Suchergebnisse für ‘Klima’

KW 30/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Pferdefotos und ein Mord
(geschichte.fm, Daniel Meßner & Richard Hemmer, Audio: 52:05 Minuten)
Seit mehr als sieben Jahren tauschen die Historiker Daniel Meßner und Richard Hemmer wöchentlich Geschichten aus der Vergangenheit aus. “Das Besondere daran: der eine weiß nie, was der andere ihm erzählen wird.” In der aktuellen Folge geht es um einen historischen Medienmacher, den Fotopionier Eadweard Muybridge.

2. Klimawandel: Berichterstattung zwischen Alarm und Aufklärung
(sr.de, Florian Mayer & Kai Schmieding, Audio: 16:06 Minuten)
Florian Mayer und Kai Schmieding sprechen mit dem “FAZ”-Wissenschaftsredakteur Joachim Müller-Jung über Probleme und Chancen einer objektiven Klimaberichterstattung: Was kann Journalismus zu diesem komplexen Thema beitragen? Und wie kann man der von Müller-Jung beobachteten zunehmenden “Klimamüdigkeit” begegnen?

3. Dagmar Berghoff, schauen Sie noch die Tagesschau?
(zeit.de, Jochen Wegner & Christoph Amend, Audio: 4:33:54 Stunden)
Dagmar Berghoff, eine Ikone des deutschen Fernsehens und erste Sprecherin der “Tagesschau”, ist zu Gast im “Zeit”-Podcast “Alles gesagt?”. In dem Gespräch blickt Berghoff auf ihre Karriere zurück, spricht über ihre Zeit bei der “Tagesschau” und persönliche Erlebnisse wie Begegnungen mit Prominenten sowie über ihre eigene Nachrichtenmüdigkeit. Außerdem erzählt Berghoff persönliche Anekdoten, etwa wie sie mal ein Angebot von RTL bekommen hat und wie sie über den Hockenheimring gerast ist.

Bildblog unterstuetzen

4. Persönlichkeitsrechte von Personen der Öffentlichkeit
(podcast04b645.podigee.io, Nadine Mannshardt & David Geßner, Audio: 46:42 Minuten)
Medienanwalt David Geßner und seine Kanzleikollegin Nadine Mannshardt unterhalten sich mit ihrer Mandantin Chethrin Schulze, die an zahlreichen Trash-TV-Formaten und Reality-Shows (“Love Island”, “Promi Big Brother”, “Kampf der Reality Stars”) teilgenommen hat: Wie viel persönliche Intimität muss geopfert werden, um das Publikum zu unterhalten oder zu informieren? Wie wirkt es sich auf die Beziehungen zu Partnern und Kindern aus, wenn diese ungewollt in die Öffentlichkeit gezerrt werden?

5. “Guter Journalismus ist vielfältig”
(fachjournalist.de, Aileen Gharaei, Audio: 12:04 Minuten)
Aileen Gharaei hat sich mit der Vorsitzenden der Neuen Deutschen Medienmacher*innen Ella Schindler unterhalten: “Warum ist Diversität in den Medienhäusern notwendig und sollte Voraussetzung sein? Und wie können Medienschaffende ohne internationale Biografie selbst eine diverse Berichterstattung mit ermöglichen bzw. diese unterstützen?”

6. Journalisten als Botschafter für ihre Medienhäuser
(youtube.com, Nina Mülhens, Video: 1:07:38 Stunden)
Moderatorin Nina Mülhens begrüßt im Frankfurter Presseclub Stefanie Michels, Leiterin des Social-Media-Ressorts der “FAZ”, und Vanessa Zaher, Pressesprecherin des Hessischen Rundfunks. Es geht dabei um die Frage, inwieweit Journalistinnen und Journalisten auch die Kommunikation mit ihrem Publikum übernehmen und als Botschafter der jeweiligen Medienmarke auftreten sollten.

KW 29/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Haben die Medien die AfD groß gemacht?
(br.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 27:07 Minuten)
Die AfD erfreut sich hoher Umfragewerte und Medienpräsenz, trotz deutlicher Einschätzungen durch den Verfassungsschutz. Jonathan Schulenburg hat sich mit dem Journalisten Johannes Reichart und dem Soziologen Wilhelm Heitmeyer über den Einfluss von Medien auf den Aufstieg der Partei und die Herausforderungen der Berichterstattung unterhalten. Heitmeyer kritisiert insbesondere das Alice-Weidel-Interview und -Cover des “Stern”. Außerdem beleuchtet der Politikberater Martin Fuchs den Erfolg der AfD in den Sozialen Medien.

2. Endlich “professionell”? Frauen im Fußball und die Medien
(deutschlandfunk.de, Mirjam Kid & Maximilian Rieger, Audio: 5:48 Minuten)
Seit dieser Woche läuft die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland, am Montag steht das erste Spiel des deutschen Teams an. Anlässlich des Turnierstarts wirft Maximilian Rieger im Gespräch mit Mirjam Kid einen Blick auf die mediale Berichterstattung über den Fußball der Frauen: Wie und wie ausführlich wird heutzutage berichtet? Und wie hörte sich das früher an?

