Suchergebnisse für ‘fakten’

Wachhund “taz”, Shopping mit Silke und Holger, Philosophia Nonsensis

1. taz ist “Wachhund der Öffentlichkeit”
(blogs.taz.de, Jony Eisenberg)
Die “taz” hatte nach dem Einzug der AfD in den Bundestag zu den Hintergründen der AfD-Abgeordneten und ihren Mitarbeitern recherchiert. Dagegen war ein mittlerweile ehemaliger Bundestagsmitarbeiter juristisch vorgegangen, dessen rechtsradikale Vergangenheit von der “taz” aufgedeckt worden war. Nachdem die “taz” in erster Instanz unterlag, kündigte das Oberlandesgericht nun an, ihr recht zu geben. Eine Entscheidung von herausragender Bedeutung für die Berichterstattung über die AfD und deren Bundestagesmitarbeiter, wie “taz”-Jurist Jony Eisenberg anmerkt.

2. Newsrooms: Notwendig oder nicht?
(politik-kommunikation.de, Kathi Preppner)
Parteien wollen gerne die Kontrolle über ihre öffentliche Wahrnehmung haben. Im Social-Media-Zeitalter liegt es nahe, eigene Medienkanäle zu schaffen und diese direkt zu bespielen. Manche Parteien haben dazu sogenannte “Newsrooms” eingerichtet, in denen sie an der journalistischen Aufarbeitung ihrer Botschaften basteln. “politik & kommunikation” hat sich bei den großen Parteien umgehört, wie sie in Sachen Kommunikation und Medienarbeit verfahren.

3. Provokant gefragt
(deutschlandfunk.de, Susanne Lettenbauer, Audio: 5:56 Minuten)
Der österreichische Milliardär und Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ist auch Medienunternehmer und steckt direkt beziehungsweise indirekt hinter dem österreichischer Privatfernsehsender ServusTV und der Rechercheplattform “Addendum”. Mateschitz fiel in der Vergangenheit durch rechtspopulistische Äußerungen auf. Ist “Addendum” deshalb eine Art “Breitbart der Alpen”? Eher nicht, findet Susanne Lettenbauer im Deutschlandfunk.

4. “Philosphia Perennis” veröffentlicht irreführende Liste von Fällen, bei denen angeblich Ausländer Personen vor Züge stießen
(correctiv.org, Philip Steeg)
“Correctiv” hat einen Artikel des rechten Blogs “Philosophia Perennis” mit einer Liste “ausländischer Gleisschubser” auf seine Wahrhaftigkeit untersucht. Das Ergebnis: “Bei etwa der Hälfte waren die Täter entweder unbekannt oder deutsche Staatsbürger. Die Behauptung, dass ausschließlich Ausländer an den Delikten beteiligt seien, stimmt nicht.”

5. Rezo-Style als neues YouTube-Genre: Zerstörungsversuche vor den Wahlen in Österreich
(netzpolitik.org, Leonhard Dobusch)
Das Video “Die Zerstörung der CDU” des Youtubers Rezo war ein sensationeller Erfolg (16 Millionen Aufrufe), den nun auch andere wiederholen wollen: Anlässlich der bevorstehenden Parlamentswahlen in Österreich gehen gleich mehrere Youtuber mit ähnlichen Videos an den Start. Die Abrufzahlen sind derzeit eher bescheiden und ein Einfluss auf das Wahlergebnis erscheint unwahrscheinlich. Laut Leonhard Dobusch können diese und ähnliche Videos im Rezo-Style dennoch als “Indiz für eine breitere Politisierung von YouTube” gelten.

6. Silke und Holger kaufen sich eine Zeitung
(neues-deutschland.de, Tim Wolff)
Die DuMont-Mediengruppe hat ihren Berliner Verlag mitsamt Druckerei und “Berliner Zeitung” verkauft. Neue Eigentümer sind Silke und Holger Friedrich, ein in der Medienbranche bislang weitgehend unbekanntes Unternehmerpaar. Ex-“Titanic”-Chef Tim Wolff hat sich einige Äußerungen des medienunerfahrenen Pärchens angeschaut. Sein Befund: “Nein, hysterisch wird im Angesicht von Silke und Holger niemand, denn sie sind ein hervorragendes Beispiel dafür, was die beiden Deutschlands und die Weltläufte hervorgebracht haben: Menschen, die pathologisch beliebig Wörter von schwammiger Bedeutung aneinanderreihen und das Ergebnis mit so etwas wie »Haltung« verwechseln.”
Zusätzlicher Hörtipp: Silke und Holger Friedrich im ausführlichen Interview bei radioeins (radioeins.de, Jörg Wagner & Daniel Bouhs, Audio: 1:10:09 Stunden).

