Suchergebnisse für ‘LINK’

Schmalbart, rechte Korrektheit, Tierfilmspektakel

1. “Breitbart ist eigentlich nur der Aufhänger”
(deutschlandfunk.de, Tanja Runow, Audio, 10:42 Minuten)
Nachdem das amerikanische News-Portal “Breitbart” angekündigt hat, auch in Deutschland einen Ableger der rechtslastigen Seite zu eröffnen, hat sich Widerstand geformt: Unter “Schmalbart” wollen rund 200 Medienexperten ein Aufklärungsportal gründen. Der “Deutschlandfunk” hat mit Initiator Christoph Kappes über das Vorhaben gesprochen. Das Interview gibt es auch zum Nachlesen.

2. Wir müssen sagen dürfen – alle anderen nicht
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Kaum etwas ärgert Rechte so sehr wie der Begriff “Political Correctness”, findet Sascha Lobo in seiner Kolumne beim „Spiegel“. Dabei hätten die Rechten längst ein Gegenkonzept entwickelt: die rechte Korrektheit: „Bei näherem Hinsehen wird jeder Vorwurf, der der linken Political Correctness gemacht wurde, von rechts aggressiver und ungebremster in der öffentlichen Debatte vorgetragen als je zuvor. Rechte Political Correctness streicht die positiven, mäßigenden Elemente der politischen Korrektheit weg und streift sich den antiliberalen Rest auf rechts gewendet über.“

3. „Wir sind es leid“
(taz.de, Jürgen Gottschlich)
Es ist schon bitter: Die Türkei hat nun auch den türkischen Vertreter der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ Önderoğlu angeklagt. Die Türkei wirft ihm vor, gemeinsam mit anderen bekannten Journalisten, Publizisten und Menschenrechtlern „Propaganda für eine Terrororganisation“ betrieben zu haben. Der Grund: Er hat sich dafür eingesetzt, dass die prokurdische Tageszeitung „Özgür Gündem“ nicht geschlossen wird.

4. Uwe Kopf
(facebook.com, Jens Meyer-Wellmann)
Jens Meyer-Wellmann erinnert auf Facebook an den jüngst verstorbenen Hamburger Journalist und Autor Uwe Kopf und zeigt eine Seite mit Schreibregeln des ehemaligen „Tempo“-Textchefs. Regeln und Schreibhinweise, die teilweise auch heute noch Bestand hätten.
Im „Rolling Stone“ gibt es einen Nachruf auf Uwe Kopf: Der Verzauberer

5. Fauna im Actionstress
(tagesspiegel.de, Ariane Bemmer)
Warum werden Tierfilme mit Musik überladen und sparen mit Informationen, fragt Ariane Bemmer in ihrem Beschwerderuf. Sie ärgert sich nicht nur über die überfrachtete Musik, sondern auch über die gesprochenen Texte der Tier-Dokus: „Nicht nur den Zuschauern gegenüber, auch gegenüber den Tierfilm-Crews, die größte Mühen investieren, um die Bilder zu bekommen, ist das blöde Spektakelsprech überaus unfair.“

6. ARD findet beinahe eine Antwort auf die K-Frage
(uebermedien.de, Video, 1:41 Minuten)
Die ARD hat ihre besten Leute zum supersupergeheimen Geheimtreffen der SPD geschickt und beinahe eine Antwort auf die K-Frage gefunden. Beinahe …

Weggang, Doppelstrategie, Abwehrzentrum

1. Tichy & Co: Warum es legitim ist, Unternehmen zu einer politischen Positionierung zu zwingen
(metronaut.de, Mikael in den Fahrt)
Roland Tichy, auf dessen Portal ein Autor “grün-linke Gutmenschen” als “geistig-psychisch krank” bezeichnet hatte, gibt seinen Posten als Herausgeber von XING News ab. Ursache waren vor allem der lautstarke Twitter-Protest und die vielen Kündigungsankündigungen. Nun gibt es kritische Stimmen wie die von Fefe, die sich gegen eine “Existenzvernichtung als Mittel des politischen Diskurses” wenden. War es also legitim, wenn Menschen von Unternehmen wie Xing eine politische Positionierung einfordern? Eine ähnliche Frage stellt sich Johnny Haeusler bei Wired: “War die „Abstimmung mit den Konten“ hilfreich?”

2. Zuckerbrot und Twitter
(tagesspiegel.de, Thomas Seibert)
Donald Trump fährt in Sachen Öffentlichkeitsarbeit eine Doppelstrategie: Wichtige Stellungnahmen posaunt er über Twitter direkt an seine rund 19 Millionen Follower raus. Und nur, wenn es ihm ausdrücklich passt, redet er mit Zeitungen und Fernsehen. Die Presse hätte noch kein Konzept gefunden, wie sie mit dieser Doppelstrategie umgehen soll, schreibt Thomas Seibert im “Tagesspiegel”. Die Vorteile von Trumps Vorgehens lägen auf der Hand: Auf Twitter braucht sich der zukünftige US-Präsident keinen kritischen Fragen zu stellen.

3. Der Rockstar-Finanzminister
(de.ejo-online.eu, Dominik Speck)
Dominik Speck hat sich im Rahmen seiner Bachelorarbeit die Berichterstattung über den ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis in deutschen und französischen Qualitätszeitungen angeschaut. Varoufakis galt während seiner kurzen Amtsperiode von Januar bis Juli 2015 als eine Art “Rockstar Finanzminister” und erlangte zusätzliche Berühmtheit durch die Causa Stinkefinger.

4. Von ganz links nach ganz rechts
(blog.zeit.de, Jürgen P. Lang)
Im Störungsmelder-Blog der “Zeit” und ihren Partnern schreiben Autoren aus allen Regionen Deutschlands über Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Im aktuellen Beitrag von Jürgen P. Lang geht es um Jürgen Elsässer, den Chefredakteur des rechtspopulistischen Monatsmagazins “Compact”. Der Autor diskutiert gleich zu Beginn Elsässers politische Wandlung, die so überraschend dann doch nicht sei: “Wer die Rechts-Links-Brille beiseitelegt, wird allerdings erkennen, dass Elsässers Vita mehr Brücken als Brüche aufweist. Im Kern war er schon immer Nationalist.”

5. Her mit der Wahrheit!
(mdr.de)
In Tschechien hat man 20 Mitarbeiter des Innenministeriums zu einem sogenannten “Abwehrzentrum” zusammengefasst, in dem Falschmeldungen in sozialen Netzwerken aufgedeckt, gekennzeichnet und entkräftet werden sollen. Doch das Projekt ist umstritten. Tschechiens Präsident Miloš Zeman sagte in seiner Weihnachtsansprache: “Wir brauchen keine Zensur, keine Ideenpolizei, wir brauchen kein Amt für Presse und Information, solange wir in einem freien, demokratischen Staat leben wollen.”

6. Jetzt geht’s rund
(sueddeutsche.de, Hans Hoff)
Entertainer Thomas Gottschalk feiert sein Radio-Comeback: Einmal im Monat drei Stunden bei Bayern 1. Eine “Radio-Sendung, in der er vor allem seinen Ruf als größte Ich-AG Deutschlands pflegt”, so Hans Hoff in seiner Kritik.

