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KW 14/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Klaasohm auf Borkum – Was sich nach der Kritik verändert hat
(ardmediathek.de, Alexandra Bauer & Julia von Buddenbrock, Video: 29:40 Minuten)
Die Reportage des NDR-Medienmagazins “Zapp” beschäftigt sich mit den Folgen der kritischen Berichterstattung über den Brauch des Klaasohm auf Borkum, bei dem auch Frauen mit Kuhhörnern geschlagen wurden. Der Film beleuchtet die Frage, wie die Inselgemeinschaft auf die bundesweite Kritik in Medien reagiert, zwischen der Verteidigung der Tradition und dem Gefühl, falsch dargestellt worden zu sein.

2. 75 Jahre ARD – Umbau unter Druck
(youtube.com, Julius Bretzel, Audio: 29:58 Minuten)
In dieser Folge des “Tagesschau”-Podcasts “11KM” spricht die Medienjournalistin Annika Schneider anlässlich des 75-jährigen Bestehens der ARD über die Geschichte und die aktuellen Herausforderungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. Als ehemalige ARD-Mitarbeiterin analysiert sie, warum ARD und ZDF derzeit unter Druck stehen – unter anderem aufgrund von Skandalen und strukturellen Problemen. Schneider erklärt, warum es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt und was sich inhaltlich und organisatorisch ändern muss.
Weitere Hörtipps zum ARD-Jubiläum: 75 Jahre ARD: Die ARD und die Politik – Ringen um Unabhängigkeit (br.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 25:59 Minuten) und “Töne, Texte, Bilder”-Spezial: 75 Jahre ARD (wdr.de, Anja Backhaus, Audio: 44:59 Minuten).

3. Woher kommt der Mediensprech?
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers, Audio: 36:31 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die Frage, ob sich der Journalismus immer weiter von der Alltagssprache entfernt. Es diskutieren DLF-Hörer Arno Logiewa, Kommunikationswissenschaftlerin Friederike Herrmann, Hauptstadtjournalistin Helene Bubrowski und Michael Borgers vom DLF.

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4. Medien aus der Krise in die (Sinn)krise?
(podcast.de, Julia Krüger & Maurice Gajda, Audio: 1:01:50 Stunden)
In der aktuellen Folge des Podcasts “In kleiner Runde – Medien Insider” sprechen Julia Krüger und Maurice Gajda über eine mögliche Medienkrise in Deutschland und stellen fest, dass trotz Krisenrhetorik eine Menge Geld im System vorhanden ist. Sie diskutieren unter anderem über das Scheitern des Verlagshauses Gruner + Jahr und die Entwicklungen bei großen Akteuren wie “Spiegel” und Axel-Springer-Verlag. Außerdem sprechen sie mit Daniela Braun vom Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien über die Herausforderungen und kreativen Antworten von Tageszeitungen auf sinkende Abozahlen.

5. Hartmut Rosa (Soziologe)
(wiesoweshalbwarum.podigee.io, Thomas Hartmann, Audio: 1:07:00 Stunden)
In seinem Podcast “Wieso? Weshalb? Warum?” spricht Thomas Hartmann mit dem Soziologen Hartmut Rosa über dessen Konzept der Resonanz und einer möglichen Bedeutung für Kindermedien. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, wie Medienangebote gestaltet sein müssen, um Resonanzerfahrungen bei Kindern zu fördern, also Beziehungen zur Welt, die von echter Verbundenheit und Berührung geprägt sind. Dabei diskutieren sie auch kritisch, inwieweit Medien solche Erfahrungen ermöglichen oder sogar verhindern können.

6. Deutsch-französische Beziehungen und was die Medien dazu sagen
(spotify.com, Christian Jakubetz, Audio: 25:13 Minuten)
Der BR-Journalist und Autor Jean-Marie Magro spricht in Christian Jakubetz’ Podcast “Satzzeichen” über sein neues Buch “Radatouille”, in dem er seine Radtour durch Frankreich und seine Eindrücke vom Land beschreibt. Weitere Themen des Gesprächs sind die Medienlandschaft in Frankreich und das französische Bild der deutsch-französischen Beziehungen. Mit seinem Buch und einer begleitenden Lesereise möchte Magro einen differenzierteren Blick auf Frankreich vermitteln.

Festgenommen in der Türkei, Presseauskunft, Bildmanipulation

1. In Erdoğans Türkei sind Fakten eine Beleidigung
(taz.de, Klaudia Lagozinski)
Klaudia Lagozinski berichtet über die Festnahme des schwedischen Journalisten Joakim Medin in der Türkei, dem unter anderem Präsidentenbeleidigung und Terrorismus vorgeworfen werden, ohne stichhaltige Beweise. Die Festnahme stehe offenbar im Zusammenhang mit einer regierungskritischen Protestaktion in Stockholm, an der Medin laut mehreren Quellen jedoch nicht beteiligt gewesen sei. Der Fall zeige, wie das Erdoğan-Regime zunehmend auch gegen ausländische Journalistinnen und Journalisten vorgeht und kritische Berichterstattung als Straftat behandelt.

