Archiv für 6 vor 9

Spiegel, Zeit, APO

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Döpfner-Porträt”
(umblaetterer.de, Josik)
Der “überragende faktenorientierte Nachrichtenwert” des Mathias-Döpfner-Porträts im aktuellen “Spiegel” müsse “nachdrücklich verteidigt werden”, schreibt Josik.

2. “In eigener Sache: DER SPIEGEL hat Cornelius Gurlitt korrekt zitiert”
(spiegel.de)
Der “Spiegel” wehrt sich gegen Vorwürfe, nicht korrekt zitiert zu haben: “Cornelius Gurlitt hat im November gegenüber Özlem Gezer mehrfach in unterschiedlichen Formulierungen eine freiwillige Rückgabe abgelehnt. Auch der Vorwurf, das Zitat sei ‘verzerrend’ gewesen, ist falsch.”

3. “Über die Kunst und Technik des Interviews”
(zeit.de, Harald Martenstein)
Harald Martenstein “lästert über die Medienbranche”: “Es gibt Leute, die keinen einzigen geraden Satz schreiben können und vom Schreiben leben, echt. Wenn die mit ähnlicher Kompetenz in der Leberwurstbranche tätig wären, gäbe es jede Woche unter den Wurstessern ein Massensterben.”

4. “Anti-Lanz-Petition erinnert die ‘Zeit’ an Anti-Juden-Kampagne der Nazis”
(stefan-niggemeier.de)
Josef Joffe stellt eine Satire als Realität dar, erkennt eine digitale “Verwünschungskultur” und vergleicht diese mit dem Satz “Kauft nicht beim Juden!”.

5. “Germany and America is Paradise”
(andrewhammel.typepad.com, englisch)
Andrew Hammel widmet sich der Liebeserklärung von Frank Schmiechen an die USA: “So sure, the people Herr Schmiechen met seemed relaxed, friendly, unpretentious go-getters, but he was, whether he knew it or not, hobnobbing with the American elite. To broaden his perspective, he might want to spend four months among the 40% of working Americans who make less than $20,000 per year. I think he’d be surprised just how much less a $20,000 salary buys you in the United States than it would in Germany, and he’d find all the surliness, misery, and envy he could handle.”

6. “Auf einmal wollen alle APO sein”
(heise.de/tp, Alexander Dill)
Der Wunsch, eine Außerparlamentarische Opposition (APO) zu verkörpern, erfasse immer mehr Gruppen, konstatiert Alexander Dill. “Nun fehlt nur noch, dass sich Merkel und Gabriel selbst als APO bezeichnen.”

NDR, Zehenmassagen, Christiane F.

6 vor 9

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1. “Salzburger Schauspielchef kommt nicht nach Düsseldorf”
(rp-online.de, Annette Bosetti)
Die Landeshauptstadt Düsseldorf und das nordrhein-westfälische Kulturministerium dementieren einen Bericht von “Bild” zur Besetzung des Intendanten am Düsseldorfer Schauspielhaus.

2. “Ich verabschiede mich!”
(christiane-f.com)
Christiane F. zieht sich erstmal zurück aus der Öffentlichkeit. “Ich pendle zwischen dem Glamour der TV-Studios in Hamburg und Paris und dem Gammel im Berliner Obdachlosenheim, wo Freunde von mir leben, die ich dort auch besuche. (…) Ich bin eine kranke Frau Anfang 50. Ich kann nicht einmal längere Strecken mit der Bahn fahren, ohne dass ich drei Mal aussteigen muss. Es ist mir zu voll da drin, zu laut, zu warm. Ach, ich bin einfach kein Promi, wie ihr ihn sonst so kennt. Viele Erwartungen kann ich einfach nicht erfüllen.”

3. “Bedrohte Pressefreiheit”
(zdf.de, Video, 8:30 Minuten)
Frontal 21 berichtet über den Zustand der Pressefreiheit in Deutschland und den USA.

