Suchergebnisse für ‘Patrick’

Spiegel, Apple, Patrick Gensing

1. “Wie wir dem ‘investigativen Qualitätsjournalismus’ des Spiegel auf den Leim gingen”
(blog.seibert-media.net, Matthias Rauer)
Matthias Rauer berichtet von seinen Erfahrungen mit den Recherchen einer “Spiegel”-Redakteurin: “Ganz ehrlich: Am liebsten hätten Sie sich wahrscheinlich eine Beispielfirma ausgedacht, in der es exakt so zugeht, wie Sie es für Ihren Artikel brauchen, richtig?”

2. “Lachen bis zum bitteren Ende”
(nzz.ch, Lennart Laberenz)
Lennart Laberenz beleuchtet die Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit von Nachrichten- und Satiresendungen.

3. “Exklusiv: IT-Konzerne umgarnen Journalisten”
(ndr.de, Video, 5:33 Minuten)
Ein Bericht über die Beziehung zwischen Technikjournalisten und Apple.

4. “Patrick Gensing: ‘Medien dürfen keine Ängste schüren'”
(vocer.org, Carla Reveland)
Ein Interview mit Patrick Gensing: “Ich glaube, dass man die Leute eher gewinnen kann, wenn im Journalismus eine Haltung vertreten wird, als wenn da irgendwie einfach nur Fakten angehäuft werden. Das ist in meinen Augen auch überhaupt nicht Journalismus. Einfach nur Fakten zu liefern und sagen, wir können das nicht beurteilen und wissen das nicht. Das zu beurteilen ist doch genau unser Job.”

5. “Die Hassknechte vom Abdiss-Dienst”
(zeit.de, Stefan Mesch)
“Oft laden ganze Feuilletons nur noch ein, laut ‘Zustimmung: Gut gebrüllt! Endlich sagt es jemand!’ zu brüllen oder ‘Blödsinn! Alles falsch! Böser Mensch, böse Presse, böse Welt!'”, schreibt Stefan Mesch in einem Beitrag über Debattenkultur: “Meine Traumartikel als Leser wären ‘100 Museen, die man sich schenken kann’, ‘Gesundheit: 10 unbegründete Sorgen’, ‘Politik: Was niemand wissen muss’. Texte, die versprechen: ‘Du musst nicht umdenken, nichts ändern oder wissen, dir keine Sorgen machen. Wir zählen auf, was du ignorieren darfst. Deine Vorurteile stimmen. Bleib, wie du bist!'”

6. “WER DAS LIEST, IST DOOF”
(medienwoche.ch, Reto Hunziker)
Reto Hunziker beschimpft das Publikum: “Sie zetern über den Schund, den Medien verbreiten, doch wer ist der Erste, der sich darauf stürzt? Sie, Sie werter Leser, Sie!”

Patrick Modiano, Bahnstreik, Mauerspecht-Challenge

1. “Mehr Grautöne, bitte!”
(ostpol.de)
Was sich Osteuropa-Korrespondenten von deutschen Redaktionen wünschen. Baltikum-Korrespondentin Birgit Johannsmeier: “Ein Problem, dem wir als Auslandskorrespondenten in den Medien begegnen, ist das große Vertrauen der Redakteure in die Nachrichtenagenturen, die meiner Meinung nach gerne Vorurteile bedienen und mit reißerischen Aufmachern um Kunden werben.”

2. “Eigenwillige Schelme”
(literaturkritik.de, Nils Demetry)
Nils Demetry sieht die Redaktionen vom Gewinn des Literaturnobelpreises durch Patrick Modiano überrumpelt. “Dass ein vermeintlich unbekannter und dazu für die mediale Verwertung denkbar ungeeigneter Schriftsteller den Literaturnobelpreis gewinnt (‘Er macht den Literaturbetrieb nicht mit.’), stellt Redaktionen in Zeiten von Klickzahlen und Sekundenjournalismus zunächst einmal vor ein Problem. (…) Nur Stunden nach der Bekanntgabe empörte sich beispielsweise der Cicero auf seiner Facebookseite über die Entscheidung (‘Gratulation an die Jury, die es seit Jahr und Tag schafft, die großen amerikanischen Erzähler zu ignorieren.’) und freute sich höhnisch ‘mit allen Feuilletonisten und Redaktionen, die sich das Werk Modianos jetzt im Schnelldurchlauf ergoogeln’ mussten.”