2. dju fordert Presseauskunftsrecht
(verdi.de, Günter Herkel)
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) fordert angesichts der diskutierten Abschaffung des Informationsfreiheitsgesetzes (IFG) ein Presseauskunftsrecht und warnt vor einem massiven Rückschritt für Transparenz und Pressefreiheit. Kritik komme auch von Organisationen wie “FragDenStaat”, Transparency International und “Correctiv”, die betonen, wie wichtig das IFG für demokratische Kontrolle und die Aufdeckung politischer Skandale sei.

3. Wie YouTube & andere Medien uns krank machen – und wie wir das verhindern
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 27:37 Minuten)
Mats Schönauer wirft auf seinem Youtube-Kanal “Topfvollgold” regelmäßig einen kritischen Blick hinter die Kulissen von Boulevardpresse, Youtubern und Social Media. Diesmal geht er der Frage nach, “wie YouTube & andere Medien uns krank machen – und wie wir das verhindern”.
Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”.

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4. Journalist entführt und ermordet
(reporter-ohne-grenzen.de)
In Mexiko wurde erneut ein Journalist entführt und ermordet. Das Opfer Raúl Irán Villarreal Belmont habe wenige Tage zuvor auf Facebook einen Betrugsfall angeprangert, in den ein lokaler Unternehmer und Regierungsbeamte verwickelt gewesen seien. Anja Osterhaus, Geschäftsführerin von Reporter ohne Grenzen, sagt zu dem Fall: “Die extreme Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten in Mexiko ist schockierend: Wer Korruption und Missstände aufdeckt, muss fürchten, ermordet zu werden. Die weit verbreitete Straflosigkeit verschärft diese Krise noch.”

5. KI im Journalismus – Kollegin oder Konkurrenz?
(sr-mediathek.de, Katrin Aue & Kai Schmieding, Audio: 16:30 Minuten)
Bei “Medien Cross & Quer” schauen Katrin Aue und Kai Schmieding auf ein Experiment in Italien, bei dem die Zeitung “Il Foglio AI” nach Angaben der Verleger komplett mit Künstlicher Intelligenz erstellt worden sei. Aue und Schmieding fragen: “In wie festem Zustand ist Künstliche Intelligenz mittlerweile im deutschsprachigen Journalismus? Was funktioniert, knapp zweieinhalb Jahre nach dem Start von ChatGPT, was ist gescheitert? Wie sehr wird nach wie vor über die ethischen Grenzen diskutiert? Und was macht das mit den Jobs im Medien-Bereich?” Antworten darauf gibt Oskar Vitlif, Journalist, Trainer und Autor des KI-Newsletters “Oskar.Tools”.

6. ChatGPT-Update vereinfacht Bildmanipulation – Schweizer Regulierung hinkt hinterher
(fairmedia.ch, Tobias König)
Das neueste Update von ChatGPT erleichtere die Bearbeitung und Manipulation von Bildern erheblich, was das Risiko von Missbrauch, etwa durch Deepfakes oder sexualisierte Inhalte, erhöhe. Das gelte vor allem, wenn solche Inhalte über Soziale Medien verbreitet würden. Angela Müller, Geschäftsleiterin von “AlgorithmWatch CH”, warne vor langfristigen Auswirkungen auf das Informationsökosystem und fordere, sowohl KI-Anbieter als auch Plattformbetreiber stärker zur Verantwortung zu ziehen. Während die EU mit dem Digital Services Act bereits Maßnahmen ergriffen habe, hinke die Schweiz in der Regulierung von KI und Sozialen Medien deutlich hinterher.

KW 13/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Der Fall Imamoglu: Welche Rolle spielen die Medien in der Türkei?
(br.de, Jasper Ruppert, Audio: 34:07 Minuten)
Gegen die Festnahme von Ekrem İmamoğlu, Bürgermeister von Istanbul und Konkurrent des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, protestieren in der Türkei Hunderttausende Menschen. Bei “BR24 Medien” spricht Jasper Ruppert mit Expertinnen und Experten über den medialen Aspekt: “Wie wird über den Fall berichtet? Wie hat es Erdogan geschafft, einen großen Teil der Medien unter seine Kontrolle zu bringen? Und welche Medien nutzen türkeistämmige Menschen in Deutschland und wie nehmen sie dadurch die Ereignisse in der Türkei wahr?”

2. Trumps Chat-Fiasko: Dummheit oder Kalkül?
(youtube.com, Michael Götz, Audio: 31:27 Minuten)
Im “Podcast für Deutschland” der “FAZ” geht es zunächst um den Militär-Chat-Skandal, bei dem der Chefredakteur des Magazins “The Atlantic” in eine Chatgruppe mit hochrangigen US-Sicherheitsbeamten aufgenommen wurde – ein Fall, der massive Zweifel an der Professionalität der Trump-Administration aufwirft. Im zweiten Teil berichtet “FAZ”-Korrespondent Christian Meier über seine kurzzeitige Festnahme im Westjordanland und über die politische Lage in Israel, insbesondere den innenpolitischen Druck auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dessen Interesse an der Aufrechterhaltung des Konflikts.

