Kürzlich hat die “Bild”-Zeitung Disko-Bilder von Natascha Kampusch und ihrem angeblichen Freund veröffentlicht. Wie hat sie darauf reagiert?
“Bild” vom 17.7.2007:
“Erste Liebe! (…) Nach 8 Jahren Geiselhaft hat sie jetzt richtig ins Leben zurückgefunden. Es sind Fotos des unbeschwerten Glücks! SIE hält den Kopf leicht zur Seite geneigt, die Augen geschlossen. Blonde Strähnen fallen über die Stirn. Das Gesicht, ein einziges seliges Lächeln! ER legt vertraut seine Hand an ihren Kopf, flüstert ihr ins Ohr, drückt sie. Zwei junge Menschen, innig und vertraut. (…) Natascha zeigt sich ohne Scheu mit dem jungen Mann auf der Tanzfläche. (…) So viel Glück überrascht selbst Nataschas Eltern.”
Das hat sie geschmerzt. Die Geschichte war erstunken und erlogen. Diesen Freund gibt es nicht. Ich bin fassungslos, dass hier Dingegeschrieben wurden, die von der “Bild”-Zeitung nicht nachgeprüft wurden. Und dann auch noch in einem Stil, der Mitgefühl heuchelt. Es ist auch nach wie vor auch zweifelhaft, wie diese Fotos zustande gekommen sind. Denn eigentlich geht sie nicht gern in die Disko und scheut solche Plätze. (Aus einem “Stern”-Interview mit dem ORF-Journalisten Christoph Feurstein — mit Links von uns).
Mit dem Spruch “Wer etwas Wichtiges zu sagen hat, macht keine langen Sätze”, hat die “Bild”-Zeitung früher für sich geworben. Man könnte hinzufügen: Wer mit großen Buchstaben schreibt, benutzt keine langen Wörter.
Manchmal lassen sich Buchstaben auch ganz leicht einsparen: Aus Unzufriedenheit wird “Wut”, aus Informationen “Infos” und aus Klinsmann “Klinsi”.
Klappt aber nicht immer. Die Organisationen der deutschen Ärzte, die die Honorare von den Krankenkassen einsammeln und unter ihren Mitgliedern verteilen, tragen zwar einen Namen, der wirklich schlagzeilenunfreundlich ist: “Kassenärztliche Vereinigungen”. Der lässt sich aber nicht von hinten kürzen. Also, jedenfalls nicht ohne dass dann in der Überschrift völliger Unsinn steht, wie heute auf der “Seite 1” der “Bild”-Zeitung:
Der totale Blackout (zeit.de, Roger Schawinski)
Am Beispiel der ambitionierten Krimiserie “Blackout” erzählt Ex-Sat.1-Chef Roger Schawinski, wie er vergeblich Qualität im Privatfernsehen durchsetzen wollte.
Club der Weltretter (taz.de, Anke Lübbert)
Klimaschutz ist Mainstream. Selbst Hochglanzmagazine und ProSieben engagieren sich für die gute Sache – allerdings mit zweifelhaften Motiven.
«Walder wird über den jeweiligen Tellerrand hinausschauen» (werbewoche.ch, Carole Scheidegger)
Ringier hat am Donnerstag eine Reorganisation im Bereich Zeitungen bekannt gegeben. Ringier Konzernsprecher Marco Castellaneta sprach mit der Werbewoche über den Sinn der neuen Position eines Redaktionsdirektors, die weiteren Pläne für die Blick-Gruppe und die Zusammenarbeit des designierten Blick-Chefs Bernhard Weissberg und des Redaktionsdirektors Marc Walder.
Wiki-Scanner spürt Manipulationen auf (spiegel.de, Konrad Lischka, Frank Patalong und Christian Stöcker)
Was haben Scientology, Wal-Mart, al-Dschasira und die CIA gemeinsam? Sie alle schreiben heimlich das globale Internet-Lexikon Wikipedia um. Doch mit dem Wiki-Scanner kommt die Community den Maulwürfen jetzt mühelos auf die Schliche.
Fußball kommt heim (freitag.de, Martin Krauß)
Die Fußballbundesliga hat wieder begonnen, und die ARD schwelgt unbeholfen zwischen gestern und heute.
In einem “Stern”-Interview kommentiert Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) das “lückenlose mediale Trommelfeuer” nach der “Bild”-Schlagzeile “Baby mit heimlicher Geliebten!” vom 16. Januar wie folgt:
Als Politiker wird man immer mit Privatangelegenheiten konfrontiert. Das gehört dazu. Nicht aber, dass Privates instrumentalisiert wird. Bei mir war das teilweise kampagnenartig. Ich möchte die Schlagzeile einer Ausgabe der “Bild am Sonntag” herausgreifen: “Papa eiskalt”. Ich habe in 40 Jahren nichts Widerwärtigeres erlebt.
