“Bild” wühlt in Gerwald Claus-Brunners In­tim­sphä­re

Wir haben heute noch einmal bei der Berliner Staatsanwaltschaft nachgefragt, und ihr Sprecher Martin Steltner hat uns bestätigt: Es gibt weiterhin keinen Nachweis dafür, dass der frühere Piraten-Politiker Gerwald Claus-Brunner den Mann, der tot in seiner Wohnung lag, vor dessen Tod sexuell missbraucht hat. An den bisherigen Erkenntnissen dürfte sich auch nichts mehr ändern: Da sich Claus-Brunner später selbst das Leben nahm und gegen Tote nicht ermittelt wird, sind die Ermittlungen inzwischen eingestellt.

“Bild” und Bild.de hatten Gerwald Claus-Brunner ziemlich früh nach Bekanntwerden der Tat zum “Sex-Killer” erklärt, “B.Z.” und “Berliner Kurier” schrieben, dass er sein Opfer missbraucht habe. Inzwischen sprechen auch die “Bild”-Medien nicht mehr von Missbrauch. Aus “Sex-Killer” wurde “Killer-Pirat”. Aber Sex spielt in der “Bild”-Berichterstattung über Gerwald Claus-Brunner weiter eine zentrale Rolle:


In dem Artikel von gestern schreiben Franziska Klemenz und Juliane Weiss über Claus-Brunners Partnersuche im Internet, über seine Chats mit anderen Männern, in denen es um “extreme Sex-Fantasien” gegangen sein soll, über seine sexuellen Vorstellungen. Sie zeigen einen Screenshot seines privaten Profils bei einem Dating-Portal mit persönlichen Angaben, dazu drei Fotos eines Mannes, mit dem Gerwald Claus-Brunner auf diesem Portal befreundet gewesen sein soll. Auf den Bildern sieht man den Mann beim Ablecken eines Stiefels, man sieht ihn “nur mit einem Tiefschutz bekleidet” und in der Badewanne, während er mit Bier überschüttet wird. Dieser Mann hat weder etwas mit dem Tod von Gerwald Claus-Brunner zu tun noch mit dem Mord an dem 29-jährigen Opfer. Die “Bild”-Medien zeigen trotzdem seine Fotos. Sein Gesicht haben sie dabei immerhin verpixelt.

Heute legen “Bild” und Bild.de noch einmal nach:


Es geht um die Bestellung zweier handgefertigter Sex-Spielzeuge. Der Inhaber der von Gerwald Claus-Brunner damit beauftragten Manufaktur sprach offenbar mit “Bild”-Autorin Juliane Weiss. Er lieferte ihr auch Claus-Brunners gezeichneten Sex-Spielzeug-Entwurf, den “Bild” und Bild.de veröffentlichen. In dem Artikel darf er außerdem eine kurze Ferndiagnose zur Psyche seines früheren Kunden abgeben (“‘deutet auf einen Hang zu Masochismus und Selbstzerstörung hin'”).

Wir haben mit dem Medienanwalt Dominik Höch über die Berichterstattung gesprochen. Seine Einschätzung dazu:

Die detaillierten Berichte in der Boulevardpresse gestern und heute über das angebliche Sexualleben des Piraten-Politikers Claus-Brunner stellen sich nach meiner Einschätzung als Verletzung dessen postmortalen Persönlichkeitsrechts dar. Dieses Recht, das die Angehörigen geltend machen können, garantiert auch über den Tod hinaus einen Wert- und Achtungsanspruch gegenüber dem Verstorbenen. Dies folgt aus dem Schutz der Menschenwürde im Grundgesetz. So schrecklich die mutmaßlich von Claus-Brunner begangene Tat ist, dürften detaillierte Berichte über seine sexuellen Vorlieben und bestellte Sex-Spielzeuge die Grenze des Zulässigen überschreiten. Dies gilt jedenfalls, solange die Behörden keinen Hinweis dafür haben, dass es bei dem Tötungsdelikt zuvor Missbrauchshandlungen gegeben hat.

Die Tat von Gerwald Claus-Brunner ist durch nichts zu rechtfertigen. Sie rechtfertigt aber auch nicht diesen massiven Eingriff in seine Intimsphäre.

