Archiv für 6 vor 9

Scripted Reality, Junge Industrie, Thomas Steg

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Wenn der Zottel-Lehrer mit der Messie-Mutter…”
(spiegel.de, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier über von Laiendarstellern gespielte, aber wie Dokumentationen inszenierte TV-Sendungen wie “Verdachtsfälle”, “Betrugsfälle” oder “Die Schulermittler”. “Nur winzige Einblendungen am Anfang und Ende weisen darauf hin, dass alles frei erfunden ist. In der Branche wird das Format Scripted Reality genannt. (…) Vor allem jüngere Kinder und Hauptschüler erkennen laut der Umfrage den fiktiven Charakter der ‘Familien im Brennpunkt’-Folgen nicht. Wer die Sendung häufiger guckt, hält das Gezeigte mit größerer Wahrscheinlichkeit für ‘echt’.”

2. “Wa(h)re Information – interessant geht vor relevant”
(netzwerkrecherche.de, PDF-Datei, 1.9 MB)
Auch eine Studie von Fritz Wolf widmet sich der Methode “Scripted Reality”: “Hier ist der Betrug im Namen der Unterhaltung immanent. Die Formate sind zynisch gegenüber den Protagonisten, die für billige Programmware ausgenutzt werden und zynisch gegenüber Zuschauern, die getäuscht werden.”

3. “Sexschule: Was die Junge Industrie erreichen wollte”
(diepresse.com)
Hinter der Gruppe “The Birdbase” steckt die Junge Industrie, die Jugendabteilung der Industriellenvereinigung. “Man wollte die heimische Debattenkultur in Gang bringen – ‘aber nicht als Junge Industrie, weil alles, was wir machen, sofort in ein bestimmtes parteipolitisches Eck gestellt wird, und das stört uns’.”

4. “Der unbekannte Riese”
(taz.de, Steffen Grimberg)
Steffen Grimberg betrachtet die aktuelle Struktur der Südwestdeutschen Medien Holding (SWMH): “Formal ist die SWMH allerdings kein geschlossener Block, sondern ein kompliziertes Geflecht aus selbstständigen Verlagen.”

5. Interview mit Thomas Steg
(swr.de, Audio, 29 Minuten)
Ein Gespräch mit Thomas Steg, stellvertretender Regierungssprecher von 2002 bis 2009.

6. “Samuel Schmid wird von Hund verfolgt”
(glanzundgloria.sf.tv, Isabelle Mathys und Martina Ziesack)
Der Schweizer Ex-Bundesrat Samuel Schmid hat gar keinen Hund. “‘Die Medien haben dieses Gerücht in die Welt gesetzt – und ich habe es nicht aus der Welt geschafft. Man kann ja nicht dauernd widersprechen’, sagt Samuel Schmid schmunzelnd. Auf die ewig wiederkehrende Frage, wie es nun seinem Hund ginge, antwortete er zeitweise einfach mit ‘gut’.”

Geringverdiener, Schülerzeitung, Uwe Knüpfer

6 vor 9

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1. “Lebenserwartung von Geringverdienern steigt”
(demografie-blog.de)
Viele Medien verbreiten Inhalte aus einer Pressemitteilung von “Die Linke”: “Nicht nur die Bundestagsfraktion der Partei DIE LINKE, die diese Nachricht in die Welt gesetzt hat, sondern auch die Journalisten übersehen dabei, dass sie die Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV), mit denen sie argumentieren, völlig falsch interpretieren. Offenbar versteht niemand, was er da überhaupt schreibt oder sendet.”

2. “Die Presse ist krank – Es lebe die Presse!”
(vorwaerts.de, Uwe Knüpfer)
Uwe Knüpfer plädiert für eine Bundesstiftung Freie Presse. “Wenn ernsthafter Journalismus nur noch schrumpfende Teilöffentlichkeiten erreicht, wird der mündige Bürger immer seltener. Häufiger tritt auf: der schnell erregte Wutbürger. Der Ansehensverlust des Journalisten korrespondiert mit wachsender Parteien- und Demokratieverdrossenheit.”

