Weihnachtsmärchen von den “Lügenpresse”-Rufern

Wenn “Bild”, wie vor einigen Tagen, 32 Zeilen darüber schreibt, dass in Deutschland “aus Rücksicht auf Muslime die christlichen Wurzeln des Weihnachtsfestes unterschlagen” würden, ist das keinesfalls nur in der Theorie Futter für rechte Hetze.

Das “Compact”-Magazin hat in seiner Dezember-Ausgabe auf drei Seiten eine ganz ähnliche Geschichte zum Thema veröffentlicht. Weil der Grundton von “Compact” aber noch ein bisschen hysterischer ist als der von “Bild”, schreibt man dort über einen angeblichen “Krieg gegen Weihnachten”:

Martin Müller-Mertens, Chef vom Dienst bei “Compact”, probiert sich als Science-Fiction-Autor und denkt sich für seinen Artikeleinstieg folgende Weihnachtsgeschichte im Berlin des Jahres 2030 aus:

Leise rieselt der Schnee auf die dunklen Straßen. Eilig hasten Menschen nach Hause. Die Zeit der Weihnachtsbescherung ist längst angebrochen. Doch seit die Bundesregierung den Heiligen Abend im Austausch für das islamische Zuckerfest zum vollen Arbeitstag erklärte, bleibt kaum mehr Muße für die einst besinnlichen Stunden. Nur die allgegenwärtigen Wintermärkte lassen erahnen, was der Tag früher bedeutete. Doch an diesem Abend kommen kaum Besucher zu den Buden mit türkischem Tee und Halal-Speisen. Der Schein des Mondes wirft den Schatten eines Minaretts auf einsam wachende Märchenfiguren aus Tausendundeiner Nacht.

Er findet das wohl selbst etwas übertrieben und schreibt, seine Geschichte lese sich “heute noch wie eine Dystopie pessimistischer Untergangspropheten”. Ein seltener Moment der Selbsterkenntnis des “Compact”-Autoren, der ihn aber nicht daran hindert, gleich prophetisch weiterzumachen: In einigen Jahren könne sein Szenario ernsthaft diskutiert werden, es laufe schließlich ein “Feldzug gegen das Christuskind”. Und das auch noch im Verborgenen. Bei “Compact” mag man Verschwörungstheorien.

Die vermeintliche Heimlichtuerei der politisch Korrekten, die “per Salamitaktik” Weihnachten “aus den Kinderherzen vertreiben” wollten, hindert den Autoren nicht daran, lauter Fälle zur Unterstützung seiner These zu finden, die in der Presse öffentlich geworden sind. Da wären:

  • Die Wiener Kindergärtnerin

Eine Kindergärtnerin aus Wien soll entlassen worden sein, weil sie Kinder über “die Bedeutung des christlichen Weihnachtsfests aufgeklärt” habe. Die Geschichte geht auf einen Bericht der “Kronen Zeitung” zurück, des größten österreichischen Boulevardblatts.

“Kobuk”, das lesenswerte Medienwatchblog des Publizistikinstituts der Uni Wien, hat die Geschichte bereits vor über einem Jahr nachrecherchiert. Ergebnis: Die “Kronen Zeitung” zeige ein verzerrtes Bild, indem sie nur einen kleinen Ausschnitt eines Protokolls zitiere, das insgesamt nahelege, dass die Frau eine allgemein unkooperativ arbeitende Missionarin gewesen sei.

  • Hausverbot für den Nikolaus

Da Wien nun als garstiger Grinch etabliert ist, behauptet “Compact”, dass es dort auch noch ein Besuchsverbot für den Nikolaus in Kindergärten gebe.

Richtig ist, dass 2006 der damalige Vizebürgermeister keine Nikolaus-Agenturen mehr beauftragen wollte, da diese die Kinder teils erschreckt haben sollen. Stattdessen sollten die Pädagogen oder die Kindergartenkinder selbst in die Rolle des Nikolaus’ schlüpfen. News.at hat bereits 2013 darauf hingewiesen, dass seit einiger Zeit alle Jahre wieder das gleiche Weihnachtsspiel in Wien aufgeführt werde: Die FPÖ behauptet, die Stadtregierung wolle Weihnachten verbieten; die regierende SPÖ antwortet, dass es kein Verbot der Nikolausfeiern gebe. Das geht bis heute so. Hier die aktuelle Antwort im Blog des SPÖ-Parlamentsklubs.

  • Kita in Kassel

Irgendwie muss Martin Müller-Mertens ja noch die Brücke zu seiner Wahnidee eines weihnachtslosen Deutschlands schlagen. Darum ein Ortswechsel von Wien zur städtischen Kindertagesstätte Sara-Nussbaum-Haus in Kassel.

Dort solle es laut Müller-Mertens kein Weihnachtsfest geben, der Grund sei “offensichtlich vorauseilender Gehorsam gegenüber dem Islam.” Allerdings stimmt die Meldung, die auch “Bild” verbreitet, so nicht. An Weihnachten hat die Kita immer geschlossen, Nikolaus wurde gefeiert.

  • Schulen in Breisgau-Hochschwarzwald

Der “Compact”-Autor zieht auch andere Kleinigkeiten für seine falsche Beweisführung heran: Etwa dass das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald 2014 aus Brandschutzgründen seinen Schulen verboten hatte, Weihnachtsbäume aufzustellen.

Ein kurzer Anruf bei der Pressestelle des Landratsamts genügt, um zu erfahren, dass man in den entsprechenden Schulen nach wie vor Weihnachten feiere und es auch keine weiteren Verbote von weihnachtlicher Dekoration gebe, etwa von Adventskränzen. Den ziemlich harmlosen Kontext hätte Martin Müller-Mertens aber auch einfach nachlesen können: Lokale Medien berichteten sehr ausführlich über die Provinzposse.

  • Wintermarkt in Berlin-Kreuzberg

Der “Compact”-CvD erzählt dann noch das alte Weihnachtsmärchen, das BILDBlog-Leser schon lange kennen:

Auch aus dem öffentlichen Raum soll die Feier von Christi Geburt verdrängt werden — selbst dort, wo sie weitgehend zum säkularen Freizeitspaß geworden ist. Den Vorreiter gab der Berliner Multikulti-Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Auf öffentlichem Raum untersagte eine Mehrheit aus Grünen, Linken und Piraten 2013 Feste mit christlichem Bezug.

Nein, das haben die Parteien nicht. “Compact” ist auf eine drei Jahre alte falsche Schlagzeile aus der “B.Z.” reingefallen, die das Magazin selbst auch noch einmal abdruckt:

Wir haben über die Geschichte bereits gebloggt, als sie vor zwei Jahren erneut von “Bild am Sonntag” aufgegriffen wurde: Dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg war schon damals völlig egal, wie die Veranstalter ihre Weihnachts-, Winter- oder Wasauchimmermärkte nennen. Auf eine erneute Nachfrage von uns antwortete der zuständige Stadtrat, dass “das Bezirksamt stets offen für alle Religionen” sei. Es habe auch keine Anweisung seitens des Amtes gegeben, “die Weihnachtsmärkte im Bezirk in ‘Wintermärkte’ umzubenennen”.