Sandsäcke, Silvesternacht, Kristallkugel

1. Sandsäcke gegen pseudo-psychologisches Blabla
(schräglage.org, Peter Teuschel)
Auf der rechtslastigen Seite “Tichys Einblick” erschien ein Artikel, der für breites Entsetzen und Empörung sorgte. Die “psychopathologisch gestörten grün-linken Gutmenschen”, so die Schmähung des Autors, seien Kranke, mit denen man nicht reden solle. Auf Twitter kündigten daraufhin viele Nutzer an, ihre Xing-Mitgliedschaften zu kündigen (Roland Tichy ist dort Herausgeber der News). Mittlerweile ist der Artikel auf dem Tichy-Portal zwar gelöscht, wegen der Brisanz des Vorgangs lohnt dennoch ein Blick in die Erwiderung von Peter Teuschel. Und auch Blogger stefanolix hat sich den Beitrag näher angeschaut und stellt am Ende die Frage: “Wie kann ein Mann so viele wunderbare Fachgebiete (inklusive Philosophie und Ethik!) studieren und dann so eine Scheiße schreiben?”

2. „Wir wissen nichts. Alles ist möglich“
(taz.de, Malte Göbel)
“Herr Kachelmann, was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie im Spiegel lesen, dass dem Noch-Herausgeber der Bild-Gruppe Kai Diekmann von einer Springer-Mitarbeiterin vorgeworfen wird, sie im Sommer beim Baden belästigt zu haben?” Die “taz” hat mit dem Meteorologen Jörg Kachelmann über die Causa Diekmann gesprochen.

3. Warum wir über Racial Profiling reden müssen
(internet-law.de, Thomas Stadler)
Der Jurist Thomas Stadler hat sich mit den Kontrollen der Kölner Polizei in der Silvesternacht beschäftigt. “Das Verhalten der Kölner Polizei rüttelt an den Grundfesten unserer Verfassung. Wenn wir den Gleichheitssatz unseres Grundgesetzes ernst nehmen, dürfen wir derartige polizeiliche Maßnahmen nicht dulden.” Auch der Jurist Heinrich Schmitz findet bei den Kolumnisten, dass Fragen zum Verhalten der Polizei erlaubt seien.

4. Bunte-Nachbarschaft.de: „Man konnte Wahrheit und Lüge kaum noch unterscheiden“
(flurfunk-dresden.de)
Anfang 2015 startete Jan Pötzscher einen Nachbarschaftsblog, ein “Tagebuch über meine persönlichen Erfahrungen zum Vorhaben der Einrichtung eines Asylbewerberheims, zu den Diskussionen mit Politik und Behörden und dem Für und Wider der Unterbringung von Asylbewerbern – so wertfrei und objektiv wie möglich!” Im Interview mit “Flurfunk” berichtet er über seine Erfahrungen, die Reaktion der Nachbarn, Höhe- und Tiefpunkte und zieht eine persönliche Bilanz.

5. Drei Jahre Moscow Times – sowas wie ein Fazit
(kscheib.de, Katrin Scheib)
Fünf Jahre will Journalistin Katrin Scheib in Moskau arbeiten. Die ersten drei Jahre hat sie bei der “Moscow Times” verbracht. Nun zieht sie ein Zwischenfazit, das neugierig auf das Weiter macht. Aber auch der Blick zurück lohnt: Auf ihrem Blog gibt es viele interessante Beiträge über ihr Leben als Journalistin in Russland.

6. Was Social-Media-Experten von 2017 erwarten
(joca.me, Jörgen Camrath)
Jörgen Camrath hat Social-Media-Experten um einen Blick in die Kristallkugel gebeten und sie gefragt, was uns im neuen Jahr in Bezug auf die sozialen Medien erwartet. Die Antworten gehen erfreulicherweise oft über die üblichen Allgemeinplätze hinaus. Und einer der Befragten hat das Ganze etwas getrollt. Aber auch das liest sich ganz nett.

Scharfe Puppen, die im Busch nach Kontaktlinsen suchen

Neulich, Sie erinnern sich bestimmt, wollte die “Bild”-Zeitung eine “große Debatte um das Frauenbild von Flüchtlingen” anstoßen:

Natürlich haben viele Männer ein schiefes Frauenbild — egal ob Flüchtling, Deutscher oder wasauchimmer. Und die “Bild”-Medien arbeiten mit ihren unzähligen Brüste-Hintern-Schlüpferlos-Artikeln nicht gerade dagegen an.

Der Versuch von “Bild”, die Debatte “um das Frauenbild von Flüchtlingen” zu starten, liegt jetzt knapp einen Monat zurück. Höchste Zeit also, sich mal wieder (und ab jetzt immer mal wieder hier im BILDblog) das Frauenbild der “Bild”-Redaktionen anzuschauen.

Zum Start drei aktuelle Beispiele von Bild.de. Dieses hier stammt von heute, ein Klassiker — der Schuss auf Hintern und in den Intimbereich:

Nicht nur das Foto, auch der Einstieg in den Artikel ist ganz, ganz schrecklich:

Was sehen unsere Äuglein denn da? Eine besonders scharfe POje!

Äh, ja.

Es geht um das brasilianische Model Alessandra Ambrosio, die aktuell Urlaub in ihrem Heimatland macht. Was das alles mit einer “Kontaktlinse” zu tun hat? Keine Ahnung! Vielleicht hat auch nur der Bild.de-Photoshopper seine Kontaktlinsen verloren. Denn merkwürdig ist es ja schon, dass Ambrosio zwei linke Arme hat!

***

Am Montag berichtete Bild.de, dass TV-Moderator Stefan Mross eine neue Freundin hat. Aber natürlich schreibt das Portal nicht irgendwas wie “neue Freundin” oder “neue Frau an seiner Seite”, sondern:

Hehe, verstehen Sie? “Scharfe Puppe”, weil das eine Puppenspielerin ist, hihi. Um wen es sich dabei überhaupt handelt, erfährt man nur, wenn man “Bild plus”-Kunde ist.

***

Bald ist ja wieder Dschungel-Zeit im Fernsehen. Bild.de hat gestern mal zusammengestellt, welche Frauen Brüste schon “im Busch” waren:

Im Artikel bekommen manche der Brüste freundlicherweise sogar ein Gesicht spendiert: Sophia Wollersheim zum Beispiel, Tanja Tischewitsch, Micaela Schäfer. Bei anderen Frauen muss man erstmal raten, welche “unvergessenen Dschungel-Brüste” zu wem gehören:

Total witzige Idee. Aber wehe, ein Flüchtling wird zu so einem “echten Dschungelcamp-Fan”, macht es Bild.de gleich und reduziert Frauen jetzt nur noch auf ihre Titten!

RT deutsch, Lauers Antwort, Admiral Tamm

1. Russische Propaganda für deutsche Zuschauer
(correctiv.org, Camilla Kohrs)
Camilla Kohrs von “Correctiv” hat mehrere Monate über die Medien der Neuen Rechten recherchiert und eine lesenswerte achtteilige Artikelserie vorgelegt. Im aktuellen und letzten Teil der Serie geht es um den russischen Auslandssender “RT deutsch”. Das Besondere bei der Plattform: “RT Deutsch” biete europakritischen Politikern von ganz links und ganz rechts eine Bühne – Hauptsache die Interviewten seien Merkel- und europakritisch.