3. “Wachsam nach allen Seiten”
(taz.de, Simone Schmollack)
Jürgen Reents hält die Zeitung “Neues Deutschland”, deren Chefredakteur er ist, nicht für linksextremistisch. “Wir sind nicht linksextremistisch. Es sei denn, Kapitalismus- und Gesellschaftskritik werden schon als Linksextremismus gewertet.”

4. “Auf Distanz zu sich selbst”
(tagesspiegel.de)
Die Suche nach Akten zur Abhöraktion von 1976 (“Bild” Köln / Günter Wallraff) im Axel Springer Verlag ist vorerst erfolglos. Mathias Döpfner: “Dass wir nichts finden, ist enttäuschend und legt den Verdacht nahe, dass es von Verlagsseite etwas zu verheimlichen gab.”

5. “Pressefreiheit: Zwölfjähriger klagt für Zeitung”
(ndr.de, Video, 5:06 Minuten)
Unterhaltsamer Beitrag zur vor Gericht erzwungenen Vielfalt von Schülerzeitungen am Ignaz-Kögler-Gymnasium in Landsberg. Letzteres weist darauf hin, dass es im Konflikt zu keiner Zeit um die Inhalte der Schülerzeitungen ging. “Unberührt von dem Beschluss des Verwaltungsgerichts bleiben weiter die pädagogischen Bedenken gegen zwei Schülerzeitungen am Ignaz-Kögler-Gymnasium.”

6. “Didn’t win the lottery, doesn’t work there, no turkey dinner, not buying a new car”
(regrettheerror.com, Craig Silverman, englisch)

Sexschule, Schuldenkrise, Boris Becker

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1. “Getäuscht: Wiener Sex-Schule ist eine Erfindung”
(diepresse.com, Eva Winroither und Isabella Wallnöfer)
Nach den angeblich EU-subventionierten Kafka-Büchern mit Rechtschreibefehlern (BILDblog berichtete) bringt die Gruppe “The Birdbase” erneut eine Falschmeldung in Umlauf. Sie wird weltweit von verschiedenen Medien aufgenommen, zum Beispiel von Bild.de. Siehe dazu auch das Bekennerschreiben der Gruppe und der Kommentar von Anna-Maria Wallner.

2. “Wie frei ist die vierte Gewalt?”
(welt.de, Michael Borgstede)
Michael Borgstede schreibt über die Pressefreiheit in Israel. Das Verleumdungsgesetz soll angepasst werden, die Entschädigungssummen sollen um das Sechsfache angehoben werden. “Auch ohne Schadensnachweis könnten Medien zur Zahlung von bis 60 000 Euro verurteilt werden – ein finanzielles Risiko, das manch kritische Berichterstattung unterbinden könnte.”

3. “Die Extrawurst der Woche”
(oldenburger-lokalteil.de)
“Die ungarische Philosophin Àgnes Heller wird mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg geehrt. Das konnte man am Donnerstag in der NWZ lesen. Die entsprechende Pressemitteilung der Stadt wurde allerdings erst am Donnerstagvormittag versandt.”

4. “Euromess: The View From Germany”
(motherjones.com, Nick Baumann, englisch)
Nick Baumann wundert sich über die Gelassenheit von deutschen Journalisten hinsichtlich der Schuldenkrise: “I spoke to reporters or editors from most of the country’s largest papers and broadcasters, and they all seemed unconcerned. What’s hard to convey remotely is the general mood: a kind of serenity, an almost utter confidence that everything will turn out fine. I hope they’re right. But I’m not so sure.”