3. “Spazieren gehen kann man auch mit Rollstuhl – TV-Experimente”
(leidmedien.de, Judyta Smykowski)
“Eine Behinderung auszuprobieren, ist im Fernsehen so beliebt geworden wie Kochshows, Casting-Shows und DIY-Shows”, findet Judyta Smykowski und schaut sich diese Sendungen genauer an.

4. “Spiegel Online: Verzerrung und Unterschlagung”
(klima-luegendetektor.de)
Der “Klima-Lügendetektor” analysiert einen Artikel von “Spiegel Online” zum finalen Klimareport des IPCC.

5. “Mauerspechte im Winterschlaf? Das ZDF vergeigt eine Social-Media-Aktion zum Mauerfall”
(absolutobsolet.blogspot.de)
Zum 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer ruft das ZDF zur “Mauerspecht-Challenge” auf, zum virtuellen Einreißen der Mauer. Doch es wurden bisher gerade mal 15,5 Kilometer zerstört: Während schon 85 Prozent des Zeitrahmens verstrichen sei, habe man noch nicht einmal 10 Prozent der Zielvorgabe erreicht.

6. “Ein typischer Bahnstreik-Bericht”
(ardmediathek.de, Video, 1:32 Minuten)

Jena, Das Neue Testament, Patrick Bahners

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Wie Jena im ZDF zur Stadt der Angst wurde”
(otz.de, Steven Uhly)
Ein Beitrag der ZDF-Sendung “aspekte” über Jena sorgte bei Einwohnern der Stadt für Empörung – Redaktionsleiter Christhard Läpple antwortete darauf. Steven Uhly erzählt nun Details zu den Aufnahmen und liefert eine nachträgliche Einschätzung: “Der Fernsehbeitrag hat Angst zu einem Bild von Jena gemacht, und Jena mit dem ganzen Osten gleichgesetzt. Ich selbst, mit meinem Migrationshintergrund, stehe da wie ein potenzielles Opfer.”

2. “Mohamed Bouazizi und der Werther-Effekt”
(beim-wort-genommen.de, Jonas Schaible)
Anlässlich der Diskussion über den Werther-Effekt denkt Jonas Schaible über die Folgen der Selbstverbrennung von Mohamed Bouazizi nach.

3. “Wir recherchieren so gut wie der Spiegel”
(meedia.de, Alexander Becker)
Die wöchentlich erscheinende Frauenzeitschrift “Das Neue” erzählt in einem Sonderheft das Neue Testament nach. “Das Sonderheft, so sonderbar es daherkommt, ist Teil der Strategie des ehemaligen Bild-Mannes Mandt sein Yellow breiter aufzustellen, die Qualität zu steigern und die Auflagenverluste zu stoppen.”

4. “Much Ado About Stuffing”
(thedailyshow.com, Video, 5:13 Minuten, englisch)
Was Fox News kümmert: Wie oft US-Präsidenten Gott erwähnen in ihrer Thanksgiving-Ansprache.

5. “5 Jahre neunetzcom”
(neunetz.com, Marcel Weiß)
Marcel Weiß zieht nach fünf Jahren Bloggen auf Neunetz.com ein ausführliches Zwischenfazit: “Weil immer von Medienwandel die Rede ist, und viele lapidar davon schreiben, dass ‘sich jetzt alles ändert’, stumpft man diesbezüglich ein wenig ab, aber: Es ändert sich wirklich alles. Die Radikalität des Bruches und die Potentiale sind auch weiterhin den Meisten nicht bewusst.”

6. “Wenn Popkritiker ins Schwärmen geraten: Patrick Bahners schreibt über die Band ‘Low’ (Lesung)”
(blogs.nmz.de/badblog, Moritz Eggert, Audio, 6:18 Minuten)
Moritz Eggert spricht eine im Feuilleton der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” erschienene Konzertkritik von Patrick Bahners als Hörspiel ein.

Bild.de, n-tv, RTL  etc.