2. Bedrohter Politiker outet Sparkassen-Mitarbeiter als AfD-Fan
(waz.de, Lars Wienand)
Darf man eine Mail veröffentlichen, samt Foto und Namen des Absenders, auch wenn diese besonders kritisch war und man vielleicht schon durch andere unschöne Nachrichten vorsensibilisiert war? Das ist die Frage, die sich im Falle des Politikers Christopher Lauer (ehemals Piratenpartei, jetzt SPD) stellt, der genau dies bei einem Kritiker getan hat. Dieser hatte für einen Leserbrief an Lauer, wahrscheinlich versehentlich, eine Mailadresse seines Arbeitgebers, einer Kreissparkasse, verwendet. Daraufhin hatte Lauer die Mail öffentlich gemacht. Ein Vorgehen, bei dem es zumindest Zweifel an der Rechtmäßigkeit gibt, so ein hinzugezogener Rechtsanwalt.

3. 25 Beschwerden beim Presserat
(taz.de)
Nach dem Terroranschlag von Berlin gingen beim Deutschen Presserat 25 Beschwerden über die Berichterstattung ein. Hauptsächlich ging es dabei um die unverpixelte Darstellung des getöteten Lkw-Fahrers und Bilder der Leiche des mutmaßlichen Attentäters. Insgesamt seien es deutlich weniger Beschwerden als nach den Terroranschlägen in Paris im November 2015.

4. Software überlistet: US-Bibliothekare erfinden Kunden, um Bücher zu bewahren
(heise.de, Martin Holland)
In einer Bücherei in Florida sortiert eine Bibliothekssoftware vollautomatisch all die Bücher aus, die länger nicht mehr ausgeliehen wurden. Um dies zu verhindern, erfanden Bibliothekare den fiktiven Kunden “Chuck Finley” und ließen ihn in einem Zeitraum von neun Monaten 2.361 Bücher ausleihen. Um finanzielle Vorteile ging es dabei ausdrücklich nicht, trotzdem ist der dafür verantwortliche Mitarbeiter beurlaubt worden.

5. Zum Tod von Peter Tamm: Im Blutmeer
(konkret-magazin.de, Kay Sokolowsky)
Der Journalist, Manager und Verleger Peter Tamm (lange Jahre Vorstandsvorsitzender des Axel Springer Verlages) ist Ende des Jahres im Alter von 88 Jahren verstorben. Ihm zu Gedenken hat “konkret” einen älteren, aber dennoch zeitlosen Artikel aus dem Archiv gekramt. Darin geht es um das, was der sich selbst angeblich “Admiral” nennende Mann, der Welt hinterlässt: ein Marine-Museum. Kay Sokolowsky hat sich das Ganze seinerzeit angeschaut: “Gelegentlich empfindet man beim Rundgang fast Mitleid für den »Admiral«: Welch ungeheure Leere muss ausfüllen, wer so megaloman Nippes auf Nippes häuft? Was ist schiefgelaufen in einem Leben, das dermaßen von Fetischen beherrscht wird?”

6. Krimi, Krimi, Krimi – und das Publikum ist begeistert
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Joachim Huber vom “Tagesspiegel” hat über das Fernsehprogramm der ersten Tage des Jahrs geschaut und hat jetzt schon genug von all den Krimis und der seichten Unterhaltung: “Breaking-News-Momente – woher, warum, von wem, wieso? Da wird es viel Ahnungslosigkeit, viel Schulterzucken geben im weiten Rund der TV-Maniacs, auf jeden Fall einen Überschuss an Überraschung, dass die Fiktion des Fernsehens und die Faktizität der Nachrichten so sehr auseinanderfallen. Und weil so was von so was kommt, ist die Massivität der Krimiunterhaltung ein Fehler. 2017 muss ein Jahr der Information sein.”

Ohne Rücksicht, ohne Anstand, ohne Berechtigung

Manchmal schaffen es die Mitarbeiter von “Bild” und Bild.de, selbst uns noch mit ihrer Scheinheiligkeit zu überraschen. Neulich zum Beispiel, kurz vor Weihnachten, erschien bei Bild.de dieser Artikel:

Gute Frage!

Und wie steht es im Allgemeinen um die Rechte unserer Bilder im Netz? BILD hat mit einem Anwalt für Medienrecht gesprochen und Fragen zum Recht am eigenen Bild, vor allem im Internet, geklärt.

Gute Idee! Vor allem für ein Portal, deren Redakteure sich andauernd durch Facebook-Profile von Menschen wühlen, auf der Suche nach Bildern, die sie ungefragt veröffentlichen können.

Also, “wie steht es im Allgemeinen um die Rechte unserer Bilder im Netz”, Bild.de?

BILD: Dürfen Dritte ohne meine Zustimmung ein Foto von mir aus dem Netz (eigene Website, Facebook) nehmen und es für ihre Zwecke (Werbung) verwenden?

Karsten Gulden: “Nein, da muss eine Zustimmung vorliegen. Oder die Zustimmung muss im Nachhinein eingeholt werden.”

Sieh mal einer an.

Und was ist, wenn das dann doch mal jemand ohne vorherige oder spätere Zustimmung macht, zum Beispiel ein sensationsgeiler Boulevardjournalist?

Wie verhalte ich mich, wenn Fotos von mir für fremde Zwecke missbraucht werden?

Gulden: “Der klassische Weg ist es, denjenigen abzumahnen, ihn zur Unterlassung aufzufordern. Dabei können auch Kosten für die Verwendung des Bildes und die entstandenen Anwaltskosten angeführt werden. Ich rate dazu, einen Anwalt zu nehmen (Kosten ca. 500 Euro), es kann aber jeder selbst eine solche Abmahnung verfassen.”

Der Rat bei Bild.de: Liebe Leute, mahnt diese Fotodiebe ab!

Zum Beispiel die von Bild.de. Aktuell könnte das für zwei Familien besonders interessant sein, wenn sie derzeit nicht ganz andere Sorgen hätten. Angehörige von ihnen wurden in der Silvesternacht bei einem Anschlag in einer Diskothek in Istanbul erschossen. Bild.de berichtete am Montag darüber (auf einen Link verzichten wir bewusst) und nutzte für den Artikel ein Foto der zwei Männer:


(Diese und alle weiteren Unkenntlichmachungen durch uns.)

Als Quelle gibt die Redaktion “Foto: privat” an, was in etwa so viel heißen dürfte wie “In irgendeinem Sozialen Netzwerk per rechter Maustaste besorgt”.

Auch bei Facebook …

… und bei Twitter schickte die Redaktion das Foto an Millionen Follower:

Gestern zog dann “Bild” nach und veröffentlichte das Foto ebenfalls:

Neben den Namen (mit abgekürztem Nachnamen) der zwei Männer, ihren Berufen und Hobbys schreibt der Autor in dem dazugehörigen Artikel:

Die Familien der Männer seien “am Boden zerstört”, so ein Bekannter zu BILD.

Trotz dieses Wissens drucken die Leute von “Bild” das Foto, ohne Rücksicht auf die trauernden Familien, ohne Anstand. Ob sie das Foto überhaupt “für ihre Zwecke verwenden” dürfen, interessiert sie rein gar nicht.

