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KI-Regeln und KI-Fälschungen, Twitter und der Rechtsruck, ARD-Presseclub

1. Künstliche Intelligenz als “unterstützendes Werkzeug”
(deutschlandfunk.de, Martin Krebbers, Audio: 5:02 Minuten)
Mehrere Journalismusverbände, darunter der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), haben die sogenannte Paris-Charta unterzeichnet, die Grundregeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Medien festlegt. Diese Regeln betonen, dass KI im Journalismus nur als unterstützendes Werkzeug eingesetzt werden sollte, wobei die redaktionelle Verantwortung und die Verpflichtung zur Transparenz bei KI-generierten Inhalten gewahrt bleiben müssen. KI könne unterstützend wirken, etwa beim Vorlesen, Untertiteln oder Transkribieren, dürfe aber nicht zu einem synthetischen Journalismus führen, so der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster.

2. Falsche tagesschau-Audiodateien im Umlauf
(tagesschau.de, Carla Reveland & Pascal Siggelkow)
Der “Tagesschau”-“Faktenfinder” warnt vor gefälschten, KI-generierten Audiodateien, die vermeintlich von der “Tagesschau” stammen sollen. Diese Soundclips würden suggerieren, dass sich die Redaktion für angebliche Lügen in ihrer Berichterstattung entschuldige, insbesondere zu Themen wie dem Krieg in der Ukraine und der Corona-Pandemie.

3. Plädoyer für den mündigen Zuschauer. Der “Presseclub” in der ARD
(epd.de, Christopher Hechler)
Christoph Hechler lobt die Sendung “Presseclub”, die sich wohltuend von anderen öffentlich-rechtlichen Talkshows abhebe. Besonders angetan ist er von der anschließenden Diskussion mit den Zuschauerinnen und Zuschauern: “Richtig glänzen kann der ‘Presseclub’ aber dann, wenn er seine bei Phoenix, WDR5 und im Netz ausgestrahlte Verlängerungs-Viertelstunde für die ‘Nachgefragt’-Rubrik nutzt – denn immer wieder präsentieren sich die Zuschauer als informierte Journalismus-Interessierte, die am Diskussionstisch in der Sendung ebenso gut aufgehoben wären wie manche Teilnehmer.”

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4. Twitter, der Rechtsruck und die paralysierte Linke
(mspr0.de, Michael Seemann)
Michael Seemann diskutiert den politischen Rechtsruck in Deutschland und dessen möglichen Zusammenhang mit dem Niedergang von Twitter. Der Wegfall von Twitter als einheitlicher Vernetzungsraum für die linksliberale bis linksradikale Szene habe zu einer Fragmentierung und einem Verlust an diskursiver Relevanz geführt. Seemann befürchtet, dass sich die jüngere Generation zunehmend von textbasierten Diskursen abwendet und stattdessen auf visuellen Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube kommuniziert, wo reflektierte linke Stimmen in die Minderheit geraten könnten.

5. Was sind extrem rechte Memes?
(belltower.news)
Der Artikel auf “Belltower.News” beschäftigt sich mit rechtsextremen Memes in der Internetkommunikation. Solche Memes würden als Propagandainstrumente und zur Verbreitung extremistischer Ideologien eingesetzt, indem sie komplexe politische Themen vereinfachen und emotionalisieren. Sie trügen zur Normalisierung von Hass und Diskriminierung bei und dienten in extremistischen Online-Communities als Mittel der Identitäts- und Gruppenbildung. Die Aufklärungsbroschüre kann hier als PDF heruntergeladen werden.

6. Das passiert, wenn man eine Schimpfwort-Forscherin in eine Talkshow einlädt
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz, Video: 1:23 Minuten)
Himmel, Arsch und Zwirn! Boris Rosenkranz hat in unterhaltsamen 83 Sekunden zusammengeschnitten, was passiert, wenn eine Expertin fürs Schimpfen in eine TV-Talkrunde eingeladen wird.

Anti-SLAPP-Richtlinie, Wert von Silbereisen, Ende der “Klaukästen”

1. Offener Brief an die EU
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen (ROG) und 73 weitere zivilgesellschaftliche Organisationen zeigen sich besorgt über den aktuellen Stand der Verhandlungen zur Anti-SLAPP-Richtlinie der EU, die Medienschaffende und Menschenrechtsaktivisten vor Einschüchterungsklagen schützen soll. Ohne die Möglichkeit, unbegründete Klagen frühzeitig abzuweisen, verliere die Richtlinie ihre Wirkung. ROG betont die Notwendigkeit einer starken Anti-SLAPP-Gesetzgebung in Europa, um Journalisten, Aktivisten und NGOs wirksam vor Einschüchterungsklagen zu schützen.

2. Bilder aus Gaza: Ein Balanceakt für die Medien
(ardmediathek.de, Marie Blöcher & Kim Kristin Mauch, Video: 15:56 Minuten)
Das Medienmagazin “Zapp” beschäftigt sich mit der schwierigen Berichterstattung über den Gaza-Krieg. Sowohl die Terrororganisation Hamas als auch die israelische Armee würden versuchen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Da Journalistinnen und Journalisten nicht in den Gaza-Streifen reisen könnten, seien die Berichte der sogenannten Stringer umso wertvoller. Dabei handelt es sich um freie Mitarbeiter, die vor Ort ansässig sind und zum Teil direkt aus dem Geschehen berichten. Die Berichterstattung sei trotzdem ein Balanceakt.

