Suchergebnisse für ‘LINK’

RBB-Intendanz, “Tagesschau” als Kurzandacht, Milchmädchenrechnung

1. Demmer, Baumann und Leopold wollen RBB-Intendantin werden
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Eigentlich sollte die Liste erst in zwei Tagen präsentiert werden, doch nach medialen Spekulationen – die teils nicht ganz korrekt waren – veröffentlichte der RBB-Rundfunkrat nun vorzeitig die Namen der drei Personen, die sich Hoffnungen auf den Posten als künftige RBB-Intendantin machen dürfen: Ulrike Demmer, Juliane Leopold und Heide Baumann. Nicht dabei, zumindest bislang, ist die aktuelle Interims-Intendantin Katrin Vernau.

2. Prekäre Pressefreiheit
(taz.de, Adefunmi Olanigan)
Bei Demonstrationen für die als linke Gewalttäterin zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilte Lina E. kam es zu Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten. Adefunmi Olanigan fasst die Vorfälle und Reaktionen zusammen.

3. Kurzandacht in der Wohnzimmerkapelle
(epd.de, Hermann Rotermund)
Im Jahr 2022 verfolgten durchschnittlich 10,1 Millionen Menschen die “Tagesschau” im Ersten, in den Dritten und weiteren Programmen, was einem Marktanteil von 39,1 Prozent entspreche. Der Medienwissenschaftler Hermann Rotermund geht in seinem Beitrag der Frage nach, warum die Sendung immer noch so anziehend wirkt. Dabei stellt er fest, dass der “sanft-autoritäre” Tonfall der “Tagesschau” keinen Zweifel zulasse, “dass es so und nicht anders in der Welt zugeht”.

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4. Wie man aus einer Milchmädchenrechnung eine Schlagzeile macht
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Die ehemalige “Tagesschau”-Sprecherin Karolin Kandler hat der “Bild”-Redaktion ihr Herz ausgeschüttet: Vier Jahre lang habe sie fast umsonst für die “Tagesschau” gearbeitet, behauptet Kandler, die jetzt für ProSieben tätig ist. Boris Rosenkranz hat genau hingeschaut und erklärt, warum das eine Milchmädchenrechnung ist.

5. Podcasts – Hype mit Berechtigung
(medienverantwortung.de)
Das Institut für Medienverantwortung hat Lesetipps zum Thema Podcasts und eine Liste hörenswerter Formate zusammengestellt. Dabei geht es im weitesten Sinne um Medienwissenschaft, Medienanalyse, Wissenschaftskommunikation und Forschung.

6. “Einfach Medien machen” – Unser neuer Newsletter ist da!
(mediummagazin.de)
Und zum Schluss noch ein Anmeldetipp: “Das Beste für deinen Job im Journalismus” will der neue Newsletter des “medium magazins” bieten und verspricht “Lösungen und Hacks für den journalistischen Berufsalltag”, die besten Tipps und Tools, Jobangebote für Medienschaffende sowie weitere exklusive Inhalte.

Wechsel an “Spiegel”-Spitze, Sinkende Werbeerlöse, Hassrede

1. “Spiegel” bestätigt Trennung von Klusmann, Kurbjuweit übernimmt
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der bisherige Chefredakteur Steffen Klusmann verlässt den “Spiegel”: “Es war mir eine große Ehre, in den vergangenen fast fünf Jahren für die SPIEGEL-Redaktion gearbeitet zu haben. Wir haben eine ganze Menge gemeinsam erreicht. Zuletzt haben Geschäftsführung und ich in entscheidenden strategischen Fragen allerdings allzu oft keine Einigkeit erzielt – was nun mein Ausscheiden zur Folge hat.” Klusmanns Nachfolger werde Dirk Kurbjuweit, der derzeit als Autor im Hauptstadtbüro des “Spiegel” arbeitet und Führungserfahrung mitbringt.

2. Schluss mit stiller Post
(taz.de, Steffen Grimberg)
Gemeinsam mit fast 30 weiteren Verbänden und zivilgesellschaftlichen Initiativen fordert die Deutsche Akademie für Fernsehen in einem offenen Brief (PDF) eine “angemessene Beteiligung am aktuellen Reformprozess der öffentlich-rechtlichen Medien”. Steffen Grimberg kennt die Details und empfiehlt die direkte Kontaktaufnahme: “Schluss mit der stillen Post und auf nach Mainz!”
Randnotiz: Wie das Medienblog “Flurfunk” berichtet, übernimmt Steffen Grimberg, der Autor des oben verlinkten Beitrags, zum 1. Juni die Leitung der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

3. Newsletter Netzwerk Recherche 221 vom 24.05.2023
(netzwerkrecherche.org, Daniel Drepper)
Im aktuellen Newsletter des Netzwerk Recherche geht es neben vielen anderen interessanten Themen um die bevorstehende Jahrestagung am 16. und 17. Juni. Wer sich einen ersten Eindruck von den geplanten Panels verschaffen möchte: Das vorläufige Programm ist bereits online, und auch eine Übersicht der Referentinnen und Referenten gibt es.

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4. Gemeinsam gegen Hassrede im Netz
(verdi.de)
Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Landesmedienanstalten vertiefen ihre Kooperation gegen Hassrede und illegale Online-Inhalte. Alle deutschen Medienanstalten können nun Verdachtsfälle von strafrechtlich relevanter Hassrede an die zentrale Meldestelle des BKA melden. Seit Mai 2022 habe die Landesanstalt für Medien NRW bereits rund 700 Meldungen geliefert.