3. Wo bleibt der positive Journalismus? Wie berichten die Medien über die Klimaproteste?
(youtube.com, Universität Göttingen, Vladimir Balzer, Video: 1:15:12 Stunden)
Im “Forum Wissen” der Universität Göttingen fand kürzlich eine von Klimaaktivistinnen und -aktivisten kuratierte Sonderausstellung zur Klimakrise statt, die vor Ort auf große Resonanz gestoßen sei, in Medien aber nur wenig Beachtung gefunden habe. Dies ist der Anlass für eine Podiumsdiskussion: “Wo bleibt der positive Journalismus? Welche Nachrichten bekommen die meiste Aufmerksamkeit? Welche Konsequenzen hat das für Protestbewegungen? Und: Wie ist die Rolle der Medien? Können sie beim Thema Klimakrise überhaupt neutral bleiben?”

Bildblog unterstuetzen

4. Polarisiert und parteiisch? Spanische Medien vor der Wahl
(sr.de, Florian Mayer & Michael Meyer, Audio: 15:48 Minuten)
Bei “Medien Cross und Quer” des Saarländischen Rundfunks unterhalten sich Florian Mayer und Michael Meyer mit Karin Janker, Madrid-Korrespondentin der “Süddeutschen Zeitung”. Anlass sind die bevorstehenden Wahlen in Spanien und der Umgang der spanischen Medien damit: Wie groß ist ihr Einfluss? Wie sehr unterstützen sie die rechte Opposition?

5. Was Content-Moderatoren ertragen müssen und Streiks in Hollywood
(wdr.de, Anja Backhaus, Audio: 43:14 Minuten)
Im WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” geht es um das, was Content-Moderatoren und -Moderatorinnen aushalten müssen, den Streik der Drehbuchautorinnen und -autoren, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Medienbranche, den Streit zwischen Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt und dem Herausgeber der “Berliner Zeitung” Holger Friedrich, die Diskussion um den Informantenschutz sowie die Hitze als willkommenes Thema zum Füllen des Sommerlochs.

6. Folgen des Streiks der Schauspielenden
(deutschlandfunknova.de, Tom Westerholt & Anna Wollner, Audio: 35:37 Minuten)
In Hollywood streiken derzeit die Drehbuchautorinnen und -autoren und die Schauspielerinnen und Schauspieler gleichzeitig – das hat es seit 63 Jahren nicht mehr gegeben. Bei dem Arbeitskampf geht es um Themen wie inflationsbedingte Lohnanpassungen, bessere Arbeitsbedingungen, Entschädigungen für Wiederholungen von Filmen und Serien auf Streamingportalen und den Schutz digitaler Persönlichkeitsrechte im Kontext der Künstlichen Intelligenz. Die Folgen des Streiks sind ausfallende Dreharbeiten, verschobene Filmstarts, abgesagte Interviewtermine und leere rote Teppiche bei Filmfestivals. Auch bei “Eine Stunde Film” treten Gastgeber und Gastgeberin gewissermaßen in den Streik: “Anstatt neue Kino- und Streamingportal-Tipps zu besprechen, stellen wir Filme und Serien aus den Mediatheken vor.”

Unsichtbarer Protest, Kein Geld für HateAid, Millionen für Medien

1. Stell Dir vor, es ist Protest und keiner kriegt’s mit
(uebermedien.de, Anne Haeming)
Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) protestieren 359 der 1.500 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter dem Motto “Wir sind nicht da” mit einer einwöchigen Arbeitsniederlegung. Die Aktion ist eine Reaktion auf die laufenden Tarifverhandlungen und die Forderungen nach besseren Honoraren, langfristigen Arbeitsverträgen und einer gerechteren Honorarverteilung. Trotz der Bedeutung des Protests für den Sender werde er in den offiziellen Kanälen des RBB nicht erwähnt, was Anne Haeming wie folgt kommentiert: “Indem das Unternehmen den Protest ignoriert, ist es, als existierten die Sorgen der Freien für das Haus nicht. Und die stellen immerhin über 40 Prozent des Teams. Bemerkenswert unsozial für eine öffentlich-rechtliche Anstalt mit gesamtgesellschaftlichem Auftrag.”

2. Grundprinzip verdrehte Fakten
(taz.de, Malene Gürgen)
Malene Gürgen kritisiert das von einem Milliardär finanzierte Medienportal “Nius” dafür, rechtspopulistische Inhalte zu fördern und Fakten zu verdrehen. Die Plattform, bei der auch der geschasste “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt aktiv ist, wähle Themen mit hohem empfundenen Empörungspotenzial aus, hetze gegen Minderheiten und versuche, die Klimakrise herunterzuspielen. Dabei werde “überspitzt, verkürzt, aus dem Zusammenhang gerissen und manchmal auch schlicht gelogen”.

3. Bundesjustizministerium streicht Förderung für Beratung bei Online-Hass
(hateaid.org)
Die Organisation HateAid unterstützt Betroffene von digitaler Gewalt durch Beratung und Prozesskostenfinanzierung und wurde für diese Arbeit bisher vom Bundesjustizministerium mit 600.000 Euro gefördert. Diese Förderung soll nun den Kürzungsplänen der Bundesregierung zum Opfer fallen, was massive Einschränkungen für die Beratungsarbeit von HateAid bedeute: “Die Sparmaßnahmen treffen das Herzstück unserer Arbeit: die Betroffenenberatung. Das ist angesichts stetig steigender Fallzahlen ein katastrophales Zeichen. Und es spielt denjenigen in die Hände, die digitale Gewalt gezielt einsetzen, um die Polarisierung der Gesellschaft voranzutreiben”, so Josephine Ballon, Leiterin der Rechtsabteilung bei HateAid.

