Geheime Medienpläne, Rezo vs. “Strg_F”, Bedrohte Medienvielfalt

1. “Correctiv” deckt geheime Medienpläne der Neuen Rechten auf
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 7:54 Minuten)
Das Recherchenetzwerk “Correctiv” berichtete gestern von einem konspirativen Treffen einflussreicher AfD-Politiker mit Rechtsextremen, bei dem ein geheimer Plan zur Vertreibung von Millionen Menschen besprochen worden sei. Bei der Zusammenkunft sei es auch um den Kampf gegen öffentlich-rechtliche Medien und den Aufbau einer rechtsextremen Gegenöffentlichkeit gegangen, berichtet “Correctiv”-Chefredakteur Justus von Daniels im Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
Weitere Lesetipps: Making-Of zur Geheimplan-Recherche und Nach Correctiv-Recherche: Bundestagsabgeordnete fordern rechtliche Schritte gegen AfD (beide correctiv.org).

2. Rezo gegen den NDR: Die Zerstörung des Formats “STRG_F”
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Jochen Zenthöfer setzt sich mit den Vorwürfen des Youtubers Rezo gegen das Reportageformat “Strg_F” des NDR und “funk” auseinander. Rezo wirft dem Format vor, in Reportagen über ihn und einen seiner Sponsoren sowie in anderen Beiträgen Fehler gemacht und diese anschließend vertuscht zu haben. Diese Vorwürfe haben zu einer größeren Kontroverse und zu Glaubwürdigkeitsproblemen für “Strg_F” geführt. Der NDR hat eine sorgfältige Prüfung und Aufarbeitung angekündigt. Alle angesprochenen Videos sind im Artikel verlinkt.

3. Madsack macht den Sack zu
(taz.de, Johann Voigt)
Die Madsack Mediengruppe aus Hannover hat die DDV Mediengruppe aus Dresden übernommen und besitzt nun alle Dresdner Lokalzeitungen, einschließlich der “Sächsischen Zeitung”, der “Dresdner Morgenpost” und der “Dresdner Neuesten Nachrichten”. Diese Übernahme, der das Bundeskartellamt noch zustimmen muss, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Vielfalt des Lokaljournalismus in Dresden haben. Darüberhinaus fragt sich Johann Voigt in der “taz”: “Inwiefern werden sich die Inhalte von SZ, Dresdner Morgenpost und DNN angleichen? Werden Redaktionen zusammengelegt? Oder versucht Madsack womöglich die auflagenschwächere DNN abzustoßen?”
Weiterer Lesetipp: Kartellamt ist gefordert: “Der Deutsche Journalisten-Verband fordert das Bundeskartellamt auf, die in diesen Tagen bekannt gewordenen Fusionspläne von zwei Zeitungsverlagen einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.” (djv.de, Hendrik Zörner)

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4. Was wir besser machen könnten
(arminwolf.at)
Im Rahmen einer Ringvorlesung zum 100. Geburtstag des “Spiegel”-Gründers Rudolf Augstein sprach Armin Wolf darüber, “warum öffentlich-rechtliche Medien nie wichtiger waren – und was wir besser machen können”. Auf seiner Website veröffentlicht Wolf den Text seiner Rede, in der er sich mit der Bedeutung und den Herausforderungen der öffentlich-rechtlichen Medien in der heutigen, digital geprägten Medienlandschaft auseinandersetzt. Er geht auf die historische Entwicklung und den aktuellen Stand von Medienproduktion und -konsum ein und diskutiert die Auswirkungen von Desinformation und “Fake News” sowie die Rolle der Medien bei der Förderung einer informierten Demokratie.

5. “2024 entscheidet über die Demokratie”
(verdi.de, Günter Herkel)
Maria Ressa ist Chefredakteurin und Geschäftsführerin des philippinischen Nachrichten- und Investigativportals “Rappler” und hat 2021 für ihren Einsatz für die Pressefreiheit den Friedensnobelpreis erhalten. Auf einer internationalen Konferenz der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Organisation Reporter ohne Grenzen sprach Ressa über die Bedrohung der Menschenrechte durch Desinformation, Online-Belästigung und Überwachung.

6. Viele fremdeln noch mit Twitch
(blog.medientage.de, Lisa Priller-Gebhardt)
Lisa Priller-Gebhardt beschäftigt sich mit der Nutzung der Livestreaming-Plattform Twitch durch etablierte deutsche Medienunternehmen. Sie stellt heraus, dass Twitch eine große, vor allem junge Community anziehe und sich über Gaming hinaus auf verschiedene Genres wie Kochen, Sport und Musik ausgeweitet habe. Trotz der wachsenden Popularität und der potenziellen Vorteile seien viele Medienhäuser noch zurückhaltend bei der Nutzung der Plattform.

Skeptische Medienbosse, Oberauer kauft “Meedia”, Hackerkongress

1. Kaum Hälfte der Herausgeberinnen und Medien-CEOs zuversichtlich für 2024
(derstandard.de)
Eine Umfrage des Reuters Institute der Universität Oxford zeigt, dass Medienmanager aufgrund von Herausforderungen wie steigenden Kosten, sinkenden Werbeeinnahmen und möglichen Angriffen auf Medien nur mäßig zuversichtlich für das Jahr 2024 sind. Viele Medienunternehmen würden planen, sich stärker auf eigene Kanäle und Plattformen wie WhatsApp, Videoinhalte, Newsletter und Podcasts zu konzentrieren und sich von Sozialen Medien wie Facebook und X/Twitter abzuwenden. Die Studie prognostiziert auch einen zunehmenden Trend zur Künstlichen Intelligenz (KI) in der Nachrichtenproduktion, die Einstellung von Printausgaben und neue Einnahmequellen durch bezahlte Abonnements, Mitgliedschaften und etwaige Lizenzvereinbarungen mit KI-Plattformen.

2. Der Hackerkongress fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit
(golem.de, Friedhelm Greis)
Der mit 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besuchte 37. Chaos Communication Congress des Chaos Computer Clubs habe in Medien wenig Beachtung gefunden, obwohl wichtige Themen behandelt worden seien. Friedhelm Greis fragt sich, woher das geringe Medieninteresse kommt.

3. “Nordkurier”-Mediengruppe übernimmt “Schweriner Volkszeitung”
(ndr.de, Video: 6:04 Minuten)
Wie der NDR berichtet, seien die “Schweriner Volkszeitung” und die “Norddeutschen Neuesten Nachrichten” vom Schwäbischen Verlag, zu dem bereits der “Nordkurier” gehört, übernommen worden, wobei die Zustimmung des Kartellamts noch ausstehe. Der Verkauf wirft Fragen nach den Auswirkungen auf die rund 150 Beschäftigten sowie die Abonnenten und Abonnentinnen auf. Der Deutsche Journalisten-Verband befürchtet beispielsweise eine zunehmende Medienkonzentration in Mecklenburg-Vorpommern.

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4. Oberauer-Verlag kauft Branchendienst “Meedia”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Der österreichische Medienfachverlag Oberauer übernimmt offenbar den insolventen Branchendienst “Meedia”. Bei Oberauer erscheinen bereits der Mediendienst “Kress” und das “Medium Magazin”.

5. OpenAI kritisiert »New York Times« für Urheberrechtsklagen
(spiegel.de)
Das Tech-Unternehmen OpenAI weise in einem Blogpost Vorwürfe der “New York Times” (“NYT”) zurück, der eigene Chatbot ChatGPT verstoße gegen das Urheberrecht, indem er Inhalte der Zeitung ohne Kennzeichnung verwende und plagiiere. OpenAI argumentiere, dass ChatGPT in der Regel Inhalte aus mehreren Quellen zu eigenen Texten forme, und behaupte, die Redaktion der “NYT” habe die Fragen an den Chatbot manipuliert, um die angeführten Plagiatsbeispiele zu generieren.

6. Warum Medien so wenig über Schlager berichten
(deutschlandfunk.de, Mike Herbstreuth, Text und Audio: 5:30 Minuten)
Trotz der Popularität des Schlagers in Deutschland werde in Qualitätsmedien wenig über dieses Musikgenre berichtet, was zum Teil auf mangelnde Fachkompetenz und fehlenden Zugang zur Schlagerszene zurückzuführen sei. Es gebe jedoch Anzeichen dafür, dass sich diese Haltung ändert. Einige Medien begännen, die Schlagerszene aufmerksamer zu beobachten und womöglich differenzierter darüber berichten.

Bauernproteste, Fake-Zitate, Bewährungsstrafen

1. Wie Rechte die Bauernproteste unterwandern
(deutschlandfunk.de, Jennifer Strange, Audio: 5:08 Minuten)
Der Deutschlandfunk berichtet über die Sorge der Verfassungsschützer vor einer rechten Unterwanderung der derzeitigen Bauernproteste in Deutschland. Dabei geht es vor allem um die Deutungshoheit in den Sozialen Medien. Ebenfalls im Deutschlandfunk sprechen Martin Krebbers und Ann-Kathrin Büüsker über die Berichterstattung über die Bauernproteste im Speziellen und die dahinter stehende Agrarthematik im Allgemeinen (Audio: 6:20 Minuten).

2. Bewäh­rungs­strafen nach Angriff auf “heute show”-Team
(lto.de)
Am Rande einer “Querdenker”-Demonstration im Mai 2020 griff eine vermutlich linksextreme Gruppe ein ZDF-Fernsehteam brutal an und verletzte mehrere Mitglieder des ZDF-Teams schwer. Das Amtsgericht Tiergarten verurteilte nun drei Männer und eine Frau wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und verhängte ein Schmerzensgeld von jeweils 5.000 Euro. Die Angeklagten hatten behauptet, das ZDF-Team verwechselt zu haben, was nicht widerlegt werden konnte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

3. Kriminelle verbreiten Missbrauchsbilder über gehackte Facebook-Konten
(spiegel.de)
Die bayerische Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Internetkriminalität warnt vor einer zunehmenden Verbreitung von Missbrauchsabbildungen von Kindern über gehackte Facebook-Accounts. Zudem seien die Ermittlerinnen und Ermittler mit durch Künstliche Intelligenz erzeugten Bildern von sexueller Gewalt an Kindern konfrontiert, die immer schwerer von echten Fotos zu unterscheiden seien.

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4. Private Ablenkungen
(taz.de, Johannes Drosdowski)
Johannes Drosdowski kommentiert die vom “Wall Street Journal” thematisierten angeblichen Drogenprobleme von Elon Musk: “Uns sollte nicht die Sorge von Musks Umfeld berühren, sondern die Sorge um Musks Einfluss auf unser eigenes Umfeld umtreiben. Die ständige Auseinandersetzung mit Musks Privatheit, egal ob bei Süchten, Übergewicht, Humor versperrt den Blick auf das Wichtige: das Gebaren eines machtgeilen, ­politiktreibenden Milliardärs, der öffentlich antisemitische und rassistische Verschwörungserzählungen verbreitet.” Weiterer Hörtipp: Im Social-Media-Podcast “Haken dran” sprechen Gavin Karlmeier und Dax Werner ebenfalls über das Thema und kommen zu einer ähnlichen Einschätzung (spotify.com, Audio: 45:39 Minuten).