3. Was kosten die Shows von Florian Silbereisen?
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Markus Ehrenberg diskutiert im “Tagesspiegel” die finanziellen Aspekte der vom MDR produzierten Shows von Florian Silbereisen. Der Sender soll von 2020 bis 2023 angeblich rund 45 Millionen Euro für Silbereisens Shows ausgegeben haben, was Fragen nach der Angemessenheit der Ausgaben für öffentlich-rechtliche Medien aufwerfe. Eine Gremiensitzung zur Zukunft Silbereisens beim MDR sei wegen Krankmeldungen abgesagt worden, was Ehrenberg nachdenklich stimmt: “Drückt man sich da womöglich vor einer Entscheidung? Es wäre vielleicht interessant zu erfahren, ob es auch in den nächsten Jahren so viel öffentlich-rechtliches Geld für Silbereisen-Shows gibt. Private können da kaum mithalten.”

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4. Staatsstreiche gegen Pressefreiheit
(taz.de, Katrin Gänsler)
Die Westafrika-Korrespondentin Katrin Gänsler weist in der “taz” auf die kritische Lage des Journalismus in der westafrikanischen Sahelzone hin. Seit August 2020 habe es in Westafrika sechs Staatsstreiche gegeben, die zu einer zunehmenden Unterdrückung der Pressefreiheit geführt hätten, insbesondere in den Ländern Burkina Faso, Mali und Niger. Journalistinnen und Journalisten würden dort häufig bedroht, verhaftet oder sogar getötet.

5. Das Ende der Klaukästen
(clap-club.de, Daniel Häuser)
Der Axel-Springer-Konzern habe das Ende der sogenannten “Klaukästen” angekündigt, in denen seit Jahrzehnten Boulevardtitel wie “Bild” in Städten zum Mitnehmen angeboten werden. Ab dem 20. November werde die München-Ausgabe der “Bild”-Zeitung nicht mehr in diesen Kästen erhältlich sein, weitere Städte sollen folgen. Das Unternehmen wolle sich auf den stationären Einzelhandel konzentrieren und Kosten sparen. Die Entscheidung sei Teil der “Digital-Only”-Strategie von Springer-Chef Mathias Döpfner und ein weiterer Schritt weg von den traditionellen Vertriebswegen für Printmedien.

6. Ein berühmter YouTuber rettet Afrika – glaubt er jedenfalls
(spiegel.de, Heiner Hoffmann)
Heiner Hoffmann beschreibt eine Aktion des weltweit erfolgreichsten Youtubers “MrBeast”, der für ein Video 100 Brunnen in Afrika bohren ließ, um den dort lebenden Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. “MrBeast” behauptete in seinem Video, dass diese Brunnen 500.000 Personen versorgen könnten, aber diese Zahl sei stark übertrieben und viele der Brunnen seien noch nicht funktionsfähig. Die Aktion habe in Kenia eine Debatte über die Rolle der Regierung und das Konzept des “weißen Retters” ausgelöst.

KW 45/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Taiwancast 35: China-Korrespondent Philipp Mattheis
(intaiwan.de, Klaus Bardenhagen, Audio: 56:39 Minuten)
Wer sich für China und Taiwan interessiert, kommt in der aktuellen Folge des “Taiwancast” gleich doppelt auf seine Kosten: Der Journalist und “Taiwancaster” Klaus Bardenhagen hat den Journalisten Philipp Mattheis zu Gast, der bereits auf ein bewegtes Korrespondentenleben zurückblicken kann und jahrelang für große Magazine aus Shanghai berichtet hat. Unbedingt hörenswert, weil der Podcast viele Schilderungen und Einschätzungen bietet, die man vielleicht nur in einem solchen Gespräch bekommt.

2. Weshalb sterben so viele Journalisten im Gaza-Krieg?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 23:07 Minuten)
“Es ist der tödlichste Beginn eines Krieges im 21. Jahrhundert”, sagt Christopher Resch, Pressesprecher der Organisation Reporter ohne Grenzen, beim Blick auf die Zahlen getöteter Journalisten und Journalistinnen in Gaza und in Israel. Im “Übermedien”-Podcast spricht Resch auch über die Vorwürfe gegen Agentur-Reporter aus Gaza, Helfer der Terroristen der Hamas zu sein, sowie über die Vermutung, dass das israelische Militär zumindest vereinzelt gezielt Journalisten ins Visier nimmt.

3. Kriegspropaganda: Journalisten zwischen Wahrheit und Desinformation
(br.de, Nina Landhofer, Audio: 23:11 Minuten)
Vergangenes Wochenende haben wir hier auf eine Gemeinschaftsproduktion von “BR24 Medien” und dem ARD-Podcast “Lost in Nahost” aufmerksam gemacht (Wie kommen Journalisten an Informationen aus Gaza und Israel?). Darin ging es um die schwierigen Bedingungen für das Korrespondententeam, das derzeit nicht in den Gaza-Streifen kann, und die Wichtigkeit der dortigen Mitarbeiter. Diese Woche gibt es quasi eine Fortsetzung: “Julio Segador aus dem ARD-Studio in Tel Aviv berichtet, wie ihn Propagandavideos, Des- und Falschinformationen zugespielt werden – und wie er damit umgeht. Außerdem erklärt BR24-Faktencheckerin Julia Ley, wie sie Informationen überprüft – manchmal in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen in den ARD-Studios vor Ort.”