5. RTL, Sat1 und Co. müssen umsteuern
(deutschlandfunk.de, Fanny Buschert, Audio: 4:46 Minuten)
Die Radio- und Fernsehsender verzeichnen sinkende Werbeeinnahmen. Unternehmen würden immer weniger Werbung im privaten Rundfunk schalten. Fanny Buschert hat sich auf die Suche nach den Gründen gemacht. Diese haben etwas mit der Coronapandemie, dem Krieg in der Ukraine, der Energiekrise und der Inflation zu tun.

6. Drohnenaufnahmen und Urheberrecht
(urheberrecht.org)
Fotografen und Fotografinnen, die für ihre Aufnahmen eine Drohne einsetzen, können sich nicht unbedingt auf die urheberrechtliche Panoramafreiheit berufen. Das gehe aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm hervor. “Streitgegenstand im Verfahren zwischen der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst und einem Verlag waren Fotografien von Kunstwerken, die der beklagte Verlag in zwei Büchern veröffentlicht hatte. Diese waren mittels einer Drohne aus dem Luftraum aufgenommen worden und sodann ohne Lizenzierung abgedruckt worden.”

Staats­an­walt­schaft beharrt, Making Of “Boys Club”, Trash-Fernsehen

1. Staats­an­walt­schaft beharrt auf Ankla­ge­er­he­bung
(lto.de)
Wie vergangenen Freitag in den “6 vor 9” zu lesen war, hat das Landgericht Karlsruhe die Anklage gegen einen Redakteur des unabhängigen Senders Radio Dreyeckland (RDL) nicht zugelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, auf die Archivseite der verbotenen Plattform linksunten.indymedia verlinkt und damit eine verbotene Organisation unterstützt zu haben. Wie “Legal Tribune Online” berichtet, geht die Auseinandersetzung zwischen der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und dem RDL-Redakteur nun in die nächste Runde: Die Staatsanwaltschaft habe Beschwerde gegen die Entscheidung des Landgerichts eingelegt.

2. Making Of Boys Club – Was bedeutet die Springer-Recherche für die Branche?
(hinterdenzeilen.de, Niklas Münch & Tobias Hausdorf, Audio: 48:20 Minuten)
Seit Mitte April gibt es den Podcast “Boys Club”, eine achtteilige Hör-Produktion über “Macht & Missbrauch bei Axel Springer”. Für das einjährige Projekt haben die Macherinnen mit über 40 aktuellen und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Springer-Verlags gesprochen und über 80 Stunden Material generiert (Transparenzhinweis: Auch wir vom BILDblog haben einige Worte zu den Methoden von “Bild” beigesteuert). Bei “Hinter den Zeilen” kommen Pia Stendera, Lena von Holt und Emily Ulbricht zu Wort, die für den Podcast verantwortlich sind. Sie erzählen von der Arbeit am Projekt, erklären, wie die Recherche auch sie verändert hat, und erläutern, was der Podcast über die gesamte Medienbranche aussagt.

3. Google muss Suchtreffer nur bei Nachweis von Falschangaben löschen
(spiegel.de)
Der Bundesgerichtshof habe ein wichtiges Urteil zum sogenannten Recht auf Vergessenwerden gefällt. Wer sich durch falsche Angaben in Suchergebnissen verleumdet sieht, müsse demnach selbst aktiv werden: “Die Karlsruher Richter dürften sich auch nach einem vorherigen, grundsätzlichen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gerichtet haben, wonach der Suchmaschinenbetreiber nicht verpflichtet ist, aktiv nach Artikeln mit Falschinformationen zu forschen. Der Betroffene hat demnach selbst nachzuweisen, dass die Angaben über ihn offensichtlich unrichtig sind.”

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4. Publisher entdecken TikTok
(blog.medientage.de, Petra Schwegler)
Die Kurzvideo-Plattform TikTok ist auf dem besten Weg, ein relevanter Kanal für Verlage zu werden, meint Petra Schwegler und nennt in ihrem Beitrag einige Gründe dafür. Seit einiger Zeit werde TikTok durch längere Videoformate und Live-Streams für Verlage relevanter denn je. Die Plattform gehe mittlerweile sogar aktiv auf Verlage zu und biete ihnen ein Publisher-Tool an, das die Medienhäuser auch an den Einnahmen aus der Videowerbung beteiligen soll.

5. Start 2024: Caren Miosga soll auf “Anne Will” folgen
(dwdl.de, Manuel Weis)
Der NDR hat sich offenbar auf eine Nachfolgerin für Anne Will für die Moderation des sonntäglichen Polittalks im Ersten geeinigt. Mit Caren Miosga besetze die ARD den Sendeplatz bereits zum dritten Mal mit einer Frau, die von den “Tagesthemen” kommt: “Den Anfang machte Sabine Christiansen, die bis 1997 die ‘Tagesthemen’ präsentierte und ab Anfang 1998 dann durch ‘Sabine Christiansen’ führte. 2007 gab Christiansen die Moderation ab – ihre Nachfolgerin wurde ‘Anne Will’, die dafür ihren Job bei den ‘Tagesthemen’ aufgab. Den frei gewordenen Platz bei den ‘Tagesthemen’ besetzte damals: Caren Miosga.”

