Archiv für 6 vor 9

Bedrohte Journalisten, Merkel mit Kopftuch, Reporterleben in den 80ern

1. Was hinter der Zahl von 1,5 Millionen steckt
(sueddeutsche.de, Robert Roßmann)
Am Montag sorgte “Bild” für Aufregung bei Politikern und anderen Medien. Genauer gesagt eine Zahl, die in der “Bild”-Zeitung zu lesen war: 1.500.000 — so viele Flüchtlinge sollen “Geheimpapieren deutscher Behörden” zufolge in diesem Jahr nach Deutschland kommen. Zumindest im Innenministerium scheint besagtes Papier nicht bekannt, dort kann man die genannten Zahlen “nicht bestätigen”. Robert Roßmann erklärt, warum zuverlässige Prognosen derzeit so schwierig sind.

2. Bericht aus Berlin: Was soll das?
(falk-steiner.de)
Falk Steiner beschreibt die “Bericht aus Berlin”-Sendung, in der Angela Merkel im Tschador und der Reichstag mit Minaretten gezeigt wurde. Die Erklärung der “BaB”-Redaktion auf Facebook will Steiner nicht gelten lassen: “‘Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Gleichstellung’ sollten diese beiden Grafiken symbolisieren, schreiben die BaB’ler. Nur wo sich das darin gefunden haben soll, ist das Geheimnis der Macher geblieben — schleierhaft, könnte man sagen.” Die “taz” schreibt, dass die ARD “von den Besten” kopiere, den “Pegida”-Mitmarschierern, die Merkel ähnlich abbildeten. Und der “Tagesspiegel” beobachtet, dass sich Moderator Rainald Becker nicht zur Kritik äußert, seine Redaktion allerdings schon.

3. Pressefreiheit ja – solange es die eigene Meinung deckt
(mdr.de, Uta Deckow)
Uta Deckow schreibt darüber, wie Journalisten von “Pegida”-Anhängern bedroht werden. “Jeder Kollege der berichtet, kann solche Geschichten erzählen — bis hin zu denen, die Zettel im Briefkasten fanden mit den Worten ‘Wir wissen wo Du und Deine Kinder wohnen’.” In den letzten Wochen habe sich die Bedrohungslage für Berichterstatter “erheblich verschärft”. Auch sie selbst habe solche Erfahrungen gemacht: Bei einer Demo habe sich ein “Pegida”-Ordner vor ihr aufgebaut und erklärt, “er habe noch nie eine Frau geschlagen, für mich mache er gern eine Ausnahme.”

4. Wie gut waren “die guten alten Zeiten”?
(medienwoche.ch, Nik Niethammer)
Früher war alles besser! Journalisten erinnern sich gerne an die “guten, alten Zeiten”. Nik Niethammer gesteht zu, dass das Reportleben Ende der 80er-Jahre “spassig” war, “unbeschwerter, weniger atemlos”, mit größeren Redaktonsbudgets und mehr Zeit für Recherche. Doch führt das zwangsläufig zu besserem Journalismus? “Fehlanzeige. In meinen Texten von damals knirscht und ächzt es an vielen Ecken. Viele von uns waren satt, selbstzufrieden.” Im Gegenteil: “So seriös, nachhaltig und kompetent wie der Journalismus in der Schweiz heute ist, war er nie. Finde ich!”

5. “Ich bin nicht der Typ, der jedem Reporter die Hand schütteln und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigen muss”
(nachbern.ch, Ronnie Grob)
Laut “Sonntagsblick” ist Ulf Schläfli — nomen est omen — der “größte Hinterbänkler” unter den Schweizer Parlamentariern. Im Interview mit “Nachbern.ch” spricht er über den Umgang mit Journalisten, seinen Kontakt zu Lobbyisten und die Teilnahme am Medientraining.

6. Wer Österreichs BloggerInnen sind: Die Ergebnisse 2015
(digitalschmankerl.at, Petra Köstinger)
Weiblich, jung, “professionelle Hobbyisten”: Die beiden Blogger Petra Köstinger und Tom Schaffer haben ihre Kollegen in Österreich vermessen. “Trending Topics” fasst unter ökonomischen Gesichtspunkten zusammen: “64 Prozent verdienen überhaupt kein Geld mit dem Bloggen, 15 Prozent verdienen pro Monat mehr als 1.000 Euro (8 Prozent mehr als 2000 Euro).” Zum Vergleich: Konrad Lischka hat berechnet, welchen Umsatz “Medienfirmen je Mitarbeiter” erlösen.