5. “The 10 Best Magazine Covers of 2011”
(adage.com)

6. “Twittern mit Boris Becker”
(waterkantroyal.wordpress.com)

Straßenhunde, Fußballblogs, Marina Weisband

6 vor 9

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1. “Die Bibel als Klatsch-Blatt”
(lectiobrevior.de, Gerd Häfner)
Gerd Häfner, Professor für Biblische Einleitungswissenschaft in München, prüft das Bibel-Sonderheft von “Das Neue” ausführlich. “‘Jesus war 1,70 Meter groß, hatte rote Haare und strahlend blaue Augen’! Dies habe der Arzt und Philologe Joseph Pietre (1841-1916) durch Auswertung mündlicher Volkstradition festgestellt. Das ist ein Unfug, über den hinaus ein größerer kaum gedacht werden kann. Aber eben nur ‘kaum’, es geht noch schlimmer.”

2. “Hans-Olaf Henkel: Die ‘Bild’ und ihre Meinung”
(ef-magazin.de)
Der Redaktion der Zeitschrift “Eigentümlich frei” liegt ein Brief von Hans-Olaf Henkel vor, in dem über das Zustandekommen des “Bild”-Artikels “Ranschmeißer, Trittbrettfahrer, Wendehals” von Nikolaus Blome zu lesen ist.

3. “Meine Rolle in den Medien”
(marinaslied.de, Marina Weisband)
Marina Weisband denkt darüber nach, wie sie in den Medien vorkommt und fragt nach dem Selbstverständnis der Journalisten: “Aber war es wirklich das, warum ihr Journalisten werden wolltet? Damals? Um bei einer neu aufkommenden politischen Bewegung, die überraschend viel Zulauf erfährt, über den Lippenstift der politischen Geschäftsführerin zu schreiben?”

4. “Wenn die Ukraine Hunde tötet, stirbt bei uns die Wahrheit”
(kobuk.at, Hans Kirchmeyr)
Straßenhunde in Osteuropa, die “Kronen Zeitung”, das ORF-Magazin “Konkret” und das österreichische Parlament. “Ich fürchte, wie es tatsächlich um die Hunde in der Ukraine steht, kann derzeit niemand von uns beurteilen. Weil Journalisten ihren Job nicht mehr machen und nur Schockpropaganda aus dem Internet durchschleusen, die eine politische und teilweise auch wirtschaftliche Agenda verfolgt.”

5. “Zwölf Thesen zu lokalen Fußballblogs”
(danieldrepper.de)
Daniel Drepper stellt seine Studienarbeit “Was motiviert lokale Fußballblogger?” vor.

6. “Fernsehen I bis III”
(umblaetterer.de, Paco)
Ein Blick zurück auf mehrere Ausgaben des ZDF-“Nachtstudio” aus dem Jahr 2001, in denen Volker Panzer zusammen mit Rainald Goetz, Moritz von Uslar und wechselnden Gästen das aktuelle Fernsehprogramm bespricht. Mit dabei auch die Ausgabe vom 12. September 2001, also einen Tag nach den Terroranschlägen. “Sie ist, wie gesagt, kaum auszuhalten. Weil man weiß, dass z. B. Harald Schmidt am 9/11-Dienstag nicht aus der Sommerpause zurückgekehrt ist, dass er eine Weile nicht auf Sendung gegangen ist, und es retrospektiv eine der wirkmächtigsten Entscheidungen der dt. TV-Geschichte gewesen ist, für die es einen Grimme-Preis der Abteilung ‘Spezial’ gab.”

Georg Stefan Troller, Frontal 21, Tatort

6 vor 9

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1. “Schlag-Worte”
(sueddeutsche.de, Hans Leyendecker)
Friedbert Pflüger gewinnt im Streit um ein angebliches Goebbels-Zitat erneut gegen den Springer-Verlag: “Als die Geschichte im Sommer in der Welt am Sonntag erneut kolportiert wurde, hat sich Pflüger wieder gewehrt und ist wieder vor Gericht gezogen.”

2. “Offener Brief an Frontal21”
(stigma-videospiele.de)
Matthias Dittmayer und Patrik Schönfeldt schreiben einen offenen Brief an die Redaktion der ZDF-Sendung “Frontal 21”: “In dem Rückblick gelingt Ihnen hinsichtlich der Empörung der Gamer eine ‘Korrektur’: Es wird verschwiegen, dass der Protest der inhaltlich unzutreffenden Berichterstattung galt, sondern stattdessen wird der Anschein erweckt, dass die Reaktionen auf die erst durch spätere Sendungen erfolgte Thematisierung der Suchtgefahr abzielen würden.”

