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Medien verstehen nur Bahnhof, RIP Presseförderung, Wikipedia-Charts

1. Drohungen nehmen zu
(reporter-ohne-grenzen.de)
Bei pro-palästinensischen Demonstrationen in Deutschland ist es in den vergangenen Wochen vermehrt zu Drohungen, Beleidigungen und Angriffen gegen Journalistinnen und Journalisten gekommen. Die Organisation Reporter ohne Grenzen verurteilt diese Entwicklung und appelliert an Staat und Medien: “Polizei und Sicherheitsbehörden müssen Medienschaffende bei Demonstrationen konsequent schützen und das Grundrecht auf Pressefreiheit durchsetzen. Aber auch die deutschen Medienhäuser müssen sich der Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitenden stärker bewusst werden und Sicherheitskonzepte für die Berichterstattung in polarisierten öffentlichen Räumen entwickeln oder bestehende besser umsetzen.”

2. “European Railway Station Index”: Medien verstehen nur Bahnhof
(uebermedien.de, Sebastian Wilken)
Sebastian Wilken kritisiert bei “Übermedien” die Berichterstattung über den “European Railway Station Index”, der deutschen Bahnhöfen ein schlechtes Zeugnis ausstellt. Die Studie stamme von einer umstrittenen US-Lobbyorganisation und basiere auf fragwürdigen Kriterien. Und in der Tat ist es bemerkenswert, wie viele und durchaus renommierte Medien diese Studie unkritisch übernommen haben.

3. RIP Presseförderung
(verdi.de, Günter Herkel)
Günter Herkel beschreibt in seinem Beitrag das “Begräbnis mit Ansage” der staatlichen Presseförderung in Deutschland. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Finanzierung des Klima- und Transformationsfonds fehle der finanzielle Spielraum für die Förderung. Deren Scheitern habe sich allerdings schon vor dem Urteil und den damit verbundenen Sparmaßnahmen abgezeichnet.

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4. “Die Viva-Story”: Eine Fernsehgeschichte über Fernsehgeschichte
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
“DWDL”-Chef Thomas Lückerath hat sich die dreiteilige TV-Doku “Die Viva-Story – zu geil für diese Welt” angeschaut und ist äußerst angetan. Die von Florida Factual produzierte Reihe sei ein “gut zugänglicher Balance-Akt zwischen Fakten und Erinnerung, Nostalgie und Kritik. Aufstieg, Triumph und Fall des Senders in rund 100 Minuten. Eine nostalgische Zeitreise, visuell stimmig und mit Liebe zum Detail in Szene gesetzt.” Die Serie ist in der ARD-Mediathek verfügbar: Folge 1, Folge 2, Folge 3.

5. “Gedruckte Magazine haben etwas herrlich Sinnliches” – Christoph Schwennicke über Print-Liebe, Online-Journalismus und die Aussichten fürs LSR.
(turi2.de, Markus Trantow)
Im Interview mit “turi2” spricht Christoph Schwennicke über seine journalistische Karriere, einschließlich seiner Zeit bei “Cicero” und Corint Media. In dem Gespräch geht es unter anderem um seine damaligen Bemühungen, das Leistungsschutzrecht gegen die US-amerikanischen Tech-Giganten durchzusetzen, den politischen Journalismus in Deutschland und Schwennickes neue Rolle bei t-online.de.

6. Das waren 2023 die meistgelesenen Wikipedia-Artikel
(spiegel.de)
Die englischsprachige Wikipedia hat eine Übersicht der am häufigsten aufgerufenen Artikel des Jahres 2023 veröffentlicht. Jener über ChatGPT führt die Liste an. Insgesamt wurden die Wikipedia-Artikel in allen Sprachen zu dem KI-Chatbot über 78 Millionen Mal aufgerufen. Unter den Top 3 der englischsprachigen Wikipedia-Beiträge finden sich auch ein Überblick über bemerkenswerte Todesfälle im Jahr 2023 und ein Artikel über die Cricket-Weltmeisterschaft.

Kontrolliert euch!, Grimme-Institut in Finanznot, Influencer-Lifestyle

1. Kontrolliert euch!
(taz.de, Elisa Pfleger)
Christine Knaevelsrud ist Professorin für Psychologie an der Freien Universität Berlin und am Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit. Der “taz” hat sie fünf mögliche Strategien für den Umgang mit belastenden Kriegsnachrichten genannt: “Reaktion annehmen und ­Wirkung verstehen”, die “eigenen Intentionen hinterfragen”, “Zeitfenster festlegen”, sich vom Kriegs­geschehen abgrenzen und den “Austausch suchen”.

2. Aktionsplan zur Regulierung von Social Media vorgestellt
(epd.de)
Der von der Unesco vorgestellte Aktionsplan zur Regulierung Sozialer Medien sei das Ergebnis eines umfassenden Konsultationsprozesses, bei dem über 18 Monate lang mehr als 10.000 Beiträge aus 134 Ländern gesammelt wurden. Laut Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay hätten Soziale Medien zwar den Fortschritt bei der Redefreiheit gefördert, aber auch die Verbreitung von Falschinformationen und Hassrede beschleunigt, was eine große Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt darstelle: “Um den Zugang zu Informationen zu schützen, müssen wir diese Plattformen unverzüglich regulieren und zugleich das Recht auf freie Meinungsäußerung und Menschenrechte beschützen”.

