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Übers Ziel hinaus

Der südafrikanische Leichtathlet Oscar Pistorius ist heute festgenommen worden, weil er im Verdacht steht, seine Lebensgefährtin getötet zu haben.

So berichteten deutsche Online-Medien heute Mittag darüber:

Bild.de:
Paralympics-Sieger Oscar Pistorius - MORDANKLAGE! Hat er seine Freundin wirklich AUS VERSEHEN erschossen?

“Spiegel Online”:
Mordanklage gegen Pistorius: Todesschüsse um vier Uhr nachts

Tagesschau.de:
Freundin erschossen aufgefunden - Mordanklage gegen Paralympics-Star Pistorius

Heute.de:
Freundin erschossen - Pistorius unter Mordanklage

“Die Welt”:
Paralympics-Star Pistorius wegen Mordes angeklagt

“RP Online”:
Paralympics-Star unter Mordanklage - Der Fall Oscar Pistorius ist ein Rätsel

“Hamburger Abendblatt”:
Freundin getötet: Pistorius unter Mordanklage

Bunte.de:
Oscar Pistorius - Steht unter Mordanklage

“Berliner Morgenpost”:
Mordanklage gegen Sprint-Star Pistorius

Auch viele andere Medien berichteten, jetzt stehe “der ‘Blade Runner’ unter Mordanklage” (mopo.de) oder “die Polizei” (!) habe “Anklage erhoben” (stern.de). Doch wie man es auch dreht: Es stimmt einfach nicht, dass der Mann unter “Mordanklage” steht. Bisher besteht lediglich ein Verdacht. Das ist im Strafrecht ein gewaltiger Unterschied — nicht nur in Deutschland, auch in Südafrika.

Ein deutschsprachiger Anwalt aus Pretoria hat uns auf Anfrage geschrieben:

Die endgültige Anklage wird erst viel später formuliert. Zur Zeit geht es lediglich darum, dass die Polizei eine Mordanklage untersucht. Ob es für Mord Beweise geben wird bleibt abzuwarten (…).

(…) Zur Zeit geht es lediglich um die Frage ob Pistorius auf Kaution freigelassen wird. Bis es zur Verhandlung kommt werden mindestens sechs Monate, wahrscheinlich aber über ein Jahr vergehen.

Immerhin ruderten einige Medien im Laufe des Nachmittags zurück und korrigierten sich (heimlich). “Spiegel Online” etwa hat in der Überschrift die “Mordanklage” durch “Mordverdacht” ersetzt und schreibt:

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der Leichtathlet erst am Freitag einem Haftrichter in Pretoria vorgeführt worden. Dieser muss dann entscheiden, ob Mordanklage erhoben wird und ob Pistorius gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß gesetzt werden kann. Zunächst hatten Nachrichtenagenturen gemeldet, es sei bereits Mordanklage gegen Pistorius erhoben worden.

Stutzig gemacht haben diese Agenturmeldungen aber offenbar niemanden.

Mit Dank an Martin.

Nachtrag, 18.01 Uhr: Bild.de hat die Anklage jetzt ganz übersprungen und aus dem Verdacht schon mal Gewissheit gemacht:Paralympics-Sieger Pistorius erschießt seine Freundin

Sie war die strahlende Frau an der Seite des Sprint-Stars Oscar Pistorius (26). Jetzt ist sie tot!

Der Sportler erschoss seine Freundin letzte Nacht in Südafrika.

Nachtrag, 16. Februar: Dass Bild.de schreibt, Pistorius habe seine Freundin erschossen, ist natürlich nicht mit einer Vorverurteilung im Sinne von “hat seine Freundin ermordet” gleichzusetzen. Dieser Eindruck ist im ersten Nachtrag vielleicht entstanden. Wir wollten lediglich darauf hinweisen, dass Bild.de die — gewiss sehr wahrscheinliche, aber eben nicht zweifelsfrei erwiesene — Vermutung bereits kurz nach der Festnahme als Tatsache dargestellt hat. Vielleicht sind wir, was den Umgang mit Tatverdächtigen angeht, ein bisschen empfindlich geworden.

