Suchergebnisse für ‘Julian Reichelt’

“Nius” steigt beim “Exxpress” ein, Pocher, ChatGPT auf Einkaufstour

1. Julian Reichelts “Nius” steigt bei Wiener “Exxpress” ein
(derstandard.at, Harald Fidler)
Wie der “Standard” berichtet, steigt “Nius”, das rechtslastige Krawallportal des ehemalige “Bild”-Chefredakteurs Julian Reichelt, beim österreichischen “Exxpress” ein. Die hinter “Nius” stehende Vius SE übernehme “zum Start einer Kooperation” 25 Prozent am “Exxpress”. Harald Fidler resümiert recht treffend: “Es wächst zusammen, was zusammengehört.”

2. Keine Bühne mehr für Pocher
(taz.de, Carolina Schwarz)
Der Entertainer Oliver Pocher hat bei einer SWR-Veranstaltung eine Zuschauerin gedemütigt und dies anschließend auf Instagram zur Schau gestellt. Der öffentlich-rechtliche Sender reagierte erst zögerlich, dann distanzierte er sich ein wenig. Ein Armutszeugnis, findet Carolina Schwarz in der “taz”: “Denn wer Menschen, die jahrelang mit Sexismus und anderen Diskriminierungsformen ihr Geld verdienen, eine Bühne bietet, der hat es nicht anders gewollt. Wenn die Öffentlich-Rechtlichen wirklich Verantwortung übernehmen wollen, sollten sie künftig überlegen, wem sie eine Bühne bieten möchten.”

3. ChatGPT bekommt Zugriff auf »Wall Street Journal« und »Times«
(spiegel.de)
OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, habe eine Kooperation mit Rupert Murdochs News Corp geschlossen. Diese beinhalte den Zugriff auf aktuelle Artikel und Archivmaterial unter anderem des “Wall Street Journal”, der Londoner “Times”, der “New York Post” und der “Sun”. Ähnliche Vereinbarungen gebe es bereits mit dem deutschen Axel-Springer-Konzern, der französischen Zeitung “Le Monde” und der “Financial Times”.

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4. “Journalismus ohne Datenjournalismus wäre heute unvollständig”
(fachjournalist.de, Ulrike Bremm)
Christian Endt ist stellvertretender Leiter des Ressorts Daten und Visualisierung bei “Zeit Online”. Im Interview mit dem “Fachjournalist” spricht er unter anderem über sein Verständnis von Datenjournalismus, die Herausforderungen und Chancen seines Berufs und die Frage, an welchen Stellen ihm Künstliche Intelligenz die Arbeit erleichtert.

5. Bundeskabinett beschließt Roths Entwurf zum Filmförderungsgesetz
(faz.net, Andreas Kilb)
Das Bundeskabinett habe den von Kulturstaatsministerin Claudia Roth vorgelegten Entwurf für ein neues Filmförderungsgesetz beschlossen, das Steuererleichterungen und Pflichtförderungen für Produktionsfirmen sowie eine Investitionsverpflichtung für Fernsehsender und Streamingdienste vorsehe. Das Gesetz stehe jedoch vor Herausforderungen: “Die Steueranreize will der Bund durch Erleichterungen bei der Körperschaftsteuer setzen, die den Ländern zusteht, welche dafür einen Ausgleich verlangen. Eine Einigung Roths mit den Sendern und Streamingdiensten steht ebenfalls noch aus.”

6. Die große Grundgesetz-Lobhudelei
(deutschlandfunk.de, Matthias Dell, Audio: 4:01 Minuten)
Deutschlandfunk-Kolumnist Matthias Dell findet den Großteil der Beiträge zum 75-jährigen Bestehen des Grundgesetzes zu langweilig und meint, auch den Grund dafür zu kennen: “Der Jubiläumstext muss zwei Sachen gleichzeitig machen: informieren und feiern. Was zur Folge hat, dass das Informieren die Laune nicht zu sehr trüben darf. Man kennt das von privaten Geburtstagsfeiern – da sind Reden auf die Jubilarin auch nicht dazu gedacht, am Tag des Festes die problematischen Teile ihres Charakters herauszustreichen.”

7. 200.000 Euro Entschädigung nach KI-Interview mit Michael Schumacher
(radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 3:47 Minuten)
Als siebter und zusätzlicher Link, weil in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator die Entschädigungszahlung der Funke Mediengruppe an Ex-Rennfahrer Michael Schumacher und dessen Familie wegen eines vermeintlichen, mit Hilfe von KI erfundenen Interviews: “Die Chefredakteurin verteidigte sich damit, dass sie mit ihrer Lügengeschichte lediglich den ‘Erwartungshorizont’ ihrer Leserschaft bedient habe. ‘Erwartungshorizont’ – das ist besorgniserregend zynisch, wie ich finde.”

Journalismus stirbt im Kleinen, EU ermittelt, Sparmaßnahmen

1. “Würde mir stärkeren Innovationsgeist wünschen”
(deutschlandfunk.de, Christoph Sterz & Martin Krebbers, Audio: 7:59 Minuten)
In den vergangenen Wochen haben Medien wie die “Hamburger Morgenpost”, die “Süddeutsche Zeitung” und der “Kölner Stadt-Anzeiger” harte Sparmaßnahmen und Kürzungen angekündigt. Christopher Buschow, Professor für Digitalen Journalismus, hält massive Kürzungen für den falschen Weg: “In dieser Transformationssituation gilt es zu investieren, Digitalisierungsoffensiven zu machen, umzustellen auf neue Produkte, neue Geschäftsmodelle und hier würde ich mir einen noch stärkeren Innovationsgeist wünschen.”

