Archiv für 6 vor 9

Slow Media, Dummy, Kaffeekartelle

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Das Slow Media Manifest”
(slow-media.net)
14 Gründe, warum es ab 2010 nicht immer “noch leichter, schneller und kostengünstiger” geht. “Analog zu Slow Food geht es bei Slow Media nicht um schnelle Konsumierbarkeit, sondern um Aufmerksamkeit bei der Wahl der Zutaten und um Konzentration in der Zubereitung.”

2. Interview mit Oliver Gehrs
(meedia.de, Christine Lübbers)
Der Chefredakteur von “Dummy” glaubt, dass Werber das Ziel haben sollten, “ihr qualitätsvolles Produkt in einem anderen qualitätsvollen Produkt zu lancieren. Warum sollte ich als Modelabel in ein Heft gehen, wo man die Werbung kaum noch vom Redaktionellen unterscheiden kann – das also niemand ernst nimmt. Die machen ihre Fotoshootings ja auch nicht im Puff.”

3. “Die Kaffeemädchenrechnung im Nachrichtenkartell”
(multipunkt.blog.de)
Multipunkt zweifelt an, dass der Schaden durch Kartelle von deutschen Kaffeeröstern 4.8 Milliarden Euro beträgt, wie “auf den Webseiten der Welt, der Bild, des Hamburger Abendblatts, des Spiegels und überhaupt überall im Internet” zu lesen ist, und rechnet nach.

4. “NDR geht gegen GEZ-kritischen Blogger vor”
(internet-law.de, Thomas Stadler)
Gegen den Blogger und Buchautor Bernd Höcker wird vor dem Landgericht Hamburg auf Unterlassung geklagt: “Was der NDR und der von ihm vorgeschickte Justitiar vor dem Landgericht Hamburg veranstalten, ist nicht nur meinungsfeindlich, sondern steht auch in Widerspruch zum Programmauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.”

5. “Marcel Reich-Ranicki: Frühwerk vs. Spätwerk”
(umblaetterer.de, Marcuccio)
Marcel Reich-Ranicki, Literaturkolumnist der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”, wird bei “Fragen Sie Reich-Ranicki” eine Frage eines Lesers vorgelegt, die er 2005 bereits beantwortete. Während er damals ausführlich Auskunft gab, bleibt er diesmal wortkarg.

6. “The Shady Mainstream Media Payday of Flight 253 Hero Jasper Schuringa”
(gawker.com, Foster Kamer, englisch)
“Jasper Schuringa probably didn’t think twice before dismantling Northwest Airlines Flight 253’s would-be bomber. But before telling his story, he wanted money, and he got it. From major news outlets who pay up and lie about it.”

Kluge, Degeto, Pullover

6 vor 9

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1. Interview mit Alexander Kluge
(freitag.de)
Teile der “Freitag”-Redaktion sprechen mit Alexander Kluge über das Feuilleton-Thema der Stunde, die Verarbeitung der Datenmasse. Das per Skype geführte Gespräch wurde aus mehreren Blickwinkeln gefilmt und auf dem Haussender von Kluge zusammengeschnitten (dctp.tv, Video, 55:45 Minuten)

2. “Schützt meine Leistung!”
(print-wuergt.de, Michalis Pantelouris)
Michalis Pantelouris zur Verankerung des Leistungsschutzrechts im Koalitionsvertrag: “Dass die Verlage – mit der kleinen Ausnahme des Heise-Verlages – das Thema in ihren eigenen Blättern totschweigen hat meiner Meinung nach viel damit zu tun, dass ihre Position argumentativ einfach nicht vertretbar ist, wenn man das Geschwurbel weglässt.”

