In Unna steht eine Frau wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht, die ihren Ex-Freund mit ihren Brüsten “hinterhältig angegriffen” haben soll.
Ein gefundenes Fressen für die Boulevardmedien:
Damit sich die RTL-Zuschauer von der Situation ein Bild machen konnten, versuchte die Redaktion des TV-Magazins “Explosiv”, die bizarre Situation nachzustellen – in einem Puff!
So berichtet Bild.de — und hat auch eine passende Bezeichnung für diese Art der Berichterstattung:
Die Kritik verliert etwas dadurch an Gewicht, dass Bild.de im gleichen Artikel auf einen eigenen Artikel von letzter Woche verweist, in dem die “bizarre Situation” zwar nicht im Puff nachgestellt, wohl aber vom “Bild”-Zeichner optisch nachempfunden wurde:
Es muss die Leute bei Bild.de große Überwindung gekostet haben, sich auf 20 zu beschränken:
Andererseits geht’s ja auch nicht primär um abwegige Begriffe, die hoffentlich niemand in den Mund nimmt (“Ballerbüchse”, “dicke Bertha”, “Geigerzähler”, “Liebeslanze”, …), sondern um praktische Lebenshilfe:
Neben den Stellungs-Empfehlungen gibt es aber auch noch ein bisschen … nun ja: Smalltalk-Wissen:
Die Geschichte von “Long Dong Silver” wird in solchen Service-Strecken gerne erzählt, sie hat aber einen kleinen Haken: “Long Dong Silver” ist eine Erfindung des Fotografen Jay Myrdal, der den angeblichen Riesenpenis mit analoger Bildbearbeitung erschuf. In den Filmen kam dann eine Prothese zum Einsatz, die von einem Maskenbildner geschaffen wurde.
Wenn Sie in den letzten Tagen im Internet unterwegs waren, kennen Sie dieses Video vermutlich schon:
Auch bei Bild.de stellten sie ihren Lesern das “witzige Web-Video” schon am Freitag vor.
Und schrieben dazu:
“Now the tables have turnt” – Die Vorzeichen haben sich geändert
Das ist die Botschaft eines viralen Videos passend zur Weihnachtszeit. Schwarze Musiker singen darin im Chor einen Charity-Song wie einst Michael Jackson, Springsteen & Co. bei Band Aid mit ihrem “Heal the World”.
Na ja, fast. Bei “Band Aid”, dem ersten Benefiz-Projekt dieser Art, hatten 1984 überwiegend britische Musiker den Song “Do They Know It’s Christmas?” aufgenommen. “Michael Jackson, Springsteen & Co.” waren aber nicht dabei, sie sangen 1985 bei “USA for Africa” mit. Und ihr Song war auch nicht (Michael Jacksons Solo-Hit) “Heal the World”, sondern “We Are The World”.
Andererseits sind sie bei Bild.de ja nicht mal in der Lage, die Untertitel des Videos korrekt abzutippen:
Es ist ja nie so, wie es scheint. Bild.de schreibt zum Beispiel:
Eigentlich ist Pop-Sternchen Miley Cyrus (19) für ihre Fan-Nähe bekannt. Doch ein neues Foto beweist das Gegenteil.
Das Foto, so Bild.de, zeige die Schauspielerin und Sängerin am Mittwochabend mit dicken Strickpulli und mit blonder Kurzhaar-Frisur an einem New Yorker Flughafen.
Das allein wäre aber wohl selbst für Bild.de noch zu unspektakulär und würde auch vergleichsweise wenig “beweisen”.
Geht aber noch weiter, bzw. los:
Als ein weiblicher Fan ihr folgt, straft Miss Cyrus das junge Mädchen mit angewiderten Diven-Blick ab. Ihr abwertender Gesichtsausdruck sagt mehr als Tausend Worte! Dazu hebt sie noch die Hand, als wolle sie sagen: “Wage es nicht, mich anzusprechen!”.
Der Teenager, der bestimmt nur ein Autogramm oder ein schnelles Foto wollte, ist sichtlich verstört: Das Mädchen weint, hält sich schützend die Hände vors Gesicht, als könne sie Mileys Reaktion nicht fassen.