Das Ende der Welt, wie wir sie kennen

Falls Sie in den letzten Wochen zufällig mal kurz in der Nähe eines Frisiersalons, eines internetfähigen Elektronikgeräts oder eines Teenagers gestanden haben, wissen Sie es natürlich: Robert Pattinson und Kristen Stewart, das Traumpaar der “Twilight”-Saga, haben sich getrennt sollen sich getrennt haben (man weiß es nicht so genau, zumal die beiden offiziell nie zusammen waren).

Es gibt angenehmere Rahmenbedingungen, um einen neuen Film zu promoten, aber gestern ist Pattinson zum ersten Mal seitdem wieder im amerikanischen Fernsehen aufgetreten. In der “Daily Show” empfing ihn Moderator Jon Stewart (nicht verwandt oder verschwägert mit Kristen) mit einem Becher Eiscreme und wollte mit ihm “wie Mädchen” über die Geschichte plaudern. Beim Versuch, das Offensichtliche nicht zu thematisieren (oder eben doch), schwangen sich Stewart und Pattinson in immer neue Ironiesphären auf, bis nicht mehr ganz klar war, worum es eigentlich ging und was die beiden dazu zu sagen hatten.

Die Website des amerikanischen Klatschmagazins “People” versuchte sich dennoch an einer Exegese:

A tense-appearing Pattinson begged off any talk of his recent problems. “My biggest problem is that I don’t have a publicist,” he said. “I’m going to have to hire a publicist.”

But when Stewart noted that for young people going through a breakup sometimes feels like the end of the world, Pattinson answered, “It is.”

The audience then went “Awwwwwww.”

Stewart habe also gesagt, für junge Menschen fühle sich eine Trennung manchmal wie das Ende der Welt an, Pattinson habe dies bestätigt und das Publikum habe mitfühlende Laute geäußert.

Dann schauen wir uns diese herzzerreißende Szene (etwa ab 5:15 Minuten) doch mal an:

Stewart sagt:

Wenn man jung ist und sich trennt, ist es gewaltig und es fühlt sich an, als ob die Welt enden würde. Das ist das erste Mal, dass ich die Welt habe so reagieren sehen.

(Übersetzung von uns.)

Pattinson sagt: nichts.

Das Publikum lacht.

Hmmmm …

Wenn es eine zweite Fassung von Stewarts “end of the world”-Satz gegeben haben sollte, haben die TV-Zuschauer davon nichts mitbekommen.

Warum erzählen wir Ihnen das in einem Watchblog für deutsche Medien?

Weil deutsche Medien lieber aus amerikanischen Medien abschreiben, als sich den Ausschnitt der Sendung im Internet anzusehen.

Bunte.de schrieb also:

Er lud Pattinson ein, mit ihm einen Becher Eiscreme gegen seinen Liebeskummer zu löffeln. Dann wurde er ernster und sagt zu dem “Twilight”-Star: “Wenn du jung bist und dich trennst, fühlt sich das an, als sei es das Ende der Welt.” Pattinson sagte laut “People”-Magazin daraufhin nur leise: “So ist es.”

Der Satz war aber der einzige, mit dem er Einblick in seine verwundete Seele gab.

Frank Siering, der sonst unter anderem für die “Bravo” über die Entjungferung von Teenie-Stars spekuliert, berichtete aus Los Angeles für stern.de über die in New York City aufgezeichnete Sendung:

“Für viele junge Menschen, die eine Trennung durchleiden”, so der Talkshow-Gastgeber, “fühlt sich das oftmals so an wie das Ende der Welt”. Pattinson hörte ernsthaft zu und erwiderte kurz und knapp: “Ja, genauso ist es.” Ehrlich, auf den Punkt, ohne Zusatz.

Das Publikum seufzte auf und applaudierte dem partnerlosen Vampir euphorisch und mitfühlend zu. Der bedankte sich mit einem sanften Kopfnicken.

“Spiegel Online” vermeldete:

Stewart zeigte dann scheinbar Mitgefühl und bemerkte, wenn ihre Beziehung zerbreche, fühle es sich für junge Leute manchmal wie das Ende der Welt an. Pattinson antwortete: “Das IST es!”, und das Publikum regierte mit einem langgezogenen “Oooooh!”.

(Das wäre vielleicht ein geeigneter Zeitpunkt, noch mal kurz darüber nachzudenken, worum es hier eigentlich gerade geht. Gemacht? Gut. Weiter!)