“Bild” hatte diese Ente ebenfalls kürzlich wieder aufgegriffen. Wie schon bei der falschen Meldung der “Kronen Zeitung” kehrt der Unsinn, den Boulevardmedien irgendwann mal in aufregende Schlagzeilen umwandelten, nun bei “Compact” als faktenresistenter Zombie zurück. “Compact” widmet dieser Stimmungsmache gegen “Islamisierer und linksgrüne Kirchenhasser” allerdings nicht, wie die Boulevardblätter, nur ein paar Zeilen und eine große Überschrift, sondern steigert sich auf drei Seiten in eine Verschwörungstheorie hinein.

Das Magazin liefert auch gleich die Bilder und Bräuche mit, die es zu erhalten gelte. In der Rubrik “Leben”, in der “Compact” regelmäßig rechte Lifestyle-Geschichten präsentiert, schreibt Klaus Faißner romantisch verklärt über den Krampus im ländlichen Österreich. Dort könne man “noch richtig deutsche Bräuche” erleben, “leichter als bei uns” sogar:

Von wem angeblich Gefahr ausgehe, sagt “Compact” auch hier:

Probleme hat der Nikolaus nur in Städten mit hohem Ausländeranteil und sozialistischen Bürgermeistern.

Dass es innerhalb des Christentums durchaus unterschiedliche Traditionen zur Weihnachtszeit gibt, die sich im Lauf der langen Geschichte auch schon verändert haben, kann für das Magazin jedenfalls keine Erklärung sein. Das ganze Geschreibe vom Nikolaus und von der Christlichkeit ist für “Compact” aber ohnehin nur ein Feigenblatt. Im nächsten Artikel geht es nämlich schon um eine “Germanische Weihnacht”:

Pia Lobmeyer schlägt den Bogen von heidnischen Wintersonnenwende-Ritualen zu Weihnachtsbräuchen, die erst viel später entstanden sind. Vor allem hat es ihr der Weihnachtsbaum angetan, der erst im 18. Jahrhundert richtig populär wurde, als sich der christliche Glaube im Gebiet des heutigen Deutschlands schon längst ausgebreitet hatte.

Aber noch einmal zurück zu Martin Müller-Mertens’ Märchen über den angeblichen “Krieg gegen Weihnachten”. Der Artikel wird unter anderem mit dem Nürnberger Christkind bebildert, das in einem Kindergarten Geschichten vorliest:

Bildunterschrift: “Immer mehr Kindergärten verzichten im Advent auf christliche Lieder und Bräuche.”

Das sieht zunächst nur nach einer widersprüchlichen Text-Bild-Schere aus, weil das Christkind auf dem Foto ja genau das tut, was es laut Bildzeile nicht mehr geben soll. Die Fotowahl ist aber, wohl eher unfreiwillig, aus noch einem anderen Grund interessant: Das Christkind an sich ist ursprünglich eine protestantische Erfindung. Das Nürnberger Christkind gibt es aber erst seit 1933. Es ist keine alte christliche Tradition — es ist eine Erfindung der Nazis. Und ein gutes Beispiel dafür, wie völkische Erzählungen einer Bedrohung des Weihnachtsfestes damals wie heute funktionieren.

In einem Prolog, den in der Zeit des Nationalsozialismus eine Schauspielerin im Engelskostüm bei einer auf sakral aufgemachten Inszenierung vortrug, behauptet das Christkind, es sei aus der Stadt vertrieben worden. Aber jetzt, da Deutschland “erwacht” sei — gemeint ist: jetzt, nachdem Hitler an der Macht ist –, da sei der alte Brauch wieder zurückgekehrt und die Kinder könnten sich wieder freuen, wie sie sich früher einmal gefreut hätten.

Später wurde dieser Prolog politisch entschärft. Enthalten sind aber bereits die Elemente, mit denen Boulevardzeitungen heute reißerische Schlagzeilen machen, und mit denen die Neue Rechte auch heute wieder Weihnachten in ihrem Sinne politisieren will.

Balanceakt, Angstmacher, WaWiWi

1. Wenn Journalisten den Erfolg von Polizeiarbeit riskieren
(welt.de, Martin Lutz & Christian Meier)
Es ist ein Balanceakt: Einerseits wollen und sollen Medien auch bei einem Anschlag wie in Berlin informieren, andererseits darf durch eine zu frühe Herausgabe von Informationen die Polizeiarbeit nicht behindert werden. Letzteres wird unter anderem der „Allgemeinen Zeitung“ (AZ) vorgeworfen, die einen Tweet zum mutmaßlichen Täter rausjagte. Im Angesicht einer möglichen Verhaftung hätte der mutmaßliche Täter entwischen oder im schlimmsten Fall sogar Geiseln nehmen können. Die “Welt”-Autoren Lutz und Meier dazu: “Die Abwägung, wann und in welcher Form berichtet wird, treffen Redaktionen je nach ihrer individuellen Einschätzung der Lage. Standardrezepte und -richtlinien gibt es nicht, auch keinen automatischen Gehorsam auf Bitten von Behörden hin. Die journalistische Richtschnur bleibt die Sorgfaltspflicht – sie ist am Ende also auch eine Frage der Moral.”

2. „Die Angst herunterzuspielen, ist weltfremd“: Chefredakteurin Tanit Koch zur Kritik am Bild-Titel
(meedia.de, Marvin Schade)
“Bild”-Chefredakteurin Tanit Koch hat Fragen zum umstrittenen und vielfach diskutierten plakativen Angst-Titel nach dem Anschlag beantwortet. Natürlich verteidigt sie das Vorgehen des Blatts: Mit der Schlagzeile „Angst“ hätte man lediglich eine “Emotion abgebildet”. Dass ein entscheidender Angstauslöser die “Bild” selbst sein könnte, kommt ihr, ebenfalls wenig überraschend, nicht in den Sinn.

3. Schöne Feiertage und einen guten Rutsch
(rnd-news.de, Ulrike Simon)
Medienkolumnistin Ulrike Simon verabschiedet sich mit einem letzten Beitrag vor dem Jahreswechsel. Eigentlich wollte sie dieses Jahr auf Wünsche verzichten und sich stattdessen auf “Verwünsche” konzentrieren. Eine Ausnahme macht sie dennoch: “Nein, es muss nicht jede Beleidigung, jede Verschwörungstheorie, jeder Gesinnungsblödsinn retweetet werden. Ja, es ist möglich, dem Reflex zu widerstehen, alles und jeden zu kommentieren. Doch, auch mit Empörung kann man sich zum billigen Verbreitungsgehilfen machen. Kurzum, mein Wunsch lautet: Öfter mal die Klappe halten.”

4. Wie unser „Was wir wissen“ entsteht
(blog.zeit.de, Karsten Polke-Majewski)
Bei großen, unübersichtlichen Ereignissen wie einem Terroranschlag nutzt “Zeit Online” die Artikelform des “Was wir wissen”, intern abgekürzt “WaWiWi”. Im neuen Glashaus-Blog berichtet Ressortleiter Karsten Polke-Majewski über die Vorgehensweise. Verantwortlich seien die beiden Investigativ-Teams von Online und Print. Und es gäbe feste Regeln: Sichere Quellenlage, kein Konjunktiv, keine Wertungen und größtmögliche Transparenz.