2. Der Journalismus stirbt im Kleinen – und mit ihm die Demokratie
(republik.ch, Philipp Albrecht & Dennis Bühler)
Vielerorts steckt der klassische Lokal- und Regionaljournalismus in der Krise, auch in der Schweiz. Das Schweizer Online-Magazin “Republik” hat zum inzwischen vierten Mal untersucht, wie viele Journalistinnen und Journalisten dort ihren Beruf aufgegeben haben – und warum: “Mit welchen Schwierigkeiten haben sie zu kämpfen? Weshalb flüchten so viele aus dem Beruf? Und was sind die Folgen für die Demokratie, wenn sich der Niedergang des Journalismus fortsetzt?”

3. EU leitet neue Ermittlungen gegen Tiktok ein
(faz.net)
Die Europäische Union hat eine Untersuchung gegen die Videoplattform TikTok eingeleitet, weil das Bonusprogramm der neuen App TikTok Lite möglicherweise gegen den europäischen Digital Services Act verstößt. Zuvor hatte die EU das Unternehmen bereits aufgefordert, ein Risikoprofil für die neue App vorzulegen. Mit den neuen Ermittlungen steige der Druck: Sollte TikTok nicht innerhalb von 24 Stunden reagieren, könnten die Behörden Strafzahlungen verhängen.

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4. Comedians sind keine Intellektuellen
(setup-punchline.de, Bernhard Hiergeist)
In seinen empfehlenswerten “Noten zur Comedy” (auch als Newsletter zu beziehen) nimmt Bernhard Hiergeist unregelmäßig ein aktuelles Thema aus dem Bereich Comedy unter die Lupe. In der aktuellen Ausgabe kritisiert er den Auftritt des Kabarettisten Florian Schröder bei Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt und dessen Krawallportal “Nius”: “Florian Schröders Auftritt war einer der vielen, vielen Momente in den vergangenen Jahren, die vor Augen führen: Kabarettisten, Comedians, Bühnenkünstler sind keine Intellektuellen. Manche halten sich dafür, aber meistens verheben sie sich böse. Sie sind keine Intellektuellen. Sie sind es auf jeden Fall nicht kraft ihrer Comedy, nicht kraft ihres Könnens oder ihrer Performance. Nur weil jemand sehr gut darin ist, Gedanken aufzubereiten und strukturiert zu vermitteln, bedeutet das nicht, dass diese Gedanken selbst in irgendeiner Weise klug wären.”

5. Morten Wenzek vom “Tagesspiegel” gibt 6 Tipps für Social Media – der 3. wird Dich schocken.
(turi2.de, Morten Wenzek)
“turi2” hat den Social-Media-Verantwortlichen des “Tagesspiegels”, Morten Wenzek, nach dessen sechs besten Tipps für eine erfolgreiche Social-Media-Strategie gefragt. Wenzeks Ratschläge reichen vom Verwenden von Memes, um Inhalte attraktiver zu machen, über den strategischen Einsatz von “Link in Bio”, um Abonnements zu fördern, bis hin zur Diversifizierung der Präsenz auf verschiedenen Plattformen, um Reichweitenverluste zu vermeiden.

6. Auf die Augen statt nur die Ohren
(taz.de, Volkan Ağar)
Volkan Ağar fasst seine Eindrücke vom diesjährigen Podcast-Treffen “All Ears” von Spotify zusammen. Sahar ­Elhabashi, Vize­chefin der Podcast-Abteilung bei Spotify, setze vor allem auf den Wachstumsmarkt der Videopodcasts; bereits drei der Top-10-Podcasts seien Videopod­casts. Ağar vermutet ganz handfeste Gründe für diese Vorliebe: “Der Werbemarkt für Video­inhalte ist um ein Vielfaches größer als jener für Audioinhalte. Außerdem: Wenn Pod­casts jetzt ein Bewegtbild hinzubekommen, sind sie dann nicht einfach gute, alte Videos, die nun wirklich nichts Neues sind?”

Polizeiliche Kriminalstatistik, Tiktokstagram, Militär soll schützen

1. Über den medialen Umgang mit Zahlen und Begriffen
(deutschlandfunk.de, Sebastian Wellendorf, Audio: 5:22 Minuten)
Wie kommt es, dass viele Medien bereits am Tag vor der offiziellen Bekanntgabe Zahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PDF) veröffentlichen können? Und wie sieht ein verantwortungsvoller Umgang von Redaktionen mit den Daten aus? Welche Einordnung ist für ein vollständiges Bild nötig? Darüber hat Sebastian Wellendorf mit seiner Deutschlandfunk-Kollegin Katharina Hamberger gesprochen.
Weitere Lesetipps: “Müssen bei sozialen Ursachen ansetzen” (tagesschau.de). Und bei netzpolitik.org kommentiert Markus Reuter: “Deutschland ist eines der sichersten Länder der Erde. Daran ändert auch die neue Kriminalstatistik nichts.”

2. Militär muss Journalisten schützen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert die israelischen Streitkräfte auf, Journalistinnen und Journalisten im Gaza-Streifen zu schützen, insbesondere während militärischer Offensiven. Schon jetzt sei der Gaza-Krieg für Berichterstattende einer der gefährlichsten Konflikte der vergangenen Jahrzehnte. Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster appelliert: “Wir erwarten vom israelischen Militär, dass es kein Blutbad unter den Korrespondenten gibt.”

