Aufschub für Assange, Musk-Klage abgewiesen, “Die nette Frau Krawall”

1. Rüdiger und DFB gehen juristisch gegen Julian Reichelt vor
(faz.net)
Zu Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan vor rund zwei Wochen veröffentlichte Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger bei Instagram ein Foto von sich, das nach Ansicht von Julian Reichelt, einst bei “Bild” als Chefredakteur geschasst und heute Leiter des Wutportals “Nius”, eine islamistische Geste zeige. Gegen diese Unterstellung gehen sowohl der Fußballer als auch der Verband DFB nun juristisch vor: Rüdiger habe Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Berlin gestellt, der DFB habe den Fall der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main gemeldet.

2. Assange bekommt Aufschub
(netzpolitik.org, Constanze Kurz)
Gestern hat der britische Royal Court of Justice über den Fall Julian Assange entschieden. Es ging dabei um die Frage, ob dem Einspruch des Wikileaks-Gründers gegen dessen Auslieferung an die USA stattgegeben wird. Das Gericht habe den Berufungsantrag in mehreren Punkten als begründet und stichhaltig angesehen. Constanze Kurz erklärt, warum die Sache für Assange dennoch nicht ausgestanden ist.

3. US-Gericht weist Klage von X gegen Hassrede-Forscher ab
(spiegel.de)
Die gemeinnützige Organisation Center for Countering Digital Hate hatte eine Zunahme von Hassreden auf X (früher Twitter) seit der Übernahme durch Elon Musk festgestellt. Das wollte der Tech-Milliardär nicht auf sich sitzen lassen und zog nach allerlei öffentlicher Empörung vor Gericht. Dort wurde Musks Klage als offensichtlich unbegründete Einschüchterungsklage (SLAPP) eingestuft und abgewiesen.

Bildblog unterstuetzen

4. Schluckt der RBB die Staatsvertrags-Pille oder kommt die Klage?
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet, habe der RBB derzeit mit mehreren Herausforderungen gleichzeitig zu kämpfen, die sich aus dem neuen Staatsvertrag ergäben. So habe die Politik dem Sender beispielsweise die Gründung eines neues Regionalbüros in Brandenburg an der Havel auferlegt, wogegen sich der RBB zunächst stark gewehrt habe. Niemeier beschreibt, welche Regelungen des Staatsvertrages dem öffentlich-rechtlichen Sender weitere Kopfschmerzen bereiten.

5. Warum müssen wir anders über Sinti und Roma berichten?
(br.de, Linus Lüring, Audio: 31:40 Minuten)
In “BR24 Medien” geht es um zum Teil folgenschwere Fehler in der Berichterstattung über Sinti und Roma: Welche Muster gibt es? Und wie entstehen sie? Was passiert zum Beispiel beim “Othering”? Und welche Ansätze existieren, um die Berichterstattung zu verbessern? Markus End vom Zentrum für Antisemitismusforschung, der auch das Bild von Sinti und Roma in Medien untersucht, kritisiert vier zentrale Darstellungsmuster. (Der Sendung ist eine Triggerwarnung beigefügt: “Es ist in dieser Folge eine rassistische Äußerung (‘Z-Wort’) zu hören.”)

6. Die nette Frau Krawall: Wer ist Exxpress-Herausgeberin Eva Schütz?
(derstandard.at, Katharina Mittelstaedt)
Im österreichischen “Standard” geht Katharina Mittelstaedt in einem Porträt einer spannenden Personalie nach: “Eva Schütz ist eine getriebene Multimillionärin. Im türkisen Finanzministerium arbeitete sie als Stellvertreterin von Thomas Schmid. Heute führt sie das Krawallmedium ‘Exxpress’. Was hat sie damit vor?” Begleitend dazu lohnt die aktuelle Ausgabe des “Inside-Austria”-Podcasts: “Exxpress” – Ein rechtes Krawallportal außer Kontrolle (Audio: 37:04 Minuten).