Medienmacht und Parteienfilz, Döpfners Ironie, “Collinas Erben”

1. Die gefährliche Nähe zwischen Politik und Medien: Parteienfilz im Rundfunk?
(berliner-zeitung.de, Fabio De Masi)
Der frühere Bundestags- und Europaabgeordnete Fabio De Masi, der in der Vergangenheit an der Aufdeckung verschiedener Finanzskandale beteiligt war, geht in seiner jüngsten Kolumne mit Medien ins Gericht. Anhand verschiedener Beispiele zeigt er die Gefahren privater Medien- und Meinungsmacht auf, kritisiert aber auch die engen Verbindungen des öffentlich-rechtlichen Systems zur Politik. Sein Fazit: “Es wird Zeit, dass sich der Journalismus unabhängig macht.”

2. Die Springer-Dialektik
(taz.de, Steffen Grimberg)
Die “Washington Post” berichtete kürzlich über eine E-Mail von Springer-Chef Mathias Döpfner, in der dieser vor der vergangenen US-Wahl die Trump-Regierung lobte und zu einem Gebet für eine Wiederwahl Trumps als US-Präsident aufrief. Damit konfrontiert, entgegnete Döpfner erst, dass es eine solche Mail nicht gebe; beim Vorzeigen eines Ausdrucks der Mail sagte Döpfner, es habe sich um Ironie gehandelt. Steffen Grimberg ist nicht überzeugt: “Diese Springer-Dialektik des ‘Ich sag was, meine es zur Sicherheit aber ironisch’ gehört in die gleiche Kategorie wie die Twitter-Posts von Donald Trump. Es ist nur geschliffener formuliert.”

3. Datenschutz ist unentbehrlich
(netzpolitik.org, Thilo Weichert)
Vergangene Woche veröffentlichte Sascha Lobo beim “Spiegel” eine Kolumne, in der er den Datenschutz als “Verhinderungswaffe” geißelte und den ehemaligen schleswig-holsteinischen Datenschutzbeauftragten Thilo Weichert als “Verhinderungsprediger” bezeichnete. Nun hat sich Weichert mit einer Replik gemeldet: “Es ist schon absurd, wenn Lobo sich zum Fürsprecher der ‘großen sozialen Medien’ gegen die langjährige – bisher im Ergebnis erfolglose – Kritik profiliert und damit ignoriert, inwieweit die sogenannten sozialen Medien nicht nur die Persönlichkeitsrechte von Betroffenen, sondern auch den demokratischen Diskurs in unserer Gesellschaft untergraben.”

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4. Zeit, Verantwortung zu übernehmen!
(journalist.de, Ellen Heinrichs)
In der neuesten Ausgabe der Reihe “Mein Blick auf den Journalismus” erklärt Ellen Heinrichs, Gründerin des Bonn Institute, was sie unter konstruktivem Journalismus versteht. Sie schildert das Phänomen der Nachrichtenvermeidung und erzählt, was sie in Zukunft vorhat, um den Journalismus besser zu machen.

5. Warum braucht Journalismus Community Management, Tom Klein?
(newsfluence.podigee.io, Eva-Maria-Schmidt & Mandy Schamber, Audio: 35:45 Minuten)
Tom Klein ist Koordinator für Community Management beim Hessischen Rundfunk. Im “Newsfluence”-Podcast erklärt er, wie sich Dialoge in Sozialen Medien sinnvoll steuern lassen, gibt Tipps zur Formulierung von Zielen und Kennzahlen und schlägt vor, wie Redaktionen und Sender mit Fehlern im Netz umgehen sollten.

6. “Das geht auf Dauer schon an die Substanz”
(deutschlandfunk.de, Astrid Rawohl, Audio: 5:07 Minuten)
Der Twitter-Account “Collinas Erben” ist für seine Analysen von Fußballschiedsrichter-Entscheidungen bekannt. Die Tweets rufen bei Fußballanhängern immer wieder große Emotionen hervor, doch nach der letzten Kommentierung eines Handspiels sei es zu so massiven Anfeindungen gekommen, dass die Regelexperten den Rückzug antraten und den Account deaktivierten: “Wir sind einiges gewöhnt an Beschimpfungen, eigentlich Wochenende für Wochenende. Aber was gestern passiert ist, hatte noch einmal ein andere Qualität und auch Quantität. Und dann haben wir gesagt, das muss jetzt auch mal Konsequenzen haben”, so “Collinas-Erben”-Mitgründer Alex Feuerherdt im Deutschlandfunk.

