Archiv für 6 vor 9

Russische Restriktionen, Reform der Filmförderung, Klimajournalismus

1. Wie frei können Sie berichten, Armin Coerper?
(journalist.de, Jan Freitag)
Jan Freitag hat mit Armin Coerper über dessen Arbeit als ZDF-Korrespondent in Moskau gesprochen, die durch wachsenden staatlichen Druck und mögliche Überwachung erschwert werde: “Wie sehr schränken ihn die russischen Restriktionen tatsächlich ein – und was hilft ihm, seinen Job trotzdem auszuüben?”

2. Claudia Roths Amtschef bleibt optimistisch bei Filmförderreform
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Wie Uwe Mantel bei “DWDL” berichtet, stehe die geplante Reform der Filmförderung kurz vor dem Abschluss, allerdings würden noch wichtige Gesetzesvorschläge fehlen, insbesondere zum steuerlichen Anreizsystem und zur Investitionsverpflichtung. Trotz der Unsicherheiten sei Andreas Görgen, Amtschef der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Claudia Roth, optimistisch, dass noch in diesem Jahr eine Einigung in Bundestag und Bundesrat erzielt werden könne.

3. “Klimajournalismus soll Wissen vermitteln”
(verdi.de, Till Schmidt)
Till Schmidt hat sich für das Verdi-Medienmagazin “M” mit Maja Göpel, Politökonomin, Expertin für Nachhaltigkeitspolitik und Transformationsforschung, unterhalten. In dem Interview geht es unter anderem um konstruktiven Journalismus, Triggerpunkte der klimapolitischen Debatte und das sogenannte “Collective-Action-Problem”: “Das heißt, niemand handelt zuerst, weil er oder sie denkt, dass die anderen nicht handeln wollen. Doch eigentlich würden alle besser wegkommen, wenn zusammen die Art der Wohlstandsgewinnung verändert wird. Doch auch das geht bei einem solchen Framing unter. Im Vordergrund steht hier der ‘persönliche Verlust’.”

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4. Freilassung eines Unbequemen
(taz.de, Knut Henkel)
Der Investigativjournalist José Rubén Zamora sei nach mehr als 800 Tagen Untersuchungshaft aus einem Militärgefängnis in Guatemala entlassen worden und stehe nun unter Hausarrest. Ein Freispruch sei allerdings unwahrscheinlich, da noch mehrere Verfahren gegen ihn laufen, und die Justiz in Guatemala von Korruption geprägt sei. Zamora habe als Gründer der Zeitung “elPeriódico” immer wieder staatliche Korruption aufgedeckt und sich damit viele Feinde gemacht.

5. Juliane Leopold: Online-Nachrichten der tagesschau werden langsamer
(wwwagner.tv, Jörg Wagner, Audio: 23:17 Minuten)
Medienjournalist Jörg Wagner hat Juliane Leopold, Chefredakteurin Digitales bei ARD-aktuell, zu den möglichen Auswirkungen des Reform-Medienstaatsvertrags auf Angebote wie die “Tagesschau” befragt. Leopold befürchtet: “In der jetzigen Entwurfsfassung dieses Vertrags werden wir ein Nachrichtenangebot sein, was langsamer ist, was flacher ist und was einfach schlechter ist am Morgen.”

6. Ende der Konsultationsverfahren
(tamedia.ch)
Ursprünglich habe der Schweizer Medienkonzern Tamedia 90 Vollzeitstellen in seinen Redaktionen abbauen wollen. Durch interne Wechsel, Fluktuationen und ein Freiwilligenprogramm habe man die Zahl deutlich senken können: “Die Konsultationsverfahren rund um den angekündigten Personalabbau im Bereich der Redaktionen mit den Personalkommissionen in der Deutschschweiz und der Westschweiz sind beendet. In den Redaktionen werden 17 Kündigungen durch Tamedia ausgesprochen.”

Harte Auflage, ORF will 3sat behalten, Elon Musks Desinformation

1. IVW 3/2024: So hoch ist die “Harte Auflage” wirklich
(dwdl.de, Uwe Mantel)
“DWDL” veröffentlicht die Verkaufszahlen von über 300 Zeitschriften und Zeitungen, geordnet nach Segmenten und mit Angabe der regulär verkauften Exemplare (“In der Spalte ‘Harte Auflage’ werden nur Einzelverkäufe zum regulären Preis und Abonnements berücksichtigt, nicht aber Bordexemplare, Lesezirkel oder stark rabattierte sonstige Verkäufe, mit denen die Verlage gerne Auflagenkosmetik betreiben – die Entwicklung hier gibt also besser wieder, wie gut es einem Titel im zurückliegenden Quartal wirklich ergangen ist.”).

2. Elon Musk erhebt nach SPIEGEL-Bericht absurde Vorwürfe
(spiegel.de)
Elon Musk habe bei X/Twitter behauptet, der “Spiegel” und andere “etablierte Medien” würden “aktiv zur Ermordung von Donald Trump und nun von mir ermutigen”. Er habe dazu einen Screenshot eines aktuellen “Spiegel”-Artikels geteilt, aber keine konkreten Belege für seine Behauptung genannt. In dem “Spiegel”-Beitrag (nur mit Abo lesbar) wird Musks Machtfülle und seine politische Radikalisierung kritisiert, was dieser in einer Rede in Pittsburgh vehement zurückgewiesen habe. Die “Spiegel”-Redaktion stehe hinter ihrer Berichterstattung.