3. Grimme-Institut in Finanznot
(deutschlandfunk.de, Stefan Fries)
Wie gestern in “6 vor 9” zu lesen war, befindet sich das Grimme-Institut, vor allem bekannt durch den renommierten Grimme-Preis, in einer finanziellen Schieflage mit einem Defizit von 320.000 Euro in diesem Jahr und voraussichtlich 430.000 Euro im kommenden Jahr. Diese Situation hat in der Medienbranche Besorgnis ausgelöst. Es gibt bereits zwei offene Briefe zu dem Thema. Auch René Martens, freier Medienjournalist und Mitglied der Grimme-Nominierungskommission, sorgt sich um die Zukunft der Medienpreise.

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4. EU fördert Medien-Zusammenarbeit über Grenzen hinweg
(verdi.de)
Die Europäische Kommission fördert mit elf Millionen Euro die “grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Nachrichtenmedien sowie Medien, die einen direkten Beitrag zum demokratischen Leben leisten”. Der verlinkte Artikel gibt Auskunft darüber, wer sich bis wann um die Fördermittel bewerben kann. Weitere Informationen finden sich auf der eigens eingerichteten Webseite der Europäischen Kommission.

5. “Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Uwe Esser von ARD Media äußerte sich gegenüber “DWDL” zufrieden mit der TV-Vermarktung im Jahr 2023, die trotz einiger Herausforderungen fast das Niveau des Vorjahres erreicht habe. Das Jahr werde als Erfolg gewertet, insbesondere wegen der stabilen Reichweiten im Vorabendprogramm und trotz der allgemein sinkenden Reichweiten in der Branche: “Es war ein schwieriges Jahr, aber wir sind zum Ende hin mit einem blauen Auge davongekommen und liegen, den WM-Effekt herausgerechnet, knapp unter Vorjahr.”

6. Bali, Benz & Balenciaga: Hat der Luxus-Lifestyle ausgedient?
(ndr.de, Philipp Nöhr, Video: 23:49 Minuten)
Influencer präsentieren auf Social Media einen luxuriösen Lebensstil mit First-Class-Flügen, teuren Klamotten und Autos, was insbesondere junge Menschen beeinflusst, wie Studien zeigen. In dem Film des Medienmagazins “Zapp” kommen verschiedene Stimmen zu Wort: Lion Salijevic, Erfinder des Formats “Wie viel ist dein Outfit wert”, die Influencerin Marie von den Benken, die Nachhaltigkeits-Influencerin Milena Glimbovski sowie Kapitalismuskritiker und Influencer-Experte Ole Nymoen.

7. X – Muss man da jetzt nicht raus?
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:38 Minuten)
Als zusätzlicher Link, weil in eigener Sache: Bei radioeins durfte der “6-vor-9”-Kurator etwas über die jüngsten Entwicklungen bei X sagen, dem Twitter-Nachfolger. Es geht um einen selbsternannten Freiheitskämpfer, das Vereinsheim der Hells Angels und die Frage, warum man manchmal ein Frosch sein sollte.

KW 46/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Geht’s noch? Weshalb haben Medien Hubert Seipels Putin-PR so gerne verbreitet?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 25:54 Minuten)
Der Journalist und Dokumentarfilmer Hubert Seipel, bekannt für seine Bücher über und Interviews mit Wladimir Putin, soll Recherchen von ZDF und “Spiegel” zufolge 600.000 Euro aus Russland erhalten haben. Der NDR hat daraufhin eine Untersuchungskommission eingerichtet, der Verlag Hoffmann und Campe Seipels Bücher aus dem Verkauf genommen. Im “Übermedien”-Podcast spricht Holger Klein mit der Osteuropa-Historikerin Franziska Davies über den Fall, die nicht überrascht ist, dass Seipel Geld aus Russland bekommen hat.

2. Schlagabtausch zwischen Lindemann-Anwalt und Spiegel-Anwalt über MeeToo
(youtube.com, Felix W. Zimmermann, Video: 1:06:58 Stunden)
Im “LTO-Streitgespräch” zwischen den Rechtsanwälten Simon Bergmann (vertritt unter anderem Till Lindemann und Luke Mockridge) und Marc-Oliver Srocke (vertritt unter anderem den “Spiegel”) diskutieren die beiden Juristen anhand aktueller Fälle über das Thema Verdachtsberichterstattung. Außerdem geht es um Cancel Culture, Berichterstattung trotz eingestellter Ermittlungsverfahren und den sogenannten “fliegenden Gerichtsstand”. Eine leidenschaftlich geführte und medienethisch wie rechtlich spannende Debatte.

3. Mafia, Korruption, Sex: Die Skandale des Silvio Berlusconi
(macht-und-millionen.podigee.io, Solveig Gode & Kayhan Özgenç, Audio: 53:23 Minuten)
In “Macht und Millionen” berichten Solveig Gode und Kayhan Özgenç von “Business Insider” regelmäßig über spektakuläre Wirtschaftsverbrechen. Diesmal geht es um die Skandale des italienischen Medienmoguls Silvio Berlusconi und insbesondere um dessen Verbindungen zur Mafia.