Recherchieren? “An einem Sonntag ein bissl schwierig”

Auf der Facebookseite des Wiener Nachtclubs “Grelle Forelle” ist gerade ordentlich Rambazamba. Grund dafür ist ein Artikel des Gratis-Boulevardblatts “Heute” aus Österreich:

Der Text hat bei den Betreibern des “Grelle Forelle” für ziemlichen Unmut gesorgt. Denn irgendwie schien da so einiges nicht zu stimmen:


Dieser Facebook-Post verbreitete sich in den vergangen Stunden irre schnell — aktuell über 9400 Likes, mehr als 2400 Mal geteilt, über 350 Kommentare. Da konnte auch die “Heute”-Redaktion nicht anders als zu reagieren:

Und die Reaktion des “Grelle Forelle”-Teams darauf:

Weil der Fall etwas komplizierter ist, und in den Sozialen Netzwerken einiges zum Thema durcheinandergebracht wird, mal der Reihe nach: Völlig falsch dürfte der “Heute”-Artikel nicht sein. Es gab in der Nacht von Freitag auf Samstag tatsächlich einen Diebstahl im Backstage-Bereich eines Wiener Clubs. Und auch die Adresse stimmt. Nur sitzt dort nicht nur die “Grelle Forelle”, sondern auch “Das Werk”. Und dort war eben dieser Vorfall. In der “Grelle Forelle” kann es tatsächlich nicht gewesen sein, weil dort erst am kommenden Samstag nach mehrwöchiger Pause das Programm wieder startet.

Es gibt da aber noch weitere Probleme beim “Heute”-Artikel. Zum Beispiel das Foto der Sängerin Alison Lewis. Das zeigt tatsächlich eine Frau, die Alison Lewis heißt und mit ihrer Band “String of Ponies” auch tatsächlich Musik macht. Doch das ist nicht die Australierin Alison Lewis, die am vergangenen Wochenende in Wien aufgetreten ist, sondern irgendeine US-Sängerin aus Detroit, Michigan. Die richtige Alison Lewis hat sich bei Facebook inzwischen zu Wort gemeldet. Sie betreibt dort ein Profil unter ihrem Künstlernamen “Zanias” und schreibt unter anderem:

I was indeed robbed on Friday night in Vienna. While I was on stage someone snuck into the backstage, went through my bag and took my phone and wallet. However…
– As anyone reading what I post on this page probably knows, that photo is not of me.
– The club was Das Werk not Grelle Forelle.
– My wallet contained no Australian notes, no cash at all.

Womit wir schon beim nächsten Problem des “Heute”-Artikels sind: Der australische Fünf-Dollar-Schein, durch den der Dieb aufgeflogen sein soll. Aus Alison Lewis’ Portemonnaie konnte er ihn jedenfalls nicht haben, weil die Sängerin, wie sie selbst schreibt, gar kein Geld dabeihatte — und erst recht kein australisches, schließlich lebt sie in Berlin. In einer Polizeimeldung ist allerdings auch von diesem Fünf-Dollar-Schein aus Australien die Rede.

Dann ist da noch die Uhrzeit, zu der der Dieb zugeschlagen haben soll. “Heute” gibt sie mit “gegen 5 Uhr Früh” an. Da stand Alison Lewis beziehungsweise “Zanias” aber gar nicht auf der Bühne, sondern zwischen 2 und 3 Uhr. Der “Das Werk”-Betreiber bestätigte uns auf Nachfrage, dass der Diebstahl zu dieser Uhrzeit stattgefunden haben muss.

In den Kommentaren unter dem Facebook-Post des “Grelle Forelle”-Teams wird noch ein weiterer Aspekt des Artikels heftig kritisiert: die Nennung der Nationalität des Diebes. Der Vorwurf ist in diesem Fall nicht, dass die Information falsch ist, sondern dass sie überhaupt im Artikel steht. Auch aus unserer Sicht macht es keinen Sinn, das Herkunftsland eines Handy-Diebes in einem Nachtclub zu nennen. Die beklaute Alison Lewis schreibt ebenfalls: “Why the fuck is his nationality even relevant to the story?” In der Polizei-Meldung ist von der Nationalität nichts zu lesen. Der Vorwurf vieler Kommentatoren lautet, dass “Heute” hier nur gegen Ausländer hetzen will.

Eine Frau in der Kommentarspalte gibt sich übrigens als Autorin des Artikels aus, und in ihrem Facebook-Profil steht tatsächlich “Heute” als Arbeitgeber — gut möglich also, dass ihre Angabe stimmt. Sie entschuldigt sich bei den Mitarbeiter der “Grelle Forelle” und versichert, dass sie sich die Geschichte nicht ausgedacht hat. Auf die Nachfrage, warum sie denn nicht wenigstens etwas recherchiert und mal bei der “Grelle Forelle” angerufen hat, antwortet sie:

An einem Sonntag ein bissl schwierig…

Mit Dank an Sander und @KaiOliverKraft für die Hinweise!