Mit Dank an Elmer, Dirk, Christoph S., Markus S. und @ichbinsfabian für die Hinweise!

2016: Ein letzter Blick zurück

1. Die besten Geschichten des Jahres 2016
(correctiv.org, Markus Grill)
Markus Grill und das Correctiv-Team haben ein lesenswertes Special mit den aus ihrer Sicht besten und wichtigsten investigativen Geschichten des Jahres 2016 zusammengestellt. Die subjektiv ausgewählten Reportagen beschäftigen sich unter anderem mit: PanamaPapers, Trump, Privatgefängnissen, FootballLeaks, Sachsen, Kindergärten und Habermas.

2. Kuscheltiere, Lügenpresse, Analsex
(taz.de, Fabian Franke)
Die “taz” hat eine Top 7 der meistgeklickten Artikel aus 2016 zusammengestellt und mit den Autoren gesprochen. Es geht unter anderem um Sex, die AfD, die Evolution, Angststörungen und die “taz”-Spionageaffäre. Das Ganze ist knackig aufbereitet und macht Lust zum Weiterlesen.

3. Deutscher Reporterpreis 2016: Der Reader
(reporter-forum.de)
1473 Artikel wurden für den “Deutschen Reporterpreis 2016” eingereicht. 82 Vorjuroren haben das Material gesichtet und in elf Kategorien insgesamt 91 Texte und Projekte nominiert… Die Siegerbeiträge gibt es zusammengefasst in einem PDF-Leseband mit 153 Seiten.

4. Unsere Favoriten 2016
(reportagen.fm, Valerie Schönian & Björn Stephan & Matthias Bolsinger & Margarethe Gallersdörfer & Florian Schmidt & Cecilia T. Fernandez & Tin Fischer)
“reportagen.fm” ist eine Kuratoren-Plattform für Reportagen. Junge Journalisten verlinken hier wöchentlich die drei nach ihrer Ansicht besten Reportagen aus deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften. In einem Sonderbeitrag stellen die Kuratorinnen und Kuratoren ihre persönlichen Jahresfavoriten samt Begründung vor.

5. Vor/für 2017: Lesetipps für den Jahreswechsel
(dirkvongehlen.de)
Auch der Autor und Journalist Dirk von Gehlen, der bei der “SZ” die Abteilung Social Media/Innovation leitet und die “SZ-Langstrecke” entwickelt hat, hat Lesetipps und verlinkt zehn lesenswerte Texte vor und für 2017.

6. Reisende Kuscheltiere und Tinder-Exit-Strategien
(spiegel.de, Eva Horn & Anna-Sophie Schneider)
Bei “Spiegel Online” haben Eva Horn und Anna-Sophie Schneider einige kuriose Geschichten aus dem “Social Web 2016” zusammengetragen. Mit dabei sind eine Abschiedsreise, ein untröstlicher Fußballfan und ein letzter Roadtrip mit 92 Jahren.

BILDblog hält Winterschlaf (11)

Zack — schon wieder ist ein Jahr (fast) vorbei. Wie schon in der Vergangenheit, machen wir hier jetzt für ein paar Tage Pause. Im Januar 2017 sind wir mit neuen Beiträgen wieder für Sie da!

Ein großer Dank geht an alle Leser! Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten, ein paar schöne freie Tage und einen guten Start ins neue Jahr. Ein besonders großer Dank geht an all jene, die uns in diesem Jahr mit Hinweisen versorgt haben. Leider schaffen wir es zeitlich nie, allen nachzugehen. Vielen aber schon. Und deswegen geht ein ganz besonders großer Dank an diese Personen, deren Hinweise zu Blogeinträgen geführt haben:

@19Rhyno04, @Alyama1, @BalderHelix, @coralandmauve, @dienetzpilotin, @diet_mar, @EFCRODGAU1999, @gabrielvetter, @griboe, @Hasi_Goreng, @herrnkoenig, @HoechDominik, @i_am_fabs, @im_fo, @JimmyRuppa, @KaiOliverKraft, @levinuzz, @macerarius, @mir70, @moethe, @Pertsch, @Pilzeintopf, @ralfheimann, @SteffiinneSonne, @StrohhutPirat, @TanteEla74, @TypischerTyp,@vierzueinser, @VM_83, @Wasserbanane, Alex, Alexander B., Alexander K., Alexander M., Arnd Z., Axel B., Bas Tian, basti, Ben F., Ben, Bernd, Bernhard W., Boris R., C. F., Carsten N., Chris H., Christian H., Conny S., Daniel N., Daniel, David S., Dominik H., Dominik N., Eiko M., Eugen F., Fab, Fabian S., Florian G., Florian, flurfunk-dresden.de, Gabriel M., Gero D., Götz M., Hanuš G., Hauke H., Helena, henry, Herma R., Ingolf L., Jan H., Janna H., Jannis C., Jens L., Johanna, Johannes K., Johannes R., Jonas J., Jonas, Jörn J., Julian H., Julius A., Kai, Katja, Lars B., Lennart, Lukas H., Lutz K., Marcus D., Markus E., Markus M., Martin S., Martin, Matthias K., Matthias M., Michael H., Michael W., Michel M., Micky B., Moritz D., Moritz K., nikita, Nold, Ole, Pascal S., Patrick B., Peter U., Philip W., Philipp S., pwco, Ralf H., Roland B., Rosemarie H., Samuel G., Sander, Sascha K., Sebastian M., Sebastian S., Sebastian, Sinisa M., Sisi T., Stefan K., Stefan N.,Stefan W., Susanne G., Thomas N., Thomas R., Thomas S., Thorsten H., Tobias N., Torben W., Totte, Uwe K., Volker S., Yannik S.

Sollte es in der Zwischenzeit irgendwo medial richtig knallen, unterbrechen wir natürlich unseren Winterschlaf. Außerdem präsentieren wir Ihnen nach Weihnachten jeden Tag ein Best-of aus zwölfeinhalb Jahren BILDblog.

Und damit Ihnen der Lesestoff auf keinen Fall ausgeht, haben wir eine Übersicht mit all unseren Beiträgen aus diesem Jahr zusammengestellt. Klicken Sie sich doch mal durch:

» Terror-Alarm ohne Gewehr
» Nicht alles, was hitler ist, ist verboten (3)
» Heinz Hermann Thiele trinkt keine Entschlackungstees
» Verzettelte Drohungen
» SO kannst Du vortäuschen, dass Du ein journalistisches Portal bist
» Wer hat’s gemunkelt?
» Gute Vorsätze
» Die Opfer der „Bild“-Zeitung
» “Ich dachte, es gibt ethische Grenzen
» Sag mal Klettergerüst
» Wie der „Focus“ jahrelang über kriminelle Ausländer geschwiegen hat
» Die „Welt“ verheimlicht, dass nichts verheimlicht wurde
» Linke Nummer mit Mutti
» Das muss man sich mal vorstellen
» Presserat billigt nacherzählten Terror-Fehlalarm
» “BILD wird jede Chance nutzen, um mir zu schaden”
» “Bild”-Online-Chef: “BILDblog marschiert für Pegida”
» Das Schweigerkartell
» Bei Schwarzarbeit macht den Griechen keiner was vor
» “Ebenso böswillig wie falsch”
» Sie helfen
» So viel Klartext muss sein
» Medien ermitteln: Es war menschliches Versagen!
» Katastrophenjournalismus heute — eine Anleitung
» Aber der Sportteil!
» Journalismus-Irrsinn: Berichten mit Augenmaß!
» Wie gemein! Wer setzt solche Gerüchte in die Welt?
» Foto: Privat
» Völker, klaut die Signale
» Opferfotos bei Facebook klauen — was hält Mark Zuckerberg davon?
» Geier Sturzflug (2)
» “Blick” macht 15-Jährigen zum Dopingsünder
» Peter Lustig war kein Kinderhasser
» Persönlichkeitsrechte? Ehrensache!
» Sein Wort in ihren Ohren
» Der Minister, die Schauspielerin und die Medien
» Bei „Yahoo“ kann man noch ungestört „Todesstrafe für Ausländer“ fordern
» Sehen alle gleich aus (12)
» Gestreckter Stoff mit Hitler
» „Bild“ macht friedliche Moslems zu radikalen Islamisten
» Wenn die „Bild“-Zeitung erscheint, stirbt ein Promi
» 1+1+1+1+1=2
» Bild dir dein Frauenbild
» Der ehrenhafte Julian Reichelt und die grausamen Fotos aus Syrien
» „Der allergrößte Teil der Medien hat sich sehr gut verhalten“
» Wie gut ist „Bild“ wirklich?
» Clickbait aus Leidenschaft
» Die Anschläge von Brüssel im Breaking-News-Modus
» Schnell, schneller, „Focus Online“
» Heute anonym XXVI
» So sieht Journalismus heute aus
» Presserat hält „Galgenmann“-Fotos für unzulässig
» Medien tappen in gigantische Superrattenfalle
» Die grausame Wahrheit über die „Huffington Post“
» „Eigentlich ist es noch viel krasser“
» Nazi-Skandal Reloaded
» Jeder zehnte Journalist berichtet falsch über kriminelle Flüchtlinge
» Bild.de befördert Edward Snowden zum Russen-Spion
» Der Tod eines Toreros in Zeitlupe
» „Focus Online“ fällt auf einen 85 Jahre alten Witz rein
» „Focus Online“ klaut einen erfundenen Asteroiden
» „Extrem drastisches Video“, munter retweetet
» Wie „Bild“ mit „Sex-Mob-Alarm“ Vorlagen für rechte Hetzer liefert
» Die bigotten Hüter des Urheberrechts
» Falsches Spiel des Jahres
» Genies unter sich
» Das besondere „Bild“-Mitgefühl
» „6 vor 9“-Sonderausgabe: Amoklauf in München
» Das Attentat von München und die Medien
» „The European“ wärmt den „Sex-Mob-Alarm“ auf
» Foto-Tumult im Freibad
» Bild.de macht den Deutschen Angst
» Mit gefälschten Tweets zum Schweinsteiger-Wechsel
» Hinterher ist Bild.de immer schlauer
» Dirk Hoerens halbe Hartz-Wahrheit über Ausländer
» Kokain im alten Zopf
» Dirk Hoerens nächste halbe Hartz-Wahrheit über Ausländer
» Verfahrene Verbotsfantasien
» Was, wenn Bild.de den Flüchtlingsdeal platzen lässt?
» Wolf, Du hast die Gans gestohlen
» „500 Euro Bild-Zeitung-Leserreporter? Hör auf jetzt!“
» Überschriften sind kein Kinderspiel
» Heinz Buschkowsky und das falsche „Pokémon“-No-Go im Islam
» Burgerjournalismus beim „Express“
» „Bild“ sucht den verschwundenen Chinesen. Wir suchen mit.
» Und wer denkt mal an uns?
» Bild.de und die offizielle Nominierung für den Friedensnobelpreis
» „Bild“ urlaubt mit Rainer Wendt in sicheren Herkunftsländern
» „Bild“ schon wieder am Grab von Andreas L.
» Das Phantom der Burka
» 25 lesenswerte Medienreflexionen zu #Rio2016
» Es war nicht ihr Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandburkini
» Den Papageien zum Kolumnisten machen
» Durchfall! Kollaps! Schenkelklopfer!
» Der „Express“ erklärt Köln zum Kriegsgebiet
» Herbert Grönemeyer hat keine 28-Jährige geheiratet
» „Blitz-Heilungen“ kann nicht mal „Bild“ voraussehen
» Das ist doch wohl ein schlechter Witz
» Hallöchen Voyeurchen
» Völlig versemmelt
» Und arbeitslos ist er auch noch
» Mit Bindestrich und ohne Würde
» Falsches über die Fälscher
» Bei Anruf Witwenschütteln
» Lach- und Unsachgeschichten
» Auch mal die andere Seite zeigen
» Telling Lies
» Die nackte Halbwahrheit
» Des Kaisers neuer Name
» Ob rot, ob braun, Bild.de schreibt nur über blonde Frau’n
» Diagnose: eine ernst zu nehmenden Computerspielwerbesucht
» Die Rügen-Könige aus dem Axel-Springer-Hochhaus
» „So wird aus positiv plötzlich negativ“
» „Pixel-Irrsinn“-Irrsinn bei Bild.de
» Einen wichtigen Punkt vergessen
» Das falsche Senegalesen-Zitat von Andreas Scheuer und die Medien
» Zum „Sex-Killer“ erklärt
» „Bild“ zeigt private Fotos von getöteten Menschen
» „Wir helfen“ – beim rechten Verwirrspiel
» Besondere Aufmerksamkeit
» „Die Moral der Moralapostel“
» Das Oktoberfest in den Medien
» Linke Nummer mit der/die ComputerIn
» Recherchieren? „An einem Sonntag ein bissl schwierig“
» „Bild“ wühlt in Gerwald Claus-Brunners In­tim­sphä­re
» „Focus Online“ fällt auf Simpsons-Wiesn-Witz mit Schwarzenegger rein
» Krankgeschrieben
» Was für eine Katastrophe
» Aus dem Gerichtssaal auf die Titelseite
» Heute beginnt das Kandidatinnen-Vergessen
» „Das war noch nicht die Pointe“
» „Völlig absurd!“
» Gabor Steingart und „Bild“ pöbeln im Geistersupermarkt gegen die EU
» Uwe Böhnhardts DNA war nicht an Peggys Skelett
» „Österreich“ sprach mit Bob Dylan, als es die Zeitung noch gar nicht gab
» Tatsachsenbehauptung
» Die Horror-Clown-PR-Kampagne von Bild.de
» „Spiegel Online“ widerlegt Propaganda-Vorwurf mit Propaganda
» Mit „Bild mobil“ jetzt nicht das Mindeste bekommen
» So eine Erde kann man schon mal übersehen
» Bild.de schiebt Wladimir Putin ein britisches Kriegsschiff unter
» Bild.de wärmt einen Grusel-Clown in altem Frittenfett auf
» „6 vor 9“-Sonderausgabe: US-Wahl
» We are BILDblog. And we don’t approve this message.
» Prinz Harry wehrt sich gegen den britischen Boulevard
» D’oh!
» Wie haben die Fake-Promis reagiert?
» Atomkoffer! Trump! Apokalypse!
» Donald Trump will weiter einen Einreisestopp für Muslime
» Antworten auf kritische Fragen? Nicht mit Nikolaus Blome
» Spannerfotos von Kindern? Das wird man ja wohl noch andeuten dürfen
» Lob im Tarnanzug
» Hohe Fehlerquote
» „Die Sensation liegt in der Luft“
» „Bild“ spricht Reisewarnung für Bochum aus
» Schlecht, schlechter, Geschlechtertrennung
» ARD-Fusions-Irrsinn bei „Bild“
» Opfer bringen
» Ein Einschub voller Verachtung
» Alfred Draxlers 84 Cent zu den „Zwangsgebühren“
» ÜBER
» „Bild“ beschneidet Foto und Urheberrecht
» Herbert Grönemeyer wurde immer noch nicht auf „La Fabrique“ getraut
» Im Westen leider viel Neues
» „Bild“ bietet Rainer Wendt Plattform für Generalverdacht
» Die Fotobeschaffer von Hameln
» „Bild“ der Frau
» Warum neu recherchieren, wenn’s anderswo schon falsch steht?
» Stilecht ohne Recherche
» Nichts ist so alt wie die falsche Burkini-Meldung von vor vier Monaten
» Thilo Sarrazins falsche Fakten über Flüchtlinge
» Fehlierer des Tages
» „Merry Christmas“ über Aleppo
» Wo ein Kläger, da eine Unterlassungserklärung
» „Bild“ liefert falsches Futter für Islamhasser und rechte Hetzer
» Der Anschlag von Berlin und die Medien
» Absage von Wagner
» „6 vor 9“-Sonderausgabe: Anschlag in Berlin