4. “Selektiv: Medien-Echo auf Snowden-Interview”
(ndr.de, Video, 5:02 Minuten)
Das Medienmagazin des NDR holt Stellungnahmen ein zu einem von einer NDR-Tochter produzierten und vermarkteten und auf ARD ausgestrahlten Interview mit Edward Snowden, das “in die Mühlen von Kollegenneid, Quotenkalkül und Vermarktungsdruck geraten” sei.

5. “Zehenmassage”
(medienspiegel.ch, Andrea Masüger)
Andrea Masüger verfolgt einen “Lichtbildvortrag” von Christoph Keese: “Während zwei Dritteln seines Vortrags zeigte der Referent vor allem Fotos aus dem Familienalbum. Unternehmer A mit Springermann B beim Koteletten braten, Berater C mit Springer-Forscher D beim Cola saufen, Entwickler E mit Springer-Techniker F beim Popcorn naschen. Alles natürlich unglaublich locker und familiär, was bei Amerikanern ja eine Neuheit ist.”

6. “Uns erreichte heute Nacht eine ungewöhnliche Anfrage”
(facebook.com/handelsblatt)

Sky, Daniel Vasella, Verification Handbook

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1. “‘Wir zeichnen ein falsches Bild der Welt'”
(derstandard.at, Harald Fidler)
Der dänische Journalist Ulrik Haagerup glaubt, Journalisten zeichnen ein falsches Bild der Welt: “Nehmen Sie unser Bild von Afrika: Krieg, unfassbare Grausamkeit, Hunger, HIV-Infektionen und andere Seuchen, Überbevölkerung, Armut. All das gibt es und wir dürfen es nicht verschweigen. Das wahre Bild Afrikas ist ein anderes. In vielen Staaten Afrikas gibt es gewaltiges Wirtschaftswachstum – und inzwischen sogar stark zunehmende Wohlstandskrankheiten. Guter Journalismus bedeutet, die Welt mit beiden Augen zu sehen.”

2. “Sky-Programmchef: ‘Ich glaube an klassisches Fernsehen'”
(diepresse.com, Heide Rampetzreiter)
Der Programmchef des Bezahlsenders Sky, Gary Davey, im Interview: “Free-TV – egal ob öffentlich-rechtliche Sender oder private – muss sich durch Quoten rechtfertigen. Dadurch werden sie in einen Massenmarkt gedrängt. Unser Erfolg lässt sich nicht an Quoten ablesen. Genaugenommen sehen wir uns die Quoten nur an, um zu sehen, wohin die Richtung geht.”

3. “Journalismus als Teil eines Informations-Ökosystems: Meine 2 Cents zu watson”
(thomnagy.com)
Thom Nagy beleuchtet die Entwicklung einer Story, die durch einen Kommentar auf srf.ch ausgelöst wurde: “Während die watson-Story bislang 484 Reaktionen auf Facebook auslöste, sind es bei srf.ch gerade mal 5.”

4. “Wie Lukas Hässig Vasellas Millionenabfindung entlarvte”
(recherche.mazblog.ch, Fabio Müller)
Wie Journalist Lukas Hässig von den 72 Millionen Franken erfuhr, die als Abfindung von Novartis-CEO Daniel Vasella eingeplant waren.

5. “Die Sache mit Lanz, Jauch und all den anderen”
(lumma.de, Nico)
“Alle sind genervt von dem hohlen Geplauder bei ARD und ZDF, aber es passiert nichts”, stellt Nico Lumma fest, der Talkshow-Alternativen vermisst.

6. “Handbuch für die Verifikation von Social Media-Inhalten”
(konradweber.ch)
Konrad Weber stellt das Verification Handbook vor.

Stringer, Spiegel, Markus Lanz

6 vor 9

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1. “Die Angst im Nacken”
(nzz.ch, Cigdem Akyol)
Cigdem Akyol lässt Stringer, Hilfsreporter in Krisengebieten, zu Wort kommen. “‘Wir sind unsichtbar. Wir liefern die Kontakte, Radio-O-Töne und Bilder, die Reporter bekommen den Ruhm’, sagt Mohammed Ali, ‘und die Journalisten vergessen uns, sobald sie uns nicht mehr brauchen, nicht einmal unsere Namen werden bei den Veröffentlichungen genannt.'”