KW 36/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Systemwende? Die Lage des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Europa
(br.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 27:18 Minuten)
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Europa hat es derzeit nicht leicht: In Frankreich wurde die Rundfunkgebühr abgeschafft, in Großbritannien steht dies unter Umständen noch bevor, und auch die Skandinavier stellen das System neu auf. In Deutschland geraten die Öffentlich-Rechtlichen durch den Skandal beim RBB und durch Ungereimtheiten in anderen Sendern wie dem NDR oder dem BR ebenfalls massiv unter Druck. Das BR-Medienmagazin hat sich mit verschiedenen Expertinnen über die derzeitige Lage und die eventuell bevorstehende Systemwende unterhalten.

2. Die Zukunft des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks
(deutschlandfunk.de, Stefan Fries, Audio: 42:48 Minuten)
Wie könnte die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aussehen? Was müsste eine Reform leisten? Und was steht ihr entgegen? Darüber diskutiert ein Deutschlandfunk-Hörer mit dem Hamburger Mediensenator Carsten Brosda, der Medienforscherin Alexandra Borchardt und Stefan Fries aus der Deutschlandfunk-Medienredaktion.

3. Böse Bauern? Die Landwirtschaft in den Medien
(ardmediathek.de, Kim Kirstin Mauch, Video: 18:14 Minuten)
Eine Landwirtin hat sich beim Medienmagazin “Zapp” über die Berichterstattung vieler Medien über landwirtschaftliche Themen beschwert. In der Mail ist von “Unwahrheiten und ideologisch eingefärbter Meinungsmache” die Rede. “Zapp” hat nicht nur die Landwirtin besucht, sondern noch weitere in der Landwirtschaft tätige Personen, und geht der Frage nach: “Wird die Landwirtschaft in den Medien ungerecht dargestellt?”

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4. “Es ist total okay, mit Podcasts Geld zu verdienen.”
(turi2.de, Björn Czieslik, Audio: 56:46 Minuten)
“Es ist total okay, mit Podcasts Geld zu verdienen”, findet Podcast-Pionierin Larissa Vassilian im Gespräch mit “turi2”. Sie spricht über die Anfänge ihrer Podcast-Karriere, die Vorteile kindlicher Neugier und erzählt, wie ihr “Slow German”, ein Deutschlern-Podcast, “so viel Flausch” und ein passives Einkommen von 800 bis 1.000 Euro im Monat bringt. Außerdem verrät Vassilian, warum sie sich kürzere Podcasts wünscht.

5. Journalismus und sein Publikum
(podcast.hans-bredow-institut.de, Johanna Sebauer, Audio: 40:23 Minuten)
Im “Bredowcast” des Hamburger Leibniz-Instituts für Medienforschung geht es aktuell um die Beziehung zwischen Journalismus und dessen Publikum. Zu Gast sind Louise Sprengelmeyer und Julius Reimer, die erforscht haben, welche Beziehungen Journalisten und Journalistinnen zu ihrem Publikum pflegen. Dabei haben Sprengelmeyer und Reimer elf verschiedene Beziehungstypen erkannt.

6. Wie (und wieso) wertet man 1600 Klatschblätter datenjournalistisch aus?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 19:52 Minuten)
Mats Schönauer und Frederik von Castell haben für “Übermedien” in einem groß angelegten datenjournalistischen Projekt die Regenbogenpresse ausgewertet und dabei fast 1.600 Titel aus den vergangenen eineinhalb Jahren berücksichtigt. “Wie (und warum?) wertet man so etwas aus? Was passiert nun mit den gesammelten Daten? Und welche Macht haben Klatschblätter? Die nimmt doch eh keiner ernst! Oder doch?”

An den Pranger gestellt, Ethik des Verzichts, Angriff auf Fernsehteam

1. Journalisten öffentlich an den Pranger gestellt
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Niklas Ottersbach & Sebastian Wellendorf, Audio: 4:55 Minuten)
Der AfD-Fraktionschef in Sachsen-Anhalt, Oliver Kirchner, habe bei einer Rede auf einer Demo zwei Journalisten des MDR namentlich erwähnt und sie für ihre Berichterstattung kritisiert. Diese öffentliche Nennung werde von mehreren Seiten kritisiert. So habe sich die Landespressekonferenz Sachsen-Anhalt mit einem offenen Brief an den AfD-Politiker gewandt: “Aus unserer Sicht schüren Sie damit Wut und Hass gegen einzelne Medienvertreter und befördern vorsätzlich eine Stimmung, die nur allzu leicht in Gewalt umschlagen kann.”

2. Telegram löscht hundertfach
(tagesschau.de, Manuel Bewarder & Florian Flade & Milan Panek)
Nach Informationen von WDR und NDR aus Sicherheitskreisen hat das Bundeskriminalamt den Messengerdienst Telegram dieses Jahr in 392 Fällen aufgefordert, Inhalte zu löschen, was mehrheitlich auch erfolgt sei. Wesentlich restriktiver sei Telegram jedoch, wenn es darum geht, Namen oder Telefonnummern an die Ämter zu übermitteln. Das Unternehmen bestimme offenbar weitgehend selbst, wie es mit Anfragen deutscher Behörden umgeht.