5. 2016: Das Jahr aus Sicht der TV-Sender
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier hat sich für “dwdl” bei verschiedenen Fernsehsendern nach deren Stimmungslage am Ende des Jahres umgehört. War 2016 ein gutes Jahr für das Fernsehen? Wo gibt es noch Probleme? Und was steht im kommenden Jahr an? Bei den Befragten herrscht ziemliche Einigkeit, dass es sich um ein gutes Jahr für die Branche bzw. den jeweiligen Konzern handelte. Nur die Begründungen dafür fielen unterschiedlich aus.

6. Die besten Cover des Jahres
(horizont.net, David Hein)
“Horizont” zeigt eine Auswahl mit den besten und wichtigsten Covern des Jahres und kommentiert die jeweilige Entscheidung.

Stiftungsgeld, Faktenchecker-Zwist, Jerry Lewis

1. Wenn Stiftungen den Journalismus finanzieren — wer recherchiert dann kritisch zu Stiftungen?
(carta.info, Matthias Holland-Letz)
Matthias Holland-Letz legt den Finger in die Wunde: “Wenn Stiftungen den Journalismus finanzieren – wer recherchiert dann kritisch zu Stiftungen?”, so seine einfache, aber nicht einfach zu beantwortende Frage. Stiftungen, die von Unternehmen oder Milliardären errichtet wurden, würden eine immer größere Rolle bei der Finanzierung von Recherchen spielen. Das führe oft zu spannenden, innovativen Ergebnissen. Doch die Unabhängigkeit von Journalistinnen und Journalisten gerate dadurch in Gefahr.

2. Ein Drittel Text = keine Presse mehr!
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Die Verleger sehen, zu Recht, die Zukunft der Tageszeitungen bedroht. Nun verhandeln sie mit der ARD darüber, auf den Startseiten ihrer Internet-Angebote maximal ein Drittel Text zu zeigen. Christian Jakubetz kann dieser Idee wenig bis gar nichts abgewinnen: “Wenn Sie es ernst meinen würden beim BDZV, dann würden sie ihren Mitgliedern eine Innovations-Offensive anbieten. Eine, die darüber hinaus geht, ab und an mal ein paar Panels zu veranstalten. Sie würden im Übrigen Innovation zum Dauerthema machen und nicht nur dann, wenn Erzfeind Google die Schatulle öffnet und ein paar Millionen springen lässt. Sie würden agieren und nicht immer nur reagieren. Und sie würden klar machen, dass sich die Dinge gedreht haben. Wer heute noch Papier bedruckt, ist in der digitalen Welt ungefähr wie der Exot, der vor 20 Jahren anfing, mit ein paar HTML-Befehlen Webseiten zu bauen.”

3. Die Unbeugsame
(sueddeutsche.de, Matthias Kolb)
Die Fox-News-Moderatorin Megyn Kelly wurde u.a. durch ihr kritisches Nachfragen in Trump-Interviews bekannt. Doch die Popularität bescherte ihr nicht nur Traumquoten, sondern auch viel Hass. Seit mehr als 16 Monaten werden sie und ihre Kinder von Bodyguards begleitet. Nun hat sie ihre Autobiografie “Settle For More” vorgestellt. Ein Buch, in dem es um ihren persönlichen Werdegang, aber auch um den Hintergrund zum Trump-Zwist geht. So habe sie der zukünftige US-Präsident auf allerlei Weise umgarnen und bestechen wollen, bevor es dann hässlich wurde.

4. Streit um ersten Platz im Talkshow-Lügen-Ranking eskaliert
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier berichtet von der nächsten Runde im Streit zwischen den Faktencheckern der Kölner Journalistenschule und AfD-Chefin Frauke Petry: Ein Rechentrick soll dabei helfen, dass trotz der einstweiligen Verfügung des Oberlandesgerichts Köln AfD-Chefin Frauke Petry auf Platz 1 ihres Negativ-Rankings von Falschaussagen in Talkshows bleibt.

5. Vorratsdatenspeicherung endlich kippen
(www.reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen begrüßte das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofs gegen eine anlasslose Vorratsdatenspeicherung: “Dieses Urteil muss auch für Deutschland Folgen haben. Die Bundesregierung sollte sich endlich von diesem überflüssigen und für die Pressefreiheit schädlichen Instrument verabschieden. Jede pauschale und verdachtsunabhängige Speicherung von Telekommunikationsdaten untergräbt den Schutz journalistischer Quellen und beschädigt damit die Pressefreiheit im Kern.”

6. Watch the Most Painfully Awkward Interview of 2016: 7 Minutes With Jerry Lewis
(hollywoodreporter.com, Video, 7:53 Minuten)
Ein Interview mit der 90-jährigen Hollywood-Legende Jerry Lewis, das in die Geschichte eingehen könnte: Der Komiker, der auch als Schauspieler, Sänger, Produzent, Drehbuchautor und Regisseur tätig war, lässt über sieben wunderbar schmerzvolle Minuten jede Frage des Interviewers ins Leere laufen.

“6 vor 9”-Sonderausgabe: Anschlag in Berlin

1. Wir schämen uns
(djv.de, Hendrik Zörner)
Hendrik Zörner distanziert sich auf der Seite des “Deutschen Journalisten Verbandes” von der Arbeitsweise der “Berliner Morgenpost”. Diese habe Live-Bilder vom Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz bei Facebook gepostet, auf denen auch Verletzte zu sehen gewesen seien. Dieses Vorgehen sei nicht nur wahnsinnig geschmacklos, sondern auch ein Verstoß gegen den Pressekodex. Zörner dazu wörtlich: “Klar ist und klar muss sein: So arbeiten Journalisten in unserem Land nicht! Das verbieten ihnen ihr Informationsauftrag und das ethische Fundament, auf dem Journalistinnen und Journalisten stehen.”

2. Was wir wissen — oder gerade für nicht ganz unwahrscheinlich halten
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Der Ansatz, einen Artikel mit “Was wir wissen” und “Was wir nicht wissen” zu überschreiben, sei einmal eine schöne Idee gewesen, so Stefan Niggemeier bei “Übermedien”. Leider werde diese Artikelform mittlerweile inflationär eingesetzt. Mit einer damit einhergehenden Senkung der Standards, wie er an einigen Beispielen festmacht.

3. “Deutschland und Europa sind zu fettleibig, um den Weckruf zu hören”
(sueddeutsche.de)
Die “Süddeutsche” hat zusammengestellt, wie die internationale Presse auf den Anschlag in Berlin reagiert. Mit dabei sind “Telegraph” (Großbritannien), “Financial Times” (Großbritannien), “De Volkskrant” (Niederlande), “Magyar Idők” (Ungarn), “Wedomosti” (Russland), “Pravda” (Slowakei), “Sme” (Slowakei) und “Evenimentul Zilei” (Rumänien).

