Archiv für 6 vor 9

Netzgemeinde, Nomadenleben, Masterplan

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Bekenntnis: Ich bin taz-Redakteur und Parteimitglied”
(blogs.taz.de, Felix Dachsel)
Taz-Journalist Felix Dachsel outet sich als Parteimitglied der SPD. “Sein Nebensitzer in der Journalistenschule war ebenfalls in der SPD.”

2. “Eine deutsche Phantomdebatte: Wie die deutschen Medien sich mit einer Nicht-Geschichte über Nordkorea blamieren”
(nordkoreainfo.wordpress.com, tobid001)
Ausgelöst durch einen Beitrag der FAZ ist in mehreren deutschen Medien von einem “Masterplan” zu lesen, der die Wirtschaft Nordkoreas mit deutschem Beistand nach dem Vorbild Vietnams umgestalten werde. “Dabei scheint es auch keinen weiter gestört zu haben, dass ausländische Medien einen weiten Bogen um die Geschichte gemacht haben und die globale Sensationsökonomie, die sich ja sonst oft für nichts zu schade ist, das ganze fast vollständig missachtete.”

3. “Die dubiosen Deals der Gottschalk-Brüder”
(spiegel.de)
Die aktuelle “Spiegel”-Titelgeschichte widmet sich Verträgen der Firma Dolce Media zur ZDF-Sendung “Wetten, dass..?”. Siehe dazu auch die Marke Audi in einer ARD-Übertragung eines Parallelslaloms (deutsche-wirtschafts-nachrichten.de).

4. “Ich bin kein Mitglied der Netzgemeinde”
(begleitschreiben.net, Gregor Keuschnig)
Die selbsternannten Sprecher des “Netzes” hätten “die Spielregeln der medialen Kako­phonie souverän verinnerlicht und spielen nun mit”, schreibt Gregor Keuschnig. “Es ist schon fast zur Normalität geworden, dass allüberall für mich irgendjemand glaubt sprechen zu müssen.”

5. “‘Mehr habe ich auch nicht probiert'”
(horizont.at, Philipp Wilhelmer)
Ein Interview mit Oscar Bronner, dem Gründer und Herausgeber der Zeitung “Der Standard”: “Das Businessmodell ‘Internet’ kann derzeit das was wir als Qualitätsjournalismus kennen, noch nicht finanzieren. Daran arbeiten wir aber. Wobei das, was wir als Internet kennen, ist ja noch wahnsinnig jung. Die Tageszeitung als Businessmodell, wie wir es kennen, ist rund 150 Jahre alt. Wie das Internet funktioniert, entwickelt sich gerade.”

6. “So wird fast jeder Ort auf der Welt zum virtuellen Büro”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
10 Tipps für ein erfolgreiches digitales Nomadenleben.

Blogger, Paywalls und Liveticker

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

Heute endet ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisierten in den vergangenen Wochen die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS wählten täglich sechs besondere Links aus und stellten sie im BILDblog und auf djs-online.de vor. Heute ausgewählt von Eva Thöne und Angela Gruber.

1. “Ist Bloggen ein Auslaufmodell?”
(Der Freitag, Wolfgang Michal)
Bequemer, effizienter und nicht so viele gemeine Kommentare: Weniger Internetnutzer schreiben auf Blogs offen ihre Meinung: “Ein Blog gleicht eher einer zugigen Haltestelle als einer Wohlfühlnische”, sagt Wolfgang Michal. Und beschwert sich über den “Neobiedermeier” einer Netzgemeinde, die es sich in ihrer Facebook Filterblase gemütlich gemacht hat.

2. Vertauschte Rollen
(Nieman Journalism Lab, Ken Doctor)
Die New York Times hat sie schon. Andere Zeitungen werden ihrem Beispiel wohl bald folgen und um ihre Internetauftritte eine Paywall ziehen, sagt Ken Doctor. Er analysiert, warum der rein netzbasierte Journalismus bei digitalen Erlös-Strategien den großen Verlagshäusern hinterherhinkt – und bald nachziehen muss.

