiheit. Kritik komme auch von Organisationen wie “FragDenStaat”, Transparency International und “Correctiv”, die betonen, wie wichtig das IFG für demokratische Kontrolle und die Aufdeckung politischer Skandale sei.
3. Wie YouTube & andere Medien uns krank machen – und wie wir das verhindern
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 27:37 Minuten)
Mats Schönauer wirft auf seinem Youtube-Kanal “Topfvollgold” regelmäßig einen kritischen Blick hinter die Kulissen von Boulevardpresse, Youtubern und Social Media. Diesmal geht er der Frage nach, “wie YouTube & andere Medien uns krank machen – und wie wir das verhindern”.
Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”.
4. Journalist entführt und ermordet
(reporter-ohne-grenzen.de)
In Mexiko wurde erneut ein Journalist entführt und ermordet. Das Opfer Raúl Irán Villarreal Belmont habe wenige Tage zuvor auf Facebook einen Betrugsfall angeprangert, in den ein lokaler Unternehmer und Regierungsbeamte verwickelt gewesen seien. Anja Osterhaus, Geschäftsführerin von Reporter ohne Grenzen, sagt zu dem Fall: “Die extreme Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten in Mexiko ist schockierend: Wer Korruption und Missstände aufdeckt, muss fürchten, ermordet zu werden. Die weit verbreitete Straflosigkeit verschärft diese Krise noch.”
5. KI im Journalismus – Kollegin oder Konkurrenz?
(sr-mediathek.de, Katrin Aue & Kai Schmieding, Audio: 16:30 Minuten)
Bei “Medien Cross & Quer” schauen Katrin Aue und Kai Schmieding auf ein Experiment in Italien, bei dem die Zeitung “Il Foglio AI” nach Angaben der Verleger komplett mit Künstlicher Intelligenz erstellt worden sei. Aue und Schmieding fragen: “In wie festem Zustand ist Künstliche Intelligenz mittlerweile im deutschsprachigen Journalismus? Was funktioniert, knapp zweieinhalb Jahre nach dem Start von ChatGPT, was ist gescheitert? Wie sehr wird nach wie vor über die ethischen Grenzen diskutiert? Und was macht das mit den Jobs im Medien-Bereich?” Antworten darauf gibt Oskar Vitlif, Journalist, Trainer und Autor des KI-Newsletters “Oskar.Tools”.
6. ChatGPT-Update vereinfacht Bildmanipulation – Schweizer Regulierung hinkt hinterher
(fairmedia.ch, Tobias König)
Das neueste Update von ChatGPT erleichtere die Bearbeitung und Manipulation von Bildern erheblich, was das Risiko von Missbrauch, etwa durch Deepfakes oder sexualisierte Inhalte, erhöhe. Das gelte vor allem, wenn solche Inhalte über Soziale Medien verbreitet würden. Angela Müller, Geschäftsleiterin von “AlgorithmWatch CH”, warne vor langfristigen Auswirkungen auf das Informationsökosystem und fordere, sowohl KI-Anbieter als auch Plattformbetreiber stärker zur Verantwortung zu ziehen. Während die EU mit dem Digital Services Act bereits Maßnahmen ergriffen habe, hinke die Schweiz in der Regulierung von KI und Sozialen Medien deutlich hinterher.