3. Angriff auf Fernsehteam des NDR
(sueddeutsche.de, Julia Werthmann)
Ein Fernsehteam des NDR interviewte an einem Bahnübergang einen Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn, als es zu einem Eklat kam. Ein für die Sicherheit des Bahnübergangs verantwortlicher Mitarbeiter sei offenbar nicht mit dem – vorher genehmigten – Dreh einverstanden gewesen und habe gewalttätig reagiert. Die Verletzten seien im Krankenhaus behandelt worden.

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4. Alles für die Aufmerksamkeit
(woz.ch, Johannes Franzen)
Literaturwissenschaftler Johannes Franzen plädiert in der Schweizer Wochenzeitung “WOZ” für eine Medienethik des Verzichts. Das bedeute für Medien, “dass man bewusst über bestimmte Geschichten nicht berichtet, bestimmte Prozesse nicht analysiert, bestimmte Konflikte nicht kommentiert – gerade dann, wenn die Nachfrage danach angeblich besonders hoch ist. Eine Reflexion über mögliche Kategorien des Nichtberichtens könnte helfen, die exzessive Beschleunigung der digitalen Medienöffentlichkeit abzubremsen.”

5. Die Temperaturen steigen – und der Hass nimmt zu
(spiegel.de)
Eine Studie mehrerer Forschungsinstitute, darunter das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, kommt zu dem Schluss, dass es in den Sozialen Medien bei Temperaturen über 30 Grad zu mehr Beleidigungen und Hassnachrichten kommt: “Die Ergebnisse deuteten auf Grenzen der menschlichen Anpassungsfähigkeit an extreme Temperaturen hin, schreiben die Forschenden. Der Hass im Netz wiederum wirke sich nachweislich negativ auf die psychische Gesundheit der davon Betroffenen aus.”

6. Deutscher Radiopreis 2022: Die Gewinnerinnen und Gewinner
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Der Deutsche Radiopreis ist eine Einrichtung der Hörfunkprogramme der ARD, des Deutschlandradios und der deutschen Privatradios. Der für die Hör-Branche so wichtige Preis wurde dieses Jahr zu 13. Mal vergeben. Thomas Lückerath berichtet, in welchen Bereichen sich die Favoriten durchsetzen konnten, und an welchen Stellen es Überraschungen gab.

Interimsintendantin, MDR gibt Hinweise, Superfan aus Versehen

1. Katrin Vernau wird Interims-Intendantin beim RBB
(sueddeutsche.de, Claudia Tieschky)
Gestern traf sich der RBB-Rundfunkrat, um eine Interimsintendantin für die ausgeschiedene Patricia Schlesinger zu bestimmen. Das Rennen machte die bisherige WDR-Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau. Sie benötigte dafür jedoch zwei Wahlgänge, obwohl sie die einzige Kandidatin war. Die Personalie sei doppelt interessant, findet Claudia Tieschky: “Einerseits bringt die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, die 2011 als Parteilose im Team des baden-württembergischen SPD-Spitzenkandidaten Nils Schmid antrat, Qualifikationen zur Sendersanierung mit: Als frühere Kanzlerin der Universitäten Ulm und Hamburg hat sie Erfahrung mit selbstverwalteten Organisationen; als frühere Partnerin der Unternehmensberatung Roland Berger traut man ihr offenbar den kühlen Blick von außen auf die vielen Fragwürdigkeiten im RBB zu.”

2. NDR-Justiziar ließ NDR-Artikel über NDR löschen
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Der NDR befindet sich derzeit in einem schwierigen Zwiespalt: Einerseits will der Sender für Aufklärung über innerbetriebliche Missstände sorgen und darüber öffentlich Rechenschaft ablegen, andererseits macht er sich Sorgen um seinen Ruf. Dies soll beispielsweise dazu geführt haben, dass ein NDR-Justiziar einen Artikel über den Sender zunächst löschen und danach in überarbeiteter Form wieder veröffentlichen ließ. Stefan Niggemeier erklärt Vorgang und Sender-Dilemma.

3. Tödlichstes Jahr aller Zeiten für Medienschaffende
(reporter-ohne-grenzen.de)
“Die Zahl der Journalistenmorde steigt in Mexiko teilweise wöchentlich, doch weder die mexikanische Regierung noch die lokalen Behörden setzen sich wirksam für mehr Sicherheit ein”, sagt Christian Mihr, Geschäftsführer der deutschen Reporter ohne Grenzen. Die Organisation fordert Mexikos Präsidenten Andrés Manuel López Obrador auf, sich mit ihr zusammenzusetzen, um “umgehende, konkrete Maßnahmen beschließen zu können, die Mexiko aus der Spirale von Gewalt und Straflosigkeit herausführen.”

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4. 22 Jahre Haft für Iwan Safronow
(verdi.de)
Iwan Safronow, ehemaliger Rüstungsreporter der russischen Zeitung “Kommersant”, wurde von einem Gericht in Moskau wegen angeblichen Hochverrats zu 22 Jahren Haft verurteilt. Die Organisation Reporter ohne Grenzen ist angesischts des drakonischen Urteils entsetzt: “Russlands gnadenloser Justizapparat versucht, einen talentierten Journalisten zu vernichten. Iwan Safronows Anwälte durften ihn nicht verteidigen, das Urteil wurde hinter verschlossenen Türen gefällt. Die Brutalität dieses ungerechten Urteils zeigt aber letztlich nur, wie gut er seine Arbeit gemacht hat.”

5. MDR will umstrittene Filme mit Hinweisen versehen
(zeit.de)
Auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa habe der MDR mitgeteilt, dass man Filme, die rassistische Stereotype enthalten, künftig mit einordnenden Hinweisen versehen wolle: “Es handelt sich um einordnende Hinweise, welche die Filme entsprechend unserer Aufgabe als modernes multimediales öffentlich-rechtliches Medienhaus in einen zeitgemäßen Kontext setzen”.

6. Unter Kannibalen: Wie ich aus Versehen zum Timothée Chalamet-Superfan wurde
(moviepilot.de, Lisa Ludwig)
Als Lisa Ludwig in Venedig über die Filmfestspiele berichten und nebenbei Social-Media-Content produzieren will, gerät sie in den Sog der popkulturellen Heldenverehrung. Als der gehypte Schauspieler Timothée Chalamet auftaucht, weicht die professionelle Distanz der Reporterin, sie bittet den Star um ein gemeinsames Selfie: “Als ich auf den Auslöser drücke, zittert mein Finger etwas. Ungläubig starre ich meine Hand an, während Timothée Chalamet lächelnd weiterzieht. Hier stehe ich, verschwitzt, dehydriert und psychisch am Ende, zwischen brüllenden und drängelnden Menschen, die nur eine falsche Entscheidung davon entfernt scheinen, jemanden zu Boden zu trampeln und eine Massenpanik auszulösen – doch unterscheidet mich wirklich so viel von ihnen?”

Bei “Bild” ist “das Ausland” konservativ

Es sei der “AKWahnsinn”, schreibt “Bild” zu den Plänen von Robert Habeck. Der Wirtschaftsminister “druckst und trickst sich um die AKWende”, es sei “Habecks mieser Atom-Poker”, “Habecks MIESES SPIEL mit unserem Strom”, und “BILD ENTLARVT”: “Habecks größte AKWidersprüche”.

Wir haben das leichte Gefühl, in der “Bild”-Redaktion finden sie Robert Habecks Entscheidung, die drei in Deutschland noch laufenden Atomkraftwerke nicht weiter Strom produzieren zu lassen, sondern lediglich zwei davon als Notreserve zu behalten, nicht so gut. Um der eigenen Leserschaft zu zeigen, dass “unsere Nachbarn” sowie “das Ausland” das ganz genauso sehen, haben “Bild” und Bild.de mal bei EU-Politikern nachgefragt, was die von Habecks Plan halten:

Screenshot Bild.de - Verrat an Nachbarländern - EU-Politiker entsetzt über Habecks Atom-Irrsinn

“Entsetzt” zu Wort kommen:

  • ein polnischer EU-Abgeordneter der nationalistischen und konservativen PiS,
  • ein tschechischer EU-Abgeordneter der konservativen ODS,
  • eine niederländische EU-Abgeordnete der christdemokratischen CDA,
  • ein deutscher EU-Abgeordneter der konservativen CSU,
  • ein weiterer deutscher EU-Abgeordneter der konservativen CSU,
  • ein deutscher EU-Abgeordneter der konservativen CDU
  • und noch ein deutscher EU-Abgeordneter der konservativen CDU.

Ausgesprochen ausgewogen.

Mit Dank an anonym für den Hinweis!

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Buhrows Nichtwissen, Döpfners Gebet, Somuncus Gedankengeröll

1. ARD-Spitzen wussten seit Jahren von rbb-Bonussystem
(rbb24.de, René Althammer & Jo Goll & Daniel Laufer & Oliver Noffke)
Wie ein unabhängiges rbb-Rechercheteam im eigenen Haus ermittelt hat, soll der öffentlich-rechtliche Sender die restliche ARD über das (mittlerweile abgeschaffte) Bonussystem für rbb-Führungskräfte informiert haben. Das gehe aus einem internen Schreiben hervor. Der ARD-Vorsitzende und WDR-Intendant Tom Buhrow hatte bisher stets besritten, von Boni gewusst zu haben, die WDR-Pressestelle bestreitet auch weiterhin, dass es in der Kommunikation mit dem rbb um “Boni” gegangen sei.