Flüchtlinge, Ladezeiten, Datenhehlerei

1. Flüchtlinge plötzlich verschwunden
(nzz.ch, Rainer Stadler)
Rainer Stadler ist irritiert, wie abrupt die “laute Berichterstattung über die Flüchtlinge” verstummt ist: “Allenfalls gibt es noch kürzere Meldungen dazu. Auf den Titelseiten und in den Nachrichtensendungen herrscht wieder Alltagsroutine.” Kathrin Hollmer sieht das anders und stellt bei sueddeutsche.de Magazine vor, die Geflüchtete selbst zu Wort kommen lassen. Das “Mindener Tageblatt” erklärt im Redaktions-Blog, “warum das MT nicht ungefiltert aus der Häverstädter Notunterkunft berichten kann”.

2. What It’s Like To Report on Mass Shootings Routinely
(medium.com, Polly Mosendz, englisch)
Nach dem Amoklauf am Umpqua Community College in Roseburg erzählt Polly Mosendz, wie routiniert sie und ihr “Newsweek”-Team inzwischen auf Schießereien reagieren: “It’s so routine that we have an entire assembly line in place, complete with prewritten and predictable stories.” Dazu auch: “The Concourse” über das Ranwanzen an Augenzeugen durch Reporter bei Twitter und “Poynter” über die Reaktion der Medien auf Barack Obamas Bitte, US-Opfer von Terroranschlägen und von Amokläufen ins Verhältnis zu setzen.

3. Maas und die Datenhehlerei
(sueddeutsche.de, Ulf Buermeyer)
In diesem Herbst wird der Bundestag aller Voraussicht nach die Vorratsdatenspeicherung verabschieden. Für Ulf Buermeyer gibt es viele Gründe, warum man das Gesetz ablehnen könnte — einen besonders wichtigen sieht er bislang nicht ausreichend beleuchtet. Der Paragraf gegen Datenhehlerei könnte “unvorhersehbare Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche” haben, “in denen der Umgang mit Daten eine Rolle spielt — ganz besonders auch auf den investigativen Journalismus.” Buermeyer sieht darin “den eindeutigen Versuch, den Umgang mit Daten, wie sogenannte Whistleblower ihn pflegen, möglichst weitgehend zu kriminalisieren.”

4. Braune Biobauern: Vegane Nazis bauen sich ihr Bullerbü
(spiegel.de, Anja Reiter)
Die Umweltzeitschrift “Umwelt & Aktiv” kümmert sich nicht nur um Umwelt- und Tierschutz, sondern auch um den “Heimatschutz”: Das Öko-Magazin gehört zu einer rechten Gruppe, die zum Teil aus ehemaligen NPD-Mitgliedern besteht. Für Anja Reiter nicht abwegig, denn Umweltschutz passe gut zu “völkisch-nationalen Idealen”.

5. Mobile Ads und die Geschwindigkeit deutscher Nachrichtenseiten
(datenkritik.de, Steffen Kühne)
Vergangene Woche visualisierte die “New York Times” Ladezeiten und Datenverbrauch der 50 größten US-News-Seiten — einmal mit Adblocker, einmal ohne. Steffen Kühne hat nun das Gleiche mit deutschen Medien gemacht — und musste zwischen 3,2 Sekunden (“Bild”) und 16,5 Sekunden (“Hamburger Abendblatt”) warten. In diesem Zusammenhang ebenfalls interessant: Mobilfunk-Kunden zahlen durchschnittlich 16,6-mal mehr für ihr Datenvolumen, als Verlage an ihren Klicks und Visits verdienen.

6. So würden Medien berichten, wenn die Mauer heute erst gefallen wäre
(buzzfeed.com, Sebastian Fiebrig)

Polizei in Sachsen, Drohungen aus Bangladesch, Youtube als Reiseführer

1. Polizei tut nichts
(djv.de, Hendrik Zörner)
Als am Mittwoch Journalisten in Dresden von Demonstranten angeschrien und bedrängt wurden, reagierten die anwesenden Polizisten zunächst gar nicht und führten dann die Journalisten weg. Der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken kritisiert das scharf: “Dass es in Sachsen offenbar einen rechtsradikalen Mob gibt, ist schon schlimm genug. Dass die Polizei ihn gegenüber Journalisten gewähren lässt, ist bemerkenswert.” Bereits am Montag waren Journalisten bei einer Pegida-Demonstration in Dresden angegriffen worden, dabei wurde ein MDR-Reporter getreten, einem Reporter der “Dresdner Neueste Nachrichten” wurde ins Gesicht geschlagen.

2. Islamisten bedrohen Blogger in Deutschland
(reporter-ohne-grenzen.de)
In Bangladesch wurde eine Todesliste mit den Namen von 21 Bloggern, Autoren und Aktivisten veröffentlicht, auf der auch sechs in Deutschland lebende Blogger stehen. Dahinter steckt vermutlich die islamistische Gruppe “Ansarullah Bangla Team”, die in diesem Jahr bereits vier brutale Morde an säkularen Bloggern verübt haben soll. Christian Mihr, Geschäftsführer von “Reporter ohne Grenzen”, fordert: “Die Regierung Bangladeschs sollte Journalisten besser schützen, Religions- und Meinungsfreiheit garantieren und die Mörder der Blogger bestrafen.”