3. “Da fehlt dann nur noch das Baströckchen”
(sueddeutsche.de, Michael Bitala)
Eine Kritik an einer Degeto-Produktion der ARD, die “verstörend niveaulos”, “schlechter als Privatfernsehen”, “ein Albtraum” ist: “Da landet Christine Neubauer, die erfahren hat, dass ihr Vater viel länger in Namibia lebte, als es ihr die Mutter gesagt hat, auf einem verstaubten Flughafen. Sie blickt auf die Landebahn und sagt: Hier hat mein Vater gelebt. Ob er glücklich war? Ob ihr Vater hier, auf dem Asphalt, glücklich war? Wer lebt schon gerne auf einer heißen Flughafenpiste?”

4. “Wie Kenia online geht”
(youtube.com, Video, 3:06 Minuten)
Ein mit Satellitentechnik und Solarenergie betriebener “rural internet kiosk” soll der Landbevölkerung von Kenia Internetzugang bringen.

5. “Schnapp Dir den luxuriösen 10-vor-10-Pullover”
(bloggingtom.ch)
Blogging Tom erntet nach einem Auftritt in der Nachrichtensendung “10 vor 10” Kritik für seinen Pullover. Der “luxuriöse Pullover mit V-Ausschnitt” wird nun bei Ebay versteigert.

6. “… as every year”
(coffeeandtv.de, Lukas)
Wie jedes Jahr werden uns die Medien in den nächsten Tagen mit vorhersehbaren Beiträgen beglücken.

Ringier, Meinungen, Hersh

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1. “Ringier wird Unterhaltungskonzern”
(handelszeitung.ch, Gret Heer)
Der Schweizer Verlag Ringier (“Blick”) will in zehn Jahren nur noch einen Drittel des Umsatzes mit klassischen Medien machen. Die anderen zwei Drittel sollen von “transaktionsbasierten Internetseiten wie Geschenkideen und Scout24” und dem Bereich “Entertainment, Electronic Media & Events” erwirtschaftet werden.

2. SZ-Magazin vs. Bundeswehr
(meedia.de, ga)
Das Magazin der “Süddeutschen Zeitung” beklagt fehlende Kooperation der Bundeswehr für die Geschichte “Briefe von der Front”: “Für die Dokumentation hatten etliche Soldaten, vom Gefreiten bis zum Oberstleutnant, ihre Briefe und Unterlagen zur Verfügung gestellt. Die Folge: Wochenlang verschickte die Bundeswehr Mails, mit denen das Erscheinen der Titelgeschichte verhindert werden sollte.”

3. “Die Kunst, anderer Meinung zu sein”
(zeit.de, Harald Martenstein)
Harald Martenstein denkt über Meinungen nach: “Die meisten Meinungen werden vertreten, weil es eh alle sagen, weil man sich davon einen Vorteil verspricht, weil man nicht unangenehm auffallen oder weil man einfach nur gemocht werden will, ein Grund so fragwürdig wie der andere.”

4. “Liebe Brigitte-Redaktion”
(maedchenmannschaft.net, Susanne)
Susanne fragt sich anlässlich von Abnehm-Tipps zu den Weihnachtstagen, wie ernst es Brigitte.de mit der Aktion “Ohne Models” meint.

5. Besuch bei Seymour Hersh
(nzz.ch, Michael Marek)
Ein Besuch bei der lebenden Journalistenlegende Seymour M. Hersh, der in einem alten Büro ohne Sekretärin arbeitet und unter anderem von dort aus “die Schattenseiten US-amerikanischer Politik” untersucht. Seine Theorie: “Wer nicht liest, der kann auch nicht schreiben.”

6. “Klang-Supermarkt zum Nulltarif”
(spiegel.de)
Da der Link zur “Spiegel”-Kritik gestern mehrere kritische Mails nach sich gezogen hat (und das zurecht, sie war tatsächlich überzogen), linken wir heute auf einen lesenswerten Text aus dem “Spiegel”-Archiv von 1977, in dem die Musikbranche davor gewarnt wird, an der Schallplatte festzuhalten; Parallelen zu anderen Zeiten und Branchen sind nicht zu übersehen. “Schon einmal, bei der Umstellung von der zerbrechlichen Schellack-Scheibe mit 78 Umdrehungen pro Minute auf die unzerbrechliche 33er PVC-Longplay, leistete die notorisch konservative Musikindustrie verbissen Widerstand.”

Paid Content, ZDFneo, Krawatten

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1. “Doppelt missverstehen heißt trotzdem nicht verstehen”
(print-wuergt.de, Michalis Pantelouris)
Langer, aber lesenswerter Artikel über die Mühen mit dem Online-Journalismus: “Wenn man sich ansieht, wie viele Millionen der Aufbau der Online-Redaktionen und der Seiten, die sie betreuen, bis heute gekostet hat, ist es fast unerträglich zu sehen, wie wenig dabei herausgekommen ist. Einfach nur, weil es niemand gewagt hat, sich auf das zu konzentrieren, was seine Marke ausmacht.”

2. “RSS-Feeds: Eine Option für Paid Content?”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
Martin Weigert liefert einen Paid-Content-Vorschlag: “Warum bieten führende Anbieter von journalistischen Angeboten ihren Lesern nicht an, vollständige RSS-Feeds gegen ein monatliches Entgelt zu abonnieren?”

3. “10 noch erwähnenswerte Flops 2009”
(fernsehkritik.tv, Video, ca. 15 Minuten)
10 TV-Flops 2009 mit “Zimmer frei!”, dem TV-Duell zwischen Merkel und Steinmeier, Til Schweiger, Johannes B. Kerner und, überraschend auf Platz 1, ZDFneo. Die Website Fernsehkritik.tv ist derzeit übrigens dazu gezwungen, Inhalte offline zu stellen, siehe dazu den Beitrag “Einfach mal den Stecker gezogen…”.

4. “Dirk Mantheys Medientrends für 2010”
(meedia.de, Dirk Manthey)
“1. Paid Content wird viele Enttäuschungen bringen, 2. Markenartikel werden auf breiter Front ins Internet gehen, 3. Der ganz große Trend heißt Mobiles Internet, 4.Das iPhone wird weltweit Smartphone Nr. 1 – trotz Google, 5. Das Print-Sterben wird auch 2010 weitergehen, 6. Verlage konzentrieren sich auf Internet-Only-Produkte, 7. Digitale Lesegeräte schaffen 2010 den Durchbruch, 8. Der Widerstand gegen Google dürfte stärker werden, 9. Echtzeitsuche wird keine große Rolle spielen, 10. Noch ein Winner für 2010: Foursquare”

5. “Jahrelange Desinformation”
(spiegelblog.net, T. Engelbrecht)
“Wie der SPIEGEL nun endlich realisiert, dass die ‘Spanische Grippe’ von 1918 nicht allein durch ein Virus verursacht worden sein kann.”

6. “Guttenberg-Krawatten-Gedächtnis-Spiel”
(extra3.blog.ndr.de, Pausenbrot)
Unter der investigativen Lupe der Satiresendung “Extra 3” sind die Krawatten von Verteidigungsminister zu Guttenberg, auf denen süße, harmlose Tiere zu finden sind. “Hoppelhäschen und Tintenfischbabys, die sich fröhlich tanzend an den Ärmchen halten, nehmen auch aus den härtesten Verhandlungen ein wenig Schärfe.” Erst kürzlich widmete sich Kurt Kister in der “Süddeutschen Zeitung” den Kleidern des Ministers.

Optimierungswahnsinn, Paid Content, Vietnam

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1. “The Year in Media Errors and Corrections”
(regrettheerror.com, englisch)
Ein sehr ausführlicher Jahresrückblick auf Fehler und Korrekturen der englischsprachigen Medien.

2. Presserat in Österreich
(medienschelte.at)
Medienschelte.at zählt drei Gründe auf, warum der zwischenzeitlich aufgelöste Presserat in Österreich “noch vor seiner Konstituierung eine Farce ist”.

3. “Masse statt Klasse”
(bf-g.de/berkner, Bastian Berkner)
Online-Redakteur Bastian Berkner schreibt, wie er “Texte und Überschriften in Richtung Suchmaschine optimieren” muss: “Langsam aber sicher geht mir der Optimierungswahnsinn aber auf den Keks, denn ich habe immer mehr das Gefühl für eine Maschine zu schreiben anstatt für meine Leser.”

4. “Wegen dieser Paid Content-Geschichte…”
(basicthinking.de/blog, André Vatter)
André Vatter widmet sich dem Zweifrontenkrieg, dem Printmedien ausgesetzt sind: “Schwindende Werbeeinnahmen und sinkende Auflagen”. Und dem Zeitungstauschring von Taxifahrern.

5. “Wie lebt es sich in einem Land mit Zensur? Ein Bericht aus Vietnam”
(blog.kooptech.de, Thomas Wanhoff)
“Ich lebe jetzt seit eineinhalb Jahren in Vietnam. Als ich hierher kam, wusste ich, welche Beschränkungen es für Journalisten gab. Ich wusste nicht, wie wenig man das merkt. Und genau das ist das Problem.”

6. “In mobile phone journalism, Africa is ahead of the west”
(guardian.co.uk/media/pda, Mercedes Bunz, englisch)
Mercedes Bunz zeigt journalistische Möglichkeiten mit dem in Afrika eher verbreiteten Mobiltelefon auf, so zum Beispiel über das Open-Source-Projekt Ushahidi, das während Krisen Informationen sammelt.

Draxler, Schweinegrippe, GZSZ

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1. “Unglaublich, aber falsch”
(spiegel.de, Hendrik Ternieden)
Ein Artikel über den Hoax mit Beispielen wie Bluewater oder “Wilhelm” zu Guttenberg. Der Unterschied zwischen Fakt und Fiktion sollte “Aufgabe der journalistischen Medien sein, doch auch die stehen im Internetzeitalter unter erhöhtem Druck. Die Sorge, etwas zu verpassen, ist groß; die Freude über grelle Schlagzeilen und kuriose Geschichten oftmals noch größer, die saubere Recherche bleibt mitunter auf der Strecke.”

2. “Wenn Beleidigungen zum Beruf gehören”
(axel-springer-akademie.de/blog, Marc Lüttgemann)
“Bild”-Journalist Alfred Draxler äussert sich an einer Diskussion zum Thema Medien und Sport: “Robert Enke war nie Zielscheibe von kritischer Berichterstattung. Daher sehe ich keinen Zusammenhang zwischen den Medien und seinem Selbstmord”.

3. “Was ist bloss mit der Schweinegrippe passiert?”
(blog.patrickrohr.ch, Mirco Baumann)
Mirco Baumann hat den absoluten König unter den Schweinegrippejägern gefunden: “Die Minarett-Initiative. Sie hat es geschafft, das monatelang aktuelle Thema Schweinegrippe endgültig aus der Medienlandschaft zu verbannen.”

4. “Mag+, a concept video on the future of digital magazines”
(berglondon.com/blog, Video, 8:05 Minuten, englisch)
“Can we marry what’s best about magazines with the always connected, portable tablet e-readers sure to arrive in 2010?”

5. “Du hast einen langweiligen Beruf”
(dasmagazin.ch, Max Küng)
Journalist Max Küng muss sich von seinem Sohn sagen lassen, er habe einen langweiligen Beruf: “Er sagte, ich solle einen neuen Beruf lernen, einen spannenderen. ‘Was denn?’, fragte ich ihn. ‘Polizist’, sagte er. Ich fuhr beinahe in den Graben, der kein Graben war, sondern eine Hausmauer. Morgen gleich solle ich die Polizeischule anrufen und fragen, ob ich Polizist werden könne.”

6. “Mein erstes Mal GZSZ”
(technoarm.de, Martin Böttcher, mit Videos)
Eine Analyse eines Ausflugs der RTL-Soap “Gute Zeiten, schlechte Zeiten” in die Technoszene.

Klicks, N24, Paid Content

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1. “Lass klicken, Baby!”
(jungle-world.com, Ivo Bozic)
Ivo Bozic beschäftigt sich mit den Klicks im Internet, die nach wie vor die Grundlage für Werbeeinnahmen sind: “Um Klicks zu erschleichen, scheint jeder Trick gerechtfertigt, so plump er auch sein mag. (…) Der Nachrichtenseite N24.de gelang es im Sommer, ihre Visits innerhalb von nur einem Monat um 328,7 Prozent zu steigern auf beacht­liche 19,4 Millionen. Einfach dadurch, dass der Traffic der viel stärker frequentierten, ebenfalls zur ProSieben-Sat.1 Media AG gehörende Seite Wer-weiß-was.de seit Juli mitgezählt wird. Ein ganz legaler Trick.”

2. “Der Wert von Nachrichten bei N24”
(ndr.de, Anne Ruprecht, Video, 5:44 Minuten)
Das Medienmagazin “Zapp” zu den Sparplänen bei N24. Das Blog “Nachrichten sind wichtig” liefert Zahlen zum Thema und schreibt, dass N24 2008 einen Jahresüberschuss von 13.13 Millionen Euro machte. “Im Jahr 2008 waren alle deutschen Sender im operativen Geschäft rentabel.”

3. Interview mit Matthias Eberl
(beim-wort-genommen.de, Jonas Schaible)
Ein Gespräch mit Matthias Eberl, der Audioslideshows macht und damit kürzlich den Deutschen Reporterpreis in der Kategorie Online gewann: “Bisher bin ich nur wie ein Getriebener einigen wirren Idee hinterhergelaufen, jetzt ist rückblickend das Gefühl da, etwas gemacht zu haben, was journalistische Relevanz hat. Und ich hoffe auch, dass sich das Ansehen der Audioslideshow geändert hat.”

4. “Wer will Geld, wer nicht?”
(persoenlich.com)
Eine Umfrage unter Schweizer Medienmachern zu Paid Content. Kurt W. Zimmermann: “Geld für Content können nur Medien verlangen, die etwas bieten, was sonst niemand bietet.”

5. “100 Jahre Zweisamkeit”
(ftd.de, Thomas Birkner)
Thomas Birkner glaubt, dass trotz der Paid-Content-Debatte “der Vertriebsweg keine Alternative zum Anzeigengeschäft” bieten kann. “Es ist erst die Mischfinanzierung aus Anzeigen- und Vertriebserlös von etwa 65 zu 35 Prozent, die es dem Journalismus 100 Jahre lang ermöglicht hat, sich als Kontrollorgan für den Staat zu etablieren.”

6. “Die Recherchen amerikanischer Online-Medien”
(ndr.de, Mareike Fuchs, Video, 4:46 Minuten)
Und gleich noch ein “Zapp”-Beitrag aus New York über die Stiftung Pro Publica, die sich dem investigativen Journalismus verschrieben hat.

Sedlmayr, Indien, Winnenden

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1. “Namen der Sedlmayr-Mörder bleiben online”
(sueddeutsche.de)
In einem Grundsatzurteil entscheidet der Bundesgerichtshof, dass die Namen der Mörder von Walter Sedlmayr nicht aus den Archiven gelöscht werden müssen (Pressemitteilung): “Die Öffentlichkeit habe einen Anspruch darauf, dass Informationen auch noch nach Jahren abgerufen werden könnten. Eine permanente journalistische und juristische Prüfung würde Online-Archive unmöglich machen, betonte der Anwalt.”

2. Interview mit Thomas Knüwer
(cicero.de, Marc Etzold)
Thomas Knüwer über die Paid-Content-Versuche von Printverlagen: “Es ist erschreckend, wie wenig Übersicht und Wissen deutsche Verlagsmanager über den digitalen Markt haben.”

3. “News You Can Abuse”
(outlookindia.com, Anuradha Raman, englisch)
Ein Artikel über “paid-for news”, also bezahlte Nachrichten, in Indien. Nicht nur Printmedien, auch das Fernsehen ist betroffen: “‘Imagine my surprise and shock when the reporter actually negotiated the price of Rs 2.5 lakh for an hour of live coverage,’ says Dikshit. ‘The channel even said they would arrange the crowds.'”

4. “Fordern wir das Medienrecht 2.0”
(zurpolitik.com, Tom Schaffer)
“Journalismus als für die Demokratie essenzielle Aufgabe ist nicht länger einer elitären Schicht vorbehalten, sondern muss breiter betrieben werden. Die zur vollen Ausübung der Aufgabe notwendigen Rechte sollten also auch für jeden Menschen bestmöglich gesichert werden.”

5. “Weihnachtswünsche an das Internet”
(gutjahr.biz, Videos, Richard Gutjahr)
Dirk Ippen, Vera Lisakowski, Hans-Jürgen Jakobs, Axel Buchholz, Ulli Brenner und Jens Jessen wünschen sich was vom Internet.

6. “Der Amoklauf von Winnenden”
(ardmediathek.de, Video, 43:30 Minuten)
Eine Reportage befasst sich mit den Opfern des Amoklaufs von Winnenden. Die Rolle der Medien wird nur am Rande beleuchtet, so zum Beispiel ab Minute 32.

Live-Lügen, Wikileaks, Novo Argumente

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1. “Die diesjährigen Gewinner des Goldenen Günter”
(dwdl.de)
In der Kategorie “Größter Zuschauerbetrug” geht der Preis zum Beispiel an “die Live-Lügen der Fernsehsender”: “Da belügt etwa Sat.1 seine übersichtliche Zuschauerschaft beim ‘Deutschen Fernsehpreis’ und behauptet per permanenter Einblendung, die Verleihung sei live. Und bei RTL verkauft man allen Ernstes den drei Tage vorher aufgezeichneten ‘Deutschen Comedypreis’ als live.”

2. “‘Österreich’ -Boxen Fall für MA 48”
(derstandard.at, Harald Fidler)
“Auf Drängen der Konkurrenz sammelte die Stadt Wien nicht korrekt platzierte Entnahmebehälter des Fellnerblatts ein – Binnen Stunden stellte der Verlag Behälter neu auf – Das wiederholten die beiden mehrfach.”

3. “Der Wahrheits-Hacker”
(zeit.de, Tina Klopp, mit Videos)
Ein Artikel zur Website wikileaks.org mit Fragen an einen “der deutschen Akteure”, “Daniel Schmitt”: “Journalisten bedienen sich gerne seines Materials, auch die großen Magazine haben schon zugegriffen. Aber sie ließen sich nicht immer dazu herab, auch die Quelle zu nennen, ärgert sich Schmitt.”

4. “Der letzte kalte Krieger”
(novo-argumente.com, Thomas Deichmann)
Thomas Deichmann, Chefredakteur der Zeitschrift “Novo Argumente”, antwortet auf einen einen Artikel in der FAZ: “Inmitten der morgendlichen F.A.Z.-Lektüre finde ich eine lange Auflistung vermeintlicher Schandtaten während meiner nunmehr bald 20jährigen journalistischen Arbeit: von Verbindungen zu revolutionären Trotzkisten in England über Publikationen in ‘antideutschen’ Organen, die unter Observation des Verfassungsschutzes stehen bis zu Mitgliedschaften in linken Uni-Klubs, aus denen einst Novo hervorging – und das alles offenbar nur, um mir heute in der Kumpanei mit ‘Klimaskeptikern’ von der Großindustrie die Taschen zu füllen.”

5. “Abgeordneter bringt Landtagsdebatte mit Twittereintrag zum Abbruch”
(haz.de)
Ein Tweet des Parlamentariers Helge Limburg (Grüne) führt, als er von Christian Dürr (FDP) vorgelesen wird, zum Abbruch der Plenardebatte in Niedersächsischen Landtag.

6. “(Telefon-) Spam der Woche”
(kochsiek.org/blog, Jens)
Jens dokumentiert einen Anruf, der auf seinem Telefonbeantworter hinterlassen wurde.

Rave, Donsbach, Musikantenstadl

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1. “Getestet: BILD App auf dem iPhone / iPod touch”
(pottblog.de, Jens Matheuszik)
Jens hat die “Bild”-iPhone-App getestet und hält sie technisch für “nicht schlecht” – inhaltlich fehle die Regionalität. Die App sei zwar einfach zu bedienen, allerdings vergesse sie Einstellungen und sei “nicht wirklich stabil, diverse Abstürze zeugen davon”.

2. Interview mit Carsten Rave
(dwdl.de, Kai Blasberg)
Carsten Rave von der Nachrichtenagentur dpa hält die Autorisierung von Zitaten für eine direkte Einflussnahme. Der “Irrsinn” nehme “einen richtig schönen Verlauf, wenn der Journalist vor oder während des Gesprächs einen Passus zu unterschreiben hat, dass die Zitate schriftlich einzureichen sind. In solch einem Augenblick rutscht Deutschland im Ranking der Pressefreiheit knapp hinter Nordkorea.”

3. Interview mit Wolfgang Donsbach
(detektor.fm, Marcus Engert, Audio, 12:52 Minuten)
Medienwissenschaftler Wolfgang Donsbach glaubt, dass Titel, die vermehrt Boulevard machen, sich ins eigene Fleisch schneiden: “Langfristig machen sie sich ihre eigene Marke kaputt.”

4. “Kreuzer wirft journalistische Standards über Bord”
(felixhuegel.posterous.com, Felix Elias Hügel)
“Radio Blau muss womöglich den Sendebetrieb einstellen – und wir müssen uns noch weitere Sorgen um Leipzigs Medienlandschaft machen: Das Stadtmagazin Kreuzer wirft in seiner Berichterstattung darüber alle journalistischen Prinzipien über Bord und macht mephisto 97.6, das Lokalradio der Universität Leipzig, in einem tendenziösen und stellenweise falschen Artikel zum moralischen Sündenbock für das mögliche Aus von Radio Blau.”

5. “Medienhype um Minarette”
(carta.info, Stephan Russ-Mohl)
Medienwissenschaftler Stephan Russ-Mohl hält die breite Diskussion um das Minarett-Verbot für einen Medienhype: “Vor ein paar Jahren ging es den Österreichern ähnlich, als Jörg Haider seine grossen Wahlerfolge erzielte. Damals konnte Putin in Tschetschenien ziemlich ungestört seinen brutalen Krieg führen und ein ganzes Land in Schutt und Asche legen. Die Medien waren vollauf damit beschäftigt, Österreich zu diskreditieren. Heute ist Putin noch immer an der Macht.” Eine andere Meinung dazu vertritt David Pachali in einer Replik auf den Beitrag.

6. “Stadlzeit 2”
(nomnomnom.de, Herm)
Herm sieht sich die Übertragung der TV-Sendung Musikantenstadl aus der Dreiländerhalle in Passau an und versteht “kein Wort von dem was der Spitzbua da singt. Ich zitiere mal 3 Sätze so wie ich sie verstehe: ‘Wiri binni woudie oüssigemma. Hobsa woin ma bippihände nehma. Göhhhhh bipipipipi gehtsuwtzeh!'”.

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