Suchergebnisse für ‘Patrick’

Beck und Maaßen, Prinz Harry und DJ Ötzi, Kampf um die Deutungshoheit

1. Der Beck-Verlag trennt sich von Maaßen
(faz.net, Patrick Bahners)
Wie die “FAZ” berichtet, hat Hans-Georg Maaßen seinen Vertrag als Mitautor des im Verlag C. H. Beck erscheinenden Kommentars zum Grundgesetz gekündigt. Der frühere Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz sei damit der Kündigung des Vertrags durch den Verlag zuvorgekommen. Dem vorausgegangen war eine längere, auch andernorts ausgetragene Kontroverse um den CDU-Rechtsaußen (siehe etwa hier und hier).

2. Eine “Top-Spionin” wehrt sich
(sueddeutsche.de, Wolfgang Janisch)
Im Oktober 2013 erschien in der “Welt” ein Artikel über “Die Stasi-Frau an Gysis Seite”, die in dem Beitrag als “Top-Spionin in der DDR” bezeichnet und mit dem Verschwinden des SED-Parteivermögens in Verbindung gebracht wurde. Dagegen setzte sich die von der Berichterstattung betroffene Frau juristisch zur Wehr und erwirkte eine Gegendarstellung. Zu Recht, wie nun der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte befand.

3. Lützerath: Kampf um die Deutungshoheit
(ndr.de, Zapp, Video: 9:35 Minuten)
Das Medienmagazin “Zapp” hat sich mit der Berichterstattung über die Proteste in Lützerath beschäftigt: Wie befangen sind Journalistinnen und Journalisten, und aus welcher Perspektive berichten sie? Wie kann trotz der starken Emotionalisierung eine professionelle Distanz gelingen? Aber auch: Wo bleibt die Auseinandersetzung mit den eigentlichen Inhalten?

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4. Journalismus im Metaversum – erste Projekte im dreidimensionalen Internet
(fachjournalist.de, Gunter Becker)
Beim “Fachjournalist” beschreibt Gunter Becker die ersten journalistischen Einsatzszenarien in Mark Zuckerbergs dreidimensionalem Internet “Metaverse”, nennt Praxisbeispiele und klärt Begrifflichkeiten. Zudem beschäftigt er sich mit den Fragen, wie das Thema weiter an Fahrt aufnehmen könnte, welche Maßnahmen nötig wären, um den Einsatz neuer Technologien für Redaktionen attraktiver zu machen, und verweist auf einen neuen Ausbildungsberuf sowie auf mögliche Förderungen.

5. Facebook könnte Trump-Sperre bald aufheben
(spiegel.de)
Wie beim “Spiegel” zu lesen ist, will Meta, der Mutterkonzern hinter den Plattformen Facebook und Instagram, “rasch” über die Aufhebung der Sperren des früheren US-Präsidenten Donald Trump entscheiden. Es zeichne sich ab, dass Trump in beiden Netzwerken wieder zugelassen werde.

6. Prinz Harry steht nicht auf DJ Ötzi – Wie ein Gerücht entstand
(mimikama.org, Ralf Nowotny)
Mehrere österreichische Medien behaupteten fälschlicherweise, Prinz Harry habe sich in seiner Biographie als Fan von DJ Ötzi geoutet. Sie waren anscheinend auf eine Quatschmeldung der Instagramseite “galerie.arschgeweih” hereingefallen.

Unwort “Klimaterrorristen”, Lützerath, Servus Morgenmagazin

1. Schikanen und Übergriffe gegen Presse in Lützerath
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Derzeit besteht ein großes mediales Interesse an den Klimaprotesten rund um das kleine Dorf Lützerath, das den Kohlebaggern des Energiekonzerns RWE weichen soll. Für Journalistinnen und Journalisten sei es jedoch nicht einfach, sich einen Überblick über die dortigen Geschehnisse zu verschaffen: Sowohl RWE als auch die Polizei würden die Pressefreiheit vor Ort einschränken. Nun entsende die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union einen Beobachter und Moderator nach Lützerath.

2. Das Recht als politische Waffe
(faz.net, Patrick Bahners)
“Hans-Georg Maaßen bleibt Mitautor eines Grundgesetzkommentars, der bei Beck erscheint. Verlag und Herausgeber sehen darüber hinweg, dass er das Recht als politische Waffe einsetzt.” In der “FAZ” kritisiert Patrick Bahners die Entscheidung des C.-H.-Beck-Verlags, an dem ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten als Autor festzuhalten: “Dr. jur. Maaßen ist der Advokat des teuflischen Zweifels an der Verfassungsmäßigkeit der deutschen Staatsgewalt.”