US-Wahlkampf, BND-Gesetz, Stimmungskanone

1. Lügen als Erfolgsrezept
(medienwoche.ch, Casper Selg)
Noch nie sei im amerikanischen Wahlkampf erfolgreich so viel gelogen worden wie aktuell. Das US-Mediensystem begünstige und befördere diese Art von postfaktischem Wahlkampf, so Casper Selg in seinem Artikel über Donald Trump, den politische Prozess und die US-Medien. “Trumps Erfolg hat auch etwas zu tun mit kommerziellen nationalen «News»-Sendern, welche als Information kaschierte politische Demagogie verbreiten. Wie etwa «Fox News». Und es hat zu tun mit dem Diskurs auf den «sozialen» Medien, für welchen letztlich keine Regeln gelten. Wo Leute – neben viel Interessantem – auch frischfröhlich Lügen, Unwahrheiten, Halbwahrheiten herumbieten, die sich blitzartig weit (und damit lukrativ) verbreiten. Ohne dass der Laie beurteilen kann, was wovon zu halten ist.”

2. Regionalliga: Medien in Männerhand
(pro-quote.de)
Der Verein “ProQuote” hat 100 Regionalblätter untersucht, die noch den überregionale Teil selbst produzieren. Das Ergebnis: Auf 95 Prozent der Chefredakteursposten aller untersuchten Zeitungen säßen Männer. Und auch ihre Stellvertreter seien zu 82 Prozent männlich. “ProQuote” hat aus dem Datenmaterial eine übersichtliche Karte angefertigt, der man auch Stellungnahmen der befragten Redaktionen entnehmen kann. Dieser Wert fällt jedoch ebenfalls dürftig aus: 92 Prozent der Chefredakteure hätten auf das Schreiben von “ProQuote” nicht reagiert…

3. Die Erinnerungslücken der Wirtschaftswoche
(bilanz.de, Bernd Ziesemer)
Die “Wirtschaftswoche” feiert mit einem 162-seitigen Sonderheft ihr 90-jähriges Bestehen. Bernd Ziesemer hat sich für seine “Zeitungsschau” das Heft angeschaut. Ziesemer hat selbst fast 15 Jahre für das Blatt gearbeitet und kann nicht allem vorbehaltlos zustimmen, was dort in dem Sonderheft geschrieben steht. Um es vorsichtig auszudrücken.

4. Warum alle gegen das BND-Gesetz sind – außer der Bundesregierung
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Die Bundesregierung ist die einzige Institution, der das von ihr geplante BND-Gesetz gefalle, so Markus Reuter auf “Netzpolitik.org”. Sowohl Opposition im Bundestag als auch namhafte Juristen, nationale und internationale Journalistenverbände, ARD und ZDF, zahlreiche Menschenrechtsorganisationen, die OSZE und sogar drei Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen würden das geplante BND-Gesetz der Bundesregierung kritisieren. Reuter führt die wichtigsten Kritikpunkte an und fasst die Statements von Fachleuten und Politik zusammen.

5. Präsidenten ohne Skrupel
(djv.de, Hendrik Zörner)
Hendrik Zörner vom “Deutschen Journalistenverband” (DJV) kritisiert scharf die trickreichen Umstrukturierungen und Produktionsverlagerungen bei Springer und Burda. Wenn es um das Geschäft ginge, würden die Verbandspräsidenten der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger keine Skrupel kennen. Kohle vor Ehre scheine das Motto: “Wie passen solche Entscheidungen mit der Tätigkeit in den Arbeitgeberverbänden zusammen, die immerhin Tarifpartner der Gewerkschaften sind und sich zu fairen Arbeitsbedingungen und Einkommen der Beschäftigten vertraglich verpflichtet haben? Gar nicht. Also liegt der Verdacht nahe, dass Burda und Döpfner ihre Ehrenämter an der Spitze von VDZ und BDZV als Feigenblätter benutzen, die diskret das eigene unternehmerische Rabaukentum verdecken sollen.”

6. Hahaha akbar! Eine Stimmungkanone gegen den Islam
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
In der “Saarbrücker Zeitung” erschien eine wohl lustig gemeinte Glosse zum Thema Islamunterricht, die auf falschen Behauptungen fußt und Ressentiments bedient. Stefan Niggemeier hat dafür die passenden Worte gefunden.

Linke Nummer mit der/die ComputerIn

Ja, bei “Bild” gab es heute auf der Titelseite mal wieder eine richtig schöne Möglichkeit, sich aufzuregen. Bild.de lieferte der Stammleserschaft bereits gestern Abend die Vorlage zum Blutdruckhochschrauben und Empören über den “GENDER-GAGA”:

In beiden Artikeln geht um die Linksfraktion in Flensburg. Die haben nämlich am vergangenen Mittwoch einen Vorschlag gemacht, der seitdem für ziemlich viel Rummel sorgt. “Bild”-Mann Ralf Schuler schreibt dazu:

Irre Gender-Posse im Flensburger Rathaus!

Die Linke beantragt im Gleichstellungsausschuss, Arbeitsgeräte künftig geschlechtsneutral zu benennen. Beispiel: der/die BleistiftanspitzerIn, der/die StaubsaugerIn.