3. The Cost of Mobile Ads on 50 News Websites
(nytimes.com, Gregor Aisch, Wilson Andrews und Josh Keller, englisch)
Blockieren oder nicht blockieren? Das ist die Gretchenfrage des Online-Journalismus — die halbe Branche diskutiert seit einigen Wochen, was von Adblockern zu halten ist. Die “New York Times” überlässt die moralische Debatte anderen und visualisiert Ladezeiten und Datenverbrauch der 50 größten US-News-Seiten — einmal mit Adblocker, einmal ohne. Die Ergebnisse sprechen für sich. Brian X. Chen erklärt, wie die Datenjournalisten dabei vorgegangen sind, und zieht ein persönliches Fazit des Tests.

4. fiene & peter kloeppel
(danielfiene.com)
Peter Kloeppel ist seit 30 Jahren bei RTL. Sein geballtes Wissen über die Branche hat er in Daniel Fienes Radiosendung “Was mit Medien” mitgebracht. Fiene hat aus Kloeppels Aussagen “ein paar persönliche Highlights ausgesucht”. Die komplette 33-Minuten-Sendung gibt’s bei “DRadio Wissen”.

5. Wie mich YouTube als Reiseführer enttäuschte
(hermsfarm.de, Herm)
Herm will am Wochenende nach Prag. Statt klassisch in den Reiseführer zu gucken, schaut er bei Youtube nach Anregungen für seinen Städtetrip — und findet wackelige Bilder, Erfahrungsberichte über Brust-OPs und viele Beautytipps.

6. Neues vom medizinisch-technischen Symbolbild-Spezialisten
(noemix.twoday.net, nömix)

Kachelmann, Ryanair, Verifizierung

1. Ein lebenslanger Makel: Warum Springer Kachelmann 635.000 Euro zahlen soll
(stefan-niggemeier.de)
Die “Bild”-Zeitung muss Jörg Kachelmann eine saftige Entschädigung zahlen — und kann oder will das Urteil nicht verstehen, da man nicht “vorsätzlich und mit Schädigungsabsicht gehandelt” habe. Stefan Niggemeier diagnostiziert den Verantwortlichen beim Axel-Springer-Verlag eine eklatante Leseschwäche, da das Gericht in seiner Urteilsbegründung “äußerst detailliert” belegt habe, wie Kachelmanns Privatsphäre “wiederholt und hartnäckig” verletzt wurde. Siehe dazu auch: Gisela Friedrichsen bei “Spiegel Online”, Wolfgang Janisch bei sueddeutsche.de, Daniel Schmidthäussler mit einem “Zapp”-Beitrag und “Schlecky Silberstein” mit fünf möglichen “Bild”-Schlagzeilen zum Thema.

2. Billigflieger lässt Flüchtlinge stehen
(taz.de, Gereon Asmuth)
Am Mittwoch verbreitete die dpa eine überraschende Meldung: Angeblich wolle die Fluglinie Ryanair Flüchtlinge ohne Visaprüfung in andere EU-Länder bringen. Nach knapp zwei Stunden folgte eine Eilmeldung: Man sei einem Fake aufgesessen, die wiedergegebenen Äußerungen von Marketingchef Kenny Jacobs seien vollständig erfunden. Zu diesem Zeitpunkt hatten etliche große Nachrichtenportale die Agenturmeldung allerdings längst übernommen. Bei “Kress” kommentiert Bülend Ürük: “Mit ihrer gelebten Transparenz beweist die Deutsche Presse-Agentur, dass auch […] bei Fehlern, die eigentlich überhaupt nicht passieren dürfen, der Weg in die Öffentlichkeit als einzig richtiger Schritt bleibt”.

3. Unliebsame Berichte nicht erwünscht
(faz.net, Michaela Wiegel und Christian Schubert)
Die französische Wochenzeitung “Le Canard Enchaîné” berichte, dass VW versucht habe, die Berichterstattung über den Abgasskandal zu manipulieren. Der Konzern habe mehrere Regionalzeitungen und Magazine aufgefordert, an bestimmten Tagen nicht über die Affäre zu berichten. Als Druckmittel soll ein Anzeigenboykott gedient haben, insgesamt sei es um einen Werbe-Etat in Höhe von knapp anderthalb Millionen Euro gegangen.