3. “German Internet Angst”
(burks.de)
Burkhard Schröder befasst sich mit Medienberichten zu staatlicher Spionage-Software. “Bei staatlicher Datenspionage greifen mittlerweile mediale Beißreflexe, die dem Diskurs über Drogen gleichen: Seit vier Jahrzehnten sind bei diesem alle Textbausteine und Argumente bekannt, sie werden in konjunkturellen Schüben aus moraltheologischen Gründen ständig wiederholt.”

4. “Glückwunsch, Herr Markwort”
(dieganzewahrheit.org, Thomas Weiss)
Die Focus.de-Schlagzeile “Islamistischer Terroranschlag auf Weihnachtsmarkt verhindert”: “Bereits Stunden nach den ersten Meldungen und im Laufe des Abends stellte sich nämlich heraus, dass es keine konkreten Anschlagspläne des Terrorverdächtigen gab, also weder in Bochum, noch auf dem dortigen Weihnachtsmarkt.”

5. “Wie erfährt man die Wahrheit, Herr Troller?”
(faz.net, Uwe Ebbinghaus)
Interviewer Georg Stefan Troller im Interview: “Natürlich kamen die alten Hasen gleich auf mich zu und sagten: ‘Herr Troller, es gibt nur drei Dinge, die wirklich rüberkommen: Tiere, Kinder und singende Nonnen.’ Nun, ich habe genau das Gegenteil gemacht, und es kam rüber, zum Entsetzen des Senders. Ich zeigte Leben, Schicksale, Armut, Behinderungen. Jeder ist irgendwie angeschlagen und auch nicht immer sympathisch.”

6. “Der typische Tatort in 123 Sekunden”
(youtube.com, Video, 2:06 Minuten)

Bazillus, Frank Schirrmacher, Spiegel Online

6 vor 9

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1. “Zeitungs-Zensur: Schüler verklagt den Freistaat”
(merkur-online.de, Patrick Wehner)
Der zwölfjährige Stephan Albrecht erwirkt beim Bayerischen Verwaltungsgericht eine einstweilige Anordnung, damit die von ihm verantwortete Schülerzeitung “Bazillus” verteilt werden kann. “Die Oberstudiendirektorin untersagte den ‘Bazillus’-Redakteuren – zwölf Kindern aus der sechsten und siebten Klasse – ihre Zeitung auf dem Schulgelände zu verteilen.”

2. “Das eingeschnappte Lebensgefühl”
(ad-sinistram.blogspot.com, Roberto J. De Lapuente)
Roberto J. De Lapuente denkt nach über das Deutschland-Bild von “Bild”: “Das Deutschland, das uns die berühmte Tageszeitung abbildet, es ist wehleidig, weinerlich, strotzt vor Selbstmitleid. Aber es zieht sich nicht zurück, es bläst zum Gegenangriff, schreit die Ungerechtigkeit laut hinaus.”

3. “Rückt die FAZ nach links? Oder gibt das Feuilleton nur den Klassen-Clown?”
(wolfgangmichal.de)
Wolfgang Michal bemerkt einen Linkskurs von Frank Schirrmacher in der FAZ: “Bislang tolerieren die anderen Ressorts, von ein paar Sticheleien abgesehen, Schirrmachers Eskapaden generös – so lange er im Rahmen der Leser-Blatt-Bindung eine wichtige Zielgruppe im Netz erschließt, die in 20 Jahren treue und brave FAZ-Abonnenten auf dem iPad sein sollen.”

4. “Rahmstorf im Zerrspiegel”
(scilogs.de/wblogs, Markus Pössel)
Der Artikel “Eklat um Klimaberater der Bundesregierung” auf “Spiegel Online” in der eingehenden Analyse von Markus Pössel.