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4. Wie wir durch True Crime zu Mittätern werden
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 20:10 Minuten)
Bei “Läuft”, der “Programmschau” von epd medien und Grimme-Institut, geht es in der aktuellen Folge um das erfolgreiche, aber nicht unumstrittene True-Crime-Genre. Der Schriftsteller und Fernsehkritiker Torsten Körner findet es beispielsweise “einerseits widerlich, zum anderen lächerlich – und auf jeden Fall medienethisch bedenklich”. Alexander Matzkeit hat Körner nach dessen Beweggründen für diese Einschätzung gefragt.

5. Undercover in der Hitler-Zeitung
(br.de, Linus Lüring & Victoria Koopmann, Audio: 23:24 Minuten)
In der Sendung “Undercover in der Hitler-Zeitung” geht es um die journalistische Undercover-Arbeit von Paula Schlier im Jahr 1923. Sie schleuste sich damals in den “Völkischen Beobachter” ein, das Propagandablatt der NSDAP, um zu den Machenschaften der Nationalsozialisten zu recherchieren. Dabei wurde sie überraschend Zeugin des historischen, gescheiterten Hitler-Putsches vom 8. November 1923. Die von der BR-Journalistin Paula Lochte recherchierte Geschichte basiert auf Schliers Tagebüchern und Memoiren und bietet Einblicke in die Frühzeit des Nationalsozialismus.

6. Galleripky – Fotografie mit Paul Ripke
(ardmediathek.de, Benjamin Rost, Videoserie mit vier Folgen zu je etwa 30 Minuten)
Fotograf, Podcaster, Multitalent Paul Ripke hat für die ARD recherchiert, wie erfolgreiche Fotografen und Fotografinnen zu ihren Bildern kommen. In der ersten Folge geht es um Eventfotografie (“vom Rockfestival zur Trauung”), in der zweiten um Porträtfotografie (“Intimität im Studio”), in der dritten um Naturfotografie (“Alpenpanorama und Wildlife”) und in der vierten Folge um Straßenfotografie (“Architektur und Ruhrgebiets-Flair”).

KW 39/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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0. Wie BILD aus einem kleinen Blechschaden einen “SUFF-UNFALL” macht
(tiktok.com, BILDblog, Video: 1:59 Minuten)
Gestern haben wir vom BILDblog einen TikTok- und einen Instagram-Kanal gestartet. Im ersten Video zeigen wir, wie die “Bild”-Redaktion aus einem harmlosen Zusammenstoß zweier Autos einen skandalträchtigen Unfall mit “SUFF!”, “CRASH!” und “AUSRASTER!” eines Olympiasiegers bastelt. Und, das sei schon mal verraten, an diesem Wochenende wird es mit dem nächsten Video weitergehen.

1. Warum berichten überregionale Medien groß, wenn in Nordhausen gewählt wird?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 38:04 Minuten)
Normalerweise berichtet die “Tagesschau” nicht über Kommunalwahlen – es sei denn, es geht um einen möglichen Erfolg der AfD. Als der AfD-Kandidat bei der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters in Nordhausen scheiterte, berichtete jedoch nicht nur die “Tagesschau”, sondern zahlreiche überregionale Medien. Holger Klein hat sich mit Reporter Martin Debes über das Phänomen unterhalten und darüber gesprochen, “wie Medien ungewollt zur Partei gemacht werden und was sie aus der Wahl in Nordhausen lernen können”.

2. Der deutsche Osten und die Medien
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 35:44 Minuten)
Auch mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung fühlen sich viele Menschen aus Ostdeutschland in den Medien nicht angemessen repräsentiert und von ihnen oft bevormundet. Die Berichterstattung über Ostdeutschland, insbesondere vor dem Hintergrund der Erfolge der AfD, ist ein zentrales Thema der Debatte. Im Medienpodcast “quoted” diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura, der “SZ”-Autor Nils Minkmar und die Medienwissenschaftlerin Mandy Tröger über diese Thematik und über die Herausforderungen der medialen Darstellung Ostdeutschlands.

3. Tatort WhatsApp: Was Polizisten lustig finden
(zdf.de, ZDF Magazin Royale, Video: 33:56 Minuten)
“Polizist*innen schicken sich bei Whatsapp rassistische, antisemitische und andere menschenverachtende Memes. Sachen, die sie für richtig witzig halten.” Zusammen mit “FragDenStaat” hat sich das Team des “ZDF Magazin Royale” durch die Chats von rechtsextremen Polizistinnen und Polizisten eines Frankfurter Reviers gekämpft, damit jeder sehen kann, was für abstoßende Schrecklichkeiten da so von Beamtinnen und Beamten ausgetauscht werden.

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4. Polen
(ardaudiothek.de, radioeins Ferngespräche, Holger Klein, Audio: 55:47 Minuten)
In den radioeins-“Ferngesprächen” lässt Holger Klein Korrespondentinnen und Korrespondenten über ihre jeweilige Region zu Wort kommen. Diesmal hat er sich mit Martin Adam zusammengeschaltet, der seit September 2022 als ARD-Korrespondent in Warschau arbeitet. In dem Gespräch geht es unter anderem um die bevorstehenden Parlamentswahlen in Polen, um die Polarisierung und die Aggressivität des Wahlkampfs und um das polnische Deutschlandbild.