5. So kommen Sie Fake-Zitaten auf die Schliche
(correctiv.org)
Das Recherchenetzwerk “Correctiv” gibt praktische Tipps zum Erkennen gefälschter Zitate: Erstens: gezielte Internetrecherche mit Suchoperatoren, um den genauen Wortlaut zu überprüfen; zweitens: Quellenangaben überprüfen und vertrauenswürdige Quellen suchen; drittens: Bild-Rückwärtssuche für Textkacheln; viertens: direkte Nachfrage bei den Betroffenen; und fünftens: gesunde Skepsis gegenüber Zitaten, insbesondere wenn sie bekannten Personen zugeschrieben werden und keine seriöse Quellenangabe vorhanden ist.

6. Wenn du zur Trauerfeier gehst … weil es da die besten #Selfies gibt
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Bei “Übermedien” geht es um das Verhalten der stellvertretenden “Bild”-Chefredakteurin Tanja May, die bei der Beerdigung des CDU-Politikers Wolfgang Schäuble Selfies mit prominenten Trauergästen gemacht und diese auf Instagram geteilt hat. Boris Rosenkranz fragt sich in seiner Glosse, wie sich May bei anderen Gelegenheiten inszeniert hätte – und hat dies gleich mal mit satirischen Bildern und Texten nachgestellt.

Trends und Meta-Trends, Männliche Genies, Schmierentheater

1. Jahresausblicke 2024 zusammengefasst: Diese 8 Trends werden wichtig
(konradweber.ch)
Konrad Weber hat sich durch zahlreiche Trendberichte und Ausblicke der Medien- und Kommunikationsbranche gearbeitet und daraus acht “Meta-Trends” abgeleitet. Auch Thomas Knüwer hat in die Zukunft geblickt und präsentiert seine “glaskugeligen Kaffeesatzlesereien”. Bei “OMR” fasst Roland Eisenbrand zusammen, “was Tech-Vordenker*innen für dieses Jahr vorhersagen”. Und im “Doppelgänger”-Podcast sprechen die Tech-Talker Philipp Glöckler und Philipp Klöckner über “unsere Predictions 2024” (doppelgaenger.io Audio: 1:43:50 Stunden).

2. Wie sich die “New York Times” in die rechte Kampagne gegen Claudine Gay einspannen ließ
(uebermedien.de, Adrian Daub)
Adrian Daub kommentiert bei “Übermedien” eine Medienkampagne des konservativen Aktivisten Chris Rufo gegen Claudine Gay, die inzwischen ehemalige Präsidentin der Universität Harvard. Dabei weist er auf die seiner Ansicht nach vorgetäuschte Ahnungslosigkeit vieler Medien hin: “Es handelt sich um eine Medienkampagne auf der Metaebene: Alle wissen, dass es eine Medienkampagne ist, keiner versucht das zu verstecken. Wenn überhaupt jemand in diesem Schmierentheater ahnungslos agiert, dann die Medien selber.”

3. Beitragsdebatte: Was kosten ARD, ZDF & Co.?
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Der Rundfunkbeitrag von derzeit 18,36 Euro für die öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF soll nach einer Empfehlung der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten auf 18,94 Euro steigen. Damit einher geht eine intensive Diskussion über den Finanzbedarf und die Kosten der Öffentlich-Rechtlichen. Während sich einige Bundesländer wie Niedersachsen, Bayern und Berlin gegen eine Erhöhung der Gebühr aussprächen, argumentiere ZDF-Intendant Norbert Himmler, dass bereits die aktuelle Anmeldung des Finanzbedarfs des ZDF ein reales Minus darstelle und die vorgeschlagene Erhöhung “sehr maßvoll” sei.

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4. Danke für Ihr Interesse und Ihre Wertschätzung!
(buchreport.de, Lena Scherer & Thomas Wilking)
Der “Buchreport”-Verlag Harenberg hat seinen Betrieb zum Jahresbeginn 2024 eingestellt. Der zum Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Stefan Conrads habe erklärt, dass eine Fortführung aufgrund der finanziellen Situation nicht möglich sei. Die Erstellung der bekannten “Spiegel”-Bestsellerlisten werde künftig von der Zeitschrift “BuchMarkt” übernommen.

5. “Nur Männer werden Genies genannt”
(taz.de, Franziska Mayr)
In der “taz” äußert sich die Regisseurin Katharina Mückstein über die Dominanz männlicher Perspektiven in der Film- und Fernsehbranche und das Fehlen weiblicher, queerer und nicht-weißer Sichtweisen. Sie kritisiert die patriarchale Bildsprache im Film und fordert eine Veränderung der Arbeitsstrukturen, um Elternschaft, faire Bezahlung und Schutz vor Gewalt zu gewährleisten.

6. Elon Musk soll laut Medienbericht in größerem Stil Drogen nehmen
(spiegel.de)
Laut einem Bericht des “Wall Street Journal” soll Elon Musk, der reichste Mensch der Welt und Anteilseigner von Unternehmen wie X (ehemals Twitter) und Tesla, regelmäßig Drogen wie Ketamin konsumieren. Dieser Konsum soll ein Ausmaß erreicht haben, das in Musks Umfeld Besorgnis sowohl über dessen Gesundheit als auch über dessen Zurechnungsfähigkeit als Geschäftsmann hervorrufe.

