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Einsicht zu Nord Stream 2, “Klare Kante”, Influencer-Abzocke

1. VG Berlin gewährt Zugang zu “Nord Stream 2”-Infor­ma­tionen
(lto.de, Max Kolter)
Wie “Legal Tribune Online” berichtet, hat das Verwaltungsgericht Berlin die Bundesregierung dazu verurteilt, einem “Bild”-Reporter Einsicht in Unterlagen zu den Erdgas-Pipelines Nord Stream 2 zu gewähren. Dabei gehe es vor allem um Informationen zur Genehmigung und zum Bau der Pipelines sowie zur Gründung und zur Tätigkeit der umstrittenen “Stiftung des Landes Mecklenburg-Vorpommern für Klimaschutz und Bewahrung der Natur”.

2. Klare Kante notwendig
(djv.de, Paul Eschenhagen)
Silke Schröder, Vorstandsmitglied des Vereins Deutsche Sprache, hat auf der Plattform X/Twitter die “Remigration von sog. Journalisten an Ausbildungsstätten, die ihnen ideologiebefreit die Grundlagen ihres Handwerks beibringen” gefordert (Schröder hat ihr X-Konto mittlerweile auf privat gestellt). “Darunter kann man nur den Wunsch nach einer Deportation von unliebsamen Journalistinnen und Journalisten in Umerziehungslager verstehen”, kommentiert Mika Beuster, Bundesvor­sitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes: “Das erinnert an die dunkelsten Zeiten in Deutschland.” Vergangene Woche berichtete “Correctiv”, dass Silke Schröder an einem Treffen von hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und finanzstarken Unternehmern in einem Hotel bei Potsdam teilgenommen habe.

3. Prognosen zur Landtagswahl Sachsen: 37, 34 oder 32 Prozent – wie viel hätten sie den gern?
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy)
Anhand der aktuellen Umfragen zur im September 2024 anstehenden Landtagswahl in Sachsen zeigt Peter Stawowy, wie unterschiedlich die Werte der Meinungsforscher ausfallen. Sein Fazit: “In jedem Fall gilt es, Umfragen nur als das zu sehen, was sie sind: Momentaufnahmen. Denn, das macht Politik ja auch so spannend: Bis zu den Wahl-Terminen kann noch einiges passieren.”

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4. “Das Fenster nach Gaza”
(taz.de, Matthias Ubl)
Im Interview mit Christoph Resch, Pressereferent von Reporter ohne Grenzen, geht es um die gefährliche Situation für Journalisten und Journalistinnen im Gaza-Krieg. Die Organisation fordert eine genaue Untersuchung jedes einzelnen Todesfalls. Es gebe Hinweise auf gezielte Tötungen von Medienschaffenden durch die israelischen Streitkräfte, wie im Fall des Reuters-Journalisten Issam Abdallah.

5. Funke gehört nun vollständig der Familie Grotkamp
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet, gehört die Funke Mediengruppe nach rund zweieinhalb Jahren unternehmerischer Führung nun vollständig der Familie um Petra Grotkamp. Dieser Schritt folge einer Vereinbarung aus dem Jahr 2021, in der sich die Familie Grotkamp mit den bisherigen Miteigentümern auf den Kauf aller Unternehmensanteile geeinigt habe.

6. Influencer sammelte Zehntausende Euro für Obdachlosen – und behielt Großteil offenbar für sich
(spiegel.de)
Am vergangenen Freitag verlinkten wir in den “6 vor 9” einen Beitrag des Medienmagazins “Zapp” (Video: 6:20 Minuten), in dem gezeigt wurde, wie Youtuber mit Geschenken an Obdachlose Klicks produzieren. Nun berichtet der “Spiegel” von einem Influencer, der bei TikTok und Instagram Spenden in fünfstelliger Höhe für einen Obdachlosen gesammelt, diese jedoch offenbar nahezu komplett für sich behalten habe.

KW 02/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Die Nähe von Politik und Journalismus
(deutschlandfunk.de, Martin Krebbers & Moritz Metz, Audio: 50:04 Minuten)
Wie läuft das eigentlich ab, wenn sich Journalistinnen und Journalisten auf der einen und Politikerinnen und Politiker auf der anderen Seite zu Hintergrundgesprächen treffen? Was bedeutet es, wenn ein Gespräch “unter drei” läuft? Und warum kann es schon entscheidend sein, wer überhaupt zu dem Treffen eingeladen hat? Diese und weitere Fragen waren bereits Thema im Politik-Podcast des Deutschlandfunks. Nun beschäftigt sich der Deutschlandfunk erneut mit dem Spannungsverhältnis von Politik und Hauptstadtjournalismus.

2. Wie durch ein Wunder überlebt: ZDF-Reporterin über Raketenangriff in der Ukraine
(faz.net, Livia Gerster, Audio: 27:19)
Im “FAZ”-Podcast geht es um die aktuelle Situation in der Ukraine. Livia Gerster hat dazu mit der ZDF-Reporterin Alica Jung gesprochen, die seit zwei Jahren von dort berichtet. Das Gespräch dreht sich um die Stimmung im Land, um die Frage, wie lange sich die Ukraine noch wehren kann, aber auch um Jungs Arbeitsbedingungen. So hat sie erst kürzlich einen Raketenangriff auf ihr Hotel in Charkiw überlebt.