5. “Toter Gaddafi darf gezeigt werden – Platzierung und Größe der Darstellung jedoch ausschlaggebend”
(presserat.info)
Der deutsche Presserat spricht eine “Missbilligung” gegen zwei Boulevardzeitungen aus, die “ein Foto des blutverschmierten Gesichts des toten Gaddafi, gezoomt und vergrößert, auf der Titelseite über dem Bruch veröffentlicht” hatten. “Selbstverständlich ist der Anblick eines getöteten Menschen kein Anblick, dem sich ein Leser oder Internet-User in der Regel gerne stellt. Dennoch gehört es zu den Aufgaben der Presse, auch solche Informationen in Wort und Bild zu vermitteln, die Gewalt, Krieg und Sterben beinhalten.”

6. “Das ist der Tag…”
(ignant.de)
“Das ist der Tag, von dem ihr noch euern Enkelkindern erzählen werdet” – “eine Transkription der Pro7-Fernsehshow ‘Germany’s next Topmodel 2011 – Das Finale'”.

Ok!, Michael Steinbrecher, Schwer verliebt

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1. “Schlank, schön, erfolglos”
(klatschkritik.blog.de, Antje Tiefenthal)
Antje Tiefenthal sammelt Zahlen zum Klatschmagazin “Ok!”: “Von bislang 50 in diesem Jahr veröffentlichten Ausgaben des Magazins Ok! war Heidi Klum 20 Mal auf dem Cover.”

2. “Geknebelt und gedemütigt”
(frontal21.zdf.de, Video, 5:55 Minuten)
Auch “Frontal 21” berichtet über die Kandidatenverträge der Sat.1-Sendung “Schwer verliebt”.

3. “Britischer Abhörskandal: Presse bekommt Regeln”
(ndr.de, Video, 6:08 Minuten)
Zum Prozess gegen “News of the World” vor dem Royal Court of Justice befragt “Zapp” Opfer der Boulevardzeitung und zeigt Aussagen von ehemaligen Mitarbeitern. Siehe dazu auch das Dossier “Phone-hacking scandal” (bbc.co.uk, englisch).

4. “Lieber Lukas”
(medienspiegel.ch, Christof Moser)
Christof Moser schreibt an Lukas Egli, der anhand eines Beispiels aufzeigte, wie PR in den “SonntagsBlick” gerät. “Die Opportunisten, Bequemen und Zyniker unter uns Journalisten sind längst auch selber zu einer ernsten Bedrohung geworden für die aufgeklärte Gesellschaft, der wir von Berufes wegen ohne Relativierungen verpflichtet sind.”

5. “Steinbrecher will Bürger-Talkshows”
(derwesten.de, Jürgen Overkott)
Michael Steinbrecher wünscht sich Sendungen, in denen Bürger zu Wort kommen. “Ich wünsche mir, dass sie ernster genommen werden und wieder ihren Platz im Hauptabendprogramm finden.”

6. “The Guardian is confused about what the Canadian flag looks like”
(regrettheerror.com, Craig Silverman, englisch)

Fehler, Pogromly, Paketsklaven

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1. “Falschliegen lernen”
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Sascha Lobo schreibt über das Begehen von Fehlern und ihre Korrektur. Er vermutet: “Das Internet, dieses vernetzte Gift gegen absolute Wahrheiten, treibt einen Wandel im Umgang mit eigenen Fehlern voran, der weit über die digitale Sphäre hinausgeht.”

2. “Nochmal Pogromly: Erleben Sie live die Entstehung einer Legende!”
(geistbraus.de, Martin Johannes Grannenfeld)
Martin Johannes Grannenfeld phantasiert in einem Beitrag über mögliche Inhalte einer rechtsradikalen Version von “Monopoly” – 20min.ch übernimmt einige dieser Phantasien als Fakten. “Munter mischen sich hier Fakten und Legenden. Dass das LOS-Feld durchs Hakenkreuz ersetzt ist, kann man auf den Fotos des Spiels sehen. Dass die Bahnhöfe durch KZs ersetzt sind, wahrscheinlich auch (da kenn ich Monopoly nicht gut genug, um das beurteilen zu können). Das zehnte Kind, der versteckte Jude und die Horst-Wessel-Allee sind von mir.”

3. “Bühne frei für neue Kritiker”
(nzz.ch, Philipp Ramer und Claudio Steiger)
Philipp Ramer und Claudio Steiger beschreiben neue Wege im Kulturjournalismus, zum Beispiel die Website Theaterkritik.ch: “Insbesondere die Art der Finanzierung alarmierte Kritiker. Denn anders als sonst üblich werden die zu besprechenden Premieren nicht von einer Redaktion ausgewählt, sondern Veranstalter und Theatergruppen können Rezensionen eigener Inszenierungen gegen Bezahlung in Auftrag geben.”

4. “Internet: ‘Eine gigantische Effizienzmaschine'”
(diepresse.com, Isabella Wallnöfer)
Helge Fahrnberger und das Medien-Watchblog “Kobuk”: “Der Name ist Programm: Hat doch 1951 ein gewisser Helmut Qualtinger die heimischen Tageszeitungen an der Nase herumgeführt, als er die Ankunft eines Eskimo-Autors namens Kobuk in Wien ankündigte – den gab es gar nicht, was sämtliche Tageszeitungen nicht hinderte, Kobuks fiktive Werke in den höchsten Tönen zu loben.”

5. “Schafft die Polit-Talkshows ab!”
(dradio.de, Mely Kiyak)
Wer will den “immer gleichen Redner-Typ mit Talkshow-Gestus und Talkshow-Rhetorik” noch sehen, fragt Mely Kiyak. “Unsere Fernsehformate sind doch keine Nebenstellen des Parlaments. Sollen sich doch Parteien Werbeprogramme im Fernsehen kaufen. Denn wenn sie dies selber zahlen würden, gäben sie sich bestimmt mehr Mühe!”

6. “Die Paketsklaven”
(ndr.de, Video, 43:58 Minuten)
Reinhard Schädler arbeitet einige Wochen undercover als Paketzusteller bei einem Subunternehmer von Deutsche Post DHL. Siehe dazu auch das Dossier und das Interview mit Schädler.

Postjournalismus, Guttenberg, Liebe

6 vor 9

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1. “Postjournalismus”
(blogs.taz.de/wortistik, Detlef Gürtler)
Zu den “drei bekannten Säulen der Gewaltenteilung” Legislative (Parlament), Exekutive (Regierung) und Iudikative (Rechtssprechung) fügt Detlef Gürtler Narrative (Medien) und Investigative (Enthüller) hinzu.

2. “Onlinemedien, vergesst mal das Tempo!”
(blogs.tageswoche.ch, David Bauer)
Journalisten können News “noch so schnell nachhoppeln, irgendeine Schildkröte ist immer schon da und hat es getwittert”, stellt David Bauer fest. “Man braucht nun aber nur einen Schritt weiterzudenken. Dann wird man realisieren, dass das Ausformulieren einer News über vier Abschnitte ebenfalls eine sehr dürftige Einordnungsleistung ist und Geschwindigkeit daher nicht das sein kann, wodurch sich der Journalismus im Netz von anderen Medienformen abhebt und womit ein Onlinemedium sich gegenüber der Konkurrenz profilieren kann.”

3. “Sensationen und Krokodilstränen”
(medienwoche.ch, Lothar Struck)
Zum Interview von Giovanni di Lorenzo mit Karl-Theodor zu Guttenberg in der “Zeit” schreibt Lothar Struck: “Nur weil ein Journalist auf Anregung eines Buchverlags mit einem gestrauchelten Minister spricht, macht er sich noch lange nicht gemein mit dessen zweifelhaften Methoden. Genau das unterstellen aber die Kritiker dem ZEIT-Chefredaktor mit seinem Guttenberg-Interview gemacht zu haben.”

4. “Die Rückkehr des Plagiators “
(freiepresse.de, Eva Prase)
Sprachwissenschaftler Werner Holly schätzt das Interviewbuch “Vorerst gescheitert” ein. Über Guttenberg sagt er: “Konsequent ordnet er alle Aussagen monomanisch dem Ziel unter, den Vorsatz des Plagiats auszuräumen, den er für sein Moralapostel-Image am meisten fürchtet. Dabei vergisst er, dass er sich schon mit diesen Äußerungen für jede halbwegs qualifizierte Arbeit disqualifiziert, erst recht für ein Amt. Kein Personalchef dürfte diesen Mann nach Lektüre seines Buches einstellen. Er gibt darin ja zu, mitunter nicht zu wissen, was er tut.”

5. “1073 Interviews = 6 MB”
(planet-interview.de, Jakob Buhre)
Jakob Buhre erzählt von den Erfahrungen nach 10 Jahren “Planet Interview”. Ihm fällt auf, dass sich viele schwer tun damit, “über die Arbeit bei ‘Bild’ zu reden”. Zum Geburtstag stehen zudem alle bisher veröffentlichten Interviews in einer Datei zum Download bereit.

6. “Ich liebe dich”
(nzzfolio.ch)
Paolo, Sepp, Lisa und andere erzählen von der Liebe.

Todesmutter, Kampfflugzeug, Schlammlawine

6 vor 9

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1. “Wie begreift man das Unfassbare? – Versuch einer Gegen-Darstellung”
(gangway.de, Andreas Hoch-Martin)
“Die Todesmutter aus Buch” nennt bz-berlin.de eine 24-jährige Frau, die ihr neugeborenes Kind tötete. Streetworker Andreas Hoch-Martin wirft einen alternativen Blick auf die Situation.

2. “Wie ich Werbung für den Gripen machte”
(20min.ch, Lukas Egli)
Warum und wie Lukas Egli 2009 für das “SonntagsBlick Magazin” über Kampfflugzeuge schrieb: “Dass bei der Geschichte handfeste Interessen im Spiel waren, war mir damals schon klar. Aber wer im Hintergrund die Fäden zog, überraschte mich dann doch. So viel sei verraten: Es waren nicht finstere Waffenhändler – es waren Journalisten.”

3. “Ich, Postjournalist”
(theeuropean.de, Eberhard Lauth)
Eberhard Lauth erinnert sich an die Zeit, als er noch “an den Futtertöpfen der Musikindustrie (und gelegentlich auch der Filmindustrie) naschte”. “Viele der damals publizierten Stücke basierten auf der unausgesprochenen Übereinkunft, Papier mit Texten über Menschen oder Produkte vollzuschreiben, weil ich dafür auch etwas bekommen hatte. Flüge. Übernachtungen in Hotels. Drinks. Gästelistenplätze mit Begleitung. Kontakt zu Prominenten.”

4. “Die Medienorgel dreht sich weiter”
(dradio.de, Christian Floto)
Christian Floto fragt nach der Wertschöpfungskette in der Causa Guttenberg: “Wer kassiert da in welcher Funktion eigentlich welche Summen? Egal ist das nicht. Denn Rezipienten fragen durchaus mal nach den Motiven von Akteuren. Und da wäre es interessant zu erahnen, ob neben unreifem Narziss vielleicht gar noch Gier mit im Spiel sein sollte?”

5. “Das neue ‘Das Neue’-Bingo”
(stefan-niggemeier.de)
Recherchiert die Zeitschrift “Das Neue” tatsächlich “so gut wie der ‘Spiegel'”, wie ihr Chefredakteur Jörg Mandt behauptet?

6. “Falscher Alarm löst Panik aus”
(badische-zeitung.de)
“Eine per SMS und über das Internet verbreitete Falschmeldung über eine angebliche Schlammlawine hat in der kolumbianischen Stadt Villavicencio eine Massenpanik ausgelöst.”

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