Und wir holen den Pokal

In der vergangenen Nacht deutscher Zeit gewannen die Boston Bruins im entscheidenden siebten Spiel der Playoff-Finals nach einem 4:0-Sieg gegen die Vancouver Canucks den Stanley Cup, die legendäre Trophäe der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL.

Da jeder Spieler der Siegermannschaft den Pokal anschließend für einen Tag mit nach hause nehmen darf und Dennis Seidenberg als zweiter deutscher Spieler den Stanley Cup gewonnen hat, freut sich sueddeutsche.de:

Eishockey: Boston gewinnt NHL-Finale. Seidenberg holt Stanley-Cup nach Deutschland

Schon im Vorspann des Artikels heißt es:

Dank Bruins-Spieler Dennis Seidenberg gastiert damit im Sommer der Stanley Cup in Schwenningen – und kommt zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder nach Deutschland.

Der Text selbst schließt dann mit den Worten:

Uwe Krupp hatte 1996 mit der Colorado Avalanche als erster Deutscher die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt gewonnen und den Stanley Cup anschließend für einen Tag nach Deutschland gebracht.

Diese Behauptung ist offensichtlich falsch.

In einem Interview mit dem Internetmagazin Hockeyweb antwortete Uwe Krupp vor zwei Wochen auf die Frage, was er denn mit dem Pokal, den er 1996 und 2002 gewonnen hatte, gemacht hätte:

1996 hatten wir eine Party bei mir zu Hause in Colorado, so dass Freunde und Familie den Pokal bewundern konnten. Das zweite Mal wohnte ich bereits in Montana. Da der Cup noch nie dort war, habe ich ihn in Seeley Lake ausstellen lassen. Er wurde in der Stadt präsentiert, unter anderem in der Turnhalle. Doch im Nachhinein tut es mir leid, den Cup nie nach Deutschland mitgenommen zu haben. Aber das können ja jetzt Christian [Ehrhoff, Vancouver Canucks] oder Dennis nachholen.

Sollte Dennis Seidenberg den Stanley Cup also tatsächlich in seine Schwarzwälder Heimat bringen, wäre der Pokal damit zum ersten Mal auf deutschem Boden.

Mit Dank an Michael W.

Nachtrag, 15.50 Uhr: Den Fehler hat sueddeutsche.de offenbar von der Deutschen Presse Agentur (dpa) übernommen, die heute in mehreren Meldungen schreibt:

Uwe Krupp hatte 1996 mit der Colorado Avalanche als erster Deutscher die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt gewonnen und den Stanley Cup anschließend für einen Tag nach Deutschland gebracht.

Der Satz steht daher unter anderem auch bei faz.net, sportschau.de, “Focus Online” und Eurosport.

Mit Dank an Benjamin M.

2. Nachtrag, 19.45 Uhr: dpa hat eine Berichtigung ihres Artikels verschickt und mit einem Hinweis versehen:

Der zweite Satz und der vierte Absatz wurden neu formuliert. Damit wird klargestellt, dass Krupp zwar 1996 die Trophäe gewonnen, den Pokal aber nicht rpt nicht mit nach Deutschland gebracht hat.

sueddeutsche.de bleibt bisher bei ihrer Darstellung.

Real Madrid, Gottschalk, Prinz Charles

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. Ein Cyber-Märchen
(spox.com, Fatih Demireli)
Die medientaugliche Erfolgsgeschichte des 17-jährigen Fußballspielers Serdar Mete Coban, der schon für Galatasaray Istanbul, Inter Mailand und West Ham United gespielt hat und nun nach Real Madrid wechseln soll, hat einen Haken: Es gibt ihn nicht.

2. Warum Gottschalks letzte Sendung nicht die letzte ist
(dwdl.de, Alexander Krei)
Moderiert Thomas Gottschalk am kommenden Samstag zum letzten Mal “Wetten dass…?”, wie Bild.de und andere schreiben? Das ZDF versucht seit Monaten vergeblich, diesen Irrtum aus der Welt zu schaffen.

3. Wer ist diese Frau?
(klatschkritik.de, Antje Tiefenthal)
Ein Gruppenfoto von schönen, jungen, reichen Frauen auf der Kunst-Biennale in Venedig fasziniert “Bild”, “Bunte” und “Gala” — aber wen es eigentlich zeigt, wissen sie nicht.

4. Corrections and clarifications
(guardian.co.uk)
Eine Richtigstellung aus dem britischen Königshaus: “The Prince of Wales does not employ and has never employed an aide to squeeze his toothpaste for him. This is a myth without any basis in factual accuracy.”