3. Ist der AI-Act gut für den Journalismus?
(br.de, Nina Landhofer, Audio: 25:02 Minuten)
BR24 Medien beschäftigt sich mit dem im Dezember verabschiedeten AI-Act der EU: Wie ist das weltweit erste Regelwerk zur Künstlichen Intelligenz (KI) zu bewerten? Und inwieweit ist der Journalismus davon betroffen? Darüber spricht Nina Landhofer mit der KI-Expertin des Bayerischen Rundfunks, Rebecca Ciesielski, dem Internet-Juristen Georg Borges und dem Vorsitzenden des Bayerischen Journalisten-Verbandes, Harald Stocker.

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4. Die Macht der Bilder: Bauernproteste und Medien
(sr.de, Katrin Aue & Michael Meyer, Audio: 17:14 Minuten)
Katrin Aue und Michael Meyer sprechen mit dem Medienwissenschaftler Bernd Gäbler über die Berichterstattung zu den sogenannten “Bauernprotesten” beziehungsweise zu den Protesten der Agrarlobby: Entscheiden spektakuläre Bilder über Sendezeit? Und welchen Einfluss haben die Sozialen Medien?

5. Einblicke in Investigativ-Recherche und “Bauernproteste”
(wdr.de, Steffi Orbach, Audio: 44:08 Minuten)
Auch im WDR-5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” geht es zunächst um die “Bauernproteste” und die Berichterstattung darüber. Weitere Themen der Sendung: Transparenz beim Algorithmus und die Neuausrichtung der Deutschen Welle. Hörenswert ist auch die “Medienschelte” anlässlich des Todes von Franz Beckenbauer (ab Minute 39:21).

6. Sashka von Juliencos Werbepartner “verklagt und verurteilt”: Was ist dran?
(youtube.com, Christian Solmecke, Video: 26:09 Minuten)
Rechtsanwalt Christian Solmecke kommentiert auf seinem Youtube-Kanal einen Rechtsstreit, bei dem es um einen möglichen Fall von Verdachtsberichterstattung geht: “Gegen die YouTuberin Sashka ist eine einstweilige Verfügung ergangen. Grund dafür ist ein Video, in dem sie über Julienco, beziehungsweise dessen Werbepartner, einen Network-Marketing-Millionär aus Dubai, berichtet hat. Wir sehen uns den Fall in diesem Video gemeinsam an und klären, wie Sashkas Chancen stehen.” Zuvor hatte die Youtuberin Sashka unter dem Titel “Ich wurde verklagt und verurteilt” selbst über den Fall berichtet (Video: 25:51 Minuten). Zum besseren Verständnis des Falles lohnt es sich, zunächst Sashkas Video und anschließend Solmeckes Kommentar anzuschauen.

Union Busting, Üble Einschüchterung, Klicks mit Obdachlosen

1. Ein Kompromiss
(taz.de, Christoph Schmidt-Lunau)
Bei der “Frankfurter Rundschau” kam es nach einem Streik zu umstrittenen Entlassungen von drei jungen Journalistinnen und Journalisten. Eine der Betroffenen erwirkte in einem außergerichtlichen Vergleich Lohnfortzahlung bis Ende März und Freistellung zur Stellensuche. Die Gewerkschaft Verdi sehe in den Entlassungen eine Vergeltung für den Streik und einen Akt des Union Busting, während die Verlagsleitung die Entscheidung mit der Einstellung unrentabler Produkte rechtfertigt.

2. Strafrechtsänderung für die Pressefreiheit
(reporter-ohne-grenzen.de)
Anlässlich der Ankündigung der Bundesregierung, überholte Straftatbestände abschaffen zu wollen, weist die Organisation Reporter ohne Grenzen auf den aus ihrer Sicht überholten und gefährlichen Paragraphen 353d Nr. 3 des Strafgesetzbuchs hin. Ihre Kritik: “Medienschaffende, die in Deutschland über laufende Strafverfahren berichten, setzen sich der Gefahr aus, selbst zum Ziel der Strafverfolgungsbehörden zu werden. Denn wer wörtlich aus amtlichen Dokumenten zu laufenden Verfahren zitiert, macht sich in vielen Fällen strafbar.”

3. Meta ignoriert DSGVO-Recht auf einfachen Widerruf der Einwilligung
(noyb.eu)
Meta, der Mutterkonzern von Instagram und Facebook, verlangt seit Kurzem bis zu 251,88 Euro pro Jahr von Nutzerinnen und Nutzern, die nicht getrackt werden wollen, wobei die Zustimmung zum Tracking nur einen Klick, der Widerruf aber einen komplizierten Prozess und ein kostenpflichtiges Abonnement erfordere. Dies verstoße gegen die Datenschutz-Grundverordnung, die verlange, dass der Widerruf einer Einwilligung genauso einfach sein muss wie deren Erteilung. Das Europäische Zentrum für digitale Rechte “noyb” habe deshalb eine Beschwerde bei der österreichischen Datenschutzbehörde eingebracht.

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4. Ebay zahlt Millionenstrafe nach Einschüchterungsversuchen
(spiegel.de)
Mitarbeiter von Ebay haben sich offenbar über kritische Berichterstattung geärgert und das Autoren-Duo eines Online-Newsletters gemobbt. Sie sollen dem Blogger-Ehepaar zur Einschüchterung unter anderem lebende Kakerlaken, einen Trauerkranz und eine mit Kunstblut verschmierte Schweinemaske anonym zugeschickt haben. Dafür sei das Unternehmen nun zu einer Strafe in Millionenhöhe verurteilt worden. Die betroffenen Blogger hätten ihrerseits auch Ebay verklagt, der Prozess beginne jedoch erst nächstes Jahr.