3. Über sprachliche Eskalation und ihre mediale Wirkung
(deutschlandfunk.de, Stephan Beuting, Audio: 42:10 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um Empörung und sprachliche Eskalation in der Berichterstattung. Es diskutieren DLF-Hörer Gerhard Behnke, der Linguist Friedemann Vogel und Tilman Aretz von n-tv.de.

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4. Welcher Umgang mit digitalen Medien ist sinnvoll?
(youtube.com, Lenne Kaffka, Audio: 33:59 Minuten)
Im Gespräch mit dem “Spiegel” erklärt Grundschullehrer und Bildungs-TikToker Niko Kappe, wie wichtig es aus seiner Sicht ist, Kinder frühzeitig, aktiv und begleitet an digitale Medien heranzuführen, statt sie davon fernzuhalten. Er plädiert für eine Medienerziehung auf Augenhöhe, klare Regeln im Familienalltag und den Aufbau von Vertrauen – sowohl bei der Nutzung von Geräten als auch im Umgang mit Sozialen Netzwerken. Neben Medienkompetenz betont er die Bedeutung von Werten, kritischem Denken und elterlicher Vorbildfunktion, um Kinder fit für die digitale Zukunft zu machen.

5. Franziska Müllers – ZDF Sportreporterin, Redakteurin und Moderatorin
(spotify.com, Lisabell Shewafera, Audio: 52:38 Minuten)
In der aktuellen Folge von “Inside Medien” ist die ZDF-Sportjournalistin Franziska Müllers zu Gast, die bereits von Katar bis Paris über internationale Sportgroßereignisse berichtet hat. Müllers erzählt, wie sie über eine Lokalzeitung, den WDR und Praktika beim ZDF zum Journalismus kam. Außerdem gibt sie spannende Einblicke in den Alltag des Sportjournalismus und Tipps für den Einstieg in die Medienbranche.

6. Rosenthal
(zdf.de, Oliver Haffner & Gernot Krää, Video: 1:32:43 Stunden)
Das bewegende Biopic erzählt vom inneren Konflikt des beliebten Showmasters Hans Rosenthal, der am 9. November 1978, dem erstmaligen Gedenktag an die Pogrome von 1938, trotz seiner traumatischen Vergangenheit als Jude in Nazi-Deutschland eine Unterhaltungssendung moderieren soll. Zwischen öffentlichem Erfolgsdruck, persönlichen Erinnerungen an Verfolgung und familiärem Verlust ringt Rosenthal, dargestellt von Florian Lukas, mit der Frage, ob und wie er seine Geschichte öffentlich machen soll.

Ein letzter Schuss, Breiter Aufschrei, Was im Medien-Bereich geplant ist

1. Ein letzter Schuss – dann stoppt die Aufnahme
(zeit.de, Nicolás Pablo Grone & Luisa Hommerich & Suha Ma‘ayeh & Yassin Musharbash)
In Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Journalistenkonsortium “Forbidden Stories” und zehn weiteren internationalen Medienpartnern rekonstruiert die “Zeit” den Angriff auf den palästinensischen Journalisten Fadi al-Wahidi, der im Gaza-Krieg schwer verletzt wurde – trotz Presseweste und in einem Gebiet ohne Evakuierungswarnung. Die Recherche lege nahe, dass al-Wahidi möglicherweise gezielt oder fahrlässig von der israelischen Armee getroffen wurde. Der Fall stehe exemplarisch für die enorme Gefahr, der lokale Journalisten in Gaza ausgesetzt sind, und werfe ernste Fragen zur Pressefreiheit und zum Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten in bewaffneten Konflikten auf.

2. Breiter Aufschrei für Erhalt der Informationsfreiheit
(netzpolitik.org, Sebastian Meineck & Markus Reuter)
Laut einem geleakten Papier aus den Verhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD plane die Union, das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) in seiner jetzigen Form abzuschaffen. Das stoße auf breite Kritik von Medienschaffenden, NGOs und Aufsichtsbehörden, darunter Gewerkschaften, Reporter ohne Grenzen, Netzwerk Recherche, “Correctiv”, “LobbyControl”, Abgeordnetenwatch.de und viele andere. Sebastian Meineck und Markus Reuter haben die Reaktionen zusammengefasst, die eine beeindruckend einhellige Ablehnung der Pläne zur Abschaffung der Einsicht in amtliche Dokumente zeigen.
Dazu auch: CDU-Politiker Philipp Amthor, der für die Union die Verhandlungen zum IFG führte, spricht von einer “Märchenstunde”. Laut Amthor wolle man das Gesetz nicht ersatzlos abschaffen, es gehe lediglich um eine Novellierung.

3. Koalitionsverhandlungen: Was im Medien-Bereich geplant ist
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Uwe Mantel berichtet, dass CDU/CSU und SPD in den Koalitionsverhandlungen zahlreiche medienpolitische Vorhaben planen, darunter eine Reform der Filmförderung, die Senkung der Mehrwertsteuer für Presseerzeugnisse auf 0 Prozent und Maßnahmen gegen Desinformation in Sozialen Medien. Vorgesehen seien auch eine erleichterte Zusammenarbeit von Medienunternehmen sowie ein besserer Schutz von Journalistinnen und Journalisten. Die Finanzierung vieler dieser Vorhaben bleibe jedoch unklar.