5. Uebermorgen.TV: Content-Farmen
(elektrischer-reporter.de, Video)
Mario Sixtus zeigt in einer düsteren Vision, wie industriell produzierte Texte in Zukunft das Internet überwältigen könnten.

6. Wulst
(damaschke.de, Giesbert Damaschke)
Stammt das Zitat “Kunst kommt von Können, nicht von Wollen, sonst hieße es Wullst” wirklich von Karl Kraus (oder Friedrich Nietzsche, Karl Valentin, Joseph Goebbels)?

Mediapart, Tumblr, Facebook

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Keine Fesseln mehr”
(sueddeutsche.de, Stefan Ulrich)
Der Erfolg der werbefreien französischen Internet-Zeitung Mediapart zeigt, dass Paid Content rentabel sein kann — wenn Qualität angeboten wird.

2. Dilemma schema.org
(datenjournalist.de, Lorenz Matzat)
Lorenz Matzat erklärt, was der neue semantische Web-Standard der Suchmaschinen für Onlinejournalismus bedeutet: “Zeitungssterben ist mittlerweile ein alter Hut. Was aber auf uns zukommt ist Webseitensterben.”

3. Tumblr: Erfolgreich mit Bloggen per Knopfdruck
(blog.zdf.de/hyperland, Marcel Weiß)
Marcel Weiß zeigt, was hinter dem rasanten Aufstieg des Blogservice Tumblr steckt. Martin Weigert von netzwertig.com vermisst allerdings noch ein ernstzunehmendes Geschäftsmodell.

4. Verloren im schwarzen Sommerloch
(rockbär.de, Sebastian Pertsch)
Sebastian Pertsch bezweifelt Medienberichte, laut denen die Nutzerzahlen von Facebook in den USA gesunken sind (“In den USA haben vor ungefähr zwei Wochen die Schulferien begonnen.”) und wittert dahinter wirtschaftliche Interessen.

5. Das Gesicht der Macht bleibt weiß
(philibuster.de, Nadia Shehadeh)
Warum sind alle auf die lesbische Bloggerin aus Syrien hereingefallen? “Der Hoax Amina Arraf war ein gefundenes Fressen für die Medien, da das Mädchen-Gespenst symbolisch für alles Spalier stand, was der “weiße Westen” immer wieder allzu gern den Gesellschaften und der Kultur des Nahen Ostens negativ ankreidet.”

6. Versuchter sexueller Missbrauch eines Kindes – ganz ohne Kind
(heise.de/tp, Bettina Hammer)
Bettina Hammer hinterfragt die Verurteilung (BILDblog berichtete) eines Mannes, der in der Sendung “Tatort Internet” mithilfe eines 46-jährigen Lockvogels “überführt” wurde.

Nach Zitat vervierfacht

Die “Süddeutsche Zeitung” berichtet heute, dass die Zahl der Selbständigen, die neben ihren Einkünften Hartz IV beziehen, in den letzten Jahren derartig angestiegen ist, dass es in der Bundesagentur für Arbeit bereits erste Stimmen gibt, die eine zeitliche Begrenzung der Bezugsdauer fordern.

So drastisch wie bei “Spiegel Online” ist die Zahl dieser Selbständigen dann aber doch nicht gewachsen:

Laut “Süddeutscher Zeitung” ist gerade bei Selbständigen die Zahl der Aufstocker stark gestiegen.

Zwischen 2007 und 2010 habe sie im Jahresdurchschnitt um mehr als 50.000 Personen zugenommen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Statistiken der Bundesagentur. Im Februar 2011 habe die BA knapp 118.000 selbständige Aufstocker gezählt.

Wären zwischen 2007 und 2010 tatsächlich jährlich im Schnitt 50.000 Personen dazugekommen, dann müssten es heute ja schon mindestens 200.000 (4 x 50.000) und damit weit mehr als die genannten 118.000 sein.

Tatsächlich ist die Zahl in den vier Jahren nur um insgesamt 50.000 gestiegen, was auch aus der Originalaussage der “Süddeutschen Zeitung” hervorgeht:

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist die Zahl der Selbständigen, die ihre Einkünfte mit Hartz IV aufstocken, von 2007 bis 2010 um mehr als 50.000 auf im Jahresdurchschnitt 125.000 Hilfebedürftige gestiegen. Im Februar 2011 zählte die BA knapp 118.000 selbständige Aufstocker.

Die Zahl ist also um 50.000 auf 125.000 (im Jahresdurchschnitt) gestiegen — aber das kann schon einmal untergehen, wenn sich ein Medium nach dem Prinzip “Stille Post” auf ein anderes beruft, ohne selbst die Statistiken zu überprüfen.