2. “Washington Post”: Mathias Döpfner soll zum Gebet für Trump-Sieg aufgerufen haben.
(turi2.de, Daniel Sallhoff)
Der Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner soll einem Bericht der “Washington Post” zufolge vor der US-Wahl 2020 in einer E-Mail zum Gebet für einen Sieg von Donald Trump aufgerufen haben. Döpfner habe die Existenz der Mail zunächst abgestritten und wolle sie nach Vorlage eines Ausdrucks als ironisch verstanden wissen. Eine Argumentation, die einem bekannt vorkommt: Seine geleakte Mitteilung an den Autor Benjamin von Stuckrad-Barre über Deutschland als “neuen DDR Obrigkeitsstaat” wollte Döpfner später ebenfalls ironisch gemeint haben.

3. Serdar Somuncu kündigt “künstlerischen Suizid” an (und hat damit vielleicht schon begonnen)
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Der Kabarettist und Podcaster Serdar Somuncu moderiert seit sechs Jahren am Sonntagnachmittag auf Radio Eins die “Blaue Stunde”. Die Sendung am vergangenen Sonntag muss besonders bemerkenswert gewesen sein. Somuncu habe die Hörer und Hörerinnen über zwei Stunden mit einem “wüsten, nicht enden wollenden Gedankengeröll zugeschüttet”, so Medienkritiker Stefan Niggemeier: “Es ist ein wilder Ritt durch Somuncus kunstvoll unsortierte Gedanken, ein verwirrter und verwirrender Monolog. Einige Versatzstücke könnten aus einem handelsüblichen Kabarett-Soloprogramm stammen, weitere aus einem religiösen Selbstfindungsprogramm, andere von einer Rede auf einer Querdenker-Demo, noch andere aus einer nachts nach zweieinhalb Flaschen Rotwein entwickelten, überaus selbstbezüglichen Theorie über das Wesen der Egozentrik.”

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4. So berichten Sie angemessen über Wetterextreme
(journalist.de, Leonie Sontheimer)
Beim “journalist” gibt die freie Klimajournalistin Leonie Sontheimer Medienschaffenden Tipps für eine bessere Berichterstattung über Wetterextreme. Es gehe darum, den Zusammenhang zwischen Extremwetter und Klima herzustellen, angemessen zu bebildern, nicht nachzulassen und “einen Schritt weiter zu denken”.

5. Propaganda mit gefälschten SZ-Videos
(sueddeutsche.de, Jannis Brühl & Benedikt Heubl & Simon Hurtz)
Unbekannte haben die Website der “Süddeutschen Zeitung” nachgebaut, um von dort aus pro-russische Propaganda auszuspielen: “Die Urheber versuchen augenscheinlich jene Menschen zu erreichen, die bekannten Medien vertrauen und obskure Kanäle eher meiden, beispielsweise den in Russland entwickelten Messenger Telegram, auf dem sich nationalistische Gruppen tummeln.” Dass die Fakes viele Menschen erreicht haben, sei jedoch unwahrscheinlich.

6. Transfeindliche Hetzseite vom Netz genommen
(spiegel.de)
Über viele Jahre ging von der Troll-Plattform “Kiwi Farms” Hass, Hetze und Stalking gegen trans Personen, Frauen und queere Menschen aus. Nun habe ein wichtiger technischer Dienstleister der Plattform den Stecker gezogen. Damit sei es für die Hintermänner schwierig, die Hetzseite weiterzubetreiben.

Orchester-Desaster, Klage gegen “Bild”, Keine Cancel Culture

1. Zahlen am Ende die Steuerzahler?
(tagesschau.de, Marcus Engert & Sandro Schroeder)
Seit den 90er-Jahren war das Deutsche Symphonie-Orchester in einem Flachbau des rbb untergebracht, doch als es mit dem neuen Digitalen Medienhaus losgehen sollte, musste es in ein Ausweichquartier umziehen. Man siedelte das Orchester in das stillgelegte ICC Berlin, was sich nun als äußerst kostspieliges Unterfangen erweist. Von erheblichen Umbaupreisen ist die Rede und monatlichen Nebenkosten in Höhe von 60.000 Euro. Die Krux: Das für 2026 versprochene neue Zuhause im Digitalen Medienhaus werde sich vorerst nicht realisieren, aber in den alten Flachbau könne man auch nicht zurück – der sei bereits entkernt. Ein weiteres Kapitel in der Affäre um Ex-rbb-Intendantin Patricia Schlesinger und den ehemaligen rbb-Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf.