Begründung: Es sei in einer “sozial gerechten und antidiskriminerenden Gesellschaft nicht hinzunehmen”, dass häufig nur der männliche Artikel (der) benutzt würde. Am Mittwoch wird der Antrag beraten.

In einem Kommentar legt Schuler noch mal nach:

Es gibt diese Idee der Flensburger Linksfraktion tatsächlich. Genau genommen handelt es sich allerdings nicht um einen Antrag, sondern um einen Ergänzungsantrag (PDF). Und dieser feine Unterschied ist in dieser Geschichte nicht unwesentlich. Denn die Linken-Fraktionsvorsitzende Gabriele Ritter sagt, dass das mit der genderneutralen Bezeichnung für Arbeitsgeräte nie ernst gemeint war, sondern lediglich eine satirische Reaktion auf einen Antrag der freien Wählergemeinschaft “Wir in Flensburg”. Die hatte einen Tag vor dem Ergänzungsantrag der Linksfraktion den Vorschlag (PDF) eingebracht, “Ratsfrauen” in Zukunft “Ratsdamen” zu nennen, weil das doch viel besser zum männlichen Pendant “Ratsherren” passe. Gabriele Ritter und ihr Team fanden das so bescheuert, dass sie nicht anders wussten, als mit ihrem völlig abwegigen Ergänzungsantrag zu reagieren und den “Ratsdamen”-Vorschlag der Wählergemeinschaft ad absurdum zu führen.

Bei Bild.de erwähnt Ralf Schuler diese Abfolge von Antrag und Ergänzungsantrag am Ende seines Textes, auf der “Bild”-Titelseite steht davon hingegen kein Wort. Dafür aber dieser letzte, kurze Absatz:

Die Linke ruderte gestern zurück, will den Antrag nun als Satire verstanden wissen.

Das ist schlicht falsch. Denn die Flensburger Linksfraktion stellte bereits am 22. September, also einen Tag nach ihrem Ergänzungsantrag, klar, dass die Sache mit der/die ScannerIn und der/die ComputerIn und der/die BleistiftanspitzerIn nicht ernst gemeint war:

DIE LINKE wird den Antrag der WiF ablehnen und empfiehlt dies übrigens auch für den eigenen Ergänzungsantrag, der durch die Neuschaffung von Begriffen wie “der/die ScannerIn”, “der/die AbfalleimerIn” oder “der/die StaubsaugerIn” bestenfalls für Lachanfälle in den 13 Etagen des Rathauses sorgen sollte.

Das hätte auch Ralf Schuler mit anderthalb Minuten Recherche rausfinden können, wenn er mal auf die Website der Linksfraktion in Flensburg geschaut hätte. Oder wenn er den Artikel von Lars Wienand gelesen hätte, der für die “Funke Mediengruppe” schon vor drei Tagen über den Fall schrieb und klarstellte, dass es sich um einen Witz handelt. Oder wenn er den ebenfalls drei Tage alten Artikel des rechten Blatts “Junge Freiheit” (den verlinken wir natürlich nicht) entdeckt hätte …

… unter dem recht schnell stand:

AKTUALISIERUNG: Die Linke im Flensburger Rat teilte auf ihrer Internetseite mit, sie selbst werde gegen den von ihr eingebrachten Antrag stimmen. Die Beschlußvorlage, die sich auch in der offiziellen Dokumentendatenbank des Rats der Stadt Flensburg findet, habe “bestenfalls für Lachanfälle in den 13 Etagen des Rathauses sorgen” sollen.

Aber Schuler machte all das nicht. Stattdessen echauffierte er sich über den “GENDER-GAGA IN FLENSBURG” — und der machte schell Medienkarriere. “Spiegel Online” übernahm die Geschichte zum Beispiel:

Und selbst bis nach Österreich und in die Schweiz hat es die Meldung geschafft, zu oe24.at beziehungsweise 20min.ch:


Die Folgen ihres kleinen Witzes seien heftig gewesen, sagte uns Linken-Fraktionschefin Gabriele Ritter am Telefon. Es habe freundliche Reaktionen gegeben von Leuten, die das alles verstanden hätten. Es habe kritische Reaktionen gegeben. Auf die habe sie geantwortet. Und es habe böse Reaktionen gegeben. In einer dieser bösen Reaktionen schrieb der Autor, dass Gabriele Ritter sich einen Pistolenlauf in den Mund stecken solle.