2. “Sechzehnjähriger ‘Sportjournalist’ narrt Twitter und TV-Sender”
(derstandard.at, gpi)
Ein 16-Jähriger, der sich als Sportjournalist ausgibt, zieht über 25’000 Twitter-Follower an und wird von verschiedenen Medien zitiert. “Der Schwindel flog schließlich auf, nachdem ein Mitarbeiter des Daily Telegraph das Profilbild von Gardiners Account durch eine Bildersuche jagte. Der blonde Mann im Anzug entpuppte sich dabei als einfach zu kaufendes Agenturfoto.”

3. “Der Daily Fail”
(watson.ch, philipp dahm)
“I am not Dannii Minogue’s new boyfriend!”, schreibt Sänger Adrian Sieber auf Facebook. Die “Daily Mail” behauptet dennoch, er habe mit ihr die Australian Open besucht.

4. “So mögen sie Gulaschsuppe essen: Eine Kritik der Kritik an der Lanz-Petition”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier antwortet jenen Journalisten, die eine Petition mit dem Titel “Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag!” kritisieren. “Die Art, wie eine ganze Reihe professioneller Medien über die Petition berichten, zeigt, dass sie ein grundsätzliches und nachhaltiges Problem damit haben, dass ihnen das Kritik– und das Aufmerksamkeits-Monopol abhanden gekommen ist.”

5. “Ich bin frei – selbst und ständig”
(blog.journalist-werden.de, Jana Mundus)
Jana Mundus berichtet aus ihrem Berufsalltag: “Also warum mache ich das alles, wenn der Berg an Arbeit so groß ist? Weil es Spaß macht! Ich liebe die Abwechslung. Heute bin ich für die SZ bei einer Sitzung im Dresdner Rathaus zur geplanten Katzenkastration, morgen bringe ich den Schülern der Schülerzeitung Interviewtechniken bei und übermorgen schreibe ich einen Artikel über die Frühjahrskollektion eines Dresdner Kindermodelabels.”

6. “Pimpls Position: Wie der ‘Spiegel’ mit seiner Döpfner-Schmonzette Chancen vergibt”
(horizont.net, Roland Pimpl)
Roland Pimpl bespricht das sechsseitige Mathias-Döpfner-Porträt von Matthias Geyer im aktuellen “Spiegel”.

NDR, Woche Heute, Disney Channel

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1. “Der NDR und das Geschäft mit dem Snowden-Interview”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Das Interview mit Edward Snowden (youtube.com, Video, 32:13 Minuten), das am Sonntagabend um 23 Uhr auf ARD augestrahlt wurde (hier im Wortlaut). Thomas Lückerath fragt: “Warum verweist der NDR auf die berechtigte Nachfrage, warum es keine englische Fassung dieses Interviews gibt, auf den Produzenten – wenn es doch eine NDR-Tochter ist?”

2. “Edward Snowden, der verschwiegene NDR und die verschenkte Chance”
(tobiasgillen.de)
Tobias Gillen und Ekkehard Kern prüfen die vom NDR zum Snowden-Interview bereitgestellte FAQ. “Das erste Interview mit jenem Mann, der Teile der weltweiten Nachrichtenlage seit nunmehr einem Dreivierteljahr fast täglich bestimmt, ist nur innerhalb der deutschen Landesgrenzen abrufbar und der NDR besitzt keine weiteren Rechte daran. Das ist ebenso bezeichnend für das Konstrukt aus Tochtergesellschaften bei den Dritten wie auch für die sich nur schleppend entwickelnde öffentlich-rechtliche Modernisierung.”