3. TikTok arbeitet an eigenständiger Foto-App
(spiegel.de)
TikTok plane die Einführung einer eigenen Foto-App namens “TikTok Notes”, die in direkter Konkurrenz zu Instagram stehen und den Nutzern das Teilen von Fotos und Texten ermöglichen soll. Darüber hinaus arbeite das Unternehmen an einer Belohnungs-App namens “TikTok Lite”, die Nutzer für das Ansehen von Videos und das Einladen von Freunden belohnen soll. Ziel sei es, die Nutzerzahlen insbesondere in der EU zu steigern.

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4. Nur Krisen, Kriege, Katastrophen?
(journalist.de, Sara Maria Manzo)
Um der Nachrichtenmüdigkeit entgegenzuwirken, entwickele das “Innovationslabor” von ARD-aktuell neue Strategien und Formate, die speziell auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnitten seien – unter anderem mit einem stärkeren Fokus auf Hintergründe, Erklärungen und positiver Berichterstattung. In “Mein Blick auf den Journalismus” erklärt Sara Maria Manzo, Co-Leiterin des “Innovationslabors”, wie die Redaktion dabei vorgeht.

5. Freunde und Helfer
(kontextwochenzeitung.de)
Als “Kontext”-Chefin Anna Hunger erfuhr, dass sie bei einer Talk-Runde der Medientage Mitteldeutschland auf den ehemaligen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt, heute Kopf des Hetz- und Krawall-Kanals “Nius”, treffen soll, hat sie abgesagt. Im “Kontext”-Editorial heißt es dazu: Hunger “möchte nicht Sparringspartnerin für einen Typen sein, der in seiner Zeit bei ‘Bild’ so viele junge Frauen gedemütigt hat, was mittlerweile unter dem nichtssagenden Begriff ‘Machtmissbrauch’ firmiert. Und in keiner Form dazu beitragen, ‘Nius’ als irgendwie diskussionswürdiges Medium erscheinen zu lassen.”

6. ESC-Revolution: Was Raab & Rosemann wirklich planen
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Wie Thomas Lückerath bei “DWDL” berichtet, hat Stefan Raabs Firma mehreren TV-Sendern ein “Rettungskonzept” für den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest vorgestellt: “Das Rettungskonzept der Raab Entertainment ist bisher ein unabhängiger Vorstoß zweier erfahrener und in der Branche sehr geschätzter TV-Macher, aber keine beauftragte Entwicklung. Raab und Rosemann sondieren den Markt.”

Ringen um Corona-Protokolle, Warmer Förderregen, Stefan Raab

1. Was steckt wirklich in den Corona-Protokollen?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 26:25 Minuten)
Im “Übermedien”-Podcast spricht Holger Klein mit dem freien Journalisten Martin Rücker über die vom Onlinemagazin “Polar” erzwungene Veröffentlichung der Protokolle des Corona-Krisenstabs: “Warum musste eigentlich ein bisher eher unbekanntes Magazin auf Herausgabe der Protokolle klagen? Wäre das nicht die Aufgabe großer Medien und renommierter Rechercheteams gewesen? Und was sagt es eigentlich über den Willen der Behörden, transparent die umwälzenden Erfahrungen der Coronazeit aufzuarbeiten, wenn das RKI die Veröffentlichung so vehement verweigerte?”

2. Ist der Isla­mismus-Vor­wurf gegen­über Rüdiger strafbar?
(lto.de, Yves Georg)
Zu Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan veröffentlichte Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger bei Instagram ein Foto von sich, das nach Ansicht von Julian Reichelt, einst bei “Bild” als Chefredakteur geschasst und heute Leiter des Wutportals “Nius”, eine islamistische Geste zeigen soll. Gegen diese Unterstellung gehen sowohl Rüdiger als auch der Verband DFB juristisch vor. Der Strafverteidiger Yves Georg schätzt die Erfolgsaussichten als niedrig ein.

3. Krieg in Israel und Gaza: Wird Berichterstattung immer schwieriger?
(br.de, Linus Lühring, Audio: 26:44 Minuten)
Linus Lüring spricht mit Christopher Resch von Reporter ohne Grenzen und Clemens Verenkotte, ARD-Korrespondent in Israel, über die Bedingungen für Medienschaffende, die über den Krieg in Israel und Gaza berichten wollen: Warum sind Journalistinnen und Journalisten dort so in Gefahr? Werden sie möglicherweise auch gezielt angegriffen? Und welche Informationsquellen gibt es noch für internationale Medien im Kriegsgebiet?
Weiterer Lesetipp: Israel will Sender Al Jazeera abschalten (tagesschau.de).

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4. Was wurde eigentlich aus der Förderung zur digitalen Transformation?
(kobuk.at, Michael Suntinger)
Ende 2022 regneten auf Österreichs Medien öffentliche Gelder in erheblicher Höhe herunter: die sogenannte Digitalisierungstransformationsförderung. Michael Suntinger wollte wissen, was aus den vielen Millionen Euro geworden ist. Doch das sei schwierig: “Will man Auskunft über die Verwendung der Gelder aus diesem Fonds, steht man also defacto vor einer unüberwindbaren Mauer des Schweigens.”

5. Nur noch am Tablet
(taz.de, Christian Walther)
Früher seien Sonntagszeitungen mit ihren umfangreichen Ausgaben und Beilagen ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens gewesen, doch der Wandel der Medienlandschaft sowie wirtschaftliche Faktoren hätten zu einem Rückgang und der Einstellung einiger dieser Blätter geführt. In der “taz” berichtet Christian Walther über das Ende der Ära für traditionelle Sonntagszeitungen in Berlin.