6. Anja Rützel über gutes und schlechtes Trash-Fernsehen.
(turi2.de, Pauline Stahl, Audio: 35:05 Minuten)
Im “turi2”-Podcast spricht Trash-TV-Expertin Anja Rützel über gute und schlechte leichte Unterhaltung und erklärt, warum sie der “ZDF-Fernsehgarten” in den vergangenen Wochen “richtig erschüttert” hat, warum sie kein Fan davon ist, dass eine Datingshow wie der “Bachelor” schon eine Woche vorher im Stream zu sehen ist, und was sie beim “Eurovision Song Contest” über ihre internationalen Kolleginnen und Kollegen gelernt hat.

1,2 Milliarden Euro Strafe, CEO of Radikalisierung, Faktencheck-Flyer

1. Facebook-Konzern Meta soll 1,2 Milliarden Euro Strafe zahlen
(spiegel.de)
Der Hartnäckigkeit des österreichischen Datenschutzaktivisten, Autors und Juristen Max Schrems ist es zu verdanken, dass der Facebook-Mutterkonzern Meta wegen seiner Beteiligung an der US-Massenüberwachung zu einer Rekordstrafe von 1,2 Milliarden Euro verurteilt wurde. Schrems selbst Auf nyob.eu kommentiert: “Wir sind froh über diese Entscheidung nach zehn Jahren Rechtsstreit. Das Bußgeld hätte wesentlich höher ausfallen können, da die Höchststrafe bei über 4 Milliarden liegt und Meta zehn Jahre lang wissentlich gegen die DSGVO verstoßen hat, um Profit zu machen. Wenn die US-Überwachungsgesetze nicht geändert werden, wird Meta nun wohl seine Systeme grundlegend umstrukturieren müssen.”

2. Russische Journalistinnen mutmaßlich vergiftet
(tagesschau.de)
Laut Medienberichten klagten zwei russische Exil-Journalistinnen nach dem Besuch einer Konferenz des Kremlkritikers Michail Chodorkowski in Berlin über Vergiftungssymptome. Der Sachverhalt werde vom polizeilichen Staatsschutz bearbeitet, so ein Polizeisprecher. Frank Überall, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands, fordert eine Reaktion der Bundesregierung: “Wenn sich herausstellt, dass Putin sogar vor Mordversuchen nicht zurückschreckt, ist eine klare Antwort des Auswärtigen Amtes unverzichtbar.” Darüber hinaus seien die Sicherheitsbehörden aufgefordert, den Schutz von in Deutschland lebenden exilrussischen Journalistinnen und Journalisten zu verbessern: “Wer in Deutschland Schutz sucht und findet, darf kein Freiwild für Putins Handlanger sein”, so Überall.

3. Wie erkenne ich Falschmeldungen?
(correctiv.org)
“Die Verunsicherung, die Falschmeldungen auslösen, ist beträchtlich. Sie spalten Gesellschaften, radikalisieren Menschen und führen im schlimmsten Fall sogar zu Gewalt.” Das Rechercheteam von “Correctiv” hat zehn kurze und prägnante Tipps zusammengestellt, wie man Falschmeldungen erkennen kann. Sie können auch als Faktencheck-Flyer heruntergeladen werden (PDF).

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4. 30 Jahre Welttag der Pressefreiheit: Hintergründe und aktuelle Herausforderungen
(de.ejo-online.eu, Roja Zaitoonie)
Vor 30 Jahren wurde der 3. Mai zum Welttag der Pressefreiheit erklärt. Seitdem organisiert die UNESCO, eine Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, eine jährlich stattfindende internationale Konferenz. In diesem Jahr fand die UNESCO-Konferenz in Punta del Este, Uruguay, statt. Roja Zaitoonie erläutert die Hintergründe des Welttags und stellt einige der Themen vor, die in Punta del Este diskutiert wurden.

5. CEO of Radikalisierung
(belltower.news, Martha Blumenthaler)
Gestern haben wir in den “6 vor 9” einen Text von Annika Brockschmidt über die verstörenden Äußerungen und die zunehmende Radikalisierung des Twitter-Eigentümers Elon Musk verlinkt, heute beschäftigt sich Martha Blumenthaler mit dem “CEO of Radikalisierung”. In ihrem Text geht sie auf die Wahl der Werbeexpertin Linda Yaccarino als neue Twitter-Chefin ein, die von einigen Musk-Fans wegen einer Verbindung zum Weltwirtschaftsforum heftig abgelehnt werde.

6. Von Nicaragua bis Wien
(taz.de, Thomas Schmid & Barbara Oertel)
Wie die “taz” mitteilt, ist der langjährige “taz”-Korrespondent und Zentralamerika-Experte Ralf Leonhard überraschend gestorben. Er sei am Wochenende tödlich verunglückt. Thomas Schmid und Barbara Oertel blicken in ihrem Nachruf auf Leonhards Persönlichkeit und Karriere zurück: “Mit Ralfs überraschendem Tod verliert die taz eine gewichtige Stimme”, heißt es dort. Dem können wir nur zustimmen. Ralf Leonhards Texte tauchten auch regelmäßig in unseren “6-vor-9”-Empfehlungen auf.