Der Tag, an dem Angela Merkel die Grenzen gar nicht öffnen musste

Am 4. September 2015 öffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel keine Grenzen und sie ließ sie auch nicht öffnen, denn sie waren ja schon längst offen, seit Jahrzehnten. Und das ist jetzt auch wahrlich nichts Neues, was wir hier schreiben, im Gegenteil, das haben andere schon vor längerer Zeit ausführlich erörtert.

Und dennoch gibt es bei “Bild” und Bild.de noch immer Leute, die die falsche Erzählung der grenzenöffnenden Kanzlerin, die gern von ganz rechtsaußen verbreitet wird, im Blatt und auf der Startseite unters Volk bringen:

Ausriss Bild-Zeitung - Heute im ZDF: Doku-Drama über den 4. September 2015, als Angela Merkel die Grenzen öffnete - Der Tag, der Deutschland veränderte
Screenshot Bild.de - ZDF-Doku-Drama über den 4. September 2015 - Der Tag, an dem Angela Merkel die Grenzen öffnete

Im Artikel der “Bild”-Medien liest sich das dann auch direkt etwas anders:

Das ZDF-Doku-Drama “Stunden der Entscheidung” (Mittwoch, 20.15 Uhr) handelt von den 25 Stunden, die Deutschland verändern sollten. Vor genau vier Jahren entschied Bundeskanzlerin Angela Merkel (heute 65), die Grenzen nicht dicht zu machen für Tausende Flüchtlinge, die sich zu Fuß auf den Weg vom Budapester Hauptbahnhof nach Deutschland gemacht hatten.

Mit Dank an die vielen Hinweisgeber!

Wahlberichterstattung, Jatta ist Jatta, “Das sagt man nicht!”

1. Schön komfortabel für die AfD
(zeit.de, Matthias Dell)
Matthias Dell analysiert den Wahlabend im “Ersten” mit Fokus auf die AfD. Der Sender sei daran gescheitert, angemessen über die Partei zu berichten: “Die eigentlich doch bestens informierten ARD-Journalisten haben in sechs Jahren AfD-Auftritten scheinbar nicht verstanden, worum es sich bei der Partei handelt, wie verschieden sie intern und nach außen spricht und mit welchen Lügen und falschen Selbstviktimisierungen sie sich ihren Platz im öffentlichen Diskurs erbrüllt hat.”
Die “taz” sieht das ähnlich, wenn sie den Umgang des MDR mit der AfD kritisiert und fragt: “Darf das passieren?”

Weiterer Lesetipp: Netzpolitik.org hat ein paar Beispiele für guten Datenjournalismus zur Wahl zusammengesucht: Wahlen in Brandenburg und Sachsen: Diese Grafiken und Karten visualisieren den Rechtsruck
Für den “Tagesspiegel” hat Sebastian Leber das brandenburgische “AfD-Rekorddorf” Hirschfeld im Elbe-Elster-Kreis besucht und eine lesenswerte Reportage mitgebracht.

2. Absurd peinliches CSU-Video: CSYOU im Faktencheck
(vice.com)
Die CSU hat auf ihrem Youtube-Kanal ein Video veröffentlicht, das auf viele wie eine Karikatur eines jugendlich-flippigen Beitrags im Rezo-Style wirkt. Kein Wunder, dass das Video viele negative Reaktionen hervorruft (bislang 94.000 Daumen nach unten, bei 2400 Daumen nach oben). Außerdem wird vielerorts der Vorwurf geäußert, die CSU habe negative Kommentare gelöscht — was von der CSU jedoch bestritten wird. Aber es besteht auch inhaltliche Kritik an dem Werk: Journalist Sebastian Meineck hat einige der Behauptungen aus dem Video einem Faktencheck unterzogen (Twitter-Thread). Sein Fazit: “Diese Häufung irreführender Informationen ist ein sehr schlechter Stil. Hinzu kommt das Cringefest aus Schnitten, Soundeffekten und hippeligem Host. Mehr als 3 Monate nach dem Rezo-Video ist das eine Riesenblamage.”

3. 5 Learnings aus einem Jahr Paywall
(medium.com, Martin Fehrensen)
Martin Fehrensen ist der Herausgeber des “Social Media Briefings”. Dabei handelt es sich um Fachinformationen, die zwei- bis dreimal die Woche per Newsletter an die (zahlenden) Abonnenten verschickt werden. In einem Bericht hat Fehrensen seine fünf “Learnings” notiert, die er im vergangenen Jahr, seit sein Angebot hinter einer Paywall steht, gewonnen hat. Davon könnten auch andere journalistische Angebote profitieren, die auf der Suche nach tragfähigen Finanzierungsmodellen sind.