5. BÄM! Die Geschichte des Comics
(ardmediathek.de, ARD Kultur, Video: vier Folgen zwischen 19 und 24 Minuten)
Die vierteilige ARD-Reihe “BÄM!” beschäftigt sich mit der Geschichte des Comics. In Folge 1 geht es unter anderem um “Max und Moritz”, die “Abrafaxe” und die deutsche Mangaszene. Folge 2 spannt den Bogen von “Batman” und “Spider-Man” bis hin zu Graphic Novels. Folge 3 beschäftigt sich unter anderem mit “Tim und Struppi”, “Asterix” und den “Schlümpfen”. Und Folge 4 mit “One Piece”, “Akira” und “Dragon Ball”. Der Vollständigkeit sei jedoch angemerkt, dass die schnell geschnittene Zeichentrickserie sicher nicht für jeden etwas ist und auch einige Fehler enthalten soll.

6. Luksan Wunder: WTFM 100, null
(3sat1.de, Luksan Wunder, Video: 29:00 Minuten)
Das Comedy-Ensemble “LuksanWunder” dürfte vielen durch den (empfehlenswerten) Radio-Parodie-Podcast WTFM 100,Null oder seinen anarchischen Youtube-Kanal bekannt sein. Beim 3satFestival präsentierte das Social-Media-Künstlerkollektiv eine Medienshow voller kleiner und großer Albernheiten, musikalischer Parodien, Stand-ups und Sketchen.

Geheimsache Nord Stream, Flüchtlings-Cover, X-Propaganda

1. Geheimsache Nord Stream: Wird die Aufklärung blockiert?
(ndr.de, Fritz Lüders, Video: 29:31 Minuten)
Vor einem Jahr wurde ein Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines verübt, bei dem drei der vier Pipelinerohre zerstört wurden. Seitdem recherchieren Journalisten und unabhängige Experten weltweit, um die Hintergründe des Anschlags aufzudecken. Dabei würden sie auf zahlreiche Hindernisse stoßen, darunter politischen Druck und Geheimhaltung seitens der Regierung. Das NDR-Medienmagazin “Zapp” ist der Sache nachgegangen und hat mit Journalistinnen und Journalisten gesprochen, die den Fall als einen der schwierigsten ihrer Karriere bezeichnen.

2. Wie der “Spiegel” sich aus einem Foto sein bedrohliches Flüchtlings-Cover bastelte
(uebermedien.de, Frederik von Castell)
Das aktuelle Titelbild des “Spiegel” zur deutschen Asylpolitik wurde vielfach kritisiert, unter anderem auch vom “6-vor-9”-Kurator (“Es ist für mich schwer nachvollziehbar, wie ein renommiertes Leitmedium wie der Spiegel, das für Qualitätsjournalismus stehen will, ein Titelbild veröffentlichen kann, das in Aufmachung und Bildsprache an die Angstmache und Hetze rechter Parteien und Verschwörungsblätter erinnert.”) Bei “Übermedien” hat Frederik von Castell die Bildquelle, die dem vom “Spiegel” verwendeten Ausschnitt zugrunde liegt, recherchiert und mit der Fotografin gesprochen. Es liege der Verdacht nahe, dass “das ‘Spiegel’-Cover mit dem Bild in der Realität nicht allzu viel gemein hat”.
Weiterer Hörtipp: Im NDR kommentiert Nadia Zaboura das Cover: “Man sieht nicht die Personen und die Lebensgeschichten, die damit verbunden sind, sondern es baut eine Art Bedrohungs-Szenario auf: Werden wir überrollt?” Neben ihrer Kritik macht Zaboura aber auch konkrete Vorschläge, was Medien in der Migrations-Berichterstattung aus ihrer Sicht verändern und besser machen können (ndr.de, Audio: 7:34 Minuten).

3. Lust auf die Zukunft
(journalist.de, Jeanne Wellnitz & Anna Faber)
Jeanne Wellnitz und Anna Faber beschäftigen sich im “journalist” mit Gegenwart und Zukunft des Klimajournalismus. Das Schweizer Onlinemagazin “Republik” habe beispielsweise ein “Klimalabor” ins Leben gerufen, in dem es gemeinsam mit seiner Leserschaft journalistische Inhalte entwickelt. Drei zentrale Erkenntnisse aus diesem Projekt seien: Die Mehrheit der Leserinnen und Leser wünsche sich konstruktive Berichte über mögliche Maßnahmen, sie möchten Dialogformate, die den Austausch mit Aktiven ermöglichen, und sie suchen nach Tipps, um Menschen in ihrem Umfeld für Klimathemen zu sensibilisieren.

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4. Investition in die Demokratie
(epd.de, Björn Staschen)
Die deutschen Printmedien leiden unter sinkenden Auflagen und wegbrechenden Werbeeinnahmen. Der Journalist und Medienberater Björn Staschen schlägt in einem Gastbeitrag alternative Fördermodelle vor, um das Mediensystem und die Demokratie zu stärken. Er nennt beispielsweise die Idee eines “Demokratiepasses”, mit dem Bürgerinnen und Bürger ein Jahresbudget für den Zugang zu Informations- und Meinungsbildungsmedien erhalten, und schlägt vor, Qualitätsstandards für Medienangebote festzulegen, die zur demokratischen Meinungsbildung beitragen.