Mit Dank an Peter U. für den Hinweis!

heute-show, Zeitungshommage, #men4equality

1. Wirkungen und Nebenwirkungen der “heute-show”
(tagesspiegel.de, Bernd Gäbler)
Bernd Gäbler hat für die Otto Brenner Stiftung die Studie „Quatsch oder Aufklärung? Witz und Politik in heute-show und Co“ verfasst. Im “Tagesspiegel” berichtet er über Wirkungen und Nebenwirkungen von Satiresendungen und geht der Frage nach, ob Formate wie „heute-show“ oder “extra 3” die Politikverdrossenheit fördern würden. (Ein Vorwurf, den der konservative Publizist Hugo Müller-Vogg und der Politikpsychologe Thomas Kliche unlängst erhoben hätten.) Gäbler kann diesem Generalverdacht nichts abgewinnen und sieht die Formate eher als politische Appetitmacher: “Sie ersetzen nicht den Journalismus, schon gar nicht sind sie der bessere Journalismus, aber sie fußen auf dessen Arbeit, ergänzen diese und spitzen zu. Im besten Fall sind sie eine vergnügliche Einstiegsdroge für politisches Interesse. Sie laden geradezu ein zu einer vertiefenden Weiterführung.”

2. Darüber redet man lieber nicht
(nzz.ch, Otfried Jarren)
Die Medienbranche und die Qualitätsfrage – kein einfaches Thema, wenn es nach Otfried Jaren geht, der eine Verweigerungshaltung der Medien diagnostiziert. Dies Verhalten räche sich: Die von der Medienbranche verweigerte Debatte um Publizistik, Journalismus und Qualität werde nun an anderen Orten sowie von Laien und mit anderen Argumenten geführt. Die Massenmedien würden auf den Social-Media-Prüfstand kommen. “Die Gesellschaft wird sich weiter ausdifferenzieren und noch mobiler werden. Damit steigt der Informations- und Kommunikations-, Bewertungs- und Orientierungsbedarf kontinuierlich weiter an – eine Chance für publizistische Medien. Das Zeitalter der Massenmedien, zumal der Massenproduktion, aber ist vorbei.”

3. Im Dialog: Michael Hirz im Gespräch mit Mathias Döpfner 23.09.2016
(youtube.com, Michael Hirz, Video, 29:07 Min.)
Wenn es um die Zukunft des Journalismus geht, gibt sich Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, optimistisch. In der “Phoenix”-Sendung “Im Dialog” spricht Döpfner über den Umbau des Verlagshauses Springer zu einem Digitalkonzern, die Chancen des Internets und den Journalismus als Geschäft.

4. Zeitungsleser: das Aussterben einer Gattung
(infosperber.ch, Jürg Müller-Muralt )
Michael Angele, stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung „Der Freitag“, hat mit dem Buch “Der letzte Zeitungsleser” eine Hommage an die Zeitung vorgelegt. In seiner Rezension bezeichnet Jürg Müller-Muralt das Buch als “klugen, leicht wehmütigen Abgesang auf die Zeitung”. Mit seinem Büchlein habe Angele, wenn es denn einmal soweit sein sollte, der Lebensform Zeitung schon heute ein schönes Denkmal gesetzt.

5. Problemfall Männer-Events – und warum Männer Teil des Problems sind
(digitaletanzformation.wordpress.com, Robert Franken)
Veranstaltungen und Podien, auf denen lediglich Männer mit Männern sprechen, seien einseitig, unvollständig und nicht repräsentativ – und daher langweilig und irrelevant. Deshalb haben 25 Erstunterzeichner aus der Medienbranche öffentlich gemacht, dass sie künftig nicht mehr an reinen Männerpodien teilnehmen werden. Robert Franken für die Initiative (#men4equality): “Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir sind nicht als „Weiße Ritter“ unterwegs, die mehr Frauen auf Podien bringen wollen, jedenfalls ist das nicht unser vorrangiges Ziel. Frauen können das schließlich gut ohne uns. Wir sehen diesen Effekt daher eher als „Kollateralnutzen“. Uns geht es vor allem darum, dass Diskussionsrunden und Panels, an denen ausschließlich Männer teilnehmen, aus unserer Sicht schon vom Prinzip her uninteressant sind und deshalb von uns nicht besucht werden.”

6. Symbolstrecke des Grauens Teil 6: Pubertät
(fr-online.de)
In der “Symbolstrecke des Grauens” geht es diesmal um ausgesucht platte, unpassende und absurde Symbolfotos zum Thema Pubertät.

“Die Moral der Moralapostel”

Vorletzten Freitag hat der Deutsche Presserat mal wieder Rügen verteilt. Mit dabei: “Bild am Sonntag”. Heute hat das Blatt darauf reagiert, mit einem “Kommentar in eigener Sache”:

“Bild am Sonntag” hatte, genauso wie Bild.de, Fotos der teilweise noch minderjährigen Opfer des Amoklaufs in München veröffentlicht. Die Fotos dürften zum großen Teil von den Profilen der Betroffenen in Sozialen Netzwerken stammen. Katrin Saft, Vorsitzende eines der Beschwerdeausschüsse des Presserats, sagte dazu in der Entscheidung des Gremiums:

Nicht alles, was in sozialen Netzwerken verfügbar ist, darf auch ohne Einschränkung veröffentlicht werden. Die eigene Darstellung, z. B. in einem Facebook-Profil, bedeutet nicht zwingend eine Medienöffentlichkeit.