3. “Die WOCHE HEUTE hat’s leicht fehlinterpretiert – und mit mir geredet, ohne dass ich dabei war”
(christianritter.wordpress.com)
Der Roman “Die sanfte Entführung des Potsdamer Strumpfträgers” wird zur Überraschung von Autor Christian Ritter zur Grundlage einer Titelgeschichte der “Woche Heute”: “Die Zitate, die Sie von mir verwenden, stammen aus einem Interview, das Ralf Heimann von der Münsterschen Zeitung vor zwei Wochen mit mir geführt hat. Und wieso habe ich kein Belegexemplar von Ihnen bekommen und musste den Artikel mühselig im Internet finden? Immerhin habe ich für Ihre Titelgeschichte gesorgt.”

4. “Wo ist Peter Lustig, wenn man ihn braucht?”
(haz.de, Imre Grimm)
Imre Grimm schaut den seit einer Woche im deutschen Free-TV verfügbaren Disney Channel: “Kritik am kalifornischen Kulturimperialismus gilt als gestrig. Und doch muss man mal daran erinnern, dass 13 Prozent aller Babys unter einem Jahr in Deutschland regelmäßig fernsehen. Bei den Zweijährigen sind es 60 Prozent, bei den Vierjährigen 96 Prozent. Kinder zwischen drei und fünf Jahren sitzen pro Tag durchschnittlich 73 Minuten vor dem Bildschirm.”

5. “Lesen Sie weiter, Sie werden beschimpft”
(politblog.tagesanzeiger.ch, Jean-Martin Büttner)
Journalist Jean-Martin Büttner wünscht sich “etwas Humor” von seinen Lesern: “Es fehlt den Kommentatoren nicht an Argumenten, Zahlen und Zitaten, wir schätzen ihre Leidenschaft, anerkennen ihr Engagement. Aber woher kommt diese dauernde schlechte Laune, als Tirade abgefeuert, zum Hass gesteigert?”

6. “Was Medien machen, wenn es nichts zu berichten gibt”
(graphitti-blog.de, katja)

Parsifal, Fackellauf, Christian Wulff

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1. “Die Absperrung in unseren Köpfen”
(queer.de, Norbert Blech)
Norbert Blech schreibt zur Berichterstattung über die Verhaftung eines Demonstranten am olympischen Fackellauf, so auch über unseren Text “Fackellauf und Fahnenfluch”. “Es ist natürlich in Ordnung, auf eine akkurate Berichterstattung zu pochen – und die Berichterstattung über LGBT in Russland ist gar nicht mal selten mangelhaft. Aber hier wird auf einer Petitesse herumgeritten, die an der eigentlichen Nachricht – Schwuler protestiert nicht grundlos gegen die homophobe Politik und Gesellschaft Russlands – nichts ändert.”

2. “Ein Star ist wunderbar!”
(tagesanzeiger.ch, Simone Meier)
Nach 16 Jahren beim gedruckten “Tages-Anzeiger” wechselt Simone Meier zum neuen Newsportal Watson.

3. “Wie die Presse Wulff zum Rücktritt zwang”
(cicero.de, Hans Mathias Kepplinger)
Hans Mathias Kepplinger offeriert eine alternative Deutung des Falls Christian Wulff: “Unter der Überschrift ‘Christian Wulff musste Uhr versetzen’ hätte stehen können: ‘Wulff zahlt seiner geschiedenen Frau und seiner Tochter 4.200 Euro Unterhalt im Monat. Deshalb hat er Schulden gehabt. Allerdings haben ihm gute Freunde aus der Klemme geholfen, darunter sein langjähriger Mentor, Egon Geerkens. Er hat ihm 90.000 Euro geliehen und einen günstigen Kredit für sein Haus vermittelt. Wulff hat Geerkens dafür seine Rolex und wertvolle Bücher als Sicherheit überlassen müssen’. Vermutlich hätten die Leser darauf ganz anders reagiert – mit Häme, Spott, Anteilnahme oder Respekt, aber kaum mit Ärger und Wut.”