Neuer Haftbefehl gegen Yücel, Erfolg für Dreyeckland, Musk und Soros

1. Er nennt Erdoğan “Putschisten”
(taz.de)
Ein türkisches Gericht hat nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa Haftbefehl gegen den Journalisten Deniz Yücel erlassen. Dem früheren “taz”- und heutigen “Welt”-Mitarbeiter werde unter anderem Beleidigung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan vorgeworfen. Wem all das bekannt vorkommt: Yücel saß von Februar 2017 bis Februar 2018 ohne Anklageschrift im türkischen Hochsicherheitsgefängnis Silivri, kam erst nach langwierigen diplomatischen Verhandlungen frei und konnte nach Deutschland ausreisen.

2. Erfolg für Radio Dreyeckland und die Pressefreiheit: Verlinkung ist keine strafbare Unterstützung
(freiheitsrechte.org)
Wie die Gesellschaft für Freiheitsrechte mitteilt, hat das Landgericht Karlsruhe die Anklage gegen einen Redakteur des unabhängigen Senders Radio Dreyeckland nicht zugelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, auf die Archivseite der verbotenen Plattform linksunten.indymedia verlinkt und damit eine verbotene Organisation unterstützt zu haben. “Das Gericht entschied mit dem wegweisenden Beschluss, dass die Verlinkung Teil der journalistischen Aufgaben und daher keine strafbare Unterstützung einer verbotenen Vereinigung sei. Damit steht auch fest, dass die im Januar angeordneten Durchsuchungen von Wohnungen und Redaktionsräumen rechtswidrig waren.”

3. “Der Fotojournalismus braucht eigentlich gar keine KI”
(fachjournalist.de, Gunter Becker)
Der “Fachjournalist” hat ein spannendes Interview mit dem Berliner Fotokünstler Boris Eldagsen geführt, der ein von einer Künstlichen Intelligenz (KI) generiertes Bild bei einem renommierten Fotowettbewerb eingereicht und trotz Offenlegung des Entstehungskontextes gewonnen hat. Eldagsen spricht über die Aktion und den Einfluss von KI auf den Fotojournalismus. Darüber hinaus gibt er Tipps, welche KI-Programme Fotojournalistinnen und -journalisten kennen sollten, und geht auf die derzeit unsichere Rechtslage bei der KI-generierten Bildproduktion beziehungsweise das Urheberrecht und die Vermarktung ein.

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4. Elon Musk, George Soros, Magneto und der Judenhass
(juedische-allgemeine.de, Andrej Sokolow)
Twitter-Besitzer Elon Musk hat den US-Investor George Soros verbal angegriffen und sich damit massive Antisemitismusvorwürfe eingehandelt. Soros, der sich auch als Wohltäter einen Namen gemacht hat, ist eine beliebte Zielscheibe der US-amerikanischen Rechten, deren Ansichten auch Musk vertritt. Siehe dazu auch die zahlreichen Verschwörungsmythen über Soros, die in der Wikipedia gesammelt sind.

5. “Mischung aus Geringschätzung und Großmannssucht”
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Vor zwei Monaten hat der Intendant der Deutschen Welle Peter Limbourg einen massiven Stellenabbau sowie Kürzungen bei verschiedenen Angeboten des Senders angekündigt. Jetzt protestieren die freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Welle in einem offenen Brief gegen die Kündigungswelle und die Kürzungen, die insbesondere das deutschsprachige Angebot betreffen. Uwe Mantel fasst die Argumente der Protestierenden zusammen.

6. Mit niemandem sind die bayerischen Wähler so zufrieden und unzufrieden wie mit Markus Söder
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Bei “Übermedien” zeigt Stefan Niggemeier anhand einer BR24-Bildtafel die Tücken von Umfragen, die mal so und mal so gelesen werden können und mit denen man dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder mal die höchsten Zufriedenheitswerte und mal die höchsten Unzufriedenheitswerte bescheinigen kann.

Ex-“Bild”-Chef mit Pieptönen, Umstrittene Quelle, Hinweisgeber

1. ARD-Sendung über Ex-“Bild”-Chef ist wieder online – aber mit Pieptönen
(tagesspiegel.de, Tobias Mayer)
Der NDR musste eine Ausgabe von “Reschke Fernsehen” über den ehemaligen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt aus der Mediathek nehmen. Reichelt war juristisch gegen den NDR vorgegangen und das Landgericht Hamburg hatte per Beschluss verschiedene Äußerungen in der Sendung untersagt. Diese ist nun in einer überarbeiteten Fassung wieder abrufbar, mit einer vorangestellten Texttafel: “Diese Version ist eine bearbeitete Fassung. Einige Passagen sind derzeit Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzung. Sie sind vorläufig unkenntlich gemacht.”

2. Einigung beim Whistleblower-Gesetz
(deutschlandfunk.de, Antje Allroggen, Audio: 5:51 Minuten)
Mit fast zwei Jahren Verspätung und nach langem Hin und Her könnte in Deutschland bald das Whistleblower-Gesetz in Kraft treten, das auf eine EU-Richtlinie zurückgeht. Johannes Kuhn erklärt im Gespräch mit Antje Allroggen, welche Interessengruppen sich mit ihren jeweiligen Wünschen durchsetzen konnten.
Weiterer Lesetipp: Der Deutsche Journalisten-Verband hält den im Vermittlungsausschuss gefundenen Kompromiss zum Hinweisgeberschutzgesetz für unzureichend (djv.de, Hendrik Zörner).