Bildblog unterstuetzen

4. So viel öffentliches Geld bekamen Medien 2022
(kobuk.at, Yilmaz Gülüm)
Yilmaz Gülüm wollte wissen, welches Medium in Österreich wie viel öffentliches Geld erhält, doch diese Frage sei nicht so einfach zu beantworten. Die Medienförderung in Österreich sei vielschichtig und umfasse verschiedene Bereiche wie die Förderung des digitalen Wandels, den Privatrundfunkfonds und die Presseförderung für Printmedien. Insgesamt habe die öffentliche Hand im vergangenen Jahr mehr als 200 Millionen Euro ausgegeben. Gülüm hat die stattlichen Fördersummen genauer unter die Lupe genommen, und die Ergebnisse sind ziemlich erschütternd.

5. Verbot von SWR-App Newszone aufgehoben
(verdi.de)
Das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart erlaubt dem öffentlich-rechtlichen SWR, seine Nachrichten-App “Newszone” wieder anzubieten, nachdem das Landgericht Stuttgart sie erst verboten hatte. 16 Zeitungsverlage hatten der App eine zu große Presseähnlichkeit vorgeworfen. Das OLG betonte, dass vor der Anrufung staatlicher Gerichte ein Einigungsverfahren hätte stattfinden müssen.

6. Hauptberuf Literaturwissenschaftler, Nebenberuf Kulturjournalist
(fachjournalist.de, Ulrike Bremm)
Im Gespräch mit dem “Fachjournalist” schildert der Literaturwissenschaftler und Kulturjournalist Johannes Franzen seinen Weg aus der Wissenschaft in den Journalismus. Er weist auf die finanziellen Herausforderungen im Kulturjournalismus hin, da die Werbeeinnahmen zurückgehen und Hochschulangehörige oft für geringe Honorare oder gar umsonst schreiben. Franzen glaubt, dass der Kulturjournalismus trotz der Digitalisierung und der Präsenz von Künstlicher Intelligenz einen einzigartigen Stil und Sound behält, der von maschinellen Systemen nicht reproduziert werden kann.

Niederlage für “Spiegel”, Erfundene Debatte, “Politico Deutschland”

1. Berichterstattung über Till Lindemann: Niederlage für den “Spiegel”
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie bei “DWDL” zu lesen ist, hat der “Spiegel” eine empfindliche juristische Niederlage erlitten, was die Berichterstattung über den Rammstein-Sänger Till Lindemann anbelangt. Das Landgericht Hamburg habe dem “Spiegel” untersagt, “den Verdacht zu erwecken, Till Lindemann habe Frauen bei Konzerten der Gruppe ‘Rammstein’ mithilfe von K.O.-Tropfen/Drogen/Alkohol betäubt oder betäuben lassen, um ihm zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an den Frauen vornehmen zu können”, heißt es in einer Pressemitteilung der Lindemann vertretenden Kanzlei.

2. Die erfundene Debatte, ob Frauen in der Öffentlichkeit Eis essen dürfen
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier befasst sich bei “Übermedien” mit den Reaktionen auf eine Kolumne (nur mit Abo lesbar) eines Journalisten aus Syrien in der “Süddeutschen Zeitung”, der als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist und der seine Anpassung an deutsche Normen und Gewohnheiten beschreibt. Niggemeier kritisiert, dass rechte und rechtsextreme Akteure die Kolumne missinterpretieren und als Argument gegen die Aufnahme von Geflüchteten verwenden. Sein Fazit: “Schlimm ist, dass wir es hinnehmen, dass ein Kolumnist, der vor Jahren aus Syrien nach Deutschland geflohen ist und eine sehr ehrlich wirkende Kolumne über seine Integration schreibt und darüber, von welchen früheren Überzeugungen und Gewohnheiten er sich verabschiedet hat, nun dargestellt wird wie das Paradebeispiel für einen der vielen bösen Ausländer, die angeblich unser Land kaputt machen mit ihrer Taliban-Kultur.”

3. “Politico Deutschland”: Springer kündigt baldigen Start an
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Wie Kurt Sagatz im “Tagesspiegel” berichtet, will Springers Politik-Informationsdienst “Politico” noch in diesem Jahr in Deutschland starten. Die Redaktion werde mit Gabor Steingarts Medienmarke “Media Pioneer”, an der Springer beteiligt ist, zusammenarbeiten und neben Politik auch die Bereiche Energie und Technologie abdecken. Springer-Chef Mathias Döpfner hoffe, dass “Politico” zur “Vielfalt, Unberechenbarkeit und Qualität des politischen Journalismus in Deutschland” beitrage.

Bildblog unterstuetzen

4. Freie machen Urlaub
(taz.de, Erica Zingher)
Erica Zingher berichtet in der “taz” über die gescheiterten Tarifgespräche der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RBB. Rund 350 der 1.500 Freien des Senders hätten sich für einen Spontanurlaub abgemeldet. Die Aktion unter dem Titel “Wir sind nicht da” könne in den nächsten Tagen zu Lücken und nötigen Wiederholungen im Programm führen, da weniger Reporter und Reporterinnen unterwegs seien.

5. Klimajournalistin: Medien müssen Wetter und Klimakrise zusammen denken
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 23:13 Minuten)
Leonie Sontheimer, Mitbegründerin des “Netzwerks Klimajournalismus”, fordert im Deutschlandfunk eine klarere mediale Darstellung des Zusammenhangs zwischen Extremwetter und Klimakrise. Sie kritisiert eine oft irreführende Bebilderung von Hitzemeldungen und plädiert für eine optische Umsetzung, die die Auswirkungen der Hitze realistisch zeigen soll. Darüber hinaus sieht Sontheimer das Klima als eine Dimension, die in der Berichterstattung immer berücksichtigt werden müsse, ähnlich wie Menschenrechte oder Demokratie.