4. “The Six Things That Make Stories Go Viral Will Amaze, and Maybe Infuriate, You”
(newyorker.com, Maria Konnikova, englisch)
Maria Konnikova untersucht die Frage, welche Aspekte Geschichten aufweisen, die häufig weiterverbreitet werden. “The irony, of course, is that the more data we mine, and the closer we come to determining a precise calculus of sharing, the less likely it will be for what we know to remain true. If emotion and arousal are key, then, in a social application of the observer effect, we may be changing what will become popular even as we’re studying it.”

5. “Zeitungsforscherin: ‘Nachfolgerfrage ist die Achillesferse der deutschen Verlage'”
(newsroom.de, Bülend Ürük)
Katharina Heimeier erforscht die Eigentümerstrukturen deutscher Zeitungsverlage: “Statt neue Konzepte zu entwickeln verwenden die Verleger alle Energie darauf, den Markt geschlossen zu halten, auf alten Privilegien zu beharren und hart zu sparen, um die gewohnten Renditen wenigstens halbwegs zu sichern.”

6. “Der Gralsraub von Bayreuth”
(faz.net, Christian Wildhagen)
Christian Wildhagen erinnert an den Januar 1914, als die urheberrechtliche Schutzfrist für die Oper “Parsifal” von Richard Wagner aufgehoben wurde: “Zu diesem Zeitpunkt war das Werk eine echte ‘Novität’. Lange vor Erfindung von Schallplatte, CD, DVD oder digitalem Streaming war ‘Parsifal’ in seiner Originalgestalt jahrzehntelang, seit der Uraufführung 1882, wirklich nur in Bayreuth zu erleben gewesen, wobei die strikte Exklusivität erst recht die Neugier schürte und das Stück zum sagenumwobenen Mysterium für wenige Auserwählte erhob.”

Watson, Bravo, Kim Jong-un

6 vor 9

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1. “Offener Brief zur ZDF-Doku ‘Jäger in der Falle'”
(blog.natuerlich-jagd.de, Max Götzfried)
Jäger Max Götzfried beurteilt die Dokumentation “Jäger in der Falle” (zdf.de, Video, 28 Minuten) in 30 Punkten. “Das mir gegebene Versprechen, neutral zu recherchieren und ausgewogen zu berichten, haben Sie meiner Ansicht nach nicht gehalten. Jäger können durchaus mit Kritik umgehen und sie kontern – wenn man sie lässt.”

2. “‘Bin dafür, keine Bilder mehr von Kim Jong-un zu zeigen'”
(derstandard.at, Teresa Eder)
Als Abnehmer von Bildern der staatlichen Bildagentur Nordkoreas finanzierten westliche Medien das Militärsystem indirekt mit, sagt Fotograf Luca Faccio. “Ich bin dafür, keine Bilder mehr von Kim Jong-un zu zeigen.”

3. “Das wundersame Wachstum der Print-Leser”
(meedia.de, Jens Schröder)
In den letzten vier Jahren stieg die Leserzahl von “Computer Bild Spiele” um 40’000. “Im selben Zeitraum – den vier Jahren zwischen den IVW-Quartalen IV/2009 und IV/2013 ging die verkaufte Auflage des Magazins aber um fast 63% (!) zurück. (…) Angesichts der Leserzahl von 2,04 Mio. müssten sich also im Durchschnitt etwa 20 Leute eine Computer Bild Spiele teilen. Wer soll solche Zahlen noch glauben?”

4. “Hat die renovierte ‘Bravo’ eine Zukunft?”
(ndr.de, Video, 6:29 Minuten)
Die verkaufte Auflage der Jugendzeitschrift “Bravo” sinkt von 620’000 (2003) auf 190’000 Exemplare (2013). Daran kann auch auch ein Relaunch und ein junges Redaktionsteam nichts ändern.

5. “Watson – ein Bild-HuffPost-Buzzfeed-Mix”
(ausgeheckt.com, Julian Heck)
Das neue Newsportal Watson präsentiere “klassischen Nachrichtenjournalismus”, “ein bisschen Buzzfeed-Style”, “Geschichten in grandioser Aufmachung”.