Alle Ausgaben unserer werktäglichen “6 vor 9”-Linkliste finden Sie hier. Die Arbeitsnachweise unserer Clickbait-Taskforce hier. Die “Perlen des Lokaljournalismus” hier. Benedikt Franks Kolumne “Mut zur Wirrheit” über das “Compact”-Magazin hier. Johannes Krams Kolumne “Politically Correct!” hier. Ralf Heimanns Kolumne “Im Abseits” hier. Und Leo Fischers “Bildbetrachtung” hier.

Viel Spaß damit!

Weihnachtsmärchen von den “Lügenpresse”-Rufern

Wenn “Bild”, wie vor einigen Tagen, 32 Zeilen darüber schreibt, dass in Deutschland “aus Rücksicht auf Muslime die christlichen Wurzeln des Weihnachtsfestes unterschlagen” würden, ist das keinesfalls nur in der Theorie Futter für rechte Hetze.

Das “Compact”-Magazin hat in seiner Dezember-Ausgabe auf drei Seiten eine ganz ähnliche Geschichte zum Thema veröffentlicht. Weil der Grundton von “Compact” aber noch ein bisschen hysterischer ist als der von “Bild”, schreibt man dort über einen angeblichen “Krieg gegen Weihnachten”:

Martin Müller-Mertens, Chef vom Dienst bei “Compact”, probiert sich als Science-Fiction-Autor und denkt sich für seinen Artikeleinstieg folgende Weihnachtsgeschichte im Berlin des Jahres 2030 aus:

Leise rieselt der Schnee auf die dunklen Straßen. Eilig hasten Menschen nach Hause. Die Zeit der Weihnachtsbescherung ist längst angebrochen. Doch seit die Bundesregierung den Heiligen Abend im Austausch für das islamische Zuckerfest zum vollen Arbeitstag erklärte, bleibt kaum mehr Muße für die einst besinnlichen Stunden. Nur die allgegenwärtigen Wintermärkte lassen erahnen, was der Tag früher bedeutete. Doch an diesem Abend kommen kaum Besucher zu den Buden mit türkischem Tee und Halal-Speisen. Der Schein des Mondes wirft den Schatten eines Minaretts auf einsam wachende Märchenfiguren aus Tausendundeiner Nacht.

Er findet das wohl selbst etwas übertrieben und schreibt, seine Geschichte lese sich “heute noch wie eine Dystopie pessimistischer Untergangspropheten”. Ein seltener Moment der Selbsterkenntnis des “Compact”-Autoren, der ihn aber nicht daran hindert, gleich prophetisch weiterzumachen: In einigen Jahren könne sein Szenario ernsthaft diskutiert werden, es laufe schließlich ein “Feldzug gegen das Christuskind”. Und das auch noch im Verborgenen. Bei “Compact” mag man Verschwörungstheorien.

Die vermeintliche Heimlichtuerei der politisch Korrekten, die “per Salamitaktik” Weihnachten “aus den Kinderherzen vertreiben” wollten, hindert den Autoren nicht daran, lauter Fälle zur Unterstützung seiner These zu finden, die in der Presse öffentlich geworden sind. Da wären:

  • Die Wiener Kindergärtnerin

Eine Kindergärtnerin aus Wien soll entlassen worden sein, weil sie Kinder über “die Bedeutung des christlichen Weihnachtsfests aufgeklärt” habe. Die Geschichte geht auf einen Bericht der “Kronen Zeitung” zurück, des größten österreichischen Boulevardblatts.

“Kobuk”, das lesenswerte Medienwatchblog des Publizistikinstituts der Uni Wien, hat die Geschichte bereits vor über einem Jahr nachrecherchiert. Ergebnis: Die “Kronen Zeitung” zeige ein verzerrtes Bild, indem sie nur einen kleinen Ausschnitt eines Protokolls zitiere, das insgesamt nahelege, dass die Frau eine allgemein unkooperativ arbeitende Missionarin gewesen sei.

  • Hausverbot für den Nikolaus

Da Wien nun als garstiger Grinch etabliert ist, behauptet “Compact”, dass es dort auch noch ein Besuchsverbot für den Nikolaus in Kindergärten gebe.

Richtig ist, dass 2006 der damalige Vizebürgermeister keine Nikolaus-Agenturen mehr beauftragen wollte, da diese die Kinder teils erschreckt haben sollen. Stattdessen sollten die Pädagogen oder die Kindergartenkinder selbst in die Rolle des Nikolaus’ schlüpfen. News.at hat bereits 2013 darauf hingewiesen, dass seit einiger Zeit alle Jahre wieder das gleiche Weihnachtsspiel in Wien aufgeführt werde: Die FPÖ behauptet, die Stadtregierung wolle Weihnachten verbieten; die regierende SPÖ antwortet, dass es kein Verbot der Nikolausfeiern gebe. Das geht bis heute so. Hier die aktuelle Antwort im Blog des SPÖ-Parlamentsklubs.

  • Kita in Kassel

Irgendwie muss Martin Müller-Mertens ja noch die Brücke zu seiner Wahnidee eines weihnachtslosen Deutschlands schlagen. Darum ein Ortswechsel von Wien zur städtischen Kindertagesstätte Sara-Nussbaum-Haus in Kassel.

Dort solle es laut Müller-Mertens kein Weihnachtsfest geben, der Grund sei “offensichtlich vorauseilender Gehorsam gegenüber dem Islam.” Allerdings stimmt die Meldung, die auch “Bild” verbreitet, so nicht. An Weihnachten hat die Kita immer geschlossen, Nikolaus wurde gefeiert.