Medien erklären Patrick Swayze für tot

Gegen halb sieben gestern Abend haben RTL, n-tv und Bild.de Patrick Swayze sterben lassen. RTL berichtete in seinem Magazin “Exclusiv” vom Tod des krebskranken Schauspielers und sendete gleich einen Nachruf:

Der Schwestersender n-tv hatte zuvor ins laufende Programm die Breaking News eingeblendet: “US-Medien: Patrick Swayze stirbt an Krebs”, meldete auf Twitter: “Der amerikanische Schauspieler stirbt nach langer schwerer Krankheit” und ließ sich den Tod von seiner Korrespondentin in New York bestätigen. Bild.de brachte die Meldung (“US-Schauspieler Patrick Swayze ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben”) unter Bezug auf n-tv, n-tv nannte daraufhin “Bild” als Quelle.

Eine echte, verlässliche Quelle hatten sie alle nicht. Die Nachrichtenagentur dpa meldete um 18.54 Uhr, sie bemühe sich um eine Bestätigung, aber: “Zur Zeit gibt es dafür keine Quellen in den USA”. Um 19.10 Uhr MESZ veröffentlichte die amerikanische Zeitschrift “People” auf ihrer Homepage das Dementi einer Sprecherin Swayzes, um 19.29 Uhr berichtete dpa darüber.

Die Falschmeldung haben in Deutschland unter anderem auch die Online-Auftritte von “B.Z.” (“Patrick Swayze ist tot”), “Express” (“Patrick Swayze ist tot”), RTL (“Patrick Swayze ist tot”) und “Rheinischer Post” (“Patrick Swayze offenbar gestorben”) verbreitet.

Mehr zum Thema:

Millionenstrafe für Deutschland, Trumps Medienstrategie, Streik

1. Deutschland muss 34 Millionen Euro Strafe zahlen
(tagesschau.de, Julius Rabba)
Weil Deutschland die EU-Richtlinie zum Schutz von Whistleblowern erst 2023 – und damit zweieinhalb Jahre zu spät – umgesetzt habe, habe der Europäische Gerichtshof nun eine Strafe von 34 Millionen Euro verhängt. Darüber hinaus könnte es zu einem weiteren Verfahren der EU-Kommission wegen inhaltlicher Mängel kommen. Das “Whistleblower-Netzwerk” hat eine Idee, wie die vielen Millionen Euro verwendet werden könnten: “Daraus möge auf europäischer Ebene der überfällige Unterstützungs- und Kompensationsfonds für geschädigte Whistleblower eingerichtet werden.”

2. Zu links, zu grün, zu schlecht
(taz.de, Lotta Drügemöller)
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Röwekamp verweigere Interviews mit Radio Bremen, weil er den öffentlich-rechtlichen Sender für politisch “linksgrün”, qualitativ schlecht und scheinheilig halte. Röwekamp werfe Radio Bremen einseitige Berichterstattung und öffentliche Meinungsmache vor. Der Sender weise die Kritik zurück.

3. Was zur Hölle ist in den USA los? Über Trumps Medienstrategie
(steadyhq.com/de/brodnig, Ingrid Brodnig)
Ingrid Brodnig kritisiert in ihrem Newsletter unter anderem, dass US-Präsident Donald Trump gezielt rechte Influencer und verschwörungsideologische Akteure anstelle unabhängiger Journalistinnen und Journalisten bevorzuge und so eine wohlwollende Berichterstattung erzeuge. Außerdem zeigt sie am Beispiel von Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., wie irritiert die impfkritische Szene reagiert, wenn ihre Galionsfiguren Positionen vertreten, die ihrem Weltbild widersprechen.

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4. Kurz & KNAckig: Wie Trumps Politik die freien Medien an ihre Grenzen bringt
(turi2.de, Steffen Grimberg)
Steffen Grimberg stellt fest, dass Donald Trumps Politik traditionelle transatlantische Allianzen gefährde und selbst konservative Medien wie die des Axel-Springer-Konzerns zum Umdenken zwinge. Daneben zeigt Grimberg auf, wie Trumps Angriffe auf die Pressefreiheit dazu führen, dass wichtige US-Medien wie die “Washington Post” unter Jeff Bezos oder die “Los Angeles Times” unter Patrick Soon-Shiong sich zunehmend der Meinungsvielfalt verweigern.