3. Umstrittene Quelle: Polizei auf Social Media
(verdi.de, Julia Hoffmann)
Auch die Polizei nutzt Social Media für ihre Kommunikation. Ob jedoch Polizei-Accounts als Quellen für Journalistinnen und Journalisten geeignet sind, sei umstritten, da die Polizei ein eigenständiger Akteur in der öffentlichen Meinungsbildung ist. Der Medienwissenschaftler Michael Graßl hat die Kommunikation der Polizei in Sozialen Medien untersucht. Dabei geht es unter anderem um “kanalspezifische Unterschiede, Fehlerkultur und Corporate Influencer”.

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4. Erdogan verfolgt Journalisten auch im Exil
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert ein Ende der systematischen Einschüchterung türkischer Medienschaffender im Exil: “Die Türkei braucht ein neues politisches Klima, das die Rechte von Medienschaffenden und die Pressefreiheit sowohl im Land selber als auch im Ausland respektiert. Wir fordern die künftige Führung der Türkei auf, die seit Jahren anhaltenden, unerträglichen Schikanen gegen türkische Journalistinnen und Journalisten im Exil zu beenden.”

5. Mehr Sichtbarkeit mit LinkedIn – Tipps für Fachjournalist:innen
(fachjournalist.de, Ulrike Bremm)
Verena Bender, Expertin für “Personal Branding”, betont in einem Interview mit dem “Fachjournalist”, dass Sichtbarkeit in der Medienbranche heute nicht nur für freie Journalistinnen und Journalisten, sondern auch für festangestellte Redakteurinnen und Redakteure unerlässlich ist. Als ausgebildete Journalistin und PR-Managerin hat sie einige Tipps, wie man seine Fachkompetenz mit Hilfe des Netzwerks LinkedIn erfolgreich präsentieren kann.

6. Große Gefühle, gute Geschäfte
(taz.de, Aida Baghernejad)
Buchempfehlungen auf TikTok seien zu einer Macht im Literaturbetrieb geworden, berichtet Aida Baghernejad, aber es gebe auch Arroganz und Hass, vor allem gegen junge Frauen. Baghernejad erklärt das Phänomen, das für die Buchbranche eine Chance sein kann, junge Käuferschichten zu erreichen, aber auch Gefahren birgt.

Auswüchse der Pressefeindlichkeit, Benjamins Wirklichkeit, KI und Medien

1. Darum schützen Faktenchecks die Pressefreiheit
(correctiv.org, Bastian Schlange)
Im Zuge der Corona-Pandemie haben Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten zugenommen. Die Berichterstattung über Demonstrationen wurde oft zum Spießrutenlauf, begleitet von “Lügenpresse”-Chören und Buhrufen. In seinem Essay erläutert Bastian Schlange, warum Faktenchecks für den Schutz der Pressefreiheit unerlässlich sind. Der Text basiert auf Auszügen aus dem Buch “Das einzig wahre Faktencheckbuch”, das vor einer Woche im “Correctiv”-Verlag erschienen ist.

2. “Ganz normale” Morddrohungen und Vergewaltigungsfantasien
(journalist.de, Michael Kraske)
Beim “journalist” beschäftigt sich Michael Kraske mit den Auswüchsen der Pressefeindlichkeit: “Auf der Straße wird geschubst, gespuckt, geschlagen. In der digitalen Welt wird beleidigt, bedroht und gehetzt. Unter Dauerdruck geraten längst nicht nur Lokalredaktionen, sondern ganz besonders auch Journalistinnen, People of Color, die Zuständigen für Social Media und Freiberufliche. Zur Wahrheit gehört auch, dass Pressefeindlichkeit zwar durchaus auch im radikal linken oder islamistischen Aktivismus auftritt, aber eben doch ganz überwiegend im rechten Spektrum geschürt und hemmungslos ausgelebt wird.”

3. Wie sehr vertrauen die Menschen den Medien noch – und wie sehr sollten sie?
(uebermedien.de, Holder Klein, Audio: 24:31 Minuten)
Holger Klein spricht diese Woche mit dem Journalistikprofessor Tanjev Schultz über die neueste Studie zum Medienvertrauen: Wie viel Medienmisstrauen verträgt eine Gesellschaft? Warum spielen die sogenannten alternativen Medien eine geringere Rolle als angenommen? Wie sieht das Medienvertrauen in anderen Ländern aus? Und warum ist Entschleunigung so wichtig?

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4. Social Media: Journalistisches Tool mit Impact?
(podcastfe7a98.podigee.io, Media Lab Bayern, Sabrina Harper, Audio: 25:13 Minuten)
Im Podcast “Media for Peace” begrüßt Sabrina Harper gleich zwei Fachleute: Annika Sehl, Inhaberin des Lehrstuhls für Journalistik mit Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, und Musa Aziz, Projektmanager aus Afghanistan mit journalistischer Expertise. Es geht unter anderem um die Rolle von Sozialen Medien in Krisen- und Kriegsgebieten.