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4. Richard C. Schneider – “Draußen ist immer Gefahr”
(hr2.de, Jagoda Marinić, Audio: 1:45:39 Stunden)
In “Freiheit Deluxe” spricht Journalist und Autor Richard C. Schneider anlässlich der aktuellen Ereignisse im Nahen Osten mit Gastgeberin Jagoda Marinić unter anderem über die Darstellung von Gewalt in Medien, das Aufwachsen mit dem Trauma der Eltern und die komplexen Perspektiven des Nahostkonflikts.

5. The Pioneer: Wie gewinnt man Abonnenten mit Newslettern und Podcasts?
(podcasters.spotify.com, Lennart Schneider, Audio: 1:11:56 Stunden)
Zu Gast bei “Subscribe Now” ist Moritz Klein von “The Pioneer”, dem Medienunternehmen des ehemaligen “Handelsblatt”-Chefredakteurs Gabor Steingart. “The Pioneer” ist wegen seiner Wirtschaftsnewsletter und Podcasts bekannt, aber auch wegen seines Medienschiffs, mit dem die Crew durch das Berliner Regierungsviertel schippert. In dem Gespräch geht es vor allem um die Frage, wie das Unternehmen aus Leserinnen und Lesern zahlende Kundinnen und Kunden macht.

6. Krisen, Kriege, Katastrophen – nur noch zum Abschalten?
(youtube.com, Susanne Amann, Audio: 54:06 Minjuten)
Das Vertrauen in Medien ist schwer angeschlagen, viele Menschen wenden sich von den klassischen Medienangeboten ab und meiden Nachrichtensendungen. Was bedeuten diese Entwicklungen für unsere Demokratie? Und was können die Medien selbst tun, um diesen Trends entgegenzuwirken? Wie muss Journalismus sich verändern, wenn sich um uns herum alles ändert? Darüber diskutierten beim Festival “b future”: Katrin Eigendorf (ZDF-Korrespondentin), Daniel Kraft (Pressesprecher Bundeszentrale für politische Bildung), Ulla Fiebig (SWR-Direktorin) und Gordian Fritz (RTL-Reporter).

Kurbjuweit-Interview, Attrappe war Attrappe, Transformer-Moment

1. Dirk Kurbjuweit kritisiert SZ – und sagt, wie er Spiegel-Chefredakteur wurde
(kress.de, dpa, Sven Gösmann und Anna Ringle)
Dirk Kurbjuweit, der im Mai auch für ihn überraschend zum Chefredakteur des “Spiegel” berufen wurde, hat der dpa ein Interview gegeben. Aufhänger ist die Erinnerung an “Spiegel”-Gründer Rudolf Augstein, der am Wochenende 100 Jahre alt geworden wäre. In dem Gespräch geht es um das Vermächtnis des Magazingründers, um Kurbjuweits Gedanken zu Gegenwart und Zukunft des “Spiegel”, aber auch um das dunkle Kapitel um den Reporter Claas Relotius.

2. Wie Twitter einem Datenforscher das Leben schwer macht
(netzpolitik.org)
Der Berliner Datenanalyst Travis Brown wurde von Twitter gesperrt, als er zu Hass auf der Plattform recherchierte. Trotz einer vorübergehenden Freischaltung nach einem Gerichtsbeschluss wurde sein Account nach einem erneuten Rechtsstreit wieder gesperrt. Brown, der von der Organisation HateAid unterstützt wird, sieht in Twitters Vorgehen einen Versuch, Forschung zu Extremismus und Desinformation zu unterdrücken.

3. Ein neues Werkzeug zur Wirkungsmessung von investigativem Journalismus
(de.ejo-online.eu, Anya Schiffrin & Judith Odenthal)
Anya Schiffrin berichtet über ein neues Werkzeug, das Medienorganisationen ermöglichen soll, die Wirkung ihrer investigativen Projekte zu messen. Durch die Messung könnten Medienunternehmen beispielsweise vor Beginn einer langwierigen Recherche feststellen, ob es ein Publikum für eine ausführliche Berichterstattung gibt, oder Geldgebern die Wirkung einer Reportage aufzeigen.

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4. Maja Göpel über den Einfluss von Medien auf die öffentliche Meinung
(youtube.com, Medientage München, Sebastian Bergsteiner, Video: 7:22 Minuten)
“Wie beeinflussen Medien die öffentliche Meinung und das gesellschaftliche Bewusstsein für die großen Fragen unserer Zeit?” Darüber hat Sebastian Bergsteiner am Rande der Medientagen München mit der Transformationsforscherin Maja Göpel gesprochen.