5. Umgang mit freien Fotografen: DJV Sachsen kritisiert Sächsische Zeitung
(flurfunk-dresden.de)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) Sachsen kritisiere den Umgang der “Sächsischen Zeitung” mit freien Fotografinnen und Fotografen nach der Übernahme durch den Madsack-Konzern. Dem DJV gehe es insbesondere um unklare Zukunftsperspektiven, große Honorarunterschiede und ungeklärte Urheberrechtsfragen. Besonders problematisch sei, dass Fotos ohne Zustimmung über das Madsack-Netzwerk verbreitet würden, was zusätzliche rechtliche und finanzielle Fragen aufwerfe.

6. Zwei Tage Streik
(sueddeutsche.de)
Wie die “Süddeutsche Zeitung” in eigener Sache mitteilt, befindet sich die Redaktion derzeit erneut für zwei Tage im Warnstreik. Betroffen seien die Online-Berichterstattung, Newsletter und Podcasts. Die Freitags- und Samstagsausgaben der gedruckten Zeitung sollen in reduziertem Umfang erscheinen. Hintergrund sei ein Tarifkonflikt zwischen den Gewerkschaften und dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger.

Offener Brief, Kickls Lieblings-TV, True-Crime-Exzesse

1. Mehr als 1700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kritisieren CDU und CSU
(spiegel.de, Ann-Katrin Müller)
Mehr als 1.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kritisieren in einem offenen Brief die CDU/CSU-Bundestagsfraktion für deren Kleine Anfrage, in der zahlreiche Demokratie- und zivilgesellschaftliche Projekte unter dem Vorwurf mangelnder Neutralität infrage gestellt werden, darunter auch journalistische Projekte. Sie sehen darin einen gefährlichen Versuch, demokratische Organisationen zu diskreditieren und zu delegitimieren, ähnlich der Argumentation rechtsextremer Akteure. Der offene Brief appelliert an die Union, die Unabhängigkeit der Zivilgesellschaft zu respektieren und gemeinsam gegen Populismus und Rechtsextremismus vorzugehen.

2. Meine Vermieterin, die Journalistin
(taz.de, Paul Schwenn)
“Ein dubioser Wohnungsunternehmer machte Geschäfte mit einer ‘Spiegel’-Chefredakteurin. Im Magazin erschienen gefällige Artikel über seine Person.” Paul Schwenn erläutert die Hintergründe eines Falls, der einige Fragen aufwirft.

3. Kickls Lieblings-TV
(falter.at, Charlotte Heß & Barbara Tóth)
Die rechtspopulistische Medienplattform “AUF1” verbreite seit Jahren fragwürdige und irreführende Inhalte, insbesondere über Corona und angebliche Impfschäden. Bisher habe “AUF1” dabei von einem gemeinnützigen Vereinsstatus profitiert, was steuerliche Vorteile und Schutz geboten habe. Dieser Status werde nun aber aberkannt, sodass der Sender nicht mehr ungehindert unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit agieren könne.

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4. “Kein Freifahrtschein für True-Crime-Exzesse”
(forum-opferhilfe.de, Tanjev Schultz)
Der Journalistikprofessor Tanjev Schultz hält True-Crime-Formate nur dann für gerechtfertigt, wenn sie ein öffentliches Interesse befriedigen, etwa durch die Aufklärung ungeklärter Fragen oder möglicher Justizirrtümer. Die Berichterstattung über besondere politisch motivierte Fälle wie zur RAF oder zum NSU könne sinnvoll sein, um gesellschaftliche Lehren für die Zukunft zu ziehen. Die bloße Sensationslust rechtfertige laut Schultz hingegen nicht das erneute Aufgreifen zurückliegender Kriminalfälle, da hierdurch Betroffene unnötig gefährdet und Täter stigmatisiert werden könnten.

5. Initiative: DVB-T2 & Co. aus Staatshaushalt finanzieren
(teltarif.de, Michael Fuhr)
Die Initiative “SOS – Save our Spectrum” fordere, dass terrestrische TV-Verbreitungstechnologien wie DVB-T2 und das geplante 5G Broadcast künftig aus Steuergeldern statt aus Rundfunkgebühren finanziert werden. Hintergrund sei die Abschaltung mehrerer Senderstandorte, die nach Ansicht der Initiative die Unabhängigkeit Deutschlands gefährde, da Streaming- und Cloud-Dienste zunehmend von US-Anbietern oder Personen wie Elon Musk abhängig seien. “Save our Spectrum” fordere daher eine staatlich gesicherte, sabotageresistente Rundfunkinfrastruktur, um die Versorgung im Krisenfall sicherzustellen.