6. “Schlagzeilenbasteln (6)”
(topfvollgold.de, Moritz Tschermak)
Die “Hurra!”-Rufe des “Goldenen Blatts”.

Blick, HNA, Freizeit Spass

6 vor 9

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1. “Warum merken die nichts?”
(topfvollgold.de, Moritz Tschermak)
Die Zeitschrift “Freizeit Spass” versucht, ein Statement der früheren Verlobten von Thomas Hitzlsperger einzuholen: “In 999.999 von einer Million Fällen geben die Regenbogenhefte ihren Berichterstattungsopfern null Chance zur Stellungnahme, bevor sie einen Kübel Schund über sie ausgießen. Und ausgerechnet dann, wenn sie jemanden mit ihren dämlichen Fragen am besten einfach in Ruhe lassen sollten, rufen sie an oder schreiben eine Mail.”

2. “‘Blick’ blitzt vor Bundesgericht ab”
(persoenlich.com)
“Blick” verliert in letzter Instanz gegen Sänger Michael von der Heide und muss ihm eine Genugtuung von 5000 Franken bezahlen: “Laut Gericht hat der ‘Blick’ von der Heide öffentlich der Lächerlichkeit preisgegeben und ihn als Homosexuellen sowie für seinen Misserfolg als Sänger verhöhnt.”

3. “Liebe Fans des BVB”
(facebook.com/BVBorussiaDortmund09)
Fußball: Borussia Dortmund dementiert verschiedene angebliche Zitate ihres Spielers Marco Reus: “Wir sind übrigens froh über jeden einzelnen Journalisten, der heute Morgen das Telefon in die Hand genommen und gefragt hat: ‘Könnt Ihr uns bestätigen, dass dieses Zitat so gefallen ist?’ Unsere Antwort war stets dieselbe: Nein.”

4. “Sit Back, Relax, and Read That Long Story—on Your Phone”
(theatlantic.com, Megan Garber, englisch)
Megan Garber beschäftigt sich mit dem Leseverhalten der Nutzer von Mobiltelefonen.

5. “Start-ups im US-Journalismus: Sei das Medium!”
(carta.info, Christian Fahrenbach)
Unterschiede zwischen Journalistenschulen in Deutschland und in den USA: “Der Gedanke, selbst das Medium zu werden, steht seltener auf dem Lehrplan – dabei ist gerade das leichter als je zuvor.”

6. “Anklage gegen HNA-Redakteure”
(lokalzeitungskritik.de, L. Kiepe)
Zwei Redakteure der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen sind angeklagt, unerlaubterweise aus Ermittlungsakten zitiert zu haben. Die beteiligten Journalisten seien zu loben, findet Lukas Kiepe: “Mit ungebrochenem Elan, Ausdauer und schier unerschöpflicher Geduld berichtet die Kasseler Lokalzeitung seit Jahren über Missstände in der Justizvollzugsanstalt Wehlheiden.”

Kabul, Todesspiel, Expertenwesen

6 vor 9

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1. “Der 2014-Reflex”
(blog.zeit.de/kabul, Ronja von Wurmb-Seibel)
Der Anschlag auf das Restaurant Taverna in Kabul. “‘Mehrere Deutsche in Kabul getötet’, lese ich im Google-Teaser von faz.net. Ich erschrecke. Weil es bedeuten würde, dass ich wahrscheinlich einen der Toten kenne.”

2. “Das Internet ist nicht kaputt”
(faz.net, Oliver Georgi)
Oliver Georgi antwortet auf einen Artikel von Sascha Lobo: “Durch Edward Snowden, das ist sein großes Verdienst, ist Sascha Lobo, sind wir alle lediglich in der digitalen Realität angekommen.”

3. “Das Ende der allwissenden Fachleute”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
“Das Internet ist mitverantwortlich dafür, dass das Expertenwesen heute stärker in Frage gestellt wird als im vergangenen Jahrhundert”, schreibt Martin Weigert. “Die Öffentlichkeit hat gelernt, dass ein Dr. oder ein Prof. vor dem Namen genauso wenig den Wahrheitsgehalt einer wissenschaftlichen Feststellung oder einer scheinbar fundierten Prognose garantiert wie Dekaden in einer bestimmten Branche.”

