Archiv für 6 vor 9

Obama/Osama, Pressefreiheit, @RegSprecher

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Obama/Osama mixups mar breaking news reports”
(regrettheerror.com, Craig Silverman, englisch)
Craig Silverman überrascht es nicht, dass nun Journalisten “Obama” und “Osama” verwechseln (BILDblog berichtete), denn das tun sie schon seit Jahren. Ein Blick auf einige der Fehler gestern in den USA.

2. “Newspaper websites publish fake bin Laden ‘death’ pic”
(tabloid-watch.blogspot.com, englisch)
Ein Foto, das nicht Osama bin Laden zeigt (BILDblog berichtete), war auf mehreren britischen Online-Portalen zu sehen.

3. “Warum @RegSprecher so nicht twittern sollte”
(haltungsturnen.de, Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach)
Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach beurteilt den Umgang von Regierungssprecher Steffen Seibert mit dem Twitter-Konto @regsprecher.

4. “Die medialen Baustellen der EU”
(derstandard.at, Rubina Möhring)
Heute ist der internationale Tag der Pressefreiheit. Rubina Möhring denkt dazu über ein gemeinsames EU-Mediengesetz nach. Das sei “theoretisch eine optimale Lösung”: “Realiter ist ein solches Projekt jedoch leider auch mit Fragezeichen zu versehen. (…) Eine Knebelung der Medienfreiheit käme im äußersten Fall einer kollektiven Verdummung oder Gehirnwäsche gleich.”

5. “Ist Print das bessere Medium?”
(latrinum.wordpress.com, Gina)
Gina antwortet dem Papiermedien-Lob von Bobby California.

6. “Die Reaktoren spielen verrückt”
(schweizermonat.ch, René Zeyer)
Von Normalität im Journalismus könne keine Rede mehr sein, schreibt René Zeyer: “Unmittelbarkeit wird mit Authentizität verwechselt, Geschwindigkeit mit Informationswert, in Liveschaltungen stehen völlig überforderte Reporter mit dem Mikrofon in der Hand vor wechselnden Kulissen, gerne auch im schützenden Hotelzimmer oder im Übertragungszentrum einer lokalen TV-Station. Das soll keine Kritik an ihnen sein, sie wurden zum Opfer eines ausser Rand und Band geratenen Journalismus, genauso wie der Zuschauer oder Leser.”

Süddeutsche Zeitung, Syrien, Papier

6 vor 9

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1. “‘Süddeutsche Zeitung’ fällt auf die Wahrheit herein”
(blogs.taz.de/hausblog)
Thomas Fromm zitiert in einer Reportage für die Seite 3 der “Süddeutschen Zeitung” einen “mittelständischen Unternehmer”. Tatsächlich stammt das Zitat aus einem satirischen “taz”-Text über einen fiktiven Unternehmer.

2. “Wie sich die Todesmeldung von Osama Bin Laden via Twitter und Facebook verbreitete”
(gutjahr.biz, Richard Gutjahr)
Siehe dazu auch “How the bin Laden Announcement Leaked Out” (mediadecoder.blogs.nytimes.com, Brian Stelter, englisch).

3. “Syrien / Libanon: Zeugen des Krieges”
(mediathek.daserste.de, Video, 7:27 Minuten)
Informationen über die Situation in Syrien kommen vor allem aus dem Libanon. Auch die ARD kann nicht in das Land einreisen.

4. “Die ‘Chefchen’-Affäre”
(sueddeutsche.de, Andreas Burkert)
Andreas Burkert schreibt über die Auseinandersetzung zwischen Bastian Schweinsteiger und “Sport Bild”: “Der Regisseur Schweinsteiger hat zuletzt nicht mehr richtig mitgespielt bei diesem Geben und Nehmen, das ihn auch groß machte. Angeblich soll er Interview-Anfragen von Sport-Bild und Bild zurückgewiesen haben. Es sieht jetzt fast so aus, als ob er, der Springers Spielplan ablehnt, quasi die rote Karte bekommt. Wegen der Ungeheuerlichkeit, sich zu verweigern.”