3. “Wenn es Liveticker nicht gäbe, irgendjemand müsste sie erfinden”
(JakBlog, Christian Jakubetz)
Beim Krisentreffen zur Zukunft des TSV 1860 München war die Münchner “tz” ganz nah dabei – was so beim Livetickern passieren kann, wenn eigentlich gar nichts passiert, kommentiert Christian Jakubetz.

4. “Mal schnell rüberwhatsen”
(Handelsblatt, Nils Rüdel)
Die WhatsApp Inc. ist derzeit eines der erfolgreichsten Startups im Silicon Valley: Mehr als 18 Milliarden Nachrichten weltweit seien an Silvester über die Smartphone-Anwendung verschickt worden, meldete das Unternehmen. Experten aber warnen vor Sicherheitslücken.

5. Die Macht der Gefühlssymbole
(W&V, Linda Ross)
Werden in einem Facebook-Post Emoticons verwendet, steigt die Interaktionsrate beträchtlich, behauptet eine neue Studie. Die Nutzer sind demnach auch eher gewillt, solche Posts zu liken. Doch Vorsicht: Emoticon ist nicht gleich Emoticon.

6. “We own the weekend”
(Guardian, Observer, Video)
Guardian und Observer übernehmen die Herrschaft über Samstag und Sonntag – zumindest im neuen Werbespot für die Wochenendausgaben der beiden Zeitungen. Und ein gealterter Hugh Grant darf dazu auch drei Sätze sagen.

Native Ads, neuer TV-Journalismus und Zensur

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Michel Penke und Aimen Abdulaziz.

1. Gemeinnützigkeit als ruinöses Geschäftsprinzip
(Vocer, Peter Littger)
Peter Littger, Berater bei der Innovation Media Consulting Group in London, und dort verantwortlich für die Entwicklung neuer Redaktionsmodelle, kritisiert in seinem Beitrag Verlage und Redaktionen, sie würden “in vollem Tempo auf das unlösbare Problem zusteuern, die Gehalts- und Kostenstrukturen gewinnorientierter Unternehmen mit dem Geschäftsauftrag öffentlicher Institutionen und ehrenamtlicher Vereine zu verbinden, also ohne ausreichende Einnahmen”, und fordert sie auf, sich endlich der ökonomischen Realität anzupassen. Fünf Reformschläge für das Jahr 2013 gibt er ihnen mit auf den Weg.

2. Medienkonsum im Wandel: Das Bedürfnis nach der gedruckten Zeitung ist nicht angeboren
(netzwertig, Martin Weigert)
Ein Frühstückstisch ganz ohne Zeitungen in Papierform? Für viele Menschen unvorstellbar. Alles halb so wild, findet Martin Weigert und erinnert daran, dass der Wunsch nach einer Papier-Zeitung “kein angeborenes Bedürfnis” des Menschen darstellt. Außerdem sei der Mensch anpassungsfähig, und so preist er, ehemals auch ein Anhänger der gedruckten Zeitung, die Bequemlichkeiten des Online-Konsums an: “Die Rückkehr zur Tageszeitung wäre als Schritt für mich heute vergleichbar mit der Wiedereinführung der Dampflok oder des Zeppelins.”

3. Bloß nicht wehtun!
(taz, Daniel Bouhs)
Daniel Bröckerhoff ist narzisstisch, berechenbar unvorhersehbar — und eine neue Form des TV-Journalisten. Experimente, ob in Form oder Inhalt, sind sein Ding. Ob er an der Seite von Occupy-Aktivisten als Hausbesetzer in der EZB sein Nachtlager aufschlägt oder im Biedermeieranzug in der Fußgängerzone Jugendliche um ihre illegal kopierte Musik erleichtert, Bröckerhoff liebt das Närrische. An seiner Seite: die Kamera und der allgegenwärtige User. Denn um am menschlichen Datenpuls zu bleiben, genügt es nicht die Kommentarleiste zu harken. Das Publikum will umworben, befragt und verführt werden. Immer. Jetzt. Und nachts um halb zwei.

