Es ist eine große Überraschung, die die “Hamburger Morgenpost” da in ihrer Online-Ausgabe verkündet:
Eine Überraschung wohl vor allem für Tom Dyckhoff und den “Guardian”, denn die Liste, die mopo.de dankenswerterweise direkt verlinkt hat, ist eben genau kein Ranking mit Ordnungszahlen, sondern lediglich eine (recht subjektive) Liste der “fünf besten Orte, an denen man auf der Welt leben kann”. St. Pauli ist einer dieser fünf Orte, aber dass er an zweiter Stelle steht, bedeutet nicht zwangsläufig, dass es dort lebenswerter ist als an der Nordküste von Maui, die danach gelobt wird.
Nachtrag, 26. Januar: mopo.de hat den Artikel überarbeitet: Die Überschrift lautet nun “St. Pauli ist so geil wie Hawaii” und der Text wurde auch an die Realität angepasst.
Vor zwei Wochen hat “Bild” ihren Lesern ein Buch ans Herz gelegt:
In vier Folgen zitiert “Bild” die Abiturientin und Jung-Autorin Viviane Cismak damit, dass es kein Schweinefleisch in der Schul-Cafeteria gegeben habe, dass man auf dem Schulhof als “Schlampe” beschimpft wurde, wenn man als 18-Jährige einen Freund hatte, dass die Qualität des Unterrichts an ihrem Gymnasium “noch einmal erheblich” nachließ, wenn die muslimischen Mitschüler im Fastenmonat Ramadan ausgehungert in der Schule saßen und dass Hartz-IV-Empfänger bei Studienfahrten ins Ausland Zuschüsse erhielten.
Wie ist das, wenn mehr als 80 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund haben? Abiturientin Viviane Cismak (20) beschreibt in “Schulfrust” den Alltag an einem Kreuzberger Gymnasium. BILD druckt Auszüge.
“Auszüge” trifft es ganz gut: Drei Viertel Stimmungsmache gegen Menschen mit Migrationshintergrund, ein Viertel gegen Hartz-IV-Empfänger — die perfekte Mischung für “Bild”. Die erhofften Reaktionen der Leser ließen auch nicht lange auf sich warten, wie “Bild” schon am Tag nach der Veröffentlichung des ersten Teils dokumentierte:
Doch wer gleich loszog, um sich “Schulfrust” zu kaufen und auf eine junge Thiletta Sarrazin gehofft hatte, dürfte von der Lektüre ziemlich enttäuscht worden sein: Von den zehn Kapiteln des Buches handelt gerade eines davon, dass “Sexismus und Chauvinismus [in der Schule] toleriert und mit kulturrelativistischen Theorien erklärt” werde, ein weiteres davon, dass “Kinder von Geringverdienern schlechte Chancen auf eine gute Ausbildung haben”.
Insgesamt geht es in dem Buch eher darum, dass Cismak aus eigenen schlechten Erfahrungen eine Kritik an Lehrern und am Bildungssystem ableitet, die mal berechtigt, mal unberechtigt erscheint. Alle Punkte, die sie aufführt, haben durchaus mediale Aufmerksamkeit verdient — und auch bekommen, als diverse Medien bei VeröffentlichungüberdasBuchberichteten. Im vergangenen September.
So lange hat es gedauert, bis “Bild” sich des Themas annahm und es als Steinbruch für die eigenen Skandalgeschichten benutzte. Nicht funktionierendes “Multikulti” ist eben immer ein Thema für “Bild”, wohingegen nicht eingehaltene Lehrpläne, willkürliche Notengebung und undurchdachte Schulreformen zwar ein Problem für Millionen Schüler sein mögen, aber kein Thema für diese Boulevardzeitung.