6. Innenministerium prüft Bußgeldverfahren gegen Telegram
(spiegel.de, Max Hoppenstedt & Marcel Rosenbach)
Wie der “Spiegel” berichtet, prüft das Bundesinnenministerium ein Bußgeldverfahren gegen den Messengerdienst Telegram, weil dieser sich weigere, Bestandsdaten verdächtiger Nutzer und Nutzerinnen an deutsche Sicherheitsbehörden herauszugeben. Die Bundesregierung plane nun, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene gegen Telegram vorzugehen. Der Streit zwischen Bundesregierung und Messengerdienst dauere seit Beginn der Ampelregierung an. Trotz anfänglicher Anzeichen der Zusammenarbeit habe Telegram laut der Analyseorganisation Cemas die Bemühungen, extremistische Kanäle zu löschen, deutlich reduziert.

KW 28/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Rammstein: Der Kampf um die Wahrheit
(ndr.de, Manuel Biallas & Inga Mathwig, Video: 18:58 Minuten)
Die Berichterstattung über den Fall Till Lindemann bewegt sich häufig im Spannungsfeld zwischen Verdachtsberichterstattung und Unschuldsvermutung. Das Medienmagazin “Zapp” hat untersucht, welche Akteure die öffentliche Debatte bestimmen: Wie sammeln Journalistinnen und Journalisten Informationen? Und mit welchen Mitteln prägen Anwälte und Krisenberaterinnen das öffentliche Bild?

2. Klimawandel – so (un)wichtig ist er deutschen Medien
(ardaudiothek.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 23:17 Minuten)
Wie gehen Medien mit dem Thema Klima und insbesondere mit dem Klimawandel um? Darüber spricht Jonathan Schulenburg mit dem Datenanalyse-Spezialisten Stefan Paulus und der freien Journalistin Leonie Sontheimer, Mitbegründerin des Netzwerks Klimajournalismus.
Passend dazu ein Videotipp: Auf der re:publica hat Stefan Paulus einen interessanten Vortrag über seine Analysen gehalten: So berichten Spiegel, FAZ und Co. über den Klimawandel (youtube.com, Video: 26:31 Minuten).

3. Zu viele LGBT-Themen im Programm?
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider, Audio: 39:59 Minuten)
Der Deutschlandfunk greift regelmäßig Kritik von Hörerinnen und Hörern auf und diskutiert sie im Medienpodcast “Nach Redaktionsschluss”. Diesmal kommt ein Hörer zu Wort, der der Meinung ist, dass im Deutschlandradio viel zu oft über sexuelle Minderheiten berichtet wird. Stimmt sein Eindruck? Und warum ärgert ihn das? Darum geht es im Gespräch mit den Deutschlandradio-Journalistinnen Christine Watty und Annika Schneider.

Bildblog unterstuetzen

4. Rolle der Medien bei der Flut und Probleme beim NRW-Lokalfunk
(wdr.de, Sebastian Sonntag, Audio: 47:54 Minuten)
Das WDR5-Medienmagazin “Töne, Texte, Bilder” beschäftigt sich unter anderem mit der Rolle der Medien bei der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor zwei Jahren. Der Journalist Marius Reichert stammt selbst aus dem damals heftig betroffenen Ahrtal und hat beobachtet, wie internationale Medien tagelang mit einer unglaublichen Intensität und in allen Medienformen vom Ort der Katastrophe berichteten. Weitere Themen der Sendung: NRW-Lokalfunk in Schwierigkeiten sowie von der Künstlichen Intelligenz kopierte Stimmen.

5. Wie veraltet ist die Messung der Radio-Einschaltquote?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 17:58 Minuten)
Die halbjährlich erscheinende Media-Analyse Audio weist die Hörerzahlen der Radiosender aus. Die Radiosender suchen sich aus diesem Zahlenwerk gerne die für sie passenden Werte heraus, um sich gegenüber der Werbewelt als Gewinner zu feiern. Wie verlässlich sind diese Zahlen, wenn es keine Verlierer zu geben scheint? Und wie aktuell und aussagekräftig ist die Erhebung wirklich? Darüber spricht Holger Klein mit der Kommunikationswissenschaftlerin Anna Schnauber-Stockmann, die vor ihrer wissenschaftlichen Karriere selbst in der Markt- und Meinungsforschung tätig war.

6. Nach 7 Jahren: Ciao funk!
(youtube.com, Y-Kollektiv, Video: 7:36 Minuten)
Vor sieben Jahren startete ein Kollektiv von Reporterinnen und Reportern den Youtube-Kanal “Y-Kollektiv”, ein öffentlich-rechtliches, journalistisches Angebot mit Recherchen für das jüngere Onlinepublikum. Nun wechselt der Kanal sein digitales Zuhause: “Ab sofort findet ihr uns primär in der ARD Mediathek. Unsere größeren Recherchen gibt’s in ihrer vollen Länge ab sofort nur noch da. Und zwar alles montags.”