Wie das? Da hatte die “Bild am Sonntag” Seehofer kurz nach der Geburt des Kindes doch bloß (1) eine Titelseite gewidmet (“Nur 1 Stunde für sein Baby. Er schiebt unwichtige Termine vor. Er lässt zwei Frauen zappeln und lacht dabei”). Eine “Bild am Sonntag”-Reporterin hatte ihm vor und nach einem beruflichen Termin bloß (2) viele, viele indiskrete Fragen gestellt (“Wie wollen Sie Ihr Privatleben regeln?” — “Was sagt Ihre Frau zu der Geburt Ihrer Tochter?” — “Verraten Sie den Namen Ihrer Tochter?” — “Wollen Sie auch das gemeinsame Sorgerecht?”), die Seehofer zum Teil mit “(Schweigen)” beantwortete, wie die “BamS” dokumentierte. Unter der Überschrift “Papa Eiskalt” war doch bloß (3) eine “BamS-Montage” von “Seehofers Terminkalender” abgebildet (“Freitag: Telefongespräche zu Hause … 13.05 Uhr: Lufthansa-Flug LH223 nach München”). In einem Artikel hatte die “BamS” im Zusammenhang mit Seehofer doch bloß (4) Begriffe wie “gefühlsarm” “eiskalt” und “joborientiert” benutzt, weil Seehofer “fröhlich Wahlkreistermine” wahrnehme, während “die junge Mutter Anette F. im fernen Berlin blass in einem zweckmäßig eingerichteten Einzelzimmer auf der Wöchnerinnenstation” liege. Und in einem “BamS”-Kommentar hatte es doch bloß (5) geheißen, Seehofer habe sich am Tag der Geburt seiner Tochter hinter Terminen “verschanzt”, “seelenruhig” zu Mittag gegessen und beim Besuch der Mutter im Krankenhaus “noch nicht einmal Blumen” und “kein Kuscheltier” dabeigehabt.
Wieso also “widerwärtig”? Die “Bild am Sonntag” nannte den sichtlich angenervten Politiker doch ganz fried- und freundlich “wohlgelaunt”…
Für “Bild” war die Sache einfach — und wichtig genug, um sie am Montag in eine kleine Meldung zu verwandeln, deren zentraler Satz lautet:
Ausländische Künstler müssen auf ihre Gagen für hiesige Auftritte künftig 40 Prozent (statt 20) Steuern zahlen.
Und auch, wenn beispielsweise die “Berliner Zeitung” schreibt, das Thema sei “nicht leicht zu durchschauen”: Die “Bild”-Behauptung ist falsch.
Richtig müsste es offenbar laut Bundesfinanzministerium heißen: Ausländische Künstler haben künftig die Wahl, ob sie lieber auf ihre Nettogage für hiesige Auftritte 40 Prozent Steuern zahlen oder wie bisher auf ihr Bruttogage 20 Prozent.
stern: Pharma-Schleichwerbung in der ARD (stern.de) Pharmakonzerne haben nach einem Bericht des Hamburger Magazin stern in der ARD-Ärzteserie ?In aller Freundschaft? jahrelang Schleichwerbung für Medikamente platziert. Das geht aus einem bisher unveröffentlichten Protokoll der PR-Agentur hervor, die die Deals eingefädelt hat. Dabei ist in Deutschland Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente beim Laienpublikum grundsätzlich verboten.
»Der Kritiker ist nicht mehr attraktiv« (jungle-world.com, Doris Akrap)
Lutz Hachmeister war unter anderem Medienredakteur des Berliner Tagesspiegel, Leiter des Adolf-Grimme-Instituts, gründete das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik in Charlottenburg und drehte den Film »Schleyer – eine deutsche Geschichte«. Er veröffentlichte mit »Die Herren Journalisten« die erste Monographie über die NS-Kontinuitäten im deutschen Nachkriegsjournalismus. Im Mai erschien das Buch »Nervöse Zone. Politik und Journalismus in der Berliner Republik«.
Das Ende der Medienmarken? (werbewoche.ch, Jürgen Häusler) Umwälzungen im Medienmarkt gefährden die grossen Marken. Doch auch das Gegenteil gilt: Gerade unter verschärften Bedingungen sind die Leistungen von Marken höher denn je einzuschätzen.
Die Entwurzelung des Wissens (faz.net, Thomas Thiel)
Darf das Internetlexikon Wikipedia als seriöse wissenschaftliche Quelle dienen? Die Geschichtswissenschaft liefert derzeit eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Phänomen – und Wikipedia muss sie fürchten.
Sie denken also, wir brauchen einen Bildungsminister. Und wenn wir schon jemanden haben, dann kennen Sie seinen Namen nicht (siehe Ausriss)?!
Dr. Poehlmann behauptet ja, bei den kleinen Gedächtnisschwächen des Alltags helfe es, die Versorgung mit Vitaminen des B-Komplexes zu erhöhen. Soll angeblich bei den kleinen Gedächtnisschwächen des Alltags helfen, gegen die es ja leider noch immer kein Mittel gibt. Und wenn doch, wüsste ich nicht von wem. Will sagen: Lieber Franz Josef (oder wie sie heißen), ich verstehe Sie gut. Schließlich lese ich jeden Tag Ihre Kolumne in “Bild”, für die Sie jeden Tag eine Kolumne schreiben und für die unbedingt auch mal jemand eine Kolumne schreiben sollte. Am besten jeden Tag. Und idealerweise in “Bild”. Ich denke, wenn es so eine Kolumne schon gibt, dann sollte man sie erfinden.
Dass der “Bild”-Kolumnist Franz Josef Wagner sich schwer tut mit Begriffen wie “vorzeitige Haftentlassung” (genauer: Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung) und “Begnadigung”, wussten wir schon. Dass Wagner damit in der “Bild”-Redaktion kein Einzelfall ist, hatten wir geahnt — und bekamen gestern, rund drei Monate nach den vehementen Diskussionen um die vorzeitige Haftentlassung der Ex-RAF-Terroristin Brigitte Mohnhaupt und die Begnadigung des Ex-RAF-Terroristen Christian Klar, die Bestätigung. Da schrieb “Bild” nämlich in einem Text über die “Freilassung des Sedlmayr-Mörders”:
Und angesichts der abenteuerlichen “Bild”-Konstruktion der “vorzeitigen Begnadigung” fragen wir uns: Wann werden Mörder nach Ansicht von “Bild” denn eigentlich planmäßig begnadigt?
Mit Dank an Eric H. für den sachdienlichen Hinweis.
PR in der Grauzone (zeit.de, Chris Köver)
Bundeswirtschaftsminister Glos ist wegen einer umstrittenen Anzeigenkampagne in die Kritik geraten: Ein Interview mit der Presserechtlerin Dorothee Bölke über die Trennung von Anzeigengeschäft und redaktioneller Arbeit.
Werbepause (sueddeutsche.de, Alex Rühle) Zu Beginn des Jahres schockte der Bürgermeister von São Paulo, Gilberto Kassab, die PR-Branche seiner Stadt, indem er jede Werbung im Stadtbild verbieten ließ [siehe unseren Beitrag vom 15.04.2007]. Seither ist São Paulo die weltweit erste Metropole ohne Banner, Poster und Plakate. Wie lebt es sich in solch einer Stadt? Fragen an den Architekten und Urbanisten Jorge Wilheim, der bis vor kurzem das Stadtplanungsbüro von São Paulo leitete.
“Es ging um den Sieg des Neuen über das Alte” (medien-mittweida.de, Mario Fuerderer)
Rainer Meyer – oder vielmehr seine prominente Kunstfigur Don Alphonso – ist seit Jahren eine bekannte Figur der Blogosphäre. Durch seine schonungslose Abrechnung mit der New Economy polarisiert er jedoch wie kaum ein anderer.
Zeitungen sind nur noch für Nostalgiker (netzeitung.de)
Wie stark wird die Welt im Jahr 2031 vom Computer geprägt sein? Ein neues Buch entwirft Szenarien zwischen Informatik und Science-Fiction, Düsternis und Paradies.
Das Spiel ist aus (dasmagazin.ch, Eric Baumann)
Vor ein paar Wochen war Schluss mit der Zeitschrift «Facts». Als ich davon hörte, kam mir eine Episode aus einer früheren Zeit meiner journalistischen Laufbahn in den Sinn.
Jeden verdammten Tag muss eine Zeitungsredaktion Zeitungsseiten füllen. Sommers wie winters. Und umgekehrt. Und keine Redaktion hat so viel Übung darin wie “Bild”, beliebig wenig Material in beliebig viel Berichterstattung zu verwandeln. Nachdem sich eine Mutter “verzweifelt bei BILD” gemeldet hatte, machten sich die “Bild”-Redakteure an die Arbeit. Ein Foto-Fortsetzungsroman* in (bislang) sechs Teilen:
— Folge 1 —
Dienstag, 7. August 2007
Angeblich wichtigste Info: Eine Tochter (18) ist mit ihrem Lehrer (51) in den Urlaub gefahren und: “Ihre Mutter meldete sich verzweifelt bei BILD.” Wichtigste Info: Die Tochter ist seit April volljährig. Unwichtigste Erkenntnis: Das Berliner Gymnasium, das die Schülerin besucht, ist “renommiert”. Experten: Kenneth Frisse (Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung) Unbeantwortetste Frage: “Wann war der Moment, als aus einer kindlichen Schwärmerei Liebe wurde?” Unerklärlichste Ungereimtheit: Was soll eigentlich dieses kleine, stimmungsvolle Arc-de-Triomphe-Foto neben dem Handy? Anzahl der Fotos: 4 (incl. Handydisplay & Arc de Triomphe) Unkenntlichmachungen: 1 schwarzer Balken (Schülerin) Anzahl der Hinterköpfe: — Anzahl der “Bild”-Autoren: 1 Attribuierungen der Beziehung: “diese Liebe”
— Folge 2 —
Donnerstag, 9. August 2007
Angeblich wichtigste Info: “Sie hat ihre Hände um seine Schultern gelegt, er tätschelt zärtlich ihre Hüfte. Die Lippen der Liebenden im See berühren sich zu einem innigen Kuss.” Wichtigste Info: Ein Paparazzo hat Schülerin und Lehrer beim Baden im See fotografiert. Unwichtigste Erkenntnis: “Auch die Schulbehörde ist über die bizarre Sommerliebe informiert.” (siehe wichtigste Nachricht vom Freitag) Experten: Reimer Hinrichs (Psychoanalytiker), Andre Schindler (Sprecher des Berliner Landeselternauschusses), Rose-Marie Seggelke (Berlin-Chefin der Lehrergewerkschaft GEW), Norbert Beital (Rechtsanwalt) sowie die Schülerinnen Katharina (16), Glynis (18), Julia (19) und Sandra (18) Unbeantwortetste Frage: “Ist dieser Kuss Sünde?” Unerklärlichste Ungereimtheit: — Anzahl der Fotos: 13 Unkenntlichmachungen: 7 Verpixelungen (Schülerin und Lehrer) Anzahl der Hinterköpfe: 4 Anzahl der “Bild”-Autoren: 5 Attribuierungen der Beziehung: “bizarre Sommerliebe”, “Liebes-Glück”
— Folge 3 —
Freitag, 10. August 2007
Angeblich wichtigste Info: “Jetzt spricht die Schülerin” Wichtigste Info: “Schon Mitte Juni soll der Pädagoge seine Versetzung an eine andere Schule beantragt haben.” Unwichtigste Erkenntnis: “Er steht auf, holt Zucker für ihren Kaffee.” Experten: — Unbeantwortetste Fragen: Sind die Fotos, die Schülerin und Lehrer beim Eisessen zeigen, (noch) Paparazziaufnahmen oder (schon) gestellt? Unerklärlichste Ungereimtheit: Wieso kommt, als “Bild” Schülerin und Lehrer zum Interview “in einem kleinen Ort in Brandenburg” trifft, plötzlich ein “ehemaliger Kollege des Lehrers” vorbei? Anzahl der Fotos: 11 Unkenntlichmachungen: ca. 16,5 Verpixelungen (Schülerin und Lehrer) Anzahl der Hinterköpfe: ca. 1,5 Anzahl der “Bild”-Autoren: unbekannt Attribuierungen der Beziehung: “bizarrste Liebe des Sommers”, “verbotenes Glück”, “Sommerglück”, “das Glück”
— Folge 4 —
Samstag, 11. August 2007
Angeblich wichtigste Info: “Sie will ein Kind vom ihm” Wichtigste Info: Der Lehrer lässt sich nach den Sommerferien an ein anderes Gymnasium versetzen. Unwichtigste Erkenntnis: “Aber heute hat ihre Mutter auch Geburtstag.” Experten: Peter Sinram (Deutschlehrer), Udo Wasse (pensionierter Englischlehrer), Harald Junge (Deutschlehrer), Dieter Schütze-Sladek (Mathelehrer) Unbeantwortste Frage: “Aber hat ihre ungewöhnliche Liebe wirklich eine Chance?” Unerklärlichste Ungereimtheit: —
Anzahl der Fotos: 13 Unkenntlichmachungen: 6 Verpixelungen (Lehrer) Anzahl der Hinterköpfe: 2 Anzahl der Autoren: 5 Attribuierungen der Beziehung: “verbotenes Glück”, “ungewöhnliche Liebe”
— Folge 5 —
Montag, 13. August 2007
Angeblich wichtigste Info: “Eltern schmeißen ihre verliebte Tochter raus!” Wichtigste Info: “In einer Woche muss er [der Lehrer] wieder unterrichten, an einer neuen Schule. (…) Der Gymnasiallehrer lebt seit Jahren von seiner Ehefrau getrennt. Demnächst ist Scheidungstermin.” Unwichtigste Erkenntnis: Der Lehrer hilft derzeit Freunden beim Hausbau.
Experten: —
Unbeantwortetste Frage: “Was soll ich zu ihm sagen — Schwiegeropa?”
Unerklärlichste Ungereimtheit: Wieso behauptet die Schülerin, ihre Mutter habe zur ihr gesagt, “dass ich abhauen soll”, wo doch die Mutter zuvor via “Bild”-Zeitung “Kind, komm doch bitte heim!” flehte? Anzahl der Fotos: 4 Unkenntlichmachungen: 1,5 Verpixelungen (Lehrer) Anzahl der Hinterköpfe: 3,5 Anzahl der Autoren: 1 Attribuierungen der Beziehung: “Sommer-Glück”, “bizarre Liebe”
— Folge 6 —
Dienstag, 14.8.2007
Angeblich wichtigste Info: “Verliebte Schülerin ganz allein in Pariser Doppelbett” Wichtigste Info: — Unwichtigste Erkenntnis: In Paris recherchiert die Schülerin “in der Nationalbibliothek für ihre Abiturarbeit zur Bartholomäusnacht”. Experten: — Unbeantwortetste Frage: Ob sich die Mutter der Schülerin das wohl so gedacht hat, als sie sich “verzweifelt bei BILD” meldete? Unerklärlichste Ungereimtheit: Wenn “Bild” seit Tagen große Fotos der Schülerin zeigt und diese seit Samstag nicht einmal mehr verpixelt, wieso nennt “Bild” sie dann immer noch bei ihrem (von “Bild” geänderten) Vornamen “Jasmin”? Zahl der Fotos: 6 Unkenntlichmachungen: 1 Verpixelung (Lehrer) Hinterköpfe: 0 Zahl der Autoren: 1 (“7.13 Uhr hebt ihr Flieger ab. BILD begleitet sie.”) Attribuierungen der Beziehung: “Sommerglück”
Fortsetzung folgt?
— Folge 7 (Nachtrag) —
Mittwoch, 15. August 2007
Angeblich wichtigste Info: — Wichtigste Infos: “Gestern war sie in der Bibliothek, schmökerte sich durch acht Bücher. Abends genoss sie die Aussicht vom Montmatre bei einem Glas Merlot.” (Hervorhebungen von uns.) Unwichtigste Erkenntnis: “Jetzt will der Direktor wissen, was da läuft” Experten: — Unbeantwortetste Frage: Wie ist das eigentlich, mit einem “Bild”-Reporter und einem “Bild”-Fotografen Urlaub in Paris zu machen? Unerklärlichste Ungereimtheit: — Anzahl der Fotos: 5 Unkenntlichmachungen: 1 Verpixelung (Lehrer) Hinterköpfe: — Anzahl der “Bild”-Autoren: 1 Attribuierungen der Beziehung: “ihre große Liebe”
— Folge 8 (Nachtrag) —
Freitag, 17. August 2007
Angeblich wichtigste Info: “Jasmin A. (…) kommt heute zurück nach Berlin.” Wichtigste Info: — Unwichtigste Erkenntnis: — Experten: — Unbeantwortetste Frage: — Unerklärlichste Ungereimtheit: — Anzahl der Fotos: 2 Unkenntlichmachungen: 0 Hinterköpfe: 0 Anzahl der Autoren: unbekannt Attribuierungen der Beziehung: —
Nachtrag, 20.8.2007: Am vergangenen Samstag berichtete “Bild”, dass die Schülerin “wieder in Berlin” sei (“landete um 8.32 Uhr in Tegel”). Und heute berichtet “Bild”, was eine andere junge Frau über ein Jahre zurückliegendes, angebliches Liebesverhältnis mit dem “Liebes-Lehrer” zu berichten hat. Fürs Protokoll: Auch die “Ex-Geliebte”, deren Gesicht “Bild” vollständig unkenntlich gemacht und deren Namen “Bild” geändert hat, war laut “Bild” zum Zeitpunkt des angeblichen Liebesverhältnisses volljährig.
Mit anderen Worten: Wir melden uns wieder, falls es in dieser Sache Neues zu berichten gibt.
*) Alle zusätzlichen Verpixelungen in den Ausrissen von uns.