3. “Klimaterroristen” ist Unwort des Jahres 2022
(tagesschau.de)
Die Jury der “Sprachkritischen Aktion” hat den Begriff “Klimaterrorristen” zum Unwort des Jahres 2022 erklärt. Der Ausdruck werde im öffentlichen Diskurs gebraucht, um Aktivisten und Aktivistinnen und deren Protest zu diskreditieren: “Die Jury kritisiert die Verwendung des Ausdrucks, weil Klimaaktivist:innen mit Terrorist:innen gleichgesetzt und dadurch kriminalisiert und diffamiert werden.”
Weiterer Lesehinweis: Mehr zur Entscheidung gibt es in der offizielle Pressemitteilung.

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4. Ein Morgenmagazin für Leute, die morgens nicht fernsehen
(uebermedien.de, Moritz Hürtgen)
Wie gestern in den “6 vor 9” zu lesen war, kooperiert der zum Besitz des Red-Bull-Konzerns gehörende österreichische Fernsehsender ServusTV seit Neuestem mit Springers WeltN24. Kernstück der Zusammenarbeit sei das zweistündige Magazin “Guten Abend Deutschland”. Moritz Hürtgen hat sich die Sendung angeschaut und staunt: “Das ist doch eine Kopie! Ausgerechnet bei WeltN24, beim verbitterten ‘Zwangsgebühren’-Widerstand vom Verlag Axel Springer, scheinen die größten Fans öffentlich-rechtlicher Magazinformate zu sitzen, die jetzt für die Servus TV einen Klon produzieren, den sie direkt ‘Vorabendmagazin’ (‘Voama’) hätten nennen müssen.”

5. Wie viele junge Leute die ARD-Jugendwellen tatsächlich erreichen
(deutschlandfunk.de, Isabelle Klein)
Die ARD hat neun Radiosender für junge Leute im Angebot, doch Radioanalysen würden zeigen, dass nur ihre wenigsten Hörerinnen und Hörer unter 30 sind. Der Deutschlandfunk hat sich die Zahlen genauer angeschaut und kompakt zusammengefasst.

6. Journalisten bei Parlamentsstürmung angegriffen
(reporter-ohne-grenzen.de)
Beim Sturm auf Regierungsgebäude in Brasilien am Wochenende seien mindestens elf Journalistinnen und Journalisten attackiert worden. Reporter ohne Grenzen ist besorgt: “Die Szenen vom Sonntag zeigen, wie gewaltbereit die Putschisten sind – und das gegenüber Medienschaffenden, die nur ihre Arbeit machten, indem sie über eine beispiellose Attacke auf die brasilianische Demokratie berichteten. Das Klima des Hasses, das Bolsonaro in den vergangenen Jahren befeuert hat, hat dazu geführt, dass Journalistinnen und Journalisten als Feinde wahrgenommen werden, die bekämpft werden müssen.”

KW 49/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Wie funktioniert die Aufsicht über das ZDF?
(youtube.com, Rene Pickhardt, Video: 2:15:14 Stunden)
Im “Redefreiheit”-Podcast von Rene Pickhardt ist der österreichische Wirtschaftswissenschaftler und Netzpolitik-Experte Leonhard Dobusch zu Gast. Im Gespräch geht es um Probleme und Herausforderungen rund um die öffentlich-rechtlichen Medien: Wie kann man dem Vertrauensverlust entgegenwirken? Wie geht man mit False Balance und Objektivität um? Und wie bindet man die Gesellschaft in redaktionelle Prozesse ein?

2. WM in Katar: Zwischen berechtigter Kritik und rassistischen Klischees
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 33:35 Minuten)
Bei “Quoted”, dem Medienpodcast mit Nadia Zaboura und Nils Minkmar, geht es um die Berichterstattung über die Fußball-Weltmeisterschaft und um das Land, in dem sie stattfindet: “Warum polarisiert gerade diese WM so sehr? Ist es richtig, Katar das Recht abzusprechen, eine WM auszutragen? Oder ist die Empörung heuchlerisch?”

3. Sascha Lobo, warum brauchen wir ein neues soziales Netzwerk?
(zeit,de, Jochen Wegner & Christoph Amend, Audio: 6:20:53 Stunden)
Bei “Alles gesagt”, dem (zumindest theoretisch) unendlichen Podcast von “Zeit Online”, muss man sich auf lange Laufzeiten einstellen, dafür erfährt man aber oft mehr über die Gäste und deren Ansichten als in anderen Formaten. Dies trifft auch auf die aktuelle Folge mit dem “Spiegel”-Kolumnisten, Buchautor und Netz-Experten Sascha Lobo zu, die mehr als sechs Stunden dauert.

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4. Warum wir Kommentare löschen
(youtube.com, Zapp, Tilo Bernhardt & Fritz Lüders, Video: 10:00 Minuten)
In der aktuellen Folge von “Medienwissen2go” erklärt der Journalist und Youtuber Mirko Drotschmann (“MrWissen2go”), welche Kommentare typischerweise im Internet gelöscht werden, und wie die Löschpraxis beim öffentlich-rechtlichen Medienmagazin “Zapp” aussieht.