5. Borussia Dortmund und die Sonntagszeitungen
(pottblog.de, Jens Matheuszik)
Jens Matheuszik fasst zusammen, wie die Sonntagszeitungen FAS, WamS und BamS über den Meistertitel von Borussia Dortmund berichten.

6. “Warum Papier praktischer ist”
(bobbycalifornia.blogspot.com)
Bobby California sucht und findet “50 Gründe, warum Papiermedien (Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, das Kursbuch usw…) praktischer sind als Online-Medien”.

Sport Bild, Köln, Glamour-Journalismus

6 vor 9

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1. “Eklat? Skandal? Wo?”
(sportmedienblog.de)
Fußball: Bastian Schweinsteiger reagiert heftig auf einen Artikel in “Sport Bild”. Das Sportmedienblog findet, der deutsche Sportjournalismus tue sich keinen Gefallen, “sich so kategorisch bereitwillig mit dem Kollegen der Sport Bild” zu solidarisieren, sich mit seinem Artikel somit quasi gemein zu machen. Siehe dazu auch “Sport Bild provoziert Schweinis Wut-Anfall” (meedia.de, Alexander Becker).

2. “Geschichte wird gemacht: Die Causa Finke”
(spielbeobachter.twoday.net)
Fußball: Der Spielbeobachter schreibt einen langen Text zum Trainerwechsel beim 1. FC Köln, in dem auch die Berichterstattung von “Bild” Köln und dem “Kölner Stadt-Anzeiger” beleuchtet wird.

3. “Jeff Jarvis’ 36 Aussagen über den Zustand der Nachrichten-Branche”
(wasmitmedien.de, Daniel Fiene)
“Was mit Medien” übersetzt den Blogbeitrag “Hard economic lessons for news” von Jeff Jarvis.

4. “Glamour-Journalismus ist vorbei”
(visdp.de)
Glamour-Journalismus sei vorbei, glaubt V.i.S.d.P.: “Das neue Interesse am vermeintlich wirklichen Leben ist ein Chance für den Journalismus und die Reportage-Tugenden der siebziger Jahre: Lange Texte über Themen, die etwas mit dem alltäglichen Leben der Leser zu tun haben, passen wieder zum Zeitgeist. Sie dürfen sogar ohne den anklagenden Jammer-Ton dieser Jahre auskommen, der sich manchmal immer noch in STERN, ZEIT und SPIEGEL findet.” Ein weiterer Artikel befasst sich mit den aktuellen Titelblättern von “Bunte” und “Gala”.

5. “Quotenschlacht um Prinzenhochzeit”
(youtube.com, Video, 5:15 Minuten)
Seit Wochen schon berichten deutsche Medien über die heutige Hochzeit in London: “Mit aller Wucht versuchen Redakteure, die vermeintliche Sehnsucht der Deutschen nach Adel, Glamour, Königlichkeit zu erfüllen. Und je weniger der Palast preis gibt, desto mehr Platz bleibt zum Spekulieren.”

6. “Die Monarchie hält uns klein”
(zeit.de, Polly Toynbee)
Wolfgang Blau übersetzt einen Artikel der britischen Journalistin Polly Toynbee: “Was für eine seltsame Vorstellung: Die üppige Zurschaustellung sinnloser Geldverschwendung für einen goldenen Prinzen und seine Prinzessin soll ausgerechnet die Stimmung derer aufhellen, die gerade ihre Jobs verlieren, oder die Stimmung der großen Mehrheit der Bevölkerung, deren Einkommen schrumpft und deren Sozialleistungen zusammengestrichen werden.”

Koranverbrennung, Kriegsberichterstatter, B.Z.

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1. “Interessant heißt nicht relevant”
(tagesspiegel.de, Caroline Fetscher)
Bei fragwürdigen Ereignissen wie der angekündigten Koranverbrennung eines US-Pastors sei es manchmal “klüger, ethischer, besser, nichts zu berichten”, schreibt Caroline Fetscher. “Obgleich seriöse, auf Nachrichten spezialisierte Massenmedien Chronistenpflicht besitzen, gibt es Begebenheiten, denen gegenüber Abstinenz, Distanz oder Detailverweigerung zum verantwortlichen Umgang mit der Wirklichkeit gehören. Zentral dabei ist an erster Stelle die Einordnung eines Ereignisses als repräsentativ.”