Vor mehr als einer Woche haben wir dem Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, bei dem “Schulfrust” erschienen ist, eine E-Mail mit mehreren Fragen geschrieben. Unter anderem wollten wir wissen, ob die Schwerpunkt-Setzung von “Bild” im Vorfeld klar gewesen sei und was Verlag und Autorin von der Darstellung in “Bild” halten. Wir haben, trotz nochmaliger Nachfrage, keine Antwort erhalten.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “Das Edeka-‘Costa Concordia’-Paradoxon” (fastvoice.net, Wolfgang Messer)
Wolfgang Messer prüft die Kritik an einer Werbebeilage, die im Netz “teils schadenfrohe und hämische, teils empörte Berichte und Kommentare” hervorrief. “Als im Lauf des Samstags das Ausmaß der Schiffskatastrophe vom Freitag, den 13., deutlich wurde, hätte Edeka selbst beim besten Willen keine Möglichkeit mehr gehabt, die Auslieferung der Werbebeilage noch zu stoppen.”
2. “Voll fett” (klatschkritik.blog.de, Antje Tiefenthal)
Antje Tiefenthal hegt einen Verdacht: “In diesem Jahr wird es kaum noch eine Berichterstattung über Christine Neubauer geben, ohne das ‘Weight Watchers’ genannt wird.”
3. “Das Apfelkuchen-Prinzip” (spiegel.de, Sascha Lobo)
Sascha Lobo macht Wirtschaft, Politik und Medien darauf aufmerksam, dass das Zeitalter der Black Box vorbei ist. “Politik und Wirtschaft sind anfälliger für den Druck der Öffentlichkeit und beginnen oft widerwillig und zum Teil inszeniert, aber spürbar, sich ständig in die Karten schauen zu lassen, ihre Prozesse transparenter zu gestalten. In vielen Medien aber scheint es kaum denkbar, die eigenen Schaffensprozesse konsequent sichtbar zu machen, wo es gefahrlos möglich wäre.”
4. “The Mystery of the Misunderstood Molester” (andrewhammel.typepad.com, englisch)
Andrew Hammel beleuchtet die wiederkehrende Figur des unverstandenen Belästigers im “Tatort”. “Recently, at a lecture about crime fiction in Germany, I met a man who had written some scripts for German TV, and who complained of the heavy interference by editors, who frequently returned scripts with suggestions intended to make them more politically-correct. Evidently, the German cultural elite believes that ordinary Germans have a dangerously low opinion of convicted child molesters, and that this is an important problem that must be remedied by public education.”
5. “Darum ist das so. Like, really?” (feigenblatt-magazin.de, Theresa)
Theresa widmet sich einigen Artikeln über die Beziehung zwischen Frauen und Männern, die sie kürzlich gelesen hat und meint damit “diese übertriebene Häufung von grandios generalisierenden Heulsusenartikeln, mit denen wir momentan überschwemmt werden”. “Was habt ihr eigentlich alle mit euren Strickjacken? Wir haben Januar, verdammt!”
6. “Die Lehrerin – ZDF Spielfilm” (fraufreitag.wordpress.com)
Lehrerin Frau Freitag hält den ZDF-Film “Die Lehrerin”, ein Drama zum Thema Amoklauf, aus verschiedenen Gründen für unglaubwürdig. “Sorry, aber warum geht ihr nicht einfach mal in eine normale Schule rein und guckt euch um. Oder fragt mal Lehrer und Lehrerinnen, wie die so sind. So wie sie bei euch dargestellt werden nämlich nicht.”
Wenn “Bild” Fotos von Opfern oder Tätern druckt, kommt oft die Frage auf, woher sie das jetzt wieder haben. Manchmal lautet die Antwort schlicht “aus dem Internet”, manchmal lässt sie sich einigermaßen klar mit “aus Polizeikreisen” umreißen und manchmal — ja, manchmal bedient sich “Bild” auch einfach bei anderen Medien.
Ein sogenanntes Trennungsdrama bebilderte die Zeitung gestern mit dem großformatigen, unverfremdeten Foto eines Polizisten, der erst seine Tochter und anschließend sich selbst erschossen hatte:
Es ist nicht so, dass “Bild” verschwiegen hätte, woher dieses Foto kam:
Nur der Weg, wie es zu “Bild” kam, ist ein steiler: “Bild” hatte das Foto, das vor einiger Zeit bei einer anderen Gelegenheit entstanden war, auf der Internetseite des “Trierischen Volksfreund” entdeckt und beim Fotografen nachgefragt, ob sie es verwenden dürfte. Die Redaktion des “Volksfreund” erklärte uns gegenüber, sie habe dies abgelehnt, was “Bild” am Telefon zunächst auch akzeptiert habe. Das Foto erschien am Montag trotzdem in “Bild”.