5. Streit mit ARD & ZDF: BDZV wendet sich an EU-Kommission
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie “DWDL” berichtet, scheint die ursprüngliche Einigung zwischen Verlagen und öffentlich-rechtlichen Sendern aus dem Jahr 2018 gescheitert zu sein. Der Verlegerverband BDZV habe sich an die EU-Kommission gewandt und um Unterstützung im Streit mit ARD und ZDF um deren Textangebote im Internet gebeten. Der BDZV kritisiere, dass die Öffentlich-Rechtlichen online ein “presseähnliches Angebot” bereitstellen und damit den Verlagen Konkurrenz machen würden.

6. Einfluss von Propaganda-Accounts steigt
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers, Audio: 6:11 Minuten)
Im Deutschlandfunk hat sich Michael Borgers mit Roberta Schmid vom Faktencheck-Dienst “Newsguard” unterhalten. In dem Gespräch geht es vor allem um den wachsenden Einfluss von staatlichen Propaganda-Accounts auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Interaktionsrate staatsnaher chinesischer, iranischer und russischer Medien sei in der Elon-Musk-Ära laut “Newsguard” um 70 Prozent gestiegen.

Schwierige Audio-Messung, Kulturkürzungen, ÖR-Bezahlangebote

1. Die Probleme mit der Online-Auswertung
(deutschlandfunk.de, Martin Krebbers)
Wenig überraschend: Der Konsum von Audioinhalten übers Internet werde immer beliebter. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse versucht mit der ma IP Audio, die Nutzung von Webradio-Livestreams zu messen, stößt dabei aber auf Schwierigkeiten. Im Interview mit dem Deutschlandfunk betont Jens Schröder vom Mediendienst “Meedia”, dass es schwierig sei, genaue Hörerzahlen zu ermitteln, da die Messung nur Livestreams, aber keine On-Demand- oder Podcast-Nutzung und nicht alle Sender erfasse.

2. Journalismus-Update: Nach Lösungen fragen
(verdi.de, Bärbel Röben)
In einer sich ständig verändernden und von Krisen geprägten Welt müssen Journalistinnen und Journalisten ihre Berichterstattung anpassen, indem sie nicht nur Probleme aufzeigen, sondern auch nach Lösungen suchen. Das sei jedenfalls der Tenor beim Journalismus-Festival b° future in Bonn gewesen. Bärbel Röben hat die Veranstaltung besucht und genau hingehört, was die Expertinnen und Experten über die Funktion von Medien zu sagen hatten.

3. NRW-Medienminister fordert Umdenken bei ARD Plus und ZDF Select
(dwdl.de, Manuel Weis)
Wie bei “DWDL” zu lesen ist, fordert der nordrhein-westfälische Medienminister Nathanael Liminski (CDU) eine Überprüfung der Bezahlangebote von ARD (ARD Plus) und ZDF (ZDF Select). Liminski kritisiere, dass durch derartige kostenpflichtige Angebote die Grenze zwischen privatem Medienunternehmen und öffentlich-rechtlichem Rundfunk verwischt werde. Er wolle das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Rundfunkkommission im Herbst setzen.

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4. Kathrin Röggla: Bei den Kulturkürzungen der ARD geht es nicht um Etats
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 22:56 Minuten)
Alexander Matzkeit spricht mit der Schriftstellerin und RBB-Rundfunkrätin Kathrin Röggla über die geplanten Kürzungen im Kulturbereich der ARD, die von manchen als “Kulturkahlschlag” bezeichnet werden. Geht es nach dem ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke, werde der Kulturetat nur umgeschichtet. Wer hat Recht?
Siehe dazu auch unseren Lesetipp vom 13. September: Sender spricht von “Kulturoffensive”, Proteste in München (spiegel.de).

5. “Wir entscheiden nach Leidenschaft”
(taz.de, Carolina Schwarz)
“Magazin für Text und Musik” lautet die Selbstbeschreibung von “Das Wetter”. Seit zehn Jahren veröffentlichen die Macherinnen und Macher das gedruckte Magazin in Eigenregie. Mit Katharina Holzmann und Sascha Ehlert hat Carolina Schwarz zwei von ihnen interviewt und ihnen gleich zu Beginn eine drängende Frage gestellt: “Wenn man euch googelt, kommen Wetterberichte oder Katastrophenmeldungen. Wieso habt ihr euch Das Wetter genannt?”

6. Alle Zahlen unseres Krisenmanagements
(katapult-magazin.de)
Wie das in finanzielle Schieflage geratene Medienunternehmen Katapult mitteilt, konnte die drohende Insolvenz abgewendet werden. Dies sei auf eine erfolgreiche Rettungsaktion zurückzuführen, zu denen der Verkauf von Shopartikeln und der Abschluss neuer Abonnements gehört habe. Außerdem habe man die Abonnementpreise erhöht und sich von einigen Projekten getrennt.

Medienereignis U-Boot-Suche, Keine Fragen zugelassen, Neue Satire-Opfer

1. Medienereignis U-Boot-Suche
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Sebastian Wellendorf, Audio: 7:09 Minuten)
Wenn, wie in der vergangenen Woche, ein überfülltes Boot kentert und Hunderte Menschen ertrinken, die auf der Flucht sind, ist das Medien nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit wert wie die Suche nach einem Tauchboot mit fünf Insassen, das reichen Menschen einen Unterwasserausflug zur Titanic verspricht. Der Deutschlandfunk hat mit Experten und Expertinnen über die Gründe dieses Phänomens gesprochen.

2. “Ein beispielloser Anschlag auf die Pressefreiheit”
(falter.at, Florian Klenk)
Der österreichische Investigativjournalist Franz Miklautz deckte unter anderem auf, dass sich ein Magistratsdirektor in nur einem Jahr rund 70.000 Euro für Überstunden auszahlen ließ. Damit zog Miklautz den Zorn der Klagenfurter Mächtigen auf sich, die ihn anzeigten. Er sei kein Journalist, sondern ein Krimineller, der Amtsgeheimnisse verraten habe. Damit nicht genug: Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ließ seine “Mobiltelefone, Computer, Tablets oder andere internetfähige Geräte und dergleichen” beschlagnahmen – ein “beispielloser Justizskandal”, wie Florian Klenk schreibt.

3. Keine Fragen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert, dass bei einer Pressekonferenz mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang vom Kanzleramt keine Fragen zugelassen wurden: “Dass der deutsche Regierungschef die Regeln seiner chinesischen Gäste offenbar bereitwillig übernimmt und bei einer Pressekonferenz gestern in seinem Kanzleramt keine Fragen zulässt, ist ein Affront. Die anwesenden Korrespondenten wurden zu Statementempfängern degradiert. Dafür hätten sie sich nicht auf den Weg ins Kanzleramt machen müssen.”

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4. Haben wir denn gar nichts gelernt aus der Ära Trump?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 27:24 Minuten)
Eigentlich hätten Redaktionen in den Trump-Jahren viel über den medialen Umgang mit dem damaligen US-Präsidenten lernen können und müssen, doch mit der aktuellen Anklage gegen Donald Trump scheint vieles vergessen. Hunderte von Reporterinnen und Reportern blasen selbst die belanglosesten Beobachtungen zu vermeintlich berichtenswerten Nachrichten auf und schenken Trump eine unangemessene Aufmerksamkeit. Holger Klein spricht mit dem “Tagesthemen”-Moderator und USA-Kenner Ingo Zamperoni über das Problem, das oft auch ein Dilemma ist.

5. Theodor-Wolff-Preise in fünf Kategorien vergeben
(zeit.de)
Gestern wurde der Theodor-Wolff-Preis, eine der wichtigsten Auszeichnungen im deutschen Journalismus, vom Verband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger vergeben. Ausgezeichnet wurden Dunja Ramadan für “Der Garten und der Dschungel” (“Süddeutsche Zeitung”, nur mit Abo lesbar), Moritz Aisslinger für “Dem Sturm ausgeliefert” (“Zeit”) und Julia Ruhnau für “Endlevel Hass” (“Nürnberger Nachrichten”, nur mit Abo lesbar), Jan Georg Plavec und Simon Koenigsdorff für ihr digitales Angebot “Klimazentrale Stuttgart” (“Stuttgarter Zeitung”/”Stuttgarter Nachrichten”) sowie Daniel Brössler für sein Stück “Schreckliche neue Welt” (Süddeutschen Zeitung, nur mit Abo lesbar).

6. Die neuen Opfer der Satire: Jetzt wird auch nach unten kritisiert
(pnp.de, Raimund Meisenberger)
Raimund Meisenberger hat einen lesenswerten Essay über den Zustand des Kabaretts in Deutschland geschrieben. Er stellt fest: “Seit Hofnarrs Zeiten war es das Privileg der Satire, zur Abwechslung mal die Mächtigen an den Pranger zu stellen. Mancher Satiriker (und andersrum auch mancher Politiker) heute praktiziert das Gegenteil und kritisiert nicht mehr die Mächtigen, sondern die de facto Machtlosen – Minderheiten, die durch ihre pure Existenz ein Beispiel geben, dass die Dinge auch anders sein könnten und dass der Status quo weder sakrosankt noch alternativlos ist.”

Nachrichtenmüdigkeit, “Pleiteticker” transfeindlich?, RBB streicht Flake

1. Keine Lust mehr auf Katastrophen
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider & Christoph Sterz, Audio: 6:07 Minuten)
Laut dem aktuellen “Digital News Report” des Reuters Institute verspüren immer mehr Menschen eine “Nachrichtenmüdigkeit” und entscheiden sich bewusst gegen den Nachrichtenkonsum. Fast zwei Drittel der befragten erwachsenen Internetnutzerinnen und -nutzer in Deutschland hätten angegeben, Nachrichten gelegentlich zu meiden. Betroffen seien tendenziell mehr Jüngere sowie Menschen mit geringem Vertrauen in Nachrichtenmedien oder einer extremeren politischen Orientierung, so die Medienforscherin Julia Behre, die für den deutschen Teil der Studie (PDF) verantwortlich zeichnet.

2. Schlesingers “System der Geschenke” – ein Fall für den Staatsanwalt?
(rbb24.de, Gabi Probst)
“Die ehemalige rbb-Intendantin Patricia Schlesinger machte gern Geschenke und lud zum Essen ein – auf Kosten des Senders. Begünstigt wurden Weggefährten, Führungskräfte und Mitglieder der Kontrollgremien.” Das RBB-Rechercheteam hat sich das “System der Geschenke” seiner ehemaligen Chefin angeschaut und zitiert Experten, die Zweifel an der dienstlichen Veranlassung haben. Zweifel, die Schlesingers Anwalt, Ralf Höcker, nicht habe: “Jedes Mal, wenn Vorwürfe gegen Frau Schlesinger in sich zusammenfallen, werden flugs neue aus dem Hut gezaubert. Sollten auch diese vor Gericht landen, wird es nicht anders laufen.”

3. Vor Gericht gegen Transfeindlichkeit
(taz.de, Nicole Opitz)
Am heutigen Donnerstag entscheide das Landgericht Frankfurt, ob die von Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt geführte Website “Pleiteticker” die trans Journalistin und Aktivistin Janka Kluge “Mann” nennen darf. Kluges Anwalt habe zuvor eine Abmahnung an den Verlag geschickt, die von der Gegenseite nicht akzeptiert worden sei.

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4. Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger: RBB streicht Sendung
(t-online.de)
Der RBB-Sender radioeins hat auf die Ausstrahlung einer neuen Podcastfolge des Rammstein-Musikers Christian “Flake” Lorenz (Formatname: “Flake – Des Tastenfickers Podcast”) verzichtet: “Da Rammstein auf Tour sind, hatten wir eine vorproduzierte Sendung eingeplant, was jetzt bei der Debatte rund um Rammstein unangebracht erscheint.”

5. Die Vorhut der Avantgarden
(kontextwochenzeitung.de, Oliver Stenzel)
Oliver Stenzel hat Alexander Roobs Buch zur “History of Press Graphics” rezensiert. Das Werk umfasst die Blütezeit der Pressegrafik von 1819 bis 1921, eine Epoche, die von drucktechnischen Fortschritten und gesellschaftlichen sowie politischen Veränderungen geprägt war. Es enthält über 700 Abbildungen und wiegt fast fünf Kilogramm.

6. ARD und ZDF zeigen Frauenfußball-WM
(faz.net)
Wie aus einer Mitteilung von ARD und ZDF hervorgehe, sei der monatelange Streit um die Liveübertragung der Spiele der im Juli und August stattfindenden Frauen-Fußballweltmeisterschaft beigelegt. Wie in den vorherigen Jahren würden die öffentlich-rechtlichen Sender auch die Spiele aus Australien und Neuseeland zeigen. Vertragspartner des Fußball-Weltverbands FIFA seien jedoch nicht die Sender, sondern die European Broadcasting Union.

DJV vs. Friedrich Merz, Große KI-Show, Youtube lässt Falsches zu

1. Keine Nackenschläge von Merz
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) verurteilt den Vorwurf von CDU-Chef Friedrich Merz, Gendern im Journalismus treibe der AfD Wählerstimmen zu. Merz hatte auf Twitter geschrieben: “Mit jeder gegenderten Nachrichtensendung gehen ein paar hundert Stimmen mehr zur AfD.” Der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall sieht in der Äußerung “blanken Populismus auf Kosten Tausender Journalistinnen und Journalisten im Rundfunk”.

2. Die große Science-Fiction-Show
(netzpolitik.org, Sebastian Meineck)
Sebastian Meineck kritisiert bei netzpolitik.org Medien für ihre teilweise reißerische Berichterstattung über Künstliche Intelligenz (KI). Manche Experten und Redaktionen würden Durchbrüche bei KI-Systemen zu einer “Science-Fiction-Show” hochstilisieren: “Sie fabulieren, wie die KI wahlweise die Menschheit vernichten oder zu atemberaubenden Höhen führen kann. Dafür ist ihnen offenbar keine Behauptung zu übertrieben.”

3. “Wir setzen ein, was auf dem Markt ist”
(journalist.de, Henning Kornfeld)
Im Interview mit dem “journalist” sprechen Ippen-Digital-Chefredakteur Markus Knall und Technik-Chef Markus Franz über die Integration von KI-Tools in den journalistischen Arbeitsalltag. Ippen habe sich fünf Regeln für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz gegeben. Diese beträfen die Werte und redaktionellen Leitlinien, das Transparenzgebot und das “Human-in-the-Loop-Prinzip”, das vorsehe, dass immer ein Mensch am Prozess beteiligt ist.

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4. Anti-Fake-News-Chefin Irwin verlässt Twitter
(tagesschau.de)
Wie am vergangenen Dienstag in den “6 vor 9” berichtet, hat sich Twitter offenbar aus einer freiwilligen Vereinbarung der Europäischen Union zur Bekämpfung von Desinformation im Internet zurückgezogen. Nun hat laut Reuters die für die Moderation von Twitter-Inhalten verantwortliche Chefin für Vertrauen und Sicherheit, Ella Irwin, ihren Posten aufgegeben.