2. Klage gegen “Bild” wegen sexueller Belästigung
(zeit.de, Holger Stark)
Julian Reichelt, ehemaliger “Bild”-Chefredakteur, musste nach Vorwürfen des Machtmissbrauchs seinen Posten räumen. Nun droht dem Springer-Verlag ein teurer Rechtsstreit in den USA. Eine ehemalige Mitarbeiterin der “Bild”-Redaktion, die zeitweilig eine Affäre mit Reichelt gehabt hatte und von diesem zunächst protegiert und dann fallen gelassen worden sei, habe an einem kalifornischen Gericht Klage eingereicht. Holger Stark erklärt, warum das Verfahren für Springer heikel werden könnte.

3. Wie die “Bild” Cancel-Culture-Debatten herbeifantasiert
(tagesspiegel.de, Sebastian Leber)
Die Band Die Ärzte spielt ihren Song “Elke” nicht mehr bei Konzerten, und das schon seit vielen Jahren. Das Lied sei offensichtlich frauen- und dickenfeindlich, kommentierte Sänger Farin Urlaub unlängst bei einem Auftritt in einer Ansage zwischen zwei Liedern. “Bild” nutzte dies, um in irreführender Weise Aufregung zu produzieren, kommentiert Sebastian Leber: “Tragisch ist, dass die konstruierte Geschichte der ‘Bild’ bei anderen Medien Anklang findet und weitergetragen wird, ja teilweise gar – ob aus Unwissenheit oder bewusster Lesertäuschung – noch zugespitzt wird.”

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4. Radikale Rechtsmittel
(taz.de, Peter Nowak)
“2018 starb in Fulda ein afghanischer Flüchtling – durch Polizeischüsse. Der juristische Streit um einen polizeikritischen Artikel geht nun weiter.” Peter Nowak berichtet über den Fortgang eines irritierenden Verfahrens, bei dem die Staatsanwaltschaft selbst einen Freispruch für die Angeklagten beantragt habe und nun Rechtsmittel gegen den ergangenen Freispruch einlege.

5. Gericht spricht schwedische Dokumentarfilmer schuldig
(spiegel.de)
Ein schwedisches Gericht hat zwei Dokumentarfilmer schuldig gesprochen, die einen Film über die gesunkene Fähre “Estonia” gedreht haben. Ihnen wird vorgeworfen, mit dem filmischen Tauchgang den Grabfrieden gestört zu haben. Weil viele der Toten nicht geborgen werden konnten, stehe das Wrack als Ruhestätte unter Schutz und dürfe nicht aufgesucht werden. Beide Männer sollen planen, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.

6. “Bild” zur Beichte, bitte!
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Die “Bild”-Redaktion stört sich an den Worten des Bundesjustizministers Marco Buschmann zur Verabschiedung des sogenannten Entlastungspakets. Dieser hatte einen Tweet mit “Es ist vollbracht.” eingeleitet. “Bild” erklärte Buschmann daraufhin zum “Verlierer” des Tages. Und Ralf Schuler, Leiter des “Bild”-Parlamentsbüros, schrieb bei Twitter: “Ausgerechnet die letzten Worte Jesu am Kreuz (Joh 19,30) für ein aus der Not geborenes Entlastungspaket zu zitieren, ist entweder Größenwahn, fröhliche Ahnungslosigkeit oder erschütternde Entchristianisierung”. Boris Rosenkranz hat sich daraufhin angeschaut, wann exakt die gleiche Formulierung bei “Bild” verwendet wurde. Und der “6-vor-9”-Kurator kann an dieser Stelle nur sagen: Sein Werk, es ist vollbracht.

Don’t Truss “Bild”

Liz Truss, bisher Außenministerin Großbritanniens, wird neue Parteichefin der Tories und damit auch britische Premierministerin. Sie setzte sich bei einer parteiinternen Abstimmung gegen ihren Konkurrenten, den früheren Finanzminister Rishi Sunak, durch. Damit folgt Truss auf Boris Johnson, der Anfang Juli seinen Rücktritt als Tory-Chef bekannt gab und gleichzeitig ankündigte, auch als Premier zurücktreten zu wollen, sobald es eine neue Parteispitze gibt. Zuvor hatten Dutzende Regierungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ihr Amt aufgegeben, auch und vor allem aus Protest gegen Johnson.

In “Bild” und bei Bild.de stellt heute Alexander von Schönburg Truss der Leserschaft vor:

Ausriss Bild-Zeitung - Boris-Nachfogerin Liz Truss - Queen muss sie zur Premierminsiterin machen

Der “Bild”-Autor hat wirklich Überraschendes herausgefunden:

Truss war eine der Tory-Rebellen, die Boris Johnson (58) im Juli gestürzt haben.

Damit weiß Alexander von Schönburg mehr über Liz Truss’ Rolle beim Sturz Boris Johnsons als Liz Truss selbst. Die sprach eine Woche nach Johnsons Rücktrittsrede von ihrer großen Loyalität gegenüber ihrem Premier:

Speaking on her relationship with Boris Johnson, Ms Truss said she was “loyal person” and remains “loyal” to him despite a series of scandals triggering mass resignation of senior ministers and parliamentary private secretaries.