KW 25/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug, diesmal mit dem Schwerpunkt auf der zurückliegenden Jahreskonferenz der Journalistinnen- und Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Machtmissbrauch, Imageschaden, Braindrain – Wohin geht’s mit Springer?
(youtube.com, Silke Burmester, Video: 53:13 Minuten)
Bei der Podiumsdiskussion zur Zukunft des Axel-Springer-Verlags geht es unter anderem um die strukturellen Probleme der Redaktionen von “Bild” und “Welt”: Wie unabhängig können Journalistinnen und Journalisten bei Springer arbeiten, und welche Rolle spielen dabei der Verleger Mathias Döpfner und die Chefredaktionen? Welche Folgen hat es, wenn immer mehr Recherchejournalisten und -journalistinnen das Unternehmen verlassen, und der Verlag Schwierigkeiten hat, qualifiziertes Personal zu finden? Es diskutieren Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von “Correctiv” und zuvor Mitarbeiterin der “Welt”, Journalistikprofessor Volker Lilienthal und Pia Stendera, Reporterin, Autorin und Podcasterin (“Boys Club – Macht & Missbrauch bei Axel Springer”).

2. Schon lange geplant? Die Zerschlagung von Gruner+Jahr und die Folgen
(youtube.com, Steffen Grimberg, Video: 1:00:23 Stunden)
Gruner + Jahr war einst ein Gigant in der Zeitschriftenbranche mit so bekannten und reichweitenstarken Titeln wie “Stern”, “Brigitte” und “Geo”, doch spätestens mit der Übernahme durch RTL/Bertelsmann sind diese Zeiten vorbei. Wann begann der Niedergang? Und wer hat welche Fehler gemacht? War die Zerschlagung von Gruner + Jahr von Bertelsmann strategisch geplant? Oder war sie eine notwendige Maßnahme zur Rettung des Restgeschäfts, wie Bertelsmann-Chef Thomas Rabe behauptet? Darüber diskutieren der freie Journalist Thomas Schuler, der viel zu Gruner + Jahr recherchiert hat, der frühere “Geo”-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede, die Gewerkschafterin Tina Fritsche sowie die freie Journalistin Verena Carl, die für verschiedene G+J-Magazine geschrieben hat und schreibt.

3. Berichten über #metoo – zwischen Betroffenen, Medienanwält:innen und Gerichten
(youtube.com, Stefanie Dodt, Video: 1:05:11 Stunden)
Am Beispiel des Rammstein-Sängers Till Lindemann werde deutlich, wie schwierig das Berichten über (mögliche) #metoo-Fälle und Verdachtsberichterstattung im Allgemeinen sind. Wie gelingt der Spagat zwischen journalistischem Anspruch und juristischen Grenzen? Welche Schlüsse ziehen deutsche Medienhäuser aus den Reaktionen von Beschuldigten und Gerichten? Darüber diskutieren Sascha Sajuntz (Rechtsabteilung “Spiegel”), Lena Kampf (Investigativressort “Süddeutsche Zeitung”) und Sonja Süß (Hessischer Rundfunk).

Bildblog unterstuetzen

4. Wie eine zeitgemäße Klimaberichterstattung aussehen müsste – und warum es sie bis heute nicht gibt.
(youtube.com, Oda Lambrecht, Video: 1:06:53 Stunden)
Im Panel zur Klimaberichterstattung diskutieren Barbara Junge von der “taz”, Wulf Schmiese vom ZDF, Oliver Haustein-Teßmer von der “Lausitzer Rundschau” und Gabriele Holzner vom Hessischer Rundfunk über den richtigen Umgang von Medien mit diesem wichtigen Thema. Wichtige, weil belebende Teilnehmerin der Runde ist die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die für ihre unbequemen, aber berechtigten Hinweise und Fragen bekannt ist.

5. Eine verminte Recherche – Wer sprengte die Nord-Stream-Pipelines?
(youtube.com, Svea Eckert, Video: 1:11:12 Stunden)
Wer ist für den Anschlag verantwortlich, bei dem beide Stränge der Ostseepipeline Nord Stream 1 und einer der beiden Stränge von Nord Stream 2 zerstört wurden? In letzter Zeit deckten verschiedene Redaktionen vor allem Spuren auf, die in Richtung Ukraine deuten (was nicht zwingend heißen muss, dass dort auch die Urheberschaft liegt). Entsprechend wachse der Druck auf die deutsche Politik und die Medien, die zu diesem Thema recherchieren. Es diskutieren Jörg Schmitt (“Süddeutsche Zeitung”), Jörg Diehl (“Spiegel”) und Holger Stark (“Zeit”). Ein spannender Einblick in eine brisante Thematik, die an einen Krimi erinnert.

6. Vom Yps-Gimmick bis zur Oper: Die Top 10 der innovativen Formate im Journalismus
(youtube.com, Christian Fuchs & Jonathan Sachse, Video: 57:53 Minuten)
Christian Fuchs (“Zeit”) und Jonathan Sachse (“Correctiv”) stellen verschiedene herausragende Beispiele für innovative Formate im Journalismus vor. Das Spektrum reicht von Live-Formaten über Graphic Novels bis hin zu Comedy-Videos und Newsgames.

Medienereignis U-Boot-Suche, Keine Fragen zugelassen, Neue Satire-Opfer

1. Medienereignis U-Boot-Suche
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Sebastian Wellendorf, Audio: 7:09 Minuten)
Wenn, wie in der vergangenen Woche, ein überfülltes Boot kentert und Hunderte Menschen ertrinken, die auf der Flucht sind, ist das Medien nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit wert wie die Suche nach einem Tauchboot mit fünf Insassen, das reichen Menschen einen Unterwasserausflug zur Titanic verspricht. Der Deutschlandfunk hat mit Experten und Expertinnen über die Gründe dieses Phänomens gesprochen.