Mit Dank an Achim S.

Nachtrag, 15. Juni: “Spiegel Online” hat den Satz korrigiert und schreibt dazu:

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, bei Selbständigen habe die Zahl der Aufstocker zwischen 2007 und 2010 im Jahresdurchschnitt um mehr als 50.000 Personen zugenommen. Doch nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit und der “SZ” bezieht sich dieser Anstieg auf den gesamten Zeitraum. Demnach erhielten im Jahr 2010 durchschnittlich 125.000 Selbständige zusätzliche Leistungen. 2007 waren es rund 50.000 weniger. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Mit anderer Leute Abrechnung Kasse machen

Am Donnerstag erschien in der Wochenzeitung “Die Zeit” ein großes Interview mit Jörg Kachelmann (BILDblog berichtete).

“Bild” zitierte am Freitag längere Passagen aus diesem Interview, wobei sich die Zeitung alle Mühe gibt, auf der Titelseite den Eindruck zu erwecken, selbst mit Kachelmann gesprochen zu haben:

1. Interview nach Freispruch: Kachelmann rechnet brutal ab! Mit seiner Ex-Geliebten - Mit der Justiz - Mit der Polizei - Mit der Presse

Besonders dreist war die Formulierung auf Bild.de:

Die ganze Abrechnung lesen Sie heute in BILD – die bekommen Sie entweder gedruckt am Kiosk oder bei iKIOSK zum Download.

Nein. Die “ganze Abrechnung” lesen Sie in der “Zeit” — und seit gestern bei “Zeit Online”.

Wie uns “Die Zeit” auf Anfrage sagte, ist sie “erfolgreich” juristisch gegen Bild.de vorgegangen. Demnach hat Bild.de eine Unterlassungserklärung abgegeben, auch der Satz “Die ganze Abrechnung lesen Sie heute in BILD” steht inzwischen nicht mehr online. Aber heute könnten Sie’s in “Bild” ja eh nicht mehr lesen.

Mit Dank auch an Petra O.

Unter uns Pastorentöchtern

Am 23. September, so viel ist offenbar jetzt schon klar, wird sich im Erfurter Augustinerkloster ein “historisch bedeutsames Treffen” ereignen: Papst Benedikt XVI. wird sich mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) treffen. Dieser Termin wird nun “um eine weitere Facette bereichert”, wie die “Thüringer Allgemeine” berichtet: Auch die Kanzlerin wird an dem ökumenischen Wortgottesdienst teilnehmen.

Der Gottesdienst am 23. September soll die Gespräche würdevoll abrunden. Damit wohnen diesem Ereignis ganz im Sinne der Ökumene mit Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) eine protestantische und mit Angela Merkel eine katholische Pfarrerstochter aus Ostdeutschland bei.

Sagen wir mal so: Wenn Frau Merkel tatsächlich eine katholische Pfarrerstochter wäre, wäre dieser Umstand vermutlich um einiges bekannter. Tatsächlich ist Merkels Vater Horst Kasner evangelischer Theologe.

Nachtrag, 15.49 Uhr: Die “Thüringer Allgemeine” hat ihren Fehler online korrigiert und weist auch darauf hin:

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes war von einer “katholischen Pfarrerstochter Angela Merkel ” die Rede. Richtig ist jedoch, dass Angela Merkels Vater evangelischer Pfarrer war. Wir bedauern den Fehler und haben ihn korrigiert.

Amina Arraf, Paula Brooks, kino.to

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. Der weiße Mann und die Mär
(taz.de, Natalie Tenberg)
Amina Arraf, lesbische Bloggerin aus Syrien, die über die dortige Revolution berichtete, ist in Wahrheit ein amerikanischer Mann. Oder, wie Natalie Tenberg schreibt, ein “pfuschender Wichtigtuer, der die Sympathien der Welt ausnutzte”, etwa indem er das Foto einer unbeteiligten Frau von Facebook klaute (dazu auch: Der “Guardian” entschuldigt sich für die Verwendung des Fotos und kündigt an, zukünftig bei Internetquellen dem Leser den “Grad der Verifizierung” mitteilen zu wollen).

2. ‘Paula Brooks,’ editor of ‘Lez Get Real,’ also a man
(washingtonpost.com, Elizabeth Flock & Melissa Bell, Englisch)
Auch die lesbische Bloggerin, auf deren Website die angebliche Amina Arraf zunächst ihre Texte veröffentlicht hatte, ist in Wirklichkeit ein Mann.

