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Doktortitel bleibt, Kampf der Studios, Top Ten der vergessenen Nachrichten

1. Welchen Einfluss haben prorussische Propagandaportale?
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, 6:55 Minuten)
Der AfD-Europakandidat Petr Bystron soll Geld von einem prorussischen Internetportal erhalten haben, so ein aktueller Vorwurf gegen ihn. Es soll sogar Audioaufnahmen geben, die den Vorgang belegen. Bystron dementiert die Annahme von Zahlungen aus Russland. Bei dem Portal soll es sich um “Voice of Europe” handeln. Anh Tran hat den freien Investigativjournalisten Vojtěch Berger gefragt, was es mit dieser Internetplattform auf sich hat.

2. Universität Salzburg bestätigt Doktortitel für Journalistin Föderl-Schmid
(derstandard.at)
Wie der österreichische “Standard” meldet, hat die Universität Salzburg die Doktorarbeit der stellvertretenden Chefredakteurin der “Süddeutschen Zeitung”, Alexandra Föderl-Schmid, untersucht und “kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten” festgestellt. Zuvor hatte ein “Plagiatsjäger”, der einen Auftrag der rechtspopulistischen Website “Nius” erhalten hatte, nach eigener Aussage das Gegenteil herausgefunden. Für die Hintergründe des Falls hier noch einmal ein Lesetipp aus dem Februar: Die Chronologie einer Hetzjagd auf Alexandra Föderl-Schmid (derstandard.at, Jan Michael Marchart & Katharina Mittelstaedt & Jonas Vogt).

3. Kampf der Produktionsstudios
(taz.de, Wilfried Urbe)
Private TV-Produktionsstudios in Deutschland wie die MMC- und die EMG-Studios beklagen einen aus ihrer Sicht unfairen Wettbewerb durch Tochtergesellschaften der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. Diese könnten Produktionsaufträge durch niedrigere Angebote aufgrund von Querfinanzierungen gewinnen. Wilfried Urbe erläutert den Konflikt.

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4. Top Ten der Vergessenen Nachrichten 2024
(derblindefleck.de)
Was sind die zehn “Vergessenen Nachrichten 2024”? Welche Themen sind in der medialen Berichterstattung untergegangen oder gar nicht erst aufgetaucht? Die “Initiative Nachrichtenaufklärung” veröffentlicht jedes Jahr eine Top-Ten-Liste. Auf der Website werden alle zehn Themen mit einer Begründung vorgestellt. Diesmal auf Platz eins: “Phytosanierung: Wenn Pflanzen Schwermetalle abbauen”.

5. Google verstößt gegen deutschen Medienstaatsvertrag
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier schreibt bei “DWDL” über einen aktuellen Verstoß von Google gegen den deutschen Medienstaatsvertrag, den die Kommission für Zulassung und Aufsicht festgestellt habe. Der Vorwurf bestehe darin, dass Google einem kleinen Verlag keinen Zugang zum Google News Showcase gewährt habe, was aufgrund der Reichweitenbeschränkung als unfair angesehen werde.

6. Stefan Raab Comeback: Was steckt wirklich dahinter?
(youtube.com, Torben Platzer, Video: 23:59 Minuten)
In den vergangenen Tagen hat Stefan Raab mit mehreren Instagram-Beiträgen für große Aufregung und Spekulationen gesorgt. Youtuber Torben Platzer sortiert die bisher bekannten Fakten und Gerüchte rund um Raabs mögliches Comeback. Dabei geht es auch um die Fragen, ob Raabs angekündigte Kampf mit Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich tatsächlich stattfinden wird, und wie die Rolle des “Anzeigenhauptmeisters” Niclas M. einzuschätzen ist.

Gescheiterte Beschwerden, Gewalt im Lokalen, Geschichte des Metaverse

1. Vos­gerau schei­tert gegen Cor­rectiv vor OLG Ham­burg
(lto.de, Felix W. Zimmermann)
Das Oberlandesgericht Hamburg hat die Beschwerden des Staatsrechtlers Ulrich Vosgerau und eines weiteren Teilnehmers eines rechten Treffens in Potsdam gegen den “Correctiv”-Bericht “Geheimplan gegen Deutschland” abgewiesen. Felix W. Zimmermann fasst zusammen, warum das Gericht in der Berichterstattung keine Rechtsverletzung sah und wie die Auseinandersetzung insgesamt zu bewerten ist.

2. “Wir wussten, dass es politisch höchst brisant wird”
(journalist.de, Jan Freitag)
Für den “journalist” sprach Jan Freitag mit den “Correctiv”-Spitzen Anette Dowideit und Justus von Daniels über die Folgen der “Geheimplan”-Recherche. Dabei geht es auch um die Gerichtsverfahren, die einzelne Teilnehmer des Treffens angestrengt haben. Justus von Daniels kommentiert: “Wir sehen hier auch einen Trend, Gerichtsverfahren als PR-Mittel zu nutzen, um in der Öffentlichkeit Zweifel zu säen, egal wie das Verfahren ausgeht.”