4. Native ads – Rettung oder Ausverkauf des Journalismus?
(120 Sekunden, Martin Giesler)
Werbung ist ätzend. Stört. Wird weggescrollt. Doch was, wenn man sie nicht mehr erkennt? Wenn sie mit dem Artikeltext verschwimmt, wenn die Coca-Cola-Website sich als Infontainment-Portal verkleidet? Die Native Ad(vertisement) — der letzte Schrei der Werbebranche — ist auf ihrem Siegeszug nun auch in Deutschland angelangt. Journalismus wird PR wird Journalismus. Über fließende Grenzen und grenzwertige Fließtexte bloggt Martin Giesler.

5. Gegen Zensur und Medienkontrolle
(Dradio Wissen, Podcast)
In China grassiert die Zensur. Das ist kein Geheimnis. Die Chinesische Mauer 2.0 schützt vor staatszersetzender Lektüre, die Zensur- und Propagandaministerien halten die Presse an der kurzen Leine. Man weiß das in China. Man hat sich daran gewöhnt. Umso überraschender ist deswegen die harsche Kritik von chinesischen Journalisten im Zuge einer radikalen Zensur der überregionalen Nanfang Zhoumo. Aufklärung soll her. Selbst die Absetzung des verantwortlichen Propagandachefs ist kein Tabu mehr. Über das neue Selbstbewusstsein der chinesischen Presse berichtet das Deutschland-Radio.

6. Wie Meedia seine Geschichte nicht totrecherchieren wollte
(Stefan Plöchinger)
Wenn Medien, über die Mediendienste berichten, antworten: Stefan Plöchinger, Chefredakteur von Süddeutsche.de reagiert auf Vorwürfe des Mediendienst “Meedia” und wirft ihm unsauberes Arbeiten vor. “Meedia” selber reagiert angefressen.

Bezahlen, Twittern und Berliner Biokoks

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Sara Weber und Kersten Augustin.

1. “Wulff und die BILD: Wenn die Zeitung mit im Bett liegt”
(Süddeutsche.de, Carolin Gasteiger)
Der Fahrstuhl ist im Keller angekommen: Christian und Bettina Wulff haben sich getrennt, niemand geringeres als Kai Diekmann persönlich verkündete die Nachricht. Carolin Gasteiger zeichnet auf Süddeutsche.de nach, wie die Bild-Zeitung den Aufstieg Christian Wulffs zum Bundespräsidenten unterstützte und wie sie auch an seinem Rücktritt maßgeblich beteiligt war.

2. “Paid Content muss man können können”
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer wirft den Verlagen “Inkompetenz, Kundenunfreundlichkeit und zwielichtige Tricksereien” in Sachen Mobile Apps vor und verdeutlicht das mit Kundenbewertungen in Appstores. Bei Twitter folgte dem Blogpost eine kleine Auseinandersetzung zwischen Knüwer und Süddeutsche.de-Chef Stefan Plöchinger. Plöchinger kritisierte, dass Knüwer in seinem Text eine veraltete Version der SZ.de-App als Beispiel nutzte, obwohl diese wegen der Nutzerbeschwerden bereits überarbeitet wurde.

3. Best of Feuilleton 2012
(umblaetterer.de)
Die feuilletonistischen Highlights des vergangenen Jahres, unter anderem mit der “FAS”-Glosse zum Günter-Grass-Gedicht, das angeblich von der “Titanic” in der “Süddeutschen Zeitung” platziert wurde, und dem Interviewspaziergang mit Dirigent Christian Thielemann.

4. “Chavez’ Gesundheit, Twitter und eine Hausdurchsuchung”
(Guardian, Jonathan Watts und Virginia Lopez)
Hugo Chavez, Präsident von Venezuela, ist schwer krank und wird auf Cuba behandelt. Seine für den 10. Januar geplante Vereidigung wurde verschoben, alles weitere ist unklar: Regierungstreue und oppositionelle Medien werfen sich Lügen und Desinformation vor. Das Haus eines Twitterers wurde nun vom Geheimdienst durchsucht. Er soll Gerüchte über den Gesundheitszustand des Präsidenten verbreitet haben. Hinter @LucioQuincioC soll Federico Medina Ravell stecken, Cousin eines bekannten Oppositionellen und Medienunternehmers.