3. Ehec: Alarm im Jenseits
(politplatschquatsch.com, PPQ)
“650 Quellen melden laut dpa: Viele Ehec-Tote werden nie mehr ganz gesund”

4. Wozu Städte-Ratings?
(matthiasdaum.ch, Matthias Daum)
Ein Plädoyer wider die Städte-Rankings von Wirtschafts- und Style-Magazinen.

5. Audacity of Streaming
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
kino.to ist Geschichte. Und nun? Wird die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen die Nutzer belangen — und falls ja: in welcher Höhe wären ihre Forderungen gerechtfertigt? Und lassen sich legale von illegalen Streaming-Diensten unterscheiden?

6. Die Sprüche von Prinz Philip (90) und die unterschiedlichen Übersetzungen in den deutsch(sprachig)en Medien
(mediensalat.info, Ralf Marder)
Die Sprüche von Prinz Philip sind legendär. Aber was genau hat er eigentlich gesagt?

Gemischtes Doppel

Wegen des heutigen Feiertags ist das Wochenende für die meisten Arbeitnehmer drei statt zwei Tage lang.

Man könnte auch sagen: Das Wochenende ist 50% länger.

Oder wie Bild.de schreiben würde: Das Wochenende hat sich verdoppelt.

USA verdoppeln Rüstungsexporte: Die USA steigern ihre Rüstungsexporte in diesem Jahr voraussichtlich um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

B.Z.  

Falsches Topmodel gewählt

Falls Sie zu den 78 Millionen Deutschen gehören, die das Finale der ProSieben-Sendung “Germany’s Next Topmodel” gestern nicht verfolgt haben: Gewonnen hat die 20-jährige Jana aus Haltern am See.

Das kam für viele überraschend, aber kaum jemand hatte sich – trotz abschreckender Beispiele in der jüngsten Vergangenheit – so weit aus dem Fenster gelehnt wie die “B.Z.”, die gestern auf ihrer Titelseite schrieb:

Topmodel-Finale: Darum wird es Amelie

Die Berliner Boulevardzeitung nannte “5 Indizien, warum die 16-Jährige Amelie am Donnerstag Germany’s next Topmodel gewinnen wird”. Denn:

Die Spatzen pfeifen bereits von den Dächern, dass das Küken gewinnt.

Doch offensichtlich hatten die Spatzen entweder undeutlich gepfiffen, sich geirrt — oder die Topmodel-Jury um Heidi Klum wollte sich partout nicht an die Wünsche der “B.Z.” halten:

Nach den eher exotischen Sara Nuru und Alisar Ailabouni soll wieder eine Blondine gewinnen. Und Amelies (1,75 Meter) blonde Konkurrentin Jana ist mit 1,73 Metern zu klein für ein Model.

Favoritin Amelie flog im Finale übrigens als Erste raus.

Mit Dank an Marco S.

Bild  

Des Wahnsinns fette Beute

Es geht um Macht, Ehre und um schlimme Sex-Vorwürfe. Bei den Rechtswissenschaftlern der Bremer Uni ist heftiger Prof-Zoff ausgebrochen.

Das klingt doch schon mal nach den richtigen Zutaten für eine zünftige “Bild”-Geschichte. Und so berichtete das Blatt am Dienstag in Bremen groß über den “Irren Prof-Zoff an der Bremer Uni”.

Der Professor, der “schlimme Sex-Vorwürfe” gegen seine Kollegen erhob, saß da bereits seit zwei Wochen in der geschlossenen Psychiatrie des Zentralkrankenhauses Bremen-Ost.

Dort besuchte “Bild” ihn dann für die Mittwochsausgabe. Oder genauer: Die Zeitung tat so, als hätte sie ihn dort besucht. Der Klinikbetreiber erklärt dagegen, “definitiv” keine “Bild”-Reporter zu dem Patienten gelassen zu haben.

“Bild” zeigt den Mann in seinem Krankenzimmer, nennt ihn mit vollem Namen und und lässt ihn über eine “schier unglaubliche Mobbing-Kampagne” sprechen, die der offensichtlich schwer kranke Jurist gegen sich wittert. Dadurch, dass “Bild” den Professor ernst nimmt und ihm eine öffentliche Bühne bietet, die er sucht, vor der er selbst aber mutmaßlich geschützt werden sollte, sinken die Chancen, dass der Mann nach einer möglichen Genesung wieder in seinen Arbeitsalltag zurückkehren könnte. Kurzum: Für die geile Story nutzt “Bild” einen psychisch Kranken aus und geht das Risiko ein, dessen Ruf vollends zu zerstören.

Die “taz” berichtet heute in ihrer Nord-Ausgabe ausführlich über die Berichterstattung der “Bild”-Zeitung, die den kranken Professor zusätzlich “demontiert”:

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