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4. Türkei Proteste: Kritische Berichte unterdrückt
(youtube.com, Daniel Bröckerhoff, Video: 2:59 Minuten)
In einem kurzen Video für das NDR-Medienmagazin “Zapp” thematisiert Daniel Bröckerhoff, wie die türkische Regierung auf die Proteste gegen die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu mit harter Repression reagiert, darunter Gewalt gegen Demonstranten, Verhaftungen prominenter Medienschaffender und massive Einschränkungen der Pressefreiheit. Medien und Soziale Netzwerke würden zensiert, Reporter kriminalisiert und Mobilfunknetze blockiert, um die Berichterstattung zu unterdrücken.

5. Queere Repräsentation in afrikanischen Nachrichtenmedien: Zwischen Kriminalisierung und Sichtbarkeit
(de.ejo-online.eu, Kemiso Wessie)
Wie Kemiso Wessie berichtet, sähen sich queere Menschen in vielen afrikanischen Ländern in Medien weiterhin mit Ausgrenzung, Zensur und homophoben Narrativen konfrontiert, was durch rechtliche Kriminalisierung und staatlich kontrollierte Berichterstattung verstärkt werde. Ein Ausweg seien die digitalen Plattformen: “Die zunehmende Nutzung digitaler Medien wie TikTok, Instagram oder Podcast-Plattformen bietet neue Möglichkeiten des Ausdrucks. Diese Räume werden für LGBTQ+-Gemeinschaften immer wichtiger, auch, weil sie oft die Gatekeeper der traditionellen Medien umgehen.”

6. Plüsch und Selbsthilfe
(taz.de, Amelie Sittenauer)
Amelie Sittenauer beschreibt in der “taz”, wie Meme-Accounts wie “Softcore Trauma” auf Instagram Themen wie Traumabewältigung mit plüschiger Ästhetik, popkulturellen Figuren und Selbsthilfeansätzen verbinden und damit viele Menschen erreichen. Dabei sieht Sittenauer sowohl problematische Aspekte wie eine Kommerzialisierung und eine inflationäre Verwendung des Traumabegriffs, als auch positive Funktionen dieser Communities als digitale Selbsthilfegruppen mit unterstützender Wirkung.

KW 12/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Journalisten vor Gericht: Wie kritische Berichte weggeklagt werden
(ndr.de, Lea Eichhorn, Video: 22:17 Minuten)
In ihrem Beitrag für das NDR-Medienmagazin “Zapp” zeigt Lea Eichhorn, wie Journalistinnen und Journalisten durch teure Klagen unter Druck gesetzt werden. Das Ziel dahinter: kritische Berichterstattung verhindern. Solche Einschüchterungsklagen, sogenannte SLAPPs, zielen darauf ab, Angst und finanziellen Schaden zu verursachen: “Wird hier der Rechtsstaat missbraucht, um die Pressefreiheit zu beschneiden?”

2. Wer gewinnt, wer verliert? Medien und Koalitionsverhandlungen
(br.de, Jean-Marie Magro, Audio: 27:06 Minuten)
Die neue Ausgabe von “BR24 Medien” beschäftigt sich mit der Frage, wie Medien über die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD berichten. Moderator Jean-Marie Magro spricht darüber mit dem Kampagnenberater Mathias Richel, dem Politikwissenschaftler Christoph Bieber und dem Hauptstadtbüroleiter des Deutschlandfunks Stephan Detjen: “Spielen Inhalte eine untergeordnete Rolle im Vergleich zur Frage, wer sich durchgesetzt hat?”

3. Bangen um “Radio Free Europe” und manipulierte KI-ChatBots
(wdr.de, Anja Backhaus, Audio: 44:57 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” beleuchtet wie immer verschiedene Themen aus der Medienwelt, darunter auch die unsichere Zukunft von “Radio Free Europe”, dessen Finanzierung durch politische Entscheidungen bedroht sei. Der vom US-amerikanischen Staat gegründete Sender sei von Kürzungen durch die Trump-Administration betroffen.

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4. Diskurs statt Destruktion: Wie werden wir zu einer resilienten Informationsgesellschaft
(youtube.com, Greta Buschhaus, Video: 1:32:58 Stunden)
“Ein Großteil der digitalen Öffentlichkeit wird kontrolliert durch einige wenige Konzerne, und öffentliche Diskurse sind Spielball ihrer Entscheidungsmacht. Werden da die bisherigen Ansätze und Ideen noch reichen? Wie wirksam wird der europäische Digital Services Act? Genügen die bisherigen Initiativen für Nachrichtenkompetenz? Und welche Rolle spielt der Journalismus?” Darüber diskutieren Christiane Hoffmann, stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, Markus Beckedahl, Gründer von digitalpolitik.de und der Digitalkonferenz re:publica, Laura Krause von der Organisation “More In Common” und Simon Hurtz, Gründer des “Social Media Watchblog”.

5. Traumjob Journalismus
(ardaudiothek.de, Jan Katona, Audio: 1:52:07 Stunden)
In der Sendung “Blue Moon” des RBB-Jugendsenders “Fritz” unterhält sich Jan Katona mit Frederik von Castell, Chefredakteur des “medium magazins”, über den Weg in den Journalismus, den Berufsalltag und die Herausforderungen in einer sich wandelnden Gesellschaft mit politischen Krisen und globalen Konflikten. Ziel der Sendung sei es, Einblicke in den Beruf zu geben, Fragen zu beantworten und junge Menschen für Medienarbeit zu begeistern.