Der “Volksfreund” wies heute am Rande eines Artikels über den Fall auf das Vergehen von “Bild” hin:
Die Bildzeitung hatte den Fall des Trierer Kommissars groß aufgemacht und dabei ein bei anderer Gelegenheit entstandenes Bild des Täters aus volksfreund.de verwendet – widerrechtlich und ohne Genehmigung des TV.
Die Chefredaktion des “Volksfreund” erklärte uns auf Anfrage, dies sei nicht das erste Mal, dass sich “Bild” oder andere Boulevardmedien auf diese Weise Fotos beschafft hätten. Die Zeitung werde daher juristisch gegen “Bild” vorgehen.
Sie wird sich dabei auf das sogenannte Urheberrecht berufen, auf das die Axel Springer AG, die “Bild” herausgibt, sonst so viel Wert legt.
Bei Bild.de scheint Ronzheimer nicht ganz so beliebt zu sein wie in Griechenland. Offenbar gibt es dort sogar jemanden, der dem jungen Starreporter seine oft herablassende Hetze gegen die “Pleite-Griechen” übel nimmt:
Zufall dürfte das kaum sein — immerhin passiert das nicht zum ersten Mal:
Mit Dank auch an Dimitrios P.
Nachtrag, 14.40 Uhr: Das ging schnell: Paul Bonzheimer heißt jetzt in beiden Artikeln Ronzheimer.
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1. “Ein in sich abgeschlossener Mikrokosmos” (ad-sinistram.blogspot.com, Roberto J. De Lapuente)
RTL sei ein Mikrokosmos, “der rund um die Uhr, quer durchs Programm, in jeder Sparte erhalten bleibt”, findet Roberto J. De Lapuente. “Die Welt des RTL Television ist ein Hort seltsamer Gestalten, die Frauen suchen oder wahlweise Schwiegertöchter, in denen Restaurants getestet und verspottet werden, in der nachmittäglich Laiendarsteller die Drehbücher laienhafter Autoren abspulen, in der auf Aufmerksamkeit abgerichtete Gecken Journalisten sein dürfen, in der Banalität Dokumentation oder Bericht heißt.”
2. “Bringt es unser Land voran, wenn wir immer das Negative darstellen?” (dradio.de, Friedbert Meurer)
Am 11. Januar kritisierte der FDP-Abgeordnete Joachim Günther die Medien (PDF-Datei). Nun erklärt er sich in einem Interview und schätzt die Rückmeldungen darauf ein: “Ich würde sagen, ungefähr, wenn ich das so grob einschätze, 25 Prozent sind negativ, sie sagen, ich soll nach Russland gehen, da gibt es ähnliche Presseverhältnisse, wie ich sie fordere. Aber 75 Prozent sind positiv, sie beglückwünschen mich, sie sagen, das ist längst überfällig, sie bedanken sich.”
3. “ARD erklärt Funktionsweise von Marken wie H&M, McDonald’s und Lidl” (absatzwirtschaft.de, Roland Karle)
Roland Karle bespricht die ARD-Reihe Markencheck: “Rezensenten kritisieren an dem Format, dass es die Infotainment-Masche der privaten Sender kopiere. Aber taugt das wirklich zum Vorwurf? Schließlich beweist die anhaltende Berichterstattung über den schlingernden Euro, wankende Finanzmärkte und ängstigende Schuldenkrise, dass Wirtschaft ein zentrales Thema geworden ist, aber das Publikum oft nur Bahnhof versteht.”
4. “Die Richter und ihre Henker” (zeit.de, Andreas Maurer)
Filmbesprechungen setzen sich heute oft nach einer eingängigen Formel zusammen, glaubt Andreas Maurer: “Eingangsbemerkung über Gott, die Welt und/oder sich selbst + Inhaltszusammenfassung + Allgemeinplätze über Schauspieler, Dialoge und/oder Action + Gesamtbewertung.”
6. “An Express year” (bibliophylax.tumblr.com, englisch)
Bibliophylax wertet die Titelschlagzeilen des “Daily Express” 2011 aus und gruppiert sie nach Themengebieten.