“I am a loyal person. I am loyal to Boris Johnson. I supported our Prime Minister’s aspirations and I want to deliver the promise of the 2019 manifesto.”

Diese Loyalität habe sie davon abgehalten, ihr Amt als Außenministerin niederzulegen. Dass Liz Truss dieses Amt bis zuletzt unter Noch-Premier Johnson weiterführen konnte, ist vielleicht auch ein Hinweis darauf, dass sie nicht zu diesen “Tory-Rebellen” gehörte. Genauso ihr Vorschlag, einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss aufzulösen, der sich mit möglichen Lügen Johnsons gegenünber Abgeordneten beschäftigt. Und auch sonst schreiben alle nur von Liz Truss’ Treue gegenüber Boris Johnson. Alle, außer Alexander von Schönburg und “Bild”.

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Nadelattacken bei ProSieben?, Familiärer NDR-HH, Windkraft

1. Berliner Club-Gäste kritisieren ProSieben für “Needle Spiking”-Experiment
(rbb24.de)
In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Berichte von Klubbesuchern oder Festivalbesucherinnen, sie seien mit einer Nadel gestochen worden (“needle spiking”) und hätten danach Symptome erlebt, die einer Vergiftung mit K.-o.-Tropfen ähneln. Nun soll ProSieben derlei Nadelattacken in einem Klub simuliert haben, jedoch ohne die Betroffenen darüber zu informieren. Eine Klubbesucherin will einen Piks gespürt haben, der Sender spricht von Berührungen mit einem Textmarker. So oder so bleiben Fragen zur ethischen Statthaftigkeit des Experiments.
Anmerkung des “6-vor-9”-Kurators: Der US-amerikanische Medizinsoziologe Robert Bartholomew hält das Phänomen “needle spiking” für ein modernes Märchen: “Warum sollte ein Täter so etwas Riskantes wagen, wenn es einfacher wäre, dem Opfer K.-o.-Tropfen in den Drink zu schütten?” (nzz.ch, Florian Schoop)

2. Profitierte die Familie von Funkhaus-Direktorin Rossbach vom NDR?
(businessinsider.de, Philip Kaleta)
Nach Informationen von “Business Insider” sollen auch die Töchter der NDR-Hamburg-Direktorin Sabine Rossbach vom öffentlich-rechtlichen Sender profitiert haben. Die ältere Tochter habe jahrelang PR-Kunden in NDR-Programmen platzieren können, die jüngere eine begehrte Festanstellung im Sender bekommen. Und auch der Ehemann der Funkhauschefin sei vom NDR mit einem üppigen Beratervertrag versehen worden.

3. Über den unverantwortlichen Versuch von Tagesschau und MDR, Windkraft als Klimakiller zu framen
(graslutscher.de, Jan Hegenberg)
In einem Beitrag auf Tagesschau.de ist von “Klimakillern in Windkraftanlagen” die Rede. Gemeint ist damit die Verwendung eines technisch notwendigen Gases. Jan Hegenberg erklärt, warum er dessen Eisatz für eher unproblematisch, den Tagesschau.de-Beitrag aber für problematisch hält: “Sorry, liebe ARD, aber für diesen billigen Gotcha-Journalismus haben wir echt keine Zeit mehr. Ja, Windkraft ist nicht komplett klimaneutral. Surprise: Photovoltaik, vegane Burger und Fahrräder auch nicht.”

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4. “Katastrophen erhöhen das Interesse an Information”
(journalist.de, Jan Freitag)
Steffen Klusmanns Start an der Spitze der “Spiegel”-Redaktion fiel in die Zeit der größten Krise des Hauses, dem Skandal um Fälscher Claas Relotius. Nun leitet Klusmann bereits seit vier Jahren den “Speigel” und hat dessen Transformation mitgestaltet. Der “journalist” hat mit ihm gesprochen, dabei geht es auch um vom “Spiegel” beackerte Boulevardthemen: “Die Trennungsgeschichte von Johnny Depp und Amber Heard hat viele interessiert. Solch ein Thema können wir nicht Bild und Bunte überlassen. Zumal es gesellschaftliche Relevanz hat, und damit passt es auch zum Spiegel.”

5. Querdenker-Anwälte wollen Volksverpetzer mundtot machen
(volksverpetzer.de, Thomas Laschyk)
Die Seite “Volksverpetzer” berichtet immer wieder über die “Querdenker”-Szene und werde von dieser mit allerlei absurden, aber kostspieligen und zeitraubenden “Quatsch-Klagen” überzogen: “Man will uns einschüchtern, Zeit stehlen und massiv Kosten verursachen. Da man mit Argumenten offensichtlich nicht gegen unsere vielen Faktenchecks ankommt, versucht man uns jetzt mit juristischen Mitteln und so genannten SLAPP Klagen mundtot zu machen.”

