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“Bild” lässt DFB-Vizepräsidenten von Ultras bedrohen

Neulich präsentierte die “Bild”-Redaktion ja schon den “ersten Fußball-Star”, der “Knast für Ultras” fordere und der in Wahrheit gar nicht “Knast für Ultras” fordert. Seit vorgestern gibt es bei “Bild” den ersten DFB-Vizepräsidenten, der von Ultras bedroht worden sei und der nach eigener Aussage gar nicht von Ultras bedroht wurde.

Vor zehn Tagen, da nahm die undifferenzierte “Bild”-Kampagne gegen die Ultra-Szene in Deutschland gerade Fahrt auf, veröffentlichte das Blatt eine komplette Seite zum Thema:

Ausriss Bild-Zeitung - Übersicht über komplette Seite mit drei Artikeln mit den Überschriften Wie gefährlich ist diese Kriegserklärung? So gewalttätig wird die neue Saison. Und Die Macht der Ultras

Im Artikel mit der Überschrift “DIE MACHT DER ULTRAS” schrieb “Bild”-Chefreporter Marc Schmidt gleich im Einstieg:

Die Ultras wollen immer mehr Macht im deutschen Fußball erobern. Auch mit Gewalt-Ankündigungen! Das bekam kürzlich DFB-Vizepräsident Rainer Koch (58) zu spüren.

Zu einem Gedankenaustausch hatte sich der Münchner mit drei Ultra-Chefs von Dynamo Dresden verabredet. Doch bei dem Treffen tauchten plötzlich 60 “Fans” auf und bedrohten den DFB-Vize. Mit dem Hinweis, man könne Koch zu Hause oder in seinem Büro “besuchen”.

Das Treffen zwischen Rainer Koch und den Ultra-Vertretern gab es tatsächlich. Und es kamen tatsächlich auch deutlich mehr Leute nach Dresden als vorher abgesprochen, es sollen zwischen 50 und 60 Personen gewesen sein. Aber Drohungen gegen den DFB-Vize, wie Marc Schmidt schreibt? Davon hat Rainer Koch nicht mal selber etwas mitbekommen. Am Samstag veröffentlichte er dieses Statement bei Facebook:

Screenshot Facebook-Post von Rainer Koch - Am 27. Juli bin ich auf Einladung von drei Ultra-Sprechern von Dynamo Dresden gemeinsam mit dem DFB-Sicherheitsbeauftragten Hendrik Große-Lefert zu einem Gespräch über Ultra-Anliegen nach Dresden gefahren. Tatsächlich trafen wir dann unabgesprochen auf über 50 Ultravertreter aus ganz Deutschland. Auch gut, wir haben - weil grundsätzlich immer dialogbereit - uns auch auf eine Unterredung mit diesem großen Kreis eingelassen. Ich habe, weil Vertraulichkeit vereinbart wurde, bis heute nichts zum Inhalt dieser Unterredung erklärt. Ich habe allen Medien gegenüber unter Hinweis auf die Vertraulichkeit des Gesprächs bislang jede Stellungnahme zum Treffen abgelehnt und deshalb auch zu keinem Zeitpunkt und an keiner Stelle erklärt, in diesem Gespräch persönlich bedroht worden zu sein. Übrigens auch deshalb nicht, weil ich gar nicht bedroht worden bin. Trotzdem wird seit Tagen von der Szene wahrheitswidrig derartiges behauptet und mir unterstellt. Also liebe Ultras, das passt doch nicht zusammen: ihr wollt den Dialog und setzt andererseits jetzt schon seit Tagen solche falschen Behauptungen über mich in die Welt und ins Netz und in die Stadionkurve des 1. FC Nürnberg. Ich bleibe bei meiner Haltung: Zum Dialog bin ich selbstverständlich weiter gerne bereit, persönliche Beleidigungen und Verleumdungen werde ich jedoch nicht akzeptieren.

Kochs Beschwerde in Richtung Ultras, die “falsche Behauptungen” über ihn “in die Welt und ins Netz und in die Stadionkurve des 1. FC Nürnberg” setzen sollen, kann man übrigens direkt an “Bild” und Chefreporter Marc Schmidt weiterleiten. Klickt man auf den Link, den Rainer Koch in seinen Facebook-Post kopiert hat, sieht man, dass sich die von Koch Kritisierten auf das falsche Bedrohungsszenario berufen, das die “Bild”-Zeitung verbreitet hat.

Mit Dank an Kevin J., Anonym, @Hirnwindungen und @BlauGelb13 für die Hinweise!

Presserat rügt, “Neue Ära der Propaganda”, Menschelnde Richterin

1. Rügen für Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht und den Opferschutz
(presserat.de)
Der Deutsche Presserat hat in seiner vergangenen Sitzung insgesamt 20 Rügen ausgesprochen, unter anderem wegen unangemessener Darstellung eines Missbrauchsopfers, verharmlosender Berichterstattung über Kindesmissbrauch und irreführender Überschriften in verschiedenen Publikationen. Beanstandet wurden außerdem die reißerische Darstellung sensibler Themen, mangelhafte Recherchen und die Verletzung der Persönlichkeitsrechte von Betroffenen. Natürlich waren die “Bild”-Medien, wie immer, mehrfach vertreten.

2. Wir sind in einer neuen Ära der Propaganda
(spiegel.de, Jonas Schaible)
Jonas Schaible hat einen Essay verfasst, in dem er beschreibt, wie Propaganda heute tief in unseren Alltag eingedrungen ist und die Art und Weise, wie wir politische Informationen aufnehmen und verstehen, grundlegend verändert hat. Er zeigt, wie moderne Technologien und Soziale Medien genutzt werden, um politische Meinungen zu manipulieren, indem sie ein ständiges Echo von Halbwahrheiten und gezielten Fehlinformationen erzeugen. Schaible fordert einen bewussteren Umgang mit Medien und Informationen, um die demokratische Öffentlichkeit zu schützen und zu erhalten.

3. Ölige Geschäfte
(taz.de, Steffen Grimberg)
Wie Steffen Grimberg in seiner “taz”-Kolumne berichtet, beabsichtige Mansour bin Zayed Al Nahyan, ein Scheich und “so etwas wie der Vizepräsident” der Vereinigten Arabischen Emirate, den “Daily Telegraph” zu kaufen. Das wecke in Großbritannien überraschende Bedenken. Der im britischen Oberhaus zuständige Medienminister Lord Parkinson habe “ein Gesetz angekündigt, das den Verkauf medialer Kronjuwelen ans Ausland künftig verbieten soll”, schreibt Grimberg.

Bildblog unterstuetzen

4. Angemessenes Urteil muss her
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) erwartet vom Landgericht Mühlhausen/Thüringen ein angemessenes Urteil im Fall des Überfalls von Rechtsextremisten auf einen Journalisten und einen Fotografen in Fretterode, nachdem der Bundesgerichtshof das mangelhafte Ausgangsurteil aufgehoben hat. Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster kritisiert die Verharmlosung des brutalen Überfalls in der ersten Instanz und betont, dass der Angriff sowohl eine persönliche Verletzung als auch einen Angriff auf die Pressefreiheit darstelle.

5. Schon entdeckt? InZeitung
(verdi.de, Bärbel Röben)
Die “InZeitung”, initiiert vom gemeinnützigen Verein InForum und unterstützt von der Stadt Freiburg, setzt sich mit einer Auflage von 111.000 Exemplaren für Partizipation, Integration und interkulturellen Austausch ein. Im Gespräch mit dem Medienmagazin der Gewerkschaft Verdi stellt Viktoria Balon, Chefredakteurin der “InZeitung”, fest: “Das grundsätzliche Problem, dass Menschen mit Migrationsgeschichte nicht zu Wort kommen, gibt es immer noch”.

6. “Wenn es etwas men­schelt, ver­lieren wir nicht an Würde”
(lto.de, Vanessa M. Rolke)
“Legal Tribune Online” hat mit Martina Flade gesprochen, einer Straf- und Jugendrichterin am Amtsgericht Chemnitz, die auf Instagram Rechtswissen vermittelt. Flade sieht Parallelen zwischen ihrer richterlichen Tätigkeit und ihrer Rolle auf Social Media und betont die positive Resonanz, auch wenn sie gelegentlich mit kritischen Kommentaren konfrontiert werde. Sie ermutigt ihre Kolleginnen und Kollegen, ebenfalls aktiv zu werden: “Meiner Meinung nach ist es eine Gelegenheit, dass wir Juristen uns etwas mehr für die Nicht-Juristen öffnen.”

“BILD meint: Thank you, Henry!”

In den frühen Morgenstunden des vergangenen Donnerstags wurde bekannt, dass der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger im Alter von 100 Jahren gestorben war. 100 Jahre – da waren viele Nachrufe natürlich schon lange vorbereitet und konnten entsprechend schnell veröffentlicht werden.

Die “New York Times” entschied sich für eine schlichte Überschrift und einen differenzierenden Vorspann:

Henry Kissinger Is Dead at 100; Shaped the Nation’s Cold War History. The most powerful secretary of state of the postwar era, he was both celebrated and reviled. His complicated legacy still resonates in relations with China, Russia and the Middle East.