Wenn Sie die Szenerie jetzt noch nicht vor Augen haben, zeigt Bild.de sie natürlich auch noch mal gerne — sie sagt ja auch “mehr als tausend Worte”:
Und jetzt schauen wir uns dieses “Beweis”-Foto mal im Kontext und aus einer anderen Perspektive an (die entscheidende Stelle kommt nach etwa 27 Sekunden):
Das Mädchen weint also schon vorher vor lauter Aufregung, “Mileys Reaktion” bezieht sich darauf.
Klar: Als Fan wünscht man sich eine andere Begegnung mit seinem Idol. Aber was Bild.de angeht: Manchmal würden ein paar Dutzend Worte halt doch mehr sagen als ein Blick.
Nanu, was ist denn da los? Bild.de zeigt sich seit gestern Abend von einer völlig neuen Seite:
Nackte Haut? Bild.de meint: “Schlampig”. Knappe Outfits? Ganz und gar “deplatziert”. Nippelblitzer? “Zum Fremdschämen.” Ein hautfarbener String in Kombination mit Netzstrumpfhose? “Das Gegenteil von sexy.”
Der Grund für diese ungewohnten Töne aus der Redaktion ist Sängerin Madonna. Die zeigt sich auf ihrer aktuellen Tour nämlich äußerst freizügig – und Bild.de fragt:
Madonna (54) provoziert gern – das ist nichts Neues. Leider schießen ihre modischen Provokationen in letzter Zeit aber immer wieder übers Ziel und geben Grund zum Fremdschämen (…).
Die Queen of Pop hatte schon immer ein Problem damit, die Klamotten anzubehalten. Knapp und sexy soll es auf der Bühne sein, denn jeder weiß: Sex sells. Bei ihrem Konzert in Miami hätte ein bisschen mehr Stoff aber nicht geschadet.
Slip und die Netzstrumpfhose suchen sich ihren Weg – und ein Cameltoe lässt sogar hartgesottene Madonna-Fans zweifeln, ob die “Queen of Pop” damit wirklich hot ist – auch ihre Kehrseite will in diesem Bühnenoutfit ganz und gar nicht sexy aussehen. In den 80er-Jahren waren solche Auftritte vielleicht noch frech und “shocking”, aber heute wirken sie eher schlampig und deplatziert.(…)
Und nur im BH bekleidet auf der Bühne zu stehen, ist auch keine Lösung.
So verklemmt haben wir die Redakteure von Bild.de wirklich selten erlebt. Aber so ganz kaufen wir ihnen die neue Spießigkeit nicht ab.
Grund 1: In der mitgelieferten Fotostrecke gibt es vier Fotos von Madonnas Hintern, zwei von ihr im BH, eins von ihrer nackten Brust, eins von ihr mit “Cameltoe” und eins, auf dem sie ihr Kleid hochzieht und ihre Unterwäsche zeigt.
Grund 2: Die Fotos tragen Unterschriften wie “Wozu Klamotten? Manchmal reicht auf der Bühne auch nur ein BH” oder “Madonna zeigt ihre knackige Kehrseite” oder “Ups! Madonna lüftet ihren Rock”.
Grund 3: Das Foto mit der Beschriftung “Wenn das Höschen in der Ritze verschwindet, lädt das nicht gerade zum Hinschauen ein” zeigt das Höschen, das in der Ritze verschwindet.
Grund 4: Das “Cameltoe”-Foto wird nicht nur in normaler Größe geliefert, sondern auch in groß und in megagroß.
Grund 5: Bisher fand Bild.de Madonna in ihren knappen Outfits eigentlich ganz geil:
Den begeisterten Zuschauern bot sie dann ein farbenfrohes Musikspektakel mit Videoeinlagen. Madonna schlüpfte in sexy Kostüme, sang im Schulmädchen- und Domina-Look, ließ Tänzer in Nonnen-Kostümen um sich herumwirbeln.
In der Fotostrecke: einmal Madonnas “Popo-Blitzer”, zweimal Madonna im BH.
Madonnamia! Beim Video-Dreh zu ihrer nächsten Single “Turn Up The Radio” in Florenz zeigt Madonna (53) was sie (noch immer) hat: ein ganz schön pralles Dekolletee.
Sexy Ledermini, Netzstrumpfhosen und den Busen ordentlich hochgeschnallt – so kann man einen Song natürlich auch pushen!
In der Fotostrecke: Zweimal Hintern, zweimal BH, einmal Brust.