2. “Der schlechte Ruf der Journalisten”
(ndr.de, Video, 7:54 Minuten)
“Zapp” geht der Frage nach, warum Journalisten im Ranking der vertrauenwürdigen Berufen bei nur 17 Prozent landen (Ärzte bei 82 Prozent): “Im Konkurrenzkampf ruinieren sie ihr eigentliches Kapital: Ihre Glaubwürdigkeit.” Die Interviews mit Hans Mathias Kepplinger, Marc Brost und Detlef Voges sind in voller Länge abrufbar.

3. “Krawall kommt vom Koffein”
(jungle-world.com, Jesse-Björn Buckler)
Jesse-Björn Buckler rezensiert die “B.Z.”-Serie “Der 1.-Mai-Komplex – Wie die linksextreme Mafia in Berlin organisiert ist”: “Den Autonomen wird dabei der Organisierungs- und Professionalisierungsgrad unterstellt, den sie gerne hätten. Die Serie kreiert ein Bild der autonomen Szene, das nur wenig mit der Realität zu tun hat, aber dafür sämtliche bürgerlichen Klischeevorstellungen bedient.”

4. “Which of Us Dies First?”
(uk.gizmodo.com, Teru Kuwayama, englisch)
Der Tod der Kriegsberichterstatter Tim Hetherington und Chris Hondros erzeugt breite Aufmerksamkeit: “You’d almost think it was the first time journalists had been killed in the line of duty, but it wasn’t – it was just the first time, in a long time, that western journalists with names like ‘Tim’ and ‘Chris’ were killed.”

5. “Österreich größte Medien”
(derstandard.at)
Eine PDF-Datei zeigt eine Übersicht der größten Medienhäuser in Österreich.

6. “Was am Freitag die Nachrichten bestimmen wird”
(graphitti-blog.de, katja)

Döhler, Karasek, Schreibmaschinen

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1. Interview mit Marc Döhler
(nachgebloggt.de, DanielP)
Nachgebloggt befragt Marc Döhler, der sich seit 2006 intensiv mit Call-In-Gewinnspielen auseinandersetzt.

2. “BILD Dir Deine Meinung … über Türken!”
(migration-business.de, Dario Mohtachem)
Das Online-Magazin “migration-business” untersucht die Verbindung zwischen Kriminalität und Türken in “Bild”.

3. “Das digitale Medium ist mir unendlich fremd”
(planet-interview.de, Jakob Buhre)
Jakob Buhre spricht mit Hellmuth Karasek, unter anderem auch über seine Beziehung zu “Bild”: “Die ‘Bild’-Zeitung ist für mich ein Medium, das ich so ernst nehme, wie ich Stefan Raab ernst nehme. Ich würde nie eine politische Entscheidung nach ‘Bild’ treffen, aber ich lese gerne, was da drin steht.”

4. “Umgang mit Bildmaterial im Journalismus”
(digitaljournal.zib21.com, Sandra Capljak)
Sandra Capljak erinnert an Bildmanipulationen von deutschen Klatschzeitschriften 1992 anlässlich der Geburt des Sohns von Stéphanie von Monaco.

5. “Has The Last Typewriter Factory Closed? Not Really”
(technologizer.com, Harry McCracken, englisch)
Den Produktionsstopp von Schreibmaschinen durch die Schliessung einer angeblich letzten Schreibmaschinenfabrik in Mumbai vermeldet neben vielen englischsprachigen Quellen auch Bild.de. Siehe dazu auch das Blog the two-way auf npr.org oder minyanville.com.

6. “Web-Videos: Das ultimative Travel-Kit für 100€”
(gutjahr.biz, Richard Gutjahr)
Richard Gutjahr dreht Videos für das Netz mit dem iPhone, einem Stativ und einem Mikrofon.

Handelsblatt, Klaus Kocks, Ralph Grosse-Bley

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1. “Sport Bild-Watch (17)”
(el-futbol.de, Sidan)
Fußball: “Sport Bild” kritisiert Bastian Schweinsteiger: “Sport Bild-Kenner wissen, wer die absoluten Lieblingsspieler der Sport Bild sind bzw. waren: Platz 1. Lahm. Klar. Auf den nächsten 238 Plätzen erstmal niemand, dann aber, immerhin: Schweinsteiger. Doch das ist Vergangenheit.”