3. Mit diesen miesen Tricks greift Elon Musk in den US-Wahlkampf ein
(netzpolitik.org, Ingo Dachwitz)
Und noch einmal Elon Musk: Dieser unterstütze Donald Trump im US-Wahlkampf nicht nur finanziell, sondern auch durch gezielte und zum Teil fragwürdige Manipulationsversuche wie das Versprechen von Geldgeschenken an potenzielle Trump-Wählerinnen und -Wähler. Dabei nutze er seine Plattform X/Twitter, um Desinformation zu verbreiten und möglicherweise illegale Wahlkampfstrategien voranzutreiben. Musks Unterstützung werde durch verschiedene Pro-Trump-Organisationen und andere Tech-Milliardäre ergänzt.

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4. ORF will 3sat behalten
(faz.net)
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann setze sich klar für den Fortbestand des Kultursenders 3sat ein, der für den internationalen Austausch von österreichischen Medienproduktionen wichtig sei. Ein möglicher Wegfall des öffentlich-rechtlichen Senders wäre laut Weißmann ein großer Verlust für die Kultur- und Medienlandschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der ORF stehe im intensiven Austausch mit den Partnern von 3sat, um das Angebot zu erhalten und den politischen Diskurs in Europa zu fördern.

5. EDMO veröffentlicht Leitfaden für Medienkompetenz-Kampagnen
(correctiv.org)
Das European Digital Media Observatory (EDMO) habe am Montag einen Leitfaden für Medienkompetenz-Kampagnen veröffentlicht. Dieser sei das Resultat einer EDMO-Arbeitsgruppe, die zu diesem Zweck eine Vielzahl bestehender Initiativen ausgewertet und Experten konsultiert habe, und “ein wichtiges Grundlagenwerk, an dem sich Medienkompetenz-Initiativen zukünftig messen können.”

6. Nora Gantenbrink: Wandlerin zwischen Fiktion und Journalismus
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio 26:18 Minuten)
Alexander Matzkeit spricht im Podcast “Läuft” mit Nora Gantenbrink darüber, wie sie ihre Arbeit als Journalistin und fiktionale Autorin voneinander trennt. Gantenbrink erklärt, wie Drehbücher für Impro-Comedys aussehen und wie Scham eine Rolle bei der Entwicklung ihrer Charaktere spielt. Zusätzlich geht es um den Podcast “Der Zerfall Babylons”, in dem Schriftsteller Volker Kutscher seine Gereon-Rath-Romane und deren historischen Kontext beleuchtet.

“FragDenStaat”-Chef veurteilt, Musks Verlegetricks, Dummfluencerin

1. FragDenStaat-Chefredakteur Arne Semsrott verurteilt
(netzpolitik.org, Ben Bergleiter)
“Ein Berliner Gericht verurteilt den Journalisten Arne Semsrott wegen der Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten zu einer Geldstrafe auf Bewährung. Doch für Semsrott ist das Urteil nur der Auftakt: Er will einen Paragrafen, der die Pressefreiheit einschränkt, notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht bringen.” Ben Bergleiter fasst noch einmal zusammen, worum es in dem Fall geht und warum dieser so wichtig für die zukünftige Rechtsprechung werden könnte.
Weiterer Lesetipp: Bei “Legal Tribune Online” kommentiert Felix W. Zimmermann den juristischen Aspekt: “Ob sich der dann zuständige BGH-Strafsenat der Auffassung seiner Kolleg:innen aus dem VI. Zivilsenat des BGH anschließt, wird sich zeigen. Der hatte entschieden, dass die Bestimmung in Konflikt mit der Meinungs- und Pressefreiheit steht und sich für eine eingeschränkte ‘konventionskonforme’ Auslegung der Strafnorm ausgesprochen.”

2. “Ein Kulturwandel ist dringend nötig”
(fachjournalist.de, Nadine Zeidler, Audio: 16:44 Minuten)
Im aktuellen “Fachjournalist”-Podcast spricht Nadine Zeidler mit dem Medienwissenschaftler Björn Staschen über den Einfluss der sozialen Herkunft auf den Zugang zum Journalismus. Staschen stellt dabei die Ergebnisse seiner Studie vor, die zeige, dass der Beruf von Menschen aus einkommensstarken, bildungsbürgerlichen Familien dominiert werde. Er gibt zudem Empfehlungen, wie die Diversität in Redaktionen erhöht und der Zugang für Nichtakademikerinnen und Nichtakademiker verbessert werden könne.

3. Elon Musk setzt bei Klagen gegen X auf einen Richter mit Tesla-Aktien
(spiegel.de)
Elon Musks Plattform X/Twitter habe eine trickreiche Änderung ihrer Geschäftsbedingungen durchgeführt: “Rechtliche Streitigkeiten werden künftig in einem Bezirk ausgetragen, in dem das Musk-Unternehmen zwar nicht sitzt – aber ein bestimmter Richter.”

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4. Deutscher ging es nicht: “Derrick” feiert seinen 50. Geburtstag
(rnd.de, Imre Grimm)
Imre Grimm hat einen kritischen Glückwunsch zum 50. Geburtstag von “Derrick” verfasst, einer deutschen Krimiserie, die in mehr als 100 Länder verkauft wurde: “Man sprach laaangsam in ‘Derrick’ und gestelzt. Jemand sagt einen Satz auf. Pause. Jemand antwortet. Pause. Dazwischen Landschaft. Das hatte etwas Kontemplatives, wirkt heute aber schnell nervtötend. Gern zeigte die Kamera Details wie Gebüsch oder Straßenlaternen, aber – in zeittypischem Voyeurismus – auch genüsslich Schülerinnen in der Umkleidekabine.”

5. Journalismus unter KI-Bedingungen
(verdi.de, Günter Herkel)
Günter Herkel fasst die wichtigsten Themen der 11. Medienpolitischen Tagung der Gewerkschaften Verdi und DGB zusammen. Es sei unter anderem um die Frage gegangen, wie Künstliche Intelligenz den Journalismus verändert, mit Chancen für Recherche und Verifizierung, aber auch mit Risiken wie Desinformation und Arbeitsplatzverlust. Außerdem habe man über die mögliche Einschränkung der Meinungsvielfalt durch eine “Fusion light” im öffentlich-rechtlichen Rundfunk diskutiert.

6. Emma, die virtuelle Dummfluencerin der Tourismuszentrale
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Die Deutsche Zentrale für Tourismus habe sich bei ihrer Medienarbeit für eine virtuelle, KI-generierte Influencerin namens Emma entschieden, was im Netz für Spott und Verwunderung sorge. Thomas Knüwer kommentiert: “Sehr viele wollen zu den coolen Kids gehören und geben sehr viel Geld für sehr sinnlose KI-Anwendungen und, sagen wir, problematische Dienstleister aus. Das ist erstmal ärgerlich, liefert aber schöne Pointen. Doch leider wird es auch dem Standort schaden.”

KW 42/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Realitätsfabrik Mediensystem
(schweigenistzustimmung.de, Jens Brodersen & Patrick Breitenbach, Audio: 2:06:59 Stunden)
“Man muss in letzter Zeit ansehen, wie Debatten verunglücken, fast überall Desinformation herumgereicht werden und scheinbar nur noch das Rückenmark die Kommunikation beherrscht. Einordnung häufig Fehlanzeige. Ist das Zufall, Zeitgeist, Ziel oder alles zusammen?” Jens Brodersen und Patrick Breitenbach unterhalten sich über die “Realitätsfabrik Mediensystem” und das bietet, wie eigentlich immer bei ihrem Podcast “Schweigen ist Zustimmung”, lohnenswerte Gedanken und Perspektiven.

2. Diese Talkshows sind Gift!
(youtube.com, Maurice Höfgen, Video: 28:38 Minuten)
Maurice Höfgen kritisiert in seinem Video die Art und Weise, wie politische Talkshows, insbesondere die von Maybrit Illner, die öffentliche Debatte prägen. Er bemängelt eine fehlende Struktur und Führung in der Sendung, einen fehlenden Faktencheck und einen fehlenden Kontext. Darüber hinaus kritisiert Höfgen, dass sich die Diskussionen oft auf Nebenschauplätze wie Migration konzentrierten, während dringendere Themen wie Investitionen und Schuldenpolitik ignoriert würden.

3. Wie hart ist es, über einen Vergewaltigungsprozess wie den in Avignon zu berichten?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 21:26 Minuten)
Holger Klein spricht mit Annika Joeres, die für “Zeit Online” aus Frankreich über einen großen Vergewaltigungsprozess berichtet: “Wie ist das für eine Journalistin, über einen Fall dieses Ausmaßes zu berichten? Schaut sie die Videos an? Gibt es eine Grenze zum Voyeurismus in der medialen Abbildung, die nicht überschritten werden sollte? Und was für eine Debatte hat die breite Berichterstattung über den Fall in Frankreich (und auch in Deutschland) ausgelöst?”
Hinweis: “Übermedien” hat dem Podcast eine Triggerwarnung beigefügt.

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4. Was ist Hassrede?
(deutschlandfunknova.de, Inga Bones, Audio: 55:13 Minuten)
Die Philosophin Inga Bones spricht in ihrem Vortrag bei Deutschlandfunk Nova darüber, wie der Begriff “Hassrede” definiert werden kann und welche Unterschiede es zu Beleidigungen oder Diskriminierungen gibt. Sie betont, dass es wichtig sei, Hassrede präzise zu definieren, da Meinungsfreiheit ein wichtiges Grundrecht sei, das dennoch klare Grenzen haben sollte.

5. KINO.TO – Die verbotene Streamingrevolution
(ardaudiothek.de, Maxie Römhild, Audio: fünf Folgen zwischen 36 und 44 Minuten)
Der fünfteilige Podcast des MDR erzählt die Geschichte des illegalen Streamingdienstes kino.to, der 2008 in Deutschland entstand und eine ganze Generation von Nutzern prägte. Im Mittelpunkt steht der Aufstieg und Fall des Gründers Dirk B., der mit gestohlenen Filmen Millionär wurde, bis die Behörden seine Aktivitäten beendeten. Und es geht um die Frage, ob auch die Nutzer eine Mitschuld an der millionenfachen Verletzung des Urheberrechts tragen.

6. Thomas Gottschalk darf noch sagen, was er will
(spiegel.de, Maximilian Sepp, Video: 18:51 Minuten)
Ende vergangener Woche sorgte ein “Spiegel”-Interview (nur mit Abo lesbar) für großes mediales Aufsehen, das Alexander Kühn und Vicky Bargel mit dem Entertainer Thomas Gottschalk geführt haben. Jetzt gibt es eine Art “Making of” zu dem Gespräch, in dem Bargel verrät, wie die Umstände des Interviews waren und wie sie es einordnet.

Grimme Online Awards, Presserat über KI, Muss Musk blechen?

1. Grimme Online Award legt Schwerpunkt auf historische Themen
(spiegel.de)
Der Grimme Online Award 2024 hat acht Internetformate für ihre “publizistische Relevanz und Informationstiefe” ausgezeichnet, wobei der Schwerpunkt auf Themen gelegen habe, die “der Demokratie dienlich” seien. Der erstmals vergebene Sonderpreis für Künstliche Intelligenz ging an eine Krimi-Challenge des Bayerischen Rundfunks. Trotz finanzieller Probleme des Grimme-Instituts konnte die Preisverleihung in Marl stattfinden. Insgesamt waren 27 Medienangebote nominiert.

2. Presserat zum Thema KI
(journal-nrw.de)
Der Pressekodex gelte uneingeschränkt auch für journalistische Inhalte, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurden. Mit Blick auf die Bewertung der bei ihm eingehenden Beschwerden halte der Deutsche Presserat eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Texte derzeit nicht für notwendig, verlange aber, dass KI-generierte Bilder als Symbolbilder gekennzeichnet werden. Diese Regelung solle verhindern, dass solche Darstellungen als reale Abbildungen missverstanden werden.

3. Datenreport über das Einkommen der Autor*innen in Deutschland
(kunst-kultur.verdi.de)
Einem Datenreport (PDF) des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller zufolge können nur 5,7 Prozent der Autorinnen und Autoren in Deutschland ausschließlich vom Schreiben leben, wobei nur ein kleiner Teil davon über 50.000 Euro brutto jährlich verdient. Die Mehrheit müsse zusätzliche Jobs annehmen, um den Lebensunterhalt zu sichern, oft auch in fachfremden Bereichen. Der Verband fordere daher strukturelle Änderungen wie eine Verlagsförderung und Anpassungen im Urheberrecht, um angemessene Honorare für Autorinnen und Autoren zu gewährleisten.

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4. Muss Elon Musk persönlich für X-Verstöße blechen
(netzpolitik.org, Maximilian Henning)
Der Digital Services Act der EU verpflichtet die Anbieter großer Online-Plattformen zur Einhaltung strenger Regeln. Verstöße können mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Unklar sei jedoch, ob bei Verstößen die Plattform selbst oder ihr Eigentümer wie Elon Musk im Fall von X/Twitter haften muss. Die EU-Kommission prüfe derzeit, ob Musk persönlich als Anbieter haftet und ob mehrere Strafen für verschiedene Verstöße verhängt werden können.

5. Bücher werden überall gesammelt, Websites nur hier
(zeit.de, Tilman Baumgärtel)
Das “Internet Archive” sei die einzige ernstzunehmende Plattform, die systematisch Webseiten und andere digitale Inhalte archiviert, darunter 866 Milliarden Websites. Kürzlich sei ausgerechnet diese wichtige Plattform Ziel von Cyberangriffen geworden, die jedoch keinen Schaden an den archivierten Daten verursacht hätten. Neben Hackerangriffen würden auch Urheberrechtsklagen die Existenz des Archivs gefährden.

6. Nachrichten gegen Desinformation
(verdi.de, Irene Hell)
Irene Hell berichtet über den von über 800 Medien weltweit unterstützten “World News Day”, der zeitgleich mit dem UN-Tag für den universellen Zugang zu Information am 28. September gefeiert werde. Journalistinnen und Journalisten seien durch steigende Gewalt und Desinformation bedroht, während traditionelle Medien durch sinkende Einnahmen und aggressiv agierende Technologiekonzerne geschwächt würden.

Nostalgie als Waffe, Gniffkes Selbstverpflichtung, Entführte Maus

1. Wenn Nostalgie zur Waffe wird – das Gottschalk-Syndrom
(moment.at, Natascha Strobl)
Natascha Strobl kritisiert in ihrer Kolumne die Art und Weise, wie Personen wie Thomas Gottschalk Nostalgie als Mittel benutzen, um gewalttätiges und übergriffiges Verhalten der Vergangenheit zu verharmlosen und sich darüber zu beklagen, dass derartiges Verhalten heute nicht mehr akzeptiert wird. Der einstige TV-Star Gottschalk illustriere diese Haltung mit seinen Geschichten über sein früheres, unangemessenes Verhalten gegenüber Frauen und das Schlagen seiner Kinder, die er ohne Reue und “beinahe stolz” erzähle.
Dazu auch Hörtipp in eigener Sache: Im aktuellen Medienkommentar bei radioeins geht es am Rande auch um die Causa Gottschalk: “Gottschalk ist das Paradebeispiel eines TV-Dinosauriers, der die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Seine antiquierten Ansichten, die gelegentlichen Fehltritte und seine trotzige Uneinsichtigkeit sind legendär – aber nicht im positiven Sinne.” (radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:47 Minuten)

2. ARD-Chef Gniffke will mit Verlegern Frieden schließen
(spiegel.de)
Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke habe eine Selbstverpflichtung der öffentlich-rechtlichen Sender vorgeschlagen, die die Zeitungsverlage unterstützen und deren Geschäft schützen soll. Sie würde beispielsweise vorsehen, dass die Sender gezielt auf Zeitungsangebote verlinken. Mit seinem Vorschlag gehe Gniffke auf die Gegenseite zu. Das könnte den Öffentlich-Rechtlichen an anderer Stelle in der Debatte über den Rundfunkstaatsvertrag helfen. Mit Blick auf die von den Bundesländern geplanten Staatsvertragsregeln gebe es Sorgen um den Fortbestand der Social-Media-Formate für junge Menschen: “Die ‘Tagesschau’ ist die erfolgreichste Medienmarke bei TikTok und bei Insta. Das würde ich ungern beschädigen, weil es unserem Auftrag entgegenlaufen würde, der Dominanz von polarisierenden und von emotionalisierenden Inhalten etwas entgegenzusetzen. Das muss doch in unser aller Interesse sein.”

3. Tierquälerei-Vorwurf: Produktionsfirma nimmt Rosin in Schutz
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Anfang der Woche wiesen wir in den “6 vor 9” auf einen Artikel hin, laut dem der Deutsche Tierschutzbund den bekannten Fernsehkoch Frank Rosin angezeigt haben soll. Rosin soll in einer Sat.1-Kochsendung lebende Flusskrebse in heißem Fett gebraten haben, was als Tierquälerei einzustufen sei, da Krebstiere Schmerzen empfinden können. Wie “DWDL” berichtet, habe sich nun die Produktionsfirma Endemol Shine Germany zu den Vorwürfen geäußert und versucht, die Verantwortung auf einen Dienstleister abzuschieben.

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4. NRW: Zusammenschluss im Zeitungsmarkt
(verdi.de, Frank Biermann)
“Die Konzentration im NRW-Zeitungsmarkt, insbesondere in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL), setzt sich fort. Die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt streben eine Kooperation an. Auch die Lippische Landes-Zeitung und das Mindener Tageblatt planen, ihre Verlagsaktivitäten künftig in einer gemeinsamen Holding zu bündeln.” Frank Biermann fasst die hinsichtlich Presse- und Meinungsvielfalt unerfreulichen Vorgänge im Gewerkschaftsmagazin “M” zusammen.

5. Bubble Tea in Taipei
(journal-nrw.de, Lima Fritsche)
Die Kölner Journalistikstudentin Lima Fritsche erzählt von ihrem Auslandssemester in Taiwans Hauptstadt Taipeh, wo sie nicht nur ihre Chinesischkenntnisse verbessert, sondern auch in die lokale Kultur und das Nachtleben eintaucht. Sie studiert an der National Chengchi University, nehme an kleinen, interaktiven Kursen teil und nutze die Gelegenheit, sich journalistisch weiterzuentwickeln.

6. “Maus”-Figur aus Köln taucht wieder auf – in Mainz
(faz.net)
Nun sei klar, wer die beliebte Mausfigur vor dem WDR-Gebäude in Köln, nun ja, entführt habe: die Kampagnenorganisation Campact. Mit dem “Maus-Kidnapping” wolle diese auf die drohenden Kürzungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufmerksam machen. Man plane, die Maus im Rahmen einer Tour durch mehrere Städte als Symbol gegen diese Kürzungen einzusetzen. Der WDR poche auf die Rückgabe der Figur.

Semsrott vor Gericht, Panik zieht, Perspektiven für Klimajournalismus

1. Auf wel­chem Weg geht’s nach Karls­ruhe?
(lto.de, Max Kolter)
Heute beginnt vor dem Landgericht Berlin der Prozess gegen “FragDenStaat”-Leiter Arne Semsrott, der Gerichtsbeschlüsse gegen die “Letzte Generation” bewusst verbotswidrig veröffentlicht habe. Semsrott halte den maßgeblichen Straftatbestand für verfassungswidrig und habe daher die Anklage gegen sich provoziert. Max Kolter ordnet den Fall juristisch ein. Seine Prognose zum Ausgang des Verfahrens: “Da der Sachverhalt feststeht und das LG Berlin I das Hauptverfahren eröffnet hat, ist zu erwarten, dass es Semsrott zu einer Geldstrafe verurteilen wird.” Kolter geht außerdem auf die Frage ein, ob der Fall danach beim Bundesverfassungsgericht landen könnte.

2. Panik zieht
(taz.de, Johannes Drosdowski)
In der “taz” beschreibt Johannes Drosdowski, wie rechte Plattformen “Fake News” nutzen, um gezielt Angst und Hass zu schüren, indem sie beispielsweise über Gewalt gegen Kinder oder sexuelle Handlungen mit Tieren berichten. In Workshops, die Drosdowski zu dem Thema gebe, zeige er, dass es nicht nur darum gehe, “Fake News” zu erkennen, sondern auch die emotionale Reaktion darauf zu bemerken. Medienkompetenz sei wichtig, um emotionale Manipulationen zu durchschauen und sich dagegen zu wappnen.

3. Programmpräsentation: Beim ORF steht viel in den Sternen
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier fasst die Programmpräsentation des öffentlich-rechtlichen österreichischen TV-Senders ORF zusammen, der sich derzeit in einer schwierigen Lage befinde: “Der ORF steht aktuell vor einer unsicheren Zukunft. Mit der rechtspopulistischen FPÖ hat zuletzt eine Partei die Nationalratswahl gewonnen, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk spürbar verkleinern will.”

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4. Neue Perspektiven für Klimajournalismus
(verdi.de, Claudia Krieg)
Claudia Krieg berichtet über das neue journalistische Projekt “Neue Zukunft”, das sich darauf konzentriere, die Klimagerechtigkeitsbewegung und deren Akteurinnen und Akteure intensiver zu begleiten. Krieg kritisiert eine oft verbreitete “False Balance” in der Berichterstattung, die dem Ernst der Klimakrise nicht gerecht werde, und beschreibt, wie “Neue Zukunft” die aktuelle Klimaberichterstattung durch Videosendungen, Podcasts und Visualisierungen verbessere.

5. Influencer “ImmoTommy”: Frustrierte Kunden nach Immobilienkauf
(youtube.com, Florian Heide & Nicolas Lieven, Video: 9:10 Minuten)
Im August wiesen wir in den “6 vor 9” auf eine “Spiegel”-Reportage (nur mit Abo lesbar) hin, in der es darum geht, “wie ein Netzwerk um Influencer Immo Tommy Immobilienkäufer ins Unglück stürzt”. Die Redaktion des “ARD-Marktcheck” ist der Sache ebenfalls nachgegangen und hat ihren Beitrag nun bei Youtube hochgeladen: “Viele Kunden sind im Nachhinein frustriert und fühlen sich von ImmoTommy und seinem Team hintergangen.”

6. RTL durfte Foto von “Gruppe Reuß”-Angeklagtem nicht veröffentlichen
(beck.de)
Das Landgericht Karlsruhe habe entschieden, dass RTL das Foto eines Angeklagten aus dem Strafprozess gegen die “Gruppe Reuß” nicht ohne dessen Einwilligung veröffentlichen durfte. Das Gericht habe festgestellt, dass das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Angeklagten einschließlich seines Rechts auf informationelle Selbstbestimmung die Pressefreiheit überwiege, da die Veröffentlichung des von der Polizei gemachten Fotos eine erhebliche Stigmatisierungsgefahr berge.

Opfer der “Bild”-Zeitung, Reporter angegriffen, 7 Herausforderungen

1. Die Opfer der BILD-Zeitung
(youtube.com, Mats Schönauer, Video: 50:10 Minuten)
“In diesem Video zeige ich euch, mit welchen brutalen Mitteln die BILD-Zeitung Leben zerstört. Ehemalige BILD-Reporter berichten, wie sie Menschen gejagt und erpresst haben – und Opfer von BILD erzählen, wie die Zeitung sie missbraucht, ihren Ruf zerstört und ihr Leid noch viel größer gemacht hat.” Transparenzhinweis: Mats Schönauer ist ehemaliger Leiter des BILDblog und Co-Autor des BILDblog-Buchs “Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet”, auf dem sein sehenswertes Video basiert.

2. Reporter nach Interview mit Musiker angegriffen
(spiegel.de)
In Düsseldorf sei ein Reporter der Deutschen Welle nach einem Interview mit dem syrischen Musiker Al Shami von Mitgliedern des Sicherheitspersonals eines Konzerts attackiert worden. Bereits während des Interviews sei es zu Drohungen und Beleidigungen gegen den Journalisten und dessen Kollegin gekommen. Die Deutsche Welle wie auch der Deutsche Journalisten-Verband verurteilen den Übergriff als Angriff auf die Pressefreiheit.

3. TikTok ist sich seines Suchtpotenzials offenbar bewusst
(netzpolitik.org, Ben Bergleiter)
Interne Dokumente sollen zeigen, dass TikTok sich des Suchtpotenzials seiner Plattform, besonders für Jugendliche, bewusst sei. Bisherige Präventionsmaßnahmen hätten kaum Wirkung gezeigt. Laut Untersuchungen könnten junge Nutzerinnen und Nutzer bereits nach 35 Minuten, in denen sie über 260 Videos sehen, eine Abhängigkeit entwickeln. TikToks Bildschirmlimit von 60 Minuten habe die Nutzungsdauer von durchschnittlich 107 Minuten pro Tag kaum reduziert.

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4. K I: 7 Herausforderungen für die Medien
(de.ejo-online.eu, Nicolas Becquet)
Nicolas Becquet beschreibt sieben Herausforderungen, die Künstliche Intelligenz (KI) für die Medienlandschaft mit sich bringt. Dazu gehöre die Notwendigkeit, KI zu entmystifizieren und verantwortungsvolle Nutzungsrichtlinien zu schaffen. Medien müssten auf die Risiken eines “Informationswirrwarrs”, der Technologieabhängigkeit und der Schwächung der “Linkwirtschaft” reagieren, um weiterhin als verlässliche Informationsquellen in einem zunehmend automatisierten und manipulierten Umfeld agieren zu können.

5. Klimaleugnung in den Medien
(verdi.de, Günter Herkel)
Günter Herkel schreibt, dass Klimaleugnung heute weniger die Existenz des Klimawandels leugne, sondern zunehmend die Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen anzweifle. Dies sei vor allem in rechten Kreisen verbreitet. Akteure wie die AfD und Klimaskeptiker würden populistische Narrative nutzen, um Klimapolitik als irrational, elitär und gesellschaftsschädigend darzustellen. Diese neue Form der “Klimaleugnung in den Medien” verzögere dringend notwendige Klimaschutzmaßnahmen und vertiefe gesellschaftliche Polarisierungen, so Herkel.

6. Von wegen “Rentner-Bravo”
(taz.de, Franziska Betz)
Die früher als “Rentner-Bravo” geschmähte “Apotheken Umschau” habe sich modernisiert und greife nun Themen wie Gendern, Body-Shaming und Diskriminierung auf. Unter der Leitung von Dennis Ballwieser und Julia Rotherbl setze das Magazin verstärkt auf wissenschaftlich fundierte Informationen und eine vielfältigere Ansprache, ohne dabei klassische Inhalte zu vernachlässigen.

In russischer Haft gestorben, “Dr. Sommer des Ostens”, Flusskrebse

1. Verschwundene Journalistin Roschtschyna ist tot
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die freie ukrainische Journalistin Viktoria Roschtschyna ist nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) am 19. September in russischer Haft gestorben. “Wir fordern von der russischen Regierung, dass sie die Umstände ihrer Inhaftierung und ihres Todes endlich aufklärt. Nach unserer Kenntnis sind 19 weitere ukrainische Medienschaffende in Russland inhaftiert. In mehreren Fällen weigern sich die Behörden auch hier, Informationen herauszugeben”, so ROG-Geschäftsführerin Anja Osterhaus.

2. Negativpreise für Karl Lauterbach und Polizei Sachsen
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Am vergangenen Freitag fand die jährliche Verleihung der “Big Brother Awards” statt, ein Negativpreis, mit dem Organisationen und Personen ausgezeichnet werden, die aus Sicht der Organisatoren gegen den Datenschutz und die Privatsphäre verstoßen. Preisträger sind diesmal unter anderem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für das Gesundheitsdaten-Nutzungsgesetz, die sächsische Polizei für biometrische Überwachung und die Deutsche Bahn für den digitalen Überwachungszwang. Kritisiert wurde auch der “Technikpaternalismus”.

3. Reformstaatsvertrag: ARD und ZDF sehen Korrekturbedarf
(dwdl.de, Alexander Krei)
Alexander Krei hat sich die Stellungnahmen von ARD und ZDF zum Reformstaatsvertrag angesehen. Beide Sender würden grundsätzlich die Reformbemühungen zur Modernisierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks unterstützen. Gleichzeitig würden sie jedoch vor möglichen Einschränkungen der Programmvielfalt und der Erreichbarkeit jüngerer Zuschauerinnen und Zuschauer warnen sowie sich um die Spartensender sorgen.

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4. Als ich Dr. Sommer des Ostens war
(taz.de, Simone Schmollack)
Simone Schmollack erinnert sich an ihre frühere Begeisterung für die Zeitung “Junge Welt”, vor allem in den 1990er-Jahren, als sie dort als Redakteurin gearbeitet und die Rubrik “Unter vier Augen” betreut hat. Schmollack wurde zur “Dr. Sommer des Ostens”. Damals sei die Zeitung aufregend und innovativ gewesen; doch die Beziehung kühlte ab, als sich das Blatt politisch radikalisiert und sich von ihren Idealen entfernt habe. Heute betrachte Schmollack ihre einstige Liebe zur “Jungen Welt” mit Distanz und sei erleichtert, dass sie sich davon gelöst habe.

5. Guck mal, ein linksliberales Eichhörnchen!
(setup-punchline.de, Bernhard Hiergeist)
In seinen “Noten zur Comedy” (auch als Newsletter zu beziehen) nimmt Bernhard Hiergeist in unregelmäßigen Abständen ein aktuelles Thema aus dem Bereich der Comedy unter die Lupe. In der aktuellen Ausgabe geht es um toxische Comedy durch Personen wie Luke Mockridge und Nizar Akremi: “Gedankenlose Witze über Minderheiten richten Schaden an. Sie setzen die Schwelle herab, Dinge zu äußern, die aus gutem Grund ein bisschen tabuisiert sind. Dass ein verspult-sympathischer, mithin also harmlos wirkender Wirrkopf wie Nizar problematische Dinge äußert, macht nicht die problematischen Dinge harmlos. Es macht das Äußern der problematischen Dinge normal.”

6. TV-Koch Frank Rosin von Tierschützern angezeigt
(t-online.de)
Der Deutsche Tierschutzbund soll den bekannten Fernsehkoch Frank Rosin angezeigt haben. Dieser soll in einer Sat.1-Kochsendung lebende Flusskrebse in heißem Fett gebraten haben, was als Tierquälerei einzustufen sei, da Krebstiere Schmerzen empfinden können.

KW 41/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Elon Musk und die Redefreiheit: ein Satz mit X
(ndr.de, Nils Altland & Kim Kristin Mauch, Video: 21:48 Minuten)
Das Medienmagazin “Zapp” hat in einem sehenswerten Film zusammengefasst, wie sich Twitter/X nach der Übernahme durch Elon Musk in Sachen Redefreiheit entwickelt hat: “Die Plattform hat sich zwar radikal verändert – doch Musks Entscheidungen wirken widersprüchlich. Die Redefreiheit scheint nur bis zu seiner eigenen Schmerzgrenze zu reichen.”
Weiterer Hörtipp: Auch “BR24 Medien” hat sich dem Thema gewidmet: 2 Jahre Twitter-Kauf: Elon Musk und die Illusion der Redefreiheit (br.de, Linus Lüring, Audio: 32:16 Minuten).

2. Demokratisch, förmlich, anders – 75 Jahre BPK
(sr.de, Sabine Wachs & Thomas Bimesdörfer, Audio: 16:32 Minuten)
Sabine Wachs und Thomas Bimesdörfer sprechen mit Pascal Thibaut, Mitglied der Bundespressekonferenz (BPK) und Vertreter von Radio France in Berlin, über den Alltag der BPK. Sie diskutieren, wie die Bundespressekonferenz als unabhängiger Verein Themen setzt und Gäste einlädt, vergleichen dies mit der Arbeit der Presse Présidentielle in Paris und erörtern die Besonderheiten der deutschen Institution im internationalen Kontext.

3. Der skrupelloseste Medien-Mogul aller Zeitenn
(youtube.com, Klemens Handke, Video: 21:03 Minuten)
Auf dem Youtube-Kanal “Scoops” geht es diesmal um den australischen Multimilliardär und Medienmogul Rupert Murdoch: “Das ist die Geschichte vom Aufstieg des größten Medienverlegers der Welt. Eine Geschichte voller Intrigen, Macht und Skandalen. Und die Geschichte einer Familie, in der Söhne gegen Väter und Geschwister gegen Geschwister eine Fehde darum austragen, wer Murdochs Erbe antreten wird.”

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4. 8 Jahre funk – Content-Netzwerk von ARD und ZDF
(youtube.com, Jörg Wagner, Video: 22:54 Minuten)
Jörg Wagner hat sich mit den “Funk”-Verantwortlichen Kristin Blum und Philipp Schild über den Zustand und den Erfolg von “Funk” acht Jahre nach dem Start unterhalten. Dabei geht es auch um die steigenden Nutzerzahlen bei den 14- bis 29-Jährigen auf Plattformen wie TikTok und Youtube sowie um die Herausforderung, das Publikum mit neuen Formaten zu binden, um den Umgang mit Kritik und Fehlern und um die Notwendigkeit ständiger Anpassungen in einem volatilen Markt.

5. HateAid erwirkt Urteil gegen Nius, aber FakeNews wirken
(youtube.com, Chan-jo Jun & Jessica Flint, Video: 23:44 Minuten)
Rechtsanwalt Chan-jo Jun berichtet von einer einstweiligen Verfügung, welche die Organisation HateAid gegen die rechte Krawallseite “Nius” des ehemaligen “Bild”-Chefredakteurs Julian Reichelt erwirkt habe. Jun und dessen Kollegin Jessica Flint erklären die Mechanismen und Auswirkungen von “Fake News”. Und sie sprechen über die rechtlichen Herausforderungen und möglichen Lösungen, um gegen die Verbreitung von Falschinformationen vorzugehen.

6. Realitäten und Extravaganz – darum geht es bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN 2024
(thisismedianow.podigee.io, Lukas Schöne, Audio: 35:06 Minuten)
Lucas Schöne spricht im Podcast “This is Media Now” mit Susanne Adele Schlüter über die bevorstehenden Medientage München. Es geht dabei um die Schwerpunktthemen der Konferenz, darunter Künstliche Intelligenz, Medien im Kontext von Demokratie und gesellschaftlicher Spaltung, um Sessions zu aktuellen Medienentwicklungen und um das Rahmenprogramm.

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