6. Zehn Jahre journalistenfilme.de: Big Party oder Abschied auf Raten?
(journalistenfilme.de, Patrick Torma)
Das Blog journalistenfilme.de, das sich kritisch mit dem Bild des Journalismus in Filmen auseinandersetzt, feiert 2025 sein zehnjähriges Bestehen. Seitenbetreiber Patrick Torma nimmt das zum Anlass, über Erfolge, aber auch über Herausforderungen zu reflektieren. Dabei hinterfragt Torma offen den hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand, den das Blog verursacht hat, und deutet an, dass das Jubiläumsjahr entweder Anlass für einen neuen Anlauf oder für eine Abschiedstournee sein könnte.

Medien über Migration, Tatort Pressestelle, Nötigung in Nippon

1. Warum berichten Medien nur dann über Migration, wenn etwas Schlimmes passiert?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 22:31 Minuten)
Das aktuell alles beherrschende Thema des Bundestagswahlkampfs ist das Thema Migration. Holger Klein hat Ella Schindler, Co-Vorsitzende des Vereins “Neue deutsche Medienmacher*innen” nach den möglichen Gründen gefragt: Lassen sich Medien zu sehr von der Politik beeinflussen? Und wie ginge es besser?

2. ARD muss Wagenknecht nicht zu “Wahlarena” einladen
(n-tv.de)
Laut einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln müsse die ARD die BSW-Kanzlerkandidatin Sahra Wagenknecht nicht zur Sendung “Wahlarena 2025” einladen. Das Gericht habe dies mit der geringeren politischen Bedeutung des BSW im Vergleich zu den bereits eingeladenen Parteien (SPD, Union, Grüne und AfD) begründet und auf die Rundfunkfreiheit des für die Sendung verantwortlichen WDR verwiesen.

3. Tatort Pressestelle
(turi2.de, Steffen Grimberg)
Steffen Grimberg beschäftigt sich in seiner Kolumne mit der abnehmenden telefonischen Auskunftsbereitschaft von Pressestellen. Seine Botschaft: “Für eine Gesellschaft, die angesichts der aktuellen Herausforderungen mehr denn je auf fairen, offenen Dialog angewiesen ist, ist das eine bedenkliche Entwicklung. Professionalität funktioniert auch mündlich. Also macht euch mal ‘n bisschen locker!”

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4. EU warnt vor Gefahren durch TikTok und X für die Bundestagswahl
(spiegel.de)
Die EU-Kommission habe vor möglichen Risiken für die Bundestagswahl durch Soziale Netzwerke wie TikTok und X/Twitter gewarnt. Laut einer nicht namentlich genannten EU-Kommissionsvertreterin bestehe eine “Gefahrensituation”. Die EU verfüge mit dem Digital Services Act allerdings über Maßnahmen, um Wahlmanipulation und Hassrede zu bekämpfen. Es gebe laufende Verfahren gegen Plattformen wie X, Facebook und TikTok, doch es bleibe unklar, ob vor der Bundestagswahl noch Sanktionen verhängt werden: “Dass die Kommission um Präsidentin Ursula von der Leyen noch vor der Bundestagswahl handelt, gilt nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP allerdings als unwahrscheinlich. Sie wolle sich wegen der Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump gegen Europa derzeit nicht mit den Techgiganten anlegen, heißt es demnach in Brüssel.”

5. Nötigung in Nippon
(taz.de, Martin Fritz)
Martin Fritz berichtet von einem MeToo-Skandal beim japanischen Sender Fuji TV, der nach Vorwürfen gegen den Entertainer Masahiro Nakai auch wirtschaftliche Folgen habe. Nach Rückzug von Werbepartnern und Druck eines US-Großaktionärs hätten mehrere japanische TV-Sender Untersuchungen frauenfeindlicher Strukturen angekündigt. Für Fuji TV könnten die Folgen erheblich sein: “Japanische Medienkenner halten es sogar für möglich, dass der einst erfolgreichste Sender Fuji TV diesen Skandal nicht überlebt.”