6. Medizinische Influencer*innen: Diagnose Selbstvermarktung
(zdf.de, Jan Böhmermann, Video: 31:15 Minuten)
“Abgegriffene Gala-Hefte von 2022, hustende Patient*innen im Wartezimmer und die Diagnose: ‘Ja, das geht grade rum!’. So ein Besuch in einer Arztpraxis kann ernüchternd sein. Da bieten Medfluencer*innen mittlerweile eine willkommene Alternative.” Jan Böhmermann und sein “ZDF Magazin Royale” sind dem Phänomen der sogenannten Medfluencer (Kofferwort aus Medizin und Influencer) nachgegangen: “Sind sie nur daran interessiert, den Menschen zu helfen?”

RBB-Rücktritte, Dreckschleuder, Gehypte Untergrundorganisation

1. RBB-Spitzenpersonal tritt wegen mangelhafter Berichterstattung zurück
(spiegel.de)
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zieht nach der fehlerhaften Berichterstattung über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar personelle Konsequenzen: Programmdirektorin Katrin Günther und Chefredakteur David Biesinger haben ihre bisherigen Ämter beim öffentlich-rechtlichen Sender niedergelegt. Die zentralen Vorwürfe gegen Gelbhaar seien offenbar erfunden gewesen. Weitere Informationen hat der RBB in einem “In eigener Sache” zusammengestellt.

2. Dreckschleuder für anti-rot-grüne Ressentiments
(taz.de, Ulrike Winkelmann)
Das Onlineportal “Nius”, gegründet und geführt vom ehemaligen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt und finanziert von Multimillionär Frank Gotthardt, verbreite gezielt anti-rot-grüne Ressentiments und bediene rechtspopulistische Narrative. Durch eine jüngst erworbene TV-Lizenz könnte sich “Nius” zu einem bedeutenden Medium rechts der Mitte entwickeln.

3. “Arte hat so ein Flair wie eine gehypte Untergrundorganisation”
(dwdl.de, Senta Krasser)
Heike Hempel, neue Präsidentin des deutsch-französischen Senders Arte, wolle diesen digitaler, jünger und europäischer ausrichten und gleichzeitig ihren Job beim ZDF fortsetzen. Arte sehe sie dabei als kulturell wichtigen Sender, der wie eine “gehypte Untergrundorganisation” funktioniere und wesentlich zum Zusammenhalt und kulturellen Austausch in Europa beitrage.

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4. Wie Europa die Macht großer Internetgiganten brechen will
(ardaudiothek.de, Jean-Marie Magro, Audio: 27:22 Minuten)
Moderator Jean-Marie Magro spricht mit Svea Windwehr vom digitalpolitischen Verein D64 und mit ARD-Brüssel-Korrespondenten Jakob Mayr über das schwierige Verhältnis von Elon Musk zur EU. Hintergrund ist Musks Unterstützung rechtspopulistischer Kräfte und dessen Kritik an der EU, die er unter anderem durch provokante Posts auf seiner Plattform X zum Ausdruck bringt. Diskutiert wird auch, wie die EU durch Regulierung versucht, die Marktmacht der großen US-Internetkonzerne einzuschränken.

5. Plattformen gegen offenes Internet: Das Digitale ist das Echte
(derstandard.at, Gerold Riedmann)
Gerold Riedmann, Chefredakteur des österreichischen “Standard”, beschreibt in seinem Essay zum 30-jährigen Bestehen von derStandard.at, wie geschlossene Plattformen und KI-gesteuerte Dienste zunehmend die Informationsvielfalt und damit den demokratischen Diskurs im Internet gefährden. Während Plattformen wie Instagram und TikTok die Nutzerinnen und Nutzer gezielt in geschlossenen Ökosystemen halten, drohe Künstliche Intelligenz den Pluralismus und die demokratische Souveränität weiter einzuschränken.

6. So zerstört die BILD ihre Feinde
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 34:05 Minuten)
Mats Schönauer wirft auf seinem Youtube-Kanal “Topfvollgold” regelmäßig einen kritischen Blick hinter die Kulissen von Boulevardpresse, Youtubern und Social Media. Diesmal geht er der Frage nach, wie und mit welchen Mitteln die “Bild”-Zeitung arbeitet: “In diesem Video zeige ich euch, mit welchen brutalen Mitteln und ausgeklügelten Tricks die BILD-Zeitung gegen ihre Feinde kämpft – ob gegen Ausländer, die ‘Pleite-Griechen’, die Studenten der 60er-Jahre oder die bösen Wölfe. Und welche fatalen Folgen es hat, wenn sich solche Feindbilder in der Gesellschaft ausbreiten.”
Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”.