5. Der Transformer-Moment
(internationalepolitik.de, Johannes Kuhn)
Die rasante Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) wirft Fragen zu einer globalen Regulierung auf. Es gibt sowohl positive Aussichten, wie Fortschritte in der Medizin, als auch Bedenken, wie Massenarbeitslosigkeit durch Automatisierung. Derzeit wird weltweit über eine transnationale Regulierung von KI diskutiert, ein konkreter globaler Rahmen steht jedoch noch aus. Johannes Kuhn fasst den aktuellen Stand der Debatte und die Spannungsfelder der KI-Regulierung zusammen.
Weiterer Lesehinweis: Vielleicht ein bisschen viel Science-Fiction: “In London diskutieren Staatschefs und Elon Musk darüber, wie man zukünftige Super-KI absichern kann. Ganz schön früh, wenn man bedenkt, was ChatGPT heute kann.” (zeit.de, Jakob von Lindern)

6. Entwarnung nach Handgranaten-Alarm beim Hessischen Rundfunk
(hessenschau.de)
Nachdem eine Reinigungskraft einen Gegenstand gefunden hatte, der wie eine Handgranate aussah, wurden zwei Gebäude des Hessischen Rundfunks evakuiert. Der später als Attrappe identifizierte Gegenstand wurde von Spezialisten untersucht und als ungefährlich eingestuft. Die Attrappe war versehentlich in der Redaktion zurückgelassen worden und war Teil einer Recherche – zur Echtheit und Verwechselbarkeit von Attrappen.

KW 43/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Krieg in Nahost: Verantwortung der Medien
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 33:47 Minuten)
Im Medienpodcast “quoted” geht es um die Berichterstattung über den Nahostkonflikt und die damit verbundene Verantwortung der Berichtenden. Für Nadia Zaboura und Nils Minkmar stellen sich verschiedene Fragen: “Berichten die Medien angemessen? Wählen sie die richtigen Worte, zeigen sie angemessene Bilder? Gelingt es, die Geschehnisse in Israel und Palästina in einen Kontext zu setzen, ohne zu relativieren, was nicht relativiert werden darf?”

2. Macht Künstliche Intelligenz den Journalismus besser?
(br.de, Linus Lüring, Audio: 22:50 Minuten)
“BR24 Medien” beschäftigt sich mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Journalismus – von der Euphorie über die neuen Möglichkeiten bis hin zu kritischen Fragen nach den Grenzen der Technologie und ethischen Aspekten. Linus Lühring und das BR24-Team sprachen dafür mit verschiedenen Expertinnen und Experten wie Katharina Barley (Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments), Alena Buyx (Vorsitzende des Deutschen Ethikrates), Mirko Drenger (Geschäftsführer Antenne Deutschland) und Björn Ommer (Leiter der Computer Vision & Learning Group an der LMU München).

3. Erdogans Influencer: Wie sie rechte Propaganda verbreiten
(ndr.de, Manuel Biallas, Video: 16:07 Minuten)
Die Wiederwahl von Präsident Recep Tayyip Erdoğan kam auch durch die Stimmen der Wahlberechtigten in Deutschland zustande, von denen fast zwei Drittel für Erdoğan stimmten. Influencer wie Bilgili Üretmen und Yunus Celep, die in Deutschland für den neuen und alten Präsidenten und dessen Partei AKP werben, sollen das beeinflusst haben. “Zapp”-Autor Manuel Biallas ist der Sache nachgegangen.

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4. Diversität beginnt im Writer’s Room
(deutschlandfunknova.de, Tom Westerholt & Anna Wollner, Audio: 46:43 Minuten)
Bei Deutschlandfunk Nova geht es unter anderem um die Bedeutung von Diversität und nachhaltiger Produktion in der deutschen Filmindustrie. Juliana Maug, Diversity Managerin bei der Filmproduktionsgesellschaft UFA, betont, dass Diversität bereits “im Writer’s Room”, also in der Phase der Stoffentwicklung und des Drehbuchschreibens, beginnen sollte, um authentische und vielfältige Geschichten zu erzählen.

5. Sind ALLE Reaction-Videos verboten?
(youtube.com, Christian Solmecke, Video: 21:58 Minuten)
Auf Youtube gibt es eine Vielzahl sogenannter Reaction-Videos, in denen Youtuber, Influencer oder Livestreamer auf ein bereits bestehendes Video oder einen anderen Film reagieren. Manchmal nehmen sie dafür nur kurze Ausschnitte, manchmal ganze Sendungen. Das wirft die Frage nach der Rechtmäßigkeit auf. Rechtsanwalt Christian Solmecke zeigt anhand von Beispielen, was aus seiner Sicht erlaubt ist und was nicht.

6. Vom Hörfunk zu Audio? – 100 Jahre Radio
(sr.de, Kai Schmieding & Michael Meyer, Audio: 19:05 Minuten)
Kai Schmieding und Michael Meyer haben sich mit Hans-Ulrich Wagner vom Leibniz-Institut für Medienforschung über 100 Jahre Radio unterhalten.
Weiterer Hörtipp: Radio gestern, heute, morgen – Sondersendung zu 100 Jahren Radio (wdr.de, Steffi Orbach, Audio: 44:26 Minuten).

Angriffe und Drohungen, Timeline des Grauens, Schönheitswahn

1. Angriffe und Drohungen in der ganzen Konfliktregion
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation “Reporter ohne Grenzen” (“ROG”) berichtet über Angriffe und Drohungen gegen Medienschaffende im Nahen Osten, insbesondere im Gazastreifen, im Westjordanland, im Südlibanon und in Israel. Nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel seien Journalistinnen, Journalisten und Redaktionen besonders gefährdet beziehungsweise unter Druck. Elf Medienschaffende seien bei israelischen Luftangriffen in Gaza und im Süden des Libanons getötet worden. “ROG”-Vorstandssprecherin Katja Gloger betont die Notwendigkeit unabhängiger Berichterstattung aus dem gesamten Konfliktgebiet und warnt vor den wachsenden Gefahren für Journalistinnen und Journalisten in der Region.