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2. “Neue Leichtigkeit oder Niveauverlust?” (medien-monitor.com, Samuel Acker) Änderungen im Programm von arte beunruhigen den Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm, Thomas Frickel. “Der öffentlich-rechtliche Sender finanziert sich zu fast 100 Prozent über die Rundfunkgebühren. Doch nach den internen Dokumenten zur Programmreform zu urteilen, schielt ARTE trotzdem auf den Mainstream.”
3. “Auf Angriff gebürstet” (faz.net, Philip Plickert)
Ein Porträt von Roger Köppel, Verleger und Chefredakteur der wöchentlich erscheinenden Zeitschrift “Weltwoche”. “Für seine Leser repräsentiert sie die besten Seiten der Schweiz. Für viele Intellektuelle ist sie ein rotes Tuch. Manche hassen Köppel. ‘Ist ein Journalist nicht links, muss er entweder krank, gekauft, ferngesteuert oder auf andere Weise defekt sein’, sagt er ironisch.”
5. “Grandioser Technikjournalismus aus den 30er-Jahren” (viermann.info, Konstantin Zurawski)
Ein Video (youtube.com, 9:31 Minuten) erklärt das Differentialgetriebe. Für Konstantin Zurawski ist es ein Paradebeispiel, wie Technik einfach erklärt werden kann. “Es folgt ein Schritt nach dem anderen. Man hätte auch ein fertiges Differentialgetriebe zeigen und anhand von allerlei Pfeilen und Bewegungsanimationen die Funktionsweise erklären können. Das aber hätte den Zuschauer nicht dort abgeholt, wo er ist: Bei Wissen Null.”
Am Mittwochabend änderte die ARD ihr Programm und zeigte nach den “Tagesthemen” eine 15-minütige Reportage des Bayerischen Rundfunks über die Havarie der “Costa Concordia”. Darin gab es auch Amateurvideos aus dem Inneren des Schiffs zu sehen, zum Beispiel dieses hier:
Da kommt das Wasser schon die Treppe herunter:
Da gestikuliert jemand, womöglich in Richtung des Fluchtwegs:
Noch mehr Wasser, noch mehr Gesten:
Und dann geht’s die Treppe hinab:
Es sind beeindruckende Bilder, nur stammen sie offenbar nicht von der “Costa Concordia” — und schon gar nicht vom vergangenen Freitag. Seit Mai 2009 steht bei YouTube ein Video online, das den “Untergang” der “Carnival Paradise” zeigen soll. (Dass die “Carnival Paradise” nicht untergegangen ist, sondern es sich offenbar um die Fehlfunktion eines Swimming Pools handelte, soll uns an dieser Stelle nicht weiter interessieren, macht die Sache aber auch nicht besser.)
Und so sah das damals aus:
Wir haben beim Bayerischen Rundfunk nachgefragt, wie es zu dieser Verwechslung kommen konnte, und nach intensiven internen Recherchen folgende Erklärung von der Pressestelle erhalten:
Die Kollegen haben vor Ort unter extremen Bedingungen und enormem Zeitdruck die Reportage geschnitten. Natürlich wurden auch Amateurbilder, beispielsweise von Handys, ausgewertet. Es wurden auch Sequenzen von youtube abgedreht. Obwohl die Quellen vor Ort standardgemäß überprüft werden, ist dem Team in diesem Fall ein Fehler unterlaufen, der der extremen Belastungssituation geschuldet ist. Dass eine falsche Sequenz Eingang in den Film gefunden hat, ist sehr bedauerlich. Die Fehlerquelle wird analysiert.
Der Film wurde unterdessen aus der ARD-Mediathek entfernt. Die Reportage soll korrigiert und in der korrigierten Version dem Sender Phoenix zur Verfügung gestellt werden.
Übrigens: Der BR war offensichtlich nicht der einzige Sender, der die Bilder von der “Carnival Paradise” als “Costa Concordia” gesendet hat. YouTube-Kommentatoren weisen darauf hin, das Video auch auf CNN und anderen Sendern gesehen zu haben.
Mit Dank an Thorsten H.