KW 11/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Trump gegen die Medien
(arte.tv, Fanny Lépine, Video: 14:35 Minuten)
Donald Trumps Abneigung gegen Journalistinnen und Journalisten ist nicht neu. Schon während seiner ersten Amtszeit im Weißen Haus attackierte er Medien immer wieder mit “Fake-News”-Vorwürfen. Fanny Lépine zeigt in ihrem Arte-Beitrag, mit welch radikalen Mitteln der US-Präsident aktuell versucht, die Medienlandschaft umzugestalten: “Er hat sich die richtigen Leute geholt, und Nichts, so scheint es, kann seine Abrisspläne aufhalten. Die US-Journalisten sind regelrecht betäubt.”

2. Kreativer Widerstand gegen die Zensur
(deutschlandfunknova.de, Sibylle Salewski, Audio: 48:59 Minuten)
Literaturwissenschaftlerin Heike Schäfer beschäftigt sich in ihrem Vortrag mit der steigenden Zahl der Bücherverbote in den USA. Sie sieht das demokratische Zusammenleben bedroht: “Es geht nicht nur darum, welche Bücher in einer bestimmten Bibliothek stehen dürfen, sondern letzten Endes werden Formen kultureller Teilhabe verhandelt. Es geht darum, wer zur Mehrheitsgesellschaft gehört und wer ausgegrenzt wird.”

3. Brauchen wir ein journalistisches Frühwarnsystem?
(deutschlandfunk.de, Sascha Wandhöfer, Audio: 48:59 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” geht es um die Frage, ob ein “journalistisches Frühwarnsystem” gegen “Fake News” nötig ist. Es diskutieren DLF-Hörer Jonas Goedel, Joscha Weber von der Deutschen Welle und Marten Risius von der Hochschule Neu-Ulm.

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4. Journalismus vor Gericht
(youtube.com, Sebastian Loudon, Video: 1:14:00 Stunden)
Bei dieser Podiumsdiskussion des österreichischen Presseclubs Concordia geht es um das Verhältnis von Justiz und Journalismus. Unter der Moderation von Sebastian Loudon diskutieren Maria Windhager (Medienanwältin), Reinhard Hinger (Senatspräsident und Pressesprecher des Oberlandesgerichts Wien a.D.), Sahel Zarinfard (Journalistin bei “Dossier”) und Walter Strobl (“Rechtsdienst Journalismus” des Presseclubs Concordia).

5. Larissa Vassilian über ihre lange Podcast-Reise
(youtube.com, Christian Jakubetz, Video: 26:56 Minuten)
Christian Jakubetz spricht mit der Podcasterin Larissa Vassilian über deren Podcast-Erfahrungen. Es geht dabei unter anderem um Vassilians Anfänge mit dem mittlerweile eingestellten Podcast “Schlaflos in München” und ihre Kunstfigur “Annik Rubens”. Sie berichtet zudem von ihrem aktuellen Podcast-Projekt “L und das”, in dem sie mit Autoren und Buchhändlern über Bücher spricht, sowie von ihrem Wissenschaftspodcast “Exzellent erklärt”. Außerdem gibt Vassilian eine Antwort auf die Frage, warum sie trotz ihrer Leidenschaft für Podcasts nicht hauptberuflich Podcasterin ist, sondern parallel im Bereich Social Media beim Bayerischen Rundfunk arbeitet.

6. China vs. Hollywood: Traumfabrik unter Kontrolle
(arte.tv, Mario Sixtus, Video: 52:03 Minuten)
Hollywood präsentiere sich gern als weltoffen und demokratisch, beuge sich hinter den Kulissen aber seit Jahren der chinesischen Zensur, um Profite auf dem dortigen Kinomarkt nicht zu gefährden. Seit kritischen Filmen im Jahr 1997 würden Themen wie Tibet oder Taiwan vermieden, und stattdessen China oft sogar positiv dargestellt. Der Filmemacher Mario Sixtus zeigt, wie sehr Hollywood bereit ist, seine Prinzipien und Künstler, etwa Richard Gere, für Geld aus China zu opfern.

Phoenix-Petition, Zu Besuch beim russischen Exilmedium, Trollfabrik

1. Initiatoren übergeben Phoenix-Petition zur MPK
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Eine Petition für den Erhalt des öffentlich-rechtlichen Senders Phoenix habe über 100.000 Unterschriften gesammelt, die nun bei der Ministerpräsidentenkonferenz übergeben werden sollen. Auslöser sei ein politischer Reformprozess, durch den mehrere Spartenkanäle abgeschafft werden könnten. Die von einigen prominenten Köpfen unterstützen Petition fordere, Phoenix “für eine besser informierte Republik” unbedingt zu erhalten.

2. Zu Besuch in einem russischen Exilmedium
(wienerzeitung.at, Dennis Miskić)
Die Redaktion der unabhängigen Zeitung “Moscow Times” arbeite seit dem russischen Angriff auf die Ukraine aus Sicherheitsgründen aus dem Exil in Amsterdam. Trotz enormer Risiken und finanzieller Herausforderungen erreiche sie ein Millionenpublikum und kämpfe weiter gegen Desinformation. Dennis Miskić hat sich mit Alexander Gubsky, Journalist und Herausgeber der “Moscow Times”, getroffen und ihn zu seiner Arbeit im Exil befragt.