Bei Bild.de war dann endgültig egal, wer was gesagt, nicht gesagt oder wie reagiert hatte:

Pattinson zappelte auf seinem Stuhl hin und her, seine Bewegungen wirkten fahrig. Fragen auf den Seitensprung wich er aus. “Ich bin fest entschlossen, nichts darüber zu sagen”, scherzte er auf die “Wie geht’s?”-Frage von Moderator Stewart, der ihn mit Eiscreme tröstete.

Irgendwann gab Pattinson zu, dass sich die Trennung wie das “Ende der Welt” anfühle.

… womit die Welt immerhin ein bisschen länger durchgehalten hätte, als der Journalismus.

Mit Dank an Thomas T., Johannes und Fabian P.

Nachtrag, 16. August: “Spiegel Online” hat den Artikel überarbeitet und mit folgender Anmerkung versehen:

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels wurde ein Dialog zwischen Jon Stewart und Robert Pattinson in der “Daily Show” falsch wiedergegeben. Die Ausführungen beruhten auf der Darstellung der Online-Ausgabe des “People”-Magazins. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Die übrigen hier zitierten Medien bleiben bei ihrer Darstellung.

Sehen alle gleich aus (4)

Sehen alle gleich aus

Was liest man nicht so alles über die Promis dieser Welt: So ist seit vergangener Woche auf rtl.de zu lesen, dass die bekannte amerikanische Schauspielerin Lucy Liu in der Talkshow “The View” über ihre Fehlgeburt gesprochen habe.

Lucy Liu: "Ich hatte eine Fehlgeburt"

Tatsächlich handelte es sich aber nicht um Lucy Liu, sondern um die Journalistin Lisa Ling, die früher selbst Co-Moderatorin von “The View” war. Die erwähnte Folge der Talkshow wurde am vergangenen Dienstag (7. Dezember) aufgezeichnet am Freitag (10. Dezember) ausgestrahlt.

Lucy Liu war also weder schwanger, noch hatte sie eine Fehlgeburt erlitten. Auch der ihr von rtl.de zugedachte Ehemann Paul Song ist in Wahrheit der Gemahl von Lisa Ling, Lucy Liu selbst ist nicht einmal verheiratet. rtl.de verweist auf die Webseite “Secret Society of Women”, die Lucy Liu aufgrund ihrer Erfahrungen durch die Fehlgeburt mitbegründet haben soll, bemerkt jedoch nicht, dass auf dieser Seite nur von Lisa Ling die Rede ist. Immerhin das Alter stimmt — also das von Lucy Liu natürlich.

rtl.de ist das erste Medium im deutschsprachigen Raum (bzw. überhaupt), das die falsche Nachricht verbreitete, aber nicht das Einzige: Am 9. Dezember stiegen bunte.de und promiflash.de ein, am 10. Dezember schrieb auch blick.ch von Lucy Lius angeblicher Fehlgeburt. bunte.de machte aus der TV-Talkshow “The View” gleich “The Viewer”.

Dabei wäre die Fehlgeburt Lisa Lings hierzulande höchstwahrscheinlich keine Nachricht wert gewesen, da Ling im Gegensatz zu Lucy Liu in Deutschland weitgehend unbekannt ist. Verwechselt werden die beiden aber auch in den USA: In einer Ausgabe von “The View” erklärte Co-Moderatorin Star Jones deshalb den Unterschied zwischen beiden.

Mit Dank an Marlene H.

Nachtrag, 18.40 Uhr: rtl.de hat die Meldung ersatzlos gelöscht. Auf den anderen Seiten ist sie noch zu finden.

Nachtrag, 21. Dezember: promiflash.de hat seine Meldung auf Lisa Ling umgeschrieben.

Perlen vor die Geisterhunde

Sie haben die Nachricht sicher gehört, die das britische Königshaus und die Welt erschüttert: Otto, der schwarze Cocker-Spaniel von Kate Middleton, hat ein Paar Ohrringe gefressen, das Prinz William seiner Freundin zum Geburtstag geschenkt hatte.