2. 30 Jahre Schutz der Pressefreiheit
(deutschlandfunk.de, Isabelle Klein, Audio: 6:21 Minuten)
Immer wieder setzen Reporter und Reporterinnen in Krisengebieten ihr Leben aufs Spiel. Seit 30 Jahren unterstützt der Verein “Journalisten helfen Journalisten” diese mutigen Menschen und deren Familien. Isabelle Klein sprach mit Mitbegründerin Christiane Schlötzer, deren Verein bisher mehr als 1.000 Betroffenen geholfen hat.

3. Die Timeline des Grauens
(zeit.de, Eike Kühl)
Ein Jahr ist es her, dass Elon Musk stolz mit einem Waschbecken in der Twitter-Zentrale einmarschierte, und seitdem ist bei dem Kurznachrichtendienst so viel passiert, dass man es kaum fassen kann. Eike Kühl bezeichnet diese ersten zwölf Monate des Unternehmens unter Elon Musk als “einige der chaotischsten und absurdesten in der bisherigen Geschichte der Technikbranche” und hat zur besseren Orientierung “eine unvollständige Übersicht der Ereignisse” zusammengestellt.

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4. Google-Kampagne hilft Menschen, Manipulationen im Internet zu erkennen
(belltower.news)
Google hat in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Deutschland eine “Prebunking”-Kampagne gestartet, um Desinformation im Internet zu bekämpfen und Menschen zu helfen, Manipulationen zu erkennen. Im Mittelpunkt der Kampagne stand die Aufklärung über gängige Manipulationstechniken wie Dekontextualisierung, Panikmache und Whataboutism. Die Aktionsvideos liefen mindestens sechs Wochen lang als Anzeigen bei Youtube, Facebook und Instagram, berichtet die Redaktion “Belltower.News” der Amadeu Antonio Stiftung, die an der Aktion beteiligt war.

5. US-Bundesstaaten verklagen Meta wegen Gefahren für Kinder
(spiegel.de)
Mehrere US-Bundesstaaten hätten den Technologiekonzern Meta, die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, wegen der Suchtgefahr seiner Sozialen Netzwerke verklagt. Die Klage werfe Meta vor, die Öffentlichkeit über die erheblichen Gefahren seiner Plattformen für die psychische Gesundheit insbesondere von Kindern und Jugendlichen getäuscht zu haben. Die klagenden Bundesstaaten würden Funktionen wie “Gefällt mir” und Benachrichtigungen, die junge Nutzerinnen und Nutzer an den Bildschirm fesseln, kritisieren und beanstanden, dass die Nutzung dieser Plattformen zu Problemen wie Essstörungen beiträgt.

6. Schönheitswahn und Deepfake-Pornos – Jasmin Gnu im Talk
(ardmediathek.de, Aminata Belli & Aurel Mertz, Video: 22:19 Minuten)
Passend zum vorherigen Link eine Empfehlung für das Gespräch mit der Youtuberin und Influencerin Jasmin Gnu, die eindringlich vor den körperlichen und mentalen Gefahren der oberflächlichen Social-Media-Welt warnt. Gnu kennt viele der von ihr kritisierten Verhaltensweisen aus eigener Erfahrung und kann daher besonders glaubwürdig darüber berichten.

KW 42/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

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1. Bad news are good news? Wenn schlechte Nachrichten zuviel werden
(ardaudiothek.de, Nina Landhofer, Audio: 26:12 Minuten)
“Bad news are good news” ist ein Prinzip, das seit rund 100 Jahren im Journalismus gilt, Aufmerksamkeit erregt und heute vielleicht als Clickbait bezeichnet werden könnte. Schon in den 1950er-Jahren hätten Forscher vor den negativen Folgen dieses Ansatzes gewarnt, doch geändert habe sich wenig. Nina Landhofer hat sich mit Medienwissenschaftler Uwe Krüger über Lösungsansätze unterhalten.

2. Weil der Verlag sich ändern muss
(youtube.com, Thomas Knüwer, Video: 30:45 Minuten)
“Das Vertrauen in große Medienmarken ist auf einem Tiefpunkt angelangt – und ihre wirtschaftliche Situation sieht oft nicht besser aus. Daran sind sie selbst mit Schuld. Was muss sich ändern, damit große Medienmarken ihre Funktion wieder erfüllen und sie sich gleichzeitig wieder finanzieren?” Thomas Knüwer wäscht den Verlagen eine halbe Stunde lang in seiner bekannt direkten Art den Kopf.

3. Dennis Horn über Elon Musk und Twitter / X
(denkangebot.org, Katharina Nocun, Audio: 1:07:04 Stunden)
In über 200 Folgen hat Dennis Horn mit Gavin Karlmeier im gemeinsamen Podcast “Haken dran” über die Entwicklungen bei X (ehemals Twitter) diskutiert. Jetzt ist er zu Gast bei Katharina Nocun, und die beiden haben jede Menge Gesprächsstoff: “Jüdische Verbände kritisieren eine massive Zunahme von Hassbotschaften und Antisemitismus auf X/Twitter. Journalisten beklagen außerdem eine wahre Flut an Desinformation – und machen sich große Sorgen in Bezug auf anstehende Wahlen – auch in den USA.”