  • Schulen in Breisgau-Hochschwarzwald

Der “Compact”-Autor zieht auch andere Kleinigkeiten für seine falsche Beweisführung heran: Etwa dass das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald 2014 aus Brandschutzgründen seinen Schulen verboten hatte, Weihnachtsbäume aufzustellen.

Ein kurzer Anruf bei der Pressestelle des Landratsamts genügt, um zu erfahren, dass man in den entsprechenden Schulen nach wie vor Weihnachten feiere und es auch keine weiteren Verbote von weihnachtlicher Dekoration gebe, etwa von Adventskränzen. Den ziemlich harmlosen Kontext hätte Martin Müller-Mertens aber auch einfach nachlesen können: Lokale Medien berichteten sehr ausführlich über die Provinzposse.

  • Wintermarkt in Berlin-Kreuzberg

Der “Compact”-CvD erzählt dann noch das alte Weihnachtsmärchen, das BILDBlog-Leser schon lange kennen:

Auch aus dem öffentlichen Raum soll die Feier von Christi Geburt verdrängt werden — selbst dort, wo sie weitgehend zum säkularen Freizeitspaß geworden ist. Den Vorreiter gab der Berliner Multikulti-Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Auf öffentlichem Raum untersagte eine Mehrheit aus Grünen, Linken und Piraten 2013 Feste mit christlichem Bezug.

Nein, das haben die Parteien nicht. “Compact” ist auf eine drei Jahre alte falsche Schlagzeile aus der “B.Z.” reingefallen, die das Magazin selbst auch noch einmal abdruckt:

Wir haben über die Geschichte bereits gebloggt, als sie vor zwei Jahren erneut von “Bild am Sonntag” aufgegriffen wurde: Dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg war schon damals völlig egal, wie die Veranstalter ihre Weihnachts-, Winter- oder Wasauchimmermärkte nennen. Auf eine erneute Nachfrage von uns antwortete der zuständige Stadtrat, dass “das Bezirksamt stets offen für alle Religionen” sei. Es habe auch keine Anweisung seitens des Amtes gegeben, “die Weihnachtsmärkte im Bezirk in ‘Wintermärkte’ umzubenennen”.

“Bild” hatte diese Ente ebenfalls kürzlich wieder aufgegriffen. Wie schon bei der falschen Meldung der “Kronen Zeitung” kehrt der Unsinn, den Boulevardmedien irgendwann mal in aufregende Schlagzeilen umwandelten, nun bei “Compact” als faktenresistenter Zombie zurück. “Compact” widmet dieser Stimmungsmache gegen “Islamisierer und linksgrüne Kirchenhasser” allerdings nicht, wie die Boulevardblätter, nur ein paar Zeilen und eine große Überschrift, sondern steigert sich auf drei Seiten in eine Verschwörungstheorie hinein.

Das Magazin liefert auch gleich die Bilder und Bräuche mit, die es zu erhalten gelte. In der Rubrik “Leben”, in der “Compact” regelmäßig rechte Lifestyle-Geschichten präsentiert, schreibt Klaus Faißner romantisch verklärt über den Krampus im ländlichen Österreich. Dort könne man “noch richtig deutsche Bräuche” erleben, “leichter als bei uns” sogar:

Von wem angeblich Gefahr ausgehe, sagt “Compact” auch hier:

Probleme hat der Nikolaus nur in Städten mit hohem Ausländeranteil und sozialistischen Bürgermeistern.

Dass es innerhalb des Christentums durchaus unterschiedliche Traditionen zur Weihnachtszeit gibt, die sich im Lauf der langen Geschichte auch schon verändert haben, kann für das Magazin jedenfalls keine Erklärung sein. Das ganze Geschreibe vom Nikolaus und von der Christlichkeit ist für “Compact” aber ohnehin nur ein Feigenblatt. Im nächsten Artikel geht es nämlich schon um eine “Germanische Weihnacht”:

Pia Lobmeyer schlägt den Bogen von heidnischen Wintersonnenwende-Ritualen zu Weihnachtsbräuchen, die erst viel später entstanden sind. Vor allem hat es ihr der Weihnachtsbaum angetan, der erst im 18. Jahrhundert richtig populär wurde, als sich der christliche Glaube im Gebiet des heutigen Deutschlands schon längst ausgebreitet hatte.

Aber noch einmal zurück zu Martin Müller-Mertens’ Märchen über den angeblichen “Krieg gegen Weihnachten”. Der Artikel wird unter anderem mit dem Nürnberger Christkind bebildert, das in einem Kindergarten Geschichten vorliest:

Bildunterschrift: “Immer mehr Kindergärten verzichten im Advent auf christliche Lieder und Bräuche.”

Das sieht zunächst nur nach einer widersprüchlichen Text-Bild-Schere aus, weil das Christkind auf dem Foto ja genau das tut, was es laut Bildzeile nicht mehr geben soll. Die Fotowahl ist aber, wohl eher unfreiwillig, aus noch einem anderen Grund interessant: Das Christkind an sich ist ursprünglich eine protestantische Erfindung. Das Nürnberger Christkind gibt es aber erst seit 1933. Es ist keine alte christliche Tradition — es ist eine Erfindung der Nazis. Und ein gutes Beispiel dafür, wie völkische Erzählungen einer Bedrohung des Weihnachtsfestes damals wie heute funktionieren.

In einem Prolog, den in der Zeit des Nationalsozialismus eine Schauspielerin im Engelskostüm bei einer auf sakral aufgemachten Inszenierung vortrug, behauptet das Christkind, es sei aus der Stadt vertrieben worden. Aber jetzt, da Deutschland “erwacht” sei — gemeint ist: jetzt, nachdem Hitler an der Macht ist –, da sei der alte Brauch wieder zurückgekehrt und die Kinder könnten sich wieder freuen, wie sie sich früher einmal gefreut hätten.

Später wurde dieser Prolog politisch entschärft. Enthalten sind aber bereits die Elemente, mit denen Boulevardzeitungen heute reißerische Schlagzeilen machen, und mit denen die Neue Rechte auch heute wieder Weihnachten in ihrem Sinne politisieren will.

“6 vor 9”-Sonderausgabe: Anschlag in Berlin

1. Wir schämen uns
(djv.de, Hendrik Zörner)
Hendrik Zörner distanziert sich auf der Seite des “Deutschen Journalisten Verbandes” von der Arbeitsweise der “Berliner Morgenpost”. Diese habe Live-Bilder vom Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz bei Facebook gepostet, auf denen auch Verletzte zu sehen gewesen seien. Dieses Vorgehen sei nicht nur wahnsinnig geschmacklos, sondern auch ein Verstoß gegen den Pressekodex. Zörner dazu wörtlich: “Klar ist und klar muss sein: So arbeiten Journalisten in unserem Land nicht! Das verbieten ihnen ihr Informationsauftrag und das ethische Fundament, auf dem Journalistinnen und Journalisten stehen.”

2. Was wir wissen — oder gerade für nicht ganz unwahrscheinlich halten
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Der Ansatz, einen Artikel mit “Was wir wissen” und “Was wir nicht wissen” zu überschreiben, sei einmal eine schöne Idee gewesen, so Stefan Niggemeier bei “Übermedien”. Leider werde diese Artikelform mittlerweile inflationär eingesetzt. Mit einer damit einhergehenden Senkung der Standards, wie er an einigen Beispielen festmacht.