Die britische Boulevardzeitung “Mail on Sunday” enthüllte das Drama am vorvergangenen Sonntag auf ihrer Titelseite. Der “Daily Telegraph” kopierte die Informationen und Zitate in sein Internet-Angebot und die gedruckte Ausgabe am nächsten Tag. Von dort übernahm sie die deutsche Nachrichtenagentur dpa und sorgte dafür, dass neben zahlreichen OnlineMedien auch “Berliner Zeitung” und “Tagesspiegel” ein paar Tage später ihre Leser über das Ereignis informieren konnten.

Der Ursprungsartikel der “Mail on Sunday” beschreibt unter Berufung auf einen anonymen “Freund” in großer Detailfreude, wie plötzlich die sehr, sehr wertvollen Schmuckstücke vom Nachttisch verschwunden waren und dass Kate Middleton ihren Otto verdächtigte, sie gefressen zu haben. Sie sei daraufhin immer wieder mit ihm Gassi gegangen, bis die Ohrringe auf natürlichem Weg wieder ans Tageslicht kamen — allerdings völlig zerkaut.

Es ist eine tolle Geschichte, wäre da nicht ein lästiges Detail: Kate Middleton hat gar keinen Hund.

Die “Mail” hat inzwischen vage eingeräumt, dass ihr Artikel Fehler enthalte, und ihn von ihrer Internetseite entfernt — “aus Höflichkeit”. Auch der “Daily Telegraph” behauptet zumindest nicht mehr, dass es Otto gewesen sei, sondern, wenn überhaupt, dessen Hundeschwester Ella, die Kate Middletons Familie gehöre.

Die “Mail” will ihren Artikel der für Prinz William zuständigen Pressestelle des Königshauses vorgelegt haben, die ihr aber keinen Wink gegeben habe, dass die Geschichte unwahr sei. Vermutlich haben die Pressesprecher der Zeitung nur dasselbe gesagt wie der dpa: kein Kommentar. Und obwohl das offenbar die Standard-Antwort ist auf Anfragen, die Kate Middleton betreffen, scheint auch dpa die Nicht-Antwort als praktisches Indiz genommen zu haben, dass eine Geschichte ohne vertrauenswürdige Quelle, aber ohne Dementi, schon stimmen wird — obwohl sich auf Nachfrage von BILDblog herausstellt, dass auch bei der Nachrichtenagentur niemand weiß, ob Kate Middleton überhaupt einen Hund hat, geschweige denn, was für Schmuck er so frisst.

Das allerdings ist nichts gegen die Meldung, die das Nachrichtenmagazin “Bunte” in seinem Online-Ableger veröffentlichte. Die Kollegen nutzen freie Recherchekapazitäten von ihrer eigentlichen Arbeit als Staatsaffären-Enthüller ja gelegentlich, um Klatschgeschichten nachzugehen. Und sie erfanden auf der Grundlage des “Mail on Sunday”-Märchens in der “Daily Telegraph”-Version einfach ihre eigene Lügengeschichte, verlegten den Vorfall von Januar in die Gegenwart und verzichteten auch auf die eklige Episode vom Durchsuchen des Hundekots: Bei bunte.de werden die Ohrringe nur durchgekaut, aber nicht heruntergeschluckt. Und damit es zu ihrer Version der Ereignisse passt, machten die “Bunte”-Leute aus dem Original-Zitat Prinz Williams, Kate müsse halt einfach warten, bis der Schmuck hinten wieder rauskommt, kurzerhand einen Konjunktiv: Kate hätte doch einfach warten sollen, bis der Schmuck hinten wieder rauskommt.

Anderseits: Warum soll man bei einer Geschichte, die eh falsch ist, bei der “Wahrheit” bleiben?

Mit Dank an “Tabloid Watch”.

Oprah Winfrey gewinnt Fantastillionen-Prozess

Es ist eine Nachricht, bei der die Wände beben:

Oprah Winfrey auf 1,2 Billionen US-Dollar verklagtOprah Winfrey auf 1,2 Billionen Dollar verklagt

1,2 Billionen Dollar – und das ist ausnahmsweise kein Umrechen- oder Übersetzungsfehler – sind eine Menge Geld.

Aber worum geht’s? Der Autor Damon Lloyd Goffe behauptet, die US-Talkmasterin und Autorin Oprah Winfrey habe ihr Buch “Pieces of My Soul” bei ihm abgeschrieben. Da das Buch sich 650 Millionen Mal für je 20 Dollar verkauft habe, stünden ihm jetzt 1,2 Billionen Dollar zu.