2. “Du bist bewaffnet bis über beide Backen”
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Die eigentlichen Vorbilder von Fußball-Kommentator Wolff-Christoph Fuss sind “die guten Rhetoriker”: “Ehrlich, häufig wird schlechtes Deutsch verwendet. Auch wenn ich manchmal vielleicht etwas flapsig herüberkomme, das alles passiert idealerweise in hundertprozent korrektem Deutsch.”

3. “Eintritt frei”
(juliane-wiedemeier.de)
Juliane Wiedemeier fragt sich, warum PR-Berater Klaus Kocks im Deutschen Journalisten-Verband DJV Mitglied ist.

4. “Handelsblatt versucht sich als iPad2-Discounter – und mogelt mit den Fakten”
(stenographique.wordpress.com, philipp)
Philipp rechnet das iPad2-Angebot von “Handelsblatt” nach und kommt auf eine zu hoch ausgewiesene Ersparnis von fast 1000 Euro.

5. “The People misleads on William’s ‘stag do'”
(tabloid-watch.blogspot.com, englisch)
Die britische Sonntagszeitung “The People” füllt seine Titelseite mit einem Bild von Prinz William aus dem Jahr 2002. “The implication, of course, is that these are pictures from Prince William’s stag do, in advance of his wedding on Friday.”

6. “Star für einen Tag – Wie aus Frauen Blick-Girls werden”
(videoportal.sf.tv, Video, 26:17 Minuten, teilweise Dialekt)
Die Sendung “Reporter” begleitet zwei Frauen, die sich für die Titelseite von “Blick” bis auf die Unterwäsche ausziehen. Die Auswahl der Fotos ist dabei Chefsache, wie ab 16:30 Minuten zu sehen ist. “Blick”-Chefredakteur Ralph Grosse-Bley (Ex-“Bild”): “Wo kommt die Frau her? Aus dem Emmental. Hausfrau und Mutter. Okay. Ich finde das Höschen ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ich würde es versuchen mit dem Querformat, also Ganzkörper. Ich find das ganz gut mit den Stiefeln. Gefällt mir ganz gut. (…)”

Statistiken, Streubomben, Ghostwriter

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1. “Yang ohne Yin”
(heise.de/tp, Reinhard Jellen)
Buchautor Jens Jürgen Korff gibt Tipps, wie man manipulierte Statistiken erkennen kann: “Schauen Sie zum Beispiel bei einer Grafik, wo die y-Achse beginnt. Wenn Sie eine Trendlinie sehen, schauen Sie nach, auf wie vielen Werten sie beruht. Liegen die Daten zur Grafik auch als Tabelle vor? Wenn nein, warum nicht?”

2. “Mensch statt Maschine”
(timklimes.de, Video, 2:44 Minuten)
Wie Redakteure von tagesschau.de zur Recherche auf Twitter gekommen sind. Und wie sie selbst twittern.

3. “BILD hetzt wieder gegen Hartzer”
(blog.atari-frosch.de)
Eine kritische Auseinandersetzung mit der Berichterstattung von “Bild” zu Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger: “Ich möchte mal BILD-Mitarbeiter sehen, die zum 50. Mal einen Einführungskurs in Word oder ein Bewerbertraining mitmachen sollen, ob sie nicht irgendwann mal durchdrehen und sagen, ihr könnt mich mal.”

4. “Letzte Fragen zu Medienkompetenz und Facebook”
(carta.info, Robin Meyer-Lucht)
An einer Diskussionsveranstaltung wird Dietrich von Klaeden vom Axel-Springer-Verlag mit dem Vorwurf konfrontiert, dass namentlich “Bild” Facebook-Fotos ohne Rechtsgrundlage verwendet. Er widerspricht und sichert Unterstützung zu: “Wer einen Rechtsverstoß geltend machen möchte, kann das gerne nachher bei mir tun. Ich leite das dann gerne alles weiter. Ich meine das ganz im Ernst. Ich werde dann dafür sorgen, dass das in Ordnung kommt.”

