Archiv für 6 vor 9

Wochenrückblick Nr. 43

Sorge um verdeckte Recherchen, Angst vor heimlichen Ausspähungen und Millionen-Sparpläne beim Schweizer Ringier-Verlag – der Rückblick auf die 43. Kalenderwoche auf medienlese.com.

René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom (Keystone)
Das Bild der Woche: Telekom-Chef René Obermann. Für die Bespitzelung von Betriebsräten und Journalisten wurde die Deutsche Telekom mit dem Big-Brother-Award ausgezeichnet.

Kritisch betrachten die Medien ein Urteil des Schweizer Bundesgerichts (unser Bericht auf medienlese.com). Jetzt wird befürchtet, dass das Urteil Journalisten an der verdeckten Recherche hindert. Die Frankfurter Allgemeine schrieb von entsetzten Medienexperten, der direkt am Fall beteiligte SF-Chefredaktor Ueli Haldimann von einem “medienfeindlichen Urteil“.

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6 vor 9

1. “Das ZDF hat’s nicht begriffen”
(stefan-niggemeier.de)
“Es ist entlarvend, dass das ZDF den unfairen Kritiker Reich-Ranicki für seine ahnungslose Pauschalkritik mit einer Sendung belohnte, die Kritikerin Heidenreich für ihre begründete Pauschalkritik aber bestrafte, indem es ihr die Sendung wegnahm.”

2. “Das Prinzip Gottschalk”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Tobias Kniebe)
“Deutschlands unersättlichster Opportunist”, Thomas Gottschalk: “Nein, ein lebensfähiges Modell für das Älterwerden von deutschen Fernsehlegenden scheint noch nicht gefunden zu sein, und für Gottschalk könnte dieser Prozess, wenn die Locken endgültig zu dünn werden und die ‘schrillen’ Klamotten um seine Glieder schlackern, noch hart werden.”

3. “‘Mopo’-Chefs machten Geschäft mit Osmani”
(abendblatt.de, Gita Ekberg und Matthias Rebaschus)
“Josef Depenbrock und Hans Barlach kauften Immobilie am Hafenrand im Wert von rund zehn Millionen Euro.”

4. “Die Fernsehauswanderer”
(freitag.de, Helmut Merschmann)
“Um an gutes Fernsehen zu gelangen, muss man noch verschlungenere Wege antreten. Durch den Sohn eines Schwagers einer entfernt Bekannten werden mir gelegentlich amerikanische Fernsehserien zugespielt. Sie stammen aus dem Internet.”

5. “Politischer Kampf als Wellnessprogramm”
(dradio.de, Michael Klonovsky)
Michael Klonovsky, Chef vom Dienst bei Fokus, glaubt, “ein Gutteil des vermeintlichen Kampfes gegen ‘rechts'” sei “nichts weiter als ein seelisches Wellnessprogramm für seine Betreiber”: “Die meisten, die sich dabei hervortun, haben ja noch nie einen Rechten, geschweige einen veritablen Neonazi gesehen. Das Risiko, sich bei diesem Kampf eine Beule zu holen, tendiert also erfreulich gegen Null, während die Lorbeeren garantiert sind.”

6. “Most Voters Say News Media Wants Obama to Win”
(pewresearch.org)
Nicht nur Spiegel Online – auch die amerikanischen Medien lieben den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama überdurchschnittlich und möchten, dass er gewinnt. So sehen es jedenfalls die Wähler.

6 vor 9

1. “Wie Pianisten im Bordell”
(weltwoche.ch, Karl Lüönd)
Karl Lüönd erklärt stellvertretend für die Weltwoche-Journalisten das missglückte Titelblatt der letzten Woche. Und fragt sich, wie es geschehen konnte, dass Journalisten jeglichen Draht zu den Geschehnissen in der Wirtschaft verlieren konnten: “Nach wie vor gilt meine Wette: Nicht einmal die Hälfte der Wirtschaftsjournalisten in diesem Lande ist fachlich in der Lage, ­eine Bilanz zu lesen, geschweige denn hochkomplexe Vorgänge im Bankenbereich sachgerecht zu interpretieren.”

2. “Rangliste der Pressefreiheit 2008”
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Rangliste zur weltweiten Situation der Pressefreiheit ist da. Schweiz auf Platz 7, Österreich auf 14, Deutschland 20, USA 36. Am wenigsten Pressefreiheit gibt es in Eritrea, Nordkorea, Turkmenistan, Burma, Kuba, Vietnam, China, Iran, Sri Lanka.