2. “Ein beispielloser Anschlag auf die Pressefreiheit”
(falter.at, Florian Klenk)
Der österreichische Investigativjournalist Franz Miklautz deckte unter anderem auf, dass sich ein Magistratsdirektor in nur einem Jahr rund 70.000 Euro für Überstunden auszahlen ließ. Damit zog Miklautz den Zorn der Klagenfurter Mächtigen auf sich, die ihn anzeigten. Er sei kein Journalist, sondern ein Krimineller, der Amtsgeheimnisse verraten habe. Damit nicht genug: Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ließ seine “Mobiltelefone, Computer, Tablets oder andere internetfähige Geräte und dergleichen” beschlagnahmen – ein “beispielloser Justizskandal”, wie Florian Klenk schreibt.

3. Keine Fragen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert, dass bei einer Pressekonferenz mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang vom Kanzleramt keine Fragen zugelassen wurden: “Dass der deutsche Regierungschef die Regeln seiner chinesischen Gäste offenbar bereitwillig übernimmt und bei einer Pressekonferenz gestern in seinem Kanzleramt keine Fragen zulässt, ist ein Affront. Die anwesenden Korrespondenten wurden zu Statementempfängern degradiert. Dafür hätten sie sich nicht auf den Weg ins Kanzleramt machen müssen.”

Bildblog unterstuetzen

4. Haben wir denn gar nichts gelernt aus der Ära Trump?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 27:24 Minuten)
Eigentlich hätten Redaktionen in den Trump-Jahren viel über den medialen Umgang mit dem damaligen US-Präsidenten lernen können und müssen, doch mit der aktuellen Anklage gegen Donald Trump scheint vieles vergessen. Hunderte von Reporterinnen und Reportern blasen selbst die belanglosesten Beobachtungen zu vermeintlich berichtenswerten Nachrichten auf und schenken Trump eine unangemessene Aufmerksamkeit. Holger Klein spricht mit dem “Tagesthemen”-Moderator und USA-Kenner Ingo Zamperoni über das Problem, das oft auch ein Dilemma ist.

5. Theodor-Wolff-Preise in fünf Kategorien vergeben
(zeit.de)
Gestern wurde der Theodor-Wolff-Preis, eine der wichtigsten Auszeichnungen im deutschen Journalismus, vom Verband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger vergeben. Ausgezeichnet wurden Dunja Ramadan für “Der Garten und der Dschungel” (“Süddeutsche Zeitung”, nur mit Abo lesbar), Moritz Aisslinger für “Dem Sturm ausgeliefert” (“Zeit”) und Julia Ruhnau für “Endlevel Hass” (“Nürnberger Nachrichten”, nur mit Abo lesbar), Jan Georg Plavec und Simon Koenigsdorff für ihr digitales Angebot “Klimazentrale Stuttgart” (“Stuttgarter Zeitung”/”Stuttgarter Nachrichten”) sowie Daniel Brössler für sein Stück “Schreckliche neue Welt” (Süddeutschen Zeitung, nur mit Abo lesbar).

6. Die neuen Opfer der Satire: Jetzt wird auch nach unten kritisiert
(pnp.de, Raimund Meisenberger)
Raimund Meisenberger hat einen lesenswerten Essay über den Zustand des Kabaretts in Deutschland geschrieben. Er stellt fest: “Seit Hofnarrs Zeiten war es das Privileg der Satire, zur Abwechslung mal die Mächtigen an den Pranger zu stellen. Mancher Satiriker (und andersrum auch mancher Politiker) heute praktiziert das Gegenteil und kritisiert nicht mehr die Mächtigen, sondern die de facto Machtlosen – Minderheiten, die durch ihre pure Existenz ein Beispiel geben, dass die Dinge auch anders sein könnten und dass der Status quo weder sakrosankt noch alternativlos ist.”

“Bild” auf Schrumpfkurs, Zum Scheitern verurteilt?, Wärmepumpen

1. »Bild« auf Schrumpfkurs
(spiegel.de)
Der Axel-Springer-Verlag will bei der “Bild”-Zeitung einen radikalen Schnitt vollziehen und kündigt einen tiefgreifenden Umbau an. Sechs der bisher 18 Regionalausgaben sollen eingestellt und Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen werden. In einer Mail, die dem “Spiegel” vorliegt, wird als Grund auch der verstärkte Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) genannt: “Wir müssen uns damit leider auch von Kollegen trennen, die Aufgaben haben, die in der digitalen Welt durch KI und/oder Prozesse ersetzt werden oder sich in dieser neuen Aufstellung mit ihren derzeitigen Fähigkeiten nicht wiederfinden”.