Oprah Sued For 1 Trillion Dollars!!!!

Bild.de und Bunte.de haben die Geschichte aus dem eher mittel-vertrauenswürdigen Promiblog von Perez Hilton, der sich wiederum auf einen Artikel im “National Enquirer” beruft, wovon die beiden deutschen Portale aber schon nichts mehr schreiben.

Was noch jedem Fünftklässler hätte auffallen müssen: 650 Millionen mal 20 ergibt nie 1,2 Billionen, sondern eher 13 Milliarden.

Was einen hätte stutzig machen können: 650 Millionen Exemplare eines einzigen Buches wären verdammt viel — jeder US-Bürger müsste ungefähr zwei Ausgaben besitzen. Nur drei Bücher wurden in der Menschheitsgeschichte überhaupt mehr als 500 Millionen mal verkauft: Die Bibel, das kleine rote Buch von Mao Zedong und der Koran.

Was man schnell hätte ergoogeln können: Es finden sich (außer in Artikeln zum aktuellen Fall) im Internet keinerlei Hinweise auf ein Buch von Oprah Winfrey namens “Pieces of My Soul”. Winfreys offizielle Internetseite kennt den Titel nicht.

Jedenfalls: Das Gericht in Washington hat die bizarre Klage von Damon Lloyd Goffe schon am 21. Juli kurzerhand abgelehnt [PDF], wie der Lawblogger Michael Doyle schreibt. Sein Eintrag ist vom 3. August und damit einen Tag älter als der im “National Enquirer” und drei Tage älter als der Text von Perez Hilton, und Doyle legt darin den Schluss nahe, dass es um den Geisteszustand des Klägers nicht zum Besten steht: Damon Lloyd Goffe behauptet, dass sein Leben seit 2003 unter dem Titel “The Will Smith Show” und “Real World” (eine Art “Big Brother”-Vorläufer) im Fernsehen und Internet übertragen werde und hat gegen Will Smith und NBC/Universal ebenfalls Klagen angestrengt. Goffe hat Oprah bereits im vergangenen Jahr verklagt — damals nur auf 9,9 Millionen Dollar, aber ebenso erfolglos. (Winfrey habe ihr Buch übrigens unter http://www2.willsmithshow.bravo2.net/ verkauft, so Goffe originellerweise in den Gerichtsakten.)

In Deutschland hält sich die Berichterstattung zu dem Fall (wohl auch wegen der nicht ganz so großen Popularität Oprah Winfreys hierzulande) noch in Grenzen. In den USA dagegen wird großflächig weiterverbreitet, was Perez Hilton und die Agentur WENN meinen, erfahren zu haben.

Wahnsinnig scheint jedenfalls nicht nur der Mann zu sein, der Oprah auf 1,2 Billionen Dollar verklagen wollte.

Mit Dank an Wolle.

Nachtrag, 9:15 Uhr: Bild.de hat offenbar nichts verstanden, aber sicherheitshalber in der Überschrift die “1,2 Billionen Dollar” durch das Wort “Megasumme” ersetzt. Im Text selbst wurden aus “1,2 Billionen US-Dollar” nun “mehrere Milliarden US-Dollar”.

2. Nachtrag, 11:50 Uhr: Eine ganz bezaubernde Formulierung hätten wir da auch noch bei promiflash.de gefunden:

ca. eine Billion Dollar (das sind umgerechnet etwa eine Milliarde Euro)

3. Nachtrag, 17:05 Uhr: Bunte.de hat den Artikel aus dem Onlineangebot entfernt.

4. Nachtrag, 8. August, 13:50 Uhr: promiflash.de hat die geforderte Summe ein bisschen richtiger und ein bisschen falscher gemacht:

ca. eine Milliarde Dollar (das sind umgerechnet etwa 700 Millionen Euro)

Vielleicht sollten wir einfach dazu übergehen, Lösungsvorschläge zu unterbreiten: “ca. eine Billion Dollar (etwa 700 Milliarden Euro)” würde die Forderungen richtig wiedergeben. Und über den Rest der Meldung sprechen wir dann ein anderes Mal.

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