6. Die besten Journalistenfilme: Zehn Geheimtipps für die nächsten Filmeabend
(journalistenfilme.de, Patrick Torma)
Patrick Torma stellt zehn weniger bekannte, aber seiner Meinung nach sehenswerte Filme über Journalismus vor, darunter “A Taxi Driver” (2017), “Holy Spider” (2022) und “Verlorene Illusionen” (2021). Die Auswahl reicht von historischen Dramen über Mediensatiren bis zu Thrillern und Werken der Gattung Film Noir. Torma hebt dabei sowohl filmische Qualitäten als auch gesellschaftliche und medienkritische Aspekte hervor und verlinkt ausführliche Besprechungen zu den einzelnen Titeln.

KW 42/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Realitätsfabrik Mediensystem
(schweigenistzustimmung.de, Jens Brodersen & Patrick Breitenbach, Audio: 2:06:59 Stunden)
“Man muss in letzter Zeit ansehen, wie Debatten verunglücken, fast überall Desinformation herumgereicht werden und scheinbar nur noch das Rückenmark die Kommunikation beherrscht. Einordnung häufig Fehlanzeige. Ist das Zufall, Zeitgeist, Ziel oder alles zusammen?” Jens Brodersen und Patrick Breitenbach unterhalten sich über die “Realitätsfabrik Mediensystem” und das bietet, wie eigentlich immer bei ihrem Podcast “Schweigen ist Zustimmung”, lohnenswerte Gedanken und Perspektiven.

2. Diese Talkshows sind Gift!
(youtube.com, Maurice Höfgen, Video: 28:38 Minuten)
Maurice Höfgen kritisiert in seinem Video die Art und Weise, wie politische Talkshows, insbesondere die von Maybrit Illner, die öffentliche Debatte prägen. Er bemängelt eine fehlende Struktur und Führung in der Sendung, einen fehlenden Faktencheck und einen fehlenden Kontext. Darüber hinaus kritisiert Höfgen, dass sich die Diskussionen oft auf Nebenschauplätze wie Migration konzentrierten, während dringendere Themen wie Investitionen und Schuldenpolitik ignoriert würden.

3. Wie hart ist es, über einen Vergewaltigungsprozess wie den in Avignon zu berichten?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 21:26 Minuten)
Holger Klein spricht mit Annika Joeres, die für “Zeit Online” aus Frankreich über einen großen Vergewaltigungsprozess berichtet: “Wie ist das für eine Journalistin, über einen Fall dieses Ausmaßes zu berichten? Schaut sie die Videos an? Gibt es eine Grenze zum Voyeurismus in der medialen Abbildung, die nicht überschritten werden sollte? Und was für eine Debatte hat die breite Berichterstattung über den Fall in Frankreich (und auch in Deutschland) ausgelöst?”
Hinweis: “Übermedien” hat dem Podcast eine Triggerwarnung beigefügt.

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4. Was ist Hassrede?
(deutschlandfunknova.de, Inga Bones, Audio: 55:13 Minuten)
Die Philosophin Inga Bones spricht in ihrem Vortrag bei Deutschlandfunk Nova darüber, wie der Begriff “Hassrede” definiert werden kann und welche Unterschiede es zu Beleidigungen oder Diskriminierungen gibt. Sie betont, dass es wichtig sei, Hassrede präzise zu definieren, da Meinungsfreiheit ein wichtiges Grundrecht sei, das dennoch klare Grenzen haben sollte.

5. KINO.TO – Die verbotene Streamingrevolution
(ardaudiothek.de, Maxie Römhild, Audio: fünf Folgen zwischen 36 und 44 Minuten)
Der fünfteilige Podcast des MDR erzählt die Geschichte des illegalen Streamingdienstes kino.to, der 2008 in Deutschland entstand und eine ganze Generation von Nutzern prägte. Im Mittelpunkt steht der Aufstieg und Fall des Gründers Dirk B., der mit gestohlenen Filmen Millionär wurde, bis die Behörden seine Aktivitäten beendeten. Und es geht um die Frage, ob auch die Nutzer eine Mitschuld an der millionenfachen Verletzung des Urheberrechts tragen.