4. Das bleibt von #BildNotWelcome
(westline.de, Jan-Hendrik Grotevent)
Heute heißt es #BILDindieTonne, vor gut zwei Woche noch #BILDnotwelcome, auch und vor allem in den Fankurven der Fußballbundesliga. Jan-Hendrik Grotevents Fazit im Rückblick zur Aktion: “Wenn alle realisieren, daß man gute Zwecke und Stimmungsmache selber hinkriegen kann ohne dafür Fremdverstärker zu brauchen, dann war #bildnotwelcome ein Erfolg.”

5. The 4 bare-bones things every journalist needs to know about verification
(medium.com, Craig Silverman, englisch)
Ganz gleich, ob Tweets, Fotos, Videos oder auch Agenturmeldungen der dpa (s.o.) — nie zuvor war es so leicht, die Öffentlichkeit mit gefälschten Nachrichten zu verwirren. Umso wichtiger ist es für Journalisten, alle Informationen sorgfältig zu prüfen. Craig Silverman, Gründer von Emergent.info, stellt die vier wichtigsten Schritte der Verifizierung vor, die jeder Journalist kennen und anwenden sollte.

6. 11 praktische Verwendungszwecke für die Gratis-“Bild” zum Jubiläum der Deutschen Einheit
(der-postillon.com)

Journalismus als Vehikel, Gehalt von Redakteuren, Refugee Guide

1. Axel Springer sieht Journalismus nur als Vehikel für Werbung
(golem.de, Friedhelm Greis)
Der Axel-Springer-Verlag hat einen Prozess gegen die umstrittene Firma Eyeo GmbH, Hersteller von Adblock Plus, verloren. Nach Angaben von Eyeo hatten Springer-Anwälte dem Gericht unter anderem folgenden Schriftsatz vorgelegt: “Das Kerngeschäft der Klägerin ist die Vermarktung von Werbung. Journalistische Inhalte sind das Vehikel, um die Aufmerksamkeit des Publikums für die werblichen Inhalte zu erreichen.” Auf Nachfrage von Golem.de wollte sich der Verlag zu dem Zitat nicht äußern.

2. Social Media: zwischen Aufklärung und Propaganda-Krieg
(welchering.de, Peter Welchering)
Am vergangenen Wochenende hat Peter Welchering einen Vortrag zum Thema “Online-Journalismus, Blogs, Twitter, Facebook: Zwischen Aufklärung und Propaganda-Krieg” gehalten. Das Fazit der Zusammenfassung, die er nun auf seinem Blog veröffentlicht: “Journalisten müssen kritisch jede Quelle im Web und auf sozialen Plattformen analysieren. Doch mit den dafür notwendigen Methoden der Online-Recherche sind die meisten Journalisten völlig überfordert. […] Journalismus droht, zum Erfüllungsgehilfen staatlicher Propaganda zu werden.”

3. Last Week Tonight with John Oliver: Migrants and Refugees
(youtube.com, John Oliver, englisch, Video, 17:55 Minuten)
John Oliver blickt von Amerika aus auf die Lage der Flüchtlinge in Europa und spricht dabei auch über die Soap “Days of Our Lives” und verzerrende Berichte von “Fox News”. Unbedingt bis zum Schluss angucken.

4. Misleading coverage of a major gun study highlights the danger of fast reporting
(cjr.org, Anna Clark, englisch)
Die Aussage, die Wissenschaftler mit einer Studie treffen, und die Aussage, die Journalisten hineininterpretieren, haben oft wenig miteinander zu tun. Das gilt erst recht für derart emotional aufgeladene Themen wie Waffenbesitz in den USA. Anna Clark zeigt anhand von Medienberichten, wie Wissenschaftlern das Wort im Mund umgedreht wurde — und gibt wertvolle Tipps für Journalisten, die über Studien schreiben wollen.

5. Das verdient heute ein Redakteur
(wuv.de, Anja Janotta)
“W&V” hat auf Grundlage von 797 Datensätzen eine Gehaltstabelle von Redakteuren in verschiedenen Medien erstellt. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt demnach bei 40.400 Euro, das entspricht einem Stundenlohn von weniger als 20 Euro. Für Berufseinsteiger sind es jährlich knapp 10.000 Euro weniger — die rund 2.500 Euro pro Monat liegen deutlich unter den 3.155 Euro, die im Tarifvertrag für Tageszeitungsredakteure mit ein bis drei Jahren Berufserfahrung vorgesehen sind.

6. Refugee Guide Online
(refugeeguide.de)
Hände schütteln oder umarmen bei der Begrüßung? Sind Liebesbekundungen in der Öffentlichkeit in Ordnung? Und steckt in Süßigkeiten Gelatine? Der “Refugee Guide” will Geflüchteten eine “Orientierung in der ersten Zeit des Aufenthaltes” in Deutschland geben. Er steht jetzt schon in Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Serbisch, Albanisch und Mazedonisch zum kostenlosen Download bereit; Paschto und Persisch sollen bald folgen.