5. Twittern für die Anstalt
(Dradio Wissen, Podcast)
Wie gehen Journalisten mit Twitter um und wie wurde aus einem privaten Spaß-Account der offizielle ZDF-Kanal? Antworten geben @ZDF-Twitterer Michael Umlandt und Wissenschaftsautor Lars Fischer in der Redaktionskonferenz von DRadio Wissen.

6. “Einmal Faire-Trade-Biokoks, bitte”
(taz, Deniz Yücel)
Gesundes Gemüse ist out: Gestern erschien die 10.000 Ausgabe der “taz – die Tageszeitung”. Für die Jubiläumsausgabe schrieb Deniz Yücel einen Artikel über einen neuen Trend im Berliner Nachtleben. Bio-Koks, Fairtrade natürlich, denn: “An unseren Partys klebt Blut”. Hätte die “taz” ein treffenderes Thema finden können, das beschreibt, wie sich ihre Leserschaft verändert?

Talks, Wulffs und unaufmerksame Zeitungsleser

6 vor 9

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Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Anne-Nikolin Hagemann und Christina Metallinos.

1. Ich will auch auf die Liste
(Der Tagesspiegel, Harald Martenstein)
Jakob Augstein belegt in der weltweiten Antisemiten-Top-Ten des Simon-Wiesenthal-Zentrums Platz 9 [Nachtrag: Naja, genau genommen nicht]. Wenn er wirklich Deutschlands gefährlichster Antisemit sein soll, wäre das ein prima Zeugnis für das Land, findet Harald Martenstein. Und fragt sich, warum er selbst es eigentlich nicht auf die Liste geschafft hat.

2. Ruhet in Frieden
(Spiegel Online International, Bernhard Zand)
Fünf obdachlose Jungen in China sterben in einer Mülltonne. Spiegel-Korrespondent Bernhard Zand berichtet – trotz Einschüchterungen, Beschattungen und einem Einbruch in sein Hotelzimmer, bei dem Fotos und Aufzeichnungen verschwinden. Chinas designierter Staatspäsident Xi Jinping lobt derweil seine “Freunde von der Presse” für ihr “Engagement”.

3. Journalismus in Zeiten der Krise
(W&V, Thomas Forster)
Im Interview mit W&V spricht der Leiter der Deutschen Journalistenschule, Jörg Sadrozinski, über sinkende Bewerberzahlen an seiner Schule, neue Schwerpunkte im Lehrplan und den Journalismus in der Krise: „Kein Bäcker würde seine Ware verschenken – aber genau das tun wir.“

4. Die Talkrepublik
(Universität Koblenz-Landau)
Erwartbare Debatten, die immergleichen Gäste und wenig Substanz: In ihrer Analyse deutscher Talkshows liefern 35 Studenten der Universität Koblenz-Landau einen bemerkenswert umfassenden Überblick über Shows und Funktionsweisen und zeigen, wie die perfekte Talkshow aussehen sollte.

5. Wulff-van-der-Vaart-Doppelbelastung zu viel für Bild
(Der Postillon, dpo)
Die Wulffs und van der Vaarts führen zu Personalmangel bei der BILD, die nach “Postillon”-Meldung deshalb gleich das Politikressort schließen muss. Beim Gedanken an die ausführliche Berichterstattung anderer Medien über die beiden Trennungen bleibt einem das Lachen jedoch fast im Halse stecken.

6. Six things you can miss while reading a newspaper
(YouTube, Belgische Zeitungsverleger)
Krise hin, Krise her: Zeitung fesselt nach wie vor, wie dieser Spot belgischen Zeitungsverleger zeigt.