6. Steigt Stefan Raab noch einmal in den TV-Ring?
(spiegel.de)
Nach fast zehnjähriger Abstinenz könnte es bald ein TV-Comeback von Stefan Raab geben. Jedenfalls habe Raab selbst auf seinem Instagram-Account mit “rätselhaften Onlinevideos” Hinweise und Gerüchte gestreut. Nun stelle sich die Frage: “Aprilscherz? Oder Ernst?”
Dazu auch ein Lesehinweis von 2020: Die deutsche TV-Branche hätte einiges aufzuarbeiten, findet “RND”-Redakteur Matthias Schwarzer. Er denkt dabei auch und gerade an den von vielen Leuten als “TV-Legende” gefeierten Fernsehmacher Stefan Raab und dessen Clips mit zahlreichen “homofeindlichen Klischees”.

Aufschub für Assange, Musk-Klage abgewiesen, “Die nette Frau Krawall”

1. Rüdiger und DFB gehen juristisch gegen Julian Reichelt vor
(faz.net)
Zu Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan vor rund zwei Wochen veröffentlichte Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger bei Instagram ein Foto von sich, das nach Ansicht von Julian Reichelt, einst bei “Bild” als Chefredakteur geschasst und heute Leiter des Wutportals “Nius”, eine islamistische Geste zeige. Gegen diese Unterstellung gehen sowohl der Fußballer als auch der Verband DFB nun juristisch vor: Rüdiger habe Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Berlin gestellt, der DFB habe den Fall der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main gemeldet.

2. Assange bekommt Aufschub
(netzpolitik.org, Constanze Kurz)
Gestern hat der britische Royal Court of Justice über den Fall Julian Assange entschieden. Es ging dabei um die Frage, ob dem Einspruch des Wikileaks-Gründers gegen dessen Auslieferung an die USA stattgegeben wird. Das Gericht habe den Berufungsantrag in mehreren Punkten als begründet und stichhaltig angesehen. Constanze Kurz erklärt, warum die Sache für Assange dennoch nicht ausgestanden ist.

3. US-Gericht weist Klage von X gegen Hassrede-Forscher ab
(spiegel.de)
Die gemeinnützige Organisation Center for Countering Digital Hate hatte eine Zunahme von Hassreden auf X (früher Twitter) seit der Übernahme durch Elon Musk festgestellt. Das wollte der Tech-Milliardär nicht auf sich sitzen lassen und zog nach allerlei öffentlicher Empörung vor Gericht. Dort wurde Musks Klage als offensichtlich unbegründete Einschüchterungsklage (SLAPP) eingestuft und abgewiesen.

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4. Schluckt der RBB die Staatsvertrags-Pille oder kommt die Klage?
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet, habe der RBB derzeit mit mehreren Herausforderungen gleichzeitig zu kämpfen, die sich aus dem neuen Staatsvertrag ergäben. So habe die Politik dem Sender beispielsweise die Gründung eines neues Regionalbüros in Brandenburg an der Havel auferlegt, wogegen sich der RBB zunächst stark gewehrt habe. Niemeier beschreibt, welche Regelungen des Staatsvertrages dem öffentlich-rechtlichen Sender weitere Kopfschmerzen bereiten.

5. Warum müssen wir anders über Sinti und Roma berichten?
(br.de, Linus Lüring, Audio: 31:40 Minuten)
In “BR24 Medien” geht es um zum Teil folgenschwere Fehler in der Berichterstattung über Sinti und Roma: Welche Muster gibt es? Und wie entstehen sie? Was passiert zum Beispiel beim “Othering”? Und welche Ansätze existieren, um die Berichterstattung zu verbessern? Markus End vom Zentrum für Antisemitismusforschung, der auch das Bild von Sinti und Roma in Medien untersucht, kritisiert vier zentrale Darstellungsmuster. (Der Sendung ist eine Triggerwarnung beigefügt: “Es ist in dieser Folge eine rassistische Äußerung (‘Z-Wort’) zu hören.”)

6. Die nette Frau Krawall: Wer ist Exxpress-Herausgeberin Eva Schütz?
(derstandard.at, Katharina Mittelstaedt)
Im österreichischen “Standard” geht Katharina Mittelstaedt in einem Porträt einer spannenden Personalie nach: “Eva Schütz ist eine getriebene Multimillionärin. Im türkisen Finanzministerium arbeitete sie als Stellvertreterin von Thomas Schmid. Heute führt sie das Krawallmedium ‘Exxpress’. Was hat sie damit vor?” Begleitend dazu lohnt die aktuelle Ausgabe des “Inside-Austria”-Podcasts: “Exxpress” – Ein rechtes Krawallportal außer Kontrolle (Audio: 37:04 Minuten).

Krawallportal verrechnet sich, TikTok soll verkaufen, Politikerphrasen

1. Fake Nius: Julian Reichelt verrechnet sich bei Ausländerkriminalität
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Das Krawallportal “Nius” des von “Bild” geschassten Ex-Chefredakteurs Julian Reichelt zeichnet sich offenbar nicht nur durch eine heftige Rechtslastigkeit aus, sondern auch durch eine bedenkliche Rechenschwäche. Medienkritiker Stefan Niggemeier hat sich die Mühe gemacht, der “Nius”-Redaktion den Rechenstoff der Sekundarstufe 1 näher zu bringen: die Prozentrechnung.

2. Verbot wird wahrscheinlicher
(taz.de)
Viele Jahre wurde darüber diskutiert, jetzt ist es soweit: Das US-Repräsentantenhaus habe gestern ein Gesetz verabschiedet, “das zum Verbot der populären Videoplattform Tiktok in den USA führen könnte. Die Abgeordneten stimmten an Mittwoch mit großer Mehrheit für die Vorlage, in der dem chinesischen Mutterunternehmen Bytedance mit einem Verbot der App in den Vereinigten Staaten gedroht wird, wenn es diese nicht innerhalb von 180 Tagen veräußert.” Hintergrund seien Vorwürfe wegen angeblicher oder möglicher Datenspionage und Propaganda.
Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins kommentiert der “6-vor-9”-Kurator: “Für mich stellt sich die Frage, was die USA machen, wenn TikTok dieser Forderung nicht nachkommt. Wie wollen sie das durchsetzen? Diese Frage stellt sich dann auch bei der nächsten Eskalationsstufe: einem möglichen Verbot von TikTok. Das dürfte technisch schwierig werden.” (Audio: 3:51 Minuten)
Und noch ein Hörtipp in eigener Sache: Um das Thema und viele weitere Social-Media-Themen geht es auch in der aktuellen Folge des Podcasts “Haken dran”: Schreianfall (spotify.com, Gavin Karlmeier, Audio: 33:42 Minuten).

3. Demokratie braucht weniger “Politikerphrasen” und mediale Dramatisierung
(deutschlandfunk.de, Marina Weisband, Audio: 4:24 Minuten)
Marina Weisband geht in ihrer “Deutschlandfunk”-Kolumne einer weit verbreiteten medialen Ausgangssituation und deren Folgen nach: “Der Interviewer sitzt da und denkt: Wie kann ich die Politikerin jetzt auf eine Aussage festnageln? Wie lande ich einen Coup? Und die Politikerin denkt: Wie kann ich meine vom Ressort geplante Message platzieren? Wie kann ich vermeiden, dass aus irgendeinem Nebensatz eine Sensation gemacht wird?” Weisband fände folgende Fragen bedeutender: “Was ist eigentlich gerade die Lage? Was müssen die Leute verstehen? Welche Grundlagen haben wir für unsere Entscheidungen?”

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4. “Die Arbeitsbedingungen sind erbärmlich”
(netzpolitik.org, Constanze Kurz)
Die kenianischen Arbeiter, die für weniger als zwei US-Dollar pro Stunde Trainingsdaten für Firmen wie OpenAI bereinigen, leiden offenbar immer noch unter miserablen Arbeitsbedingungen. Das geht aus einem Interview hervor, das Constanze Kurz mit Mophat Okinyi geführt hat, der selbst als Content-Moderator gearbeitet hat und sich heute als Menschenrechtsaktivist und Gewerkschafter für die faire Behandlung und die Rechte von Tech-Mitarbeitern und Datentrainern einsetzt.

5. Weiterbildung für Lokaljournalist*innen
(verdi.de)
Das Programm für Lokaljournalistinnen und -journalisten der Bundeszentrale für politische Bildung und das “Vocer Institut für Digitale Resilienz” bieten ein kostenloses Weiterbildungsprogramm für Personen in lokalredaktionellen Schlüssel- und Führungspositionen an. Wer dabei sein will, muss sich beeilen: Am heutigen Donnerstag endet die Bewerbungsfrist.

6. X stampft Sendung von Ex-CNN-Moderator ein – nach Interview mit Elon Musk
(spiegel.de)
Kaum hat Elon Musk den ehemaligen CNN-Journalisten Don Lemon überredet, ein Talkformat auf X/Twitter zu starten, ist die Zusammenarbeit auch schon wieder vorbei. In der Pilotfolge war Musk zu Gast, und dem Verfechter der Meinungsfreiheit gefielen die Fragen des Journalisten offenbar nicht. Um welche Fragen es sich genau handelte, sei nicht bekannt. Lemon wolle das Video nun auf Youtube hochladen.

Umstrittene Strafnorm, Krawallseite, Benko-Zeitungen über Benko

1. Verfassungswidrige Strafnorm gefährdet die Pressefreiheit
(freiheitsrechte.org)
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat gegen Arne Semsrott, Chefredakteur der Transparenzinitiative “FragDenStaat”, Anklage wegen der Veröffentlichung von Gerichtsurteilen vor der Hauptverhandlung erhoben. Der Fall, der im Zusammenhang mit der Berichterstattung über Ermittlungen gegen die “Letzte Generation” steht, werfe Fragen zur Pressefreiheit und zur Verfassungsmäßigkeit der zugrunde liegenden Strafnorm auf. Die “Gesellschaft für Freiheitsrechte” und der Strafverteidiger Lukas Theune unterstützen Semsrott in dem Strafverfahren: Die entsprechende Norm sei verfassungswidrig und gehöre abgeschafft. Sie schränke die journalistische Arbeit unverhältnismäßig ein und behindere das öffentliche Interesse an Justizberichterstattung.

2. Wie rechtspopulistische Medienportale wie Nius gezielt auf “Eliten”-Jagd gehen
(profil.at, Angelika Hager)
“Der ehemalige ‘Bild’-Chefredakteur Julian Reichelt inszeniert sich auf der rechtspopulistischen Plattform ‘Nius’ als Robin Hood gegen ‘Eliten’. Und zielt ungebremst und skrupellos auf ideologische Gegner.” Angelika Hager hat sich angeschaut, wie Reichelts Krawallseite funktioniert, und konnte dabei offenbar auf Insiderinformationen eines ehemaligen Mitarbeiters zurückgreifen.

3. Kurier mit Beißhemmung, Krone knallhart – Wie die Zeitungen über Benko berichten
(kobuk.at, Philipp Wohltmann)
Die Berichterstattung österreichischer Zeitungen über die Krisen im Signa-Imperium von Unternehmer René Benko zeigt laut einer “Kobuk”-Analyse deutliche Unterschiede: Während der “Kurier” zurückhaltend und mit wenig Eigeninitiative über die Probleme berichte (“viele Themen kommen spät, gar nicht oder sind kurz angebunden”), greife die “Kronen Zeitung” das Thema “oft, hart und reißerisch” auf. Trotz der Beteiligung Benkos an beiden Medien, zeige sich ein unterschiedliches Bild in der journalistischen Herangehensweise, das Fragen nach der Unabhängigkeit und dem Umgang mit Interessenkonflikten aufwerfe.

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4. Verschwörungserzählungen und Finanztipps
(deutschlandfunk.de, Antje Allroggen & Nils Schniederjann, Audio: 5:57 Minuten)
Der Podcast “Hoss & Hopf” wurde von TikTok wegen der Verbreitung gefährlicher Falschinformationen und Verschwörungserzählungen gesperrt, ist auf Spotify aber weiterhin abrufbar. Nils Schniederjann hat sich angeschaut, wie die Szene der Finfluencer (ein Kunstwort aus Finanz und Influencer) und Crashpropheten funktioniert.

5. Correctiv kontert vor Gericht
(faz.net, Harald Staun)
Der “Correctiv”-Bericht über ein Geheimtreffen von AfD-Politikern, Neonazis und Geldgebern in Potsdam, bei dem über die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland gesprochen worden sei, hat ein gewaltiges Echo ausgelöst. In Reaktion auf eine juristische Auseinandersetzung mit einem Teilnehmer des Potsdamer Treffens legen die “Correctiv”-Redaktion und Herausgeber David Schraven nun eidesstattliche Versicherungen vor, um die Richtigkeit ihrer Recherchen zu unterstreichen. Zuvor hatten der Teilnehmer und sechs weitere Personen ebenfalls eidesstattliche Versicherungen abgegeben, in denen sie mehrere Details des “Correctiv”-Berichts bestreiten.

6. Onlinedienst X sperrt kurzzeitig Konto von Julija Nawalnaja
(spiegel.de)
Der Online-Dienst X (ehemals Twitter) hat das Konto von Julija Nawalnaja, der Witwe des in russischer Haft ums Leben gekommenen Kremlkritikers Alexej Nawalny, kurzzeitig gesperrt. Aus Versehen, wie X später gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte. Der Account hatte zuvor einen rasanten Zuwachs an Followern verzeichnet.

Medienaufsicht vs. Fake-Nius, Hass im Netz, Karneval wandert in die Dritten

1. Medienaufsicht nimmt sich Reichelts neues Portal vor
(t-online.de, Lars Wienand)
Wie Lars Wienand bei t-online.de berichtet, steht das rechtslastige Wutmedium “Nius” um den geschassten Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt im Fokus der zuständigen Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Mehrere Beschwerden bei der Anstalt hätten die Frage aufgeworfen, in welchem Umfang Reichelts “Nius” gegen die journalistische Sorgfaltspflicht verstößt. Lars Wienand hat den Fall recherchiert und die Vorwürfe eingeordnet.

2. So verbreitet ist “Hass im Netz”
(netzpolitik.org, Sebastian Meineck)
Eine repräsentative Studie zeige, dass Hass im Netz weit verbreitet ist: Fast jede zehnte Person habe das Leaken intimer Bilder erlebt, und mehr als die Hälfte der Befragten ziehe sich aus Online-Debatten zurück. Die Studie offenbare auch, dass junge Frauen und marginalisierte Gruppen besonders von digitaler Gewalt betroffen seien, während eine knappe Mehrheit der Nutzerinnen und Nutzer angebe, nie Hass im Netz beobachtet zu haben. Die Ergebnisse würden die Notwendigkeit für mehr Unterstützungsangebote und eine stärkere Sensibilisierung im Umgang mit digitaler Gewalt unterstreichen.

3. Bund führt Mindesthonorare für Freie ein
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) begrüßt die Einführung von Mindesthonoraren für freie Journalistinnen und Journalisten in mit Bundesmitteln geförderten Einrichtungen ab dem 1. Juli. Die Regelung gelte “für alle Kreativen in den Sparten Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Wort, Musik und kulturelle Bildung”, wenn die Förderung mindestens 50 Prozent beträgt. “Ich freue mich, dass die Ministerin unsere Argumente ernstgenommen hat und die Freien im Journalismus künftig genauso behandelt werden wie alle anderen Kreativen”, so der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster.

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4. Zukunft der Zeitungen: Mehr Digitales, mehr KI-Tools
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Kurt Sagatz berichtet beim “Tagesspiegel” darüber, wie sich die Zeitungsverleger und Digitalpublisher ihre Zukunft vorstellen: Bis 2030 werde ein deutlicher Anstieg bei E-Paper-Abos und Paid-Content erwartet, was die Bedeutung des Digitalgeschäfts stark erhöhen werde. Die Branche plane außerdem, sich durch den Einsatz von KI-Tools und personalisierten Inhalten weiterzuentwickeln, um Effizienz und Leserbindung zu steigern.

5. Digitale-Dienste-Gesetz: Feinschliff erforderlich
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) unterstützt den Entwurf des Gesetzes über digitale Dienste zur Stärkung der Rechte von Journalistinnen und Journalisten gegen digitale Angriffe, sieht aber Nachbesserungsbedarf, insbesondere bei der Datenweitergabe an Behörden und beim Umgang mit Beschwerden. ROG betont die Notwendigkeit, die Verfahren transparenter zu gestalten und zivilgesellschaftliche Expertise stärker einzubeziehen. Das Gesetz soll die europäischen Vorgaben des Digital Services Act umsetzen, verzögert sich in Deutschland aber.

6. Wie der Karneval aus den Hauptprogrammen verschwindet
(dwdl.de, Alexander Krei)
Wie Alexander Krei bei “DWDL” berichtet, wandern die Karnevalssendungen zunehmend vom Ersten und vom ZDF in die Dritten Programme ab – trotz ihrer Beliebtheit und hoher Einschaltquoten bei den Regionalsendern. Kreis Fazit: “Karneval im Fernsehen ist keineswegs aus der Mode geraten – aber eben eher regional als bundesweit.”

Rückzug der “SZ”-Vizechefin, Flut an Schwachsinn, Streaming mit WikiFlix

1. Reaktionen auf Medieninsider-Recherchen: SZ-Vize zieht sich wegen Plagiatsprüfung aus Tagesgeschäft zurück
(medieninsider.com, Kevin Dusch)
Das Portal “Medieninsider” berichtete über Unstimmigkeiten in Artikeln der Vizechefredakteurin der “Süddeutschen Zeitung”, Alexandra Föderl-Schmid, und die darauf folgenden redaktionsinternen Reaktionen. Dies habe eine breite Diskussion über journalistische Ethik, Quellenschutz und Doppelmoral in der Medienbranche ausgelöst, mit Reaktionen von Organisationen wie Reporter ohne Grenzen und dem Deutschen Journalisten-Verband, aber auch von prominenten Journalistinnen und Journalisten sowie anderen Medien. Nun behauptet ein Plagiatsjäger, Föderl-Schmid habe auch in ihrer Dissertation abgeschrieben, wie der “Spiegel” zuerst berichtete (nur mit Abo lesbar). Als Reaktion auf diesen Vorwurf ziehe sich die “SZ”-Vizechefin vorübergehend aus dem Tagesgeschäft zurück. Inzwischen hat der “Spiegel” recherchiert, dass hinter der Finanzierung des Plagiatsgutachtens die neue Redaktion des früheren “Bild”-Chefredakteurs Julian Reichelt stecken soll: “Das Gutachten über Alexandra Föderl-Schmid wurde nach SPIEGEL-Informationen von dem rechtspopulistischen Portal ‘Nius’ bezahlt.” (ebenfalls nur mit Abo lesbar)

2. DuMont-Druckerei-Schließung: ver.di zeigt Geschäftsführer an
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Wie Uwe Mantel bei “DWDL” berichtet, hat Verdi Anzeige gegen die zwei Geschäftsführer der im Herbst geschlossenen DuMont-Druckerei in Köln wegen Verletzung der Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates erstattet. Die Gewerkschaft fordere ein Bußgeld nach dem Betriebsverfassungsgesetz sowie schärfere Sanktionen gegen solche Vorgänge, um die Beschäftigten besser zu schützen. Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz kritisiert das Vorgehen von DuMont mit deutlichen Worten: “Aus reinem Profitinteresse wurde hier eine traditionsreiche Druckerei geschlossen und die Aufträge an ein tarifloses Unternehmen vergeben.”

3. Für Pressefreiheit entschieden eintreten
(verdi.de)
Weil ihnen die Berichterstattung von “Hamburger Abendblatt”, “Hamburger Morgenpost” und “Spiegel” über die Krisenlagen in Deutschland und die Bauernproteste nicht gefallen haben sollen, wollten Protestierer die Auslieferung von Zeitungen verhindern. Dafür haben sie die Zufahrten eines Presseverteilzentrums blockiert. Für Sandra Goldschmidt, Landesleiterin der Gewerkschaft Verdi in Hamburg, gilt es, “die Pressefreiheit zu verteidigen: in den Redaktionen, im Freundeskreis, auf der Straße – und auch vor den Toren eines Grossisten”.
Weiterer Lesetipp: Das nächste Ziel der Bauern: “Samstag blockierten Demonstrierende die Auslieferung von Zeitungen in Hamburg. Am Montag versammeln sich Bauern in Hannover vorm NDR.” (taz.de, Michael Trammer)

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4. Netflix kann einpacken, hier kommt WikiFlix!
(blog.wikimedia.de, Franziska Kelch)
Wikimedia macht auf eine neue, “von Wikipedianern erfundene”, kostenfreie Streaming-Plattform namens WikiFlix aufmerksam, die eine Vielzahl frei lizenzierter Filme ohne Login anbiete. Die Plattform sei eine Alternative zu kommerziellen Streamingdiensten und den Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen, indem sie den Zugang zu einer breiten Palette von Filmen ermögliche.

5. Wie das Pseudo-Medium Report24 Klimalügen verbreitet
(kobuk.at, Rafael Gindl)
Rafael Gindl berichtet bei “Kobuk” über die Desinformationspraktiken von “Report24”, einer Plattform, die gezielt irreführende oder falsche Informationen über den Klimawandel verbreite. In seiner Analyse von 230 Artikeln identifiziert Gindl mehrere wiederkehrende Narrative, darunter die Leugnung des menschlichen Einflusses auf den Klimawandel, die Darstellung der Klimaforschung als ideologisch und von mächtigen Gruppen gesteuert sowie die Diffamierung von Klimaaktivisten als Terroristen. Außerdem hat er versucht herauszufinden, wer hinter “Report24” steckt: “Wer ist für diese Flut an Schwachsinn verantwortlich?”

6. “Macht nicht kaputt, was Kultur macht”
(boersenblatt.net)
Das PEN-Zentrum Deutschland kritisiert in einem offenen Brief die Programmänderungen und -streichungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und betont die Bedeutung kultureller Vielfalt und Unabhängigkeit für die Demokratie. Der von namhaften Autorinnen und Autoren unterzeichnete Brief argumentiert gegen die Zentralisierung und die Reduzierung von Programminhalten, die als Angriff auf die Gesellschaft und demokratische Werte gesehen werden.

“Postillon” vs. “Bild”, “Nahtlose Heimat”, Bebilderungszwang

1. 7 Punkte aus dem “Bild-Manifest”, bei denen die “Bild”-Zeitung selbst durchfällt
(der-postillon.com)
An manchen Tagen findet sich in den “6 vor 9” eine Meldung des Satiremagazins “Postillon”, heute sogar auf Platz 1. Die Satiriker haben nämlich das am Wochenende veröffentlichte “Bild”-“Manifest” aufgegriffen, das in 50 Punkten darlegen will, was die deutsche Gesellschaft zusammenhält. Anhand von sieben konkreten Beispielen macht der “Postillon” klar, dass die “Bild”-Redaktion den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird. Den Abschluss bildet die provokante Frage des “Postillon”, wann die Regierung “diese Chaoten” endlich abschiebt.

2. Wie berichten ohne Fakes?
(deutschlandfunk.de, Anh Tran & Christoph Sterz, Audio: 6:49 Minuten)
Der Deutschlandfunk beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Berichterstattung über den Konflikt zwischen Israel und der Hamas, insbesondere mit der Verbreitung von Falsch- und Desinformation im Internet. Sophie Timmermann vom Faktencheck-Team von “Correctiv” gibt Einblicke, wie Desinformation aufgedeckt werden kann, und betont die Notwendigkeit, mit Informationen aus Sozialen Medien vorsichtig umzugehen. Sowohl pro-israelische als auch pro-palästinensische und pro-Hamas-Kanäle würden gezielt Falschinformationen verbreiten.

3. Unbefriedigende elf Seiten
(taz.de, Michael Sontheimer)
Im Wahlkampf habe sich Annalena Baerbock noch für die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange eingesetzt, doch als Außenministerin zeige sie wenig Engagement für den inhaftierten Journalisten, meint Michael Sontheimer in der “taz”. Baerbocks Staatssekretär habe auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dağdelen geantwortet, die Bundesregierung vertraue der britischen Justiz und äußere sich grundsätzlich nicht zu vertraulichen Gesprächen mit anderen Regierungen. Die 11-seitige Replik auf Dağdelens 28 Fragen gebe kaum befriedigende Antworten und zeige, dass die Bundesregierung den Beschluss des Bundestages, sich für die Freilassung Assanges einzusetzen, ignoriere.

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4. “Warum muss ich eigentlich Infrastrukturen schaffen, bei denen jeder Artikel ein Bild braucht?”
(de.ejo-online.eu, Marcus Kreutler)
Felix Koltermann, Kommunikationswissenschaftler, Journalist und Fotograf, beleuchtet in diesem Interview den Status quo des deutschen Fotojournalismus, die Rolle von Bildredaktionen und die Problematik des “Bebilderungszwangs” im Online-Journalismus. Er betont die Notwendigkeit einer transparenten Bildunterschrift, kritisiert den exzessiven Einsatz von Symbolbildern und fordert ein Überdenken der Infrastrukturen im Online-Journalismus, um der “Falle der Visualisierung” zu entkommen und die Qualität der Bildverwendung zu verbessern.

5. Staatsanwaltschaft stellt Betrugsverfahren gegen Reichelt ein
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Wie “DWDL” unter Berufung auf die “FAZ” berichtet, hat die Berliner Staatsanwaltschaft das Betrugsverfahren gegen den entlassenen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt eingestellt, weil sich der Verdacht nicht erhärtet habe. Reichelts ehemaliger Arbeitgeber, der Axel-Springer-Verlag, hatte ihn angezeigt, weil Reichelt angeblich gegen Klauseln in dessen Aufhebungsvertrag verstoßen haben soll. Offen bleibe, ob Reichelt gegen Springer wegen falscher Anschuldigung vorgehen wird, während Springer die Entscheidung der Staatsanwaltschaft respektiere und keine Rechtsmittel einlegen wolle.

6. Wie die ARD Audiothek Radioheimat werden will
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 34:29 Minuten)
Die Audiothek der ARD strebe danach, eine “nahtlose Heimat” für alle Radiohörerinnen und -hörer zu werden, wie aus einem Gespräch mit Anke Mai, SWR-Programmdirektorin für Kultur, Wissen und junge Formate, hervorgeht. In der Diskussion werden die Entstehung der Audiothek, ihre aktuellen Stärken und Schwächen sowie die Zukunftspläne der ARD-Anstalten für die Plattform beleuchtet.

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