4. Der Unfall, der ein Anschlag war
(faz.net, Michael Hanfeld)
Michael Hanfeld kritisiert die Arbeitsweise der Fernsehsender: “Die Öffentlich-Rechtlichen haben die Ruhe weg. Was sagt uns das? Hat es Verweischarakter? Es hat und deutet darauf hin, dass sich die Sender ihrer Sache ganz und gar nicht sicher sind. Sie agieren in einer Weise zurückhaltend, die — sehen wir einmal von RTL ab — ans Absurde grenzt.”

5. Die Stunde der Reporter
(Joachim Huber, tagesspiegel.de)
Auch Joachim Huber kommentiert die Berichterstattung der Fernsehsender. Alle hätten sich angestrengt, möglichst nah am und vom Tatort Informationen einzuholen und zu vermitteln. Es sei die Stunde der Reporter gewesen, besonders die von “RBB”-Reporterlegende Ulli Zelle: “Er schafft es mehrfach via Solo-Einsatz hinter dem Absperrband, dem nicht gesehenen und nicht sichtbaren Geschehen ein Narrativ zu geben. Er bindet zusammen, erschafft Zusammenhänge, er ist Reporter, der für den Zuschauer das Geschehen und das Geschehene visualisiert. Und er ist betroffen, ohne seine Betroffenheit auszustellen.”

6. Warum Facebook sofort vom “Anschlag in Berlin” ausging
(zeit.de, Patrick Beuth)
Facebooks Safety-Check-Funktion ermöglicht es Nutzern, ihren Freunden zu signalisieren, dass sie in Sicherheit sind. Das System sei hilfreich, weise aber nach einem Umbau Schwächen auf, so Patrick Beuth bei “Zeit Online”. So wurde der Ort des Geschehens mit Berlin-Heinersdorf anfangs falsch angegeben. Zum anderen könne man die (wechselnde) Art der Verschlagwortung (Anschlag/Gewalttat/Vorfall) hinterfragen: “Man kann Facebook also durchaus vorwerfen, durch seine Wortwahl möglicherweise für noch mehr Unruhe gesorgt zu haben. Den Vorwurf müssen sich aber auch alle Medien und alle Nutzer gefallen lassen, die ohne jede offizielle Bestätigung von einem Anschlag berichteten.”

7. Journalisten können den Wettbewerb mit Social Media nicht gewinnen
(stefan-fries.com)
Den Wettbewerb mit sozialen Netzwerken könnten Redaktionen nicht gewinnen, sie sollten sich gar nicht erst darauf einlassen, findet Stefan Fries. Der Wettbewerb finde unter ungleichen Bedingungen statt. Oft würden sich Gerüchte schon auf ihren Weg durch die Sozialen Netzwerke gemacht haben, während Journalisten immer noch nicht loslaufen könnten, weil sie erst Informationen recherchieren müssten. (Siehe dazu auch das “Deutschlandfunk”-Gespräch mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörsken: “Medien können den Geschwindigkeitswettbewerb nicht gewinnen”.)

8. Nach dem Unglück in Berlin: Es geht nicht darum, wer die erste Eilmeldung raushaut
(t3n.de, Lisa Hegemann)
Auch Lisa Hegemann plädiert für kontrollierte Langsamkeit bei der Berichterstattung. Es ginge nicht darum, der Schnellste zu sein: “Für uns Nutzer bedeutet das aber auch: Nicht gleich auf den Medien rumhacken, nur weil sie zwei Minuten nach einem Vorfall noch nicht berichten! Wir müssen lernen, die Ungewissheit auszuhalten. Notfalls auch mal länger als eine Stunde.”

9. Anschlag in Berlin – wie (gut) haben die Medien reagiert?
(dbate.de, Stephan Lamby, Video, 7:55 Min.)
Medienjournalist Daniel Bouhs (u.a. “taz”, “Zapp”) analysiert in einem mitgeschnittenem Skype-Videogespräch auf “dbate” die Berichterstattung der Medien in Berlin. Nach dem Gespräch hat Bouhs noch einen ergänzenden Facebookeintrag verfasst, in dem er sich mehr Medientrainings für Krisensituationen wünscht: “Jedes mittelständische Unternehmen — Konzerne sowieso — üben die Krise. Ich habe selbst mal an so etwas teilgenommen: Eine Molkerei wurde in einem fiktiven Szenario erpresst, minutiös geplant per Drehbuch, umgesetzt zwei Tage lang mit Statisten europaweit. Call-Center (“Mir ist schlecht — Ihr Produkt ist vergiftet!”), Geschäftsleitung (“Was tun?!”), Wachschutz (“da ist ein RTL-Team auf unserem Gelände!”), Pressestelle (“schon wieder ein Anruf von dpa!”) — sie alle haben die Großlage durchgespielt, mit beeindruckendem Schauspiel, bei dem die Beteiligten nach fünf Minuten vergessen hatten, dass das bloß eine Übung war.”

10. Hey AfD, ihr bekommt meine Empörung nicht!
(medium.com, Simon Hurtz)
Simon Hurtz schlägt vor: “Lasst uns 2017 nicht zu einem Festjahr für Populisten machen” — und richtet sich damit auch an Journalisten und Medien, die häufig und gerne jedes Skandälchen aufgreifen, das die AfD mit grässlichen Aussagen herbeiführen will. Hurtz selbst hat die Ausfälle von Marcus Pretzell, Landesvorsitzender der NRW-AfD, zum Geschehen in Berlin ganz bewusst ignoriert: “Einen Tag und viele Gespräche später glaube ich, dass die richtige Reaktion auf bewusste Provokation zweistufig verlaufen muss: souveräne Ignoranz, gefolgt von entschiedenem Widerspruch.” Was er damit genau meint, erklärt er in seinem Beitrag.

11. Der Anschlag von Berlin und die Medien
(bildblog.de, Moritz Tschermak)
Last but not least ein Link auf einen Beitrag aus dem eigenen Haus. BILDblogger Moritz Tschermak hat sich die Berichterstattung von berliner-zeitung.de, Bild.de, bz-berlin.de, Welt.de und “Zeit Magazin” angeschaut. Sein Fazit nach vielen Beispielen: “Das Gegenteil von all dieser Hysterie und dem Gerüchtehinterherlaufen wäre: abwarten, die ermittelnden Behörden ihre Arbeit machen lassen, dann berichten, wenn es gesicherte Fakten gibt.”

ARD-Selbstfesselung, Unstatistik, Radio Facebook

1. Algorithmen sind kein Gegenmittel
(faz.net, Adrian Lobe)
Algorithmen seien kein Mittel gegen Fake-News, sondern die Ursache des Problems, so FAZ-Autor Adrian Lobe: “Erst durch die Automatisierung der Nachrichtenlese und damit verbundenen Erosion der Gatekeeper-Funktion sind die Schleusen geöffnet worden, durch die nun Unmengen an Falschnachrichten an die Oberfläche gespült werden.” Wer Fake-News jedoch verbanne, ohne zu begründen, was falsch ist und warum, sei nicht der Wahrheit verpflichtet, sondern mache sich zum Erfüllungsgehilfen eines autoritären Regimes.