4. “Schlüpfrige Panne bei SRF-Untertiteln”
(werbewoche.ch)
Die Sendung “Sport Aktuell” des Schweizer Fernsehens wird mit Untertiteln des Spielfilms “Jungfrau (40), männlich, sucht” ausgestrahlt.

5. “Es wird nicht lange dauern”
(freitag.de, Matthias Dell)
Matthias Dell bespricht die “Tatort”-Folge “Todesspiel”: “Das Schwierige bei diesem allerhöchsten Lob, das auf Todesspiel formuliert werden muss, ist die Frage: Wo anfangen?”

6. “Der Mann aus dem Wald”
(fr-online.de, Gesa Fritz)
Ein Mann, der seit zwei Jahren in einem Wald bei Wiesbaden lebt: “Paul H. investiert viel Zeit, um den Schein zu wahren. Er ist bekannt in der Stadt, niemand soll sein Scheitern auch nur erahnen. Er erzählt, wie er im Wald seine Wäsche schrubbt, sie an Kleiderbügeln trocknet. ‘Nass aufgehängt, unten mit Gewichten beschwert, wird sogar mein lachsfarbenes Hemd glatt.'”

Bascha Mika, Fleischbällchen, Reddit

6 vor 9

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1. “Bascha Mika wird 60: Frau Chefredakteur”
(blogs.taz.de, Dirk Knipphals)
Dirk Knipphals gratuliert Bascha Mika zum 60. Geburtstag: “Das Klischee besagt, dass erst sie in dem genial-chaotischen Haufen der tazler professionelle Strukturen und Hierarchien eingeführt hat. Sie selbst weiß es besser. In einem Fernsehinterview mit dem Journalisten Hajo Schumacher sagte sie, dass die Redaktion selbst auf der Suche danach war, sich funktionierende Hierarchien zu geben.”

2. “Wie Markus Lanz ein paar Mal bei der ‘schönsten Linken aller Zeiten’ einhaken musste”
(stefan-niggemeier.de)
Sahra Wagenknecht bei Markus Lanz. “Es war, als würde man versuchen, eine inhaltliche Diskussion mit einem Sechsjährigen zu führen, der als Argumente zweihundert Fleischbällchen in Tomatensoße hat und bereit ist, jedes einzelne abzufeuern.”

3. “Sind Blogs das Dschungelcamp des Journalismus?”
(scienceblogs.de/astrodicticum-simplex, Florian Freistetter)
“Verstehen, dass viel Journalisten Angst davor haben, öffentlich Fehler zu machen”, kann Florian Freistetter. “Aber ich sehe eigentlich keinen Grund, wieso man deswegen nicht bloggen sollte. Man muss sich nur klar machen, dass ein Blog ein völlig anderes Medium ist als eine gedruckte Zeitung.”

4. “Die selbsternannte Titelseite des Internets”
(sueddeutsche.de, Hakan Tanriverdi)
Hakan Tanriverdi stellt Reddit vor, jene Website, die “pro Monat mehr als dreimal so viele Besucher hat wie die New York Times online, ziemlich genau 100 Millionen Menschen”.

5. “‘Merkel setzt sich niemals auf ein Moped'”
(stern.de, Johannes Dudziak)
“Weshalb sind unsere Spitzenpolitiker so leistungsfixiert, so kontrolliert, so konturlos?”, fragt Johannes Dudziak. “Heute dominieren dort weiße, männliche Juristen, die in ihrem Leben nie etwas anderes gemacht haben als Politik. Gut funktionierende Maschinen, die einen ähnlichen Auswahlprozess überstanden haben wie die Kollegen aus dem Showgeschäft.”

6. “Messer, Gabel, Schere, Licht – sind für kleine Kinder”
(dasnuf.de)
Dasnuf lässt ihre Kinder “im Großen und Ganzen alles im Haushalt machen, was sie machen wollen.”

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