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4. Generative KI verändert die Medienlandschaft!
(youtube.com, Video: 1:06:34 Stunden)
Im “X Club” des SWR wird die Rolle der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) in der Medienlandschaft diskutiert. Gäste wie Sven Sobotta von baden.fm sprechen über den Einsatz von KI im Radiojournalismus, während Elisabeth L’Orange von Oxolo Tools vorstellt, die automatisch Werbevideos aus Amazon-Produktlinks generieren. Johannes Schmid-Johannsen vom SWR erzählt, wie der öffentlich-rechtliche Sender die Potenziale von KI nutzt, um den Journalismus zu unterstützen und die Qualität der Angebote zu verbessern.

5. Kein Ende im Streit um Presseähnlichkeit?
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 33:24 Minuten)
Die Debatte darüber, wie “presseähnlich” öffentlich-rechtliche Angebote im Internet sein dürfen, ist mit dem Medienstaatsvertrag 2018 eigentlich beigelegt, flammt aber immer wieder auf. So kritisiert der Verleger Arist von Harpe, der 2020 die “Hamburger Morgenpost” übernommen hat, den NDR und prangert unlauteren Wettbewerb an. Im Podcast “Läuft” spricht er mit der Medienjournalistin Ellen Nebel über die anhaltenden Auseinandersetzungen und die Aussichten auf eine mögliche Versöhnung.

6. Rettet Booktok die Buchläden?
(zeit.de, Carla Neuhaus & Zacharias Zacharakis, Audio: 50:38 Minuten)
In “Ist das eine Blase?”, dem Wirtschaftspodcast von “Zeit” und “Zeit Online”, spricht Nina Hugendubel, Geschäftsführerin der Buchhandelskette Hugendubel, über die Bedeutung des TikTok-Phänomens “Booktok” für ihr Unternehmen und erzählt, wie Buchhändler zu beliebten Influencern auf der Plattform werden.

Nahost-Konflikt, ZDF löscht Precht-Aussage, Apocalypse not now

1. Warum wird es immer so emotional, wenn es um den Nahost-Konflikt geht?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 15:02 Minuten)
“Was sollten Journalistinnen und Journalisten beachten, die über den Nahost-Konflikt berichten? Und warum ist es nicht gut, von der einen und der anderen Seite zu sprechen?” Darüber hat sich Holger Klein mit der Politikwissenschaftlerin, Ärztin und Journalistin Gilda Sahebi unterhalten: “Warum wird es immer so emotional, wenn es um den Nahost-Konflikt geht?”
Weiterer Lesetipp: Die EU-Kommission erhöht den Druck auf X (vormals Twitter): “Die EU-Kommission leitet eine Untersuchung gegen die Plattform X ein. Der Vorwurf: Sie gehe nicht ausreichend gegen Falschinformationen nach den Angriffen auf Israel vor.” (zeit.de, Meike Laaf)

2. ZDF löscht Precht-Aussage über orthodoxe Juden
(spiegel.de)
In einer kürzlich erschienenen Episode des ZDF-Podcasts “Lanz und Precht” hat sich Richard David Precht in einer Art über das orthodoxe Judentum geäußert, die viel Kritik hervorgerufen hat. Besonders deutlich äußerte sich die israelische Botschaft in Berlin auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter): “Lieber Richard David Precht, wenn man keine Ahnung vom Judentum hat, sollte man besser nichts darüber sagen, als uralte antisemitische Verschwörungstheorien aufzuwärmen.” Die ZDF-Redaktion hat inzwischen die umstrittene Passage entfernt und nachträglich ein Statement von Precht eingefügt.

3. Apocalypse – not now
(taz.de, Christian Jakob)
Christian Jakob beleuchtet bei taz.de, wie Medien die Darstellung von Krisen oft verschärfen, was bei Menschen zu Überwältigung und Entmutigung führe. Dem könne jedoch von Medienseite entgegengewirkt werden: “Mit der Zumutung der Wirklichkeit muss man leben. Mit einem wettbewerbsgetriebenen Alarmismus, der sich verschärfende Krisen noch weiter anspitzt, und Social-Media-Echokammern, die Fatalismus zementieren, nicht.”

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4. Transparency Russia: Aus dem Exil gegen Korruption
(de.ejo-online.eu, Johanna Mack)
Transparency Russland, ein Zweig der NGO Transparency International, wurde von der russischen Regierung als “ausländischer Agent” eingestuft und musste 2022 das Land verlassen. Trotz des Exils setze die Organisation ihre Arbeit fort und führe investigative Recherchen durch. Im Interview spricht Geschäftsführer Ilya Shumanov über seine Arbeitsbedingungen vor der Flucht ins Ausland und darüber, was sich für ihn im Exil verändert hat.

5. Umfassendes Forschungsprojekt zum gemeinwohlorientierten Journalismus gestartet
(netzwerkrecherche.org)
Das Netzwerk Recherche will mit vier europäischen Partnern den gemeinwohlorientierten Journalismus in Europa erforschen. Ziel sei es, detaillierte Daten über die unabhängige Medienlandschaft zu sammeln: “Wir möchten wissen, welche Geschäftsmodelle unter welchen Bedingungen am besten funktionieren, wie es den Medienorganisationen gelingt, die Zahlungsbereitschaft beim Publikum zu wecken, und wo die größten Hindernisse für nachhaltiges Wachstum liegen.” Wer in einer gemeinnützigen Redaktion arbeitet und die Aktion unterstützen möchte, findet den Fragebogen hier (englisch, circa 30-45 Minuten).