5. “Gadhafi’s Cluster Bombs–and Uncle Sam’s”
(fair.org, Jim Naureckas, englisch)
Wie die “New York Times” über den Einsatz von Streubomben durch die Truppen von Muammar al-Gaddafi berichtet. Und dann auch noch erwähnt, dass die USA ebenfalls solche eingesetzt hat – “in battlefield situations in Afghanistan and Iraq, and in a strike on suspected militants in Yemen in 2009”.

6. “Der Ghostwriter”
(tagesanzeiger.ch, Raffael Schuppisser)
Achim H. Pollert hat noch nie eine Universität von innen gesehen. Trotzdem schreibt er für seine Auftraggeber Seminararbeiten, Lizenziatsarbeiten, Doktorarbeiten: “Pollerts erste akademische Auftragsarbeit war gleich eine Dissertation. (…) Erstaunt hat Pollert vor allem, wie wenig fachliche Kenntnisse eigentlich nötig seien, um eine Doktorarbeit zu schreiben, aber mit wie viel formalem Aufwand das verbunden war.”

GEZ, Focus, Tripolis

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1. “Wie die Medien ticken”
(kontextwochenzeitung.de, Rainer Nübel)
Rainer Nübel beschreibt das Affirmationsprinzip, dem viele Leser folgen: “Bestätigt das Medium durch Berichte oder Kommentare meine eigene Position, ist es gut und seriös – stellt es meine eigene Sichtweise in Frage, negiert oder karikiert sie sogar, dann ist es schlecht und ein Paradebeispiel für den inhaltlichen Verfall der Presse.” Weiter konstatiert Nübel einen die Glaubwürdigkeit untergrabenden Mangel an Transparenz bei den Medien.

2. “Gefangene Gaddafis – mit Swimming Pool und türkischem Bad”
(welt.de, Alfred Hackensberger)
Journalisten in Tripolis stehen unter Hausarrest, schreibt Alfred Hackensberger: “Die organisierten Ausflüge sind immer an Regime-Jubelveranstaltungen gekoppelt. Wie aus dem Nichts tauchen Gaddafi-Anhänger auf, die mit Postern und Fahnen ein aufdringliches Spektakel inszenieren.”

3. “Aphrodites Fingerzeig”
(tagesspiegel.de, Gerd Höhler und Sonja Pohlmann)
Wegen der “Focus”-Titelgeschichte “Betrüger in der Euro-Familie” reichen sechs Griechen Strafanzeige gegen Herausgeber Helmut Markwort ein: “Gegen ihn sowie neun Redakteure und Mitarbeiter des Magazins ermittelt die griechische Staatsanwaltschaft wegen Verleumdung, übler Nachrede und Verunglimpfung der Symbole des griechischen Staates.”

4. “Der Pressekodex – nur ein stumpfes Schwert im Kampf um eine faire Berichterstattung?”
(mediensalat.info, Ralf Marder)
Wie Boulevardmedien über einen in Berlin festgenommenen Fussballspieler aus der 3. Liga berichten.

5. “Personen, Posen, Prominente”
(journalist.de, Anna-Kristine Wipper)
Fotos: Was ist presserechtlich erlaubt und was nicht?

6. “Die fetten Jahre sind nicht vorbei”
(faz.net, Michael Hanfeld)
Nach Ansicht von Geschäftsführer Hans Buchholz benötigt die Gebühreneinzugszentrale GEZ mit dem vereinfachten Gebühreneinzug ab 2013 rund vierhundert neue Mitarbeiter.

Volontäre, Neues Deutschland, Kate Middleton

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1. “ZDF: Mit diesen Zwei twittert man besser”
(gutjahr.biz, Richard Gutjahr)
Die Twitter-Konten @zdfonline und @zdfneo wurden nicht von offizieller Seite initiiert und geführt, sondern von zwei Mittzwanzigern aus Schwäbisch Hall und Heilbronn. Inzwischen haben die beiden einen Arbeitsvertrag erhalten.

2. “Wie die Süddeutsche ihre Volontäre rekrutiert”
(meedia.de, Henning Ohlsen)
Wer kein abgeschlossenes Studium vorweisen kann, hat keine Chancen, bei der “Süddeutschen Zeitung” Volontär zu werden. “Abgeschlossenes Studium muss sein, am liebsten Master-Abschluss.” Ausserdem wird erwartet, dass bereits Praktika bei Print- und Online-Medien absolviert wurden.