KW 51/23: Hör- und Gucktipps zu Weihnachten und zum Jahresende

Hurra, Feiertage – und damit viel Zeit zum Hören und Sehen! Zum Jahresende präsentieren wir Euch noch einmal eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

All unseren Leserinnen und Lesern, Unterstützerinnen und Unterstützern wünschen wir frohe Weihnachten, ein paar schöne, ruhige Tage und einen guten Start ins neue Jahr. Wir sehen uns hier 2024 wieder.

Die nächste Folge “6 vor 9” kommt am Montag, 8. Januar 2024.

***

1. Der König von TikTok
(ardaudiothek.de, Audio: acht Folgen zwischen 24 und 37 Minuten)
Dieser achtteilige Podcast dreht sich um eine schillernde Medienfigur, die verschiedene TV-Sender mit allerlei dubiosen Angeboten betrieb und immer wieder ins Visier von Aufsichtsbehörden und Justiz geriet: Thomas G. Hornauer. Zuletzt machte er als “Königliche Heiligkeit”, angeblicher Doktor der Philosophie und Trash-Promi auch auf TikTok von sich reden. Emeli Glaser und ihr Team sind dem Phänomen auf ebenso informative wie unterhaltsame Weise auf den Grund gegangen.
Weiterer, wenn auch ernsterer Gucktipp in Sachen TikTok: Krieg auf TikTok: Die geheime Arbeit der Content Moderatoren (ndr.de, Severin Pehlke, Video: 15:12 Minuten).

2. Kriegsberichterstattung: Warum? Wo? Wie?
(sicherheitspod.de, Thomas Wiegold & Rike Franke & Frank Sauer & Carlo Masala, Audio: 1:46:51 Stunden)
In der aktuellen Folge von “Sicherheitshalber”, dem “Podcast zur Sicherheitspolitik”, ist Frederik Pleitgen zu Gast, der für den US-Sender CNN aus den Krisen- und Kriegsgebieten der Welt berichtet: Warum gibt es in Zeiten des Internets überhaupt noch traditionelle Fernseh-Kriegsberichterstattung? Wie entscheidet CNN, wo berichtet wird? Und wie sorgt Pleitgen für seine eigene Sicherheit?

3. Traumberuf Influencerin?
(arte.tv, Video: 30:03 Minuten)
Die Arte-Doku beleuchtet das Leben von Influencerinnen und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Es geht dabei um Themen wie Druck, Selbstoptimierung und die Auswirkungen der ständigen Vergleiche mit perfekten Online-Persönlichkeiten: “Warum geht es eigentlich so viel um Aussehen, Fitness und Mode? Rolle rückwärts in die 50er-Jahre? Und was macht es mit den jungen Frauen, die sich rund um die Uhr mit scheinbar perfekten Superfrauen vergleichen?”
Weiterer Hörtipp: Influencer-Marketing – Authentizität als Geschäftsmodell (swr.de, Sofie Czilwik, Audio: 28:58 Minuten).

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4. Nicht nur Stillstand und Rückschritt: Vielfalt in den Medien 2023
(sueddeutsche.de, Nils Minkmar & Nadia Zaboura, Audio: 36:43 Minuten)
“Flucht, Migration, Integration: Was läuft besser in der Berichterstattung über die Einwanderungsgesellschaft – und bei welchen Themen könnte es besser sein?” Darüber diskutieren Nadia Zaboura und Nils Minkmar im Medienpodcast “quoted” mit ihrem Gast Elena Kountidou, Geschäftsführerin der Organisation Neue deutsche Medienmacher:innen.
Weiterer Hörtipp: Im Medienpodcast “M” spricht Medienwissenschaftler Björn Staschen mit Danilo Höpfner über Diversität im Journalismus und die Frage, was sich aus seiner Sicht ändern muss: Journalismus von Polohemden (verdi.de, Audio: 25:41 Minuten).

5. Elon Musk: Last Week Tonight with John Oliver
(youtube.com, John Oliver, Video: 31:02 Minuten)
Ausnahmsweise ein englischsprachiger Tipp: Bei “Last Week Tonight” knöpft sich John Oliver den Tech-Milliardär und Twitter-Eigentümer Elon Musk vor, und das ist gleichermaßen informativ, komisch und entlarvend.
Dazu ein passender Hörtipp in eigener Sache: Auch im großen Jahresrückblick des “Haken-dran”-Podcasts ging es um die High- beziehungsweise Lowlights des Elon Musk im zurückliegenden Jahr: JENGAAAAA! – und der große Jahresrückblick 2023 (mit Lorenz Meyer) (spotify.com, Gavin Karlmeier, Audio: 1:14:55 Stunden).

6. Über Übermedien: Was war das für ein Jahr – und was passiert nächstes?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 48:36 Minuten)
Weitere mediale Jahresrückblicke gefällig? Bei “Übermedien” hat sich Holger Klein mit den “Übermedien”-Gründern Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz über das zurückliegende Jahr unterhalten. Es geht dabei um die wichtigsten Recherchen und weitere Medienthemen 2023, aber auch um die anstehenden Änderungen im Hause “Übermedien” im neuen Jahr. Beim Jahresrückblick von “BR24 Medien” stehen vier Themen im Fokus: Künstliche Intelligenz, die Zukunft des Journalismus, das Verhältnis zwischen Staat und Medien sowie Kriegsberichterstattung (br.de, Nina Landhofer, Audio: 54:26 Minuten). Beim “Breitband”-Jahresrückblick von Deutschlandfunk Kultur geht es unter anderem um Microblogging, Investigativpodcasts und Netzpolitik (deutschlandfunkkultur.de, Vera Linß & Marcus Richter & Gavin Karlmeier & Marcus Engert & Anna Biselli & Marie Zinkann, Audio: 44:57 Minuten). Und natürlich darf am Ende des Jahres der Jahresrückblick von “Fernsehen für alle” nicht fehlen mit den “Top Ten TV-Momenten 2023”: “In einer Mischung aus dem RTL-Jahresrückblick mit Günther Jauch, einer beliebigen Rankingshow mit Sonja Zietlow und der Ultimativen Chartshow heben wir besondere Leistungen im Bereich ‘Beste Unterhaltung TV’ hervor und loben, was es zu loben gibt, und lachen aus, was es auszulachen gibt.” (fernsehenfueralle.podigee.io, Dennis Müller & Natalie, Audio: 1:36:37 Stunden)

Faktenlose Polemik, Ende der PiS-Propaganda, Kevin reich zu Haus

1. Faktenlose Polemik bei Exxpress zum Thema Schneefall und Klimawandel
(kobuk.at, Corinna Crestani)
Corinna Crestani kritisiert bei “Kobuk” einen Artikel des österreichischen “Exxpress”, der den Klimawandel im Zusammenhang mit Schneefällen diskutiert. Crestani wirft der “Exxpress”-Redaktion vor, ohne wissenschaftliche Grundlage zu argumentieren und Expertenmeinungen zu ignorieren oder falsch darzustellen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel würden falsch interpretiert oder verzerrt wiedergegeben.

2. Ende der PiS-Propaganda
(taz.de, Gabriele Lesser)
Wie Gabriele Lesser in der “taz” berichtet, müsse sich die rechte PiS-Partei in Polen, die in den vergangenen Jahren die öffentlich-rechtlichen Medien zu Propagandazwecken umgebaut habe, von ihrem Hauptsender TVP trennen. Die neue Mitte-Links-Regierung, die im Oktober gewählt wurde, habe sich zum Ziel gesetzt, Objektivität und Ausgewogenheit im Rundfunk wiederherzustellen. Dies könnte massive Auswirkungen auf die PiS haben, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Kommunal-, Regional- und Europawahlen, da die Partei ihre Medienmacht und damit ihren Einfluss auf die öffentliche Meinung verliere.

3. 16. Goldener Günter: Die medialen Peinlichkeiten des Jahres 2023
(dwdl.de, Thomas Lückerath & Timo Niemeier)
Die Redaktion des Medienmagazins “DWDL” kürt regelmäßig die Peinlichkeiten des vergangenen Medienjahres mit einem Negativpreis: dem “Goldenen Günter”. Hintergrund der seit 2008 vergebenen Auszeichnung sei eine Aussage des damaligen ARD-Programmdirektors Günter Struve. Dieser habe eine Sendung mit der Künstlerin Lady Bitch Ray als “ziemlich ui-jui-jui” bezeichnet. Die Auswahl an Peinlichkeiten ist in diesem Jahr besonders groß und reicht von der Idee, Michael Wendler zurück ins TV-Geschäft zu holen, über das mit Künstlicher Intelligenz gefakte Michael-Schumacher-“Interview” der “Aktuellen” bis hin zu den schwurbelnden Aussagen von Richard David Precht im ZDF-Podcast “Lanz & Precht”.

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4. Uns fehlen noch 225.903 Euro!
(netzpolitik.org)
netzpolitik.org versteht sich als “Medium für digitale Freiheitsrechte”. Die Redaktion beschäftigt sich unter anderem mit staatlicher Überwachung, Open-Source-Software, Telekommunikationsgesetzen sowie kreativem Gemeingut und einer freien Wissensgesellschaft. Das Angebot von netzpolitik.org finanziert sich fast vollständig aus Spenden der Leserinnen und Leser. Zum Ende des Jahres wird das Geld knapp und die Redaktionen bittet um Unterstützung.

5. MDR-Fernsehen: Umschau am 12.12.2023
(mdr.de)
Gestern haben wir in den “6 vor 9” einen Artikel des “Volksverpetzers” empfohlen, in dem Gunnar Hamann einen Beitrag des MDR hinterfragt, mit dem sich der öffentlich-rechtliche Sender aus seiner Sicht zum Sprachrohr der “Querdenken”-Bewegung gemacht hat. Der MDR hat nun eine Richtigstellung veröffentlicht, in der er einräumt, dass die “publizistischen Sorgfaltskriterien” nicht eingehalten wurden. Man habe die Sendung bereits “depubliziert”.

6. So reich sind die McCallisters – und sieben weitere schräge Fakten über den Film
(spiegel.de)
Im deutschen Fernsehen haben sich zu Weihnachten gewisse Traditionen herausgebildet. Dann holen die Sender die immer gleichen Filme aus dem Schrank, seien es “Drei Haselnüsse für Aschenbrödel”, “Sissi”, der Actionklassiker “Stirb langsam” oder der Weihnachtsfilm “Kevin allein zu Haus” aus den 90er-Jahren. Die “New York Times” ist nun der Frage nachgegangen, wie reich Kevins Filmfamilie wirklich ist, und der “Spiegel” hat das Thema aufgegriffen. Außerdem gibt es sieben weitere unterhaltsame Fun Facts für alle, die beim rituellen Fernsehgenuss mit Hintergrundwissen glänzen wollen.

X warnt vor Tesla-Kritik, Genderverbot, Sprachrohr

1. X warnt vor Links zu Tesla-kritischen Presseberichten
(spiegel.de)
Links zu Artikeln der schwedischen Zeitung “Aftonbladet”, die sich kritisch mit Elon Musks Unternehmen Tesla beschäftigen, werden von Elon Musks Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) offenbar mit einem Warnhinweis versehen, der den Nutzerinnen und Nutzern suggeriert, dass diese Links potenziell unsicher seien. Die betroffenen Artikel enthalten kritische Inhalte über den Autobauer Tesla, insbesondere zu Themen wie Kinderarbeit im Zusammenhang mit Zulieferern. X wurde bereits in der Vergangenheit dafür kritisiert, Links aus Eigeninteresse zu manipulieren.
Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins sprach der “6-vor-9”-Kurator über die geleakten Dokumente, nach denen es bei X die Anweisung gebe, toxische Inhalte auf der Plattform zu belassen, und über die Maßnahmen der EU gegen all das: Was ist los mit Elon Musk, X und der EU? (radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:15 Minuten)

2. Insolvenzverwalter sucht neue Eigentümer für “Meedia” & Co.
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie “DWDL” berichtet, scheint eine Zukunft für die Fachtitel “Meedia”, “Blickpunkt Film” und “Musikwoche” nach dem Antrag ihres Verlags auf Insolvenz in Eigenverwaltung grundsätzlich möglich. Der zuständige Insolvenzverwalter habe angekündigt, dass diese Titel nach grundlegenden Sanierungsmaßnahmen weitergeführt werden könnten, was jedoch “deutliche Personalanpassungen, eine Neuausrichtung der Unternehmensstrategie und die Einstellung nicht rentabler Teilbereiche” einschließe.

3. HR hält Genderverbot für verfassungswidrig
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Hessische Rundfunk (HR) hat sich gegen das von der neuen Koalition aus CDU und SPD in Hessen geplante Genderverbot ausgesprochen und es als verfassungswidrig und als Verstoß gegen die Rundfunkfreiheit bezeichnet. Der Vorsitzende des HR-Rundfunkrats, Harald Freiling, betont, es sei nicht Aufgabe der Politik, inhaltliche Vorgaben für den Rundfunk zu machen, denn Staatsferne und Rundfunkfreiheit seien Grundwerte. Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt diese Position.

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4. MDR als Sprachrohr von “Querdenken” – Die ganze Geschichte
(volksverpetzer.de, Gunnar Hamann)
Beim “Volksverpetzer” hinterfragt Gunnar Hamann einen Beitrag des MDR, mit dem sich der öffentlich-rechtliche Sender aus seiner Sicht zum Sprachrohr der “Querdenken”-Bewegung gemacht habe: “In seiner Aufmachung ist dieser wie ein Krimi aufgebaut. Dabei ist der eigentliche ‘Krimi’ die Recherche dazu: Von einfachen Widersprüchen und Fragen zu und bei den Beteiligten angefangen, bis hin zur Löschung des Beitrags am vergangenen Sonntag.”

5. Redaktionen und Berichterstattung: weniger divers als die Gesellschaft
(de.ejo-online.eu)
Die Reuters-Studie “Race and leadership in the news media 2023” zeige, dass in den Führungsetagen großer Medienhäuser weltweit nur 23 Prozent der Positionen von People of Color besetzt sind, obwohl diese 44 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. In Deutschland gebe es in den untersuchten Medienunternehmen keine Führungspositionen, die von People of Color besetzt sind. Dies führe zu einer eingeschränkten Meinungsvielfalt und beeinträchtige sowohl die journalistische Qualität als auch die gesellschaftliche und politische Teilhabe.

6. Journalismus
(urheber.info)
Das “IU Mag”, das Magazin der Initiative Urheberrecht, widmet sich in jeder Ausgabe einer bestimmten Branche und beleuchtet deren spezifische Herausforderungen im Kontext des Urheberrechts. Die kostenlos verfügbare Ausgabe Nummer 8 des Magazins (PDF) widmet sich dem Journalismus und untersucht, inwieweit generative Künstliche Intelligenz die Verlässlichkeit von Texten, Bildern und Filmen in diesem Bereich beeinflusst.

Glaubwürdigkeit, Der Sängerkreis des NDR, Inklusiver Journalismus

1. WDR rechnet 2024 mit deutlichem Minus, RBB mit leichtem Plus
(dwdl.de, Manuel Weis)
Wie “DWDL” berichtet, plant der WDR für das Jahr 2024 mit einem Defizit von 112,7 Millionen Euro, das durch einen Griff in vorhandene Rücklagen ausgeglichen werden soll. Der RBB hingegen rechne dank umfangreicher Sparmaßnahmen mit einem leichten Plus von 3,8 Millionen Euro. Beide öffentlich-rechtlichen Sender würden einen ausgeglichenen Haushalt für die laufende Beitragsperiode 2021 bis 2024 anstreben.

2. In Krisenzeiten besonders gefragt
(tagesschau.de, Philipp Jahn)
Laut einer Studie im Auftrag des WDR halten vier von fünf Menschen das Informationsangebot der Medien in Deutschland für gut oder sehr gut. Allerdings sei das Vertrauen in Medien insgesamt gesunken. Die öffentlich-rechtlichen Radio- und TV-Sender sowie Tageszeitungen gälten als glaubwürdiger als beispielsweise private Sender oder Online-Angebote von Zeitungen und Zeitschriften.

3. Philipp Peyman Engel wird Chefredakteur des Jahres 2023
(spiegel.de)
Philipp Peyman Engel, seit September Chefredakteur der “Jüdischen Allgemeinen”, wurde vom “Medium Magazin” zum Chefredakteur des Jahres 2023 gewählt. Die ARD-Korrespondentin Ina Ruck erhielt den Hauptpreis als “Journalistin des Jahres”, der ZDF-Journalist Claus Kleber wurde für sein Lebenswerk geehrt.

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4. Journalismus für alle
(kontextwochenzeitung.de, Theresa Horbacher)
Theresa Horbacher berichtet in der “Kontextwochenzeitung” über “Einfach Heidelberg”, eine inklusive Redaktion, die Journalismus für Menschen mit Behinderungen zugänglich macht. Horbacher beschreibt, wie das Projekt komplexe Inhalte in leichter Sprache aufbereite und damit einen wichtigen Beitrag zur Barrierefreiheit im Informationssektor leiste. Ihr Fazit: “Wie so oft sind es auch in Sachen Inklusion die kleinen, unabhängigen Projekte, die die Medienbranche voranbringen.”

5. Gundula Gause wieder wohlauf
(zdf.de)
Gundula Gause, Co-Moderatorin des “heute journals”, hatte am Montagabend während der laufenden Live-Sendung einen Schwächeanfall, der aber kein Grund zur Sorge sei, wie sie noch in der Nacht an ihre Kolleginnen und Kollegen gemailt habe: “Entwarnung. Bin wieder zu Hause. Schlimmeres kann ausgeschlossen werden”.

6. Do They Know It’s Kulturwandel Time im NDR?
(uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Beim NDR wurde zur Verbesserung des Betriebsklimas ein “Kulturkreis” gegründet, der nun ein Lied auf sich selbst und den Intendanten Joachim Knuth einstudiert und veröffentlicht hat. Der Song rufe die unterschiedlichsten Reaktionen hervor, wie Stefan Niggemeier kommentiert: “Böse Menschen meinen, die singenden Kulturwandler im weihnachtlichen Gewand müssten Geiseln von Joachim Knuth sein, anders ließe sich das gar nicht erklären. Das widerspricht aber natürlich eklatant der Besinnlichkeit der Jahreszeit und der Gutgemeintheit des Ganzen.”

EU-Kommission vs. X, Grimme Online Award gefährdet, Willy Brandt

1. EU-Kommission eröffnet Verfahren gegen X wegen Falschinformationen
(zeit.de)
Die Europäische Kommission hat ein förmliches Verfahren gegen X (ehemals Twitter) wegen der Verbreitung falscher Informationen und illegaler Inhalte eingeleitet. Sie untersuche auch, ob die blauen Haken auf der Plattform, die inzwischen über ein Abonnementmodell erworben werden können, irreführend sind. Darüber hinaus wurde X bereits wegen der Verbreitung von Falschinformationen im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas verwarnt.
Zu X ein weiterer Lesetipp: Leak: Leugnung des Holocaust und mehr darf auf X/Twitter nicht gelöscht werden: “Interne Handbücher belegen, was offensichtlich ist: Eine irische Zeitung hat herausgefunden, welche Inhalte bei X/Twitter nicht mehr gelöscht werden müssen.” (heise.de, Martin Holland)

2. Sparmaßnahmen treffen den Grimme Online Award
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier berichtet bei “DWDL” über Sparmaßnahmen des Grimme-Instituts, die auch den Grimme Online Award beträfen. Dies gehe aus einer Stellungnahme der Grimme-Belegschaft hervor, die “DWDL” vorliege. Es sei davon auszugehen, dass der Wettbewerb und die Preisverleihung im kommenden Jahr nicht wie gewohnt stattfinden können. Zudem sei geplant, die Bereiche Grimme-Forschung und Grimme-Medienbildung komplett aufzugeben. Man blicke “mit großer Sorge in die Zukunft”.

3. Bahar Aslan auch beim OVG erfolg­reich
(lto.de)
“Legal Tribune Online” berichtet, dass das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht den Widerruf des Lehrauftrags der Dozentin Bahar Aslan an der Polizei-Hochschule NRW für rechtswidrig erklärt hat. Diese Entscheidung bestätigt ein früheres Urteil des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen, welches bereits festgestellt hatte, dass die Entlassung Aslans nach einem polizeikritischen Tweet unrechtmäßig war.
Transparenzhinweis: Der “6-vor-9”-Kurator hatte sich im Mai dieses Jahres zusammen mit vielen anderen in einem offenen Brief mit Aslan solidarisiert.

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4. Zwischen Politik und Publizistik
(taz.de, Christian Walther)
Christian Walther zeichnet in seinem Beitrag die journalistische Laufbahn Willy Brandts nach, beginnend mit dessen Kindheit als Kinderreporter in Lübeck über Brandts journalistische Tätigkeit im Exil und in Berlin bis hin zum Wechsel in die Berufspolitik. Walther beleuchtet Brandts Beitrag zum politischen Journalismus, insbesondere dessen Rolle in der Kampagne für den Friedensnobelpreis für Carl von Ossietzky und die Berichterstattung über den Spanischen Bürgerkrieg und den ersten der Nürnberger Prozesse.

5. Ein Rundfunk für alle
(epd.de, Joachim Knuth)
NDR-Intendant Joachim Knuth diskutiert in einem Gastbeitrag für epd Medien die aktuellen Herausforderungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. Knuth betont dabei die Bedeutung von authentischen und sorgfältig recherchierten Informationen in Zeiten von Informationskomplexität und Desinformation sowie die Rolle des Rundfunks bei der Daseinsvorsorge und Meinungsbildung.

6. Die Top-Klickbringer der Schweizer Medien
(persoenlich.com, Christian Beck)
Christian Beck fasst die meistgeklickten Themen der Schweizer Medien im Jahr 2023 zusammen. Der Ukraine-Krieg war durchgehend ein Hauptthema, das in verschiedenen Medien und Medienhäusern wie Tamedia, “NZZ”, CH Media, “Blick”, “20 Minuten” und SRF hohe Klickzahlen erzielte. Neben dem Krieg waren auch nationale Ereignisse wie der Bergsturz in Brienz, Sportereignisse und prominente Persönlichkeiten wie Prinz Harry und Roger Federer von großem Interesse für die Leserschaft.

“Torial” überlebt, Neuer RBB-Staatsvertrag, Cyborg Axel Springer

1. Torial überlebt vorerst
(taz.de, Lotte Laloire)
Wie die “taz” berichtet, wurde die Plattform “Torial”, ein LinkedIn-ähnliches Netzwerk für Medienschaffende, das eigentlich vor dem Aus stand, durch eine Spende von 50.000 Euro vorerst gerettet. Zu verdanken sei dies wohl einer IT-Unternehmerin, die anonym bleiben wolle und nicht aus dem Journalismus komme. Die Plattform sei insbesondere für FLINTA-Personen (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen) unverzichtbar. Unterdessen plane der Berufsverband “Freischreiber”, ein ähnliches Angebot für seine Mitglieder zu schaffen.

2. Berlin und Brandenburg beschließen neuen RBB-Staatsvertrag
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Die Landesparlamente von Berlin und Brandenburg haben dem neuen Staatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zugestimmt, der Anfang 2024 in Kraft treten soll. Trotz der Kritik von RBB-Intendantin Ulrike Demmer, die Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit ihres Senders äußerte, enthalte der Vertrag Änderungen wie die vorgeschriebene Eröffnung eines neuen Regionalbüros. Auch von Seiten der Belegschaft gebe es Kritik – man befürchte den “Eingriff in unsere Programmautonomie”.

3. Wir brauchen Teams – und zwar generationsübergreifende
(journalist.de, Henriette Löwisch)
Henriette Löwisch, Leiterin der Deutschen Journalistenschule, schreibt über die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus der Zusammenarbeit zwischen erfahrenen Journalistinnen und Journalisten einerseits und digital versierten Nachwuchskräften andererseits ergeben: “In Zeiten des Fachkräftemangels könnte eine zukunftsgewandte Personalentwicklung beinhalten, jeweils eine Nachwuchskraft und ein älteres Redaktionsmitglied zusammenzuspannen, so dass sie sich eine Stelle teilen.”

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4. Axel Springer ist jetzt ein Cyborg
(verdi.de, Tina Groll)
Tina Groll, Redakteurin bei “Zeit Online” und Vorsitzende des Bundesvorstandes der Gewerkschaft Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union, kommentiert die Partnerschaft zwischen dem ChatGPT-Anbieter OpenAI und dem Axel-Springer-Konzern: “Axel Springer soll ein rein digitales Medienhaus werden, heißt es vom Konzern. So weit okay. Dass Konzernlenker Mathias Döpfner aber ankündigt, ‘die Möglichkeiten des durch KI gestärkten Journalismus ausloten – um Qualität, gesellschaftliche Relevanz und das Geschäftsmodell für Journalismus auf die nächste Stufe zu heben’ klingt eher wie eine Drohung als ein Versprechen.”

5. Verleger Jimmy Lai endlich freilassen
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert die sofortige Freilassung des Hongkonger Verlegers Jimmy Lai, dem wegen angeblicher Verstöße gegen ein von Peking erlassenes Sicherheitsgesetz eine lebenslange Haftstrafe droht. Lai ist bereits seit mehr als drei Jahren inhaftiert und wurde wegen seiner Teilnahme an Pro-Demokratie-Demonstrationen sowie wegen Betrugsvorwürfen verurteilt. Das Sicherheitsgesetz, das Journalistinnen und Journalisten weltweit betreffe, werde von den chinesischen Behörden zur Verfolgung von Medienschaffenden in Hongkong eingesetzt und habe zu einem Klima der Angst und zur Schließung mehrerer Medien geführt.

6. Kuchenskandal – Influencerin muss Millionenstrafe zahlen
(spiegel.de)
Chiara Ferragni, eine bekannte italienische Influencerin mit fast 30 Millionen Followern auf Instagram, müsse wegen “unlauterer Geschäftspraktiken” eine Strafe in Millionenhöhe zahlen. Ihre Unternehmen Fenice und TBS Crew hatten eine von ihr kreierte Pandoro-Torte vermarktet und dabei fälschlicherweise den Eindruck erweckt, ein Teil des Erlöses komme krebskranken Kindern zugute. Tatsächlich habe der Kuchenhersteller nur einen vorher festgelegten Betrag an ein Krankenhaus gespendet.

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