6. Muss der Beitragszahler die Sendungen der Kirchen bezahlen?
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Derzeit wird diskutiert, ob es angemessen ist, dass die evangelische und die katholische Kirche bei ARD und ZDF sowie im Deutschlandradio insgesamt 14 Stunden Sendezeit pro Woche erhalten, die sie selbst gestalten können und deren Kosten die Sender tragen. Joachim Huber kommentiert: “Keine Lösung wäre es, wenn die Konfessionen mittels einer medialen Reformation aus den Programmen vertrieben werden, dafür zeugen selbst die schwindenden Mitgliederzahlen für eine große, weiterhin bestehende Relevanz. Aber eines darf passieren: Dass die evangelische und die katholische Kirche ihre Verkündigungssendungen selber bezahlen. So viel Einsatz für den lieben Gott darf schon sein.”

KW 41/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Mediale Problemzone? – Berichterstattung über Ostdeutschland
(ndr.de, Konstanze Nastarowitz & Mandy Mülling, Video: 15:06 Minuten)
“33 Jahre nach der Wiedervereinigung sollte die Mauer gänzlich verschwunden sein, doch sie verharrt in den Köpfen und Unterschiede zwischen Ost und West bleiben. Welche Rolle spielen dabei die Medien?”, fragen Konstanze Nastarowitz und Mandy Mülling im NDR-Medienmagazin “Zapp”. Für ihre Suche nach einer Antwort haben sie unter anderem mit Jan Hollitzer, Chefredakteur der “Thüringer Allgemeinen”, und Anne Hähnig, Leiterin des Leipziger Büros der “Zeit”, gesprochen.

2. KI im Journalismus in 10 Jahren
(soundcloud.com, Sascha Fobbe, Audio: 36:57)
In der aktuellen Folge des Podcasts “Ohne Block und Bleistift” spricht Sascha Fobbe mit Dennis Horn über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus. Horn rät zur Gelassenheit, warnt vor dystopischen Vorstellungen und betont die Notwendigkeit des menschlichen Gewissens im Journalismus. Medienhäuser sollten sich proaktiv den Herausforderungen der Zeit stellen und die Entwicklung von KI in der Branche aktiv mitgestalten, um nicht, wie in den Anfangszeiten von Social Media, ins Hintertreffen zu geraten.

3. Kriegsreporter Friedhelm Brebeck: Schicksal ist, was kommt
(br.de, Martin Durm, Audio: 41:23 Minuten)
Friedhelm Brebeck, einer der prominentesten Kriegsreporter der 90er-Jahre, berichtete unter lebensgefährlichen Bedingungen aus Kriegs- und Krisengebieten wie dem damals belagerten Sarajevo. Martin Durm hat sich mit dem fast 90-jährigen Brebeck über dessen einzigartiges Journalistenleben und dessen Erfahrungen unterhalten.

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4. Radio macht Geschichte
(ardaudiothek.de, Audio: 15 Folgen zu je 12 bis 14 Minuten)
Wann gab es die erste Live-Reportage eines Fußball-Länderspiels? Inwieweit hat Radio dem Jazz und der Popmusik zum Durchbruch verholfen? Was brachte der Rundfunk Neues für die Kultur? Die 15-teilige Serie “Radio macht Geschichte” erkundet die Einflüsse des Radios seit dessen erster Ausstrahlung in Deutschland im Jahr 1923. Die Gemeinschaftsproduktion von RBB Kultur, SWR Wissen und MDR Kultur bietet eine informative und unterhaltsame Reise durch 100 Jahre Radiogeschichte.

5. Populismus – Fake News als politischer Kampfbegriff
(deutschlandfunknova.de, Nina Bust-Bartels, Audio: 39:26 Minuten)
Im Vortrag der Kommunikationswissenschaftlerin Jana Egelhofer geht es um den Begriff “Fake News”, der oftmals tendenziös und als politischer Kampfbegriff verwendet werde. Egelhofer erklärt, wie der Begriff die politische Debatte beeinflusst und das Vertrauen in die Medien untergräbt.

6. Die kleine Youtuberin aus Nordkorea
(youtube.com, Camille Bourleaud, Video: 11:35 Minuten)
Der Arte-Beitrag von Camille Bourleaud stellt die elfjährige “Song A” aus Nordkorea vor, die auf Englisch über ihr Leben in der Hauptstadt Pjöngjang und ihre Freizeitaktivitäten berichtet. Die Bilder sollen authentisch wirken, unterliegen aber der staatlichen Kontrolle und verdeutlichen die Absicht des Regimes, Influencer-Plattformen für eigene Botschaften zu nutzen, um ein geschöntes Bild des Landes zu erzeugen.