6. Video der weinenden russischen Touristin entstand vor Krim-Explosionen
(dpa-factchecking.com)
Die Nachrichtenagentur dpa hat ein Video überprüft, das weite Verbreitung fand und in dem sich eine weinende Frau über das Ende ihres Krim-Aufenthalts beklagt – angeblich als Folge von Explosionen auf einer russischen Luftwaffenbasis. Das Fazit der Faktenchecker: “Die Szene mit der weinenden Touristin entstand vor den Explosionen auf der Krim am 9. August. Der Schluss, sie habe ihren Urlaub deswegen abgebrochen, ist also falsch.”

KW 35/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Politische Nähe? Vorwürfe gegen den NDR
(ndr.de, Kathrin Drehkopf, Video: 29:07 Minuten)
In einer Sondersendung beschäftigt sich das NDR-Medienmagazin “Zapp” mit Vorwürfen gegen das eigene Haus, genauer: gegen die journalistische Führung im NDR-Landesfunkhaus Kiel. Gibt es zu viel Nähe von Politik und Redaktionsleitung? Und wie bewerten die Zuschauerinnen und Zuschauer die Vorwürfe gegen den NDR? Außerdem im Interview: NDR-Intendant Joachim Knuth, Gábor Halász, Mitglied des NDR-Redaktionsausschusses, und Volker Thormählen, Direktor des NDR-Landesfunkhauses Schleswig-Holstein.

2. Wieso konnte der Redaktionsausschuss das Debakel beim NDR in Kiel nicht verhindern?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 18:48 Minuten)
Bereits im vergangenen September beschäftigte sich beim NDR der Redaktionsausschuss mit den Vorwürfen politischer Einflussnahme von Senderverantwortlichen auf die Berichterstattung (hier der inzwischen geleakte Abschlussbericht (PDF)). Was ist das für ein Gremium, dessen Arbeit plötzlich für so viel öffentliche Aufmerksamkeit sorgt, obwohl es eigentlich nur intern tätig wird? Darüber hat Holger Klein im “Übermedien”-Podcast mit Gábor Halász, der dem Ausschuss angehört, gesprochen.

3. Kompetenz, Kritik, Korrektur
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 34:36 Minuten)
Nadia Zaboura und Nils Minkmar nehmen einen aktuellen Fall zum Anlass und fragen sich: “Wie gewährleisten Medien, dass sie korrekt über das Geschehen in anderen Ländern berichten? Wie sollten sie damit umgehen, wenn das nicht gelingt und sie Kritik auf sich ziehen? Wie sind Redaktionen ausgestattet, wenn es um die Kommunikation mit Zuschauern, Zuhörerinnen, Lesern und Userinnen auf Social Media geht?”

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4. Depression und Burnout – Unser Job ist nicht gesund!
(druckausgleich.podigee.io, Annkathrin Weis & Luca Schmitt-Walz, Audio: 52:28 Minuten)
Im “Druckausgleich”-Podcast sprechen Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz über die psychische Belastung im Mediengeschäft: “Laut den Krankenkassen sind psychische Erkrankungen bei Journos auf Platz 1 der Gründe für Fehlzeiten. In allen anderen Branchen ist das nicht so. In der Medienbranche ist man offenbar besonders anfällig für Depressionen und Co. – aber woran liegt das und wissen unsere Chefs darüber überhaupt bescheid? Was wird getan, um Kolleg:innen und im Zweifel uns zu helfen?”

5. Tödliche Recherchen – Der Mord an Ján Kuciak
(arte.tv, Matt Sarnecki, Video: 1:30:10 Stunden)
Bei Arte gibt es eine anderthalbstündige Dokumentation über den Mord an dem slowakischen Journalisten Ján Kuciak. Dieser hatte zu Fällen von Steuerbetrug in der slowakischen Geschäftswelt recherchiert. Ein berüchtigter Geschäftsmann soll daraufhin den Mord in Auftrag gegeben haben. Der Film beschreibt, “wie Korruption funktioniert, und er legt Zeugnis ab für die Macht und die Bedeutung des Journalismus für den Schutz eines demokratischen Systems.”

6. Alle Rollos runter – Wenn Nachrichten uns überfordern
(ardaudiothek.de, Stephan Beuting, Audio: 43:55 Minuten)
Viele Menschen empfinden Nachrichten als Belastung und blenden sie aus oder vermeiden sie. Im Medienpodcast des Deutschlandfunks (Dlf) geht es um diese – auch “news avoidance” genannte – Nachrichtenvermeidung. Es diskutieren der Medienwissenschaftler Stephan Weichert, eine Dlf-Hörerin, die ehemalige Journalistin Andrea Bleicher und Stephan Beuting aus der Dlf-Medienredaktion.

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