5. Journalismus in der Bestseller-Literatur
(journalistenfilme.podigee.io, Patrick Torma, Audio: 46:23 Minuten)
Frank Überall, Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes, hat sich für eine Studie über einen Zeitraum von drei Jahren Woche für Woche angeschaut, inwieweit es in der jeweils aktuellen “Spiegel”-Bestsellerliste auch um Journalismus geht. Er hat dabei 51 Werke und 1.700 Passagen ermittelt. Patrick Torma hat sich mit Überall über das interessante Forschungsprojekt und die daraus gezogenen Erkenntnisse unterhalten.

6. Die Top Ten TV-Momente des Jahres 2022: Menschen, Bilder, Konfrontationen
(fernsehenfueralle.podigee.io, Dennis Müller, Audio: 1:04:28 Stunden)
Wer sich für leichte Fernsehkost interessiert, kommt nicht an den unterhaltsamen Analysen und Nachbesprechungen bei “Fernsehen für alle” vorbei. Im lockeren Plauderton seziert dort Dennis Müller mit wechselnden Mitstreiterinnen wöchentlich die angesagten Trash-Produktionen. In der aktuellen Ausgabe widmet er sich zusammen mit Natalie den Top Ten TV-Momenten des Jahres 2022: “In einer Mischung aus dem RTL-Jahresrückblick mit Günther Jauch, einer beliebigen Rankingshow mit Sonja Zietlow und der Ultimativen Chartshow heben wir besondere Leistungen im Bereich ‘Beste Unterhaltung TV’ hervor und loben, was es zu loben gibt, und lachen aus, was es auszulachen gibt.”

Plage mit der Chatkontrolle, Charmeoffensive, Botticellis “Venus”

1. EU-Kommissarin verteidigt Chatkontrolle mit unsinnigem Vergleich
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Die EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hat gestern dem zuständigen Ausschuss des Europaparlaments den umstrittenen Gesetzentwurf zur Chatkontrolle vorgestellt. Die Fachleute sind entsetzt ob des Vorhabens und der Argumentation. Markus Reuter hat einige Stimmen zusammengetragen.
Gucktipp: Wer nur wenig Zeit hat, kann sich auch das knapp einminütige Fazit des Bürgerrechtlers, Digitalexperten und Europaabgeordneten der Piratenpartei Patrick Breyer ansehen (twitter.com).

2. “Wir benötigen eine Bullshit-Resilienz”
(journalist.de, Stephan Weichert)
In der neuen Ausgabe von “Mein Blick auf den Journalismus” plädiert Medienwissenschaftler Stephan Weichert für einen “digitalen Minimalismus”: “Ich glaube, dass die Zeit reif ist für eine Medien-Inventur, ein radikales Umdenken. In unser ganzheitliches Resilienzparadigma passt ein Journalismus, der den digitalen Minimalismus vorlebt. Dem es gelingt, die Nutzenden gerade in der Krise zu Gestaltern zu machen, der aber selbst nicht zum Gestalter wird.”

3. Just eine Journalistenzeitung empfiehlt Karrieren als PR-Profi
(infosperber.ch, Urs P. Gasche)
Urs P. Gasche berichtet über eine Veranstaltung, die von der Fachzeitschrift “Schweizer Journalist:in” als “wichtigstes Event für den PR-Nachwuchs” empfohlen wird: das “PR Report Camp” in Berlin, organisiert vom Oberauer-Verlag. Gasche wollte wissen, was der Chefredakteur der Fachzeitschrift, die ebenfalls zum Oberauer-Verlag gehört, darüber denkt, dass sich ein Blatt für Journalistinnen und Journalisten für ein Event der PR-Branche starkmacht. Dieser habe eingeräumt, dass “die Kommunikationsabteilungen in den vergangenen Jahren aufgestockt haben, während in den Medienhäusern die Zahl der Journalistinnen und Journalisten zurückgeht”.

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4. Charmeoffensive bei den “Tagesthemen”
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Neuerdings duzen sich Moderatorin und Nachrichtensprecher im “Tagesthemen”-Studio. Markus Ehrenberg ist lediglich der Abschied zu schnöde (“Tschüß!”) und so spöttelt er: “Wir schlagen einen gemeinsamer Plausch im On vor: ‘Du, Constantin, Was machst du jetzt? Wollen wir noch zusammen einen Absacker trinken?'”

5. Ein Großmeister der Wortspiele
(sueddeutsche.de, Max Fellmann)
“Das SZ-Magazin hat einen Teil seiner Seele verloren. Unser Freund und Kollege, das Rätselgenie Curt Schneider, ist gestorben. Es ist ein unfassbarer Verlust.” So beginnt der Nachruf auf Curt Schneider, der sich seit mehr als 32 Jahren Woche für Woche neue Rätsel für die Magazin-Leser und -Leserinnen ausdacht hat.