5. Taiwans polarisierte Medienlandschaft
(deutschlandfunk.de, Felix Lill, Audio: 5:07 Minuten)
Taiwan halte die Pressefreiheit hoch, stehe aber auch vor großen Herausforderungen. Im Inselstaat finden an diesem Wochenende Präsidentschaftswahlen statt und der Druck Chinas auf die örtlichen Medien sei enorm. Felix Lill berichtet für den Deutschlandfunk über die polarisierte Mediendebatte, in der sich pro- und antichinesische Medien gegenüberstehen.

6. MrBeast und Co. – Viele Klicks mit Obdachlosen
(ndr.de, Zapp Medienmagazin, Philipp Walulis & Marcus Müller, Video: 6:20 Minuten)
Einige Youtuber verschenken in ihren Videos zum Teil hohe Geldbeträge oder teure Luxusgüter an ihre Follower und Followerinnen. “MrBeast” ist so zum reichweitenstärksten Mann auf der Plattform geworden. Fast schon ein eigenes Genre bilden Videos, in denen Youtuber obdachlose Menschen überfallartig beschenken und kamerawirksam umstylen lassen. Philipp Walulis hat sich angesehen, wie mit Obdachlosen Klicks produziert werden.

Geheime Medienpläne, Rezo vs. “Strg_F”, Bedrohte Medienvielfalt

1. “Correctiv” deckt geheime Medienpläne der Neuen Rechten auf
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 7:54 Minuten)
Das Recherchenetzwerk “Correctiv” berichtete gestern von einem konspirativen Treffen einflussreicher AfD-Politiker mit Rechtsextremen, bei dem ein geheimer Plan zur Vertreibung von Millionen Menschen besprochen worden sei. Bei der Zusammenkunft sei es auch um den Kampf gegen öffentlich-rechtliche Medien und den Aufbau einer rechtsextremen Gegenöffentlichkeit gegangen, berichtet “Correctiv”-Chefredakteur Justus von Daniels im Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
Weitere Lesetipps: Making-Of zur Geheimplan-Recherche und Nach Correctiv-Recherche: Bundestagsabgeordnete fordern rechtliche Schritte gegen AfD (beide correctiv.org).

2. Rezo gegen den NDR: Die Zerstörung des Formats “STRG_F”
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Jochen Zenthöfer setzt sich mit den Vorwürfen des Youtubers Rezo gegen das Reportageformat “Strg_F” des NDR und “funk” auseinander. Rezo wirft dem Format vor, in Reportagen über ihn und einen seiner Sponsoren sowie in anderen Beiträgen Fehler gemacht und diese anschließend vertuscht zu haben. Diese Vorwürfe haben zu einer größeren Kontroverse und zu Glaubwürdigkeitsproblemen für “Strg_F” geführt. Der NDR hat eine sorgfältige Prüfung und Aufarbeitung angekündigt. Alle angesprochenen Videos sind im Artikel verlinkt.

3. Madsack macht den Sack zu
(taz.de, Johann Voigt)
Die Madsack Mediengruppe aus Hannover hat die DDV Mediengruppe aus Dresden übernommen und besitzt nun alle Dresdner Lokalzeitungen, einschließlich der “Sächsischen Zeitung”, der “Dresdner Morgenpost” und der “Dresdner Neuesten Nachrichten”. Diese Übernahme, der das Bundeskartellamt noch zustimmen muss, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Vielfalt des Lokaljournalismus in Dresden haben. Darüberhinaus fragt sich Johann Voigt in der “taz”: “Inwiefern werden sich die Inhalte von SZ, Dresdner Morgenpost und DNN angleichen? Werden Redaktionen zusammengelegt? Oder versucht Madsack womöglich die auflagenschwächere DNN abzustoßen?”
Weiterer Lesetipp: Kartellamt ist gefordert: “Der Deutsche Journalisten-Verband fordert das Bundeskartellamt auf, die in diesen Tagen bekannt gewordenen Fusionspläne von zwei Zeitungsverlagen einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.” (djv.de, Hendrik Zörner)

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4. Was wir besser machen könnten
(arminwolf.at)
Im Rahmen einer Ringvorlesung zum 100. Geburtstag des “Spiegel”-Gründers Rudolf Augstein sprach Armin Wolf darüber, “warum öffentlich-rechtliche Medien nie wichtiger waren – und was wir besser machen können”. Auf seiner Website veröffentlicht Wolf den Text seiner Rede, in der er sich mit der Bedeutung und den Herausforderungen der öffentlich-rechtlichen Medien in der heutigen, digital geprägten Medienlandschaft auseinandersetzt. Er geht auf die historische Entwicklung und den aktuellen Stand von Medienproduktion und -konsum ein und diskutiert die Auswirkungen von Desinformation und “Fake News” sowie die Rolle der Medien bei der Förderung einer informierten Demokratie.

5. “2024 entscheidet über die Demokratie”
(verdi.de, Günter Herkel)
Maria Ressa ist Chefredakteurin und Geschäftsführerin des philippinischen Nachrichten- und Investigativportals “Rappler” und hat 2021 für ihren Einsatz für die Pressefreiheit den Friedensnobelpreis erhalten. Auf einer internationalen Konferenz der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Organisation Reporter ohne Grenzen sprach Ressa über die Bedrohung der Menschenrechte durch Desinformation, Online-Belästigung und Überwachung.

6. Viele fremdeln noch mit Twitch
(blog.medientage.de, Lisa Priller-Gebhardt)
Lisa Priller-Gebhardt beschäftigt sich mit der Nutzung der Livestreaming-Plattform Twitch durch etablierte deutsche Medienunternehmen. Sie stellt heraus, dass Twitch eine große, vor allem junge Community anziehe und sich über Gaming hinaus auf verschiedene Genres wie Kochen, Sport und Musik ausgeweitet habe. Trotz der wachsenden Popularität und der potenziellen Vorteile seien viele Medienhäuser noch zurückhaltend bei der Nutzung der Plattform.

KW 51/23: Hör- und Gucktipps zu Weihnachten und zum Jahresende

Hurra, Feiertage – und damit viel Zeit zum Hören und Sehen! Zum Jahresende präsentieren wir Euch noch einmal eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

All unseren Leserinnen und Lesern, Unterstützerinnen und Unterstützern wünschen wir frohe Weihnachten, ein paar schöne, ruhige Tage und einen guten Start ins neue Jahr. Wir sehen uns hier 2024 wieder.

Die nächste Folge “6 vor 9” kommt am Montag, 8. Januar 2024.

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1. Der König von TikTok
(ardaudiothek.de, Audio: acht Folgen zwischen 24 und 37 Minuten)
Dieser achtteilige Podcast dreht sich um eine schillernde Medienfigur, die verschiedene TV-Sender mit allerlei dubiosen Angeboten betrieb und immer wieder ins Visier von Aufsichtsbehörden und Justiz geriet: Thomas G. Hornauer. Zuletzt machte er als “Königliche Heiligkeit”, angeblicher Doktor der Philosophie und Trash-Promi auch auf TikTok von sich reden. Emeli Glaser und ihr Team sind dem Phänomen auf ebenso informative wie unterhaltsame Weise auf den Grund gegangen.
Weiterer, wenn auch ernsterer Gucktipp in Sachen TikTok: Krieg auf TikTok: Die geheime Arbeit der Content Moderatoren (ndr.de, Severin Pehlke, Video: 15:12 Minuten).

2. Kriegsberichterstattung: Warum? Wo? Wie?
(sicherheitspod.de, Thomas Wiegold & Rike Franke & Frank Sauer & Carlo Masala, Audio: 1:46:51 Stunden)
In der aktuellen Folge von “Sicherheitshalber”, dem “Podcast zur Sicherheitspolitik”, ist Frederik Pleitgen zu Gast, der für den US-Sender CNN aus den Krisen- und Kriegsgebieten der Welt berichtet: Warum gibt es in Zeiten des Internets überhaupt noch traditionelle Fernseh-Kriegsberichterstattung? Wie entscheidet CNN, wo berichtet wird? Und wie sorgt Pleitgen für seine eigene Sicherheit?

3. Traumberuf Influencerin?
(arte.tv, Video: 30:03 Minuten)
Die Arte-Doku beleuchtet das Leben von Influencerinnen und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Es geht dabei um Themen wie Druck, Selbstoptimierung und die Auswirkungen der ständigen Vergleiche mit perfekten Online-Persönlichkeiten: “Warum geht es eigentlich so viel um Aussehen, Fitness und Mode? Rolle rückwärts in die 50er-Jahre? Und was macht es mit den jungen Frauen, die sich rund um die Uhr mit scheinbar perfekten Superfrauen vergleichen?”
Weiterer Hörtipp: Influencer-Marketing – Authentizität als Geschäftsmodell (swr.de, Sofie Czilwik, Audio: 28:58 Minuten).

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4. Nicht nur Stillstand und Rückschritt: Vielfalt in den Medien 2023
(sueddeutsche.de, Nils Minkmar & Nadia Zaboura, Audio: 36:43 Minuten)
“Flucht, Migration, Integration: Was läuft besser in der Berichterstattung über die Einwanderungsgesellschaft – und bei welchen Themen könnte es besser sein?” Darüber diskutieren Nadia Zaboura und Nils Minkmar im Medienpodcast “quoted” mit ihrem Gast Elena Kountidou, Geschäftsführerin der Organisation Neue deutsche Medienmacher:innen.
Weiterer Hörtipp: Im Medienpodcast “M” spricht Medienwissenschaftler Björn Staschen mit Danilo Höpfner über Diversität im Journalismus und die Frage, was sich aus seiner Sicht ändern muss: Journalismus von Polohemden (verdi.de, Audio: 25:41 Minuten).

5. Elon Musk: Last Week Tonight with John Oliver
(youtube.com, John Oliver, Video: 31:02 Minuten)
Ausnahmsweise ein englischsprachiger Tipp: Bei “Last Week Tonight” knöpft sich John Oliver den Tech-Milliardär und Twitter-Eigentümer Elon Musk vor, und das ist gleichermaßen informativ, komisch und entlarvend.
Dazu ein passender Hörtipp in eigener Sache: Auch im großen Jahresrückblick des “Haken-dran”-Podcasts ging es um die High- beziehungsweise Lowlights des Elon Musk im zurückliegenden Jahr: JENGAAAAA! – und der große Jahresrückblick 2023 (mit Lorenz Meyer) (spotify.com, Gavin Karlmeier, Audio: 1:14:55 Stunden).

6. Über Übermedien: Was war das für ein Jahr – und was passiert nächstes?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 48:36 Minuten)
Weitere mediale Jahresrückblicke gefällig? Bei “Übermedien” hat sich Holger Klein mit den “Übermedien”-Gründern Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz über das zurückliegende Jahr unterhalten. Es geht dabei um die wichtigsten Recherchen und weitere Medienthemen 2023, aber auch um die anstehenden Änderungen im Hause “Übermedien” im neuen Jahr. Beim Jahresrückblick von “BR24 Medien” stehen vier Themen im Fokus: Künstliche Intelligenz, die Zukunft des Journalismus, das Verhältnis zwischen Staat und Medien sowie Kriegsberichterstattung (br.de, Nina Landhofer, Audio: 54:26 Minuten). Beim “Breitband”-Jahresrückblick von Deutschlandfunk Kultur geht es unter anderem um Microblogging, Investigativpodcasts und Netzpolitik (deutschlandfunkkultur.de, Vera Linß & Marcus Richter & Gavin Karlmeier & Marcus Engert & Anna Biselli & Marie Zinkann, Audio: 44:57 Minuten). Und natürlich darf am Ende des Jahres der Jahresrückblick von “Fernsehen für alle” nicht fehlen mit den “Top Ten TV-Momenten 2023”: “In einer Mischung aus dem RTL-Jahresrückblick mit Günther Jauch, einer beliebigen Rankingshow mit Sonja Zietlow und der Ultimativen Chartshow heben wir besondere Leistungen im Bereich ‘Beste Unterhaltung TV’ hervor und loben, was es zu loben gibt, und lachen aus, was es auszulachen gibt.” (fernsehenfueralle.podigee.io, Dennis Müller & Natalie, Audio: 1:36:37 Stunden)

KW 49/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Khesrau Behroz – Der Fluch der Gänsehaut
(hr2.de, Jagoda Marinić, Audio: 1:47:51 Stunden)
In dieser Folge des Podcasts “Freiheit Deluxe” mit Jagoda Marinić ist Khesrau Behroz zu Gast, ein renommierter Podcaster, bekannt für seine erfolgreichen und tiefgründigen Story-Podcasts wie “Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen?” und “Wer hat Angst vorm Drachenlord?”. Behroz, der 1987 in Afghanistan geboren wurde und 1994 mit seiner Familie nach Deutschland kam, teilt persönliche Erfahrungen und Einsichten und spricht darüber, wie er in seinen Podcasts komplexe, gesellschaftlich relevante Themen aufgreift und erzählerisch umsetzt, immer auf der Suche nach dem “Gänsehautmoment”.

2. Verliert Israel den “PR-Krieg”?
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 39:20 Minuten)
Bei kriegerischen Konflikten seien Journalistinnen und Journalisten meist auf Informationen der Kriegsparteien angewiesen. Das gelte auch für den aktuellen Nahostkrieg. Im Deutschlandfunk geht es daher um die Frage: “Wie vertrauenswürdig sind hier Israels Regierung und Armee?” Darüber diskutieren Jonathan Stock vom “Spiegel”, Martin Löffelholz von der TU Ilmenau und Benjamin Hammer vom Deutschlandfunk.

3. Warum brauchen wir die Deutsche Welle?
(ardaudiothek.de, BR24 Medien, Linus Lüring, Audio: 30:59 Minuten)
Der aus Steuergeldern finanzierte deutsche Auslandssender Deutsche Welle steht vor einem Umbruch: Ab Januar 2024 wird es kein deutschsprachiges Programm mehr geben – weder im Radio noch im Fernsehen. Im Gespräch mit dem Medienjournalisten Michael Meyer und der Kommunikationswissenschaftlerin Carola Richter von der FU Berlin geht es unter anderem um die Frage, ob Auslandsrundfunk heute überhaupt noch relevant ist.

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4. Alexander Filipovic über Ethik in den Medien
(youtube.com, Rieke C. Harmsen & Christine Ulrich, Audio: 37:44 Minuten)
Wie kommt Ethik in die Medien? Und welche Veränderungen erfährt die Medienbranche durch Technologie? Darüber sprechen Rieke C. Harmsen und Christine Ulrich mit dem Medien- und Sozialethiker Alexander Filipović. Die Diskussion dreht sich auch um die Fragen, warum wir Medienethik betreiben sollten, und ob Journalistinnen und Journalisten heute noch Gatekeeper für Informationen sind.

5. Mediensysteme in Nordwest-Europa
(podcast.leibniz-hbi.de, Johanna Sebauer, Audio: 44:06 Minuten)
Im “Bredowcast” des Leibniz-Instituts für Medienforschung diskutiert Johanna Sebauer mit ihren Gästen Barbara Thomaß und Volker Grassmuck über die Charakteristika der Mediensysteme Nordwesteuropas (Irland, Vereinigtes Königreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Deutschland und Österreich) sowie über aktuelle Trends und Herausforderungen in dieser Region.

6. Debatten in ukrainischen Medien und um den Rundfunkbeitrag
(wdr.de, Steffi Orbach, Audio: 45:18 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” widmet sich eine Dreiviertelstunde lang einem bunten Themenmix: ukrainische Medien und die “physische Müdigkeit”, die Debatte um die Erhöhung des Rundfunkbeitrags in Deutschland, Klima-Volontariate und grüne Ressorts, Googles neues KI-Tool sowie sogenannte SLAPP-Klagen, mit denen Medienschaffende eingeschüchtert werden sollen.

Reichelt verliert, Verleger fordern, Angst vor der Abschiebung

1. Seenotretter bringt Reichelt ins Schwimmen
(t-online.de, Lars Wienand)
Der geschasste “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt hat nach Feststellung des Landgerichts Berlin in seinem Youtube-Format “Achtung, Reichelt!” die Unwahrheit über den Seenotretter Axel Steier verbreitet. Reichelt müsse die entsprechende Sequenz aus einem Video entfernen und eine Gegendarstellung veröffentlichen, die mindestens so lange in seinem Youtube-Kanal zu sehen sein müsse wie die falsche Behauptung. Zuvor sei bereits Jan Böhmermann erfolgreich gegen Reichelt vorgegangen.

2. Verleger fordern Regeln im Umgang mit KI
(persoenlich.com)
Der Verlegerverband Schweizer Medien (VSM) fordert Regeln für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in den Medien: “Der VSM fordert von den KI-Betreibern und ihren Anwendungen die Berücksichtigung des Geistigen Eigentums, Fairness in Markt und Wettbewerb, Transparenz über die Verwendung von Inhalten, Qualität und Integrität der Inhalte, Sicherheit und Verantwortung sowie Kooperationen zwischen KI-Betreibern und Medien.”
Hörtipp in eigener Sache: Der “6-vor-9”-Kurator hat bei radioeins den “AI Act” der EU kommentiert: “Die Unternehmen möchten viel Freiraum und wenig Regulierung. Sie haben erreicht, dass Deutschland, Frankreich und Italien eine Art freiwillige Selbstkontrolle ins Gesetz geschrieben haben, was ungefähr so ist, als wenn man den Autoherstellern erlauben würde, die Verkehrsregeln zu bestimmen.” (radioeins.de, Audio: 4:21 Minuten)

3. HR-Redaktionsausschuss sieht journalistische Qualität in Gefahr
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie “DWDL” berichtet, befürchtet der Redaktionsausschuss des Hessischen Rundfunks (HR) eine Verschlechterung der journalistischen Qualität des öffentlich-rechtlichen Senders. Die Kritik richte sich vor allem gegen die geplante Umstrukturierung bei der sogenannten “Hessen-Unit”, die nach Ansicht des Ausschusses zu Lasten der inhaltlichen Vielfalt und Tiefe gehen könnte. Der HR selbst sehe die Sache naturgemäß etwas anders: Der Redaktionsausschuss gehe in seiner Darstellung von “teilweise unrichtigen oder in falschem Kontext stehenden Sachverhalten aus”.

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4. Angst vor der Abschiebung
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen (ROG) sorgt sich um die nach Pakistan geflüchteten afghanischen Journalistinnen und Journalisten und kritisiert das Verhalten der deutschen Regierung: “Die Situation ist absurd: Die Bundesregierung bestellt erst alle Personen nach Pakistan, die im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms eine neue, sehr zeitaufwendige Sicherheitsprüfung durchlaufen müssen. Dann ist sie aber offenbar nicht in der Lage, die Sicherheit dieser Personen vor Ort zu garantieren”, so ROG-Geschäftsführer Christian Mihr: “Unter den Betroffenen sind zahlreiche gefährdete Journalistinnen und Journalisten. Was können wir ihnen sagen, was sollen wir ihnen raten, wenn sie sich verzweifelt an uns wenden und um Hilfe bitten?”

5. MDR: “Debatte” um die Funkhäuser in Halle und Dresden
(flurfunk-dresden.de)
Der Artikel von “Flurfunk Dresden” beschäftigt sich mit der aktuellen Debatte, ob und welche Funkhäuser der MDR im Zuge von Sparmaßnahmen schließen werde, und spricht in diesem Zusammenhang von einer Scheindebatte: “Um es vorwegzunehmen: Nein, der MDR kann keinen Standort einfach so schließen. Dafür müssten erst die drei beteiligten Bundesländer den Staatsvertrag entsprechend ändern.”

6. 🤭
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
“WAS DARF ICH HEUTE NOCH SAGEN?” brüllt der “Stern” diese Woche in Großbuchstaben vom Cover. Für Boris Rosenkranz ein willkommener Anlass, sich einmal umzuschauen, wo überall diese Frage (oft mit ähnlicher Halte-den-Mund-zu-Bebilderung) schon aufgetaucht ist.

Langsames Sterben, “FragDenStaat” im Fadenkreuz, Bürgergeld-Debatte

1. FragDenStaat im Fadenkreuz der Staatsanwaltschaft
(netzpolitik.org, Zeynep Yirmibesoglu)
Die Transparenzplattform “FragDenStaat” ist wegen der Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten aus laufenden Strafverfahren in eine Auseinandersetzung mit der Berliner Staatsanwaltschaft geraten. Diese ermittelt gegen den Projektleiter Arne Semsrott, weil er amtliche Dokumente – mit Einwilligung der Betroffenen und Schwärzung personenbezogener Daten – veröffentlicht hat. Semsrott habe dieses Risiko bewusst in Kauf genommen, da “FragDenStaat” die Veröffentlichungsbeschränkungen als verfassungswidrig und als Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention ansehe.

2. Eine Zeitung stirbt langsam
(taz.de, Andreas Wyputta)
Wie die “taz” berichtet, werde die “Neue Westfälische” (“NW”) ab April 2024 kaum noch eigene Inhalte produzieren. Stattdessen sollen Beiträge vom “Redaktionsnetzwerk Deutschland” übernommen werden. Entlassungen von Redakteurinnen und Redakteuren will die Geschäftsführung der “NW” nicht vornehmen, in anderen Bereichen wie Layout/Grafik und Assistenz könne es jedoch zu betriebsbedingten Kündigungen kommen. Vertraglich festgeschrieben sei davon jedoch noch nichts, wie Andreas Wyputta in der “taz” anmerkt.

3. Zu viel Fokus auf Extremfälle
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 6:27 Minuten)
Die aktuelle Diskussion um das Bürgergeld in Deutschland ist geprägt von Populismus und Desinformation. Teilweise sei dies eine Reaktion auf die derzeitige Haushaltsmisere, in der die Politik nach Einsparmöglichkeiten sucht. Dies lässt anscheinend die kampagnenartige Berichterstattung gegen das Bürgergeld wieder aufflammen, über die wir bereits berichtet haben. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, stellt dazu klar: “Es ist ein Mythos zu behaupten, jemand würde mehr Geld bekommen, wenn er nicht arbeitet – das stimmt schlichtweg nicht. Selbst bei einer Single-Person ist der Unterschied zwischen Bürgergeld und Mindestlohn je nach Region in der Regel zwischen 250 und 300 Euro.”

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4. Reporterin verschwunden
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Journalistin Minnie Chan, Chefreporterin der “South China Morning Post”, wird seit Ende Oktober in China vermisst. Sie war nach Peking gereist, um über eine Sicherheitskonferenz zu berichten, und sei seitdem für ihre Freunde nicht mehr erreichbar. Reporter ohne Grenzen (ROG) zeigt sich sehr beunruhigt über das Verschwinden der Journalistin: “Es ist leider gängige Praxis des chinesischen Regimes, Medienschaffende zu entführen und für Monate willkürlich in sogenannten schwarzen Gefängnissen festzuhalten. Dort werden sie ihrer Rechte beraubt und oft misshandelt. Peking muss sofort den Aufenthaltsort von Minnie Chan bekanntgeben und – sollte sie festgehalten werden – die Journalistin freilassen”, so ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.

5. MDR rechnet 2024 mit deutlichem Verlust
(dwdl.de, Manuel Weis)
Für das Jahr 2024 erwarte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) ein Defizit von 56,7 Millionen Euro, wobei die Gesamtaufwendungen bei 780,6 Millionen Euro liegen sollen. Dieses Defizit soll durch Entnahmen aus vorhandenen Rücklagen gedeckt werden. Intendant Ralf Ludwig sehe den öffentlich-rechtlichen Sender trotz des Defizits als “finanziell und wirtschaftlich solide aufgestellt” an, berichtet Uwe Mantel bei “DWDL”.
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6. YouTuber zu sechs Monaten Haft verurteilt
(spiegel.de)
Der US-amerikanische Youtuber Trevor Jacob wurde zu sechs Monaten Haft verurteilt, weil er absichtlich ein Flugzeug in einem Nationalpark abstürzen ließ, um hohe Klickzahlen auf der Videoplattform zu erzielen. Jacob hatte die Aktion in einem spektakulären Video festgehalten, das er später in seinem Youtube-Kanal veröffentlichte.

KW 47/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Empathie im Journalismus
(youtube.com, Isabel Schayani, Video: 57:50 Minuten)
Die WDR-Journalistin Isabel Schayani spricht in einem Vortrag über die Rolle und die Herausforderungen von Empathie im journalistischen Kontext. Schayani diskutiert, wie Empathie die journalistische Arbeit beeinflussen kann, insbesondere im Hinblick auf die Wahrung professioneller Distanz und die Gefahr, zu parteiisch zu werden. Anhand eigener Erfahrungen, wie der Berichterstattung aus dem Flüchtlingslager Moria, veranschaulicht sie das Spannungsfeld zwischen empathischer Anteilnahme und journalistischer Objektivität.

2. Die geheimen ARD-Verträge: Das kostet die neue Talkshow mit Caren Miosga
(macht-und-millionen.podigee.io, Solveig Gode & Kayhan Özgenc, Audio: 36:34 Minuten)
Bei “Macht und Millionen” geht es um die neue ARD-Talkshow von Caren Miosga, die 2024 den Sendeplatz von Anne Will übernehmen wird. Vertrauliche Dokumente, die “Business Insider” vorliegen, sollen zeigen, dass Miosgas Sendung günstiger sein wird als die ihrer Vorgängerin. In der Episode werden die Recherchen von Tobias Fuchs vorgestellt, die detaillierte Einblicke in die Kostenstrukturen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geben, darunter Kalkulationen, Gewinnberechnungen und Verhandlungsprotokolle.

3. Wie wird berechnet und entschieden, wie hoch der Rundfunkbeitrag ist?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 29:48 Minuten)
Die KEF, die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, wird voraussichtlich eine leichte Erhöhung des Rundfunkbeitrags empfehlen, doch einige Bundesländer wollen wohl mauern und eine Erhöhung verhindern. Holger Klein spricht mit dem Medienjournalisten Steffen Grimberg über den Fall und die unterschiedlichen Interessenlagen.

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4. Interview mit Melanie Amann
(koschwitz-zum-wochenende.podigee.io, Thomas Koschwitz, Audio: 15:06 Minuten)
In der aktuellen Folge von “Koschwitz zum Wochenende” spricht die stellvertretende Chefredakteurin des “Spiegel”, Melanie Amann, über “Spiegel”-Gründer Rudolf Augstein und dessen anhaltenden Einfluss auf das Magazin sowie auf den deutschen Journalismus im Allgemeinen. Dabei geht es unter anderem um die langfristigen Auswirkungen der “Spiegel”-Affäre auf die politische Berichterstattung.