3. Inside Sellners Trollfabrik
(tageins.at, Markus Sulzbacher)
Rechtsextreme rund um den “Identitären”-Anführer Martin Sellner würden über einen Telegram-Kanal namens “Club Pressekritik” eine organisierte Trollfabrik betreiben, um Meinungsumfragen und Kommentare in österreichischen Online-Medien gezielt zu beeinflussen. Die Mitglieder bekämen täglich klare Anweisungen, welche Beiträge sie verbreiten und wie sie bei Umfragen abstimmen sollen. Diese Vorgehensweise orientiere sich an russischen Trollfabriken und zeige, wie professionell Rechtsextreme versuchen, öffentliche Debatten zu steuern.

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4. Weshalb Nicholas Potter so angefeindet wird
(tagesspiegel.de, Sebastian Leber)
Der “taz”-Journalist Nicholas Potter sei Opfer einer heftigen Rufmordkampagne, ausgelöst durch Falschbehauptungen der russlandnahen Plattform “Red” und verstärkt durch weitere Aktivisten, die ihn gezielt diffamieren und bedrohen würden. Hintergrund der Angriffe sei Potters kritische Berichterstattung über Antisemitismus, insbesondere in linken Milieus, sowie seine internationale Reichweite durch Beiträge für renommierte Medien wie “The Guardian”, “Haaretz” und die BBC.

5. Warum Extreme ziehen: Die Psychologie der Polarisierung in den Medien
(dfjv.de, Kathrin Boehme)
Kathrin Boehme beschäftigt sich mit der zunehmenden Polarisierung in Medien. Ihr Fazit: “Der voranschreitende Prozess ist kein unvermeidliches Schicksal: Journalistinnen und Journalisten prägen die Wahrnehmung der Menschen und können sie durch bewusste Entscheidungen in der Berichterstattung verändern. Ihre Rolle als ‘vierte Gewalt in der Demokratie’ sollten Medien ernst nehmen und sich darauf konzentrieren, zu informieren statt zu polarisieren.”

6. EU-Anlaufstelle registriert 1.500 Dispute auf Social Media
(zeit.de)
Seit November 2024 hätten bereits mehr als 1.500 Nutzerinnen und Nutzer in der EU eine neu geschaffene unabhängige Schiedsstelle, das Appeals Centre Europe, genutzt, um Streitfälle zu möglichen unerlaubten Inhalten in Sozialen Netzwerken wie Facebook, TikTok oder YouTube außergerichtlich zu klären. Die meisten Beschwerden beträfen dabei Facebook. In mehr als der Hälfte der bislang geschlichteten Fälle sei zugunsten der Nutzerinnen und Nutzer entschieden worden.

KW 10/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

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1. Haben Medien die AfD normalisiert?
(sueddeutsche.de, Lars Langenau, Audio: 28:14 Minuten)
Tanjev Schulz, Professor für Journalistik an der Universität Mainz, spricht im “SZ”-Podcast “Auf den Punkt” über den Umgang von Medien mit der AfD. Er kritisiert, dass Medien der AfD zu viel Aufmerksamkeit geschenkt und damit zu ihrer Normalisierung beigetragen hätten, insbesondere bei emotionalen Themen wie Migration. Schulz fordert, kritischer und verantwortungsvoller mit der AfD umzugehen, Falschbehauptungen stärker zu hinterfragen und auf Provokationen auch mal bewusst nicht einzugehen.

2. Wissenschaftsjournalismus muss besser werden
(deutschlandfunknova.de, Katrin Ohlendorf, Audio: 41:42 Minuten)
“Desinformation, Lügen, Verschwörungsmythen … oft bleibt die Wahrheit auf der Strecke. Das ist auch ein Problem für die Demokratie und die Gesellschaft.” In seinem Vortrag bei Deutschlandfunk Nova analysiert der Wissenschaftsjournalist und Biomediziner Kai Kupferschmidt, warum Menschen für derartige Inhalte empfänglich sind, welche psychologischen und sozialen Mechanismen dahinterstecken und warum Desinformation metaphorisch mit Infektionskrankheiten verglichen werden kann.

3. Handelsblatt-Chefredakteur Matthes: “Ohne kritische Medien können Demokratie und Wirtschaft nicht …”
(youtube.com, Sebastian Matthes, Audio: 1:03:31 Stunden)
“Handelsblatt”-Chefredakteur Sebastian Matthes spricht im hauseigenen Podcast “Disrupt” darüber, wie Künstliche Intelligenz und technische Innovationen den Journalismus und insbesondere das “Handelsblatt” verändern. Matthes betont, dass Deutschland und Europa strategischer handeln müssten, um nicht den Anschluss zu verlieren, und plädiert für eine gezielte Förderung von Innovationsnetzwerken.

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4. KI im Journalismus mit Ole Reißmann – Die SPIEGEL Gruppe zwischen Tradition und Transformation
(youtube.com, Paul Elvers, Video: 1:03:36 Stunden)
Ole Reißmann, Leiter der KI-Abteilung beim “Spiegel”, erläutert, wie Künstliche Intelligenz im Journalismus eingesetzt werden kann und welche Herausforderungen und Chancen damit verbunden sind. Er sagt, dass KI den Journalismus ergänzen und nicht ersetzen sollte, und beschreibt den Einsatz der Technologie beispielsweise bei automatisierten Überschriften, dem Klonen von Stimmen und der Personalisierung von Inhalten. Es sei jedoch wichtig, ethische Grenzen zu setzen und redaktionelle Standards zu wahren, so Reißmann.