3. “Zeitungsauflage – Die Tricksereien der Verlage”
(ndr.de, Video, 6 Minuten)
Von Welt Kompakt beispielsweise werden mehr Bordexemplare verteilt als am Kiosk verkauft. Fokus stützt seine sinkenden Kioskverkäufe durch Probeabos an Inhaber von GMX-Konten.

4. “‘Print-Retter’ gesucht!”
(zukunftsjournalist.de)
“Was kann man gegen sinkende Print-Auflagen tun? Der ‘Spiegel’ setzt auf Einzelgespräche mit Ex-Abonnenten. Freundlich motivierend und überzeugend – wer will da noch ins Internet abwandern?”

5. “Bildungsauftrag: erfüllt!”
(zeit.de)
“War das Fernsehen früher wirklich so viel anspruchsvoller? Ja! Eine Übersicht der Dritten Programme im ZEITmagazin vor 30 Jahren beweist es.”

6. “Frauenquote für Musikmagazine!”
(zoomer.de, Chris Köver, Video, 1:39 Minuten)
Chris Köver beklagt sich darüber, dass nur Männer in Musikmagazinen schreiben. Als Ausgleich will sie Männer dazu bringen, in Modemagazinen Schminktipps zu geben. Wie das geschehen soll? Natürlich mit einer Quotenregelung.

6 vor 9

1. “PR – Klartext. Ein Wörterbuch für Journalisten”
(epd.de, hen)
Der evangelische Pressedienst überrascht mit einer witzigen und wahren Übersetzung von “PR-Sprech” in “Klartext”. Beispiel: “PR-Sprech: Das können wir weder bestätigen noch dementieren. – Klartext: Sie haben ins Schwarze getroffen. So wie Sie es sagen, ist das richtig. Aber wir wollen da nicht als Quelle auftauchen. Warum, wissen wir eigentlich selber nicht, aber das machen alle so.”

2. “Bundesminister Wolfgang Schäuble zur aktuellen Ausgabe”
(bild.de, Video, 6:50 Minuten)
In der täglichen, öffentlichen Blattkritik outet sich Innenminister Wolfgang Schäuble als grosser Bild-Leser und findet kaum einen Satz der Kritik an der Zeitung. Dafür spuckt Chefredakteur Kai Diekmann grosse Töne und nennt die Süddeutsche Zeitung eine Boulevard-Zeitung.

3. “Tatort: Schloss Bellevue”
(taz.de, Bettina Gaus)
Bettina Gaus fragt sich, warum Peter Sodann nicht mehr im Tatort mitspielen darf: “Wie wäre die Lage, wenn Sodann ein Schornsteinfeger wäre, er sich also Zutritt zu fremden Wohnungen verschaffen könnte? Müsste er um Beurlaubung von seinem Arbeitsplatz nachsuchen, um kandidieren zu dürfen – um also sicherzustellen, dass ihm die Kontrolle der Schornsteine keine unzulässigen Vorteile verschafft?”

4. “Frau Piel ruft nach der Aufsicht”
(stern.de, Bernd Gäbler)
“Jetzt müssten aber die Landesmedienanstalten das Privatfernsehen aber mal an die Kandare nehmen. Mit diesem Vorschlag tat sich die WDR-Intendantin Monika Piel nach der Wutrede von Marcel Reich-Ranicki hervor. Das ist nicht das einzige, was ihr in letzter Zeit daneben ging. Medienpolitisch hat sie noch nicht Tritt gefasst.”

5. “Wieviele Leute schauen eigentlich zu?”
(20min.ch, Henning Steier)
“Die Zeiten, in denen Sender vorgaben, wann man ihr Programm schaut, sind lange vorbei. Denn immer mehr Bürger gucken Serien mittlerweile im Netz oder hören Web-Radio. Das macht die genaue Messung von Einschaltquoten zunehmend schwierig. 20 Minuten Online hat bei Manuel Dähler, Direktor der Mediapulse AG nachgefragt, wie die Quotenmesser darauf reagieren.”

6. “World of Warcraft vs. my girlfriend”
(mcsweeneys.net, Tyler Curry)
“Last month, when your mother was in a car accident, you called and not only demanded I drive you to the hospital but insisted I stay there to provide ’emotional support’—despite knowing full well that I had booked that evening off to fight forest trolls in Zul’Aman.”