3. “Jetzt sprechen die Schleichwerber”
(blogs.taz.de/rechercheblog, Sebastian Heiser)
“Das Neue Deutschland druckt häufiger Artikel gegen Bezahlung als bisher bekannt. Die Zeitung räumte in einem Artikel ein, bei der von der taz aufgedeckten Praxis handele es sich keinesfalls um eine Ausnahme.”

4. “Der reine Sportfotograf wird in der Masse nicht mehr wahrgenommen”
(direkter-freistoss.de, René Martens)
René Martens spricht mit Sportfotograf Lutz Bongarts: “Ich habe die Zeit noch erlebt, als es keine Werbebanden gab. Die Fotografen konnten sich am Spielfeld überall frei bewegen, auch rund um die Trainerbänke. Man konnte sich auch ganz flach auf den Boden legen. Das geht heute aufgrund der hohen Werbebanden nicht mehr.”

5. “Ja, sicher!”
(20min.ch, obi)
Das US-Klatschmagazin “Star” vermeldet nun schon zum zweiten Mal eine angebliche Schwangerschaft von Kate Middleton.

6. “Springer-Verlag gibt zu, dass es sich bei ‘Bild’ um Satirezeitung handelt”
(der-postillon.com, Satire)

Louis van Gaal, Holger Kreymeier, Hugh Grant

6 vor 9

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1. “Tsunami? Interessiert doch keinen mehr!”
(tokyofotosushi.wordpress.com, Fritz Schumann)
Nikki Tsukamoto Kininmonth hat Journalisten in Japan begleitet: “Sie waren respektvoll den Leuten gegenüber und fragten mich oft, wie sie sich korrekt verhalten sollten. Manchmal hat ihre Suche nach großen Geschichten mich in unangenehme Situationen gebracht. Fragen wie ‘Wo sind hier die meisten Leute umgekommen?’ – während nach wie vor tausende vermisst sind oder Totenscheine von trauernden Angehörigen ausgefüllt werden.”

2. “Abschiedsinterview”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
“tz”-Reporter Jan Janssen verfolgt während einer Woche den Fußballtrainer Louis van Gaal und führt darüber Protokoll: “Gehen sie weg! Sie verfolgen mich! Das ist unglaublich! Ich werde keinen Kommentar geben.”

3. “Fernsehen als verpasste Chance”
(dctp.tv, Video, 33:07 Minuten)
Philip Banse befragt Holger Kreymeier zu seiner Arbeit auf Fernsehkritik.tv. Zur Sprache kommen unter anderem sein früherer Job beim NDR, die GEZ, Call-In-Gewinnspiele und die Rückmeldungen der Zuschauer.

4. “Das Märchen vom Marktwert”
(taz.de, René Martens)
Die Produktion öffentlich-rechtlicher Talkshows wie “Anne Will”, “Beckmann” oder “Hart aber fair” wird von privaten Firmen geleistet. “Die ARD lagert die Produktion an Firmen aus, an denen die Moderatoren beteiligt sind. Sie zahlt im Rahmen eines Zwei- oder Dreijahresvertrags eine fixe Summe für Produktionskosten, Redaktion und Moderation. Das Moderatorenhonorar betrage dabei bis zu 20.000 Euro pro Sendung, sagt Heiko Hilker, Rundfunkratsmitglied beim MDR.”

5. “The bugger, bugged”
(newstatesman.com, Hugh Grant, englisch)
Schauspieler Hugh Grant zeichnet heimlich ein Gespräch mit einem Ex-Paparazzo der in Abhörskandale verstrickten britischen Boulevardzeitung “News of the World” auf.

6. “Hilfe, die Stockmenschen leben unter uns! Wie BILD.de seine Leser für stockdumm verkauft”
(mediensalat.info, Ralf Marder)
Stockmenschen? Stockmänner? Stockwesen? Ralf Marder über den Bild.de-Mystery-Artikel “US-Rentner filmt angeblich Stockmenschen aus dem All”.

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