2. Wie sieht die Online-Zukunft der ARD aus?
(ndr.de, Daniel Bouhs)
Wenn es nach den Verlagen geht, soll sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk möglichst auf seine audiovisuellen Inhalte konzentrieren und von allem Geschriebenen fernhalten. Daniel Bouhs berichtet von Verhandlungen zwischen Verlegerseite und ARD, die befürchten lassen, dass sich der Sender bald selbst Handschellen anlegt. In einer Art Selbstverpflichtung soll zugesichert werden, dass auf den Startseiten der Internet-Angebote maximal ein Drittel Text gezeigt wird.

3. Big Data knackt Ihre Psyche
(rwi-essen.de, Katharina Schüller)
Mit der “Unstatistik des Monats” werden regelmäßig jüngst publizierte Zahlen als auch deren Interpretationen überprüft. In der aktuellen Ausgabe beschäftigt sich Gastautorin Katharina Schüller mit der unlängst aufgestellten Behauptung, dass ein Facebook-Algorithmus Donald Trump zum Wahlsieg verholfen habe. Schüllers ernüchterndes Fazit: “Selbst wenn alle Daten korrekt wären, ist der Algorithmus kaum mehr als eine Formalisierung von Alltags-Klischees.”

4. Die Türkei zensiert im Netz und auf der Straße
(dasnetz.online, Hauke Gierow)
Hauke Gierow berichtet über die besorgniserregende Einschränkung der Internetfreiheit in der Türkei. Alle Zeichen würden in die gleiche Richtung deuten: Mehr autoritäre Eingriffe, mehr Kontrolle und mehr Menschenrechtsverletzungen. In vielen Aspekten würde sich die Türkei an China orientieren, die ihren Bürgern mit vielen technischen Einschränkungen das Leben im Netz schwer mache. Nun sei abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf die Eingriffe reagiere und ob sich Unternehmen von dem Land abwenden würden.

5. War #KeinGeldFürRechts ein unzulässiger Boykottaufruf?
(internet-law.de, Thomas Stadler)
Ein Mitarbeiter der Werbeagentur Scholz & Friends hatte auf seinem privat geführten Blog die Aktion #KeinGeldFürRechts ins Leben gerufen: Werbetreibende sollten überprüfen, ob sie auf bestimmten rechten Websites/Portalen Werbung geschaltet haben und ob das wirklich im Sinne ihres Unternehmens ist. Der darauf folgende Shitstorm war gewaltig und hatte auch persönliche Konsequenzen: Der Werber kündigte sein Arbeitsverhältnis und zog sich vorerst zurück.
Rechtsanwalt Thomas Stadler prüft in seinem Blog nun, ob es sich bei der Aktion um einen unzulässigen Boykott-Aufruf gehandelt habe.

6. Warum Facebooks neue Funktion #LiveAudio eine große Chance ist
(marckrueger.tumblr.com)
Anfang 2017 will Facebook eine neue Funktion namens “Live Audio” starten und nach und nach für alle Nutzer freischalten. Rundfunkspezialist Marc Krüger über mögliche Gewinner und Verlierer: “Die neue Live-Funktion von Facebook ist also eine gute Nachricht für alle Audio-Liebhaber, natürlich für Radio-Sender, Podcaster, Autoren, Musiker, Verlage. Sie ist außerdem eine große Chance für Audio-Inhalte, die jahrelang und konstant als das nächste große Ding galten – und doch eine hoffnungsvolle Nische geblieben sind. Durch Facebook bekommen sie in den kommenden Monaten ganz sicher neue Aufmerksamkeit, die sie nutzen können und sollten. Eine schlechte Nachricht ist Facebooks neue Audio-Liebe dagegen für Plattformen wie Soundcloud und auch ein bisschen für Podcast-Platzhirsche wie iTunes oder Streaming-Dienste wie Spotify.”

Absage von Wagner

Gestern waren sich die Fußballexperten von Bild.de und “Sport1” noch so sicher: David Wagner — ein guter Freund von Jürgen Klopp und aktuell beim englischen Zweitligisten Huddersfield Town angestellt — wird ganz bald als Trainer bei den Bundesligafußballern des VfL Wolfsburg auf der Bank sitzen:


Ja, gut, ein, zwei Details müssten vielleicht noch geklärt werden. Aber eigentlich sei alles fix — auch wenn der “Aufsichtsrat dementiert”. Was soll da schon noch anbrennen? Wagner kommt nach Wolfsburg!

Heute hat David Wagner klargestellt, dass er nicht wechseln wird:


(Bild.de)

(“Sport1”)

Der Anschlag von Berlin und die Medien

Vor knapp fünf Stunden, als bekannt wurde, dass die Berliner Polizei daran zweifele, gestern Abend den Richtigen festgenommen zu haben, sagte ein Moderator von “N24” sinngemäß: Da sehe man mal, was passieren könne, wenn man ungeprüft Dinge verbreite.

Oh ja. Und die Berichterstattung gestern und heute zum Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz zeigt einmal mehr, wie heftig Journalisten in solchen Extremsituationen, die dann auch zu medialen Extremsituationen werden, Gerüchten hinterherjagen, sie in die Welt setzen und am Ende doch wieder zurückrudern müssen.

Man könnte an den vielen Artikeln und Live-Streams und TV-Beiträgen rund um das Geschehen am Breitscheidplatz sicher einiges kritisieren. Da wäre zum Beispiel ein Reporter der “Berliner Morgenpost”, der über Facebook Livebilder von Opfern und Helfern zeigte, obwohl die Berliner Polizei explizit darum gebeten hatte, dies nicht zu tun. Einige TV-Sender sollen ähnliche Aufnahmen vom Weihnachtsmarkt verbreitet haben, mit Zooms auf Opfer, die gerade behandelt wurden. Die “Berliner Morgenpost” hat ihr Video inzwischen gelöscht.

Oder diese Bitte der Polizei …

… die Bild.de nicht im Geringsten interessierte:

Bleiben wir aber mal bei dem einstigen Tatverdächtigen, der gerade erst wieder von der Polizei freigelassen wurde, und den Berichten über ihn. Die Spekulationen, Mutmaßungen und Ratereien über ihn zeigen, wie hysterisch Medien agieren, wie sie Halbwissen herausposaunen, sich widersprechen.