6 vor 9

1. “Wann kommt die Bankrott-Erklärung der Vierten Gewalt?”
(heise.de/tp, Susanne Härpfer)
“Große, namhafte Verlagshäuser zahlen € 50 für Artikel und schämen sich nicht. Hätten wir eine Stechuhr, könnten wir ausrechnen, dass die Reinigungskräfte in diesen Häusern mehr verdienen, als diejenigen, die Gesetze analysieren oder öffentlich machen, wie Unternehmen Politiker und Bürger belügen und immer neue Millionen vom Steuerzahler fordern.”

2. “SZ-Abo gekündigt”
(ankegroener.de)
“Vielleicht ist das ein Werberproblem, aber ich nehme beide Publikationen (Print und Online) als eins wahr. Und wenn die Onlineausgabe grottig ist, habe ich ein Problem damit, die Printausgabe noch ernst zu nehmen. Ich habe mein SZ-Abo gekündigt, weil ich sueddeutsche.de unter aller Würde finde. Und ich weiß nicht, warum eine so gute Zeitung wie die SZ es nicht schafft, ein entsprechendes Onlineangebot hinzukriegen.”

3. “Realität, die nicht verschwindet”
(sueddeutsche.de, Thomas Schuler)
“Früher hat man Amateurjournalisten belächelt. Doch das Internet verleiht den Laien mehr Möglichkeiten und größeren Einfluss.”

4. “Krisenticker im Test, diesmal: Spiegel-Online”
(planethop.blogspot.com, Ivo Bozic)
Jungle World-Journalist Ivo Bozic testet Ticker.

5. “Kässpätzle ohne Käse”
(fr-online.de, Gabriele Renz)
“Gabriele Grosse ist die Vorzeigearme im TV.”

6. “Größtmögliche Pressefreiheit”
(abendzeitung.de, sb, jos)
“Manager Hoeneß droht Mitarbeiter von fcb.tv mit Entlassung – weil der junge Reporter zu fragen gewagt hatte, ob der Bayern-Dusel zurück sei.”

6 vor 9

1. “Jo Groebel”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier über einen von vielen deutschen Medien sehr regelmässig herbeigezogenen “Medienexperten”: “Groebel sagt den Qualitätsmedien wie der Berliner Quatschzeitung ‘B.Z.’ nichts anderes als das, was der grundlos erregte Mann auf der Straße auch sagen würde, adelt es aber durch den Titel ‘Professor’ und durch die Logik, dass er sich so oft öffentlich zum Thema Fernsehen äußert, dass er sich damit einfach auskennen muss.” Dazu eine Entgegnung von Jo Groebel.

2. “Der Medienunternehmer Roger Schawinski im Interview”
(nzz.ch, Sacha Batthyany)
“Wenn ich auf DVD amerikanische Serien schaue wie ‘The West Wing’, lerne ich mehr über das Weisse Haus, als wenn ich zehn Jahre lang die ‘New York Times’ und die NZZ lese. Die Staffeln von ‘The Sopranos’ sind schlicht genial, das ist Shakespeare der heutigen Zeit.”

3. Bild macht Konservativen zum Rechtsextremen
(sueddeutsche.de, Marc Felix Serrao)
“Bild bezeichnet den Chef eines konservativen Online-Magazins ohne Rücksicht auf dessen Protest als ‘Rechtsextremen’ – jetzt nehmen ihn selbst linke Blogger und der Verfassungsschutz in Schutz”. Die Entgegnung des Bloggers auf blauenarzisse.de.

4. “20 beliebte Sätze in 20 Jahren Blattkritik”
(derstandard.at)
Zu 20 Jahren Der Standard viele Listen mit 20 Punkten. Punkt 19 der beliebten Blattkritik-Sätze: “Warum haben wir das nicht?”

5. “Die Revolutionäre des Web 2.0”
(cicero.de, Robin Meyer-Lucht)
“Eine Gruppe junger Online-Pioniere lehrt die etablierten Verleger das Fürchten.”

6. “Irre: ARD steigt bei Friedenspreis plötzlich aus”
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Ein Titel wie in der Bild-Zeitung: “Heilige Einfalt, was ist da in die ARD gefahren? Das Erste hat die Übertragung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels am Sonntagmittag abrupt abgebrochen.”

Wochenrückblick Nr. 42

Elke Heidenreich will es brennen sehen, Schweizer Gericht beanstandet verdeckte Recherche, ARD und ZDF beenden Tour-de-France-Liveübertragung und das Internet macht “jung und klug” – unser Rückblick auf die 42. Kalenderwoche.

Elke Heidenreich und Marcel Reich-Ranicki: Kampf dem Trash-TV (Keystone)
In einem hinreißenden Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beschwert sich Elke Heidenreich, dass Literatursendungen wie ihre eigene einen unmöglichen Sendeplatz haben: “Klar, verschiebt uns in die Nacht und sagt dann: komisch, die Quoten sind niedrig. Man sollte im übrigen Quoten endlich mal kompetent hinterfragen.” Seit Anfang des Jahres warte sie auf klare Ansagen, wann es wo mit ihrer Sendung im nächsten Jahr weitergehe. Ob es überhaupt weitergeht? Heidenreich hatte sich mit einem flammenden Appell (“Reich-Ranickis gerechter Zorn”) auf die Seite von Marcel Reich-Ranicki und seiner Kritik am Fernsehen gestellt – “nun legt mir natürlich der gekränkte Intendant des ZDF nahe, nach meiner Kritik am Sender doch besser aufzuhören. Ich denke gar nicht dran.” Entsprechend fällt die Überschrift aus: “Der Kampf fängt gerade erst an!”

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6 vor 9

1. “Graeter hinter Gittern”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Michael Graeter)
Klaschreporter Michael Graeter erzählt von seinen 239 Tagen im Knast: “Mein Kerkerkollege war ein Schwarzer, der stundenlang über die große Chance sprach, die Barack Obama für Amerika darstelle. Sonst war die einzige Kurzweil die Essensausgabe.”

2. “Wer ist Schuld an Rosamunde Pilcher?”
(taz.de, Jörg Thadeusz)
Ein Brief von Jörg Thadeusz: “Nein, ich habe keine Erklärung, warum 200.000 Menschen Mario Barth nicht nur im Fernsehen lieben, sondern auch noch im Olympiastadion zujubeln wollen. Ich weiß nicht, was bei denen schief läuft, aber ich kann es gewiss nicht ändern.”

3. “Sehr lustig, WDR”
(meedia.de, Alexander Becker)
Gestern, halb zehn Uhr morgens in Deutschland: Der WDR verschickt eine Pressemitteilung mit dem Vermerk “!!! Sperrfrist beachten!!!”. Gleichzeitig wird diese genau so auf wdr.de veröffentlicht. (“Unter Journalisten gelten die PR-Arbeiter der Öffentlich-Rechtlichen-Sender oft als ein wenig trottelig.”)

4. “PR Online”
(coffeeandtv.de, Lukas)
RP Online macht eine Bildergalerie mit Pressebildern eines Biers der Marke Bitburger und behauptet, das sei redaktioneller Inhalt. Bloggerin und stv. Chefredakteurin von RP Online, Franziska Bluhm, dazu: “[E]s handelt sich bei dem Text weder um Werbung, Promotion oder einen anderen als Anzeigen zu kennzeichnenden Inhalt. Ein Erlebnis im Supermarkt und das Erscheinen der Pressemitteilung haben unseren Redakteur veranlasst, eine Geschichte dazu zu schreiben.”

5. “Arabisches Ramadan-Fernsehen testet gesellschaftliche Schranken”
(nzz.ch, Usahma Felix Darrah)
“Zu Beginn dieses Ramadans waren viele Araber schockiert, als ein prominenter Kleriker in Saudiarabien erklärte, angesichts der ‘frevelhaften’ Sendungen mancher Satellitenkanäle sei es zulässig, die Eigentümer der TV-Netzwerke zu töten.”

6. “Verschlossene Verlagstüren”
(tagesspiegel.de, Christian Meier)
Das Zeitungsgeschäft erwartet keine neuen Mitarbeiter, der Grund sind die einbrechenden Anzeigenumsätze: “Schon jetzt ist klar, dass die Anzeigenumsätze vieler Zeitungen und Zeitschriften hinter denen des Vorjahres zurückbleiben werden. Ein Verlagsmanager, der nicht mit Namen genannt werden möchte, spricht von einem ‘katastrophalen’ zweiten Halbjahr.”

6 vor 9

1. “Pressefreiheit – Ins rechte Licht gerückt”
(zeit.de, Martin Gantner)
“Journalisten dürfen häufig nur berichten, wenn sie Knebelverträge unterschreiben. Künstler und PR-Agenturen wollen kontrollieren, was nicht mehr zu kontrollieren ist.”

2. “Die aufmüpfigen Info-Piraten”
(message-online.com, Michael Haller)
Wenn es ums leidige Thema “Blogs vs. Journalismus” geht, werfen sich in der Regel die bisher reichen Journalisten und die bisher armen Blogger gegenseitig vor, nicht oder ungenau zu recherchieren. Das muss wahr sein, denn von einem “erfolgreichen General-Interest-Blog” namens “Spreewald” hab ich noch nie gehört. In einem zweiten Artikel empfiehlt Roy Greenslade den Journalisten, sie sollen die Grundsätze der Blogger übernehmen.

3. “Gesucht: Börsenexperten im Fernsehen”
(blogmedien.de)
“Sie sind Banker, Automechaniker oder Gemüsefachverkäufer und haben gerade Ihren Job verloren? Verlassen Sie sich besser nicht auf gute Ratschläge Ihres Beraters bei der Arbeitsagentur. Nehmen Sie Ihr berufliches Schicksal lieber selbst in die Hand und werden Börsenexperte beim Fernsehen. Vorkenntnisse sind dafür kaum erforderlich, wie unser Beispiel zeigt.”

4. Schriftsteller Paulo Coelho fürchtet das Internet nicht
(taz.de, Dietmar Kammerer)
“Coelho berichtet, wie vor zehn Jahren seine schleppenden Verkäufe in Russland steil anstiegen, bis eine digitale Raubkopie von ‘Der Alchimist’ im internet auftauchte. Daraufhin seien innerhalb kürzester Zeit die Verkaufszahlen in dieser Region explodiert. Bis heute habe er zehn Millionen Exemplare dort abgesetzt.”

5. “Wir liegen knapp hinter Blick.online”
(werbewoche.ch, René Worni)
Peter Wälty, Chefredaktor des Medienportals Newsnetz, interpretiert die neuen Net-Metrix-Zahlen anders als wir es getan haben: “Keine Ahnung wie Medienlese zu diesem Ergebnis kommt.”

6. “Why I Blog”
(theatlantic.com, Andrew Sullivan)
Andrew Sullivan sagt, warum er bloggt.

6 vor 9

1. “Wie das Fernsehen Autoren vernichtet”
(faz.net, Markus Stromiedel)
Ein Drehbuchautor erzählt, wie beim Fernsehen, anders als in der Buchbranche, nicht die Kreativen, sondern die Funktionäre über den Inhalt entscheiden: “Der Erfolg und die Qualität eines Filmes – und nur der wird am Ende beurteilt – ist beim Fernsehen entkoppelt von der kreativen Leistung des Autors. Die Produktionsgesellschaften und Sender sehen sich während des Entstehungsprozesses eines Drehbuches nicht als Geburtshelfer einer kreativen Leistung, sondern als Lenker und Entscheider.”

2. “Zur Eröffnung streitet Orhan Pamuk für YouTube”
(welt.de, Uwe Wittstock)
Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk setzt sich in einer Rede zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse für die Rede- und Pressefreiheit ein. Das Videoportal YouTube ist in der Türkei nach wie vor gesperrt, aus “politischen Gründen”: “Aufgrund des Paragraphen 301 des türkischen Strafrechts, mit der man Schriftsteller wie mich einzuschüchtern versucht, werden Hunderte von Schriftstellern und Journalisten belangt und verurteilt.”

3. “TV-Kritik: Affe gut, Ospel bös”
(tagesanzeiger.ch, Rico Bandle)
“Der ‘Kassensturz‘ ist seit Jahrzehnten ein Bollwerk im Programm des Schweizer Fernsehens. Warum? Weil nirgends sonst so eindeutig ist, wer der Gute und wer der Böse ist.”

4. Günter Wallraff im Interview
(fr-online.de, Matthias Thieme)
Günter Wallraff glaubt, dass die öffentlichen Blattkritiken der Bild-Zeitung auf bild.de gemacht werden, weil man prominente Fürsprecher braucht: “Das Image der Zeitung ist auch bei Durchschnittslesern nicht besonders: Man liest es zwar, aber man glaubt es nicht so richtig. Von diesem Image wollen sie weg.”

5. Wolfgang Schäuble im Interview
(taz.de, Daniel Schulz und Veit Medick)
Der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble ärgert sich über Medien und Blogger: “Die Gleichsetzung meiner Person mit der Stasi ist eine Beleidigung. Wer behauptet, es gäbe auch nur die entfernteste Ähnlichkeit zwischen der Realität in der DDR und in der Bundesrepublik, ist nicht nur geschichtsblind.”

6. “Blutig: Noch ein Medium durch!”
(coffeeandtv.de, Lukas)
“Es ist unfassbar: Medienschaffende, Journalisten gar, befinden sich plötzlich in der Situation, dass ihr Medium kollektiv abgewatscht und für scheiße befunden wird. Ja, ‘Willkommen im Club’, kann ich da nur sagen, denn als Blogger passiert einem das regelmäßig.”

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