ACTA, Hashtag und das Internet in den 90ern

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Anne Hemmes und Martina Kix.

1. Transparenz im Kriminalfall
(CNN, CNN-Staff)
In Steubenville, Ohio sollen Footballspieler eine 16-Jährige vergewaltigt haben. Um die Fakten von Behauptungen zu trennen, hat die Stadt eine Website angelegt, auf der Ermittlungsergebnisse zum Fall öffentlich gemacht werden sollen.

2. Das “Schweizer-Taschenmesser für Twitter”?
(Agentur Gerhard, Reinhardt Neuhold)
Die neue “Kontext-Suchmaschine” “tame” soll einen Überblick über die wichtigsten Themen der letzten 24 Stunden ermöglichen. “Gerade für Journalisten scheint tame ein wertvolles Instrument zu sein, das eine schnelle Navigation durch die Informationsflut erlaubt.”

3. Wie damals in den 90ern
(RPO, André Nobielski)
Ein kleines Internet-Museum hat RPO-Autor André Nobielski zusammengestellt: The Restart Page simuliert bekannte Neustarts von Betriebssystemen aus den 90ern und Geocitiesizer lässt Websites aussehen, als wären sie von einem 13-Jährigen im Jahr 1996 programmiert.

4. Hashtag Wort des Jahres
(mashable.com, Seth Fiegerman)
Nachdem Ende 2012 eine Mutter ihr Kind noch # nennen wollte, ist der Begriff jetzt von der American Dialect Society zum Wort des Jahres gewählt worden und schlägt damit “Gangnam Style”.

5. Philipp Rösler: FDP hat ACTA verhindert
(netzpolitik.org, Markus Beckedahl)
Philipp Rösler hat auf dem Dreikönigstreffen in Stuttgart gesagt, die FDP habe ACTA verhindert. Markus Beckedahl hat diese Aussage im Faktencheck überprüft.

6. Tanzende Mädchen
(YouTube, Norman Palm)
Statt Katzenvideos.

iPad, Bachelor und Schwaben

6 vor 9

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Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Sophie Anfang und Simon Pfanzelt.

1. Das Ende der Zeitung
(Kontext: Wochenzeitung, Thomas Rothschild)
Der bezahlte Journalismus schafft sich ab: “Warum sollten ausgerechnet Zeitungen und Journalisten überleben? Weil wir es uns wünschen?”, fragt Kontext-Autor Thomas Rothschild. Wenn selbst ausgebildete Journalisten über die “stilistischen Fähigkeiten eines Junggymnasiasten” verfügen, warum braucht man sie dann überhaupt noch?

2. Ein iPad für 32 Euro
(vocer, Amrai Coen und Caterina Lobenstein)
Tablet-PCs für alle Inder? Was nach einer Utopie klingt, könnte bald Wirklichkeit werden. Auf ihrer Suche nach der Zukunft des Journalismus haben zwei deutsche Nachwuchsjournalistinnen den Mann getroffen, der das möglich machen möchte.

3. Welcome to America, Al Jazeera
(Huffington Post, Rory O’Connor)
Im Westen was Neues. Jahrelang hatte der katarische Fernsehsender Al-Dschasira in den USA einen schweren Stand: “Now, in the most American of solutions, the pan-Arab news leader has gone ahead and simply bought its seat at the media table.” Rory O’Connor von der Huffington Post sagt: Willkommen!

4. taz-Druckerei schließt. Der Kampf ist aus
(taz.blog, Arno Frank)
Gut 30 Jahre lief die taz durch die Pressen der Druckerei Cora Caro. Jetzt stehen alle Rädchen still. Und wohin mit dem Inventar? Wahrscheinlich dorthin, “wo in dieser Zeit die größte Nachfrage nach Rollenoffsetdruckmaschinen besteht: in China.” Nur eine weitere Facette des Zeitungssterbens also? Arno Franks Nachruf auf die Druckerei erzählt vielmehr auch von der konfliktreichen Geschichte der deutschen Linken.

