Berichten in Kriegszeiten, Nächster Halt Straßburg?, Männerdomäne

1. Berichten in Kriegszeiten
(deutschlandfunk.de, Elena Gorgis, Audio: 5:29 Minuten)
Für den Deutschlandfunk hat Elena Gorgis Journalistinnen und Journalisten in Kiew getroffen und sie gefragt, wie sie es schaffen, kritisch über ihre eigene Regierung zu berichten, ohne der russischen Propaganda Vorschub zu leisten. Dabei kam auch ein anderes Thema zur Sprache: So äußert sich Anna Babinets, Chefredakteurin des unabhängigen Medienunternehmens Slidstvo.info, besorgt über aus ihrer Sicht willkürliche Rekrutierungen durch die ukrainische Regierung, die als Mittel gegen kritische Journalisten eingesetzt werden könnten. Vier ihrer 15 Teammitglieder seien bereits zum Militär eingezogen worden, darunter zwei Journalisten und zwei Kameramänner. “Und jetzt frage ich mich immer, wenn ich nach neuen Mitarbeitern suche, ob sie dasselbe Schicksal ereilen könnte”, sagt Babinets.
Weiterer Lesetipp: Zwei Jahre nach der Invasion: Die Situation der ukrainischen Medien (de.ejo-online.eu, Oleksandra Yaroshenko).

2. Nächste Station Straßburg?
(taz.de, Daniel Zylbersztajn-Lewandowski)
Zwei Tage lang wurde vor dem britischen High Court über die Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange an die USA verhandelt. “taz”-Korrespondent Daniel Zylbersztajn-Lewandowski fasst die Argumente der US-Anwälte und der Assange-Verteidiger zusammen und erklärt, wie es weitergehen könnte.
Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins hat der “6-vor-9”-Kurator das Verfahren um die Assange-Auslieferung kommentiert: “Es droht ein gefährlicher Präzedenzfall – mindestens für jeden Medienschaffenden, der über US-Geheimnisse berichten will. Und es droht ein Einschüchterungseffekt, der die Pressefreiheit gefährdet.” (radioeins.de, Audio: 3:37 Minuten)

3. Warum die AfD auf TikTok dominiert – und was dagegen helfen könnte
(socialmediawatchblog.de, Martin Fehrensen & Simon Hurtz)
In der aktuellen Ausgabe des “Social Media Watchblog” geht es um den Erfolg der AfD in den Sozialen Medien: “TikTok, YouTube und Facebook sind fest in Hand der AfD, auf Instagram haben nur die Grünen mehr Follower. Woher kommt der Social-Media-Erfolg der Populisten und Extremisten?”

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4. Hollywood bleibt Männerdomäne
(verdi.de)
Von den 100 erfolgreichsten Filmen des Vorjahres hatten nur 30 eine weibliche Hauptfigur oder Co-Hauptfigur, so das Ergebnis einer Untersuchung der “USC Annenberg Inclusion Initiative” (PDF). Initiativen-Gründerin Stacy L. Smith spreche von einem “katastrophalen Rückschritt für Mädchen und Frauen im Film”. Ihre Karrierechancen hätten sich “drastisch verengt”.

5. Verlag entfernt N-Wort aus “Jim Knopf”-Bänden
(zeit.de)
Der Thienemann Verlag habe angekündigt, in den beliebten “Jim-Knopf”-Kinderbüchern von Michael Ende rassistische Sprache zu streichen, unter anderem das N-Wort, und stereotype Beschreibungen zu reduzieren. Diese Änderungen seien in Absprache mit Endes Erben für die Neuausgaben von “Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer” sowie “Jim Knopf und die Wilde 13” vorgenommen worden. “Wir sind sicher, damit ganz im Sinne von Michael Ende, der bekanntermaßen weltoffen, respektvoll und immer für die Kinder war, zu handeln”, so der Verlag.

6. Influencerin darf ihre Accessoire-Käufe nicht von der Steuer absetzen
(spiegel.de)
Eine Mode-Influencerin sei vor dem niedersächsischen Finanzgericht mit dem Versuch gescheitert, ihre Ausgaben für Kleidung und Accessoires als Betriebsausgaben steuerlich geltend zu machen. Das Gericht habe seine Entscheidung damit begründet, dass bei Alltagskleidung und Modeaccessoires eine klare Trennung zwischen privater und beruflicher Nutzung nicht möglich sei. Zudem handele es sich nicht um typische Berufskleidung.