6. Thomas Gottschalk darf noch sagen, was er will
(spiegel.de, Maximilian Sepp, Video: 18:51 Minuten)
Ende vergangener Woche sorgte ein “Spiegel”-Interview (nur mit Abo lesbar) für großes mediales Aufsehen, das Alexander Kühn und Vicky Bargel mit dem Entertainer Thomas Gottschalk geführt haben. Jetzt gibt es eine Art “Making of” zu dem Gespräch, in dem Bargel verrät, wie die Umstände des Interviews waren und wie sie es einordnet.

Ende der Hintergrundrunde?, Schertz und die Medien, Auskoppel-Formate

1. Keine verschwiegenen Runden mehr im Kanzleramt
(tagesspiegel.de, Jost Müller-Neuhof)
Laut “Tagesspiegel” will sich Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt nicht mehr mit ausgewählten Journalisten und Journalistinnen zu vertraulichen Hintergrundgesprächen treffen. Jost Müller-Neuhof, rechtspolitischer Korrespondent beim “Tagesspiegel”, ist sich allerdings nicht sicher, wie ernst das zu nehmen ist: “Möglich, dass Schmidt seine Aktivitäten mit der Presse nun ausschließlich als Privatmann weiterführt – und sich amtlichen Transparenzpflichten damit entzieht. Auf eine Anfrage dazu gab es zunächst keine Reaktion.”

2. Der Star-Anwalt: Christian Schertz und die Medien
(ardmediathek.de, Nora Binder, Video: 59:20 Minuten)
Als “Star-Anwalt” ist Christian Schertz bekannt für die Vertretung von Prominenten und Medienschaffenden. Er vertrat Jan Böhmermann in der Schmähgedicht-Affäre gegen den türkischen Präsidenten Erdoğan, Moderator Günther Jauch gegen die Boulevardpresse und zuletzt Rammstein-Sänger Till Lindemann. Nora Binder hat Schertz für ihre einstündige Dokumentation in dessen Berliner Kanzlei besucht und mit Mandanten sowie Journalisten gesprochen. Der sehenswerte Film wirft viele interessante Fragen auf um “Recht, Moral, Medien und mächtige Männer”.

3. Vermitteln Medien eine europäische Öffentlichkeit?
(deutschlandfunk.de, Pia Behme, Audio: 30:31 Minuten)
Schaffen Medien eine europäische Öffentlichkeit? Können sie zu einem europäischen Bewusstsein beitragen? Darüber spricht Pia Behme mit Patrick Leusch von ENTR, einer Initiative der Deutschen Welle und France Médias Monde in Zusammenarbeit mit Medienunternehmen in sechs europäischen Ländern, und der Deutschlandfunk-Korrespondentin Carolin Born.

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4. Volksverpetzer: “Manchen Menschen ist die Wahrheit egal”
(christoph-koch.net)
Christoph Koch hat Thomas Laschyk, den Gründer des Blogs “Volksverpetzer”, interviewt. Laschyk verrät, warum er für seine Faktenchecks gerne reißerische Überschriften verwendet: “Wenn ich mir schon die Mühe mache, das alles nachzurecherchieren und zu widerlegen, dann brauche ich eigene Narrative, um die Menschen zu erreichen. Also fing ich an, die Methoden der Fake-Verbreiter gegen sie zu verwenden und auch reißerische Titel zu nutzen, um die Leserinnen und Leser emotional anzusprechen.”

5. AfroMedia Network
(de.ejo-online.eu, Elva Nziza)
Elva Nziza stellt das AfroMedia Network vor, eine Plattform für afrikanische Medienforschung und Zusammenarbeit. Das Netzwerk arbeite mit dem African Journalism Educators’ Network und dem European Journalism Observatory zusammen, um “Informationen auszutauschen und die Sichtbarkeit von für Afrika relevanten Geschichten zu erhöhen”.

6. Auskoppel-Formate: Wieviel Idee braucht eine Abendshow?
(dwdl.de, Peer Schader)
“ProSieben im Speziellen und das Fernsehen im Allgemeinen pflegt schon seit längerem eine Leidenschaft dafür, schnell und klein auf Sendung geschickte Ideen nachher nochmal in ganz großem Rahmen auszukoppeln. Mit unterschiedlichem Erfolg allerdings.” Peer Schader hat sich angeschaut, wie das mit den Auskopplungen funktioniert, wie groß eine Idee sein muss, um eine abendfüllende Show daraus zu machen, und warum ein Scheitern erfolgreiche Konzepte hervorbringen kann.

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