6. Botticellis “Venus”: Uffizien klagen gegen Jean-Paul Gaultier
(br.de, Peter Jungblut)
Die Nutzung von Aufnahmen, die abfotografierte Gemälde zeigen, wirft immer wieder neue juristische Probleme auf, selbst wenn die Gemälde als “gemeinfrei” (also urheberrechtsfrei) gelten. Ein interessanter Rechtsstreit entwickelt sich gerade zwischen den Uffizien, dem berühmten Museum in Florenz, und dem französischen Star-Designer Jean Paul Gaultier. Dieser hatte Hosen, Pullis und Kleider mit Motiven aus dem berühmten Renaissance-Gemälde “Geburt der Venus” bedruckt und wird vom Museum dafür nun zur Kasse gebeten.

KW 40/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Was bleibt von den Vorwürfen gegen den NDR Kiel?
(ndr.de, Kathrin Drehkopf, Video: 29:50 Minuten)
In einem “Zapp spezial” geht es um die Vorwürfe im NDR-Landesfunkhaus in Kiel hinsichtlich einer eventuellen politischen Einflussnahme auf die Berichterstattung und den in Auftrag gegebenen internen Prüfungsbericht. Das NDR-Medienmagazin “Zapp” war bei der Vorstellung des Berichts dabei und hat mit einem Senderverantwortlichen sowie mit Mitarbeitenden über die Untersuchung gesprochen. Außerdem reden Julia Stein und Norbert Lorenzen, die ihre Posten als Redaktionsleiterin beziehungsweise Chefredakteur nun räumen müssen, erstmals über die Vorwürfe und darüber, wie sie die Aufarbeitung erleben.

2. Wie glaubwürdig sind die Medien? – Friedrich Küppersbusch im Hotel Matze
(mitvergnuegen.com, Matze Hielscher, Audio: 2:22:26 Stunden)
Älteren Fernsehzuschauerinnen und -zuschauern dürfte Friedrich Küppersbusch noch als schlagfertiger Moderator der TV-Show “ZAK” bekannt sein. Heute betätigt er sich vornehmlich als TV-Produzent, aktuell beispielsweise für “Chez Krömer”. Im Podcast “Hotel Matze” geht es um Küppersbuschs Werdegang, seinen Blick auf die deutsche Medienlandschaft und all das, was er sonst noch erlebt hat.

3. Die mediale Karriere eines verurteilten Doppelmörders
(deutschlandfunk.de, Matthias Dell, Audio: 27:57 Minuten)
“Der Diplomatensohn Jens Söring wurde in den USA wegen Doppelmordes verurteilt. Mehr als drei Jahrzehnte später ist er frei und ein gefragter Interviewpartner in den Medien seiner Heimat – auch im Deutschlandfunk. Doch Experten zweifeln an der Geschichte, die er in den Medien erzählt. Und kritisieren die Rolle der Journalisten dabei.” Matthias Dell mit einem spannenden Deutschlandfunk-Feature über die “mediale Karriere eines verurteilten Doppelmörders”.
Weiterer Hörtipp: Wer sich für das Thema interessiert, sollte sich unbedingt die überaus empfehlenswerte achtteilige Podcastproduktion “Das System Söring” anhören.
Und noch ein Lesetipp: In aller Gründlichkeit und Tiefe hat Stefan Niggemeier das Thema bei “Übermedien” aufbereitet: Die erstaunliche Medienkarriere des verurteilten Doppelmörders Jens Söring.

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4. Marieke Reimann über Außenwirkung und Eigenwerbung der ARD
(turi2clubraum.podigee.io, Markus Trantow & Aline von Drateln, Audio: 57:51 Minuten)
Im “turi2 Clubraum” ist Marieke Reimann zu Gast, die seit 2021 als zweite Chefredakteurin beim öffentlich-rechtlichen SWR tätig ist. Die 35-jährige Reimann kennt die Medienlandschaft aus unterschiedlichen Perspektiven: “Nach dem Studium arbeitet sie zunächst als Autorin für ‘Süddeutsche’ und ’11 Freunde’ und baut dann bei der ‘Zeit’ das Jugendmagazin ze.tt mit auf. Als ze.tt zu einem Ressort von Zeit Online wird, nimmt sie sich eine Auszeit und wechselt dann zum SWR.”

5. Hört auf uns mit New Work zu verarschen !
(druckausgleich.podigee.io, Annkathrin Weis & Luca Schmitt-Walz, Audio: 53:23 Minuten)
Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz haben sich bei Journalistinnen und Journalisten nach deren Erfahrungen mit “New Work” umgehört: Sind Obstkorb, Tischkicker und Feierabendbier Errungenschaften einer neuen Arbeitskultur? Oder ist die Sache nur eine große “Verarsche”? Mit als Gast dabei: Patrick Breitenbach, einer der Köpfe des “Soziopod”.