5. Top-Thema Verteidigung und neue Generation Journalistinnen
(wdr.de, Steffi Orbach, Audio: 43:04 Minuten)
Im WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” geht es – neben anderen Themen – um die Frage, wie Redaktionen angesichts der aktuellen sicherheits- und verteidigungspolitischen Debatten verantwortungsvoll und erklärend berichten können.

6. Mieten, Wetter, Leaks – Wie wichtig ist Datenjournalismus?
(ardaudiothek.de, Michael Meyer & Kai Schmieding, Audio: 16:12 Minuten)
Michael Meyer und Kai Schmieding sprechen bei “Medien – Cross und Quer” mit dem Journalisten und Netzaktivisten Markus Beckedahl über den immer wichtiger werdenden Datenjournalismus: Wie arbeiten die Reporter eigentlich? Und wo liegen die Grenzen derartiger Recherchen?

KW 09/25: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Wie staatsfern sind die Rundfunkräte?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 35:13 Minuten)
Im “Übermedien”-Podcast spricht Holger Klein mit dem Journalisten Peter Stawowy über die Frage, wie unabhängig die Rundfunkräte der öffentlich-rechtlichen Sender wirklich sind. Anlass ist eine Studie von Stawowy, die zeige, dass entgegen dem Gebot der Staatsferne deutlich mehr Parteimitglieder in den Gremien sitzen als erlaubt. Klein und Stawowy diskutieren, warum Politikerinnen und Politiker überhaupt in den Rundfunkräten vertreten sind und was getan werden müsste, um Transparenz und echte Unabhängigkeit zu gewährleisten.

2. “Es braucht einen kühlen Kopf” – Rieke Havertz über den journalistischen Umgang mit Trump 2.0
(thisismedianow.podigee.io, Lukas Schöne, Audio: 46:39 Minuten)
Lukas Schöne hat sich mit der US-Korrespondentin Rieke Havertz über den journalistischen Umgang mit der neu gewählten US-Regierung unterhalten: “Was Neutralität bei der Berichterstattung über Trump bedeutet, wie das Weiße Haus die Arbeit von Journalist:innen stört und wo die Balance ist zwischen ständigem Alarmismus und leichtfertiger Verharmlosung.”

3. Die Medien im Zeitalter des Populismus
(youtube.com, Heinrich Wefing, Video: 1:49:51 Stunden)
Anlässlich der Wiederwahl Donald Trumps debattieren Anne Hähnig (“Zeit Online”), Peter Müller (Verfassungsrichter a.D.) und Maximilian Steinbeis (“Verfassungsblog”) unter der Moderation von Heinrich Wefing (“Zeit”) über die Rolle der Medien in Zeiten populistischen Aufbegehrens gegen etablierte Institutionen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die klassischen Medien noch alle Bürgerinnen und Bürger erreichen und wie sie ihre demokratische Kontrollfunktion in einer fragmentierten Öffentlichkeit erfüllen können.

Bildblog unterstuetzen

4. Fehler im Journalismus und Politik: Helene Bubrowski über das Scheitern
(youtube.com, Maggie Herker, Video: 57:46 Minuten)
Maggie Herker spricht bei “Scheitern für Anfänger” mit der Journalistin und stellvertretenden Chefredakteurin von “TableMedia” Helene Bubrowski darüber, warum Politikerinnen und Politiker nur selten Fehler zugeben, und wie es um die politische Fehlerkultur bestellt ist. In dem Gespräch geht es um prominente Beispiele wie Armin Laschets Lacher im Hochwasserwahlkampf oder Anne Spiegels Urlaubsdebakel und die Rolle von Medien in solchen Situationen. Die beiden unterhalten sich auch über innerparteiliche Dynamiken, den Generationswechsel in der Politik und den Umgang mit Fehlern in der Ampelregierung.

5. Frauenhass im Internet
(wdr.de, Fabian May, Audio: 24:00 Minuten)
Das WDR5-Feature von Fabian May beschäftigt sich mit der Verbreitung von Frauenfeindlichkeit und Antifeminismus im Internet. May untersucht, wie rechtsextreme Ideologien und prominente politische Akteure frauenfeindliche Positionen verstärken und welche konkreten Folgen dieser Hass für Frauen und das gesellschaftliche Klima hat. Betroffene, Expertinnen und ein bekennender Frauenhasser kommen zu Wort, um Ursachen und Dynamiken dieser Entwicklung herauszuarbeiten.

6. Oliver Kalkofe: Nicht zu verblöden ist ein aktiver Prozess
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 26:55 Minuten)
Im Podcast “Läuft” spricht Alexander Matzkeit mit dem Komiker und Medienkritiker Oliver Kalkofe. Sie beleuchten, wie sich Kalkofes Humor im Laufe der Jahre verändert hat und wie er vermeiden will, ein typischer “alter weißer Mann” zu werden. Außerdem überlegen sie, wer Kalkofes Nachfolger werden könnte.

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