5. Benjamin und die Wirklichkeit
(jungle.world, Konstantin Nowotny)
Konstantin Nowotny rezensiert Benjamin von Stuckrad-Barres Roman “Noch wach?”, der von vielen als Enthüllungsbuch über den Springer-Konzern gefeiert werde. Stuckrad-Barre gelängen “gleich mehrere schöne Kontrastierungen”, doch seine “vereinzelte Versuche, seinen Erzähler als großen Geläuterten dieser Geschichte zu zeichnen”, seien “ein bisschen zu bemüht”: “Etwa wenn dieser verlauten lässt, dass er die Bild-Zeitung und ihren Chefredakteur noch nie mochte oder dass von Einvernehmlichkeit nicht die Rede sein kann, wenn hinter der privaten Beziehung ein enormes berufliches Machtgefälle steht. Sind das die Gedanken desselben Autors, der 2012 im Auftrag der Axel Springer AG ein Theaterstück zum 100. Geburtstag des namensgebenden verstorbenen Verlegers schrieb?”

6. KI und Medien: Wie Künstliche Intelligenz uns alle täuschen kann
(ndr.de, Sophia Stritzel & Christoph Deuschle, Audio: 17:33 Minuten)
Angesichts der immer umfänglicheren Möglichkeiten von KI-Bildgeneratoren stellen sich für “Zapp” verschiedene Fragen: “Was können wir noch glauben? Wem nützt diese Technologie? Wer könnte sie für politische Zwecke missbrauchen?” Das Medienmagazin hat mit Expertinnen und Experten gesprochen und einen AfD-Politiker getroffen, der KI-Bilder für seine Social-Media-Kanäle nutzt.

NDR widerspricht Reichelt-Anwalt, Deutschland auf 21, Chatbot-Gefahr

1. “Angriffe dürfen kein Normalfall werden”
(tagesschau.de, Belinda Grasnick & Konstantin Kumpfmüller)
Pünktlich zum internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai hat die Organisation Reporter ohne Grenzen ihre aktuelle Rangliste der Pressefreiheit veröffentlicht, in der Deutschland auf Platz 21 liegt. Lutz Kinkel, Direktor des European Centre for Press and Media Freedom in Leipzig, bewertet die Stimmung gegenüber Medienschaffenden in Deutschland als ambivalent: “Einerseits haben die ‘Querdenken’-Demonstrationen während der Covid-Pandemie ein sehr pressefeindliches Klima erzeugt”, so Kinkel gegenüber tagesschau.de. Andererseits habe die Pandemie auch dazu geführt, dass die Menschen wieder mehr Wert auf gut recherchierte Nachrichten legten.

2. Sendung über Ex-“Bild”-Chefredakteur: NDR widerspricht Reichelt-Anwalt
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Der ehemalige Chefredakteur der “Bild”-Zeitung, Julian Reichelt, habe eine einstweilige Verfügung gegen die NDR-Sendung “Reschke Fernsehen” vom 16. Februar dieses Jahres erwirkt. Das TV-Magazin dürfe “zahlreicher Äußerungen und Vorwürfe” gegen Reichelt nicht mehr verbreiten, so Reichelts Anwalt in einer Pressemitteilung. Der NDR hat die Sendung offenbar aus der Mediathek genommen, teilt zur “Causa Reichelt” aber mit: “Gericht erklärt Berichterstattung über Machtmissbrauch als zulässig”, räumt ein, dass “einige Äußerungen in der Sendung ‘Reschke Fernsehen’ vorläufig verboten worden sind”, und kündigt an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

3. Staatsanwaltschaft klagt Freiburger Journalisten an
(netzpolitik.org, Sebastian Meineck)
Wie Sebastian Meineck bei netzpolitik.org berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe einen Redakteur von Radio Dreyeckland angeklagt. Der Vorwurf basiere auf einer Nachrichtenmeldung, die dieser Redakteur verfasst habe und in der ein Link zum Archiv der verbotenen Plattform “linksunten.indymedia” enthalten gewesen sei. Der betroffene Journalist sehe in der Anklage einen “skandalösen Eingriff in die Pressefreiheit”.

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4. Wie Chatbots für Desinformation genutzt werden
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 5:00 Minuten)
Laut einer Medienanalyse des Portals “NewsGuard” sollen 49 verschiedene Websites in betrügerischer Absicht Falschnachrichten veröffentlicht haben, die offenbar fast vollständig von sogenannter Künstlicher Intelligenz verfasst wurden. Der Deutschlandfunk sprach mit dem Digitaljournalisten Markus Beckedahl über die Hintergründe. In dem Interview geht es auch darum, wie Leserinnen und Leser solche Texte entlarven und sich vor der Verbreitung von Falschmeldungen schützen können.

5. “Die ARD zu leiten, ist wie den SC Freiburg trainieren”
(journalist.de, Jan Freitag)
SWR-Intendant Kai Gniffke steht seit 100 Tagen als Vorsitzender an der Spitze der ARD. Ein guter Anlass, um mit ihm über die großen Themen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu sprechen: Wie geht man mit Kritik am System um? Welche Lehren zieht die ARD aus den Skandalen bei RBB und NDR? Und wie stellt sich der Senderverbund für die Zukunft auf?

6. Musk droht angeblich Radiosender, dessen Account neu zu vergeben
(spiegel.de)
Der Streit zwischen Twitter-Besitzer Elon Musk und dem US-Radiosender NPR, dessen Twitter-Account 8,8 Millionen Menschen folgen, geht in die nächste Runde: Nachdem Musk den Sender mit verschiedenen unzutreffenden Etiketten belegt hatte, hatte dieser seine Twitter-Aktivitäten eingestellt. Nun droht Musk, den Account anderweitig zu vergeben.