6. Wie RTL, Sat.1 und Co. jetzt die Retro-Welle reiten
(funk.net, Walulis Daily, Video: 9:22 Minuten)
RTL hat die “Grande Dame des deutschen Nachmittags-Trash”, Richterin Barbara Salesch, zurück auf die Bildschirme geholt. Philipp Walulis erklärt, “wie großartig trashig die Neuauflage ist, warum RTL damit richtig Erfolg hat, und wie die komplette TV-Landschaft gerade wieder auf Retro setzt”.

Sieg für Pressefreiheit, Ulrike Guérot, Irgendeine ausgedachte Zahl

1. Sieg für Informantenschutz
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) begrüßt das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Vorratsdatenspeicherung. Es sei ein Sieg für die Pressefreiheit und den Informantenschutz: “Der deutsche Gesetzgeber sollte aus dem Urteil die einzig richtige Konsequenz ziehen und das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung ersatzlos streichen”, so der DJV-Vorsitzende Frank Überall.
Weiterer Lesetipp: Eine Kommentierung sowie Reaktionen auf das Urteil gibt es bei netzpolitik.org (Markus Reuter).

2. “Bild” hätte ARD-Interview und Prognosen nicht übernehmen dürfen
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Das Berliner Kammergericht habe bestätigt, dass die Übernahme von öffentlich-rechtlichen Wahlprognosen und Hochrechnungen durch “Bild TV” rechtswidrig war. Auch die Übernahme des kompletten Interviews mit dem damaligen CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sei unzulässig gewesen, berichtet Uwe Mantel in seiner Zusammenfassung der Gerichtsentscheidung.

3. Berichterstattung über Proteste immens schwierig
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Sören Brinkmann)
Im Iran wurde die 22-jährige Mahsa Amini von der Sitten- und Religionspolizei festgenommen, weil sie angeblich “unangemessen” gekleidet gewesen sei. Indizien legen nahe, dass sie im Polizeigewahrsam zu Tode geprügelt wurde. Dies hat im Iran Proteste ausgelöst. Die Berichterstattung darüber ist wegen des repressiven Vorgehens gegen Medienschaffende jedoch nicht einfach.

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4. Dem NDR fehlt die Sorgfalt
(faz.net, Patrick Bahners)
Der NDR widerruft seine Einladung an die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot zur Mitarbeit in der Jury des NDR-Sachbuchpreises. Der Sender berufe sich dabei laut der Jury-Vorsitzenden Katja Marx nicht auf die weltanschaulichen Ansichten der Bonner Professorin, sondern auf die Werte der Wissenschaft. Zu Recht, wie Patrick Bahners findet: “Zur politischen Vernünftigkeit oder Unvernünftigkeit der Ansichten der als Europaexpertin prominent gewordenen Autorin des mit einem Vorabdruck im Internet-Magazin ‘Rubikon’ beworbenen Buches ‘Wer schweigt, stimmt zu’ kann Katja Marx schweigen, ohne den Eindruck der Zustimmung oder auch falscher Toleranz zu erwecken, weil die unwiderlegten Plagiatsvorwürfe Grund genug für die Aufkündigung der Zusammenarbeit jenseits der Kamera waren.”

5. Gutjahr & Knüwer: 9 Trends, die Medienprofis jetzt kennen sollten
(kress.de, Richard Gutjahr & Thomas Knüwer)
Die Medienexperten Thomas Knüwer und Richard Gutjahr sind zur Digitalkonferenz SXSW nach Austin gereist, um neue Medientrends zu recherchieren. Bei “kress” wagen sie einen Blick in die Kristallkugeln und geben neun Trendprognosen ab.

6. 4,1 Milliarden Zuschauer oder halt irgendeine andere ausgedachte Zahl
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Zahlreichen Medienberichten zufolge sollen 4,1 Milliarden Menschen auf der Welt das Begräbnis von Queen Elizabeth II. im Fernsehen verfolgt haben. Doch woher kommt eigentlich diese Zahl? Medienkritiker Stefan Niggemeier ist der Sache nachgegangen – mit einem verblüffenden Ergebnis.
Weiterer Lesehinweis: Auf Twitter zeigt Yellow-Press-Experte Mats Schönauer eindrucksvoll, welch bizarre Lügengeschichten die Regenbogenblätter zum Tod der englischen Königin auffahren. Die Behauptung der Klatschpresse, Elizabeth fehle “jetzt schon so sehr”, dürfte ausnahmsweise mal die Wahrheit sein, so Schönauer: “Ein Mensch weniger, den sie missbrauchen kann, um sich selbst zu bereichern.”