Madonna (53) lässt in ihrem neuen Video gaaanz tief blicken. “Turn Up The Radio” ist die dritte Singleauskopplung vom ihrem aktuellen Album “MDNA”.
Gedreht wurde der sexy Clip zu dem poppigen Song vor wenigen Wochen in Florenz. BILD.de berichtete schon damals von der sexy quetschy Queen.
Auch mit ihren 53 Lenzen steht Madonnas Busen wie ‘ne Eins – was allerdings an dem supereng geschnürtem Spitzen-BH liegen könnte. (…)
Überzeugen Sie sich selbst – sehen Sie hier die Premiere des heißen Italien-Videos!
In der Fotostrecke: dreimal Hintern (“Hallöchen Popöchen!”), zweimal BH, einmal Brust.
Bei Bild.de geht so was: An einem Tag geilt man sich sabbernd an irgendeinem knappen Höschen auf, und am nächsten Tag findet man dasselbe knappe Höschen ganz schön schlampig. Aber egal, was man macht — Hauptsache man zeigt verdammt nochmal das knappe Höschen.
Nächstes Jahr ist Bundestagswahl und weil ja sonst im Moment in der Welt nicht viel los ist, hat Bild.de schon mal die Glaskugel vom Speicher geholt und schaut jetzt, wie das Kabinett aussehen könnte, falls Deutschland nach der Wahl von einer schwarz-grünen Koalition regiert würde.
Dass die Grafiker von Bild.de zunächst erst mal die grüne Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt (mit “dt”) schwarz unterlegt hatten, als gehöre sie zur CDU/CSU, ist ihnen inzwischen aufgefallen und sieht jetzt nicht mehr so aus:
Aber im Kabinett gibt es neben vielen naheliegenden Ideen eine echte Überraschung:
Und zu guter Letzt: Es wird wieder einen Guttenberg im Kabinett geben.
Karl Theodor-Bruder Philipp Franz Maria Antonius Friedrich Wilhelm Emanuel Johannes Freiherr von und zu Guttenberg wird für die CSU neuer Landwirtschaftsminister. Er ist übrigens aktueller Träger des Ordens “Wider den tierischen Ernst”. Und somit künftig auch zuständig für die Kalauer im Kabinett.
Na ja, fast: Aktueller Träger des Ordens ist der Kabarettist Ottfried Fischer. Dessen Vorgänger war Karl-Theodor zu Guttenberg.
Der war zugegebenermaßen weder im vergangenen Jahr, als er den Orden erhielt, noch in diesem Jahr zum Festakt erschienen, als er die Laudatio auf Ottfried Fischer hätte halten sollen. Beide Male hatte ihn sein kleiner Bruder Philipp vertreten. Aber Ordensträger bleibt nun mal Karl-Theodor.
Eigentlich unvorstellbar, dass die Leute bei “Bild” ihrem einstigen Liebling noch einen Titel abnehmen. So viele hat der ja nicht mehr.
Mit Dank an Marco G., Tobias U., Ferdinand D., Thomas P. und Andreas H.
Ein Flugzeug der italienischen Fluggesellschaft Neos ist auf dem Weg von Havanna nach Mailand in heftige Turbulenzen geraten und hat ordentlich an Höhe verloren.
Wie viel, ist nicht ganz klar: Die für gewöhnlich gut informierte Website “The Aviation Herald” schreibt von “etwa 1.000 Fuß”, was rund 305 Metern entspräche. Die Nachrichtenagentur Associated Press hatte zunächst von “3.000 Metern (10.000 Fuß)” geschrieben, war aber auf “1.000 Meter (3.300 Fuß)” umgeschwenkt, nachdem der “Corriere della Serra” einen Vertreter der Airline mit den Worten zitiert hatte, dass die Maschine erst 500 Meter in die Höhe gestiegen und dann auf 500 Meter unter der ursprünglichen Flughöhe abgesackt sei — die Maschine also insgesamt 1.000 Meter abgesackt sei.
Bild.de entschied sich ebenfalls für die 1.000-Meter-Variante, hat aber bei der Art des Flugzeugs völlig den Faden verloren: Zunächst schrieb die Seite, es habe sich um eine “Boeing 731” gehandelt. Ein Maschine solchen Typs hat Boeing allerdings nie gebaut, die Flugnummerlautete “NO731″.