Immerhin: “Bild am Sonntag” hat mit dem Kommentar auf die Entscheidung des Presserats reagiert — und das an prominenter Stelle (direkt auf Seite 2). Sonst verstecken die “Bild”-Medien die gegen sie ausgesprochenen Rügen auch mal ganz gern zwischen “Traum-Busen” und vermissten Kängurus. Was der stellvertretende Chefredakteur Tom Drechsler schreibt, lässt einen aber doch etwas rat- und fassungslos zurück.

Da wäre zum Beispiel der Umgang mit dem Begriff der “Person der Zeitgeschichte”. Ein beliebtes Argument, wenn es um die Frage geht, über wen man identifizierend berichten darf: Wenn eine Tat ein so großes Ausmaß hat wie beispielsweise in München, dann kann man durchaus von einem zeitgeschichtlichen Ereignis sprechen. Die Persönlichkeitsrechte der Personen, die daran aktiv beteiligt sind, müssen dann eher vor dem öffentlichen Informationsinteresse zurücktreten. Drechsler erklärt in seinem Kommentar aber nicht nur den Täter von München zur Person der Zeitgeschichte, sondern auch dessen Opfer:

Wir haben nach dem Amoklauf von München acht der Opfer gezeigt. Ganz bewusst, denn erstens machte die Dimension der Tat — eines der schlimmsten Verbrechen der deutschen Nachkriegsgeschichte — die Opfer zu Personen der Zeitgeschichte und zweitens hatte der Täter gezielt Jagd auf Jugendliche mit Migrationshintergrund gemacht.

Dass Tom Drechsler die Argumentation des Presserats anscheinend nicht so ganz verstanden hat, zeigt sein nächstes Argument. Während es dem Presserat darum ging, dass “Bild am Sonntag” Fotos von jungen Menschen aus den Sozialen Netzwerken zusammengesucht hat, die diese Personen nie dort eingestellt hatten, um damit irgendwann mal auf der Titelseite eines Boulevardblatts zu landen, zielt Drechsler auf den Fotoinhalt — nette Fotos wird man ja wohl noch zeigen dürfen:

BamS hat keine Leichenfotos gedruckt. BamS hat acht fröhliche junge Menschen gezeigt, deren Leben von einem 18 Jahren alten Attentäter auf grausamste Weise beendet wurden. BamS hat die Opfer so gezeigt, wie ihre Angehörigen und Freunde sie kannten, sie liebten. Würdelos? Nein, würdevoll!

Um eine ästhetische Bewertung der Fotos ging es bei der Rüge allerdings nie, sondern ganz grundsätzlich um das Zusammenklauben und das hunderttausendfache Vervielfältigen von privaten Bildern.

Dass all das, was sein Team gemacht hat, gar nicht so schlimm ist, versucht Drechsler mit einem Vergleich zu belegen:

Die “New York Times” hat vor Kurzem Dutzende Fotos von Terroropfern aus der ganzen Welt gedruckt: The human toll of Terror. Ihre Geschichten zeigen, dass jeder zum Opfer werden kann.

Bei “The Human Toll of Terror” handelt es sich um ein großes Projekt der “New York Times” aus dem Juli dieses Jahres. 29 Redakteure, Reporter und Stringer haben versucht, die persönlichen Geschichten von 247 Terroropfern von verschiedenen Anschlägen auf der ganzen Welt nachzurecherchieren. Bei 222 haben sie es geschafft. Sie haben dafür mit Freunden, Angehörigen, Arbeitskollegen gesprochen, Querverbindungen zwischen einzelnen Opfern hergestellt, Fotos besorgt. In einem Werkstattbericht erzählt die Redakteurin Jodi Rudoren von der Arbeit, und es wird schnell klar, dass der Aufwand immens gewesen sein muss. Das Ergebnis ist ein ziemlich besonderes Stück Journalismus.

Dass Tom Drechsler nun dieses Beispiel heranzieht, um das Vorgehen seiner Redaktion im Fall des Amoklaufs von München zu rechtfertigen, zeugt von ziemlicher Chuzpe. Der wahrscheinlich frappierendste Unterschied ist, dass die “New York Times”-Mitarbeiter intensive Gespräche mit Angehörigen geführt haben, um an Fotos der Opfer zu kommen, während die “Bild am Sonntag”-Mitarbeiter sich mutmaßlich dafür durch Facebook geklickt haben.