2. “Wir haben hier verdammt nochmal niemanden, der …”
(twitter.com, Johannes Hillje)
“Wir haben hier verdammt nochmal niemanden, der weiß, wie so eine Wärmepumpe funktioniert”, soll “Bild”-Chefredakteurin Marion Horn laut “Süddeutscher Zeitung” (nur mit Abo lesbar) in einer Konferenz mit der Belegschaft gesagt haben. Da kann man sich nur wundern: Angesichts der Tatsache, dass die “Bild”-Redaktion seit Monaten und nahezu täglich eine angstschürende und verunsichernde Kampagne gegen die Wärmepumpen-Pläne von Robert Habeck (“Heiz-Hammer” etc.) fährt, “ist das gleichzeitig das Ehrlichste und Erbärmlichste, was man als Bild-Chefredakteurin sagen konnte”, wie der “6-vor-9”-Kurator auf Twitter anmerkte. Johannes Hillje stellt Horns Aussage ein Screenshot eines Bild.de-Artikels gegenüber, in dem ironischerweise die Erklärung versprochen wird, “warum Wärmepumpen dem Klima erstmal NICHTS bringen” (Schreibweise im Original).

3. Zum Scheitern verurteilt
(taz.de, Erica Zingher)
In der “taz” äußert Erica Zingher ihre Bedenken hinsichtlich der frisch gewählten RBB-Intendantin Ulrike Demmer: “Demmer wird ihre Position noch so gut ausfüllen können, Kri­ti­ke­r:in­nen werden ihr immer wieder ihre Vergangenheit als Regierungssprecherin vorwerfen. Der Sender macht sich in Zeiten, in denen er um das Vertrauen der Bevölkerung kämpfen muss, maximal angreifbar.”

Bildblog unterstuetzen

4. Zunehmende Probleme für China-Korrespondenten
(faz.net, Hinnerk Feldwisch-Drentrup)
Hinnerk Feldwisch-Drentrup schreibt in der “FAZ” über die zunehmenden Probleme ausländischer Korrespondentinnen und Korrespondenten in China. Der Club der Auslandskorrespondenten in China befürchte, dass das chinesische Regime indische Medien vollständig aus dem Land drängen könnte. Medien aus Australien und Kanada seien bereits nicht mehr im Land mehr vertreten.

5. Internationale Top 5 der Vergessenen Nachrichten
(derblindefleck.de)
Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) hat ihre “Internationalen Top 5 der vergessenen Nachrichten 2023” vorgestellt. Dabei handelt es sich um Themen und Geschichten, die aus Sicht der INA in der medialen Berichterstattung weitgehend unsichtbar geblieben sind, obwohl sie von gesellschaftlicher Bedeutung sind. Auf den ersten drei Plätzen: Das Pegasus-Projekt, das als “mächtigste Cyber-Waffe der Welt” gilt, die persönlichen Risiken von Umweltaktivismus für die beteiligten Menschen sowie der Umgang mit Künstlicher Intelligenz und deren Auswirkungen auf Beschäftigte und Ökosysteme.

6. Günther Jauch enthüllt nach 27 Jahren noch einmal einen bekannten ZDF-Skandal
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Wie in einigen Medien zu erfahren ist, hat der TV-Moderator Günther Jauch in einem Interview Unfassbares über die politische Einflussnahme beim ZDF enthüllt. Gut, dass Medienkritiker Stefan Niggemeier ein gutes Gedächtnis hat: “Die Geschichte ist wirklich unfassbar und deshalb ist es auf den ersten Blick nachvollziehbar, dass sie heute auf vielen Nachrichtenseiten steht. Sie ist aber nicht nur unfassbar, sondern auch alt und – bekannt. Sie machte nämlich auch vor 27 Jahren schon Schlagzeilen.”

KW 22/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Was für eine Realität konstruieren die Reportagen von “Funk”?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 24:30 Minuten)
Wie vergangenen Mittwoch in den “6 vor 9” zu lesen war, hat sich eine neue Studie der Otto Brenner Stiftung (PDF) die journalistischen Machart und Qualität der öffentlich-rechtlichen Reportageformate von “Funk” genauer angeschaut. Holger Klein sprach nun im “Übermedien”-Podcast mit dem Autor der Studie, Janis Brinkmann von der Hochschule Mittweida, über die Ergebnisse seiner Untersuchung.

2. Justiz-Journalismus heute – der Autor Ronen Steinke im Gespräch
(swr.de, Max Bauer, Audio: 14:14 Minuten)
Beim “SWR1 Radioreport Recht” ist Ronen Steinke zu Gast, Buchautor und Redakteur bei der “Süddeutschen Zeitung”. Es geht im weitesten Sinne um Rechtsjournalismus. Wie kommt man zur politischen Seite des Rechts? Steinke erzählt von seinem Weg vom Juristen zum Journalisten.

2. ZDF Magazin Royale über Twitter
(zdf.de, ZDF Magazin Royale, Video: 32:44 Minuten)
Jan Böhmermann beschäftigt sich im “ZDF Magazin Royale” mit Twitter nach der Übernahme durch Elon Musk: “Warum hat man auf einmal so viele rechte Accounts in der Timeline als Empfehlung? Warum werden die Accounts, denen man folgt, teilweise nur noch spärlich angezeigt? Wie politisch ist der Kauf der Plattform wirklich?” Begleitend hat die Redaktion eine Website eingerichtet, auf der auch die in der Sendung erwähnte Studie (PDF) zu finden ist.

Bildblog unterstuetzen

4. Berichten Medien zu oberflächlich über parteiinterne Willensbildung?
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 34:39 Minuten)
Beim Deutschlandfunk hat sich eine Hörerin gemeldet, die selbst in der Berliner SPD aktiv ist und die mit der politischen Berichterstattung zum SPD-Mitgliederentscheid zum Thema Große Koalition in Berlin nicht einverstanden ist. Berichten Medien zu oberflächlich über die innerparteiliche Willensbildung? Mit den Publizisten Albrecht von Lucke und René Martens diskutiert sie über das Zusammenspiel von Politik und Medien.