Türkei, Werbeblocker, Indiemags

1. “Die Meinungsfreiheit ist am Ende”
(zeit.de, Mehveş Evin)
Mehveş Evin sagt, sie wusste, “dass dieser Tag früher oder später kommen würde”, an dem sie gefeuert wird. Inzwischen ist es soweit, Evin habe ihren Job bei der Zeitung “Milliyet” verloren, weil sie für die Regierung zu unbequem gewesen sei. Bei “Zeit Online” schreibt sie über den Zustand des Journalismus in der Türkei und über den des Landes.

2. Reform Advertising … before it is too late
(medium.com, Jeff Jarvis, englisch)
Seit dem Erscheinen von Apples iOS 9 diskutiert die halbe Medienbranche über die sogenannten Content Blocker, die es erstmals ermöglichen, mit dem Browser “Safari” ohne Anzeigen und Tracking im Internet zu surfen. Jeff Jarvis sagt: “Werbung ist kaputt, und wir Journalisten und Medien-Menschen müssen jetzt Verantwortung übernehmen und sie neu erfinden.” Wenn das nicht gelinge, drohe das Ende des (werbefinanzierten) Online-Journalismus. Passend dazu: Die “Financial Times” setzt künftig auch auf Sponsored Content; Margaret Sullivan, Public Editor der “New York Times”, erklärt die Bedeutung von absoluter Transparenz beim Einsatz von Native Advertising. Nichtsdestotrotz können viele Leser redaktionelle und werbliche Inhalte nicht voneinander unterscheiden.

3. Viel mehr als nur Katzenbilder
(taz.de, Daniel Bouhs)
Listicles, Quizze und viele, viele Katzen. Dafür steht Buzzfeed — so zumindest ein weit verbreitetes Klischee. Doch während die Redakteure in Deutschland tatsächlich die Aufgabe haben, in erster Linie witzige Inhalte zusammenzutragen (das Ziel: Reichweiten-Steigerung), sieht das in den USA und Großbritannien ganz anders aus. Dort wirbt Buzzfeed einige der profiliertesten investigativen Reporter von klassischen Medien ab und investiert Millionen in aufwändige Recherchen. Und nicht nur das: Aus Nordengland, Schottland und Wales sollen Buzzfeed-Mitarbeiter in Zukunft auch über den “regionalen Beat” berichten.

4. Die ChefInnen sind die MacherInnen
(br.de, Günter Herkel, Audio, 8:19 Minuten)
Neben riesigen Redaktionen und den ganz großen Verlagen gibt es in der Printbranche auch Magazine, die von kleinen Teams in Eigenregie gestemmt werden. Malte Brenneisen und Urs Spindler haben für diese Macher ein Forum geschaffen, die “Indiecon”, ein “Festival für unabhängige Magazine”. Was wirklich indie ist und dass Heftpreise jenseits von zehn Euro Sinn machen können, erklären sie bei BR.de.

5. Schritt für Schritt zur Webreportage: StoryMap
(torial.com, Michael Penke)
Eine gute Geschichte ist eine gute Geschichte — egal, ob man sie auf Papier, im Radio oder als Film erzählt. Webreportagen verbinden diese Elemente und bieten Journalisten neue Möglichkeiten. Michael Penke hat ein Programm getestet, das multimediale Wisch-Reportagen ermöglicht. Und ist begeistert: “StoryMap JS ist ganz großes Kino — und das selbst auf kleinen Displays.”

6. Der Mann, der die Titelseite von “20 Minuten” kaufen will
(watson.ch, Rafaela Roth)
Ein Student will per Crowdfunding die Titelseite der “20 Minuten” kaufen, um auf die “Amerikanisierung des Wahlkampfs” in der Schweiz aufmerksam zu machen. Über 67.000 Schweizer Franken hat er schon zusammen, knapp die Hälfte ist damit geschafft. Im Interview mit Watson.ch erklärt Donat Kaufmann, warum das Ganze.

Strafbare Retweets, literarische Medienkritik, Merkel-Plagiat

1. Hamiltons Sieg in Japan: Alles wie immer – nur die TV-Bilder nicht
(spiegel.de, Karin Sturm)
Sportlich gab es beim Formel-1-Rennen in Suzuka keine Überraschung: Lewis Hamilton gewann zum achten Mal in dieser Saison. Für Verwunderung sorgten aber die TV-Bilder: Das Mercedes-Spitzenduo war kaum zu sehen, stattdessen die Autos aus dem Mittelfeld. Jetzt vermuten manche, es könne sich um eine Strafaktion von Formel-1-Chef Ecclestone handeln, der für die Bildregie verantwortlich ist. René Hofmann kommentiert bei sueddeutsche.de: “Allein der Verdacht, dass es so laufen könnte, beschädigt das Vertrauen in die Darstellung und damit den Wert des Sports.”