Der Pressekodex sagt klar: “Name und Foto eines Opfers können veröffentlicht werden, wenn das Opfer bzw. Angehörige oder sonstige befugte Personen zugestimmt haben”. Der Vater eines der Opfer von München hatte mit der Redaktion gesprochen. Ihn hatte das Blatt auch am Sonntag nach dem Amoklauf mit einem Foto des Sohnes in der Hand groß abgedruckt. Der Mann dürfte sein Okay gegeben haben; gegen die Berichterstattung ist erstmal nichts einzuwenden. Beim Großteil der anderen Getöteten dürfte eine solche Zustimmung von Angehörigen allerdings nicht vorgelegen haben. Und dennoch nutzt Drechsler sie für seine Verteidigungsschrift:

Ist diese Zurschaustellung etwa moralisch bedenklich? Die Angehörigen der Opfer waren es jedenfalls nicht, die sich beim Presserat beschwert haben.

Vielleicht lag das aber auch einfach daran, dass man im Moment tiefster Trauer nicht als erstes an eine Beschwerde beim Presserat denkt, vorausgesetzt man weiß überhaupt von seiner Existenz.

An einer Stelle seines Kommentars schreibt Tom Drechsler dann noch:

Was unterscheidet die Tat von München von Terror? Der Täter, ein schiitisch geprägter Deutsch-Iraner, tötete aus rassistischen Motiven gezielt Sunniten. Es ist absurd, da von Amok zu sprechen.

Und zwar so absurd, dass er es vor zwei Monaten noch selbst getan hat:

Weggucker beim Schlagzeilenschreiben


Danke an Christian L.

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Danke an Jonas P.

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(Der “König von Würzburg” — Zweiter Bürgermeister Adolf Bauer — ist CSU-Mitglied.)
Danke an Sebastian S.

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Danke an Oliver B.

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Danke an Svea R.

Für Sie geklickt (10)

Unsere AntiClickbaitTaskforce ist wieder durchs gesamte Internet gezogen, um zu überprüfen, was hinter den großen Versprechen in Schlagzeilen und Teasern tatsächlich steckt. Der Vorteil für Sie: Durch unsere Zusammenfassungen sparen Sie Lebenszeit und die eine oder andere Gehirnzelle.

Heute: die vergangenen Tage bei der “Huffington Post”.

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“Entschuldigung?”

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Seine eigene Mutter, die sich für eine TV-Serie als junge Frau verkleidet hat.

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Versuchen, den Türsteher zu bestechen.

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Er gibt sich als Freundin der Braut aus und schreibt in einer “WhatsApp”-Gruppe mit den anderen Junggeselinnenabschiedteilnehmerinnen. Dann fliegt sein Schwindel auf.

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Dem sogenannten “Kotzhügel”.

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Neun Euro.

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1. Immer an der selben Stelle beginnen.
2. Unkonzentriert sein.
3. Zahnseide vergessen.
4. Kreisbewegungen.
5. Eine zu alte Zahnbürste verwenden.

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Drei Stunden vorher nichts mehr essen.

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Die Haare auf dem Vorderkopf sollen ausfallen.

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Mannheim.

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Dass er erstmal einen Mann heiraten solle, wenn er denke, dass man seine sexuelle Orientierung so einfach ändern könne. Sie ist nämlich seit sieben Jahren mit ihrer Ehefrau verheiratet.

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In dem Umschlag war eine 60 Zentimeter lange Königspython.

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Er nahm es auf den Arm und ging den Gang im Flugzeug ein wenig auf und ab.

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Sich mit dem Labrador anzufreunden.

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Mehrere brasilianische Wanderspinnen.

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Ameisen.

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In ihren Brillengläsern spiegelt sich ihr Computermonitor, auf dem eine Website mit Sexspielzeug zu sehen ist.

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“Großes fettes Mädchen”, dachte die Mutter. Nach einiger Aufregung stellt sich aber raus: Stimmt gar nicht — in Wirklichkeit stand dort “Großes fites Mädchen”.

***


1. Gesättigte Fettsäuren.
2. Multimedia-Multitasking.
3. Google.
4. Zu viel Zucker.
5. Expertendenken.
6. Schlechter Schlaf.
7. “Huffington Post” lesen. Körperliche Anstrengung.

***


Riesige Kürbisse.

***


Grüne Verpackung — rote Verpackung. Sonst nix.

***

Bitte. Keine Ursache.

Besondere Aufmerksamkeit

Seit einiger Zeit bemüht sich auch Bild.de, jene Ratschläge umzusetzen, die Psychologen Medien im Umgang mit Suiziden gemacht haben.

Unter Artikeln, in denen es um Selbsttötungen geht, prangt jetzt immer ein Kasten:

BILD berichtet in der Regel nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben – außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wenn Sie selbst depressiv sind, Selbstmord-Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de).
Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.

Nun kann man mitunter diskutieren, was das so für “Umstände” sein können, die “besondere Aufmerksamkeit” hervorrufen, auf einen aktuellen Fall trifft dies aber sicherlich zu: In Italien hat sich eine junge Frau das Leben genommen, die seit über einem Jahr Online-Mobbing ausgesetzt war. Tiziana C. hatte ein Video, das sie beim Sex zeigt, angeblich an ihren Ex-Freund geschickt (die Medienberichte variieren, was die Adressaten des beziehungsweise der Videos angeht), danach war es im Internet zu sehen und die Frau wurde beleidigt. Die Frage “Machst Du ein Video? Sehr gut!”, die Tiziana C. im Video stellt, entwickelte sich in Italien zu einem regelrechten Mem. Obwohl sie ihren Namen geändert und Gerichtsprozesse zur Löschung des Videos gewonnen hatte (für die sie die Gerichtskosten von 20.000 Euro selbst tragen musste), verblieb das Video online und die bösartigen Kommentare hörten nicht auf.

Wie Medien über Suizide berichten sollten, um Nachahmungstaten zu vermeiden:

  • Sie sollten jede Bewertung von Suiziden als heroisch, romantisch oder tragisch vermeiden, um möglichen Nachahmern keine post-mortalen Gratifikationen in Form von Anerkennung, Verehrung oder Mitleid in Aussicht zu stellen.
  • Sie sollten weder den Namen der Suizidenten noch sein Alter und sein Geschlecht angeben, um eine Zielgruppen-Identifizierung auszuschließen.
  • Sie sollten die Suizidmethode und – besonders bei spektakulären Fällen – den Ort des Suizides nicht erwähnen, um die konkrete Imitation unmöglich zu machen.
  • Sie sollten vor allem keine Informationen über die Motivation, die äußeren und inneren Ursachen des Suizides andeuten, um so jede Identifikations-Möglichkeit und Motivations-Brücke mit den entsprechenden Lebensumständen und Problemen des Suizidenten vermeiden.

(Quelle: psychosoziale-gesundheit.net)

Dieser dramatische Fall, der die Aufmerksamkeit auf das Thema Online-Mobbing lenkt und zu dem sich sogar der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi geäußert hat, beschäftigt in Italien gerade die Medien, und auch in Großbritannien sind es nicht nur die üblichen Boulevardmedien, die darüber berichten, sondern auch die BBC.

In der Tonalität und Aufmachung variieren die Berichterstattungen allerdings: Während die BBC Bilder von der Beerdigung der Frau zeigt, die in Italien ebenfalls ein großes Medienecho erzeugt hat, bedienen sich die Boulevardseiten freimütig bei einem Instagram-Account, der zwar den Namen von Tiziana C. trägt, bei dem man aber berechtigte Zweifel an der Authentizität anmelden könnte: Erstens wurden alle zehn Fotos auf dem Account innerhalb von drei Tage hochgeladen (und das, kurz nachdem das Video viral gegangen war). Und zweitens zeigen fast alle Bilder die junge Frau in knapper Kleidung und aufreizenden Posen. Im Fall einer Frau, die Opfer von Rache-Pornografie geworden ist, könnte man als Journalist zumindest mal innehalten und sich fragen, ob man da nicht gerade auf eine weitere unautorisierte Veröffentlichung privater Aufnahmen gestoßen ist, an deren Verbreitung man sich jetzt nicht unbedingt beteiligen sollte.

In einem Artikel von vergangener Woche zeigt auch Bild.de diese Instagram-Fotos, mit Bildunterschriften wie “eine schöne, lebenslustige junge Frau” und — etwas weniger neutral — “Rassig: Tiziana liebte sexy Posen”. (Die “Sun” war gleich zu blöd, die Chronologie der Ereignisse halbwegs zu sortieren, und schreibt: “Fun-loving … snaps Tiziana posted before sex-tape hell”.) Stern.de verzichtet auf solche Charakterisierungen, verwendet für seinen Artikel aber ebenfalls Fotos von besagtem Instagram-Account (immerhin die bekleidetsten). Wir haben bei beiden Webseiten nachgefragt, ob sich die Redaktion sicher sein könne, dass Tiziana C. die Fotos selbst veröffentlicht habe. Eine Antwort haben wir bisher nicht erhalten.

Überschrieben ist der Artikel bei Bild.de übrigens so:

Das tragische Schicksal von Tiziana: Selbstmord, weil ihr Ex Sex-Tape online stellte

In den Empfehlungen der Psychologen zur Suizid-Berichterstattung heißt es, Journalisten sollten auf “vereinfachende, verkürzende, letztlich also beschönigende Erklärungsmuster” verzichten. Das hat bei Bild.de nicht ganz geklappt.

Mit Dank an @JimmyRuppa für den Hinweis!

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