5. Community Management: Warum ist es so wichtig?
(br.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 23:17 Minuten)
Bei “BR24 Medien” geht es um Community Management: “Wie funktioniert gutes Community Management? Und müssten wir Medien nicht mehr unsere Leserinnen und Zuhörer miteinbringen?” Darüber spricht Jonathan Schulenburg mit Anne Hemmes, die das Community Management bei BR24 leitet, und mit Julia Meyer, die das Community Management bei “Zeit Online” verantwortet.

6. Atomkrieg – Der Talk
(zdf.de, Browser Ballett, Video: 29:03 Minuten)
Zum Schluss noch etwas Satirisches: Das Team vom “Browser Ballett” hat eine “Markus-Lanz”-Sendung nachgebaut, bei der es um nichts Geringeres als einen Atomangriff aus Russland geht. Als Talkgäste mit dabei: ein TV-Philosoph, eine Altfeministin, ein Schauspieler und eine Klimaaktivistin.

KW 21/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Presseförderung: Muss der Staat den Verlagen helfen?
(ardaudiothek.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 25:21 Minuten)
Die deutschen Zeitschriftenverlage haben es derzeit nicht leicht: Auf der einen Seite sinken die Anzeigenerlöse, auf der anderen steigen die Energie- und Papierkosten. Sollte der Staat finanziell einspringen? Und wer wäre dafür zuständig? Jonathan Schulenburg spricht mit Sigrun Albert, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger. Außerdem in der Sendung: Erhard Grundl, medienpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, und Christopher Buschow, Juniorprofessor für Organisation und vernetzte Medien an der Universität Weimar.

2. Wie und warum schüren Medien Angst vor dem geplanten Heizungsgesetz?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 24:07 Minuten)
Malte Kreutzfeldt ist Redakteur bei “Table.Media”. Dort beobachtet und analysiert er die deutsche Energie- und Wirtschaftspolitik sowie die Grünen. Zuvor war er Redakteur, Ressortleiter und Parlamentskorrespondent bei der “taz”. Im “Übermedien”-Podcast spricht Holger Klein mit Kreutzfeldt über die medial geschürte Angst vor dem neuen Heizungsgesetz: “Fallen Medien auf eine Kampagne rein? Warum regen sich jetzt auf einmal alle auf, obwohl die Pläne der Koalition zum Heizungsaustausch nicht neu sind? Und wer denkt eigentlich vor lauter Heizungspanik noch an die Klimakrise?”

3. Prof. Dr. Wessels über ChatGPT und die Folgen für Bildung und Kunst
(denkangebot.org, Katharina Nocun, Audio: 51:51 Minuten)
Doris Weßels ist Wirtschaftsinformatikerin und beschäftigt sich unter anderem mit den Entwicklungen beim Natural Language Processing (PDF) und den daraus resultierenden Folgen für den Bildungsbereich. Sie ist zu Gast im Podcast “Denkangebot” und spricht dort über ChatGPT sowie die Konsequenzen für Bildung und Kunst: Was bedeutet Künstliche Intelligenz für unsere Gesellschaft? Müssen wir diese neuen Technologien regulieren? Und wenn ja, wie?

Bildblog unterstuetzen

4. Heide Sommer – “Ich habe mir die Schokoladenseiten von den Bäumen gepflückt”
(ardaudiothek.de, Jagoda Marinić, Audio 1:44:11 Stunden)
Heide Sommer kam 1963 zur Wochenzeitung “Die Zeit”, wo sie für ihren späteren Ehemann Theo Sommer arbeitete. Anschließend wechselte sie zum “Spiegel” und assistierte dort Rudolf Augstein und Günter Gaus. Wie empfand Sommer die Dominanz der prominenten Männer? Wann wurden ihr die sexuellen Avancen zu viel? Waren sie es überhaupt? Und warum blickt sie – mit viel Abstand und Gelassenheit – so gnädig auf vieles, was heute zum Aufschrei führen würde? Darum und um vieles mehr geht es im Gespräch mit Jagoda Marinić bei “Freiheit Deluxe”.

5. Manuel Stark | Journalist und Autist | Das ist das besondere am Podcast “nicht witzig”
(ardmediathek.de, Jens Wolters, Video: 36:17 Minuten)
Manuel Stark ist freier Journalist, Gründungsmitglied und Autor einer unabhängigen Agentur für deutschsprachigen Erzähljournalismus. Als Autist könne er mit Humor nicht viel anfangen, weil er ihn meistens einfach nicht verstehe. Deshalb spreche er jede Woche im SWR-Podcast “nicht witzig” mit Comedians über das, was Menschen zum Lachen bringt. Für “SWR1 Leute” gibt er aber erst einmal selbst Auskunft darüber, was ihn antreibt und was das Besondere an “nicht witzig” ist.

6. Boris Inanici – Leiter Sportgroßprojekte WDR / Sportschau (ARD)
(podcast.de, Lisabell Shewafera, Audio: 34:27 Minuten)
Im Podcast “Inside Medien” spricht Lisabell Shewafera mit Boris Inanici, der für die ARD große Sportprojekte wie die Fußball-Europameisterschaft verantwortet. Zuvor berichtete Inanici als Sportjournalist bereits von Fußball- und Handball-Weltmeisterschaften rund um den Globus und kann auf ein spannendes Berufsleben zurückblicken.

Blättern:  1 ... 9 10 11 ... 44