Nachtrag, 20.05 Uhr: Die BR-Reporter hätten es wissen können: Bereits am Mittwochmorgen hatte “Focus Online” ein Video veröffentlicht, in dem es um gefälschte Amateurvideos von der “Costa Concordia” ging — die Szenen von der “Carnival Paradise” waren darin mit ihrem korrekten Datum enthalten.
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1. “Ich wollte keinen Ärger haben. Ich bin kein Vorbild” (zeit.de, Harald Martenstein)
Die Beeinflussung von Journalisten durch Einladungen: “Vor vielen Jahren habe ich es erlebt, dass bei einer Reise – nicht bei einer Politikerreise, nicht bei einer Reise für das Reiseressort, es war ein Wirtschaftsthema – der Unternehmer den Journalisten Damen zur Verfügung stellte, die ihnen die Nacht im Hotelzimmer noch angenehmer gestalten sollten. Journalistinnen waren nicht dabei. Etwa zwei Drittel der Journalisten lehnten ab, ein Drittel nahm an.”
3. “Risiko Fahrstuhl, in Echt!” (juliane-wiedemeier.de)
Juliane Wiedemeier sieht im MDR-Magazin “Echt” einen dramatisch nachgestellten Fahrstuhlrettungseinsatz der Feuerwehr in Halle (mdr.de, Video, 5:37 Minuten): “Man sollte vielleicht wissen, dass ich ein ziemlich hartgesottener Privatsenderseher bin. Doch selbst ‘Explosiv’ und ‘Familien im Brennpunkt’ konnten mich nicht auf die Panikmache und reißerisch nachgestellten Szenen vorbereiten, die ‘Echt’ an diesem Abend im Programm hatte.”
4. “Kein Durchbruch für das Leitmedium APA” (kobuk.at, Hans Kirchmeyr)
Ein Lastwagen habe die “Leitschiene der rund 80 Meter hohen Lieserschluchtbrücke durchbrochen”, berichtet die Nachrichtenagentur APA. Doch genau das sei gar nicht passiert, findet Hans Kirchmeyr.
5. “BILD soll nicht an mir verdienen” (lawblog.de, Udo Vetter)
Udo Vetter wird vom Axel Springer Verlag fordern, ihn aus der Empfängerliste für die am 23. Juni 2012 bundesweit kostenlos verteilte “Bild” zu streichen.
6. “Julian Assange: The Rolling Stone Interview” (rollingstone.com, Michael Hastings, englisch)
Ein ausführliches Interview mit Julian Assange (hier die Druckversion): “Assange sits on a tattered couch, wearing a wool sweater, dark pants and an electronic manacle around his right ankle, visible only when he crosses his legs. At 40, the WikiLeaks founder comes across more like an embattled rebel commander than a hacker or journalist.”
Darunter prangt das unvorteilhafte Foto eines Mannes, den “Bild” in der Stuttgarter Regionalausgabe als “Lokalpolitiker” bezeichnet. Diese politische Tätigkeit, so “Bild”, stehe auch im direkten Zusammenhang mit den “42 unheimlichen Bränden”:
Die Kripo-Beamten gehen davon aus, dass der Täter “seinen Frust”, möglicherweise wegen der Wahlniederlage, abreagieren wollte.
Die Ermittler selbst waren laut “Reutlinger General-Anzeiger” von dieser Nachricht überrascht:
Wie es dazu kam, dass der Brandstifter samt Bild und Namen in dem Boulevardblatt erschien, kann sich Wolfgang Ebert von der Pressestelle nicht erklären. “Das entzieht sich vollkommen meiner Kenntnis.” Vieles im Artikel treffe nicht zu. Vor allem aber stimmten die von der Bild-Zeitung beschriebenen Tatmotive nicht, sagte Ebert. Das Massenblatt vermutete Frust aufgrund seines Wahlergebnis bei den letzten Kommunalwahlen. Von der Polizei könne die Zeitung das jedenfalls nicht haben. “Bei uns hat niemand von Bild angerufen. Wir sind selber aus allen Wolken gefallen”, sagt Ebert.
Die Bürgermeisterin erklärt, die Motive für die Taten seien im persönlichen Umfeld zu suchen, auch die Bezeichnung als “Öko-Politiker” sei falsch.
Der ganze Artikel beim “Reutlinger General-Anzeiger”: