Archiv für 6 vor 9

Stromableser, BayernLB, Scooter

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Sport Bild-Watch (8)”
(el-futbol.de, Sidan)
Fußball: Die taktischen Erklärungen von Borussia-Dortmund-Trainer Jürgen Klopp werden von “Sport Bild” als “seine spezielle Pfeil-Taktik” bzw. als “die geheime Pfeil-Taktik von Klopp” dargestellt. “Es geht tatsächlich um stinknormale, von Klopp aufgezeichnete Laufwege, die jeweils den idealen Laufweg bei eigenem und gegnerischem Ballbesitz aufzeigen.”

2. “Wie sich ein Stromableser als angeblicher Betrüger in der HZ erkannte”
(stimme.de, Matthias Stolla)
Mike Mitschke liest am 1. Dezember in der “Hohenloher Zeitung”, “dass er als Betrüger gesucht wird”. Er soll in Niedernhall als “falscher”, bzw. “selbsternannter” Stromableser unterwegs gewesen sein.

3. “Die Gewissensfrage”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Rainer Erlinger)
Frage an Dr. Dr. Rainer Erlinger: “Sollte es Zeitungen und Rundfunkanstalten nicht verboten werden, Nachrufe auf Prominente schon zu deren Lebzeiten vorzubereiten?”

4. Interview mit Ralf Höcker
(sueddeutsche.de, Christina Maria Berr)
Ralf Höcker, Medienanwalt von Jörg Kachelmann, würde gerne vorab prüfen, was Alice Schwarzer in einem geplanten Buch über den Prozeß schreibt: “Wir haben beim Landgericht Köln schon drei einstweilige Verfügungen gegen ihre erschreckend einseitigen und unjournalistischen Artikel erwirkt. Man muss doch damit rechnen, dass ihr Buch wieder genauso viele Fehler und Rechtsverletzungen enthalten wird.”

5. “BayernLB-Bericht geleakt”
(zeit.de, Torsten Kleinz)
Die Nichtregierungsorganisation Attac veröffentlicht ein vom Bayrischen Landtag in Auftrag gegebenes Gutachten zur Krise der Bayerischen Landesbank: “Während die Wikileaks-Veröffentlichungen in Deutschland an jedem Tag für Schlagzeilen sorgen, bekommt der Leck im nahen Bayern nur wenig Aufmerksamkeit: ein Bericht in der Münchner Abendzeitung, ein kurzer Artikel in der Main Post und eine Notiz in der Süddeutschen Zeitung – das war es schon.”

6. “Das Scooter-Interview”
(fudder.de, caro, 11. Dezember)
Caro spricht ausführlich mit H.P. Baxxter von Scooter: “Früher hatten wir Popsong-mäßig gearbeitet, aber ‘Hyper Hyper’ hatte keine richtig klare Songstruktur. Wir haben einfach was gemacht, haben irgendwelche DJs gegrüßt, im Mittelpart, das war zu der Zeit wirklich ungewöhnlich.”

NWZ, Guttenberg, Kabeljau

6 vor 9

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1. “Leistungschutzrechte? Wofür denn??”
(perlentaucher.de, Thierry Chervel)
Warum fordern Printverlage ein Leistungsschutzrecht, wenn ein guter Teil ihrer Inhalte bereits jetzt nur gegen Bezahlung verfügbar ist? “Gegenüber der Politik jammern und zetern sie, auf ihren eigenen Medienseiten schweigen sie zum Thema. Die Debatte lassen sie gar nicht stattfinden. Zum Glück gibt’s das Internet.” Siehe dazu auch die Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht für Presseverlage.

2. “Mir ist nicht GUTT”
(spiegel.de, Stefan Kuzmany)
Stefan Kuzmany verspürt als Anhänger der Demokratie keine Sehnsucht nach einer Königsfamilie und äussert sich, “so lange die Guttenberg-Verehrung noch nicht per Gesetz vorgeschrieben ist”, zum Guttenberg-Hype in den Medien.

3. “Wie die Heimatzeitung für gute Stimmung sorgt”
(magda.de, Felix Zimmermann)
Felix Zimmermann sammelt Berichte über glücklich einkaufende Menschen, die in den letzten Monaten in der NWZ zu lesen waren.

4. “Appell gegen die Kriminalisierung von Wikileaks”
(freitag.de)
Gemeinsam mit der “taz”, der “Frankfurter Rundschau”, der “Berliner Zeitung”, dem “Tagesspiegel”, dem Perlentaucher und dem “European Center for Constitutional and Human Rights” veröffentlicht “Der Freitag” einen Appell mit drei Punkten: “1. Die Angriffe auf Wikileaks sind unangebracht, 2. Publikationsfreiheit gilt auch für Wikileaks, 3. Recht auf Kontrolle des Staates”.

5. “Der 5-Minuten-Check”
(journalist.de, Holger Wormer)
Wie erkennt man einen kompetenten, glaubwürdigen und unabhängigen Wissenschaftler? Holger Wormer versammelt Anhaltspunkte auf einer Checkliste.

6. “Foto: Fritz Fischer”
(coffeeandtv.de, Lukas Heinser)
“EU senkt Fangquoten für Nordsee – Kabeljau kann aufatmen”

Guttenberg, The Atlantic, 9Live

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1. “Liebe der Adeligen in den Zeiten des Krieges”
(dradio.de, Arno Orzessek)
Arno Orzessek erkennt kunsthistorische Ahnenreihen im Bildprogramm des “nach Posen lechzenden Verteidigungsministers” Karl-Theodor zu Guttenberg. “Offenkundig will er die vom Gleichheitswahn angekränkelten Deutschen durch moderne Re-Inszenierung wieder mit dem Herrschaftsporträt alter Schule vertraut machen.”

2. “Marke Wikileaks: was Verlage neidisch macht”
(meedia.de, Don Alphonso)
Don Alphonso glaubt, dass Wikileaks etwas hat, von dem die Verleger träumen: “ein funktionierendes Geschäftsmodell im Internet auf Basis der Einnahmen von Lesern. Und das ohne jede Abhängigkeit von Werbung.”

3. Interview mit Vaughan Smith
(zeit.de, Khue Pham)
Vaughan Smith hat Wikileaks-Gründer Julian Assange Unterschlupf geboten. “Die Medien missbrauchen Wikileaks als Schild: Sie publizieren die Geschichten und machen damit Quote, zeigen gleichzeitig aber mit dem Finger auf ihn, schreiben über Sexgeschichten und machen ihn zum Bösewicht.”

4. “Das CIA-Gerücht im Infokrieg – Julian Assanges falsche Freunde”
(rpzine.de, Robert Pitterle)
Eine der beiden Frauen, die Julian Assange anklagen, habe CIA-Kontakte. Robert Pitterle prüft die durch einen Retweet von Keith Olbermann ausgehenden Gerüchte.

5. “Web Focus Helps Revitalize The Atlantic”
(nytimes.com, Jeremy W. Peters)
“The Atlantic” erzielt nach tiefgreifenden Umstrukturierungen (Abbruch der Paywall, Zusammenführung von Print- und Onlineredaktion, Aufhebung der Unterschiede zwischen Print und Online bei den Anzeigenverkäufen, Einstellung junger Journalisten) fast 40 Prozent der Werbeeinnahmen online.

6. “Cashcow hat ausgedient: Sind die Tage von 9Live gezählt?”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Der Call-In-Sender 9Live befindet sich in der Krise, weil “die Auflagen und Informationspflichten verschärft” wurden – “die kontinuierliche Aufklärungsarbeit über die Tricks des Call-In-Geschäfts durch aufmerksame und engagierte TV-Zuschauer im Internet hat dort sicher ihren Beitrag geleistet.” Nachtrag, 16. Dezember: Christoph Bellmer von ProSiebenSat.1 dementiert: “Presse-Spekulationen über eine Einstellung von 9Live entbehren jeder Grundlage.”

Samuel Koch, Stellenangebote, Tombola

6 vor 9

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1. “Wir wurden sogar bedroht”
(20min.ch, Felix Burch)
Das Paraplegiker-Zentrum in Nottwil muss wegen aggressiv agierenden deutschen Medienvertretern einen Sicherheitsdienst aufbauen. Die Familie des in der Sendung “Wetten, dass..?” verunfallten Samuel Koch musste mehrmals umplatziert werden, Mitarbeiter wurden bedroht. Und “weil man habe annehmen müssen, dass sich bereits Journalisten in der Klinik aufgehalten hatten, habe man als Erstes Sicherheitsleute rund um die Intensivstation postiert”.

2. “Samuel Koch – Sensationsgeilheit und die Frage nach dem Arztgeheimnis”
(solean.blog.de)
Solean fragt sich, wie die Berichterstattung zu Samuel Koch mit dem Datenschutz zu vereinbaren ist: “Gerade die Medien, oder auch die Vertreter, denen Datenschutz sonst immer so wichtig ist (man denke an die Google Streetview Kampagne von bild.de), scheint diese grobe Verletzung von Arztgeheimnis und Privatsphäre des Patienten absolut nicht zu stören – es wird ungeniert und unzensiert berichtet, was das Zeug hält.”

3. “Solidarität als halbherzige Pflichtübung”
(nzz.ch, Ulrich Schmid)
Ulrich Schmid wundert sich über die Namenlosigkeit der zwei im Iran inhaftierten Journalisten von “Bild am Sonntag” in den deutschen Medien.

4. “Öffentliche Institutionen setzen offensichtlich überdurchschnittlich auf Printanzeigen bei der Suche nach neuen Mitarbeitern”
(blog.hdzimmermann.net)
Hans-Dieter Zimmermann wertet die Stellenangebote der “Neuen Zürcher Zeitung” aus. Er findet nur noch wenige aus privater Hand bezahlte Anzeigen.

5. “Stefan Münker über das Bezahlen im Netz”
(dirkvongehlen.de)
Stefan Münker stellt fest, dass ein Verleger “in den wenigsten Fällen sein Geld mit dem Verkauf von Informationen” verdient. “Bezahlt wurden und werden Verlage dafür, dass sie Anzeigen in die Welt gebracht haben. Und der Journalismus war immer schon das, was sie damit finanzieren konnten.”

6. “Überschätzt.”
(timklimes.de)
Tim Klimes spielt an Heiligabend in Italien “Tombola”: “Ich verstand nicht, was sie da spielten, wie sie es spielten. Aber ich war schlecht darin. Nach einer halben Stunde hatte ich noch keine einzige Bohne auf dem Brett, dafür war ich um ein paar Euro erleichtert.”

Schneewittchen, dapd, Dr. Nakamats

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1. “Die Pressefreiheit liegt schon im Bett”
(taz.de, Jakob Augstein)
Jakob Augstein ruft dazu auf, sich mit der (selbst gewählten) Abhängigkeit der Journalisten zu befassen, die es “sich im System gemütlich gemacht, sich selbst embedded” haben: “Jene Kollegen, die die Wikileaks-Veröffentlichungen unter dem Gesichtspunkt der Legalität sahen, wurden dazu nicht gezwungen. Sie taten das freiwillig. Sie wollen Herrschaft nicht kritisieren, sondern stabilisieren.”

2. “Schafft viele Wikileaks!”
(fr-online.de, Jörg Kantel)
Jörg Kantel sieht Wikileaks als eine Aufforderung an, “die Regierenden nicht einfach gewähren” zu lassen. Was wäre, wenn “das Regime in Peking so reagiert hätte, wie nun die westliche Politik auf die Wikileaks-Papiere” reagiert? “Das Geschrei hätte ich gerne gehört. Und sicher wäre Assange für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden, und jeder wäre fest davon überzeugt, dass an den Vergewaltigungsvorwürfen nichts dran sei, dass sie auf einem Komplott der chinesischen Regierung beruhen.” Zu Wikileaks siehe auch “WikiRebels – The Documentary” (svtplay.se, Video, 57 Minuten, englisch).

3. “Schneewittchen does Peking”
(wissenslogs.de, Anatol Stefanowitsch)
Anatol Stefanowitsch verfolgt eine AFP-Meldung, “in der es um einen scheinbar peinlichen Fehler bei der Übersetzung von Grimms Märchen ins Chinesische geht”.

4. “Stockholm: Eklatante Schwächen beim dapd”
(meedia.de, Daniel Bouhs)
Von der Nachrichtenagentur dapd war in der Nacht von Samstag auf Sonntag nichts zu den Ereignissen in Stockholm zu hören, da der Besetzungsplan dann (noch) eine Lücke aufweist. “Der dapd muss sich angesichts solcher Pannen fragen lassen, ob er in der Lage ist, das Weltgeschehen stets verlässlich abzudecken.”

5. “‘Wetten, dass..?’ Wie war das noch mit Samuel Koch?”
(katatonie.org, Markus Mertens)
Ganze vier Artikel liest Markus Mertens auf “Spiegel Online” zur angeblichen “Quotengeilheit des ZDF”. “Wieso aber habe ich ein solches Verhalten beim ZDF nicht beobachten können?”

6. “Dr. Nakamats, die Berliner Zeitung und ich”
(tokyofotosushi.wordpress.com, Fritz Schumann)
Fritz Schumann sieht seine ausführlichen, zuvor von der Redaktion abgelehnten Recherchen über den japanischen Erfinder Dr. Nakamats plötzlich in der “Berliner Zeitung” abgedruckt.

Bild, Popstars, Antonomasien

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1. “Ist die Bild-Zeitung noch zu retten?”
(iphone-fan.de, Dirk Kunde)
Die “Bild”-iPad-App erhält von Tester Dirk Kunde 1 von 5 möglichen Punkten: “‘Evolution der Zeitung’ nennt Springer seine App. Da muss ich schmunzeln. Die Menüführung und Gestaltung ist genauso unübersichtlich und wirr wie die Webseite. Das Geld geht vermutlich eher ins Marketing als in Nutzer-Tests.”

2. “Die perfide Logik der Bildzeitung”
(investigativerecherche.de, Boris Kartheuser)
Wikileaks: Boris Kartheuser stellt fest, dass es “Bild” tatsächlich schafft, “in einer einzigen Ausgabe einerseits Assange als Verräter zu beschimpfen und nur drei Seiten weiter stolz auf die bisherige Berichterstattung im Fall Cablegate zu verweisen.”

3. “Worüber man halt so redet… und wieviel”
(wahrheitueberwahrheit.blogspot.com, Thomas)
Thomas versucht, die Wichtigkeit eines Begriffs zu messen. Während auf der X-Achse die Anzahl Sprachen, in die ein Begriff bei Wikipedia übersetzt wurde, anzeigt wird, werden auf der Y-Achse die Anzahl Google-Treffer für den gleichen Begriff angeordnet. “Und damit haben wir es tatsächlich und endlich offiziell und unumstößlich! Franz Josef Wagner liegt leicht über der Hauptreihe und ist damit gerade eben überpräsent in der öffentlichen Diskussion. Kachelmann und Sarrazin dagegen liegen deutlich über der Hauptreihe. Ihre Namen werden mehrfach häufiger verwendet, als ihre Bedeutungen es rechtfertigen würden!”

4. “Crunks 2010: The Year in Media Errors and Corrections”
(regrettheerror.com, Craig Silverman, englisch)
“Regret The Error” sammelt die Fehler, Korrekturen und Entschuldigungen des Jahres. Der Tippfehler des Jahres 2010: “This blog post originally stated that one in three black men who have sex with me is HIV positive. In fact, the statistic applies to black men who have sex with men.”

5. “Nicht in diesem Leben”
(katrinschuster.de)
Katrin Schuster ist überrascht, “mit welcher Dreistigkeit Pro Sieben noch so tut, als wäre Popstars eine Fernsehsendung”.

6. “A wie Antonomasie”
(welt.de, Marc Reichwein)
Marc Reichwein befasst sich mit der Antonomasie: “Weil jeder gern mit dieser Stilfigur herumspielt, ob talentiert oder nicht, ist die Antonomasie so etwas wie der Fußball unter den journalistischen Stilfiguren: eine Breitensportart, die auch andere Ressorts nutzen.”

Wikileaks, Tiefenthal, KI.KA

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1. “5 Aspekte der aktuellen WikiLeaks-Revolution”
(neunetz.com, Marcel Weiß)
Eine lange, lesenswerte Einordnung der Ereignisse rund um die jüngsten Veröffentlichungen von Wikileaks. “Die Tatsache, dass WikiLeaks aktuell so vehement von allen Seiten angegriffen werden kann und etwa die finanziellen Transaktionsmöglichkeiten abgeschnitten werden können, ist nur möglich, weil nicht die komplette Presse hinter WikiLeaks steht, wie sie hinter einer NYT oder einem Guardian stehen würden, deren Bankkonten plötzlich überall aufgelöst würden.”

2. “Prost!”
(klatschkritik.blog.de, Antje Tiefenthal)
Photoshop-Arbeiten in der “Grazia”: “Auf den ersten, schnellen Blick sieht es aus so aus, als ob die beiden Schauspielerinnen gut gelaunt gemeinsam auf einer Party unterwegs sind. Auf den zweiten, genauen Blick entpuppen sich die Bilder als eine besonders misslungene Photoshop-Montage.” Siehe dazu auch “Bunte Klatschblätter und ihre Lügeleien”, ein Porträt der Bloggerin Antje Tiefenthal (ndr.de, Video, 5:39 Minuten).

3. “KI.KA-Mitarbeiter wegen Untreue festgenommen”
(mdr.de, Video, 1:29 Minuten)
Ein Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Kinderkanals KI.KA wird festgenommen. Er soll “seit 2005 gemeinsam mit einer Berliner GmbH 72 Rechnungen für Dienstleistungen fingiert haben”. Es geht um einen Betrag von über vier Millionen Euro.

4. “‘Wetten, dass…’: Ein Unfall – kein Politikum”
(novo-argumente.com, Johannes Richardt)
Johannes Richardt hält die Aufregung nach der abgebrochenen “Wetten, dass..?”-Sendung für übertrieben: “Man kann fast froh sein, dass bei der letzten Bundestagswahl kein Mensch zu Schaden kam, sonst würden demnächst vielleicht sogar Wahlen unter dem Vorwand aus Sicherheits- und Gesundheitsbedenken abgesagt. Das Eingehen von Risiken gehört nun mal zum Leben dazu und macht es nicht selten auch erst deshalb lebenswert.”

5. “Kachelmann-Prozess: Verteidiger greift Medien an”
(faz.net, David Klaubert)
Johann Schwenn, Anwalt von Jörg Kachelmann, beantragt beim Landgericht Mannheim, die Redaktionen von “Bunte” und “Focus” zu durchsuchen: “Eine Durchsuchung solle entsprechende Beweise, zum Beispiel Zahlungsvereinbarungen zwischen dem Verlag und Zeuginnen, zutage fördern.”

6. “Sport Bild-Watch (7)”
(el-futbol.de, Sidan)
Söldneralarm in der “Sport Bild”: “Der Söldner ist eines der Lieblingsmotive der Sport Bild. Nichts ruft beim Leser mehr Abscheu hervor: ein stinkreicher, stinkfauler Profi, Sauerei. Söldner kommen in fast jeder Ausgabe vor.”

Wikileaks, Beckedahl, Kochshows

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1. “‘Wetten dass..?’-Unfall: Wie das ZDF die Probenstürze herunterspielt”
(faz-community.faz.net/blogs, Peer Schader)
Peer Schader geht es nicht darum, den Verantwortlichen die Schuld am Unfall in der Sendung “Wetten, dass..?” zuzuschieben: “Aber ganz so einfach, wie man es sich beim ZDF derzeit mit der Behauptung macht, bei der Vorbereitung habe nichts dafür gesprochen, dass die Wette furchtbar schiefgehen kann, ist die Angelegenheit wohl nicht.”

2. “Wikileaks’ Julian Assange verhaftet”
(perlentaucher.de, Anja Seeliger)
Für Anja Seeliger hat die Veröffentlichung der Diplomatendepeschen “die ganze Welt irgendwie durchsichtiger gemacht”: “Diese Depeschen haben fast alle Nationen beschämt. Und das ist gut! Kann man nicht plötzlich ganz neu reden, wenn auf jeden ausgestreckten Zeigefinger zurückgezeigt werden kann? Soll doch jeder erst Mal vor der eigenen Haustür kehren!”

3. “Chaos Computer Club fordert Informationsfreiheit im Netz”
(ccc.de)
“Die Verbreitung der von Wikileaks veröffentlichten Dokumente stellt nach Auffassung des CCC einen legitimen Akt der öffentlichen Meinungsbildung dar und ist eine Wahrnehmung des Grundrechts auf Publikationsfreiheit.”

4. “Defend WikiLeaks or lose free speech”
(salon.com, Dan Gillmor, englisch)
Dan Gillmor ruft Journalisten zur Einsicht auf, dass Angriffe auf Whistleblower auch Angriffe auf sie selbst sind.

5. Interview mit Markus Beckedahl
(epd.de)
Ein ausführliches Gespräch mit Markus Beckedahl von netzpolitik.org. Er glaubt, dass das Klickverhalten der Nutzer auf sie selbst zurückfällt: “Die Nutzerwelt sollte sich nicht beschweren, wenn überall nur Polemiken zu finden sind, denn das wird letztendlich geklickt oder geflattred. Aber vielleicht führen ja solche Dienste und die Evaluation der Nutzungsverhalten allmählich dazu, dass sich das verändert.”

6. “Deutschlands größte Fans von TV-Kochshows werden jetzt künstlich ernährt”
(kojote-magazin.de)

Wetten, dass..?, Regierungsapparate, Menschen

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1. “Erfundene ‘Wetten, dass…?’-Berichte”
(sueddeutsche.de, Christina Maria Berr)
Nicht nur in “Österreich”, auch in “Bild am Sonntag” war in Teilen der Ausgabe über Ereignisse zu lesen, die sich nicht ereignet hatten. Die “Bild am Sonntag” wird so zitiert: “Hollywood-Schauspielerin Cameron Diaz (38), Tennie-Star Justin Bieber (16) Take That und Altmeister Gérard Depardieu (61) nahmen gestern gut gelaunt auf Thomas Gottschalks Sofa Platz.”

2. “Wunschkonzert mit offenem Ende”
(medienpiraten.tv, Peer Schader)
Peer Schader dokumentiert, was “ausgewiesene Fernsehexperten” nach der abgebrochenen Sendung fordern.

3. “Trommelfeuer der Dauerkritikaster”
(querblog.de, Horst Schulte)
“Können wir es nicht dem Einzelnen überlassen, ob er sich solchen Risiken aussetzt oder nicht?”, fragt Horst Schulte zur Diskussion über die Gefährlichkeit der Wette. “Ob die, die sich da so empört haben, den Fernseher auch gleich ausgeschaltet haben, als ihnen mitgeteilt wurde, wie diese Wette ablaufen würde?”

4. “Wikileaks und wir”
(stern.de/blogs, Hans-Martin Tillack)
Hans-Martin Tillack erstaunt es, dass viele seiner Kollegen die Bedeutung der Wikileaks-Enthüllungen herunterspielen. Es sei die oberste Pflicht von Journalisten, “verfügbare Quellen zu nutzen, um die Leser zu informieren”. “Man muss schon sehr blind oder sehr autoritätsverliebt sein, wenn man ausgerechnet in diesen Tagen meint, Regierungsapparate müssten nur ungestört arbeiten können, dann werde alles gut.”

5. “Warum ich Migranten nicht als Menschen bezeichne”
(blogs.taz.de/hausblog, Sebastian Heiser)
Die “taz” sucht für ihre Deutschland-Sonderausgabe ein “neues Wort für die Bezeichnung ‘Migrant’ beziehungsweise ‘Mensch mit Migrationshintergrund'”. Die von den Lesern gefundene Lösung “Mensch” passt dann aber doch nicht, “weil es dann nicht mehr möglich wäre, die Realität zu beschreiben”.

6. “Hätt’ ich mal den Schienenersatzverkehr genommen!”
(volkerstruebing.wordpress.com)
Volker Strübing trifft in einer verschneiten Nacht in Berlin auf eine Frau, die sich nicht mehr sehr sicher ist, wo sie hin will.

Österreich, Jahrtausendwinter, Udo Reiter

6 vor 9

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1. “‘Wetten dass’: Geheimauftritt von ‘Take That'”
(politblogger.eu)
Die Sonntagsausgabe der Boulevardzeitung “Österreich” titelt “So rockte Robbie Gottschalk” und “Gottschalk: Robbie holte Show aus Koma”, obwohl Robbie Williams am Samstagabend gar nicht in der Sendung “Wetten, dass..?” auftrat. Wegen eines Unfalls bei einer Wette wurde die Sendung vorzeitig abgebrochen. Siehe dazu auch “‘Österreich’: Wenn Kaltschreiben pietätlos wird” (kobuk.at, Yilmaz Gülüm)

2. “Die Jahrtausendwinter – Ente”
(wissenslogs.de, Stefan Rahmstorf und Olivia Serdeczny)
Der polnische Wissenschaftler Michał Kowalewski sieht von ihm getätigte Aussagen zu einem Artikel vermengt, “der so geschickt seine Worte mit einigen meiner Sätze ohne ihren Kontext vermischte, dass eine ganz neue Bedeutung entstand. Eine absolut absurde These. Meine Zitate sind für sich genommen aber korrekt, daher konnte ich keine Richtigstellung verlangen.” Stefan Rahmstorf und Olivia Serdeczny zeigen auf, wie sich die Meldung fortpflanzt.

3. “Reiter: MDR-Intendant löscht Twitter-Account, Nachspiel im Rundfunkrat”
(flurfunk-dresden.de, owy)
Peter Stawowy kommentiert den Rückzug von MDR-Intendant Udo Reiter (@mdrreiter) aus Twitter: “Es war ein schlechter Witz, ja, Reiter hat sich gleich darauf entschuldigt – so what? Diese und ähnliche Erfahrungen werden eins zur Folge haben: Wir werden in Deutschland noch sehr lange warten müssen, bis sich Politik und andere Entscheiderkreise an Twitter und Co. herantrauen.”

4. “Niebel: ‘Spiegel’ hat keinen verantwortungsvollen Journalismus betrieben”
(lvz-online.de, Dieter Wonka)
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel ist unzufrieden mit der Aufarbeitung der ihn betreffenden Wikileaks-Diplomatendepeschen durch den “Spiegel”: “Nachdem ich den Originalbericht über meine Person gelesen habe, kann ich die Aufarbeitung des ‘Spiegel’ nicht als verantwortungsvollen Journalismus bezeichnen. Auch durch Weglassen kann man falsche Informationen streuen.”

5. “Facie prima”
(ad-sinistram.blogspot.com, Roberto J. De Lapuente)
Roberto J. De Lapuente beschreibt von den Medien ausgewählte Bilder von Julian Assange: “Die Manipulationsmacht, die ein Bild verströmen kann, selten ist sie so zielgerichtet, wie im Falle Assanges; selten wird so manipulativ auf solche Fotos zurückgegriffen, auf denen die Person, über die man berichtet, so unvorteilhaft zur Geltung kommt.”

6. “Medien machen Geschichte(n)”
(heise.de/tp, Wassilis Aswestopoulos)
Nicht nur in Neapel stapelt sich der Müll, sondern auch in Griechenland. Wassilis Aswestopoulos über den aktuellen Zustand des Lands.

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