Freier Foto-Streik, Aus für “Vice”, Fußball-TV-Rechte

1. ver.di-Streik der freien Fotograf*innen bei dpa
(dju.verdi.de)
Die Gewerkschaft ver.di hat die arbeitnehmerähnlichen freien Fotografinnen und Fotografen bei der dpa zu einem zweitägigen Streik aufgerufen: “Seit vielen Jahren warten die rund 60 freien dpa-Fotografinnen und -Fotografen auf Erhöhungen ihrer Honorare und Kilometergeld-Pauschalen. Mittlerweile zahlen sie oft drauf. Deshalb orientieren sich viele von ihnen zunehmend in Richtung anderer, besser zahlender Auftraggeber, obwohl sie lieber regelmäßig zu zeitgemäß erhöhten Honoraren für die dpa arbeiten und die lange Arbeitsbeziehung mit der dpa fortsetzen würden”, so ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.
Weiterer Lesehinweis: Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt den Arbeitskampf und zeigt “Solidarität mit dpa-Freien” (djv.de, Hendrik Zörner).

2. Vice Media steht vor der Insolvenz
(faz.net)
Nach erfolgloser Suche nach einem Käufer bereitet das Online-Medienunternehmen Vice Media seine Insolvenz vor. Es muss seine Website und sein Kabelprogramm einstellen. Vice Media, das zwischenzeitlich mit 5,7 Milliarden US-Dollar bewertet wurde, sind offenbar sinkende Werbeeinnahmen zum Verhängnis geworden.

3. Wie groß ist die „Große Koalition“ wirklich?
(deutschlandfunk.de, Stefan Fries, Audio: 2:18 Minuten)
Unionsparteien und SPD sind zusammen längst nicht mehr so stark wie früher. Was wir heute “Große Koalition” nennen, ist meist so groß wie jede andere Koalition, stellt Stefan Fries im Deutschlandfunk-Sprachcheck fest: “Wenn Medien von einer ‘Großen Koalition’ aus Union und SPD reden, verschleiern sie deren tatsächliche Größe. Stattdessen könnten sie ganz leicht benennen, wer da koaliert: CDU oder CSU mit SPD – oder umgekehrt. Schließlich kommt es auch auf die Reihenfolge an.”

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4. Journalistin Gilda Sahebi im Interview
(de.ejo-online.eu, Pauline Wörsdörfer)
Die Demonstrationen im Iran halten unvermindert an, wobei das Kopftuch der iranischen Frauen weiterhin als zentrales Symbol gilt. In europäischen Medien werde das Thema jedoch immer weniger diskutiert. Im Gespräch mit dem “European Journalism Observatory” gibt die Journalistin, Medizinerin und Nahost-Spezialistin Gilda Sahebi einen Einblick in die gegenwärtige Situation im Iran und betrachtet kritisch die Berichterstattung der europäischen Medien über das Ausland.

5. Jung, brutal, mittellos
(taz.de, Luise Mosig)
Luise Mosig berichtet in der “taz” über den Überlebenskampf von “Straßen aus Zucker” (“SaZ”), der größten linken Jugendzeitung Deutschlands. Wie viele linke Projekte sei auch “SaZ” finanziell schlecht aufgestellt. Nun soll ein Spendenaufruf die Zeitung retten, die immerhin eine Auflage von 150.000 Exemplaren habe.

6. Die Zeit wird knapp
(sueddeutsche.de, Anna Dreher)
Während um die Übertragungsrechte der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer regelmäßig regelrechte Bietergefechte stattfinden, ist es bei der Frauen-WM ruhig: Knapp drei Monate vor dem Turnier seien die TV-Rechte ausgerechnet im europäischen Kernmarkt noch nicht vergeben. Anna Dreher erläutert die unterschiedlichen Interessenlagen.

“Bild” und das “Schauspiel im Schauspiel”, Fake-Anzeigen, KI-Fail

1. “Bild” löscht Artikel über Reichsbürger
(tagesspiegel.de, Julius Geiler)
Bei der Premiere eines Theaterstücks in Halle über die Welt der Reichsbürger war auch der in der Reichsbürgerszene bekannte und selbsternannte “König von Deutschland” Peter Fitzek als Besucher vor Ort. Die Eintrittskarten soll ihm ein “Bild”-Reporter besorgt haben, um ein “Schauspiel im Schauspiel” zu inszenieren, wie das Theater vermutet. Nach Bekanntwerden des Vorgangs entfernte die “Bild”-Redaktion den dazugehörigen Text von Bild.de.
Aktueller Lesetipp zum Thema, in dem auch besagter Peter Fitzek eine Rolle spielt: “Reichsbürger” wollen Parallelwirtschaft: “Sie sind Maler, Masseure oder Bestatter, verkaufen Solaranlagen oder vegane Lebensmittel. Dutzende Firmen sehen sich als Teil eines fiktiven ‘Königreichs Deutschland’. Der Verfassungsschutz rechnet sie der ‘Reichsbürger’-Szene zu.” (tagesschau.de, Kai Laufen)

