Archiv für 6 vor 9

Leitartikel, Ballerspiele, Guardian

1. “Und er lebt doch, der Leitartikel!”

(cicero.de, Klaus Happrecht)

Für Klaus Happrecht lebt der deutsche Leitartikel “unangefochten fort – weil ihn niemand so recht wahrnimmt. Weil er keinen stört. Weil es ihm geht wie dem Opa und der Oma drüben im Austraghäusl, die in Frieden vor sich hin welken.”

2. “Die Online-Klassenbeste”

(sonntagszeitung.ch, Barnaby Skinner)

“‘The Guardian‘ in London pflegt seit Jahren sein Image als seriöse Web-Publikation – nun erntet er die Früchte dafür.”

3. “Kürzt den Journalisten das Gehalt”

(arlesheimreloaded.ch, Manfred Messmer)

Manfred Messmer, seit wenigen Monaten von seinen Aufgaben für das Newsnetz-Portal bazonline.ch befreit, stellt fest, dass Journalisten für einen Verlag “sauteuer” sind: “So ein Journalist ist gut bezahlt, fängt bei 70, 80’000 Franken an und kommt nach ein paar wenigen Jährchen im Dienst auf über 100’000 Franken und kann, wenn er etwas Job-hoppt gut und gerne 120, 130, 140’000 und mit Chefwürden ausgestattet auch etwas mehr heimtragen.”

4. Interview mit Robert Silvers

(derstandard.at, Doris Priesching)

Der Herausgeber der “The New York Review of Books” sieht “das Ende der 500 Jahre währenden Gutenberg-Epoche” gekommen: “Ich bin überzeugt davon, dass Bücher in Zukunft größtenteils auf Bildschirmen gelesen werden. Ich habe einen Kindle, wir verwenden ihn ständig zur Recherche. Im Moment kostet das Gerät noch 400 Dollar. Ich denke, es wird bald vier Dollar kosten.”

5. “Ich glaub, ich lass das mit dem Zeitunglesen wieder!”

(io1.blogspot.com, Patrik Tschudin)

Patrik Tschudin liest die Schweizer Sonntagszeitungen und findet nichts, dass man “wirklich wissen” muss. Eine Story der NZZaS über den Geheimdienst beleuchtet er näher: “Warum in aller Welt macht die NZZ am Sonntag auf der Frontseite auf mit dieser notdürftig zusammenschusterten, aufgeblasenen, faktenfreien, nur aus knapp lauwarmer Luft bestehenden Geschichte?”

6. “Wie ein gigantischer Sportverein”

(nzz.ch, Till Hein)

“Das ‘Gamen’ am PC wird zu Unrecht verteufelt, sagen Experten: Ballerspiele führen nicht zu Gewaltexzessen – und es gibt viele positive Effekte dieser umstrittenen Art der Freizeitgestaltung.”

Meckel, Stellenkürzungen, ARD-Börse

1. Miriam Meckels Antwort
(miriammeckel.de, Miriam Meckel)
Miriam Meckel antwortet auf Stefan Niggemeiers Artikel in der FAZ. Sie hält die momentane Debattenkultur um die Zukunft des Journalismus (online wie offline) für ein “Trauerspiel”. Sie selbst sei zu einem “Gegner (…) stilisiert” worden, der sie nicht sei. Sie habe “viele sehr kluge und interessante Kommentare in den Blogs gefunden, aber auch ziemlich viel Bullshit.”

2. Kein öffentliches Echo auf Stellenkürzungen
(nzz.ch)
Die drastischen Stellenkürzungen bei den Schweizer Zeitungen “Tagesanzeiger” und “Bund” werden laut NZZ zwar wahrgenommen, es finde aber “kein Aufschrei, höchstens ein wenig Stirnrunzeln und ein bisschen Empörung vonseiten der schwachen Arbeitnehmerorganisationen” statt. Gründe für die lauen Reaktionen seien die allgemein schlechte Wirtschaftslage sowie das Überangebot an Medientiteln.

3. ARD-Börsenexpertin arbeitet für DAX-Firmen
(carta.info, Marvin Oppong)
Anja Kohl, Börsenexpertin der ARD und oft persiflierte Figur, ist regelmässig für die Privatwirtschaft tätig, so Marvin Oppong. Er wirft ihr vor, Veranstaltungen moderiert zu haben, die von “DAX-Firmen, die auch Gegenstand von Kohls Börsenberichterstattung in der ARD sind” mitfinanziert worden sind.

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Kermani, Microsoft, Google

1. Einspruch der NZZ gegen die Jury des hessischen Kulturpreis
(nzz.ch, Markus Spillmann)
Markus Spillmann, Chefredaktor der NZZ, hat einen Brief an Hessens Ministerpräsident Roland Koch verfasst. Darin äussert er Besorgnis und Unverständnis über die Aberkennung des hessichen Kulturpreises an Navid Kermani. Auslöser der Aberkennung ist ein Artikel Kermanis in der NZZ und die Reaktion von Kardinal Lehmann. Die dazu passenden Fragen stellt Martin Mosebach in der FAZ.

2. Was Medien von Microsoft lernen können
(blog.agoeldi.com, Andreas Goeldi)
Andreas Goeldi widerspricht der Meinung, dass Medien mit Micro-Payments erfolgreich sein werden. Goeldi schlägt vor, die User nicht für einzelne Artikel sondern für attraktive Pakete bezahlen zu lassen. Vorbild ist für ihn hierbei Microsoft mit dem Office-Paket.

3. Twitter und Facebook verringern Abhängigkeit von Google
(faz-community.faz.net, Holger Schmidt)
Holger Schmidt, besser bekannt als Netzökonom, analysiert eine Studie des Marktforschungsunternehmens Hitwise. Er kommt zu der Erkenntnis, dass schon heute mehr und mehr Traffic auf Medienseiten über Twitter und vor allem Facebook generiert wird. Die führe, bei konsequenter Nutzung, vor allem zu einer sinkenden Abhängigkeit von Google.

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Twitter, Fussball, Social Media

1. Twitternde Journalisten in Deutschland
(csommer.de, Claudia Sommer)
Claudia Sommer erläutert, dass Twitter für Journalisten besonders aus zwei Gründen interessant sei: Personal Branding sowie Monitoring und Recherche. Erfolgreichstes Beispiel ist für sie Thomas Knüwer (Handelsblatt). Ausserdem hat Claudia Sommer in Fleissarbeit eine Tabelle der twitternden Journalisten in Deutschland erstellt, die sie laufend ergänzen will.

2. Heimspiel in den Medien für Hoeness, Magath und Schaaf
(direkter-freistoss.de, Oliver Fritsch)
Die Fussball-Bundesliga ist am Samstag vorbei. Wer Meister wird ist noch nicht sicher, sicher ist aber, dass Trainer und Manager allzu kritische Nachfragen nicht fürchten müssen. Oliver Fritsch stellt Fragen zu Schmerzmitteleinsatz, nicht gehaltenen Versprechen und schmutziger Wäsche an Uli Hoeness, Felix Magath und Thomas Schaaf.

3. Journalisten, lernt Social Media kennen!
(onlinejournalismus.de, Fiete Stiegers, Audio 9:49 min)
Fiete Stiegers interviewt die Journalistenausbilderin Regina McCombs, Journalismus-Ausbilderin am Poynter Institut in Florida. Sie fordert Journalisten dazu auf sich mit Social Media auseinander zu setzen: “Journalisten müssen die “Kultur” von Social Media verstehen und diese Techniken selbst ausprobieren.”

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Townhall, CDU, Schwule

1. Kuschel-Townhall mit Angela Merkel
(carta.de, Robin Meyer-Lucht)
Robin Meyer-Lucht hat sich auf RTL das Town Hall Meeting mit Angela Merkel angesehen. Er nennt die Sendung, die dem direkten Austausch zwischen Politik und Bürgern dienen soll, ein “Armutszeugnis für den politischen Journalismus”. RTL sei mit der Rückkehr auf die politische Bühne “grandios gescheitert”. Wie es richtig geht, zeigt Barack Obama (ab Min. 17:30).

2. CDU fordert werbefreie Öffentlich-Rechtliche
(neininger.wordpress.com, Norbert Neininger)
Die CDU hat ein medienpolitisches Manifest verfasst. Sie fordert im ersten Schritt eine Gleichstellung von Sponsoring mit Werbung in öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland. Langfristig fordert die CDU “eine vollständige Werbe- und Sponsoringfreiheit”.

3. Die Schwulenfeindlichkeit des Wladimir Kaminer
(stefan-niggemeier.de/blog, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier hat sich die Berichterstattung zum Grand Prix angesehen. Vor dem Hintergrund der gewaltsamen staatlichen Übergriffe gegen Schwule in Moskau am Rande des Grand Prix, seien die schwulenfeindlichen Kommentare des Autors Wladimir Kaminer Opferverhöhnung und “das Letzte”.

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Fernsehen im Netz, Guardian und Kindle, kostenlose E-Books

1. Das Ende des Distributionsmonopols des Fernsehens?
(gugelproductions.de/blog, Bertram Gugel)
Bertram Gugel, der sich in seinem Blog “Digitaler Film” lange Zeit intensiv mit der Entwicklung von Film und Fernsehen im Netz auseinandergesetzt hat, stellt seine Magisterarbeit zur Verfügung: Sie befasst sich grundlegend mit der Frage, “was passiert, wenn Markteintrittsbarrieren rund um die Verbreitung audiovisueller Medien wegfallen” und verspricht “einen einigermaßen validen Ausblick auf den Wandel geben mit dem sich die audiovisuellen Medienunternehmen in den kommenden Jahren befassen werden.”

2. Amazon verkauft Blog-Abonnements für den Kindle
(blogs.wsj.com/digits, Geoffrey A. Fowler)
Besitzer von Amazons E-Book-Reader “Kindle” können zukünftig kostenpflichtig Blogs abonnieren. Maximal 1,99 Dollar kostet ein Blog pro Monat, die Blogger erhalten davon 30 Prozent. BloggingTom hat es – unbeeindruckt davon, dass der Kindle im deutschsprachigen Raum noch nicht zu haben ist – gleich ausprobiert und seine zwei Blogs angemeldet.

3. Die Korrespondenten-Karte des Guardian
(guardian.co.uk / Inside Guardian, Paul Carvill)
Wo sitzen eigentlich die Auslandskorrespondenten des Guardian? In “ein oder zwei Stunden” hat Guardian-Mitarbeiter Paul Carvill aus einem Google-Spreadsheet und etwas Code eine schöne Korrespondenten-Landkarte gebastelt.

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Korruption, Zukunft, Twitter

1. Korruption bei Medienwächtern
(taz.de, Steffen Grimberg)
Steffen Grimberg berichtet über die Korruptionsaffäre bei der Bayrischen Landeszentrale für neue Medien. Es geht um Kredite, die der unter Schleichwerbeverdacht stehende Sender Camp TV an den ehemaligen Vorsitzenden des Medienrates Klaus Kopka gegeben haben soll.

2. Die Zukunft der New York Times
(niemanlab.org, Zachary M. Seward, Video 6:42)
Das Nieman Journalism Lab besucht die New York Times und berichtet in einer fünfteiligen Serie von der Zeitung der Zukunft. Im ersten Teil der Serie wird die Research & Development Abteilung besucht. Besonders bemerkenswert: Die Qualität des Kaffees.

3. Twitter ist kein Dschungel
(madial.blogspot.com, Mathias Vettiger)
Mathias Vettiger antwortet auf den im Schweizer Tagesanzeiger erschienenen Artikel “Die Banalität des Bloggens”. Der Artikel sei zu stark auf das vermeintliche Chaos und Banalitäten fixiert und vergesse darüber, die vielfältigen Möglichkeiten die Twitter biete.

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Schwachsinn, Medienanalyse, Subventionen

1. Unendlich viel Schwachsinn im Internet
(meedia.de, Felix Disselhoff)
Im Interview mit Felix Disselhoff spricht Wolf Schneider (ehemaliger Leiter der Henri-Nannen-Schule) über seine Versuche als Videoblogger. Als Blogger sieht er sich aber nicht, denn: “Das Wort Blogger ist für mich zu einem erheblichen Teil negativ besetzt.” Er habe allerdings “keine Ahnung wie ein Computer funktioniert”.

2. Niggemeiers Medienanalyse
(stefan-niggemeier.de, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier analysiert die aktuellen Mediendebatten im Netz und in der Presse. Er wirft dem SZ-Magazin mit dem Titel “Warum Zeitung?” Recherchefehler und Arroganz vor, untersucht die Debatte um die (vermeintliche) Versteigerung von Aufträgen beim Nordkurier und widerspricht Miriam Meckels aktuellem Artikel zur Lage des Journalismus. Die Trennlinie verlaufe nicht zwischen Print und Online, sondern zwischem guten und schlechten Journalismus.

3. Wirtschaftskrise bedroht Pressefreiheit
(faz.net, Video 2:17 Minuten)
Der ehemalige deutsche Verfassungsrichter Dieter Grimm möchte über staatliche Unterstützung für die Presse zumindest nachdenken, wenn diese ihre gesellschaftliche Funktion nicht mehr erfüllen könne. Er warnt aber vor “Inhaltssteuerung” durch Subventionen und sieht momentan auch noch kein Notwendigkeit in Deutschland.

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Journalisten, Blogs, Eigenwerbung

1. Faule, fette Journalisten
(blogbar.de, Don Alphonso)
Don Alphonso knöpft sich Journalisten vor, die sich “freuen, wenn es das ein oder andere Blog derbröselt”.  Die “Strukturprobleme der Blogs” würden nicht die “Strukturprobleme der Journalisten lösen”. Generell seien Journalisten “zu wenig meinungsfreudig (und) innovativ”, dafür aber risikoscheu, faul und fett.

2. Blogs und Stiftungen retten Journalismus nicht
(faz.net, Miriam Meckel)
Miriam Meckel, Professorin für Kommunikationsmanagement an der Universität St. Gallen, wirft Bloggern und Social Networks vor, nicht selber Inhalte zu erstellen. Neues sei lediglich eine “innovative Verlinkung von Altbekanntem”. Es reiche nicht aus, sich auf Bürgerjournalismus und wohlmeinde Stiftungen zu verlassen (wie Arianna Huffington vorschlägt), um Qualitätsjournalismus aufrechtzuerhalten.

3. Eigenwerbung der Privatsender nimmt zu
(taz.de, Wilfried Urbe)
Wem geht sie nicht auf die Nerven? Die Eigen-PR der TV-Sender mit ihrer “We love to entertain you” und “Mein RTL”-Rhetorik. RTL bestreitet mittlerweile eine Stunde pro Tag mit diesen Clips. Doch diese Clips seien “Schlüsselerfolgsfaktoren der Kommunikation und der Werbung”.

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Obama, Guttenberg, Steinbrück

1. Obama unterhält die US-Journalisten
(thecaucus.blogs.nytimes.com, Ashley Parker)
Mit Spannung wurde der erste Auftritt Barack Obamas beim alljährlichen White House Correspondents Dinner erwartet. Und neben einer humorvollen Rede und einigen Seitenhieben auf die Presse, verprach er den anwesenden Journalisten Unterstützung in der Wirtschaftskrise.

2. Medienliebling zu Guttenberg
(cicero.de, Michael Spreng)
Michael Spreng, der exzellent bloggende ehemalige Bild-Chef und Stoiber-Wahlkampfmanager, analysiert den rasanten Aufstieg des neuen deutschen Wirtschaftsministers zu Guttenberg zum Liebling der Medien.

3.Schweizer Zeitung zeigt Steinbrück als Nazi
(welt.de, Video 1:52 Minuten)
Die Redaktion der WELT hat den Nazi-Skandal um Peer Steinbrück aufgegriffen und schlägt im Video kreativere Formen des Steinbrück-Bashings vor. Alkoholismus, Humorlosigkeit, Spiessigkeit und schlechte Bärte der Deutschen seien viel geeignetere Angriffspunkte.

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