3. Gewalterfahrung im Lokaljournalismus
(verdi.de, Claudia Krieg)
Bei “M”, dem Medienmagazin der Gewerkschaft Verdi, berichtet der Journalist Fabian Klaus über seine Erfahrungen mit Gewalt und Bedrohungen durch Rechtsextreme bei der Berichterstattung über AfD-Demonstrationen und rechtsextreme Veranstaltungen in Thüringen. Klaus plädiert für eine stärkere Sensibilisierung der Redaktionen für die damit verbundenen Probleme: “Umgang mit Gewalt oder Gewalterfahrung fängt ja nicht erst bei Kriegsberichterstattung an.”

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4. Der Journalismus braucht neue Modelle
(fr.de, Tanjev Schultz)
Der Journalistikprofessor Tanjev Schultz setzt sich in der “Frankfurter Rundschau” leidenschaftlich für die Pressefreiheit ein: “In Zeiten, in denen Donald Trump seriöse Journalistinnen und Journalisten in den USA als ‘Feinde des Volkes’ beschimpft, muss das demokratische Dösen enden. In Zeiten, in denen nicht wenige Menschen die großen Zeitungen und Sender in Deutschland als ‘Lügenpresse’ diffamieren, ist es nötig, aufzuwachen und die Unabhängigkeit der Medien zu sichern.” Schultz mahnt: “Wer die Vierte Gewalt schleifen lässt, steht bald ganz ohne Gewaltenteilung da.”

5. Domradio nach Ankündigung von Woelkis Bistum “besorgt”
(t-online.de)
Das Kölner Erzbistum habe “Strukturveränderungen” beim Domradio angekündigt. Beim Beirat des kircheneigenen Radiosenders stoße der geplante Umbau auf Kritik: “Der Beirat stellt die Frage, welche Vorteile aus der angeregten ‘Neustrukturierung’ gezogen werden sollen, und dringt auf weitere Beratung und Beteiligung in den verantwortlichen Gremien.”

6. Die Geschichte des Metaverse
(metacheles.de, Sascha Pallenberg)
“Die Geschichte des Metaverse oder woher stammen eigentlich Begriffe wie ‘Virtual Reality’, ‘Augmented Reality’, Omniverse und Co.?” Diesen Fragen geht Sascha Pallenberg in einem bunten Medienmix nach: In einer Chronologie der Ereignisse hat er einige spannende Youtube-Beiträge zum Thema zusammengestellt. Und im “MeTacheles”-Podcast geht es noch einmal per Audio um die “fast 100-jährige Historie der virtuellen Welt” (42:00 Minuten).

7. Söder auf China-Reise
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 3:51)
Zusätzlicher Link, weil in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator die Social-Media-Inszenierung der China-Reise des bayerischen Ministerpräsidenten: “Eines muss man Markus Söder lassen: Er ist weltweit der erste Influencer, der im Nebenberuf Ministerpräsident ist.”

KW 12/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Noch mindestens 20 Jahre bis zum Ruhestand
(share.transistor.fm, Marcel Weiß, Audio: 1:00:28 Stunden)
“Vor etwa 20 Jahren habe ich netzpolitik.org gegründet, weil ich leidenschaftlich daran glaube, dass eine bessere digitale Welt möglich ist und wir dafür kämpfen müssen.” So leitete Markus Beckedahl vor wenigen Tagen seinen Abschiedstext auf netzpolitik.org ein, in dem er skizziert, was er in den nächsten 20 Jahren machen will. Marcel Weiß hat Beckedahl zu einem kleinen Rückblick in seinen Podcast eingeladen: “Die Themen reichen von den Anfängen und der heutigen Aufstellung und Finanzierung von netzpolitik.org über einen gemeinsamen persönlichen Rückblick auf die Debatten der Nuller und Zehner Jahre zum Urheberrecht oder Leistungsschutzrecht bis hin zum ‘Landesverrat’.”

2. Politikjournalist Hans Jessen
(youtube.com, Tilo Jung, Video: 3:44:35 Stunden)
Mit dem Politikjournalisten Hans Jessen ist bei “Jung & Naiv” ein Mann zu Gast, der aus dem Format von Tilo Jung nicht mehr wegzudenken ist. Der 75-jährige Jessen kann auf eine bewegte Medienkarriere von 1977 bis 2014 zurückblicken. Seit 2015 arbeitet er wieder als freier Journalist, unter anderem für “Jung & Naiv”. Ein hörenswertes Gespräch mit einem Mann, der viel Kluges zu sagen hat, stets um Ausgewogenheit bemüht ist und dafür (auch in den Kommentaren des Videos) zu Recht gefeiert wird.

3. Prof. Till Krause über Podcasts und den Journalismus der Zukunft
(youtube.com, Christian Jakubetz, Video: 40:51 Minuten)
Wie funktioniert Storytelling in und mit Podcasts? Und was sollten Journalistinnen und Journalisten in Zukunft alles können? Darüber spricht Christian Jakubetz mit Till Krause, heute Professor an der Hochschule Landshut und früher Redakteur beim “SZ Magazin”, in der neuen Folge von “Satzzeichen”.

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4. Martin Fehrensen vom Social Media Watchblog im MeTacheles-Talk!
(metacheles.de, Sascha Pallenberg, Audio: 57:29 Minuten)
In seinem Podcast “MeTacheles” begrüßt Sascha Pallenberg mit Martin Fehrensen den Gründer des Newsletters “Social Media Watchblog”, den dieser zusammen mit Simon Hurtz betreibt. Mittlerweile über 5.000 zahlende Abonnentinnen und Abonnenten lassen sich von den beiden regelmäßig mit Hintergrundinformationen und Einschätzungen zu Social Media versorgen. Wie kam es dazu? Und wo liegen die Herausforderungen?

5. Vielfältiges Selbstverständnis: Sind Medien die Lösung oder das Problem?
(sueddeutsche.de, Nils Minkmar, Audio: 36:24 Minuten)
Im Medienpodcast “quoted” spricht Nils Minkmar mit dem Journalisten und Autor Stephan Anpalagan über Medien und das “Selbstverständnis der Vielfaltsgesellschaft”: “Wie müsste eine Berichterstattung aussehen, die unaufgeregt die Selbstverständlichkeit des Einwanderungslandes Deutschland abbildet? Und warum ist das im Jahr 2024 überhaupt noch eine Frage, obwohl ein Großteil der Journalistinnen und Journalisten dem Thema Vielfalt offen gegenübersteht?”

6. “Lügenpresse”: Fake News im 17. Jahrhundert
(deutschlandfunknova.de, Sibylle Salewski, Audio: 53:38 Minuten)
Der Historiker und Kommunikationswissenschaftler Daniel Bellingradt spricht in seinem von Deutschlandfunk Nova übertragenen Vortrag über “Fake News im 17. Jahrhundert”: Bereits während des Dreißigjährigen Krieges sei über die Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit von Nachrichten diskutiert worden. Die damals verbreiteten Flugblätter würden in weiten Teilen verblüffend der heutigen Diskussion um “Fake News” und “Lügenpresse” ähneln.

Rechte abgeben, In den Esstisch beißen, Raiffeisen-Show im “Kurier”

1. Mehr Rechte abgeben – weniger Geld bekommen
(bjv.de, Benedikt Frank)
Der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) kritisiert den Umgang der Mediengruppe Pressedruck, insbesondere der “Augsburger Allgemeinen”, mit freien Journalistinnen und Journalisten. Diesen sei jüngst eine neue Vereinbarung zur Unterschrift vorgelegt worden, die dem Verlag weitreichende Rechte an den Werken der Freien einräumt, ohne dass es dafür eine entsprechende Gegenleistung gebe. BJV-Vorstandsmitglied Anne Webert kommentiert: “Ein fairer Umgang mit den Freien, die erheblich zur journalistischen Qualität der Augsburger Allgemeinen beitragen, sieht anders aus.”

2. In den Esstisch beißen
(open.spotify.com, Gavin Karlmeier, Audio: 1:04:23 Stunden)
Im Social-Media-Podcast “Haken dran” spricht Gavin Karlmeier mit seinem Gast Dominik Hammes über das Interview mit Elon Musk, das den Interviewer den Job gekostet hat. Ursprünglich wollte Musk den ehemaligen CNN-Moderator Don Lemon für X/Twitter gewinnen; das Interview sollte der hoffnungsvolle Startschuss für eine Zusammenarbeit sein. Doch schon während des Gesprächs konnte man beobachten, wie der interviewte Musk immer unfreundlicher und gereizter reagierte. Don Lemon hat die Aufzeichnung inzwischen auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht (Video: 1:06:57 Stunden).

3. Die Raiffeisen-Show im Kurier
(kobuk.at, Andrea Gutschi)
“Seit über dreißig Jahren befindet sich der Kurier im Mehrheitsbesitz der Raiffeisen-Gruppe. Das ist heikel, denn wie alle großen Banken, ist auch Raiffeisen regelmäßig Gegenstand der Berichterstattung. Wie aber läuft das, wenn eine Zeitung über ihren Eigentümer berichtet?” Dieser Frage ist das österreichische Medienwatchblog “Kobuk” nachgegangen und hat dazu die Raiffeisen-Berichterstattung der vergangenen drei Jahre gesichtet und ausgewertet.

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4. Maschinen machen Programm: Wie KI die Radiowelt verändert.
(turi2.de, Anne-Nikolin Hagemann)
Bei “turi2” geht es um den Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Radiowelt. Anhand von vier Beispielen zeigt Anne-Nikolin Hagemann, wie KI Aufgaben in der Radioproduktion oder -moderation übernimmt. Der Artikel lässt die Verantwortlichen zu Wort kommen und beleuchtet sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen, die die neue Technologie für das Medium Radio mit sich bringt.

5. Klimakrise verändert die Rolle des Journalismus
(verdi.de, Bärbel Röben)
Auf der Jahrestagung des Netzwerks Medienethik ging es um “Nachhaltigkeit in der Medienkommunikation”. Bärbel Röben war dabei und fasst für das Medienmagazin der Gewerkschaft Verdi die Inhalte und Ergebnisse von drei Panels zusammen: “Einig waren sich alle, dass journalistisch-handwerkliche Standards auch bei einer stärkeren Werteorientierung hin zu einem nachhaltigen Handeln wichtig sind.”

6. “Ganz untergehen wird der Musikjournalismus nicht”
(fachjournalist.de, Ulrike Bremm)
Im Interview mit dem “Fachjournalist” spricht der freie Musikjournalist Olaf Neumann über seinen Werdegang, seine Erfahrungen mit und seine Ansichten zum Musikjournalismus. Er erzählt von seiner persönlichen Beziehung zur Musik, von seiner Entwicklung vom Herausgeber eines Musikmagazins “im punkigen Do-it-yourself-Style” zum etablierten Journalisten mit einem breiten Netzwerk in der Musikbranche. Und er bespricht die Bedeutung von kritischem Musikjournalismus in einer sich digital wandelnden Medienlandschaft.



7. Bayern verbietet Gendern
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:11 Minuten)
Zusätzlicher Link, weil in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator das bayerische Genderverbot an Schulen, Hochschulen und Behörden: “Wo kommen wir hin, wenn jedes Bundesland einzelne Aspekte der deutschen Sprache verbietet? Wie absurd wäre es, wenn Mecklenburg-Vorpommern ab sofort Anglizismen verbieten, Rheinland-Pfalz das Semikolon abschaffen würde oder Hessen das Wort ‘cringe’ verbietet, weil es ihm, nun ja, zu cringe ist. Und wie soll das alles durchgesetzt werden?”

KW 11/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Gegen das Schweigen – Machtmissbrauch bei Theater und Film
(ardmediathek.de, Kira Gantner & Zita Zenterling, Video: 59:48 Minuten)
Die ARD-Dokumentation zeigt eine Schattenseite der Film- und Theaterbranche, in der es immer wieder zu Machtmissbrauch, Beleidigungen, Demütigungen, Gewalt und sexuellen Übergriffen komme. Die Autorinnen haben in dreijähriger Recherche mit über 200 Film- und Theaterschaffenden gesprochen und untersuchen die Verantwortung der Täter sowie die Rolle von Geldgebern, Produktionsfirmen, Sendern und Publikum.

2. Verkulten Medien die RAF immer noch?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 27:14 Minuten)
Die Verhaftung des RAF-Mitglieds Daniela Klette hat der eigentlich längst aufgelösten terroristischen Vereinigung erneut große mediale Aufmerksamkeit beschert. Redaktionen berichten ausführlich und mit Details wie der Wohnungseinrichtung Klettes. Die Historikerin Petra Terhoeven kritisiert diese Art der Berichterstattung und mahnt zu medialer Zurückhaltung, um eine Heroisierung der Täter und Täterinnen, eine Verharmlosung der Taten und eine Vernachlässigung der Opferperspektive zu vermeiden.

3. Auf die Gefahr hin, cringe zu sein
(spiegel.de, Marius Mestermann, Audio: 31:45 Minuten)
Die AfD habe es geschafft, in Social-Media-Kanälen zu dominieren, nun würden andere Parteien mit einer Art Gegenoffensive nachziehen wollen. Angesichts der bevorstehenden Europa- und Landtagswahlen scheint dies aus ihrer Sicht auch dringender denn je. Wie das gelingen könnte, und was den AfD-Erfolg auf TikTok ausmacht, darüber hat Marius Mestermann mit seinem “Spiegel”-Kollegen Jonas Schaible gesprochen.

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4. Woher weiß ich, was los ist?
(detektor.fm, Charlotte Thielmann & Lars Feyen, Audio: 19:25 Minuten)
In der aktuellen Folge von “Fit for news” sprechen Charlotte Thielmann und Lars Feyen mit Michael Haller vom Europäischen Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung über den richtigen Umgang mit Quellen und die wichtige Frage, wie man wahre Nachrichten erkennen und Desinformation vermeiden kann.

5. Das ganze Gespräch: Raphael Thelen
(share.transistor.fm, Luis Paulitsch, Audio: 34:52 Minuten)
Vor Kurzem haben wir in den Wochenend-“6-vor-9” einen Podcast über Klimajournalismus und Aktivismus empfohlen, in dem Luis Paulitsch mit dem Klimaaktivisten und ehemaligen Journalisten Raphael Thelen, der Journalistin Rosemarie Schwaiger und Sandra Walder von der Austria Presse Agentur gesprochen hat. “Über.Medien.Ethik”, eine Kooperation des österreichischen Presserats und dem Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien, hat nun das Gespräch mit Thelen in voller Länge veröffentlicht.

6. Peter Lustig war KEIN Kinderhasser
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 12:53 Minuten)
Auch wenn es einige Medien immer wieder behaupten: Peter Lustig, der 2016 verstorbene Hauptdarsteller der ZDF-Kinderserie “Löwenzahn”, war kein Kinderhasser. Zu diesem Ergebnis kam Mats Schönauer bereits in seinem nach wie vor lesenswerten Beitrag hier im BILDblog. Jetzt hat Schönauer mit dem Journalisten Kai Biermann gesprochen, der einst ein Interview mit Lustig geführt hatte, aus dem die “Bild”-Medien die Kinderhasser-Lüge strickten. Entstanden ist ein sehenswertes Video zu dem Fall.

Krawallportal verrechnet sich, TikTok soll verkaufen, Politikerphrasen

1. Fake Nius: Julian Reichelt verrechnet sich bei Ausländerkriminalität
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Das Krawallportal “Nius” des von “Bild” geschassten Ex-Chefredakteurs Julian Reichelt zeichnet sich offenbar nicht nur durch eine heftige Rechtslastigkeit aus, sondern auch durch eine bedenkliche Rechenschwäche. Medienkritiker Stefan Niggemeier hat sich die Mühe gemacht, der “Nius”-Redaktion den Rechenstoff der Sekundarstufe 1 näher zu bringen: die Prozentrechnung.

2. Verbot wird wahrscheinlicher
(taz.de)
Viele Jahre wurde darüber diskutiert, jetzt ist es soweit: Das US-Repräsentantenhaus habe gestern ein Gesetz verabschiedet, “das zum Verbot der populären Videoplattform Tiktok in den USA führen könnte. Die Abgeordneten stimmten an Mittwoch mit großer Mehrheit für die Vorlage, in der dem chinesischen Mutterunternehmen Bytedance mit einem Verbot der App in den Vereinigten Staaten gedroht wird, wenn es diese nicht innerhalb von 180 Tagen veräußert.” Hintergrund seien Vorwürfe wegen angeblicher oder möglicher Datenspionage und Propaganda.
Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator: “Für mich stellt sich die Frage, was die USA machen, wenn TikTok dieser Forderung nicht nachkommt. Wie wollen sie das durchsetzen? Diese Frage stellt sich dann auch bei der nächsten Eskalationsstufe: einem möglichen Verbot von TikTok. Das dürfte technisch schwierig werden.” (Audio: 3:51 Minuten)
Und noch ein Hörtipp in eigener Sache: Um das Thema und viele weitere Social-Media-Themen geht es auch in der aktuellen Folge des Podcasts “Haken dran”: Schreianfall (spotify.com, Gavin Karlmeier, Audio: 33:42 Minuten).

3. Demokratie braucht weniger “Politikerphrasen” und mediale Dramatisierung
(deutschlandfunk.de, Marina Weisband, Audio: 4:24 Minuten)
Marina Weisband geht in ihrer “Deutschlandfunk”-Kolumne einer weit verbreiteten medialen Ausgangssituation und deren Folgen nach: “Der Interviewer sitzt da und denkt: Wie kann ich die Politikerin jetzt auf eine Aussage festnageln? Wie lande ich einen Coup? Und die Politikerin denkt: Wie kann ich meine vom Ressort geplante Message platzieren? Wie kann ich vermeiden, dass aus irgendeinem Nebensatz eine Sensation gemacht wird?” Weisband fände folgende Fragen bedeutender: “Was ist eigentlich gerade die Lage? Was müssen die Leute verstehen? Welche Grundlagen haben wir für unsere Entscheidungen?”

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4. “Die Arbeitsbedingungen sind erbärmlich”
(netzpolitik.org, Constanze Kurz)
Die kenianischen Arbeiter, die für weniger als zwei US-Dollar pro Stunde Trainingsdaten für Firmen wie OpenAI bereinigen, leiden offenbar immer noch unter miserablen Arbeitsbedingungen. Das geht aus einem Interview hervor, das Constanze Kurz mit Mophat Okinyi geführt hat, der selbst als Content-Moderator gearbeitet hat und sich heute als Menschenrechtsaktivist und Gewerkschafter für die faire Behandlung und die Rechte von Tech-Mitarbeitern und Datentrainern einsetzt.

5. Weiterbildung für Lokaljournalist*innen
(verdi.de)
Das Programm für Lokaljournalistinnen und -journalisten der Bundeszentrale für politische Bildung und das “Vocer Institut für Digitale Resilienz” bieten ein kostenloses Weiterbildungsprogramm für Personen in lokalredaktionellen Schlüssel- und Führungspositionen an. Wer dabei sein will, muss sich beeilen: Am heutigen Donnerstag endet die Bewerbungsfrist.

6. X stampft Sendung von Ex-CNN-Moderator ein – nach Interview mit Elon Musk
(spiegel.de)
Kaum hat Elon Musk den ehemaligen CNN-Journalisten Don Lemon überredet, ein Talkformat auf X/Twitter zu starten, ist die Zusammenarbeit auch schon wieder vorbei. In der Pilotfolge war Musk zu Gast, und dem Verfechter der Meinungsfreiheit gefielen die Fragen des Journalisten offenbar nicht. Um welche Fragen es sich genau handelte, sei nicht bekannt. Lemon wolle das Video nun auf Youtube hochladen.

KW 09/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

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1. Verheimlichte Politiker-Interviews bei ARD & ZDF?
(ndr.de, Daniel Bröckerhoff & Mandy Mülling, Video: 18:32 Minuten)
Rechtspopulistische Medien behaupten, die öffentlich-rechtlichen Sender würden “regelmäßig” die Parteizugehörigkeit ihrer Interviewpartner verschweigen, weil diese vor allem aus dem linken Spektrum – also von den Grünen, der Linken und der SPD – kämen. Daniel Bröckerhoff und Mandy Mülling sind der Sache nachgegangen: “Wir haben jeden einzelnen Fall auf der Liste überprüft und uns durchs Archiv gewühlt. Kleiner Spoiler: sauber recherchiert wurde offenbar weder vom ÖRR Blog noch von Nius.”

2. Haben zu viele Journalisten beim Thema Ukraine eine Schere im Kopf?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 29:51 Minuten)
Der Kriegs- und Krisenreporter Moritz Gathmann reist immer wieder in die Ukraine, um über den Krieg und dessen Auswirkungen auf die Menschen vor Ort zu schreiben. Aus Gathmanns Sicht gibt es in der deutschen Berichterstattung keine klare Abgrenzung zwischen Aktivismus und Journalismus und viele “weiße Flecken”. Im Gespräch mit Holger Klein geht es um diese weißen Flecken und die Frage, was Medien besser machen können.

3. Klimajournalismus und Aktivismus
(transistor.fm, Luis Paulitsch, Audio: 43:09 Minuten)
Wie sollen Medien angemessen über die drohende Klimakatastrophe berichten? Was zeichnet guten Klimajournalismus aus? Und wo ist die Grenze zum Aktivismus? Darüber diskutiert Luis Paulitsch mit dem Klimaaktivisten und früheren Journalisten Raphael Thelen, der Journalistin Rosemarie Schwaiger und Sandra Walder, die bei der Austria Presse Agentur ein ressortübergreifendes Klima-Team leitet.

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4. Kerstin von Kalckreuth über Journalismus im Super-Sportjahr
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 23:19 Minuten)
Welche Rolle spielen Journalistinnen und Journalisten im Super-Sportjahr 2024? Im Podcast “Läuft” spricht Kerstin von Kalckreuth, WDR-Sportreporterin und Mitinitiatorin des Podcasts “Sport Inside”, über “ihre Erfahrungen mit Sommermärchen-Erwartungen”, über Missstände, die sie für berichtenswert hält, und über das “Machtverhältnis zwischen Medien und großen Sportverbänden”.

5. Trash-Kultur: Lesen und Glotzen auf dem Boden der Mülltonne?
(deutschlandfunkkultur.de, Christine Watty & Johannes Franzen & Berit Glanz, Audio: 47:20 Minuten)
“Lakonisch Elegant”, der wöchentlich erscheinende Kulturpodcast von Deutschlandfunk Kultur, schaltet sich einmal im Monat mit dem Internet-Feuilletonformat “54books” zusammen. In der aktuellen Ausgabe geht es um leichte Kost: “Wir sprechen über den Begriff ‘Trash’, mit dem TV-Serien, Filme und Literatur versehen werden, sobald sie fehlerhaft sind oder als unästhetisch gelten. Ein Genre, das vielen Menschen Vergnügen bereitet, auch den Teilnehmern dieses Podcasts. Warum eigentlich?”

6. Die wildesten Foto-Fakes der Klatschpresse
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 11:44 Minuten)
“Wie schwängert man Selena Gomez, ohne sie jemals getroffen zu haben? Wie hält man Helene Fischer in ihrem eigenen Haus gefangen? Und wie startet man eine Affäre zwischen Prinz Harry und seiner Schwipp-Schwägerin, ohne dass die beiden selber was davon mitbekommen?” Klatschpresse-Experte Mats Schönauer hat die Antwort: “Mit Photoshop!”

KW 08/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

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1. Wäre ein Fall Assange auch in Deutschland möglich?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 26:41 Minuten)
Für den “Übermedien”-Podcast hat sich Holger Klein mit dem bekannten Investigativjournalisten und Autor Georg Mascolo zusammentelefoniert. Ihr Gespräch dreht sich um den Fall Assange. Wenn es um Fragen der nationalen Sicherheit gehe, sei es auch in Deutschland nicht gut um den Schutz von Whistleblowern bestellt, sagt Mascolo: “Journalismus war in Deutschland noch nie wirklich gut geschützt, wenn es um Staatsgeheimnisse ging. Auch bei uns ist das Eis außerordentlich dünn.”

2. Krieg und Terror: Was wir sehen müssen
(ndr.de, Nhi Le, Video: 15:50 Minuten)
Über Kriege kann und muss berichtet werden, aber darf man einfach Bilder von Toten, Kriegsverbrechen und Terror zeigen? Was bedeutet das für die Opfer und deren Angehörige? Und was macht das mit den Zuschauerinnen und Zuschauern? Darüber sprach “Zapp”-Reporterin Nhi Le mit Journalisten der “Süddeutschen Zeitung” und von RTL.

3. Mit der Kamera an der Front
(drehscheibe.org, Max Wiegand, Audio: 22:51 Minuten)
Um Kriegsberichterstattung geht es auch im Podcast “Drehmoment”. Zu Gast ist Till Mayer, der seit über 20 Jahren als Fotoreporter und Journalist in Krisengebieten unterwegs ist. “In dieser Folge erklärt er uns, warum es sich dabei um lokaljournalistische Arbeit handelt und warum der Krieg direkte Auswirkungen auf unsere Demokratie hat.”

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4. Gregor Gysi im Gespräch mit Sven Plöger
(youtube.com, Video: 2:12:15 Stunden)
In Gregor Gysis Talkformat “Miss-verstehen Sie mich richtig” ist der Diplom-Meteorologe, Buchautor und Fernsehmoderator Sven Plöger zu Gast. Sie sprechen über Plögers Werdegang, seine Karriere als Fernsehmoderator, aber auch über medienrelevante Themen wie die öffentlichkeitswirksame Vermittlung der Klimaproblematik und Social Media.

5. Gespräch mit Sophie Aschenbrenner
(spotify.com, Lisabell Shewafera, Audio: 36:05 Minuten)
Im Podcast “Inside Medien” spricht Lisabell Shewafera mit Sophie Aschenbrenner, stellvertretende Leiterin von “SZ Jetzt”, dem jungen Magazin der “Süddeutschen Zeitung”. Es geht unter anderem um den Einstieg in den Journalismus, Tipps für Praktikum und Volontariat und Eindrücke aus Aschenbrenners Arbeitsalltag.

6. Fatal digital? Die Zukunft der E-Papers
(sr.de, Thomas Bimesdörfer & Michael Meyer, Audio: 19:14 Minuten)
Thomas Bimesdörfer und Michael Meyer sprechen mit Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus an der Hamburg Media School, über einen Feldversuch in Thüringen: Dort wollte man die Abonnentinnen und Abonnenten einer regionalen Tageszeitung von der gedruckten Zeitung weglocken und an den Bezug eines E-Papers gewöhnen. Offenbar mit wenig Erfolg.

Berichten in Kriegszeiten, Nächster Halt Straßburg?, Männerdomäne

1. Berichten in Kriegszeiten
(deutschlandfunk.de, Elena Gorgis, Audio: 5:29 Minuten)
Für den Deutschlandfunk hat Elena Gorgis Journalistinnen und Journalisten in Kiew getroffen und sie gefragt, wie sie es schaffen, kritisch über ihre eigene Regierung zu berichten, ohne der russischen Propaganda Vorschub zu leisten. Dabei kam auch ein anderes Thema zur Sprache: So äußert sich Anna Babinets, Chefredakteurin des unabhängigen Medienunternehmens Slidstvo.info, besorgt über aus ihrer Sicht willkürliche Rekrutierungen durch die ukrainische Regierung, die als Mittel gegen kritische Journalisten eingesetzt werden könnten. Vier ihrer 15 Teammitglieder seien bereits zum Militär eingezogen worden, darunter zwei Journalisten und zwei Kameramänner. “Und jetzt frage ich mich immer, wenn ich nach neuen Mitarbeitern suche, ob sie dasselbe Schicksal ereilen könnte”, sagt Babinets.
Weiterer Lesetipp: Zwei Jahre nach der Invasion: Die Situation der ukrainischen Medien (de.ejo-online.eu, Oleksandra Yaroshenko).

2. Nächste Station Straßburg?
(taz.de, Daniel Zylbersztajn-Lewandowski)
Zwei Tage lang wurde vor dem britischen High Court über die Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange an die USA verhandelt. “taz”-Korrespondent Daniel Zylbersztajn-Lewandowski fasst die Argumente der US-Anwälte und der Assange-Verteidiger zusammen und erklärt, wie es weitergehen könnte.
Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins hat der “6-vor-9”-Kurator das Verfahren um die Assange-Auslieferung kommentiert: “Es droht ein gefährlicher Präzedenzfall – mindestens für jeden Medienschaffenden, der über US-Geheimnisse berichten will. Und es droht ein Einschüchterungseffekt, der die Pressefreiheit gefährdet.” (radioeins.de, Audio: 3:37 Minuten)

3. Warum die AfD auf TikTok dominiert – und was dagegen helfen könnte
(socialmediawatchblog.de, Martin Fehrensen & Simon Hurtz)
In der aktuellen Ausgabe des “Social Media Watchblog” geht es um den Erfolg der AfD in den Sozialen Medien: “TikTok, YouTube und Facebook sind fest in Hand der AfD, auf Instagram haben nur die Grünen mehr Follower. Woher kommt der Social-Media-Erfolg der Populisten und Extremisten?”

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4. Hollywood bleibt Männerdomäne
(verdi.de)
Von den 100 erfolgreichsten Filmen des Vorjahres hatten nur 30 eine weibliche Hauptfigur oder Co-Hauptfigur, so das Ergebnis einer Untersuchung der “USC Annenberg Inclusion Initiative” (PDF). Initiativen-Gründerin Stacy L. Smith spreche von einem “katastrophalen Rückschritt für Mädchen und Frauen im Film”. Ihre Karrierechancen hätten sich “drastisch verengt”.

5. Verlag entfernt N-Wort aus “Jim Knopf”-Bänden
(zeit.de)
Der Thienemann Verlag habe angekündigt, in den beliebten “Jim-Knopf”-Kinderbüchern von Michael Ende rassistische Sprache zu streichen, unter anderem das N-Wort, und stereotype Beschreibungen zu reduzieren. Diese Änderungen seien in Absprache mit Endes Erben für die Neuausgaben von “Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer” sowie “Jim Knopf und die Wilde 13” vorgenommen worden. “Wir sind sicher, damit ganz im Sinne von Michael Ende, der bekanntermaßen weltoffen, respektvoll und immer für die Kinder war, zu handeln”, so der Verlag.

6. Influencerin darf ihre Accessoire-Käufe nicht von der Steuer absetzen
(spiegel.de)
Eine Mode-Influencerin sei vor dem niedersächsischen Finanzgericht mit dem Versuch gescheitert, ihre Ausgaben für Kleidung und Accessoires als Betriebsausgaben steuerlich geltend zu machen. Das Gericht habe seine Entscheidung damit begründet, dass bei Alltagskleidung und Modeaccessoires eine klare Trennung zwischen privater und beruflicher Nutzung nicht möglich sei. Zudem handele es sich nicht um typische Berufskleidung.

Assanges letzter Rechtsweg?, Zeichenlimit, Fragwürdiger PR-Stunt

1. Assanges letzter Rechtsweg?
(taz.de, Daniel Zylbersztajn-Lewandowski)
Wikileaks-Gründer Julian Assange kämpft seit 13 Jahren gegen seine Auslieferung an die USA, wo ihm wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente durch Wikileaks bis zu 175 Jahre Haft drohen. Ein bevorstehender Prozess in Großbritannien könnte Assanges letzte Chance sein, eine Auslieferung zu verhindern.
Weiterer Lesehinweis: Mika Beuster, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands, appelliert an den britischen High Court, das Auslieferungsersuchen der USA endgültig abzulehnen: “Wikileaks hat maßgeblichen Anteil daran, dass die Weltöffentlichkeit die schmutzige Seite der US-Kriegseinsätze erfuhr. Dafür verdient Julian Assange Auszeichnungen und nicht Haft.”

2. Wie ein Youtuber dem ZDF ohne Beweise Manipulation unterstellt
(uebermedien.de, Mats Schönauer)
Ein Youtuber wirft dem ZDF ohne stichhaltige Beweise vor, eine Bauerndemonstration manipuliert zu haben, indem ein Mann mit einem provokanten Plakat unter die Demonstranten gemischt wurde. Das Ziel des ZDF soll die Diskreditierung des Bauernprotestes als Pro-Kriegs-Demonstration gewesen sein, so der Vorwurf des Youtubers. Mats Schönauer hat den Fall genauer unter die Lupe genommen und seine Recherchen filmisch verarbeitet: “Ich habe unter anderem den Mann mit dem Schild ausfindig gemacht, exklusiv mit ihm sowie anderen Beteiligten gesprochen – und mir vor allem einmal den fertigen ZDF-Beitrag angeschaut.”

3. Bei Tamedia gefährdet der eigene Verleger die Medien­freiheit
(republik.ch, Dennis Bühler)
Nach einer Intervention von Tamedia-Verwaltungsrats­präsident Pietro Supino habe der Schweizer “Tages-Anzeiger” eine Recherche über Vorfälle in einem Heim der Schweizerischen Epilepsie-Stiftung offline genommen. Der Vorgang verdeutliche das zunehmend prekäre Machtgefüge zwischen den Journalistinnen und Journalisten einerseits und der Verlagsführung andererseits, trage zur Verunsicherung in der Belegschaft bei und unterstreiche die Wichtigkeit der Pressefreiheit, schreibt Dennis Bühler.

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4. Soziale Netzwerke: Hebt endlich das Zeichenlimit auf!
(avatter.de, André Vatter)
André Vatter kritisiert die in Sozialen Netzwerken wie X/Twitter vorherrschende Zeichenbegrenzung: “Ein strenges Zeichenlimit macht es schwierig, komplexe Ideen oder Nuancen effektiv zu vermitteln. Der Raum zur Reflexion fehlt. Die Begrenzung – dieser “snackable content” – lädt geradezu zu Missverständnissen ein und fördert die oberflächliche Diskussion, die Wahl einfacher Lösung. Darüber hinaus fragmentieren Threads als vorsintflutlicher Notbehelf die Kommunikation.”

5. Nicht alle Medien sperren künstliche Intelligenz aus
(persoenlich.com, Christian Beck)
Wie Christian Beck ausführt, reagieren Schweizer Medienunternehmen unterschiedlich auf den Zugriff Künstlicher Intelligenz (KI) auf ihre Inhalte: Während einige, wie “NZZ”, CH Media, Tamedia und “20 Minuten”, KI-Crawler blockieren, um ihre Urheberrechte zu schützen, halten andere, wie Ringier und SRF, ihre Inhalte zugänglich. Beide Seiten haben aus ihrer Sicht gute Gründe für ihr jeweiliges Verhalten.

6. Mai-Thi Nguyen-Kim: Politik-Andeutungen waren PR-Stunt
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Die Journalistin Mai-Thi Nguyen-Kim hat kürzlich Andeutungen gemacht, möglicherweise in die Politik gehen zu wollen, was sich jedoch als PR-Aktion für die neue Staffel ihrer ZDFneo-Show “MaiThink X” herausstellte. Sie habe zeigen wollen, wie anfällig wir alle für Populismus seien. Dieser Argumentation kann Aurelie von Blazekovic bei Süddeutsche.de (nur mit Abo lesbar) nicht viel abgewinnen: “Wer ihrem Statement Glauben schenkte, ist nicht den Mechanismen des Populismus aufgesessen, sondern seinem Vertrauen in die ZDF-Moderatorin.”

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