Hass-Ursache Algorithmen, Interessenskonflikt?, Seitenwechsel

1. “Ursache für Hass sind Algorithmen”
(taz.de, Eric Bonse)
Das Europaparlament hat jüngst das Digitale-Dienste-Gesetz (Digital Services Act) verabschiedet. Leider sei man mit vielen datenschutzrechtlichen Forderungen nicht durchgedrungen, kritisiert der Jurist, Datenschutzexperte und Europaabgeordnete Patrick Breyer. So sei es nach dem neuen Gesetz beispielsweise möglich, dass Ungarn auch in Deutschland legal veröffentlichte Inhalte löschen lassen kann, “nur weil sie angeblich gegen ungarische Gesetze, die Orbáns Regierung erlassen hat, verstoßen”, so Breyer: “Man kann dagegen klagen – vor ungarischen Gerichten. Die ungarische Behörde kann eine Löschanordnung auch an deutsche Anbieter schicken. Denkbare Themen sind Seenotrettung als Beihilfe zu illegaler Immigration oder Proteste gegen Orbán als verbotene Demoaufrufe. Die Klage in Ungarn wird in der Tat kaum nutzen.”

2. Droht ein massiver Interessenskonflikt?
(verdi.de, Günter Herkel)
Wenn die Politik-Chefreporterin eines überregionalen Mediums und ein deutscher Finanzminister heiraten, liegen eine mögliche Befangenheit und eventueller Interessenskonflikt nahe. Zumal es eine ähnliche Situation bereits zuvor gegeben habe, wie Günter Herkel schreibt: “Schon einmal – von 2011 bis 2020 – war FDP-Chef Lindner mit einer Journalistin verheiratet, mit Dagmar Rosenfeld, der heutigen Chefredakteurin der ‘Welt am Sonntag’. Während des Bundestagswahlkampfs 2017 kommentierte sie kritisch-ironisch ein Wahlplakat Lindners: ‘Bei der Wahl der Oberbekleidung für Werbespots künftig vorher die Ehefrau fragen.’ Dass Autorin und Ehefrau hier identisch waren, wurde allerdings der Leserschaft vorenthalten.”

3. Die “Welt” als Sprungbrett für Querdenker und ihre Narrative
(volksverpetzer.de, Gunnar Hamann)
Gunnar Hamann wirft der “Welt” eine zunehmende Wissenschaftsfeindlichkeit sowie die Verbreitung von “Querdenken”-Narrativen vor. Inzwischen würden “Querdenker” und Personen aus dieser Szene dort selbst Beiträge verfassen. Hamann hat sich die Situation näher angeschaut und versucht, das aufzudröseln, was er als Netzwerk bezeichnet.

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4. Hysterie oder sinnvolle Warnung?
(deutschlandfunk.de, Mike Herbstreuth & Sebastian Wellendorf, Audio: 6:47 Minuten)
Mehr denn je kommt den Meteorologen eine besondere Verantwortung zu, doch die Sache ist nicht einfach: Schlagen sie zu früh Alarm oder irren sie sich, wirft man ihnen Hysterie und Panikmache vor. Die Meteorologen und die Redaktionen müssten aufpassen, nicht zu überdrehen, nur um eine Schlagzeile zu bekommen oder das Problem der globalen Erderwärmung zu unterstreichen, so der Klimaforscher Mojib Latif: “sonst gibt es einen Glaubwürdigkeitsverlust”.

5. Wie Urheberrechtsbeschwerden bei YouTube zur Waffe werden
(netzpolitik.org, Esther Menhard)
“YouTube blockierte einen Livestream des Kanals Lofi Girl wegen einer Urheberrechtsverletzung, die sich als falsch herausstellte. Der Fall verdeutlicht das Problem, das vor allem kleinere Medienschaffende betrifft: Die Plattform ist mit der Kontrolle der Anfragen überfordert.” Esther Menhard erklärt, wie leicht sich das auf dem Digital Millennium Copyright Act beruhende System missbrauchen lässt.

6. “Seitenwechsel für den Aufstieg”
(mediummagazin.de, Senta Krasser)
Der langjährige ARD-Faktenchecker Patrick Gensing hat einen spannenden Seitenwechsel vollzogen: Seit ein paar Wochen vertritt er die Medienchefin des FC St. Pauli, die für ein Jahr in Mutterschutz gegangen ist. Im Gespräch mit Senta Krasser verrät Gensing, warum Faktenchecks allein nicht reichen, wie er sich vom Medienstress erholt, und was Journalistinnen und Journalisten vom Fußball lernen können.

Musk und die Folgen, Klimakrise, Clickbait mit Asteroiden

1. Elon Musk überschätzt Twitter – und unterschätzt dessen Nutzer
(spiegel.de, Patrick Beuth)
Beim “Spiegel” kommentiert Patrick Beuth das selbstbewusste bis breitbeinige Auftreten des wahrscheinlich neuen Twitter-Eigentümers Elon Musk: “Wer Twitter verändern will und dabei mit ‘ich’ anfängt, wird scheitern. Es war noch nie das Management, das Twitters Potenzial freigesetzt hat. Es waren immer die Nutzerinnen und Nutzer. Im Guten wie im Schlechten, im Brillanten wie im Bösartigen.”
Weitere Lesehinweise: Torsten Kleinz erklärt, ebenfalls beim “Spiegel”, wie die Twitter-Alternative Mastodon funktioniert, und Alexander Fanta führt bei netzpolitik.org aus, warum ein neues “Mega-Gesetz” der EU für Elon Musk zum Stolperstein werden könnte: Der EU droht die Kraftprobe mit Elon Musks Twitter.

2. “Kommt die Klimakrise nicht in der Tagesschau, kann es nicht so schlimm sein”
(tagesspiegel.de, Ruth Ciesinger)
Die Journalistin Sara Schurmann ist Mitbegründerin des Netzwerks Klimajournalismus Deutschland, das unlängst eine Klima-Charta veröffentlicht hat. Im Gespräch mit dem “Tagesspiegel” erklärt Schurmann, warum sie den Schritt für notwendig hält und wie guter Klimajournalismus aussieht.

3. Der Geschichtenerzähler
(journalist.de, Celine Schäfer)
“Kennt ihr das, euch fehl am Platz zu fühlen in einer Welt, in der alle klüger, gebildeter, besser und sowieso einfach krasser sind als ihr? Trotz Journalismus-Preisen und Job bei ‘Zeit Online’: Ganz aufgehört hat die Angst noch nicht.” Mit diesen Worten weist Manuel Stark bei Twitter auf einen Text im “journalist” hin, in dem er und seine Geschichte im Mittelpunkt stehen. Lesenswert, nicht nur für Menschen, die gelegentlich (oder fortwährend) unter dem Impostor-Syndrom leiden.

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4. Foto-Fail: Tamedia zahlt 8000 Euro für unerlaubte Bildveröffentlichung
(medienwoche.ch, Benjamin von Wyl)
Benjamin von Wyl berichtet von dem beschwerlichen Weg eines dänischen Fotografen, an das ihm zustehende Bildhonorar zu gelangen. Der Schweizer Medienkonzern Tamedia hatte Bilder des Fotografen ohne dessen Einverständnis veröffentlicht und lenkte erst ein, als der Fotograf nach unzähligen Versuchen der direkten Kontaktaufnahme den Vorgang publik machte.

5. Die beliebtesten Genres im Streaming
(blog.medientage.de, Petra Schwegler)
Das Berliner Unternehmen “JustWatch” ist eine internationale Film- und Seriendatenbank, die über die Online-Verfügbarkeit von Serien und Filmen Buch führt. Anhand der “JustWatch”-Daten reportiert Petra Schwegler die wichtigsten Erkenntnisse über die Sehgewohnheiten der letzten Zeit und fasst die Aussagen eines Experten-Talks zusammen.

6. “Riesiger Asteroid rast auf Erdumlaufbahn zu”
(scienceblogs.de/astrodicticum-simplex, Florian Freistetter)
Der Astronom und Wissenschaftsblogger Florian Freistetter ist über eine Schlagzeile des österreichischen Boulevardmedius “oe24” gestolpert, nach der ein “riesiger Asteroid” auf uns “zurase”. Freistetter kommentiert: “Korrekt wäre die Überschrift: ‘Typischer Asteroid fliegt mit typischer Geschwindigkeit durchs Weltall’. Aber damit kriegt man natürlich keine Clicks und kann keine Diskussionen in den sozialen Medien auslösen.”

Lobbying-Vorstoß der Verlage, Meta-Schmutzkampagne, Ofarim angeklagt

1. Der Streit über Presseverlage zeigt deutlich, was bei der EU-Gesetzgebung falsch läuft
(uebermedien.de, Felix Reda)
Offenbar wollte die EU-Kommission in letzter Minute ein Gesetzesvorhaben im Sinne der Presseverlage ändern. Die Regelung hätte Suchmaschinen und Soziale Netzwerke verpflichtet, Ausschnitte aus Presseartikeln bezahlen zu müssen, die in Suchergebnissen oder Social-Media-Posts angezeigt werden. Felix Reda erlärt den Lobbying-Vorstoß der Verlage. Seine Kritik: Das sogenannte Trilogverfahren mache die EU anfällig für Lobbyismus.

2. “Fakten checken wird auf ein Podest gestellt, wo es nicht hingehört”
(deutschlandfunk.de, Sebastian Wellendorf, Audio: 5:40 Minuten)
Anlässlich des fünfjährigen Bestehens des ARD-“Faktenfinder” hat sich der Deutschlandfunk mit dem Leiter des Portals, Patrick Gensing, über die Herausforderungen und Grenzen von dessen Arbeit unterhalten: “TikTok ist da beispielsweise nochmal wirklich eine Plattform, die ganz neue Herausforderungen mit sich bringt, wo es Manipulationsmöglichkeiten gibt, die in sekundenschnell umgesetzt werden können.”

3. Keine Spur von Reporterin
(taz.de, Bernhard Clasen)
Der “taz” liegen Informationen vor, die darauf hinweisen, dass die ukrainische Journalistin Irina Dubtschen­ko von russischen Militärs entführt worden sein soll. Demnach habe Dubtschenko, die für die ukrainische Nachrichtenagentur Unian arbeitet, in dem Haus ihrer Großmutter einen verletzten ukrainischen Soldaten versteckt. Nachbarn sollen dies an russische Soldaten verraten haben, mutmaßt eine Kollegin.

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4. Gericht: FAZ darf Carolin Emcke nicht länger falsch zitieren
(sueddeutsche.de, Anna Ernst)
Die Autorin Carolin Emcke hat einen Gerichtsbeschluss gegen die “FAZ” erwirkt. Ein Satz von ihr sei “völlig aus dem Zusammenhang gerissen und falsch zitiert worden”, so Emckes Anwalt. Der “FAZ” liege der Gerichtsbeschluss derzeit noch nicht vor, sie könne daher noch nicht entscheiden, ob sie Rechtsmittel einlege.

5. Facebook finanziert Schmutzkampagne gegen TikTok
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Recherchen der “Washington Post” zufolge soll Facebooks Muttergesellschaft Meta eine Agentur damit beauftragt haben, den Konkurrenten TikTok in einem schlechten Licht darzustellen. In diesem Zusammenhang habe man sich auch Undercover-Taktiken wie dem Versenden falscher Leserbriefe bedient.

6. Anklage gegen Musiker Gil Ofarim erhoben
(zdf.de)
Der Musiker Gil Ofarim hatte in den Sozialen Medien beklagt, in einem Leipziger Hotel antisemitisch diskriminiert worden zu sein, was große Wellen der Empörung nach sich gezogen hatte. Nun hat die Staatsanwaltschaft Leipzig Ofarim wegen des Vorwurfs der falschen Verdächtigung und Verleumdung angeklagt. Das Verfahren gegen den belasteten Hotelmitarbeiter sei hingegen eingestellt worden.
Gucktipp zum Hintergrund: Der Fall Gil Ofarim (ndr.de, Kathrin Drehkopf, Video: 24:27 Minuten).

“Warfluencer”, Armee der Trolle, Unterstützungsaktionen

1. Krieg der Influencer
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Beim russischen Überfall auf die Ukraine sei der Krieg in und mit Sozialen Medien in eine völlig neue Größenordnung und Qualitätsstufe katapultiert worden, so Sascha Lobo in seiner aktuellen Kolumne beim “Spiegel”. Am deutlichsten erkennbar werde dies am Phänomen des “Warfluencers” oder “Kriegfluencers”, einem neuen Typus des Social-Media-Nutzers.

2. Die Armee der Trolle
(tagesschau.de, Patrick Gensing)
“Hunderte Kommentare mit ähnlichem Inhalt und anonyme Profile, die hyperaktiv zum Krieg gegen die Ukraine twittern: Russland hat offenkundig wieder Trolle in die digitale Schlacht geschickt.” Patrick Gensing erklärt, wie die russische Propaganda im Netz funktioniert.

3. Medienhäuser unterstützen ukrainische und russische Journalist*innen
(meedia.de)
Um ukrainische und russische Journalistinnen und Journalisten zu unterstützen, haben sich die “Zeit”, die “Frankfurter Allgemeine Zeitung”, das “Handelsblatt”, die “Süddeutsche Zeitung” und der “Tagesspiegel” für eine Hilfsaktion zusammengeschlossen: “Die Hilfe soll den Menschen ermöglichen, ihre Arbeit im Exil oder vor Ort fortzusetzen.”

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4. Schutzwesten sind rar
(faz.net, Lara Kirschbaum)
Der Verein Produzentenverband, die AG Dok, die Deutsche Filmakademie, die Deutsche Akademie für Fernsehen sowie Crew United haben die Spendeninitiative “Support Filmmakers Ukraine” ins Leben gerufen. Von dem Geld sollen insbesondere Schutzwesten und Helme sowie weiteres Equipment finanziert werden. Zusätzliche Informationen und Links zu ukrainischen Filmschaffenden gibt es auf der Projektseite des Produzentenverbands: “Archiv des Kriegs”.

5. MDR startet neues Willkommens-Angebot auf Ukrainisch
(dwdl.de, Daniel Kreutzenberger)
Der MDR bietet ab sofort aktuelle Nachrichten und Serviceinformationen in ukrainischer Sprache an. Das Angebot richtet sich an Geflüchtete und beinhaltet auch Informationen zu Anlaufstellen, Hilfsangeboten und Hinweisen zu Wohnmöglichkeiten in Mitteldeutschland.

6. “Was für ein Scheißladen”
(taz.de, Lea Fauth)
Am Dienstag haben zwei offenbar alkoholisierte Männer vor dem Redaktionsgebäude der Tageszeitung “nd” (vormals “Neues Deutschland”) randaliert. Sie sollen Mitarbeiter und Umstehende angepöbelt, bedroht und auch versucht haben, diese tätlich anzugreifen. “taz”-Redakteurin Lea Fauth befand sich zufällig in unmittelbarer Nähe und war Zeugin des Vorgangs.

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