Bild.de hat sich also korrigiert und schreibt jetzt von einer ”Boeing 737*)”:
*)In einer früheren Version des Artikels war irrtümlicherweise eine Boeing 731 genannt. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen
Nur: Eine Boeing 737 kann maximal bis zu 215 Passagiere aufnehmen, an Bord waren aber 268, drei Piloten und sieben Besatzungsmitglieder.
Nachtrag, 16.10 Uhr: Das ging schnell: Im Artikel ist jetzt von einer “Boeing 767-300*)” die Rede, in den Bildunterschriften steht immer noch “Boeing 731 sackte 1000”.
Hinweis/Korrektur, 21. November: In der ursprünglichen Fassung dieses Artikels hatten wir im zweiten Absatz geschrieben, dass 1.000 Fuß “rund 330 Metern entspräche”. Das war ein Denkfehler. Richtig sind 305 Meter, wie jetzt oben stehen.
“Bild” hätte Griechenland ja am liebsten aus der Euro-Zone raus. Das geht nicht spurlos an den Mitarbeitern vorbei: In der Bildunterschrift zum großen Brust-Artikel aus der “Bild am Sonntag” gehört Griechenland jetzt nicht mal mehr zu Europa.
Ganz so schlimm, wie es auf dem Startseitenteaser von Bild.de aussah, war der Stromausfall aber wohl doch nicht:
Mitten im Feierabend-Verkehr sind am Donnerstag in Frankfurt weite Teile der Straßenbeleuchtung ausgefallen! Zwischen 18 und 18.27 Uhr wurde es zappenduster.
Doch warum ist das Hochhaus auf dem Teaserbild dann so dunkel? Ist es ja gar nicht. Eigentlich:
Bild.de hat das Licht offensichtlich für die Startseite per Bildbearbeitung nachträglich heruntergedimmt.
Nachtrag, 19. November: Unser Leser Moritz P. aus Frankfurt schreibt uns, dass die abgebildete Lampe immer noch dunkel sei, da sie “schon eine Weile kaputt” sei. Die andere Straßenbeleuchtung drum herum funktioniere tadellos.
Heute werden wir mal ein bisschen intimer. Also, liebe Leser: Haben Sie eigentlich genug Sex?
Wir fragen deshalb, weil Bild.de neulich folgende Schreckensnachricht aufgedeckt hat:
Es kommt vor, dass man länger keinen Sex hat – und es einem gar nicht auffällt.
Ob Sie selbst zur Genug-Sex-Fraktion gehören oder ob Sie es doch “mal wieder so richtig nötig haben” (Bild.de), können Sie im selben Artikel schnell mal überprüfen. Dort wurden nämlich (mit Unterstützung der “B.Z.”) “13 Anzeichen für einen akuten Sex-Mangel” zusammengestellt.
Darunter finden sich dann so originelle Punkte wie:
Sie ordnen Ihre Pornosammlung nach cineastischen Gesichtspunkten.
Oder:
Sie fahren häufiger Fahrrad als sonst, weil sich das so schön anfühlt.
Nun ja.
Interessant ist jedoch, dass gerade die Leute von Bild.de von Zeit zu Zeit genau jene Symptome zeigen, die in dem Artikel beschrieben werden. Hier eine kleine Gegenüberstellung.
Sex-Mangel-Anzeichen Nr. 4: Sie finden sogar Zeichentrickfiguren erregend.
Im Innenteil des Magazins sollen heiße Dessous-Bilder von der Hausfrau und dreifachen Mutter mit der blauen Turmfrisur befinden. Sicher ist: Die gelbhäutige Lady wird einfach nicht älter!
Werfen Sie einen Blick unter die Kampfanzüge weiblicher Comic-Legenden wie Lara Croft oder Superwoman – ganz exklusiv, versteht sich. So verführerisch haben wir die Starlets noch nie gesehen.
Sex-Mangel-Anzeichen-Nr. 5: Sie kichern jedes Mal, wenn jemand Penis sagt.
Kennen Sie dieses Kribbeln an der Gemüsetheke? Diesen winzigen Moment der Verlegenheit beim Anblick von Stangen-Sellerie, Kürbis, Aubergine? So manches erinnert in seiner Form doch stark an das beste Stück des Mannes.