2. Journalist landet nach “Dölf”-Tweet vor dem Richter
(nzz.ch, Pascal Hollenstein)
“Privat hier”, “Meinungen sind meine eigenen” und “RT doesn’t mean endorsement”, diese Phrasen gehören zum beliebten Twitter-Bio-Bullshit-Bingo. Zumindest letztere kann man sich künftig sparen: Ein Schweizer Journalist wurde wegen Verleumdung angeklagt — weil er einen beleidigenden Tweet weitervebreitet hatte. Übrigens: Auch das FBI hält Retweets für eine strafbare Meinungsäußerung.

3. Betreutes Recherchieren
(sueddeutsche.de, Korbinian Eisenberger)
“Recherchescout” will Unternehmen mit Journalisten vernetzen. Wer für ein bestimmtes Thema nach einem Experten sucht, findet auf der Plattform Vorschläge für Gesprächspartner. Die Firmen zahlen einen dreistelligen Monatsbeitrag, für die Journalisten ist das Angebot kostenlos. Das “Netzwerk Recherche” kritisiert fehlende Transparenz und meint: “Wer zahlt, erkauft sich Einfluss auf die Berichterstattung.”

4. Medienkritik in der Literatur: Reporterpack
(spiegel.de, Klaus Brinkbäumer)
In den neuen Romanen von Umberto Eco (“Nullnummer”) und Jonathan Franzen (“Unschuld”) geht es um Medien und Journalisten und in beiden Fällen kommen sie nicht besonders gut weg. Eine Doppelrezension von “Spiegel”-Chef Klaus Brinkbäumer. Dazu auch: Umberto Eco im Interview mit “DRadio Kultur” zu den “Schattenseiten der Medien” und im Interview mit der “SZ” zur überraschend simplen Namensgebung bei seinen Protagonisten.

5. The Wall Street Journal, reported.ly, Baltimore Sun and BBC News take home 2015 Online Journalism Awards
(journalists.org)
Die “Online News Association” hat ihre jährlichen Awards verliehen. Eine Übersicht mit allen Gewinnern und reichlich Links zu interessanten und — spätestens jetzt — prämierten Onlineprojekten.

6. EIL: Plagiat in Text von Angela Merkel gefunden
(twitter.com, Moritz Döbler)
Die Liste der (möglichen) Plagiatoren wird länger und länger: Guttenberg, Schavan, von der Leyen. Und jetzt auch noch die Bundeskanzlerin zum Geburtstag des “Tagesspiegel”.

“Auto Bild”, vergesslicher “Spiegel”, Nachfolge von Hans Leyendecker

1. Bild-Kampagne “Wir helfen”: Flüchtlingshilfe als PR-Instrument?
(wdr.de, Philipp Jahn und Andreas Maus, Video, 5:00 Minuten)
Im August startete die “Bild”-Zeitung die Aktion “Wir helfen”. Zahlreiche Fußballvereine wollten sich nicht für die Kampagne einspannen lassen, viele Spitzenpolitiker hatten damit offenbar weniger Probleme. Was brachte Frank-Walter Steinmeier, Sigmar Gabriel und sogar Gregor Gysi dazu, gemeinsame Sache mit “Bild” zu machen? Ging es dabei wirklich um Flüchtlingshilfe, oder steckte nicht auch und vor allem ein geschicktes PR-Kalkül dahinter?

2. Diesel-Skandal: Auto Bild rudert bezüglich BMW-Abgasen zurück
(bimmertoday.de, Benny)
“Auto Bild” meldete gestern exklusiv, beim BMW-Modell X3 gebe es ebenfalls Probleme mit einer Abgasnorm. Zwangsläufig sei der Eindruck entstanden, “dass auch BMW bei Abgastests betrogen habe”, schreibt das Autoportal “BimmerToday”. Der Aktienkurs des Konzerns litt unter der Meldung, in einer Stellungnahme musste BMW gegen die Nachricht anarbeiten. Und “Auto Bild” zurückrudern: “Hieß es am Morgen noch ‘Exklusiv: BMW-Diesel überschreitet Abgasgrenzwerte deutlich’, lautet die Überschrift inzwischen ‘Kein Indiz für Manipulation bei BMW’.”

3. Der “Spiegel” vergisst sich
(stefan-niggemeier.de, Boris Rosenkranz)
Nach dem Germanwings-Unglück stand für den “Spiegel” fest: Der Co-Pilot “tötete, per Knopfdruck, vielleicht nur, weil er es […] konnte; ein größenwahnsinniger Narzisst und Nihilist.” Ziemlich genau ein halbes Jahr später klingt das geringfügig anders: “In der Ermittlungsakte von [L.] findet sich keine Spur von krankhafter Selbstliebe.” Die Rolle der Medien beschreibt der “Spiegel” dabei so: “Nach der Tat vermuteten viele übersteigerten Narzissmus.” Die Redaktion versuche, “pfeifend im Getümmel zu verschwinden”, schreibt Boris Rosenkranz.