2. So funktioniert die Abzocke mit Fake-Anzeigen
(spiegel.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz schreibt beim “Spiegel” über “die Abzocke mit Fake-Anzeigen”. In der vergangenen Woche hatte der “6-vor-9”-Kurator auf Twitter die Anzeigenpraxis des “Spiegel” kritisiert: “Lieber @derspiegel, es ist schon ziemlich, nun ja, erbärmlich, dass Ihr seit Jahren zulasst, dass auf Eurer Webseite übelste Fake-Meldungen von digitalen Trickdieben ausgespielt werden. Stoppt endlich diesen Mist! (Und ja, das gilt auch für andere Qualitätsmedien)”. Der konkrete Anlass war eine in einen Artikel eingebettete Anzeigen-Falschmeldung mit einem gefälschten Foto der vermeintlichen Verhaftung des TV-Moderators Markus Lanz und dem Locktitel: “Tausende strömen nach Lanz Verhaftung zu den Geldautomaten”. Nun erklärt der “Spiegel” wortreich und sinngemäß, wie schwierig es für Medien wie den “Spiegel” sei, das (seit vielen Jahren bekannte, Anmerkung des Kurators) Problem in den Griff zu bekommen, und dass dieses Anzeigenformat nun mal viele Einnahmen generiere, auf die man ungern verzichte. Dies erinnert den Kurator an eine Twitter-Diskussion mit einem Mitarbeiter des “Spiegel”: “Ach, und die Jobs, die an ‘dieser Art der Vermarktung’ hängen, rechtfertigen es, dass ‘Spiegel’-Leser und -Leserinnen seit Jahren und immer wieder geschädigt, geprellt und abgezockt werden? Und nein: Es ist nicht komplex. Hört endlich auf damit!”

3. Krasser KI-Sündenfall, @ippenmedia!
(twitter.com/LarsWienand)
Offenbar lässt die Ippen-Gruppe, zumindest vereinzelt, Beiträge von einer Künstlichen Intelligenz (KI) schreiben. Die entsprechenden Texte sind jedenfalls gekennzeichnet und mit dem Hinweis versehen, dass ein Mensch sie vor der Veröffentlichung geprüft habe. Was dabei schiefgehen kann, zeigt der Journalist Lars Wienand auf Twitter mit einem Beispiel aus der Praxis: Anscheinend hat die KI einen zehn Jahre alten Beitrag über einen Fall in den USA mit dem aktuellen Fall “Jule Stinkesocke” verwoben und zu einer neuen Meldung zusammenhalluziniert.
Weiterer Lesehinweis: In zahlreichen Medien wurden bereits Algorithmen und Künstliche Intelligenz eingesetzt, um über Sportergebnisse, Wettervorhersagen, Lottozahlen oder Kochrezepte zu berichten. Doch mit dem Aufkommen von ChatGPT explodiert die Zahl der möglichen Anwendungsbereiche von KI. Beim “Fachjournalist” schreibt Dennis Fajt über die Herausforderungen, Probleme und Lösungen beim Einsatz von “denkenden Maschinen” im journalistischen Umfeld.

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4. Nur dahingesagt – oder “dahingerotzt”?
(verdi.de, Lars Hansen)
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe soll sich kürzlich vor jungen Leuten abfällig über Medien geäußert haben. Lars Hansen will das nicht so stehen lassen und kontert: “Journalistische Medien in Zeiten zahlreicher globaler Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche insgesamt zu diffamieren, anstatt sie wertzuschätzen und jungen Menschen näher zu bringen, ist eines Demokraten unwürdig. Journalistische Produkte, die durch mehrere Redaktionsprozesse gegangen sind, oft unter schwierigen Arbeitsbedingungen, bevor sie veröffentlicht wurden, als ‘dahingerotzt’ zu bezeichnen, ist der Stil eines ganz schlechten Lehrers. Setzen, Sechs!”

5. Hetzkampagne gegen Journalisten
(tagesspiegel.de, Sebastian Leber)
Als sich das Medienmagazin “Zapp” bei “Tagesspiegel”-Reporter Sebastian Leber meldete, wollte er es zunächst nicht glauben: Eine Reihe bekannter Verschwörungsideologen und Hetzer, so die “Zapp” vorliegenden Informationen, hätten im Geheimen eine koordinierte Kampagne geplant, um ihn und den “Tagesspiegel” zu diffamieren. Leber fragt sich: “Wenn die sich schon die Mühe machen, koordiniert gegen eine kleine Leuchte wie mich zu hetzen, gegen wie viele andere Journalist:innen in Deutschland liefen und laufen dann noch Diffamierungsaktionen?”
Transparenzhinweis: Für etwa eine halbe Stunde war hier ein anderer Beitrag verlinkt, den wir jedoch wegen inhaltlicher Mängel ausgetauscht haben.

6. Die Trump-Show LIVE
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz, Video: 2:50 Minuten)
Tappen Redaktionen erneut in Donald Trumps Medienfalle? Boris Rosenkranz hat sich angeschaut, wie deutsche Medien über die aktuellen Ereignisse rund um die Trump-Anklage berichtet haben, und hat einen Zusammenschnitt erstellt, der für sich spricht: “Donald Trump muss in New York City vor Gericht. Und was machen Medien weltweit, als hätten sie nichts gelernt? Sie filmen den amerikanischen Ex-Präsidenten auf Schritt und Tritt, sogar aus Helikoptern – und bereiten ihm damit eine ganz große Bühne.”
Lesehinweis: Bei der “taz” kommt Carolina Schwarz zu einer ähnlichen Erkenntnis: Ein reines Spektakel: “Mit Live-Berichterstattung und Helikoptern begleiten US-Medien Donald Trumps Anklage. Dabei wiederholen sie journalistische Fehler aus dem Wahlkampf 2016.”

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