“Lasst Twitter brennen”, Mehr Komplexität wagen, Böhmermann

1. Warum Bluesky gerade durch die Decke geht – und was Mastodon daraus lernen kann
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Markus Reuter geht auf den aktuellen Massenumzug von Twitter/X zu Bluesky ein und zieht Vergleiche zu Mastodon. Seit dem Wochenende seien viele bekannte Twitter-Accounts, Journalisten und Medien zu Bluesky gewechselt, das zwar dezentral konzipiert sei, aber von einem Unternehmen kontrolliert werde. Was steckt hinter dem Hype? Und warum konnte Mastodon das Momentum seinerzeit nicht in ähnlicher Weise für sich nutzen?
Video-Tipp: Bei Youtube ruft Marina Weisband mit eindringlichen Worten (“Lasst Twitter brennen”) dazu auf, die Plattform Twitter zu verlassen, da sie zu einem Sammelbecken für Neonazis, Verschwörungstheoretiker und andere extremistische Stimmen geworden sei, die noch dazu vom Algorithmus bevorzugt würden. Weisband warnt davor, dass Journalisten und Politiker dort ein verzerrtes Bild der Gesellschaft erhalten könnten, und betont, dass es unmöglich sei, auf einer privaten Plattform gegen die Interessen des Eigentümers zu gewinnen.
Weiterer Lesetipp: In einem lesenswerten Statement erklärt der Social-Media-Experte Martin Fehrensen, warum er seinen Twitter-Account gelöscht hat. Elon Musk verfolge eine politische Agenda, die Plattform habe sich unter seiner Führung zu einem Netzwerk für Rechtsextreme entwickelt. Das neue X sei nicht für den Dialog, sondern für Eskalation konzipiert. Fehrensen glaubt, dass X nicht der richtige Ort für konstruktive Gespräche sei und ermutigt andere, ebenfalls ihre Accounts zu löschen: “Lösche aber auf gar keinen Fall das Feuer, das in dir brennt, um die Welt ebenfalls zu einem besseren Ort zu machen. Auch wenn Elon Musk alles daran setzt, dass es erlischen möge.”

2. “Humor darf den wahren Kern nicht verfälschen”
(journalist.de, Jan Freitag)
Jan Böhmermann gilt als eine der einflussreichsten Stimmen in Deutschland. Im Interview mit dem “journalist” spricht er unter anderem über seine Arbeit, die Bedeutung von Humor und die Herausforderungen, denen er in seiner Karriere begegnet ist. Böhmermann hebt hervor, dass für ein satirisches Produkt oft die bloße Wahrheit ausreiche und dass es wichtig sei, den Kern einer Sache humorvoll, aber wahrheitsgetreu zu ergründen. Dabei geht es auch um die Unterschiede zu Harald Schmidt: “Ich finde es immer schön, wenn Entertainment etwas Bedeutsames beinhaltet und Menschen nicht nur berührt, sondern auch betrifft. Kunst muss sich der Wirklichkeit verpflichtet fühlen. Harald kotzt bei solchen Sätzen, ich nicht. Ich halte sie aus.”

3. Caren Miosga würde »Tagesthemen« gern nach Berlin verlegen
(spiegel.de)
Am heutigen Donnerstag moderiert Caren Miosga ein letztes Mal die “Tagesthemen”. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur habe sie verraten, was sie sich für die in Hamburg produzierte Sendung wünscht: “Ich würde uns gern nach Berlin beamen, damit wir mehr Politikerinnen und Politiker im Studio hätten.” Gespräche mit einem direkten Gegenüber seien intensiver als jene über eine Fernverbindung. Nach 16 Jahren bei den “Tagesthemen” wird Miosga den Talk-Sendeplatz am Sonntagabend von Anne Will mit einer eigenen Sendung übernehmen. Sie freue sich auf den direkten Kontakt mit den Gästen.

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4. Presseähnlichkeit: EU-Kommission prüft mehrere Beschwerden
(epd.de)
Wie epd berichtet, prüft die EU-Kommission Beschwerden von Medienverbänden aus Österreich und Dänemark, die den öffentlich-rechtlichen Sendern in den jeweiligen Ländern eine presseähnliche Online-Berichterstattung vorwerfen. Demnach kritisieren der Verband Österreichischer Zeitungen und Danske Medier aus Dänemark, dass die öffentlich-rechtlichen Sender zu textlastige Online-Inhalte anböten, die den Angeboten von Zeitungen ähneln. In Deutschland strebe der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger wegen ähnlicher Vorwürfe ein Beihilfeverfahren bei der EU-Kommission an.

5. Fakten gegen Fakes: CORRECTIV startet Bildungskooperation mit TikTok
(correctiv.org)
Um einer möglichen Desinformation auf TikTok entgegenzuwirken, hat die Online-Journalistenschule “Reporterfabrik” von “Correctiv” eine Medienbildungskampagne in Zusammenarbeit mit der Videoplattform gestartet. Nutzerinnen und Nutzer aus Deutschland und Österreich, die Informationen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine suchen, werden auf eine Seite geleitet, die Tipps zum Erkennen von Falschnachrichten bietet. Die Kampagne, die bis Frühjahr 2024 läuft, umfasse auch fünf Videos, die Themen wie Quellencheck, Deep Fakes und kritisches Denken behandeln.

6. Weniger Selbstvergewisserung, mehr Komplexität
(deutschlandfunk.de, Matthias Dell)
Langzeitdokumentationen wie “Ernstfall” von Stephan Lamby seien beliebt, aber in ihrer Erzählweise nicht wirklich informativ, findet Matthias Dell im Deutschlandfunk. Aus seiner Sicht gibt es Ansätze, die mehr Einblicke bieten. Dazu würden die Doku “Kevin Kühnert und die SPD”, die AfD-Beobachtung “Eine deutsche Partei” und die fünfteilige Arte-Doku-Serie “Capital B – Wem gehört Berlin?” über die Entwicklung Berlins nach der Wiedervereinigung gehören.

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