4. Die Nischenreporter
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz, der das Crowdfunding der “Krautreporter” im vergangenen Jahr schon einmal etwas vorschnell für gescheitert und das Projekt im Juni für “belanglos” erklärte, übt nun erneut Kritik. Außerhalb der digital-medialen Filterblase habe niemand Notiz genommen, eine wirklich herausragende Geschichte sei nicht in Erinnerung geblieben. Für die Zukunft ist Jakubetz wenig optimistisch: “Dass es das Projekt doch noch in eine breite öffentliche Wahrnehmung schafft, glauben sie vermutlich nicht mal mehr selbst.”

5. Investigativ-Chef: “Süddeutsche Zeitung” klärt Nachfolge von Leyendecker
(rnd-news.de, Ulrike Simon)
Im Sommer, beim Jahrestreffen des “netzwerk recherche”, hat Hans Leyendecker angekündigt, in absehbarer Zeit in Rente gehen zu wollen. Seitdem gibt es die Frage, wer seine Nachfolge als Leiter des Investigativressorts der “Süddeutschen Zeitung” antritt. Ulrike Simon hätte da jemanden: “SZ”-Washingtonkorrespondent Nicolas Richter.

6. Online-Kommentator, der gutes Argument vorbringt, durch Schreibfehler als Idiot entlarvt
(der-postillon.com)

Al Dschasira, Abgaswerte, Ausländerfeinde

1. Al-Dschasira-Reporter profitieren von Massenamnestie in Ägypten
(dw.com)
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat zwei Reporter des Fernsehsenders “Al Dschasira” begnadigt. Der kanadische Journalist Mohammed Fahmi und sein ägyptischer Kollege Baher Mohammed waren 2013 festgenommen und Ende August endgültig zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sie gehören zu einer Gruppe von hundert begnadigten Häftlingen. Der harte Kurs gegen die Opposition und kritische Journalisten geht aber weiter, mehr dazu in einem Erfahrungsbericht eines deutschen Fernsehjournalisten.

2. VW-Skandal: Was wussten Auto-Journalisten?
(ndr.de, Daniel Schmidthäussler, Video, 5:10 Minuten)
Als die große Finanz- und Bankenkrise ins Rollen kam, folge schnell die Frage an alle Wirtschaftsjournalisten, warum sie die Probleme nicht haben kommen sehen. Bei den manipulierten Abgaswerten von VW jetzt das gleiche Spiel: Warum sind die Automagazine bei ihren eigenen Tests nicht stutzig geworden? “Zapp” hat bei der Fachpresse nachgefragt.

3. Die “Huffington Post” ist zu blöd, um Ausländerfeinden Blödheit vorwerfen zu können
(stefan-niggemeier.de)
Die “Huffington Post” hat einen Text veröffentlicht, in dem sie generell Ausländerfeinden vorwirft, “nicht sonderlich viel in der Birne” zu haben, und konkret Michael Stürzenberger, eine Falschmeldung zu einem Machetenangriff durch einen Flüchtling zu verbreiten. Nur: Die Geschichte scheint zu stimmen. Man bekämpfe Ausländerfeinde “nich dadurch, dass man bestreitet, dass es solche Fälle gibt”, schreibt Stefan Niggemeier: “Wenn man es tut, liefert man ihnen nur noch mehr Munition.”

4. Covering the refugee crisis on Snapchat and Periscope as “a day-by-day documentary”
(journalism.co.uk, Caroline Scott, englisch)
Während Facebook mittlerweile in den meisten Redaktionen angekommen ist, sind insbesondere jüngere Zielgruppen längst zu anderen Plattformen und Netzwerken weitergewandert. Medien wie die BBC, “Time” und “Bild” haben das erkannt und experimentieren mit Livestreams bei Periscope und Storytelling auf Snapchat.

5. Der missliebige Gewinner
(medienwoche.ch, Nick Lüthi)
Der Schweizer “Beobachter” feiert sich selbst als “erneut sympathischste Medienmarke”, die “NZZ” freut sich über den Titel der drittsympathischsten Medienmarke hinter “Beobachter” und “Radio SRF 1”. Nick Lüthi wundert sich: “Der Superlativ stimmt nicht. In der Mitteilung zum Ranking steht deutlich: ‘Die sympathischste Medienmarke in der deutschen Schweiz ist Google. Sie lässt den traditionsreichen Beobachter knapp hinter sich.'”

6. Super Timing, wohin man auch schaut
(taz.de, Silke Burmester)
Kai Diekman stellt klar: Wer nicht unterschreiben will, dass “Bild” ein “Bollwerk gegen Hass” ist, der lügt. Silke Burmester dazu in ihrer Kolumne “Die Kriegsreporterin”: “Letzte Woche habe ich mich noch dagegen gewehrt, als ‘Lügenpresse’ bezeichnet zu werden. Jetzt trage ich den Titel mit Stolz und gebe mit dem Ruf ‘Lügenpresse! Lügenpresse!’ erhobenen Hauptes zurück nach Berlin!”

Friede Springer, Lobbyisten, Datenschmuggel

1. “Ich würde nie einen Artikel in unseren Zeitungen kritisieren”
(deutschlandfunk.de, Stephan Detjen)
Friede Springer hat nach wie vor das Sagen in einem der größten Verlagshäuser Europas. Im Interview mit dem Deutschlandfunk sagt sie, dass sie bei den Zeitungen wie “Bild” oder “Welt” inhaltlich aber keinen Einfluss nimmt — jedenfalls nicht vor dem Erscheinen. Danach ruft sie schon mal durch beim betroffenen Chefredakteur oder beim Vorstandsvorsitzenden, wenn ihr ein Text nicht gefällt: “Das kommt schon mal vor, das kommt schon mal vor, ja.”

2. “Verbotene Mitteilungen”
(sueddeutsche.de, Thomas Hahn)
Am Donnerstag soll in Hamburg das Urteil in einem Prozess fallen, der “ein Lehrstück für Investigativ-Journalisten [ist], die etwas über die rechtlichen Grenzen ihres Tuns erfahren wollen.” Vor Gericht stehen zwei Redakteure des “Hamburger Abendblatts”. Sie hatten aus Whatsapp-Chats der Eltern einen getöteten Kindes zitiert, die in der Strafakte standen. Es geht um eine Frage, die bereits seit den 70er-Jahren kontrovers diskutiert wird: “Verletzt es nicht die Pressefreiheit, wenn das Gesetz vorschreibt, wie Journalisten vor einer Verhandlung aus Gerichtsakten zitieren dürfen?”

3. “Krautreporter”: Geschrumpft und demütig ins zweite Jahr
(derstandard.at, Oliver Mark)
Die schlechte Nachricht: Zwei Drittel der ursprünglich 15.000 “Krautreporter”-Mitglieder verlängern ihr Abo nicht. Die gute: Trotzdem reichen die zugesagten 300.000 Euro für ein zweites Jahr. Die beiden wichtigsten Neuerungen: Artikel stehen nur noch den zahlenden Mitgliedern zu Verfügung, außerdem gründen die “Krautreporter” eine Genossenschaft nach dem Vorbild der “taz”, die bis Ende des Jahres weitere 100.000 Euro akquirieren soll.

4. Facebook Ramps Up Its Instant Articles, and the Washington Post Is All In
(recode.net, Peter Kafka, englisch)
Der Anfangswirbel um Facebooks Instant Articles schien sich gelegt zu haben, doch jetzt verkündet das Unternehmen, noch einmal in das Projekt reinbuttern zu wollen. Das Vorhaben: Mehr Publisher, die veröffentlichen können, mehr Benutzer, die die Artikel sehen können. Mit dabei ist die “Washington Post”, die “All In” geht, wie Peter Kafka schreibt: “If you wanted to, you could read the Post’s entire output — some 1,200 articles a day, including wire stories — without ever leaving Mark Zuckerberg’s app.”

5. “Letzten Sonntag hatte ich in einer Sonntagszeitung eine grössere Story drin”
(nachbern.ch, Ronnie Grob)
Ronnie Grob hat den selbstständigen Lobbyisten Michael Gehrken interviewt. Und der erzählt freimütig, dass und wie er Themen und Geschichten für seine Auftraggeber regelmäßig in Zeitungen platziert — in Gehrkens Augen eine Win-win-win-win-Situation. Siehe dazu auch: Um ein Zeichen gegen den medialen Wahlkampfzirkus zu setzen, will ein Schweizer per Crowdfunding die Titelseite der “20 Minuten” kaufen.

6. This is Cuba’s Netflix, Hulu, and Spotify — all without the internet
(vox.com, Johnny Harris, Video, 7:02 Minuten, englisch)
Kubaner können nicht einfach zu Spotify gehen gehen, wenn sie Musik streamen wollen, oder zu Hulu, um einen Film zu schauen. Es gibt so gut wie keine schnellen Internetverbindungen, und sowieso sind die meisten ausländischen Webseiten blockiert. Aus dieser Lage heraus hat sich “El Paquete Semanal” entwickelt, das wöchentliche Paket, eine Sammlung von Raubkopien, die Datenschmuggler ins Land bringen. Johnny Harris hat den Kopf hinter diesem System gesucht — und gefunden.

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