5. ‘Der Bachelor’ – Sodbrennen im Großhirn
(Meedia, Stefan Winterbauer)
Fürs “Bachelor”-Schauen müsse man sich nicht schämen, meint Stefan Winterbauer. Trotzdem habe die Sendung die Wirkung von “einer Tüte Kartoffelchips plus drei, vier Gläser Sekt.” Ob das nun daran liegt, dass ein vielleicht besserer Kandidat charmant pöbelnd abgesagt hat, ist nicht überliefert.

6. 20 Gründe, die Schwaben zu lieben
(cicero.de)
Was nun, Herr Thierse?

Terroristen, Andrew Sullivan und Silvester

6 vor 9

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1. Wer kritisch berichtet, landet hinter Gittern
(F.A.Z., Carl-Eugen Eberle)
In der Türkei unterscheidet die Justiz nicht zwischen Terroristen und Journalisten, die über Terrorismus schreiben. 72 Journalisten sind dort in Gefängnissen eingesperrt. Sie sind Opfer einer umstrittenen Antiterrorgesetzgebung.

2. 2013: Six Tech & Media Stories to Watch
(Time, Sam Gustin)
Das TIME-Magazine über wichtige “Technik und Medien”-Themen 2013: Rupert Murdochs Ambition im Sportfernsehen, 3D-Drucker und das Ende des Patentkriegs zwischen Google, Apple und Samsung.

3. New Year, New Dish, New Media
(The Daily Beast, Andrew Sullivan)
Andrew Sullivan hat lange Jahre für US-Medien wie “The Atlantic” und “The Daily Beast” gebloggt. Jetzt hat er sich dazu entschieden, seinen Blog – den er zusammen mit Patrick Appel und Chris Bodenner betreibt – bezahlpflichtig zu machen. Keine Werbung soll es geben, 19.99 pro Jahr sollen die Nutzer zahlen. “Hence the purest, simplest model for online journalism: you, us, and a meter. Period. No corporate ownership, no advertising demands, no pressure for pageviews … just a concept designed to make your reading experience as good as possible, and to lead us not into temptation.”

4. Zeitungen zwischen Anspruch und Realität
(meedia.de, Peter Littger)
In der Krise offenbaren Zeitungen ihr Selbstverständnis, schreibt Peter Littger. Sie halten sich für systemrelevant und übersehen dabei, dass sie in einem Wettbewerb stehen, den sie nie gewinnen können: Mit den Öffentlich-Rechtlichen. Am Ende des Artikels gibt der Beratungsunternehmer fünf Reformvorschläge für das Jahr 2013.

5. Silicon Valley vs. Brüssel: Warum bisher kein wichtiger Internetdienst in Europa entstanden ist
(Berliner Gazette, Nicolas Kayser-Bril)
Internet-Startups aus Europa haben viele gute Ideen. Der Datenjournalist und Programmierer Nicolas Kayser-Bril schreibt, warum sie sich trotzdem international nicht durchsetzen.

6. Silvester in Neukölln
(YouTube, Video)

Schneefall, Codeyear und Steinbrück-Filme

6 vor 9

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Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Martin Schneider und Laura Hertreiter.

1. Work-Clouds in der komitativen Sphäre
(telepolis, Rudolf Stumberger)
Wie die neuen Medien Zeit-Raum-Strukturen verändern – und welches politische Potenzial sich dahinter verbirgt.

2. 2012 – The year in Graphics
(New York Times)
Die “New York Times” hat einige bemerkenswerte Grafiken zu einem datenjournalistischen Jahresrückblick zusammengestellt.

3. Als Journalist programmieren lernen – eine Bilanz (und vielleicht eine Anleitung)
(davidbauer.ch, David Bauer)
Als Journalist programmieren können – was bringt’s und wie funktioniert’s? Persönliche Erfahrungen mit konkreten Tipps und Tools.

4. Die Schimäre von der Informationsoffensive der ARD
(stefan-niggemeier.de, Stefan Niggemeier)
Eine kritische Analyse der selbst ausgerufenen Informationsoffensive der ARD.