5. YouTube lässt Falschaussagen über Präsidentschaftswahl 2020 zu
(spiegel.de)
Youtube wolle “keine Inhalte mehr entfernen, die falsche Behauptungen über weitverbreiteten Betrug, Fehler oder Pannen bei der Präsidentschaftswahl 2020 und anderen vergangenen US-Wahlen aufstellen”. Das habe das Unternehmen am Freitag in einem offiziellen Blogbeitrag mitgeteilt. Wie der “Spiegel” berichtet, sei die Entscheidung umgehend auf Kritik gestoßen.

6. Rückblick auf 60 Jahre aktuelles sportstudio
(zdf.de, Jörg Levsen & Ansgar Pohle, Video: 1:05:03 Stunden)
Das “aktuelle sportstudio” wird 60 Jahre alt. Anlass für das ZDF, ein wenig nostalgisch zu werden und auf die vergangenen Jahrzehnte der Sportberichterstattung zurückzublicken. In dem Film geht es auch um prägnante “sportstudio”-Momente: “Wenn Uli Hoeneß und Christoph Daum sich in der Sendung streiten, wenn ein Affe der Frau von Johnny Weissmüller die Perücke vom Kopf reißt”. Und natürlich darf auch die berühmte Torwand nicht fehlen, bei der es seit ihrem Bestehen noch nie die vollen sechs Treffer gab.

NDR widerspricht Reichelt-Anwalt, Deutschland auf 21, Chatbot-Gefahr

1. “Angriffe dürfen kein Normalfall werden”
(tagesschau.de, Belinda Grasnick & Konstantin Kumpfmüller)
Pünktlich zum internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai hat die Organisation Reporter ohne Grenzen ihre aktuelle Rangliste der Pressefreiheit veröffentlicht, in der Deutschland auf Platz 21 liegt. Lutz Kinkel, Direktor des European Centre for Press and Media Freedom in Leipzig, bewertet die Stimmung gegenüber Medienschaffenden in Deutschland als ambivalent: “Einerseits haben die ‘Querdenken’-Demonstrationen während der Covid-Pandemie ein sehr pressefeindliches Klima erzeugt”, so Kinkel gegenüber tagesschau.de. Andererseits habe die Pandemie auch dazu geführt, dass die Menschen wieder mehr Wert auf gut recherchierte Nachrichten legten.

2. Sendung über Ex-“Bild”-Chefredakteur: NDR widerspricht Reichelt-Anwalt
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Der ehemalige Chefredakteur der “Bild”-Zeitung, Julian Reichelt, habe eine einstweilige Verfügung gegen die NDR-Sendung “Reschke Fernsehen” vom 16. Februar dieses Jahres erwirkt. Das TV-Magazin dürfe “zahlreicher Äußerungen und Vorwürfe” gegen Reichelt nicht mehr verbreiten, so Reichelts Anwalt in einer Pressemitteilung. Der NDR hat die Sendung offenbar aus der Mediathek genommen, teilt zur “Causa Reichelt” aber mit: “Gericht erklärt Berichterstattung über Machtmissbrauch als zulässig”, räumt ein, dass “einige Äußerungen in der Sendung ‘Reschke Fernsehen’ vorläufig verboten worden sind”, und kündigt an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

3. Staatsanwaltschaft klagt Freiburger Journalisten an
(netzpolitik.org, Sebastian Meineck)
Wie Sebastian Meineck bei netzpolitik.org berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe einen Redakteur von Radio Dreyeckland angeklagt. Der Vorwurf basiere auf einer Nachrichtenmeldung, die dieser Redakteur verfasst habe und in der ein Link zum Archiv der verbotenen Plattform “linksunten.indymedia” enthalten gewesen sei. Der betroffene Journalist sehe in der Anklage einen “skandalösen Eingriff in die Pressefreiheit”.

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4. Wie Chatbots für Desinformation genutzt werden
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 5:00 Minuten)
Laut einer Medienanalyse des Portals “NewsGuard” sollen 49 verschiedene Websites in betrügerischer Absicht Falschnachrichten veröffentlicht haben, die offenbar fast vollständig von sogenannter Künstlicher Intelligenz verfasst wurden. Der Deutschlandfunk sprach mit dem Digitaljournalisten Markus Beckedahl über die Hintergründe. In dem Interview geht es auch darum, wie Leserinnen und Leser solche Texte entlarven und sich vor der Verbreitung von Falschmeldungen schützen können.

5. “Die ARD zu leiten, ist wie den SC Freiburg trainieren”
(journalist.de, Jan Freitag)
SWR-Intendant Kai Gniffke steht seit 100 Tagen als Vorsitzender an der Spitze der ARD. Ein guter Anlass, um mit ihm über die großen Themen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu sprechen: Wie geht man mit Kritik am System um? Welche Lehren zieht die ARD aus den Skandalen bei RBB und NDR? Und wie stellt sich der Senderverbund für die Zukunft auf?

6. Musk droht angeblich Radiosender, dessen Account neu zu vergeben
(spiegel.de)
Der Streit zwischen Twitter-Besitzer Elon Musk und dem US-Radiosender NPR, dessen Twitter-Account 8,8 Millionen Menschen folgen, geht in die nächste Runde: Nachdem Musk den Sender mit verschiedenen unzutreffenden Etiketten belegt hatte, hatte dieser seine Twitter-Aktivitäten eingestellt. Nun droht Musk, den Account anderweitig zu vergeben.

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