3. “Deutschland und Europa sind zu fettleibig, um den Weckruf zu hören”
(sueddeutsche.de)
Die “Süddeutsche” hat zusammengestellt, wie die internationale Presse auf den Anschlag in Berlin reagiert. Mit dabei sind “Telegraph” (Großbritannien), “Financial Times” (Großbritannien), “De Volkskrant” (Niederlande), “Magyar Idők” (Ungarn), “Wedomosti” (Russland), “Pravda” (Slowakei), “Sme” (Slowakei) und “Evenimentul Zilei” (Rumänien).

4. Der Unfall, der ein Anschlag war
(faz.net, Michael Hanfeld)
Michael Hanfeld kritisiert die Arbeitsweise der Fernsehsender: “Die Öffentlich-Rechtlichen haben die Ruhe weg. Was sagt uns das? Hat es Verweischarakter? Es hat und deutet darauf hin, dass sich die Sender ihrer Sache ganz und gar nicht sicher sind. Sie agieren in einer Weise zurückhaltend, die — sehen wir einmal von RTL ab — ans Absurde grenzt.”

5. Die Stunde der Reporter
(Joachim Huber, tagesspiegel.de)
Auch Joachim Huber kommentiert die Berichterstattung der Fernsehsender. Alle hätten sich angestrengt, möglichst nah am und vom Tatort Informationen einzuholen und zu vermitteln. Es sei die Stunde der Reporter gewesen, besonders die von “RBB”-Reporterlegende Ulli Zelle: “Er schafft es mehrfach via Solo-Einsatz hinter dem Absperrband, dem nicht gesehenen und nicht sichtbaren Geschehen ein Narrativ zu geben. Er bindet zusammen, erschafft Zusammenhänge, er ist Reporter, der für den Zuschauer das Geschehen und das Geschehene visualisiert. Und er ist betroffen, ohne seine Betroffenheit auszustellen.”

6. Warum Facebook sofort vom “Anschlag in Berlin” ausging
(zeit.de, Patrick Beuth)
Facebooks Safety-Check-Funktion ermöglicht es Nutzern, ihren Freunden zu signalisieren, dass sie in Sicherheit sind. Das System sei hilfreich, weise aber nach einem Umbau Schwächen auf, so Patrick Beuth bei “Zeit Online”. So wurde der Ort des Geschehens mit Berlin-Heinersdorf anfangs falsch angegeben. Zum anderen könne man die (wechselnde) Art der Verschlagwortung (Anschlag/Gewalttat/Vorfall) hinterfragen: “Man kann Facebook also durchaus vorwerfen, durch seine Wortwahl möglicherweise für noch mehr Unruhe gesorgt zu haben. Den Vorwurf müssen sich aber auch alle Medien und alle Nutzer gefallen lassen, die ohne jede offizielle Bestätigung von einem Anschlag berichteten.”

7. Journalisten können den Wettbewerb mit Social Media nicht gewinnen
(stefan-fries.com)
Den Wettbewerb mit sozialen Netzwerken könnten Redaktionen nicht gewinnen, sie sollten sich gar nicht erst darauf einlassen, findet Stefan Fries. Der Wettbewerb finde unter ungleichen Bedingungen statt. Oft würden sich Gerüchte schon auf ihren Weg durch die Sozialen Netzwerke gemacht haben, während Journalisten immer noch nicht loslaufen könnten, weil sie erst Informationen recherchieren müssten. (Siehe dazu auch das “Deutschlandfunk”-Gespräch mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörsken: “Medien können den Geschwindigkeitswettbewerb nicht gewinnen”.)

8. Nach dem Unglück in Berlin: Es geht nicht darum, wer die erste Eilmeldung raushaut
(t3n.de, Lisa Hegemann)
Auch Lisa Hegemann plädiert für kontrollierte Langsamkeit bei der Berichterstattung. Es ginge nicht darum, der Schnellste zu sein: “Für uns Nutzer bedeutet das aber auch: Nicht gleich auf den Medien rumhacken, nur weil sie zwei Minuten nach einem Vorfall noch nicht berichten! Wir müssen lernen, die Ungewissheit auszuhalten. Notfalls auch mal länger als eine Stunde.”

9. Anschlag in Berlin – wie (gut) haben die Medien reagiert?
(dbate.de, Stephan Lamby, Video, 7:55 Min.)
Medienjournalist Daniel Bouhs (u.a. “taz”, “Zapp”) analysiert in einem mitgeschnittenem Skype-Videogespräch auf “dbate” die Berichterstattung der Medien in Berlin. Nach dem Gespräch hat Bouhs noch einen ergänzenden Facebookeintrag verfasst, in dem er sich mehr Medientrainings für Krisensituationen wünscht: “Jedes mittelständische Unternehmen — Konzerne sowieso — üben die Krise. Ich habe selbst mal an so etwas teilgenommen: Eine Molkerei wurde in einem fiktiven Szenario erpresst, minutiös geplant per Drehbuch, umgesetzt zwei Tage lang mit Statisten europaweit. Call-Center (“Mir ist schlecht — Ihr Produkt ist vergiftet!”), Geschäftsleitung (“Was tun?!”), Wachschutz (“da ist ein RTL-Team auf unserem Gelände!”), Pressestelle (“schon wieder ein Anruf von dpa!”) — sie alle haben die Großlage durchgespielt, mit beeindruckendem Schauspiel, bei dem die Beteiligten nach fünf Minuten vergessen hatten, dass das bloß eine Übung war.”

10. Hey AfD, ihr bekommt meine Empörung nicht!
(medium.com, Simon Hurtz)
Simon Hurtz schlägt vor: “Lasst uns 2017 nicht zu einem Festjahr für Populisten machen” — und richtet sich damit auch an Journalisten und Medien, die häufig und gerne jedes Skandälchen aufgreifen, das die AfD mit grässlichen Aussagen herbeiführen will. Hurtz selbst hat die Ausfälle von Marcus Pretzell, Landesvorsitzender der NRW-AfD, zum Geschehen in Berlin ganz bewusst ignoriert: “Einen Tag und viele Gespräche später glaube ich, dass die richtige Reaktion auf bewusste Provokation zweistufig verlaufen muss: souveräne Ignoranz, gefolgt von entschiedenem Widerspruch.” Was er damit genau meint, erklärt er in seinem Beitrag.

11. Der Anschlag von Berlin und die Medien
(bildblog.de, Moritz Tschermak)
Last but not least ein Link auf einen Beitrag aus dem eigenen Haus. BILDblogger Moritz Tschermak hat sich die Berichterstattung von berliner-zeitung.de, Bild.de, bz-berlin.de, Welt.de und “Zeit Magazin” angeschaut. Sein Fazit nach vielen Beispielen: “Das Gegenteil von all dieser Hysterie und dem Gerüchtehinterherlaufen wäre: abwarten, die ermittelnden Behörden ihre Arbeit machen lassen, dann berichten, wenn es gesicherte Fakten gibt.”

Blättern:  1 ... 70 71 72 ... 290