Henry Kissinger ist tot mit 100 Jahren;
Prägte die Geschichte der Nation im Kalten Krieg

Als mächtigster Außenminister der Nachkriegszeit wurde er sowohl gefeiert als auch geschmäht. Sein kompliziertes Erbe wirkt noch immer nach in den Beziehungen zu China, Russland und dem Nahen Osten.

(Übersetzung von uns)

Der Text, für dessen Lektüre die Redaktion selbst 38 Minuten kalkuliert (die vorgelesene Version beansprucht eine Stunde und 14 Minuten), und dessen Co-Autor selbst bereits seit 13 Jahren tot ist, erinnert an die Höhe- und Tiefpunkte von Kissingers Außenpolitik: Den Rückzug der US-Truppen aus Vietnam, als nun wirklich gar nichts mehr zu holen war; die Flächenbombardements von Kambodscha, die von vielen als Bruch des Völkerrechts angesehen werden; seine Rolle beim Militärputsch in Chile 1973.

Zu den Kritikern Kissingers, die zu Wort kommen, zählt unter anderem der frühere US-Präsident Barack Obama, der mit den Worten zitiert wird, er sei zu seiner Amtszeit, Jahrzehnte nach Kissingers aktiver Polit-Karriere, immer noch damit beschäftigt gewesen, Ländern zu helfen, Bomben zu entfernen, die immer noch die Beine kleiner Kinder abrissen.

Die “Washington Post” wählte einen etwas neutraleren – man könnte sagen: defensiveren – Angang und schrieb in ihrem Vorspann lediglich, Kissinger sei “auch das Ziel unerbittlicher Kritiker” gewesen, “die ihn für prinzipienlos und amoralisch hielten”.

Das “Wall Street Journal” fasste Kissingers öffentliche Rezeption so zusammen:

Henry Kissinger, Who Helped Forge U.S. Foreign Policy During Vietnam and Cold Wars, Dies at 100. German-born academic was a hero to war-weary Americans, but many blamed him for brutalities abroad

Henry Kissinger, der die US-Außenpolitik während des Vietnam-Krieges und des Kalten Krieges mitgestaltete, stirbt im Alter von 100 Jahren

Der in Deutschland geborene Akademiker war für kriegsmüde Amerikaner ein Held, doch viele machten ihn für Brutalitäten im Ausland verantwortlich

(Übersetzung von uns)

Besondere Aufmerksamkeit erlangte der Nachruf der US-Ausgabe des “Rolling-Stone”-Magazins, dessen Dachzeile “Good Riddance” (“Auf Nimmerwiedersehen”) noch der freundlichste Aspekt war:

GOOD RIDDANCE: Henry Kissinger, War Criminal Beloved by America’s Ruling Class, Finally Dies. The infamy of Nixon

AUF NIMMERWIEDERSEHEN

Henry Kissinger, der von der herrschenden Klasse Amerikas geliebte Kriegsverbrecher, stirbt endlich

Die Niedertracht von Nixons außenpolitischem Architekten steht auf ewig neben der der schlimmsten Massenmörder der Geschichte. Eine tiefere Schande haftet dem Land an, das ihn feiert.

(Übersetzung von uns)

Einen etwas anderen Ansatz wählte die “Bild”-Redaktion am vergangenen Freitag, beinahe ganzseitig in der gedruckten Ausgabe:

Der Jahrhundert-Mann wird fehlen! Henry Kissinger (gestorben mit 100) war Nobelpreis-Träger, Präsidentenflüsterer, Frauenschwarm und Göttergatte

In dem Text taucht das Wort “Vietnam” genau einmal auf (“Dafür erhielt Henry Kissinger den Friedensnobelpreis”), “Kambodscha” oder “Chile” gar nicht. Dafür widmet sich Autor Hans-Jörg Vehlewald ausführlich Kissingers Ehe mit Nancy und dessen Ruf.

Dass Kissinger von “Bild” und dem Axel-Springer-Verlag nach seinem Tod gänzlich unkritisch verabschiedet wird, überrascht nicht: Zu Lebzeiten wurde der gebürtige Fürther und mutmaßliche Kriegsverbrecher vom Haus und dessen Blättern hofiert wie sonst allenfalls noch Helmut Kohl und Vicky Leandros.

Für die Springer-Medien hatte Kissinger zwei große Vorteile: Er konnte zur Untermauerung der wesentlichen weltpolitischen Ansichten des Verlags und dessen Gründers Axel Cäsar Springer (Transatlantizismus, Anti-Kommunismus) herangezogen werden – und ließ sich mit zunehmendem Alter immer lieber darauf ein.

Noch im Oktober dieses Jahres traf Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, Kissinger zu einem Gespräch, was dessen “letztes großes Interview” werden sollte und von den Springer-Medien auf allen Kanälen breit präsentiert wurde. Kissinger sagte dabei praktischerweise jede Menge Sachen, die wohl auch viele Leser und Leserinnen von “Bild” und “Welt” jederzeit unterschreiben würden: “Der Grund, weshalb Deutschland in Misskredit geraten ist, liegt fast ein Jahrhundert zurück. Und man kann von einer Nation nicht verlangen, einen Preis für die Taten ihrer Vorväter zu zahlen.” Oder, ebenfalls über Deutschland: “Es war ein schwerer Fehler, so viele Menschen mit völlig unterschiedlichen kulturellen und religiösen Vorstellungen ins Land zu lassen, denn dadurch entsteht in jedem Land eine Interessengruppe, die Druck ausübt.”

Es erscheint nicht völlig abwegig, dass Axel Springer selbst vor seinem Tod verfügte, Kissinger Zeit dessen Lebens mindestens wie einen Popstar der Weltpolitik zu feiern – aber womöglich hätten es die Reporter, Chefredakteure und Vorstandsvorsitzenden seines Verlags auch ganz aus eigenem Antrieb getan, wie ein Blick ins Archiv zeigt.

Die folgende Auflistung ist naturgemäß unvollständig und konzentriert sich nur auf ausgewählte Auftritte Kissingers in den “Bild”-Medien:

11. Januar 1985:

In einer Folge des “Denver Clan” treten Hollywood-Star Cary Grant, Ex-US-Präsident Gerald Ford und dessen Ehefrau Betty als Komparsen auf. Und noch jemand:

Diese Woche im "Denver-Clan": Alexis flirtet mit Kissinger

24. September 1985:

“Bild”-Verleger Axel Cäsar Springer stirbt mit 73 Jahren. Neben salbungsvollen Worten des amtierenden Bundeskanzlers Helmut Kohl, des amtierenden Außenministers Hans-Dietrich Genscher, des amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Shimon Peres, des amtierenden bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt und des ehemaligen Box-Weltmeisters Max Schmeling sowie Zitaten aus internationalen Nachrufen bringt “Bild” auch Fotos aus dem Leben des eigenen obersten Chefs.

Darunter eines, das die Zeitung so beschreibt:

Freundschaftlich legt Springer seine Hand auf die Schulter des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger, der am 15. Juni 1980 ins Berliner Verlagshaus kam. “Die Amerikaner verkörpern die größte Hoffnung der Welt auf eine glückliche Zukunft”, sagte Springer.

14. Juni 1994:

“4 Jahre nach Vollendung der deutschen Einheit” fragt “Bild” in Person ihres damaligen Mitarbeiters, des späteren Regierungssprechers und noch späteren stellvertretenden Chefredakteurs Béla Anda:

"Herr Kissinger, wo ist der Platz der Deutschen in der Welt?"

11. Dezember 1994:

“Bild” begleitet den seit Mitte des Jahres ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum Brötchenholen. Dabei geraten Krümel von überraschender Kritik in den Artikel: “Im Gegensatz zu Altpolitikern wie Helmut Schmidt oder Henry Kissinger nimmt Richard von Weizsäcker kein Geld für seine Auftritte.”

5. Januar 1999:

“Bild” berichtet über die anstehende Feier anlässlich des 80. Geburtstags von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt im Hamburger Thalia-Theater. Unter den Prominenten, die sich angekündigt haben, sind Bundespräsident Roman Herzog, Bundeskanzler Gerhard Schröder, Volksschauspielerin Heidi Kabel – und Henry Kissinger.

19. Juli 1999:

John F. Kennedy jr., Sohn des früheren US-Präsidenten, kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. “Bild” listet die Schicksalsschläge auf, die der Kennedy-Clan erdulden musste, und präsentiert einen nur wenig überraschenden Kronzeugen:

Amerikas langjähriger Außenminister Henry Kissinger gestern im TV: “Es ist, als wolle Gott diese Familie bestrafen.”

31. März 2000:

Bundespräsident Johannes Rau stürzt unglücklich über ein Lampenkabel und zieht sich dabei Schnittwunden zu. Rau sagte alle Termine für die nächsten beiden Tage ab, “auch ein Treffen mit dem früheren US-Außenminister Henry Kissinger.”

28. August 2000:

Für die deutsche Fußballnationalmannschaft der Herren steht ein Länderspiel in Hamburg an. Weil die Mannschaft im “Waldhaus” in Reinbek absteigt, porträtiert “Bild” ausführlichst das Hotel und dessen Betreiber.

Der Auszug aus der Gästeliste: Muhammed Ali, Henry Kissinger, Ivana Trump, Gudrun Landgrebe.

12. März 2001:

FIAT-Ehrenpräsident Giovanni Agnelli wird 80:

Er feiert in Paris; Henry Kissinger und Michel Platini gehören zu den wenigen Gästen.

8. Mai 2001:

Etwas überraschend ernennt “Bild” Kissinger auf der Titelseite zum “Verlierer des Tages”. Aber auch nur so ein bisschen:

War Henry Kissinger (77), Friedens-Nobelpreisträger, ein Kriegsverbrecher? Das behauptet das “Enthüllungsbuch” “Der Prozess gegen Henry Kissinger”. Die Anklage: Kambodscha-Bomben, Allende-Attentat etc, etc. Es sind die langen Schatten eines Weltpolitikers. Die Wahrheit ist grau.

23. Mai 2001:

Der ungarische Schriftsteller György Konrád bekommt den Aachener Karlspreis überreicht – natürlich ist er nicht der Erste:

Berühmte Preisträger: König Juan Carlos I. von Spanien, Henry Kissinger, Helmut Kohl gemeinsam mit François Mitterrand – 1986 erhielt den Karlspreis das luxemburgische Volk.

10. Juli 2001:

Hannelore, die Ehefrau von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl, ist tot:

Altkanzler Helmut Kohl hat verzweifelt gegen die immer schlimmer werdende Lichtallergie seiner Ehefrau Hannelore (†) angekämpft! Jahrelang bemühte er sich um Kontakte zu den besten Medizinern in Deutschland und Österreich. Um seiner Frau zu helfen, schaltete Kohl sogar Ex-US-Außenminister Henry Kissinger ein! Vor drei Wochen noch flog Kohl nach New York, suchte nach US-Spezialisten, die die Lichtallergie mit ganz neuen Therapien hätten bekämpfen können.

Ein willkommener Anlass für “Bild”, um mal wieder ein Interview mit Kissinger zu führen.

10. September 2001:

In Berlin wird das Jüdische Museum eröffnet. “850 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Show-Business waren geladen.” Der einzige Gast, den “Bild” mit einem O-Ton zitiert: Henry Kissinger.

13. September 2001:

Der 11. September. Naheliegende Frage:

Wie sieht die Vergeltung der Amerikaner aus, Herr Kissinger?

4. Oktober 2001:

“Bild” zeigt ein Foto, auf dem New Yorks Bürgermeister Rudy Giuliani Ex-US-Außenminister Henry Kissinger und dessen Berater Alan Batkin “Ground Zero” zeigt.

24. Januar 2002:

Die US-Regierung erwägt eine Invasion des Irak, weil sie dort Massenvernichtungswaffen vermutet (die nie gefunden wurden).

Ex-US-Außenminister Henry Kissinger plädiert – wie Rumsfeld und US-Vizepräsident Cheney – für einen schnellen Schlag gegen Irak. Kissinger in der WELT am SONNTAG: “Ein militärisches Vorgehen gegen Saddam darf sich nicht lange hinziehen.”

17. März 2002:

Bundespräsident Rau gibt für den ehemaligen Bundesminister für besondere Aufgaben, Egon Bahr, ein Essen im Schloss Bellevue:

Der Grund: Morgen feiert Bahr seinen 80. Geburtstag und bekommt außerdem die Berliner Ehrenbürgerwürde. Besonderer Gast beim Dinner in Berlin ist Ex-US-Außenminister Henry Kissinger!

2. November 2002:

“Bild”-Kolumnist Claus Jacobi hadert mit der Haltung der Bundesregierung, die bei einem möglichen Irak-Krieg nicht mitmachen möchte, und präsentiert einen erwartbaren Kronzeugen:

Genau 40 Jahre ist das nun her, 40 Jahre von Adenauer bis Schröder, in denen ein wiedervereinigtes Deutschland entstand, dem Henry Kissinger letzte Woche “pazifistisch-nationalistische” Wesenszüge bescheinigte.

15. Dezember 2002:

Nebulöse kleine Meldung auf der “Bild”-Titelseite:

Kissinger zurückgetreten

Washington – Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger ist als Leiter der Untersuchungskommission zu möglichen Geheimdienstpannen vor den Terroranschlägen vom 11. September zurückgetreten. Kissinger erklärte, er wolle vermeiden, dass es wegen seiner Geschäftsbeziehungen zu einem Konflikt komme.

11. April 2003:

Die Concorde wird eingemottet! “Bild” erinnert standesgemäß an das Überschall-Flugzeug:

Man traf Musikgenie Rostropowitsch, der einen Platz für sein Cello reservierte – oder Henry Kissinger.

20. Juni 2004:

“Bild am Sonntag” zu Gast beim ehemaligen DFB-Präsidenten Egidius Braun:

Als BILD am SONNTAG den ehemaligen DFB-Präsidenten besucht, ist gerade ein ganz privater Brief vom ehemaligen US-Außenminister Kissinger eingetroffen

17. Juli 2004:

Claus Jacobi kann in seiner Kolumne mit einer ganz scharfen Enthüllung aufwarten:

Aus kürzlich in Washington veröffentlichen Protokollen der siebziger Jahre geht hervor, dass der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger den Vertrauten Willy Brandts, Egon Bahr, als “Reptil” bezeichnet hat.

28. August 2004:

Claus Jacobi kolumniert:

Die zwei rätselhaften Flugzeugabstürze über Russland haben uns einmal mehr die Zwickmühle aufgezeigt, in der wir laut Henry Kissinger im Kampf gegen den Terror stecken: Terroristen haben schon was gewonnen, wenn sie nicht verlieren. Staaten haben schon was verloren, wenn sie nicht gewinnen.

3. Oktober 2004:

Der Fotograf Richard Avedon ist gestorben.

Henry Kissinger bat ihn laut “Bild”: “Seien Sie nett zu mir.”

17. November 2004:

“Bild”-Kolumnist Norbert Körzdörfer stellt die neue US-Außenministerin Condoleezza Rice vor:

Sie ist Single, Sphinx, Schwarze.

Sie hat keine Kinder, keinen Mann, keine Geschwister.

Das ist vielleicht ein überraschender Einstieg in einen Text, aber es wird noch weirder:

Jetzt wird Condi Rice die mächtigste Frau der Welt – ein “Kissinger mit Pumps”!

13. April 2005:

Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl begeht seinen 75. Geburtstag. Unter den Gratulanten laut “Bild”: “Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger, der Kohl zu Ehren auf Deutsch sprach”.

17. April 2005:

Sensationelle Anekdote von Kohls Geburtstagsfeier:

Mit dabei ist auch Ex-US-Außenminister Henry Kissinger. Der ehemalige Franke redet auf deutsch. Zuvor hatte er sich schon – ebenfalls auf deutsch – mit CDU-Chef Angela Merkel intensiv in deren Büro ausgetauscht. Das macht Kissinger übrigens immer, wenn er in Berlin ist. Am Kohl-Festabend zählt er aber noch aus einem anderen Grund auf Merkel. Während der Feier möchte Kissinger zu gern wissen, wie das Zweitligaspiel zwischen dem 1. FC Köln und seinem alten Lieblingsverein, der Spielvereinigung Greuther Fürth, ausgegangen ist. Angela Merkel bekommt das Ergebnis per SMS vom NRW-Spitzenkandidaten Jürgen Rüttgers (CDU). Dann eilt sie zum Tisch der alten Herren und überbringt Kissinger die traurige Botschaft: Fürth hatte 2:3 verloren!

8. Mai 2005:

Genau 60 Jahre nach Kriegsende redet heute zum 8. Mai im hessischen Darmstadt Ex-US-Außenminister Henry Kissinger.

“Bild am Sonntag” weiß bereits, was er sagen wird.

22. März 2007:

Der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher wird 80. Unter den Gratulanten, die es mit einem Foto in “Bild” schaffen: Henry Kissinger.

5. August 2007:

“Bild-am-Sonntag”-Kolumnist Helmut Böger nimmt eine außereheliche Affäre zwischen CSU-Politiker Horst Seehofer und einer 25 Jahre jüngeren Frau zum Anlass, über das “Parfüm der Macht” zu spekulieren, das “viele junge Frauen in Versuchung” führe:

“Macht”, so hat es der machtbewusste ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger (84) formuliert, “ist das ultimative Aphrodisiakum.”

Im nächsten Satz zeigt Böger, wie er sein Publikum einschätzt:

Laut Fremdwörter-Duden ein “den Geschlechtstrieb anregendes Mittel”.

16. November 2007:

In New York erhält der Springer-Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner die Leo-Baeck-Medaille (erster Preisträger: Axel Springer). Die Laudatio hält Henry Kissinger.

22. Mai 2008:

Bei Edward “Ted” Kennedy, Bruder der ermordeten US-Politiker John F. und Robert F. Kennedy, wird ein bösartiger Hirntumor festgestellt (der sogenannte “Kennedy-Fluch”, BILDblog berichtete). Willkommene Gelegenheit für “Bild”, das Kissinger-Zitat über die Familie Kennedy aus dem Juli 1999 noch mal aufzuwärmen.

29. Juni 2008:

Im Finale der Fußball-Europameisterschaft der Männer spielt Deutschland gegen Spanien:

Wegen des großen Interesses deutscher und spanischer Politiker am Finale, aber auch vieler anderer Promis, musste das Kontingent der Ehrenplätze ausgeweitet werden. Erst heute im Laufe des Tages wird es einen endgültigen Sitzplan geben. Erst dann werden auch der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, Moderator Thomas Gottschalk, Schauspieler Harrison Ford, Musiker Shaggy, Ex-Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher und Sänger Enrique Iglesias platziert werden.

6. September 2008:

Henry-Kissinger-Ultra Claus Jacobi erzählt in seiner Kolumne folgende Henry-Kissinger-Anekdote:

Nicht lange nachdem Amerikas Präsident Richard Nixon den Außenpolitiker Henry Kissinger zum Außenminister ernannt hatte, besuchte ihn im Weißen Haus Israels weiblicher Premierminister Golda Meir, in deren Händen die Außenpolitik ihres Landes lag. Nixon war es, der auf den ungewöhnlichen Zustand hinwies, dass nun ausgerechnet die internationale Politik der USA und Israels von zwei Angehörigen jüdischer Familien gesteuert werde. “Ja”, meinte Golda Meir, in Anspielung auf Kissingers schweren deutschen Akzent, “aber meiner kann Englisch sprechen.”

7. Februar 2009:

Henry Kissinger (85), US-Außenminister unter Richard Nixon, war gestern Abend der Stargast beim deutsch-amerikanischen-Freundschafts-Dinner von Rechtsanwalt Wolfgang Seybold. Dr. Gabriele Begum Inaara Aga Khan über Kissinger: “Ein beeindruckender Mann!”

9. Februar 2009:

“Gewinner” auf der “Bild”-Titelseite: Henry Kissinger

Als jüdischer Emigrant aus Fürth brachte es Henry Kissinger (85) in USA zum Außenminister, Friedensnobelpreisträger, Geschichtsprofessor in Harvard. 1990 unterstützte er die Wiedervereinigung. Jetzt hat ihn die Münchner Sicherheitskonferenz mit dem Ewald-von-Kleist-Preis ausgezeichnet – für “außerordentliche Verdienste” um Frieden und deutsche Einheit.

BILD meint: Thank you, Henry!

9. Mai 2009:

Henry-Kissinger-Ultra Claus Jacobi erzählt in seiner Kolumne noch einmal folgende Henry-Kissinger-Anekdote:

Kurz nachdem US-Präsident Richard Nixon Henry Kissinger mit dem schweren deutschen Akzent zum Außenminister ernannt hatte, besuchte Israels Premierminister Golda Meir den Staatschef im Oval Office des Weißen Hauses. Er begrüßte sie herzlich und scherzte dabei, dass nun ja ihre beiden Länder jüdische Außenminister hätten. “Ja”, meinte Mrs. Meir: “Aber meiner spricht Englisch.”

9. September 2009:

Kalenderspruch des Tages auf der “Bild”-Titelseite:

“Erst wenn es um unbedeutenden Kleinkram geht, werden Auseinandersetzungen wirklich bitter.”

Henry A. Kissinger, amerikanischer Politiker (*1923)

10. Oktober 2009:

Spektakulärer Schuldspruch für einen der reichsten Männer Amerikas: Anthony Marshall (85), der Sohn von New Yorks einstiger Society-Queen Brooke Astor ((†) 105), muss ins Gefängnis. Er hatte die Alzheimer-Krankheit seiner Mutter ausgenutzt, um sich ihr Vermögen anzueignen. Um dies vor ihren Freunden (wie Ex-Außenminister Henry Kissinger) geheim zu halten, hatte er sie über Jahre in ihrem Luxusappartement gefangen gehalten.

9. November 2009:

Mathias Döpfner hat in der Villa Schöningen ein Museum eingerichtet. Unter den 500 Gästen bei der feierlichen Eröffnung, wie in “Bild” zu lesen ist: Henry Kissinger.

10. November 2009:

Zum 20. Jahrestag der Maueröffnung ist in der Axel-Springer-Passage in Berlin die Portrait-Büste “Michail Gorbatschow” feierlich enthüllt worden:

Im Beisein von Ex-US-Außenminister Henry Kissinger und dessen Kollegen Hans-Dietrich Genscher nahm Michail Gorbatschow persönlich die Ehrung entgegen. Gorbatschow bedankte sich bei Friede Springer, dem Springer- Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner und bei BILD-Chef Kai Diekmann

25. November 2009:

Bei all dem Um-die-Welt-Jetten, Preise-Annehmen-und-Überreichen und Mit-Matthias-Döpfner-Rumhängen schafft Henry Kissinger es auch noch, sich mit den Vorgängen bei deutschen Fernsehsendern zu befassen:

ZDF-Intendant Markus Schächter (60) ist in New York mit dem Ehren-Emmy ausgezeichnet worden. “Er hat das ZDF durch eine turbulente Vergangenheit geführt und es gut positioniert für eine fantastische Zukunft”, sagte Ex-US-Außenminister Henry Kissinger (86) in seiner Laudatio.

7. Februar 2010:

Nur ein Jahr nach seinem letzten Besuch ist Henry Kissinger schon wieder Ehrengast beim deutsch-amerikanischen-Freundschafts-Dinner von Rechtsanwalt Wolfgang Seybold. Für einen kurzen Moment an seiner Seite: Minister-Gattin Stephanie zu Guttenberg, eine weitere “Bild”-Ikone.

23. Februar 2010:

“Bild”-Redakteur Alexander von Schönburg nutzt “Bild”, um seiner Schwester Gloria von Thurn und Taxis zum Geburtstag zu gratulieren:

Liebe Leser,

ich habe meiner Schwester Gloria so viel zu verdanken. Als Kind nahm sie mich überall mit hin. Mit ihr traf ich Diana, Mick Jagger, Fidel Castro, Kissinger, Strauß, Kohl … Danke BILD, dass ich heute mein Geburtstagsständchen vor 12 Millionen Lesern singen darf.

7. April 2010:

Zum 80. Geburtstag von Helmut Kohl gibt dessen Trauzeuge, “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann, ein zweibändiges Foto-Buch über den Altkanzler heraus, das in den “Bild”-Medien ausführlich beworben wird. Einer der Autoren, die einen Text beisteuern: Henry Kissinger.

26. April 2010:

Altbundespräsident Richard von Weizsäcker feiert seinen 90. Geburtstag. “Bild” entdeckt unter den Gratulanten: Henry Kissinger.

17. Mai 2011:

Wie “Bild” berichtet, erhält Altkanzler Helmut Kohl den “Henry Kissinger Preis” der American Academy. Neben dem offiziellen Laudator, Ex-US-Präsident Bill Clinton, ist noch jemand erschienen, um Kohl den Preis zu überreichen: Namensgeber Henry Kissinger.

9. Juni 2011:

Endlich mal wieder “Gewinner des Tages”: Henry Kissinger!

Mit seinen “Erinnerungen” hat Ex-US-Außenminister Henry Kissinger (88) einen Bestseller gelandet. Die “New York Times” feiert sein heute auf Deutsch erscheinendes Werk “China – Zwischen Tradition und Verantwortung” (C. Bertelsmann, 608 S.) als “faszinierendes, scharfsichtiges Buch”.

BILD meint: Lesen!

29. September 2011:

Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg schließt sich in den USA dem renommierten Forschungs- und Analysezentrum (Think Tank) “Center for Strategic and International Studies” an. Dem in Washington ansässigen CSIS auch angeschlossen sind internationale Politiker wie Henry Kissinger.

18. November 2011:

“Bild” weiß zu berichten, dass Bundespräsident Christian Wulff in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom die “Goldene Ehren-Victoria” des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger an Henry Kissinger verliehen hat.

18. April 2012:

Die Spielvereinigung Greuther Fürth steigt erstmalig in die Fußball-Bundesliga auf.

Und der berühmteste Fürth-Fan freute sich in den USA. Ex-US-Außenminister Henry Kissinger (88) ist in der fränkischen Stadt (115 000 Einwohner) geboren.

21. April 2012:

Große Ehre für den Aufsteiger!

Der in Fürth geborene ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger (88) hat in einem persönlichen Schreiben Klub-Präsident Helmut Hack (62) gratuliert. Kissinger: “Herzlichen Glückwunsch! Dieser Aufstieg war überfällig.”

3. Mai 2012:

“Bild”-Verleger Axel Cäsar Springer hätte seinen 100. Geburtstag gefeiert. “Bild” begeht diesen Anlass mit einer minutiösen Nacherzählung des Festakts, den der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner seinem Verlag verordnet hat, und lässt Prominente auf die Frage: “Warum ist Axel Springer noch heute so wichtig?” antworten. Neben salbungsvollen Worten der amtierenden Bundeskanzlerin Angela Merkel, des ehemaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher, des amtierenden israelischen Staatspräsidenten Shimon Peres und von Uwe Seeler kommt auch Henry Kissinger zu Wort.

4. September 2012:

“Bild”-Sportteil:

Kissinger kommt

Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger (89) kommt am 15. September zum Heimspiel von Aufsteiger Fürth gegen Schalke. Kissinger wurde in Fürth geboren.

14. September 2012:

“Bild”-Sportteil, jetzt aber wirklich:

Kissinger kommt

Großer Besuch: Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger (89) ist morgen Gast beim Spiel von Aufsteiger Greuther Fürth gegen Schalke. Kissinger wurde in Fürth geboren und ist ein großer Fußball-Fan.

15. September 2012:

Blitzbesuch in der Hauptstadt: Ex-US-Außenminister Henry Kissinger (89, Foto) besuchte für 24 Stunden Berlin.

16. September 2012:

“Bild”-Sportteil:

Draxler zerschießt Kissingers Tipp

Der berühmteste Fürther hatte auf ein 2:0 gehofft – doch die Schalker waren zu stark für den Aufsteiger

17. September 2012:

Jetzt kennen wir endlich Kissingers gesamten Zeitplan der vergangenen Tage:

Er kam nach Berlin, um sich für den Wiederaufbau des historischen Stadtschlosses einzusetzen, flog am nächsten Tag in seine Geburtsstadt Fürth. Vorher sprach Henry Kissinger (89) mit BILD im Berliner Schlosshotel Grunewald über die Unruhen in der arabischen Welt, über Kanzlerin Merkel und seine Heimatstadt.

26. Januar 2013:

Ganz schön was los in Davos! Beim Weltwirtschaftsforum trifft Polit- auf Party-Prominenz: So plauderte Ex-US-Außenminister Henry Kissinger (89) beim Hummeressen angeregt mit Veronica Ferres (47). Filmreif!

27. Mai 2013:

Er floh als Jude vor dem Nazi-Terror nach Amerika – und schrieb als US-Außenminister Weltgeschichte: Henry Kissinger wird heute 90 Jahre alt! Zum Geburtstag bekommt der Friedensnobelpreisträger ein besonderes Geschenk: In seiner Heimatstadt Fürth gibt’s künftig einen “Dr.-Henry-Kissinger-Platz”. BILD meint: Happy Birthday, Henry!

12. Juni 2013:

Aus Anlass seines 90. Geburtstags (27. Mai) hat die Axel Springer AG gestern Abend den früheren US-Außenminister und Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger und seine Frau Nancy in den Berliner Journalistenclub eingeladen.

9. Oktober 2014:

Helmut Kohl stellt auf der Frankfurter Buchmesse seine Memoiren vor – und die “Bild”-Redakteure Ralf Schuler und Alexander von Schönburg sind ganz nah dran:

Was niemand auf der Buchmesse wusste: Der Altkanzler hatte vor der Buchvorstellung schon ein straffes Programm hinter sich gebracht, zwei große politische Weggefährten im Sheraton-Hotel am Frankfurter Flughafen getroffen: Henry Kissinger und James Baker, der bei Mauerfall und Wiedervereinigung US-Außenminister war und von Kissinger bei seinem Spitznamen “Jim” genannt wird.

2. April 2015:

Einen Tag vor Helmut Kohls 85. Geburtstag gratulieren Bundeskanzlerin Angela Merkel und “der legendäre ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger dem Kanzler der Einheit” mit einem gemeinsamen Aufsatz in “Bild”.

24. November 2015:

Altkanzler Helmut Schmidt ist gestorben. Zu den Trauerrednern beim Staatsakt gehörte Henry Kissinger, der anschließend auch noch mit einer “Post von Wagner” klarkommen muss.

6. Dezember 2015:

Frank Sinatra wäre 100 Jahre alt geworden. “Bild am Sonntag” erinnert mit “10 Erinnerungssplittern” an den Entertainer. Nummer fünf:

Bei einem Dinner mit dem damaligen US-Außenminister Henry Kissinger beteuerte Sinatra, nichts mit der Mafia am Hut zu haben. Woraufhin Kissinger sagte: “Schade, wer kümmert sich jetzt um meine Feinde?”

5. März 2016:

“Bild” veröffentlicht die etwas verstörende Liste “Diese Super-Reichen sind noch zu haben”. Darauf: Elizabeth Holmes, Gründerin und Chefin des Laborunternehmens Theranos. “Bild” weiß: “Zu ihren größten Fans gehört der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger.” Heute sitzt Holmes wegen Betrugs im Gefängnis.

7. Juni 2016:

Springer richtet die “Axel Springer NOAH Berlin” aus, eine Veranstaltung, die der Verlag selbst als “das führende Branchen-Event der europäischen Internet- und Digitalwirtschaft” beschreibt. Beim “traditionellen Eröffnungsdinner am Vorabend der Konferenz” im Berliner Verlagshaus spricht Henry Kissinger zu “ausgewählten Konferenzgästen”.

22. November 2016:

“Bild” druckt das “fiktive Tagebuch” des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump seit dessen Sieg bei den Präsidentschaftswahlen. Darin:

17. November
Henry Kissinger war da. Erzählte von China, Russland und dieser EU. War interessant, aber, puh, ziemlich lang.

16. Oktober 2017:

“Bild” hat einen neuen Liebling: Sebastian Kurz. Und die Redaktion weiß Wissenswertes über den neuen österreichischen Bundeskanzler zu berichten:

SEINE VORBILDER
Sebastian Kurz hat viele politische Biografien gelesen. Am meisten imponierte ihm das Lebenswerk von HENRY KISSINGER (persönliches Treffen vor drei Wochen in New York bei der UN-Generalversammlung) und HELMUT KOHL (“Vater der deutschen Einheit”).

1. Juni 2018:

Er beschützte Henry Kissinger und die Geissens: Promi-Bodyguard fast im Rhein ertrunken

22. Januar 2020:

“Gewinnerin des Tages”: Angela Merkel.

Große Ehre für die Kanzlerin: Die American Academy zeichnete Angela Merkel (65, CDU) gestern mit dem Henry-A.-Kissinger-Preis aus. Der legendäre US-Außenminister Kissinger (96) lobte Merkel in seiner Laudatio für ihren nüchtern unaufgeregten Politik-Stil.

BILD meint: Physikerin der Macht!

27. Mai 2021:

Henry Kissinger wird anlässlich seines 98. Geburtstags im Rahmen einer Veranstaltung der Deutschen Atlantischen Gesellschaft zugeschaltet. Markus Söder gratuliert, “Bild” berichtet.

21. Mai 2023:

Eine Woche vor seinem 100. Geburtstag warnt Henry Kissinger im Interview mit dem “Economist” vor einem dritten Weltkrieg, bietet aber praktischerweise direkt auch Lösungsvorschläge an, die “Bild plus” gerne mit seinem zahlenden Publikum teilt.

27. Mai 2023:

Henry Kissinger wird 100, und Hans-Jörg Vehlewald kann nicht mehr an sich halten:

Dieser Mann ist schlicht ein Wunder!

Ein 100-jähriges Orakel, ein politischer Generalschlüssel, der Hüter der diplomatischen Weltformel. Einer, der jederzeit den US-Präsidenten, Russlands Kriegstreiber Putin oder China-Regent Xi Jinping ans Telefon kriegt, wenn er will.

Doch das Geheimnis seines Weltruhms und seines Jahrhundertlebens wird kaum beachtet: Nancy Kissinger (89), die First Lady der Weltdiplomatie.

22. Juni 2023:

Kissingers Geburtsstadt Fürth feiert den 100. Geburtstag. “Bild”-Redakteur Alexander von Schönburg besucht die Eröffnung einer Ausstellung über den “Jahrhundert-Mann” und urteilt mit einem Hauch Homoerotik: “Humor, Geist und Macht – DAS macht einen Mann wohl unwiderstehlich.” Von Schönburg möchte das mit Erzählungen von einem “Sommer in der Karibik” untermauern, in dem seine älteste Schwester den 35 Jahre älteren Kissinger “anhimmelte”.

Andererseits kann man von Schönburg nicht vorwerfen, seine Hausaufgaben nicht gemacht zu haben:

Über die historische Bedeutung dieses Heinz (so sein Geburtsname!) Kissinger aus Fürth, der mit 15 mit seiner Familie vor den Nazis nach Amerika flüchtete und zum bedeutendsten Außenpolitiker der Welt aufstieg, steht alles in Geschichtsbüchern. Inklusive der dunklen Kapitel. Seine Rolle im Vietnam-Krieg. Der von der USA finanzierte Staatsstreich in Chile …

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer, hält “eine mit Anekdoten gespickte Geburtstagsrede” auf den (abwesenden) Jubilar.

KW 43/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Krieg in Nahost: Verantwortung der Medien
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 33:47 Minuten)
Im Medienpodcast “quoted” geht es um die Berichterstattung über den Nahostkonflikt und die damit verbundene Verantwortung der Berichtenden. Für Nadia Zaboura und Nils Minkmar stellen sich verschiedene Fragen: “Berichten die Medien angemessen? Wählen sie die richtigen Worte, zeigen sie angemessene Bilder? Gelingt es, die Geschehnisse in Israel und Palästina in einen Kontext zu setzen, ohne zu relativieren, was nicht relativiert werden darf?”

2. Macht Künstliche Intelligenz den Journalismus besser?
(br.de, Linus Lüring, Audio: 22:50 Minuten)
“BR24 Medien” beschäftigt sich mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Journalismus – von der Euphorie über die neuen Möglichkeiten bis hin zu kritischen Fragen nach den Grenzen der Technologie und ethischen Aspekten. Linus Lühring und das BR24-Team sprachen dafür mit verschiedenen Expertinnen und Experten wie Katharina Barley (Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments), Alena Buyx (Vorsitzende des Deutschen Ethikrates), Mirko Drenger (Geschäftsführer Antenne Deutschland) und Björn Ommer (Leiter der Computer Vision & Learning Group an der LMU München).

3. Erdogans Influencer: Wie sie rechte Propaganda verbreiten
(ndr.de, Manuel Biallas, Video: 16:07 Minuten)
Die Wiederwahl von Präsident Recep Tayyip Erdoğan kam auch durch die Stimmen der Wahlberechtigten in Deutschland zustande, von denen fast zwei Drittel für Erdoğan stimmten. Influencer wie Bilgili Üretmen und Yunus Celep, die in Deutschland für den neuen und alten Präsidenten und dessen Partei AKP werben, sollen das beeinflusst haben. “Zapp”-Autor Manuel Biallas ist der Sache nachgegangen.

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4. Diversität beginnt im Writer’s Room
(deutschlandfunknova.de, Tom Westerholt & Anna Wollner, Audio: 46:43 Minuten)
Bei Deutschlandfunk Nova geht es unter anderem um die Bedeutung von Diversität und nachhaltiger Produktion in der deutschen Filmindustrie. Juliana Maug, Diversity Managerin bei der Filmproduktionsgesellschaft UFA, betont, dass Diversität bereits “im Writer’s Room”, also in der Phase der Stoffentwicklung und des Drehbuchschreibens, beginnen sollte, um authentische und vielfältige Geschichten zu erzählen.

5. Sind ALLE Reaction-Videos verboten?
(youtube.com, Christian Solmecke, Video: 21:58 Minuten)
Auf Youtube gibt es eine Vielzahl sogenannter Reaction-Videos, in denen Youtuber, Influencer oder Livestreamer auf ein bereits bestehendes Video oder einen anderen Film reagieren. Manchmal nehmen sie dafür nur kurze Ausschnitte, manchmal ganze Sendungen. Das wirft die Frage nach der Rechtmäßigkeit auf. Rechtsanwalt Christian Solmecke zeigt anhand von Beispielen, was aus seiner Sicht erlaubt ist und was nicht.

6. Vom Hörfunk zu Audio? – 100 Jahre Radio
(sr.de, Kai Schmieding & Michael Meyer, Audio: 19:05 Minuten)
Kai Schmieding und Michael Meyer haben sich mit Hans-Ulrich Wagner vom Leibniz-Institut für Medienforschung über 100 Jahre Radio unterhalten.
Weiterer Hörtipp: Radio gestern, heute, morgen – Sondersendung zu 100 Jahren Radio (wdr.de, Steffi Orbach, Audio: 44:26 Minuten).

KW 38/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Neues Feindbild Wettermoderatoren?
(ardaudiothek.de, BR24 Medien, Nina Landhofer, Audio: 23:44 Minuten)
Kürzlich haben wir in den “6 vor 9” einen Beitrag des NDR-Medienmagazins “Zapp” empfohlen, in dem die Wettermoderatoren Karsten Schwanke (ARD) und Özden Terli (ZDF) über zunehmende Anfeindungen berichten und ein Psychologe versucht, die möglichen Gründe dafür zu erklären. Auch der Bayerische Rundfunk greift das Thema auf und spricht mit der Medienwissenschaftlerin Gina Schad, dem Vorsitzenden des Bayerischen Journalisten Verbands Harald Stocker und der Autorin des “Zapp”-Beitrags Isabel Schneider.

2. 50 Jahre Grimme-Institut und Rupert Murdoch, der letzte Medienmogul?
(wdr.de, Sebastian Sonntag, Audio: 48:02 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” beschäftigt sich mit so unterschiedlichen Themen wie den Hoffnungen der Print-Branche auf Künstliche Intelligenz, dem Rückzug des 92-jährigen Medien-Moguls Rupert Murdoch, dem 50. Geburtstag des Grimme-Instituts und den Hilferufen bedrohter Nischen-Magazine.

3. Carsten Knop (Herausgeber, Frankfurter Allgemeine Zeitung / F.A.Z.)
(youtube.com, Chengguang Li, Video: 1:32:46 Stunden)
Die Veranstaltungsreihe “CEO Leadership Series” der TU München will “hochkarätige Führungskräfte mit jungen Studierenden zusammenbringen”. In der aktuellen Ausgabe ist Carsten Knop zu Gast, der auf ein interessantes und abwechslungsreiches journalistisches Berufsleben zurückblicken kann und seit 2020 einer der Herausgeber der “FAZ” ist.

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4. Keine Angst vor der KSK-Prüfung
(freienpodcast.letscast.fm, Der Freien-Podcast, Geraldine Friedrich & Francoise Hauser, Audio: 42:21 Minuten)
Viele freie Journalistinnen und Journalisten sind über die Künstlersozialkasse (KSK) versichert. Für die Beitragsberechnung geben sie jedes Jahr eine Prognose ab, in der sie das erwartete Einkommen des nächsten Jahres schätzen. Was passiert, wenn man geprüft wird und die Zahlen nicht stimmen? Was zählt zum Einkommen und was ist mit außerberuflichen Einkünften? Um diese und weitere Fragen geht es im “Freien-Podcast”, in dem diesmal Rechtsanwalt Andri Jürgensen zu Gast ist und Auskunft gibt.

5. Podiumsdiskussion: “Medien in Europa – mehr Regulierung für mehr Freiheit?”
(youtube.com, Jörg Wagner, Video: 1:15:44 Stunden)
Die dritte European Public Value Conference beschäftigte sich mit der Verantwortung öffentlich-rechtlicher Medien in und für Europa. Phoenix übertrug eine Podiumsdiskussion, bei der es um die Balance zwischen Regulierung und Freiheit ging. Es diskutierten Heike Raab (Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa und Medien), Dieter Dörr (Gründungsdirektor des Mainzer Medieninstituts), Ferdinand Kirchhof (Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts a.D.), Sigrun Albert (Geschäftsführerin des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger), Renate Nikolay (stellvertretende Generaldirektorin für Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien der EU-Kommission) und Ivo Indzhov (Dozent für Journalismus in Bulgarien).

6. Klassiker: Mail Ping Pong mit Riesen-Verteiler grandios vertont von SWR
(soundcloud.com, Sandra Müller, Audio: 3:55 Minuten)
Beim SWR ging neulich mal wieder eine Mail versehentlich an einen Massenverteiler. SWR3 hat das Missgeschick “grandios vertont”, findet Sandra Müller.

Verfassungsschutz warnt, Medien über “Letzte Generation”, Leck

1. Verfassungsschutz warnt vor Risiken bei Tiktok-Nutzung
(faz.net)
Das Bundesamt für Verfassungsschutz erkenne erhebliche Risiken bei der Verwendung der Kurzvideo-App TikTok: “Wenn Sie sich Umfang der Daten, der Metadaten, der Inhalte bei Tiktok anschauen auf der einen Seite, und wenn Sie sich dann auch anschauen, welche Einflussmöglichkeiten staatliche Stellen auf solche Unternehmen haben, dann kann das nur Bauchschmerzen auslösen. Und die habe ich”, so Sinan Selen, Vizepräsident des Inlandsgeheimdienstes. Innenministerin Nancy Faeser sehe derzeit jedoch keinen Anlass für ein TikTok-Verbot. Mehr zu der komplizierten Lage gibt es bei tagesschau.de: Spaßige App – oder Sicherheitsrisiko? (Manuel Bewarder & Svea Eckert & Florian Flade)
Und noch ein passender Gucktipp: Kommt das TikTok-Verbot in den USA?: “Die US-Regierung setzt laut Medienberichten den chinesischen Mutterkonzern ByteDance unter Druck: Entweder die Konzernführung verkaufe ihre Anteile an der App oder TikTok werde in den USA verboten. Hintergrund sind massive Datenschutzbedenken der US-Regierung: Die chinesische Regierung könnte über die App massenhaft Daten von Amerikanerinnen und Amerikanern abgreifen.” (youtube.com, ZDFheute Nachrichten, Victoria Reichelt, Video: 38:34 Minuten)

2. “Letzte Generation”: Medienhype um Klimaaktivisten
(ndr.de, Zapp, Laura Borchardt & Mandy Mülling, Video: 32:07 Minuten)
Das Medienmagazin “Zapp” hat sich die Berichterstattung zu den Protestaktionen der “Letzten Generation” angeschaut: “Sind sie Weltretter oder Klimaradikale? Zwischen diesen Polen bewegt sich auch die Medienberichterstattung. Über fast jede Aktion wird berichtet. Beinahe täglich. Ist das gerechtfertigt? Und welchen Anteil haben Medien an der aufgeheizten Stimmung um Klimaproteste?”
Dazu passend: Wenn Hass zu Gewalt wird: Der Deutschlandfunk beschäftigt sich mit der zunehmenden Gewalt gegen Klimaschützerinnen und Umweltaktivisten. Die Gewalt reiche von Einschüchterungen und Drohungen bis hin zu körperlichen Angriffen und Morddrohungen. Dass Menschen, die sich für Klima- und Umweltschutz einsetzen, beschimpft und bedroht werden, könne auch mit einseitiger Berichterstattung zusammenhängen, so eine Expertin (deutschlandfunk.de, Antje Allroggen, Audio: 5:07 Minuten).

3. Wie ungewöhnlich ist so ein Regierungsleck?
(uebermedien.de, Hendrik Wieduwilt)
Bei “Übermedien” beschäftigt sich Hendrik Wieduwilt mit dem jüngsten “Regierungsleck”, bei dem vertrauliche Informationen aus internen Gesprächen an die Presse weitergegeben wurden. Wann sind derartige Durchstechereien hinnehmbar? Wann sind sie ein eklatanter Vertrauensbruch? Und ist Robert Habecks Empörung über das Leck aus der Ampelkoalition berechtigt?

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4. Ein Streaming-Netzwerk aller deutscher Sender
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Beim “Tagesspiegel” kommentiert Joachim Huber die Bemühungen um ein gemeinsames Streaming-Netzwerk der deutschen TV-Sender: “Die Denkrichtung muss sich ändern. Nicht Gründe für eine Absage finden, sondern Argumente für ein Gelingen. Die internationalen Konzerne von Netflix über Metaversum bis Youtube sind in Deutschland auch deswegen so erfolgreich, weil sie nicht klein, sondern groß denken. Und vom Nutzer her.”

5. Mehr Tiger als Bettvorleger
(taz.de, Thomas Klatt)
Die “taz” portraitiert den Religionsjournalisten Raphael Rauch, der seit gut drei Jahren das Portal kath.ch leitet und nun zum Schweizer Boulevardblatt “Sonntagsblick” wechselt. Dort wird er sich, wie er selbst sagt, sowohl wirtschaftsethischen Themen als auch gelegentlich seinen bisherigen kirchlichen Themen widmen. Natürlich geht es auch um die Frage, wie es mit dem katholischen Portal aus Zürich weitergeht.

6. US-Börsenaufsicht geht gegen Lindsay Lohan und andere Prominente vor
(spiegel.de)
Die US-Börsenaufsicht SEC geht verstärkt gegen Prominente vor, die in Sozialen Medien für Kryptowährungen und andere Investments werben. Sie hat nun acht Personen zur Rechenschaft gezogen, weil diese nicht offengelegt hätten, Geld für die Werbebeiträge erhalten zu haben. Die Schauspielerin Lindsay Lohan habe sich angesichts der Vorwürfe zu einer Zahlung von rund 40.000 US-Dollar bereit erklärt, ohne ein Schuldeingeständnis. Im Fall des Youtubers und Boxers Jake Paul belaufe sich die Summe auf rund 100.000 US-Dollar.

KW 06/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. “Katapult Ukraine” – Gründer Benjamin Fredrich spricht über Vorwürfe
(ndr.de, Siv Stippekohl & Carolin Kock, Video: 1:02:04 Stunden)
Ende Januar ist der Geschäftsführer und Chefredakteur von “Katapult”, Benjamin Fredrich, zurückgetreten. Er wolle sich nun verstärkt seinem Projekt “Katapult Ukraine” widmen, wie er sagt. Vorausgegangen waren zahlreiche Vorwürfe, die “Übermedien” veröffentlicht hatte. Nach Fredrichs Rückzug hatte “Katapult” einen “Transparenzbericht” zum Ukraine-Projekt nachgereicht. Anlass für den NDR, mit Benjamin Fredrich über die darin enthaltenen Informationen zu sprechen.

2. Reichsbürger: Der Medienhype um die Razzia
(ndr.de, Zapp Medienmagazin, Video: 19:17 Minuten)
Am 7. Dezember 2022 fand eine Großrazzia in der Reichsbürgerszene mit Schwerpunkten in Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen und Hessen statt. Die große Medienpräsenz während der Polizeiaktion wirft Fragen auf: Wie kam es, dass offensichtlich viele Journalistinnen und Journalisten schon vor der Razzia Bescheid wussten? Gab es Absprachen zwischen Medien und Behörden? Das Medienmagazin “Zapp” ist der Sache nachgegangen.

3. Inside Iran: Journalismus unter Dauerzensur – Wie wir im Iran berichten
(youtube.com, Weltspiegel, Katharina Willinger, Video: 6:13 Minuten)
Nach mehreren gescheiterten Anläufen hat ARD-Korrespondentin Katharina Willinger ein Visum für den Iran erhalten und durfte endlich einreisen. Im “Weltspiegel” berichtet sie über die Arbeitsbedingungen vor Ort. Ihre Möglichkeiten seien massiv eingeschränkt, sie dürfe Teheran nicht verlassen und müsse Interviews mit Menschen auf der Straße anonymisieren, um die Gesprächspartner nicht zu gefährden.

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4. RechtSchreiben: Journalismus und Recht mit Prof. Dr. Doris König und Giovanni di Lorenzo
(youtube.com, Bucerius Law School, Luca Aliza Kleeberg, Video: 1:32:43 Stunden)
“Eine verantwortungsvolle und fachlich fundierte Berichterstattung über Gerichtsprozesse, neue Gesetze und gesetzliche Rahmenbedingungen aktueller politischer und gesellschaftlicher Themen ist essentiell für eine demokratische Gesellschaft. Gleichzeitig bietet der rechtliche Rahmen Schutz und Grenzen für journalistisches Arbeiten. Bedeuten sie einander Fluch oder Segen?” Darüber diskutieren “Zeit”-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und die Vizepräsidentin des Bundesverfassungsgerichts Doris König im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion.

5. Panzer, nichts als Panzer – Berichten Medien tendenziös pro Waffenlieferungen an die Ukraine?
(ardaudiothek.de, Deutschlandfunk, Brigitte Baetz, Audio: 31:39 Minuten)
Berichten Medien tendenziös über und für Waffenlieferungen an die Ukraine? Über diesen auch von den Autoren Richard David Precht und Harald Welzer erhobenen Vorwurf diskutiert ein Hörer im Deutschlandfunk (Dlf) mit Friedbert Meurer (Dlf Aktuelles) und Brigitte Baetz (“mediasres”).

6. Ulrich Wickert – Wie schafft man es, eine Respektsperson zu werden?
(youtube.com, Hotel Matze, Matze Hielscher, Audio: 2:44:02 Stunden)
Ulrich Wickert blickt auf eine lange journalistische Karriere zurück, zunächst als Korrespondent in den USA und Frankreich, dann viele Jahre als Anchorman der “Tagesthemen”. Im Dezember feierte er seinen 80. Geburtstag, doch von Ruhestand kann bei Wickert keine Rede sein.

Der erfundene Shitstorm, Brandbrief, Fiktives Göring-Eckardt-Interview

1. Der erfundene Shitstorm: Chronologie eines Medienversagens
(scompler.com, Mirko Lange)
In einem ausführlichen Beitrag samt Beweisführung hat Mirko Lange die Winnetou-Debatte der vergangenen Wochen analysiert. Lange rekonstruiert die Chronologie der Ereignisse und kommt zu dem Schluss: “Diesen Shitstorm über das Buch oder den Film gab es nie, ebenso wenig wie Forderungen nach Verboten. Beide sind vielmehr eine Erfindung findiger Journalisten und Populisten, die entweder medieninkompetent sind oder aus politischem Interesse bzw. aus wirtschaftlichem Kalkül hetzen.”

2. 72 NDR-Mitarbeiter schreiben Brandbrief an eigene Chefs
(stern.de, Markus Frenzel & Florian Schillat)
In einem dem “Stern” vorliegenden Brief distanzieren sich 72 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NDR-Landesfunkhauses in Kiel von der eigenen Funkhausspitze und fordern “eine lückenlose und transparente Aufarbeitung aller Vorwürfe”. Dabei geht es um die Frage, ob kritische Berichterstattung zu Mitgliedern der schleswig-holsteinischen Landesregierung unterdrückt wurde.

3. Ein Heiland wird nicht kommen
(faz.net, Reinhard Borgmann)
Reinhard Borgmann kennt sich mit dem rbb bestens aus, er war von 2004 bis 2017 Redaktionsleiter des dort angesiedelten Politmagazins “Kontraste”. In einem Gastbeitrag in der “FAZ” erinnert er an die Mitschuld der Politik an den skandalösen Vorgängen beim Sender: “Von 30 Mitgliedern des Rundfunkrates sind immerhin acht ganz offiziell von den politischen Parteien in ihr Amt berufen worden. Haben die keine Verantwortung? Haben die wirklich nichts gewusst? Haben die den Dienstwagen der Intendantin nicht gesehen? Hatten die nicht den Verdacht, dass das gigantische Bauprojekt den Sender finanziell überfordert?!”

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4. So funktioniert die TikTok-Strategie der AfD
(tagesschau.de, Jan Schipmann & Linda Friese & Constantin Hofsäß & Lennart Glaser)
Recherchen des “funk”-Formats “Die da oben!” zufolge beherrscht vor allem eine politische Partei das mediale Spiel mit TikTok: die AfD. Zwar besitze die Partei selbst keinen eigenen offiziellen Account – er ist laut “Die da oben!” im Mai 2022 von TikTok gelöscht worden -, dafür sind die Partei-Institutionen und AfD-Abgeordneten auf TikTok umso präsenter: “Von den 80 Bundestagsabgeordneten der Partei ist mehr als ein Drittel mit einem eigenen Account vertreten. Im Vergleich: Bei der SPD nutzt die Plattform von den 206 Abgeordneten nicht einmal jeder zehnte.”
Dazgehöriger Gucktipp: Die TikTok-Strategie der AfD (youtube, Jan Schipmann, Video: 42:47 Minuten).

5. Eine Rede als Warnruf: Die BBC versagt als Aufklärer im Zeitalter des Populismus
(uebermedien.de, Annette Dittert)
Emily Maitlis, einst ein Star des BBC-Nachrichtenmagazins “Newsnight”, hat in einer Rede offen über den politischen Druck auf die britische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt geredet. Annette Dittert, Leiterin des ARD-Studios in London, hat genau zugehört und findet: “Es war mehr als nur eine Rede, es war ein Befreiungsschlag, ein kathartischer Moment, nicht nur für Emily Maitlis selbst, sondern auch für all die Briten, die die akute Bedrohung der BBC durch die britische Tory-Regierung längst als Teil der Angriffe auf ihre Demokratie wahrnehmen.”

6. Fik­tives Inter­view ist Satire
(lto.de, Felix Zimmermann)
Die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt ärgerte sich über ein fiktives Interview mit ihr, das im Onlinemagazin “Tichys Einblick” veröffentlicht wurde, wandte sich dazu ans Landgericht Hamburg und verlor. Das sei vom Ergebnis her zwar überzeugend, von der Begründung her aber fragwürdig, findet “LTO”-Chefredakteur Felix W. Zimmermann. Auch für Nicht-Juristen interessante und lehrreiche Gedanken, weil sie das Spannungsfeld von Satire und “Fake News” betreffen.

“Totale globale Zensur”, Hier talkt der Virus, Offene-Brief-Kultur

1. “Totale globale Zensur”
(deutschlandfunkkultur.de, Vera Linß & Martin Böttcher, Audio: 7:28 Minuten)
“Weil er auf eine Website mit urheberrechtlich illegalen Inhalten weiterleitet, wird der Dienst Quad9 verklagt. Es ist ein Kampf mit ungleichen Mitteln – zwischen dem Musikriesen Sony und einer Stiftung. Auf dem Spiel stehe auch das freie Internet.” Deutschlandfunk Kultur hat sich über den Fall mit der Journalistin Adrienne Fichter unterhalten, die zuvor im Schweizer Onlinemagazin “Republik” einen beachtenswerten Beitrag zum Thema veröffentlicht hatte: Wie ein Musikgigant das freie Internet bedroht.

2. Hier talkt der Virus
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Mit den voraussichtlich ansteigenden Corona-Zahlen zieht die Pandemie-Thematik wahrscheinlich erneut in die TV-Talks ein. Joachim Huber ist pessimistisch, was eine angemessene und verantwortungsvolle Bearbeitung des Sujets anbelangt: “Das Fernsehen wird vom Kontrovers-Modell nicht ablassen. Seine Lernfähigkeit scheitert am Quotengen. Es sind Politik und Wissenschaft, die klüger handeln müssen. Im Fernsehstudio wird das Virus nicht besiegt, es wird nur weiter gestreut.”

3. Kubicki bei “Achtung, Reichelt!”: Seriöse Politiker sollten diese Show meiden
(fr.de, Moritz Serif)
Der wegen Machtmissbrauch bei Springer geschasste Ex-“Bild”-Chef Julian Reichelt hat ein eigenes Youtube-Format gestartet. In der ersten Folge war Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki zu Gast, was von Moritz Serif mit deutlichen Worten kritisiert wird: “Ausgerechnet Wolfgang Kubicki, FDP-Politiker, gibt sich nun in Reichelts Lügen-Show ein Stelldichein – und dreht damit vollends durch. Schämt er sich nicht? Warum zur Hölle nimmt Kubicki überhaupt Teil an der Show? Dadurch bietet er dem Lügen-Baron nur eine Plattform, vergrößert seine Reichweite und nimmt ihn vor allem ernst.”

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4. Bundesregierung soll “schnellstmöglich” handeln
(faz.net, Helmut Hartung)
Helmut Hartung schreibt über die Initiative für den Erhalt der Pressevielfalt, die morgen von Sachsen und Niedersachsen im Bundesrat eingebracht werden soll. Demnach solle sich der Bundesrat dafür einsetzen, “dass zur Absicherung einer qualitativ hochwertigen Berichterstattung im Lokal- und Regionalbereich auch Maßnahmen gefördert werden können, die die Unternehmen dabei unterstützen, innovative Ansätze zu erproben und umzusetzen.” Natürlich geht es dabei vor allem um Geld.

5. Andrij Melnyk hat seine Mission in Deutschland erfüllt: Er durfte einfach alles
(freitag.de, Wolfgang Michal)
Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine in Deutschland, soll nach Kiew zurückbeordert werden, um dort einen Posten im Außenministerium zu übernehmen. Wolfgang Michal sind zwei Dinge am Abgang des “Undiplomaten” aufgefallen: “Erstens: Die deutsche Politik hat sich zu keinem Zeitpunkt getraut, Melnyk in die Schranken zu weisen. Zweitens: Die liberalen Leitmedien haben in eklatanter Weise versagt.”

6. Offene-Brief-Kultur: Wer ist eigentlich intellektuell?
(deutschlandfunk.de, Marina Weisband, Audio: 4:46 Minuten)
Die öffentliche Debatte wird in letzter Zeit häufig über offene Briefe von Personen geführt, die als “Intellektuelle” bezeichnet werden. Marina Weisband fragt sich in ihrer Deutschlandfunk-Kolumne, wer oder was damit gemeint ist: “Im Wort ‘Intellektueller’ schwingt mit: ‘Intellekt’ – damit einhergehend das Vorurteil von Kompetenz, sich zu einem Sachverhalt zu äußern. Aber reicht Nachdenken als Kompetenz?”

Ohrfeige für SLAPPs, Mehr Frauen in Topjobs, Krawallmoderator

1. EU-Kommission will gegen Einschüchterung von Medienschaffenden vorgehen
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Sebastian Wellendorf)
“SLAPP” ist die englische Abkürzung für strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung (Strategic Lawsuits Against Public Participation). Sie dienen dazu, Medienschaffende sowie Aktivistinnen und Aktivisiten einzuschüchtern und von ihrer Arbeit abzuhalten. Nun hat die EU-Kommission einen Gesetzentwurf vorgelegt, der missbräuchliche Verfahren verhindert: “Wir haben versprochen, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten besser gegen diejenigen zu verteidigen, die versuchen, sie zum Schweigen zu bringen”, so Věra Jourová, die Vizepräsidentin der Kommission.
Weiterer Lesetipp: Neues EU-Gesetz soll Journalist:innen schützen (netzpolitik.org, Alexander Fanta).

2. When in Doubt, Show Haut: Die sexistischen Bilder von OE24
(kobuk.at, Astrid Pozarek)
Astrid Pozarek hat sich für das Medienwatchblog “Kobuk” vier Monate lang jedes abgedruckte Foto der Boulevardzeitung “Österreich” angesehen. Es zeige sich, dass “Österreich” ein Problem mit sexistischen Bildern habe: “Symbolbilder von Frauen kommen in der Boulevardzeitung um ein Vielfaches öfter vor als von Männern – allerdings sind Frauen in diesen Bildern oft zum Objekt degradiert.”

3. Elon Musk muss Tweets über Tesla auch künftig absegnen lassen
(zeit.de)
Tech-Milliardär Elon Musk will den Kurznachrichtendienst Twitter übernehmen und zu einer “globalen Plattform für Redefreiheit” machen. Das ermöglicht ihm jedoch nicht jede Äußerung, wie ein New Yorker Gericht bestätigte. So muss sich Musk gemäß einer Vereinbarung mit der US-Börsenaufsicht SEC Tweets, die Einfluss auf Teslas Aktienkurs haben könnten, erst vom Unternehmen freigeben lassen. Für einen manipulierenden Tesla-Tweet war Musk von der SEC schon mit einer Strafe von 20 Millionen US-Dollar belegt worden.

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4. Mehr Frauen in Topjobs beim Rundfunk
(spiegel.de)
Die Initiative Pro Quote hat eine neue Studie zur Geschlechterverteilung in journalistischen Führungspositionen vorgelegt (PDF). Demnach können zwei Sender die Pro-Quote-Forderung von 50 Prozent Frauen in Führungspositionen erfüllen: der RBB und die Deutsche Welle. Bis auf den Hessischen Rundfunk und den Saarländischen Rundfunk hätten alle öffentlich-rechtlichen Sender einen “Frauenmachtanteil” von mindestens 40 Prozent erreicht.

5. Der Erklärer
(arminwolf.at)
Der österreichische Publizist und Moderator Paul Lendvai hat den renommierten Concordia-Preis für sein Lebenswerk erhalten. Armin Wolf hat die Laudatio auf Lendvai gehalten, der auch mit seinen 92 Jahren immer noch alle paar Wochen im österreichischen Fernsehen die Diskussionssendung “Europastudio” leitet.

6. Der Krawallmoderator ist zurück
(faz.net, Gina Thomas)
Großbritannien-Kennerin Gina Thomas erzählt von der Rückkehr des “Krawallmoderators” Piers Morgan ins britische Privatfernsehen. Medienmogul Rupert Murdoch habe Morgan bereits 1994 als Leiter eines Sensationsblatts installiert und nun für seinen Sender “TalkTV” zurückgeholt. Morgans selbsterklärte Mission sei es, die “Cancelkultur zu canceln, bevor sie unsere Kultur cancelt”. Da passt es ins Bild, dass er sich als prominenten Gesprächspartner für seine mediale Wiederauferstehung den US-amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump ausgesucht hat.

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