5. Storify zu #Steinbrückfilme
(tobiasgillen.de, Tobias Gillen)
Die Äußerungen von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, das Gehalt eines Bundeskanzlers sei zu niedrig, erntete in der Twitter-Community unter dem Hashtag #Steinbrückfilme eine Welle an Hohn und Spott. Hier die Zusammenfassung in einem Storify.

6. How we made snow fall
(Source, Steve Duenes, Erin Kissane, Andrew Kueneman, Jacky Myint, Graham Roberts, Catherine Spangler)
Reporter, Designer und Techniker der New York Times erklären, wie sie das kürzlich veröffentlichte, aufsehenerregende Multimedia-Projekt “Snow Fall – The Avalanche at Tunnel Creek” gemacht haben.

Nostradamus, Twitter und Cannabis

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

Bis zum 11. Januar gibt es hier ein ungewöhnliches Experiment: BILDblog und die Deutsche Journalistenschule organisieren die Urlaubsvertretung von Ronnie Grob – Schüler der 50sten und 51sten Lehrredaktion der DJS werden in den nächsten Tagen täglich sechs besondere Links auswählen und im BILDblog und auf djs-online.de vorstellen. Heute ausgewählt von Charlotte Haunhorst und Julius Lukas.

1. “Liveblog zum Weltuntergang 2012”
(Science Blogs, Florian Freistetter)
Florian Freistetter bloggt live über den nicht stattfindenden Weltuntergang. Dazu wird mit obskuren Verschwörungstheorien abgerechnet: “Zur Zeit macht die Geschichte die Runde, das Nostradamus prophezeit hätte, die Welt würde untergehen, wenn das Video von ‘Gangnam-Style’ eine Milliarde Aufrufe bei YouTube hätte. (…) Angeblich soll Nostradamus folgendes geschrieben haben: ‘Vom stillen Morgen wird das Ende mit einem tanzenden Pferd kommen, wenn die Zahl der Kreise neun beträgt.’ (…) Klingt beeindruckend konkret, oder? Und deswegen kann es nur ein Fake sein. Denn Nostradamus Prophezeiungen sind viel, aber nie konkret.”

2. “Entwicklungsland Deutschland: Bei sozialen Netzwerken zwischen Mexiko und Tunesien”
(Wirtschaftswoche, Michael Kroker)
46% der Deutschen verweigern sich sozialen Netzwerken. In Tunesien sind es nur 7%.

3. “Jill Abramson Explains The Digital Strategy Of The New York Times”
(San Francisco Chronicle, Video, 6:04 Minuten, Englisch)
Die Chefredakteurin der “New York Times” erzählt von den Veränderungen durch den neuen Newsroom ihrer Zeitung. “The focus and energy of the newsroom in the past was a little bit too much focused on the print product”, so Abramson.

4. “Twitter übergibt Nutzern persönliches Archiv”
(Zeit Online, Patrick Beuth)
Die 500 Millionen Nutzer von Twitter können in Zukunft ihre Tweets archivieren. Auch Forschern bietet die Funktion neue Möglichkeiten.

5. “Rolf-Dieter Krause ist ‘Journalist des Jahres 2012′”
(medium magazin)
Der Leiter des ARD-Studios in Brüssel wurde von einer 70-köpfigen Jury ausgewählt. In der Begründung heißt es: “Zudem nimmt er auch im Brüsseler EU-Apparat kein Blatt vor den Mund, kämpft für eine freie, unbeeinflusste Berichterstattung und gegen EU-PR.”

6. “Schon die Tora kennt Cannabis”
(Jüdische Allgemeine, Chavie Lieber)
Kiffen ist koscher — das zumindest sagt Yosef Needleman. In seinem Buch “Cannabis Chassidis” beschäftigt er sich mit dem bisher ungeklärten “jüdischen Zugang zu Cannabis”.

Hinweis/Korrektur: Ursprünglich hatten wir “Cannabis” nur mit einem “n” geschrieben, das ist jetzt korrigiert.
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