4. Rassistischer Konjunktiv
(taz.de, Johannes Kopp)
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat gestern mitgeteilt, dass es sich bei dem HSV-Fußballer Bakery Jatta tatsächlich um Bakery Jatta handelt. Eigentlich könnte nun endlich Schluss sein mit den vom Springer-Verlag ausgehenden Spekulationen um die Identität des gambischen Fußballprofis. Springer zündele jedoch munter weiter: “Dass der Springer-Verlag seine eigenen Mutmaßungen für beweiskräftiger hält als die Einträge im Geburtenregister von Gambia mag auch deren rassistischen Vorstellungen geschuldet sein.”

5. Das sagt man nicht!
(spiegel.de, Nils Minkmar)
In einem Essay hat sich Nils Minkmar mit der oftmals geäußerten Behauptung auseinandergesetzt, man dürfe heutzutage nicht mehr sagen, was man denke. Dies führe zu unterschiedlichen Verhaltensweisen, etwa dem Rückzug ins Schweigen oder dem lautstarken Schimpfen im Netz. Bei der Antwort auf übertriebene Ängste seien Politikerinnen und Politiker oftmals überfordert. Daher sollten sie von anderen Akteuren, Unternehmerinnen und Unternehmern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Künstlerinnen und Künstlern unterstützt werden: “Sicher ist, dass ein neuer Prozess nötig ist — man kann nicht immer nur retrospektiv den Aufstieg der Nazis von 1933 verhindern wollen. Die Dialektik von Provokation und Empörung führt zu Lagerbildung, und irgendwann sind alle nur noch beleidigt. Etwas Sportsgeist und Forscherdrang helfen in diesen bewegten Zeiten weiter. Was gesagt wird, ist mitunter nicht halb so spannend wie die Gründe, die Gedanken und Ansichten, die zu der Aussage führten.”

6. Gehet hin und bleibt zu Hause
(faz.net, Nele Antonia Höfler)
Die Kirche hat es heutzutage schwer. Jahr für Jahr gehen die Mitgliederzahlen zurück und die meisten Gotteshäuser sind nur zu den Feiertagen oder bei besonderen Anlässen voll. Da liegt der Gedanke nahe, die Leute dort abzuholen, wo sie sind: im Internet. Nele Antonia Höfler stellt Geistliche vor, die online aktiv sind und die “Frohe Botschaft” via Youtube verbreiten.

Kurz korrigiert (531)

Seit der gestrigen Landtagswahl in Brandenburg gibt sich “Bild” große Mühe, das “historisch schlechteste Ergebnis” der SPD in möglichst drastischen Worten zu umschreiben.

So schlecht war die Brandenburg-SPD noch nie!

Rekord-Klatsche für SPD und CDU bei der Landtagswahl in Brandenburg!

In Brandenburg ist von den knapp 40 Prozent der SPD der letzten Landtagswahl nur noch die Hälfte übrig.

Das letzte Zitat stammt aus einem Artikel vom Samstag, und es ist Quatsch. Denn bei der letzten Landtagswahl holte die SPD nicht “knapp 40 Prozent”, sondern 31,9 Prozent. Somit ist auch nicht “nur noch die Hälfte übrig”, sondern deutlich mehr. Das alles hätte auch die “Bild”-Autorin wissen können, wenn sie mal ihren eigenen Artikel richtig gelesen hätte:

Screenshot BILD.de: Balkendiagramm der Wahlergebnisse in Brandenburg 2019 im Vergleich mit den Wahlergebnissen von 2014. Für 2014 SPD-Wert: 31,9 Prozent

Mit Dank an Tobias W. und Faktenfreund!

“Bild” weiß sogar noch weniger und schreit: Alarm in “unserem Freibad”

Vor knapp zwei Monaten, am 2. Juli, schrieb die “Bild”-Zeitung auf ihrer Titelseite vom Untergang des Badelandes:

Ausriss Bild-Titelseite - Deutschlands Chef-Bademeister klagt an - Das ist nicht mehr unser Freibad!

Neben dem alarmistischen Ton fiel vor allem auf, dass die Redaktion kaum Fakten präsentierte, mit der sie die These von zunehmenden “+++ Schlägereien +++ Pöbeleien +++ Messern” in Deutschlands Freibädern stützten konnte. Auf der kompletten Seite, die “Bild” zu dem Thema veröffentlichte …

Ausriss Bild-Zeitung - Früher war baden gehen irgendwie anders - Freibad-Report Sommer 2019

… gab es vor allem viel Gefühl und vage Angaben (“Doch in diesem Jahr scheint die Stimmung in vielen Freibädern Deutschlands auffällig aggressiv zu sein.” – “‘Gefühlt gibt es immer mehr Polizeieinsätze in den Bädern.'” – “Zahlreiche Badegäste berichten von unangenehmen Erlebnissen”). Das reichte “Bild” bereits, um “Das ist nicht mehr unser Freibad!” von Seite 1 zu schreien. Aber Fakten, die den “gefühlten” Schein belegen?

Wir mussten schon eine Weile suchen, bis wir die einzige Stelle fanden, die etwas darüber hätte sagen können, ob’s denn nun wirklich schlimmer geworden ist in deutschen Freibädern — oder zumindest in einem deutschen Freibad: Sie versteckte sich im Report “Bäuche, Burkinis und nackte Brüste” aus dem “berüchtigten Prinzenbad” in Berlin-Kreuzberg. “Bild”-Reporter Til Biermann hatte das Bad für einen Tag besucht und die Vorkommnisse protokolliert. Und die waren spektakulär unspektakulär (BILDblog berichtete): Der dramatische Höhepunkt im Prinzenbad-Report war das Festhalten eines Mannes, der sich vermutlich ins Bad geschlichen hatte, ohne zu bezahlen.

Aber, immerhin, Biermann nannte eben auch eine Zahl:

Das Prinzenbad in Berlin-Kreuzberg ist wohl das berühmteste Freibad Deutschlands. Auf jeden Fall ist es das berüchtigtste. Immer wieder wird es Schauplatz von Krawallen.

Allein im vergangenen Jahr wurden 122 Straftaten registriert — mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.

Und diese einzige Zahl, die “Bild” auf einer ganzen Seite liefert und mit der man etwas anfangen könnte, diese Zahl — nun ja:

Ausriss Bild-Zeitung - Gegendarstellung zu Bäuche, Burkinis und nackte Brüste in der Bildzeitung vom 2. Juli 2019 - Sie schreiben über das Prinzenbad in Kreuzberg: Immer wieder wird es Schauplatz von Krawallen. Allein im vergangenen Jahr wurden 122 Straftaten registriert. Dazu stellen wir fest: Die 122 Straftaten wurden unter der Anschrift des Sommerbads Kreuzberg auch in den sieben Monaten erfasst, in denen das Bad nicht geöffnet ist. In der Statistik enthalten sind nicht nur Taten im Bad, sondern auch solche im Nahbereich. Es gab keinen einzigen Krawall. Berlin, den 12. Juli 2019 - Rechtsanwalt Eisenberg für Annette Siering, Vorständin, und Dr. Matthas Oloew, Unternehmenssprecher Berliner Bäder Betriebe, Anstalt des öffentlichen Rechts - Die Berliner Bäder Betriebe haben recht. Die Redaktion

Diese Gegendarstellung musste “Bild” gestern unten auf Seite 3 veröffentlichen. Autor Til Biermann hatte nicht nur über irgendwelche nicht existenten “Krawalle” geschrieben, sondern bei seiner Recherche offenbar auch etwas missverstanden: Wenn bei einer Straftat als Ort das Prinzenbad vermerkt ist, hat die Tat nicht automatisch im Prinzenbad stattgefunden. Wird beispielsweise jemandem auf dem Gehweg vor dem Prinzenbad das Handy geklaut, kann dieser Diebstahl mit “Prinzenbad” verschlagwortet werden, auch wenn es November ist, und im Prinzenbad die Becken leer sind.

Dazu auch:

Mit Dank an die vielen Hinweisgeber!

Hetzjagd in Chemnitz, Twitterleid, Goethes Vergewaltigungslyrik

1. Rechtsextreme wollten Migranten jagen
(tagesschau.de, Lena Kampf & Katja Riedel & Sebastian Pittelkow)
Im Zuge der Ausschreitungen in Chemnitz vor einem Jahr kam es zu Angriffen auf Migranten und vermeintliche Migranten. Damals entstand eine große mediale und politische Debatte darüber, ob es sich bei bestimmten Szenen um eine “Hetzjagd” gehandelt habe. Der damalige Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, stritt dies vehement ab. Nun wurden Chats von rechtsextremen Demonstrationsteilnehmern ausgewertet, die selbst den Begriff “Jagd” verwendeten.

2. “Ein bärtiger Sandalen-Hipster bringt die Zensur zurück nach Deutschland”
(sueddeutsche.de, Simon Hurtz)
Tom Hillenbrand erzählt über seine Erfahrungen mit dem Kurznachrichtendienst Twitter, der ihn wegen eines harmlosen Witzes gesperrt hat: “Twitter ist ein globaler Konzern und verhält sich wie eine schmierige Versicherungsbude. Es gibt zwar eine deutsche Geschäftsführung, aber keine Adresse, an die man Abmahnungen und Einstweilige Verfügungen schicken kann. Die versuchen bewusst, sich zu verstecken und ignorieren Entscheidungen deutscher Gerichte. Diese Erfahrung habe nicht nur ich gemacht. Das geht anderen gesperrten Nutzern genauso, die sich ebenfalls wehren. Dieses Unternehmen ist genauso seltsam wie sein Chef Jack Dorsey: Ein bärtiger Sandalen-Hipster, der in seiner Freizeit in einer eiskalten Kryo-Kammer rumsitzt, bringt die Zensur zurück nach Deutschland.”

3. Künstlerkollektiv gegen Goethe: “Das ist humoristische Vergewaltigungslyrik”
(bento.de, Fabian Schmidt)
Das Künstlerkollektiv “Frankfurter Hauptschule” kritisiert Goethes “humoristische Vergewaltigungslyrik” und hat das Gartenhäuschen des Dichters videowirksam mit Klopapier beworfen. Konkret geht es um das bekannte Werk “Heidenröslein”, in dem Goethe eine Vergewaltigung verharmlose. Dort heißt es in der letzten Strophe: “Und der wilde Knabe brach / ‘s Röslein auf der Heiden / Röslein wehrte sich und stach / Half ihm doch kein Weh und Ach, / Mußt’ es eben leiden.” “Bento” hat mit einem der Vertreter der Gruppe über die Aktion und ihren Hintergrund gesprochen.

4. Das Märchen von der Sogwirkung
(spiegel.de, Oliviero Angeli)
“Die wollen es sich bei uns bequem machen … Die kommen alle, weil Merkel sie eingeladen hat … Der UN-Migrationspakt wird eine Invasion auslösen … Seenotrettung lockt Flüchtlinge aufs Meer …” Politikwissenschaftler und Migrationsexperte Oliviero Angeli hat die beliebtesten Behauptungen von rechts einem Faktencheck unterzogen. Abspeichernswert für das nächste Gespräch mit dem Besorgtbürger von nebenan.

5. Radikalisierung durch YouTube? Großzahlige Studie zur Empfehlung rechtsextremer Inhalte
(netzpolitik.org, Leonhard Dobusch)
Um “Radikalisierungspfade” auf Youtube nachzuzeichnen, hat eine neue Studie die Empfehlungsalgorithmen des Netzwerks untersucht und dazu einen großen Datensatz mit 300.000 Videos, zwei Millionen Empfehlungen und 79 Millionen Kommentaren herangezogen. Das Fazit der Forscher: “Wir liefern starke Belege für Radikalisierung unter YouTube-Nutzern sowie dafür, dass YouTubes Empfehlungssystem das Entdecken von rechtsextremen Kanälen unterstützt, und das sogar in einem Szenario ohne Personalisierung.”

6. Lieber keine Journalisten-Fragen
(deutschlandfunk.de, Friedbert Meurer)
Es ist eine neue Taktik von rechtspopulistischen Politikern: Interviews mit der Presse ausweichen und stattdessen die eigenen Social-Media-Kontakte nutzen, um Informationen zu streuen. Auch Boris Johnson, neuer Premierminister des Vereinigten Königreichs, setzt auf diese Methode. Friedbert Meurer kommentiert: “Interviews können riskant sein für Politikerinnen und Politiker. Es kommt aber noch etwas Entscheidendes hinzu: im Zeitalter der sozialen Medien fragen sich Politiker immer mehr, warum sollen wir uns Interviews antun, wenn es doch auch anders, leichter und schneller geht?”

Bild.de liefert rechten Hetzern aufgewärmtes abgelaufenes Futter

Manchmal kommt es vor, dass 90 Tage alte Football-Ergebnisse in der gedruckten “Bild” landen, und das ist dann ganz amüsant, aber auch nicht weiter schlimm. Das hier ist hingegen schlimm:

Screenshot Bild.de - Irrer Einbürgerungsplan - Deutscher Pass trotz Scharia-Ehe - Veröffentlichungsdatum: 20. August 2019

Der Artikel zum angeblichen “IRREN EINBÜGERUNGSPLAN” der Bundesregierung von “Bild”-Parlamentskorrespondent Franz Solms-Laubach soll gestern erschienen sein, so steht es bei Bild.de. Genau derselbe Text, Wort für Wort, ist bereits am 6. Mai dieses Jahres in der gedruckten “Bild” und bei Bild.de erschienen. Er war damals schon zumindest irreführend, wie Patrick Gensing beim ARD-“Faktenfinder” erklärt. Heute ist er schlicht falsch.

Solms-Laubach schreibt, dass Justizministerin Katarina Barley (die inzwischen gar nicht mehr Justizministerin ist — der Artikel ist eben völlig veraltet) sich gegen Horst Seehofer und dessen Innenministerium durchgesetzt habe:

Ein Leben mit zwei oder drei Ehefrauen? Für die Bundesregierung soll das kein Hindernis sein, Ausländern die deutsche Staatsangehörigkeit zu verleihen. Und das, obwohl die Vielehe in Deutschland eigentlich strafbar ist!

Unfassbar: Das Bundesinnenministerium (BMI) konnte sich mit dem Plan, Ausländern in Mehrehe die Einbürgerung in Deutschland zu versagen, NICHT gegen das Bundesjustizministerium (BMJV) durchsetzen!

Tatsächlich sollte eine Mehrehe laut Bundesregierung durchaus ein “Hindernis sein, Ausländern die deutsche Staatsangehörigkeit zu verleihen.” Man habe in dem Gesetzentwurf, um den es geht, allerdings andere Aspekte, die im Koalitionsvertrag vereinbart waren, vorgezogen und den zur Mehrehe zurückgestellt, erklärte das Bundesjustizministerium damals. Er sollte später aber angegangen werden.

Der Bundestag verabschiedete im Juni eine Änderung des Staatsangehörigkeitsgesetzes. Darin ist auch geregelt, dass jemand, der in einer Mehrehe lebt, nicht eingebürgert werden kann. Diese Änderung ist inzwischen in Kraft. Und der Aufregertext von Franz Solms-Laubach damit völlig überholt — was nicht weiter tragisch wäre, wenn er noch auf den 6. Mai datiert wäre. Nun wirkt es allerdings so, als sei all das, was der “Bild”-Parlamentskorrespondent vor sich hinschnaubt, der Stand von gestern.

Dazu trägt auch Ralf Schuler bei, der bei “Bild” das Parlamentsbüro leitet. Er verbreitete gestern bei Twitter den aufgewärmten abgelaufenen Bild.de-Artikel, als wüsste er nicht, dass dieser längst nicht mehr aktuell ist:

Screenshot eines Tweets von Ralf Schuler - Deutscher Pass trotz Scharia-Ehe

Unter Schulers Tweet entlud sich die Wut der Wütenden:

Unglaublich!

Genau das ist mit “Unterwerfung” gemeint.

Gesetzte aus dem Irrenhaus.

Die falsche, weil überholte “Bild”-Berichterstattung ist auch für rechte Scharfmacher und Hetzer ein gefundenes Fressen:




In den Kommentaren wütet der Mob. Und niemanden interessiert es, dass die Überschrift “Deutscher Pass trotz Scharia-Ehe” exakt das Gegenteil von dem darstellt, was in Deutschland heute Gesetz ist. Aber warum sollte es das auch? Die “Bild”-Redaktion interessiert es ja auch nicht.

Gesehen bei @PatrickGensing.

Der große Werbe-Beschiss, Rezo und die Zeitungen, Lachkonserve-Erfinder

1. Der grosse Werbe-Beschiss: Klickt euch doch selbst!
(medienwoche.ch, René Zeyer)
René Zeyer beschäftigt sich in der “Medienwoche” mit einem Problem, das bei vielen Medien gerne unter den Tisch gekehrt wird: den unzähligen Promi-Betrugsinseraten und Werbebetrügereien. Er schreibt: “Wieso es aber weder Google mit seinen Tausenden von IT-Spezialisten, noch grossen Medienkonzernen wie Springer, Ringier, «Spiegel», «Die Zeit» und anderen nicht gelingt, wenigstens offenkundige Betrugsmaschen den Stecker zu ziehen, bleibt unverständlich.” Manche Medien würden gar vor den Fake-Inseraten ihrer eigenen Seite warnen: “Man muss sich diese Absurdität auf der Zunge zergehen lassen: Ein Verlag warnt vor seinen eigenen Inseraten. Er verdient zwar dran, kriegt sie aber nicht weg.”

2. Die Zerstörung der Zeitungen durch den Youtuber Rezo
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Youtuber Rezo war beim Comedyduo “Space Frogs” zu Gast. Es ging um das Thema “Zeitung”. Hat das Konzept ausgedient (“Die meisten Zeitungen sind Billo-Shit-Unterhaltung.”)? Und warum kritisieren Medien sich nicht untereinander, da wo es angebracht ist: “Übermedien macht das. BILDblog macht das. Aber warum machen das nicht alle Zeitungen?”

3. Viele individuelle Lösungen für komplexe Probleme
(deutschlandfunk.de, Mirjam Kid, Audio: 6:16 Minuten)
Die “Fridays for Future”-Bewegung könne laut Medienethiker Alexander Filipovic einen positiven Effekt auf die Medienberichterstattung haben. Die Folge der Proteste könne sein, “dass sich die Erwachsenen für die Komplexität des Themas interessieren und auch die anspruchsvollen Dinge angucken und auch kaufen, sodass sich die Medien auch trauen, die wichtigen Sachen zu platzieren”.

4. dpa reagiert positiv auf offenen Brief zum Jubiläum
(genderequalitymedia.org)
Anlässlich des 70. Geburtstags der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat sich “Gender Equality Media” in einem offenen Brief (PDF) an die Nachrichtenagentur gewandt. Kern des Anliegens: Die Nachrichtenprofis auf unangebrachte Begriffe im Zusammenhang mit der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen hinzuweisen. Der offene Brief sei von der Agentur positiv aufgenommen worden.

5. Erzählen Sie lieber was vom Pferd!
(faz.net, Hans Hütt)
Das Format der Sommerinterviews gehört neu überdacht, findet Hans Hütt: “Wie kommt es, dass die beiden großen Sendeanstalten mit ihren erstaunlichen Ressourcen nicht in der Lage sind, ihre rhetorisch ausgeschlafenen Gäste mit Daten und Fakten zu konfrontieren?” Die “oberflächliche Dampfplauderei” sei entbehrlich.

6. Der Erfinder der Lach-Konserve
(spiegel.de, Danny Kringiel)
Hinter dem Lachen vom Band in TV-Sendungen steht die Erfindung eines US-Ingenieurs aus dem Jahr 1953 — Charles Douglass hatte eine “Lachmaschine” entwickelt: “Die Tasten waren mit 320 Lacher-Variationen belegt. Es war wie eine Orgel, mit der man ein ganzes Lachorchester kontrollierte. Douglass spielte sie virtuos. Mit präzisem Timing setzte er Lacher wie Akkorde zusammen: etwa das frühe Kichern vom Blitzmerker, der die Pointe als erster versteht, überlappend mit dem Auflachen der Menge, als der Groschen fällt. Das applausbegleitete Hauptgelächter, aus dem ein schrilles Lachen hervorsticht. Und dann, kurz vor dem Abebben, das dröhnende Wiehern des Spätzünders. Douglass schuf Kompositionen der Freude.”

Kita-Messerstecher, Diekmanns Brei, Flower Rain statt Shitstorm

1. “Ich werde sie töten, mit einem Messerstich ins Herz”
(t-online.de, Jonas Mueller-Töwe)
Dass die reißerische und manipulative Berichterstattung der “Bild”-Zeitung immer wieder dramatische Folgen hat, wird in Zusammenhang mit dem angeblichen Schweinefleisch-Verbot in Kindertagesstätten besonders deutlich. So veröffentlichte der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung eingegangene Morddrohungen gegen Kita-Leitung, Erzieherinnen und Erzieher, bei denen einem selbst als Unbeteiligtem ganz mulmig zumute wird.

2. Von wegen Einheitsbrei
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der frühere “Bild”-Chef Kai Diekmann kritisiert in einem aktuellen Interview die Medien und schwadroniert von “Einheitsbrei” und “Mainstream-Journalismus”. Hendrik Zörner hält Diekmann entgegen: “(…) dass er selbst sein eigenes Blatt nicht mehr zur Kenntnis nimmt, ist skurril. Täte er es, so wüsste er, dass Deutschlands meistverkaufte Zeitung das schlagende Argument gegen den angeblichen Mainstream-Journalismus und medialen Einheitsbrei ist. Darin ist sein Nachnachfolger Julian Reichelt Spitzenklasse.”

3. Wikipedia löscht wieder Frauen: Die schwierige Kultur einer Enzyklopädie
(t3n.de, Jochen G. Fuchs)
Werden Frauen bei Wikipedia benachteiligt? Jochen G. Fuchs fasst noch einmal die Löschdiskussion über den Phantastik-Autoren-Verband zusammen und beschäftigt sich mit den sogenannten Relevanzkriterien. “Es gibt verschiedene Probleme in der Wikipedia: Manchmal stellen die Relevanzkriterien und deren beliebige Auslegung ein Problem dar, manchmal die ausgeprägte Abneigung gegen Neumitglieder und gegen eine Öffentlichkeit außerhalb der Wikipedia. Manchmal aber ist das Problem eine generelle strukturelle Benachteiligung der Frauen und eine sowohl latente als auch offen zur Schau getragene Frauenfeindlichkeit. In den vorliegenden Fällen ist es eine Mischung aus allem.”

4. Flower Rain statt Shitstorm – Wie wir Betroffene von Hass im Netz unterstützen können
(vice.com, Alexandra Stanic)
“Vice”-Kolumnistin Alexandra Stanić geriet unlängst in einen Shitstorm, als eine rechtsextreme Plattform einen ihrer Texte aufgriff und ihre Leser zur massenhaften Hetze anstachelte. So unerfreulich sich dies für sie auswirkte, so erfreulich war, dass ihr im Netz viele Menschen beiseite standen: “Eine Welle an Solidarität hat mich in Zuckerwatte gepackt und mir geholfen, mit den Hass-Mails besser umzugehen. Der Flower Rain — das positive Pendant zum Shitstorm — war stärker als die Wut. Dieser virtuelle Blumenregen hat gut getan — und wir sollten alle daran mitarbeiten, dass es im Netz weiterregnet, und zwar nicht nur auf mich.”

5. Das bedrohte Erbe des Axel Springer
(sueddeutsche.de, Caspar Busse)
Der amerikanische Finanzinvestor KKR will den Axel-Springer-Verlag übernehmen. Was hat das für Folgen für das Medienunternehmen und seine publizistischen Ableger? Gibt es Umstrukturierungen oder droht am Ende gar die Zerschlagung des Konzerns? Caspar Busse trägt die bislang bekannten Fakten zusammen.

6. Würde er doch beim Wetter bleiben!
(deutschlandfunk.de, Arno Orzessek)
Jörg Kachelmann startet einen vierwöchigen Urlaub und werde nach eigenen Angaben in dieser Zeit auch nicht twittern. Für Arno Orzessek eine gute Gelegenheit den Wettergott und dessen “Twitter-Ergüsse” gebührend zu würdigen: “Liebe Kulturpessimisten und Verächter der sozialen Medien, geben Sie es ruhig zu: Was das rhetorische Vermögen angeht, vereint der Twitterer Kachelmann den Ingrimm des ruhmreichen Kotzbrockens Arthur Schopenhauer mit dem Detailwahnsinn des Buchstabenfexes Jean Paul.”

Und wer schützt uns vor Katastrophen wie “Bild”?

Es gibt bei “Bild” eine Art Bullshitsiegel, und das sieht so aus:

Von: Ralf Schuler

Wenn man diese Zeile über einem Artikel liest, kann man mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass mit dem Text etwas nicht stimmt. Denn wie kaum ein zweiter Name steht Ralf Schuler für die Unfähigkeit, selbst einfachste Fakten zu recherchieren. Oder, je nachdem, für die Böswilligkeit, Fakten zugunsten der Knalligkeit einer Story zu verzerren oder zu verschweigen.

Was es davon ist, ist nachher oft nicht mehr auszumachen, vermutlich sind die Übergänge mitunter auch fließend.

Nachdem Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer vor gut einer Woche mit der Idee für Aufsehen gesorgt hatte, Soldaten in Uniform kostenlos Bahn fahren zu lassen, und das nicht etwa in einem exklusiven “Bild”-Interview getan hatte, sondern in ihrer ersten Regierungserklärung im Paul-Löbe-Haus, wollte “Bild” natürlich noch mit einer eigenen spektakulären Meldung aufwarten. Und so berichtete Ralf Schuler nur einen Tag später exklusiv:

Screenshot BILD.de: Debatte um Gratis-Bahn-Tickets für Soldaten - THW-Chef fordert Freifahrten für ALLE Uniformträger

Nachdem Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (56, CDU) kostenlose Bahn-Fahrten für Soldaten in Uniform gefordert hat, fordert der Präsident der THW Bundesvereinigung, Marian Wendt (34, CDU), kostenlose Fahrten für ALLE Uniformträger!

„Jeder Uniformträger sollte in Deutschland kostenlos Bahn fahren, wenn er diese trägt. Ohne großes bürokratisches Hin- und Her“, sagte Wendt zu BILD.

Auch Feiern wie Eidesleistungen oder Beförderungen sollten öffentlich stattfinden, so Wendt.

Und Schuler wurde nicht müde zu betonen, dass es der THW-Chef persönlich war, der das gefordert hatte, und zwar in “Bild”!

(…), sagt der THW-Chef zu BILD.

Marian Wendt (34, CDU) ist nicht nur THW-Chef, sondern auch Bundestagsabgeordneter

Der 34-Jährige sitzt nicht nur auf dem Chefsessel der größten deutschen Katastrophenschutz-Organisation, sondern auch für die CDU im Deutschen Bundestag.

Nun. In Wahrheit sitzt Marian Wendt nicht auf dem Chefsessel der größten deutschen Katastrophenschutz-Organisation. Er ist nicht der THW-Chef. Er ist, wie man in wenigen Sekunden herausfinden kann, Präsident des “THW-Bundesvereinigung e.V.”. Das wiederum ist eben nicht die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, sondern der “Dachverband der bundesweiten THW-Fördervereine auf Landes- und Ortsebene”.

Auf dem “Chefsessel” des THW sitzt nun mal dessen Präsident, Albrecht Broemme, der auch nicht Mitglied des Bundestages ist.

Das heißt, entweder hat Ralf Schuler es nicht hingekriegt, das selber herauszufinden, oder er hat es herausgefunden und verschwiegen. Aber “Präsident der bundesweiten THW-Fördervereine auf Landes- und Ortsebene fordert Freifahrten für alle Uniformen” wäre ja auch nicht so schön knackig gewesen.

Wie dem auch sei – leider gibt es in Deutschland immer noch viele Medien, die Ralf Schuler für einen glaubwürdigen Journalisten halten, und so landete die Geschichte (auch dank freundlicher Unterstützung der dpa) ruckzuck überall:

ZDF: Feiern von Polizei und Feuerwehr: THW-Chef will mehr Anerkennung - Münchner Merkur: THW-Chef fordert mehr Anerkennung für Helfer und ein Zuckerl für "Uniformträger" - Stern: THW-Chef: Feiern von Polizei und Feuerwehr öffentlich machen

Mit Dank an die vielen Hinweisgeber!

Blättern:  1 ... 35 36 37 ... 94