Um 23:16 Uhr verkündete Welt.de, dass es sich bei dem angeblichen Täter um einen Tschetschenen handele:

“Unbestätigte Informationen”, soso. Sowieso war Welt.de gestern und heute immer ganz vorne mit dabei, wenn es Neuigkeiten gab — egal, ob diese nun richtig oder falsch waren. Nur 16 Minuten nach der Tschetschenen-Meldung tauchten die nächste “unbestätigten Informationen” bei Welt.de auf:

Da war das Gerücht mit dem Tschetschenen aber schon raus und bei anderen Portalen aufgetaucht, auch weil “Welt”-Chefredakteur Ulf Poschardt die Falschinformation seines Teams über den Twitter-Account des “Zeit Magazins” verbreitete, wo er momentan Gast-Twitterer ist. Der Tweet des “Zeit Magazins” ist inzwischen gelöscht. Die Journalistin Lena Niethammer hat das Ganze aber dokumentiert:

Um 1:24 Uhr brachte das Onlineteam der “Berliner Zeitung” die nächste Nationalität ins Spiel:


Bild.de übernahm dann sowohl Pakistan als auch Afghanistan als Herkunftsland und erklärte den Festgenommenen direkt zum “Todes-Fahrer von Berlin”:

Die Onlineredaktion der “B.Z.” machte den Verdächtigen ebenfalls schon zum “Täter” und produzierte diese merkwürdige Überschrift:

Als heute, am frühen Nachmittag, bekannt wurde, dass die Ermittler sich nicht mehr so recht sicher seien, ob der festgenommene Mann aus Pakistan tatsächlich der Fahrer des Lkw ist, hatten zahlreiche Medien schon etliche Informationen über ihn verbreitet: Alter, Herkunft, dass er als Flüchtling gekommen sei, wo und wann er die Grenze nach Deutschland übertreten habe. Jetzt, wo es so scheint, als habe er nichts mit der Tat zu tun, stellt es sich als großes Glück heraus, dass bisher kein Foto von ihm veröffentlicht wurde.

In der Zwischenzeit haben auch die Medien Zweifel bekommen. Völlig egal, dass sie vorher schon vermeldet haben, dass der Verdächtige auch der Täter sei. Hier zum Beispiel Bild.de:


Das Gegenteil von all dieser Hysterie und dem Gerüchtehinterherlaufen wäre: abwarten, die ermittelnden Behörden ihre Arbeit machen lassen, dann berichten, wenn es gesicherte Fakten gibt. Das machen viele Redaktionen auch. Zu viele aber auch nicht. “Zeit”-Journalist Yassin Musharbash schlägt vor: “An einem Tag wie diesem heißt es geduldig sein.”

*Nachtrag, 21. Dezember: Ziemlich früh nach den ersten Meldungen zum Vorfall am Breitscheidplatz nannte die “heute”-Redaktion des “ZDF” bei Twitter den eigentlichen Fahrer des Lkw aus Polen als Verursacher. Die Redaktion bezog sich dabei auf eine angebliche Feuerwehrmeldung:

Wenige Minuten später schickte das “ZDF”-Team eine Korrektur raus:

Mit Dank an die vielen Hinweisgeber!

Falscher Faktencheck, Digitale Dopingjagd, Flüchtlingsforschung

1. Vertrauen gibt es nicht umsonst
(taz.de, Peter Weissenburger)
Die “dpa”-Meldung „Türkische Behörden verbieten Weihnachten.“ sei nicht ganz präzise gewiesen, habe sich jedoch als Segen für die Fakenews-Debatte erwiesen, findet “taz”-Autor Peter Weissenburger: “Ein Gewinn ist diese Episode dennoch. Zwar ist es verunsichernd für JournalistInnen, dass in Zeiten nach Pegida, Köln und der US-Wahl ihre Arbeit regelmäßig angezweifelt wird. Andererseits ist zu begrüßen, dass die etablierten Medien so lernen, sich mehr nach außen hin zu erklären. Das kann verlorenes Vertrauen wieder aufbauen.”

2. Gericht verbietet Journalistenschule falschen Faktencheck
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Die Kölner Journalistenschule KJS darf nicht mehr behaupten, dass „gut ein Viertel“ der von ihr in einem vermeintlichen „Faktencheck“ überprüften Talkshow-Aussagen von AfD-Chefin Frauke Petry zu beanstanden waren, so Stefan Niggemeier auf “Übermedien”. Petry hätte vor dem Oberlandesgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen das Projekt „Faktenzoom“ erwirkt. Für Niggemeier sicher keine große Überraschung. Er selbst hatte schon im Sommer über die Angreifbarkeit der Auswertung berichtet und auf konkrete Fehler hingewiesen.

3. Flüchtlingsforschung gegen Mythen 4
(fluechtlingsforschung.net)
Auch im vierten Teil der Serie “Flüchtlingsforschung gegen Mythen” kommentieren Mitglieder des Netzwerks Flüchtlingsforschung zweifelhafte Politikeraussagen zur Flüchtlingsthematik. Absolut lesenswert für jeden, der sich nicht damit abfinden will, dass wir (angeblich) in postfaktischen Zeiten leben.

4. Ex-Moderator postet Ku-Klux-Klan-Szene
(tagesspiegel.de, Rosa Feigs)
Der ehemalige Radiomoderator Elmar Hörig äußert sich auf Facebook regelmäßig auf menschenverachtende und geschmacklose Weise. Nun hat die rheinland-pfälzische SPD-Landtagsabgeordnete Giorgina Kazungu-Haß den Social-Media-Pöbler angezeigt. Konkreter Anlass: Eine von Hörig mit Schokoladenweihnachtsmännern nachgestellte Ku-Klux-Klan-Hinrichtungsszene.

5. Digitale Dopingjagd
(dasnetz.online, Martin Einsiedler)
Nach all den Dopingvorfällen der Vergangenheit ist vom “sauberen Sport”, zumindest im Hochleistungssport, nicht viel übrig geblieben. Sportjournalist Martin Einsiedler glaubt, dass neue Methoden des Journalismus bei der Jagd nach Betrügern helfen können. Als Beispiel führt er das von Hajo Seppelt mitgegründete Webportal “sportsleaks.com” an, über das Whistleblower Betrugsfälle im Sport melden und belastende Datensätze, Dokumente oder Ton- und Videoaufnahmen einreichen können. Natürlich unter Wahrung der Anonymität, wie man betont.

6. Zeitschriften, die sich nicht durchgesetzt haben
(titanic-magazin.de)
Die Fachleute von der “Titanic” haben zum Jahresende eine Übersicht der Zeitschriften zusammengestellt, die sich auf dem Markt nicht durchsetzen konnten.

Bild  

“Bild” liefert falsches Futter für Islamhasser und rechte Hetzer

“Bild”-Kolumnist Franz Josef Wagner hat sich entschieden: “Die schlimmste Nachricht dieser Tage” ist die “verbotene Weihnacht” an einer Istanbuler Schule, schlimmer noch als “Aleppo” und “Attentate”:

Das Weihnachtsverbot ist für mich die Grenze.

Es ist ein Kulturbruch geschehen.

Christen sollen nicht mehr Weihnachtslieder singen. Für mich ist das die schlimmste Nachricht dieser Tage.

Mit riesigem Schrecken dürfte Franz Josef Wagner heute bei der täglichen “Bild”-Lektüre festgestellt haben, wie das Weihnachtsfest und die christliche Tradition angeblich überall in Deutschland geschändet wird. Zu ihrem Arikel über das “WEIHNACHTSVERBOT an türkisch-deutscher Schule” (das inzwischen wieder aufgehoben ist) …

… haben die Festtagsexperten von “Bild” für ihre heutige Ausgabe nämlich eine Übersicht zusammengestellt, wo überall in der Republik das Abendland so untergeht:

Was das zeigen soll, ist klar: Die grünlinksversifften Multikultispinner, ob in Hildesheim, Berlin-Kreuzberg, Kassel oder sonst wo, kuschen vor all den zugewanderten Muslimen, werfen vor lauter politischer Korrektheit unsere christlichen Werte über Bord und verleugnen unsere Tradition. Weihnachtsmärkte? Christstollen? Alles futsch! Passt mal besser auf, dass Weihnachten nicht bald ganz verboten wird.

Nur: So gut wie keiner der Punkte, die “Bild” nennt, stimmt. Der Reihe nach:

  • Christophorusschule

“Bild” schreibt:

Der Chor der Christophorus-Schule in Hildesheim verzichtete beim Weihnachtskonzert auf Lieder mit “christlichem Bezug”, weil Flüchtlinge dabei waren. Später dementierte die Schule den Zusammenhang.

Erstmal: Die Christophorusschule liegt nicht in Hildesheim, sondern in Elze, westlich von Hildesheim. Das Gerücht, dass die Schule “beim Weihnachtskonzert auf Lieder mit ‘christlichem Bezug'” verzichtet haben soll, stammt von der “Hildesheimer Allgemeinen Zeitung”. Und tatsächlich dementierte die Schule den Zeitungsbericht (PDF):

Die missverständliche und inhaltlich falsche Berichterstattung der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 09.12.2016 über das CJD Weihnachtskonzert in Sarstedt hat einige Fragen aufgeworfen.

In diesem Zusammenhang möchten wir auf Folgendes hinweisen:

1. Die CJD Christophorusschule Elze hat bei keinem der diesjährigen Weihnachtskonzerte auf Lieder christlichen Inhalts verzichtet.

2. Der Autor des Artikels, Herr Peter Hartmann, war bei keinem unserer Konzerte anwesend.

3. Das Programm des Konzerts am 03.12.2016 in der Kirche der Heilig Geist Gemeinde, Sarstedt, besteht aus 26 Weihnachtsliedern und Werken, die alle einen christlichen Bezug aufweisen.

4. Die Teilnahme von Schülern der Sprachlernklasse hat den christlichen Charakter des gesamten Programms in keiner Weise verändert.

Im Programmheft des Konzerts (PDF) findet man Lieder wie “Maria durch ein Dornwald ging” oder “Weil Gott in tiefster Nacht erschienen” oder “Amen”. Die zwei Songs, die Mitglieder der “Chorklasse I” und der Sprachlernklasse (das sind vermutlich die Flüchtlinge, von denen “Bild” schreibt) gesungen haben, sind “Macht euch bereit” von Rolf Zuckowski:

Macht euch bereit!
Macht euch bereit!
Jetzt kommt die Zeit
auf die ihr euch freut.
Bald schon ist Weihnacht
fröhliche Weihnacht.

Und “Still senkt sich die Nacht hernieder” von Gerhard Wohlgemuth:

Still senkt sich die Nacht hernieder.
Rings das Land liegt tief verschneit
und es klingen alte Lieder:
O du schöne Weihnachtszeit!
O du schöne Weihnachtszeit!

Klingt nicht gerade so, als hätte die Christophorusschule “die christlichen Wurzeln des Weihnachtsfestes unterschlagen.”

  • Kreuzberger Wintermarkt

In Berlin-Kreuzberg heißt ein Weihnachtsmarkt “Kreuzberger Wintermarkt”, um andere Religionen zu schonen.

Um den “Kreuzberger Wintermarkt” haben die “Bild”-Medien schon einige Märchen gesponnen. Die “Bild am Sonntag” fragte vor zwei Jahren beispielsweise:

Und schrieb dazu:

Wird auf dem Altar der politischen Korrektheit die christliche Tradition geopfert?

Sowie:

Natürlich ist die Institution Weihnachtsmarkt an sich nicht wichtig. Aber wo führt es hin, wenn es schon verpönt ist, das Wort Weihnachten nur im Munde zu führen? Sind das christliche Erbe, unsere Kultur, unser Selbstverständnis, unser Wertekanon, auf das Treiben einer “Religionsgemeinschaft” geschrumpft?

Wir haben damals beim Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg nachgefragt, ob es stimmt, dass sich der Markt “Wintermarkt” nennen musste, weil die Politik das aus Rücksicht vor Religionen oder Ausländern so wollte. Ein Sprecher sagte uns:

Ich kann alle beruhigen: Das Abendland bleibt weiter bestehen, genauso wie die Weihnachtsmärkte in Friedrichshain-Kreuzberg — in diesem Jahr und auch in den nächsten Jahren. Wie die Märkte sich nennen, ist uns total egal.

Und auch eine Sprecherin des “Kreuzberger Wintermarktes” bestätigte uns damals, dass ihr Team den Namen und das Konzept aus freien Stücken gewählt habe, ohne politische Einflussnahmen oder Rücksicht auf Vorschriften.

Damit liegt “Bild” schon mal in zwei Punkten daneben.

  • Wintermarkt Flughafen München

(…) um andere Religionen zu schonen. Ähnlich: “Wintermärkte” am Münchner Flughafen

Hier können wir es recht kurz machen: Der Markt, der aktuell am Flughafen in München aufgebaut ist, heißt gar nicht “Wintermarkt”, sondern “Weihnachts- und Wintermarkt”:

Eine Sprecherin des Flughafens sagte uns, dass man den Zusatz “Wintermarkt” mit in den Namen genommen habe, weil der Markt bis zum 30. Dezember geöffnet habe. Und dann sei Weihnachten ja schon lange vorbei. Vorher gibt es allerdings reichlich Aktionen mit christlichem Bezug: Das Christkind schaue vorbei, Besucher könnten Adventskränze binden, an den Ständen gebe es Christbaumschmuck zu kaufen. Kurzum:

Nein, wir verstecken Weihnachten nicht.

  • Wintermarkt Gundelsheim

(…) um andere Religionen zu schonen. Ähnlich: “Wintermärkte” am Münchner Flughafen, in Gundelsheim

Der eintägige Wintermarkt im bayerischen Gundelsheim fand dieses Jahr am 19. November statt. Und das ist auch der Grund, warum er Wintermarkt und nicht Weihnachts- oder Christkindlmarkt heißt. Eine Sprecherin sagte uns, dass man damit durchaus Rücksicht auf eine Religion nehme — auf die christliche:

Den Namen haben wir wegen der Katholiken gewählt. Unser Markt findet immer am Samstag vor dem 1. Advent statt, also nicht in der Weihnachtszeit. Da können wir ihn doch nicht einfach “Weihnachtsmarkt” nennen.

Weihnachtliche Elemente gebe es aber trotzdem: Ein Nikolaus überrasche die Kinder, die örtlichen Vereine spielten vorweihnachtliche Musik.

  • Wintermarkt Altmannstein

(…) um andere Religionen zu schonen. Ähnlich: “Wintermärkte” am Münchner Flughafen, in Gundelsheim und Altmannstein (Bayern).

Der Wintermarkt im bayerischen Altmannstein dauert drei Tage, liegt aber ebenfalls nie in der Adventszeit. Deswegen, so eine Sprecherin, habe man ihn nicht Christkindl-, Advents- oder Weihnachtsmarkt genannt, sondern Wintermarkt: “Der Name würde der Sache sonst nicht gerecht werden.”

Auch in Altmannstein gebe es einen Nikolausauftritt, Chöre sängen Weihnachtslieder. Außerdem könne man an den Ständen Weihnachtskrippen und ähnliches kaufen.

  • Kita in Kassel

Eine städtische Kita in Kassel verzichtete wegen muslimischer Kinder auf ihr Weihnachtsfest.

Grundlage für diese Behauptung dürfte ein Bericht der “Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen” über die Kita im Kasseler Sara-Nussbaum-Haus sein:

Anna Janz, die Jugend-Stadträtin in Kassel, hatte in einem Interview auf der Website der Stadt auf die Vorwürfe geantwortet:

Frau Janz, die HNA titelte „Weihnachten fällt im Kindergarten aus“. Stimmt das?

Anne Janz: Nein, natürlich nicht. In allen städtischen Kindertagesstätten werden die mit dem Weihnachtsfest verbundenen christlichen Traditionen gelebt. Das gilt selbstverständlich auch für die Kita Sara-Nussbaum-Haus. Die Behauptung, dort falle das Weihnachtsfest regelmäßig aus, ist schlicht falsch.

Und:

Die Kritik bezog sich ja konkret auf die Kita Sara-Nussbaum-Haus. Es hieß, die Erzieherinnen dort verzichteten mit Verweis auf die unterschiedlichen Kulturen der Kinder auf christliche Rituale.

Anne Janz: Auch in der Kita Sara-Nussbaum-Haus wird, wie in allen anderen städtischen Einrichtungen, seit Jahren und auch dieses Jahr die Vorweihnachtszeit festlich gestaltet. Die Aussage, dass in den vergangenen Jahren das Weihnachtsfest ausgefallen ist, ist falsch.

In allen Gruppen gibt es einen Adventskalender, aus dem an jedem Tag ein anderes Kind ein “Geschenk” erhält. In jeder Gruppe steht ein Adventskranz, mit den Kindern wird gebastelt, die Kita wird geschmückt und auch dort werden Weihnachtsplätzchen gebacken. In einer der Gruppen wird seit mehreren Jahren in der Adventszeit ein Märchen-Theaterstück eingeübt und den Eltern bei einer Feier vorgeführt. Und der Nikolaus besuchte in den vergangenen Jahren auch die Kinder im Sara–Nussbaum-Haus.

Die Adventszeit und die Nikolausfeier finden statt und werden traditionell und adventlich begangen.

Das Weihnachtsfest an sich — also die Tage vom 24. bis 26. Dezember — feierten die Kitas in Kassel generell nicht, da sie an den Weihnachtsfeiertagen geschlossen seien, so Janz.

Vor knapp zwei Wochen, am 6. Dezember, gab es in der Kita Sara-Nussbaum-Haus ein Nikolausfest, mit Weihnachtsliedern, Nikolausgeschichte und den muslimischen Kindern, die die “Bild”-Zeitung als falschen Grund für ihre falsche Behauptung anführt.

Sechs der sieben Beispiele, mit denen “Bild” zeigen will, dass in Deutschland “aus Rücksicht auf Muslime die christlichen Wurzeln des Weihnachtsfestes unterschlagen” würden, stimmen nicht (das Beispiel mit der österreichischen Botschaft konnten wir nicht überprüfen, da wir dort niemanden erreicht haben, der uns Auskunft geben konnte). 32 Zeilen gesellschaftlicher Zündstoff, schnell mal falsch zusammengegooglet und den rechten Hetzern, den Islamhassern, den AfD- und “Pegida”-Marschierern als Futter hingeworfen.

Finnischer Trump, Gelifteter Playboy, Elmar Hörig

1. Stadt der Lügner
(zeit.de, Ulrich Ladurner)
Während des amerikanischen Wahlkampfs wurden unzählige gefälschte Nachrichten in Umlauf gebracht. Viele davon nicht aus politischen, sondern wirtschaftlichen Gründen: Mit den Klicks lässt sich jede Menge Geld machen. Ulrich Ladurner ist in die mazedonische Kleinstadt Veles gereist, aus der besonders viele Falschnachrichten kamen: “Die Fake-News aus Mazedonien wirken wie die Sabotage einer jungen Generation, die nichts anderes erlebt hat als Zynismus und Gier – und daraus einen Schluss zieht: dass man zuallererst schauen muss, wo man selbst bleibt.”

2. Zentralorgan
(sueddeutsche.de, David Pfeifer)
David Pfeifer hat sich den in Sachen Layout gelifteten “Playboy” angesehen. Es hätte ein gelungener Relaunch sein können, doch dann hätten sich nach seiner Ansicht auch die Inhalte ändern müssen: “Die Inhalte kommen über das Niveau von Bar-Gequatsche nicht hinaus, wo ein paar Typen zusammenstehen, um Frauen aufzureißen, dann aber so lange über diese statt mit ihnen sprechen, dass sie am Ende allein nach Hause gehen. Auch im neuen Glanz bleibt der Playboy also das Zentralorgan jener Männer, die wollen, aber nicht können.”

3. Kritische Medien erträgt er nicht
(faz.net, Jüri Reinvere)
Wie ein kleiner Trump geriere sich der finnische Ministerpräsident Sipilä gegenüber den Medien, so Jüri Reinvere in der “FAZ”: “Mit dem Ministerpräsident Sipilä ist nicht, wie etwa durch die PiS in Polen, eine neue Ideologie an der Macht, sondern jemand, der zwischen privater und politischer Sphäre nicht zu trennen weiß und meint, er könne die Dinge von Staatswesen lenken, als habe er es mit seiner eigenen Firma zu tun.”

4. Parlamentsberichterstattung nicht beschneiden
(reporter-ohne-grenzen.de)
Reporter ohne Grenzen kritisiert die in Polen geplanten Einschränkungen der Parlamentsberichterstattung und der Zugangsrechte für Journalisten zur Parlamentskammer Sejm. “Die geplanten Einschränkungen der Parlamentsberichterstattung zeigen überdeutlich, worum es der Regierungspartei PiS mit ihren fortgesetzten Eingriffen in die Pressefreiheit geht: Medien sollen systematisch daran gehindert werden, die Arbeit von Regierung und Parlament unabhängig zu dokumentieren und kritisch zu begleiten”, so der ROG-Geschäftsführer.

5. Treten Sie zurück!
(diekolumnisten.de, Heinrich Schmitz)
Die “B.Z.” hat sich jüngst über die Berliner Staatsanwaltschaft geärgert und titelte “Warum sind sechs Stiche in die Brust kein Mordversuch?” Heinrich Schmitz ist nicht nur Kolumnist, sondern auch Strafverteidiger und hat sich die Mühe gemacht, die Sache auch für juristische Laien verständlich zu erklären.

6. Lieber Elmar Hörig, was ist passiert?
(spiegel.de, Arno Frank)
“Spiegel”-Kolumnist Arno Frank war einmal ein Fan des Radiomoderators Elmar Hörig. Davon ist nicht viel übrig geblieben, wie man seinem offenen Brief entnehmen kann. Er spricht dabei vielen aus dem Herzen, die gelegentlich über eine der rassistischen und geschmacklosen Äußerungen des Social-Media-Ekels stolpern.

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