5. Nehmt Hilfe an!
(hinterdenzeilen.de, Niklas Münch & Tobias Hausdorf, Audio: 32:40 Minuten)
“Hinter den Zeilen” befasst sich mit dem neuen Hilfsangebot des Netzwerk Recherche: die Helpline für Journalistinnen und Journalisten. Die Initiative bietet eine Anlaufstelle für Medienschaffende, die aufgrund von Problemen wie belastenden Recherchen, Konflikten mit Vorgesetzten oder öffentlichen Anfeindungen Gesprächsbedarf haben. Malte Werner und Ute Korinth von der Helpline erzählen, wie es zu dem Angebot kam.

6. Wer ist noch zuständig für Wahrheit?
(open.spotify.com, Tim Guldimann, Audio: 50:25 Minuten)
Tim Guldimann hat gleich zwei hochkarätige Medienpersönlichkeiten zu Gast: Judith Wittwer, Chefredakteurin der “Süddeutschen Zeitung”, und Claus Kleber, ehemaliger Anchorman des “heute journal”. Angesichts der Sozialen Medien und der damit verbundenen Probleme sprechen die drei über die Fragen: “Kommt uns die Wahrheit abhanden? Was ist Wahrheit?”

KW 46/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Geht’s noch? Weshalb haben Medien Hubert Seipels Putin-PR so gerne verbreitet?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 25:54 Minuten)
Der Journalist und Dokumentarfilmer Hubert Seipel, bekannt für seine Bücher über und Interviews mit Wladimir Putin, soll Recherchen von ZDF und “Spiegel” zufolge 600.000 Euro aus Russland erhalten haben. Der NDR hat daraufhin eine Untersuchungskommission eingerichtet, der Verlag Hoffmann und Campe Seipels Bücher aus dem Verkauf genommen. Im “Übermedien”-Podcast spricht Holger Klein mit der Osteuropa-Historikerin Franziska Davies über den Fall, die nicht überrascht ist, dass Seipel Geld aus Russland bekommen hat.

2. Schlagabtausch zwischen Lindemann-Anwalt und Spiegel-Anwalt über MeeToo
(youtube.com, Felix W. Zimmermann, Video: 1:06:58 Stunden)
Im “LTO-Streitgespräch” zwischen den Rechtsanwälten Simon Bergmann (vertritt unter anderem Till Lindemann und Luke Mockridge) und Marc-Oliver Srocke (vertritt unter anderem den “Spiegel”) diskutieren die beiden Juristen anhand aktueller Fälle über das Thema Verdachtsberichterstattung. Außerdem geht es um Cancel Culture, Berichterstattung trotz eingestellter Ermittlungsverfahren und den sogenannten “fliegenden Gerichtsstand”. Eine leidenschaftlich geführte und medienethisch wie rechtlich spannende Debatte.

3. Mafia, Korruption, Sex: Die Skandale des Silvio Berlusconi
(macht-und-millionen.podigee.io, Solveig Gode & Kayhan Özgenç, Audio: 53:23 Minuten)
In “Macht und Millionen” berichten Solveig Gode und Kayhan Özgenç von “Business Insider” regelmäßig über spektakuläre Wirtschaftsverbrechen. Diesmal geht es um die Skandale des italienischen Medienmoguls Silvio Berlusconi und insbesondere um dessen Verbindungen zur Mafia.

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4. Wie wir durch True Crime zu Mittätern werden
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 20:10 Minuten)
Bei “Läuft”, der “Programmschau” von epd medien und Grimme-Institut, geht es in der aktuellen Folge um das erfolgreiche, aber nicht unumstrittene True-Crime-Genre. Der Schriftsteller und Fernsehkritiker Torsten Körner findet es beispielsweise “einerseits widerlich, zum anderen lächerlich – und auf jeden Fall medienethisch bedenklich”. Alexander Matzkeit hat Körner nach dessen Beweggründen für diese Einschätzung gefragt.

5. Undercover in der Hitler-Zeitung
(br.de, Linus Lüring & Victoria Koopmann, Audio: 23:24 Minuten)
In der Sendung “Undercover in der Hitler-Zeitung” geht es um die journalistische Undercover-Arbeit von Paula Schlier im Jahr 1923. Sie schleuste sich damals in den “Völkischen Beobachter” ein, das Propagandablatt der NSDAP, um zu den Machenschaften der Nationalsozialisten zu recherchieren. Dabei wurde sie überraschend Zeugin des historischen, gescheiterten Hitler-Putsches vom 8. November 1923. Die von der BR-Journalistin Paula Lochte recherchierte Geschichte basiert auf Schliers Tagebüchern und Memoiren und bietet Einblicke in die Frühzeit des Nationalsozialismus.

6. Galleripky – Fotografie mit Paul Ripke
(ardmediathek.de, Benjamin Rost, Videoserie mit vier Folgen zu je etwa 30 Minuten)
Fotograf, Podcaster, Multitalent Paul Ripke hat für die ARD recherchiert, wie erfolgreiche Fotografen und Fotografinnen zu ihren Bildern kommen. In der ersten Folge geht es um Eventfotografie (“vom Rockfestival zur Trauung”), in der zweiten um Porträtfotografie (“Intimität im Studio”), in der dritten um Naturfotografie (“Alpenpanorama und Wildlife”) und in der vierten Folge um Straßenfotografie (“Architektur und Ruhrgebiets-Flair”).

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