1. EU-Datenschützer*innen watschen Abo-Modelle ab
(netzpolitik.org, Sebastian Meineck)
Seit November 2023 bieten Plattformen wie Facebook und Instagram ihren Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, sich mit einem Abonnement für 9,99 Euro pro Monat von Tracking und personalisierter Werbung freizukaufen. Das Modell ist im Englischen als “pay or okay” bekannt; Sebastian Meinecks Vorschlag für “eine deutsche Übersetzung, die sich ebenso reimt”: “abonnieren oder akzeptieren”. Der Europäische Datenschutzausschuss kritisiert diese Praxis und betont, dass Userinnen und User eine echte Wahl haben sollten. Meineck erläutert die derzeitige Situation und überlegt, wie es weitergehen könnte.
2. Boykottaufrufe, Terrorangst und Israel-Kritik: So politisch ist der ESC
(rnd.de, Imre Grimm)
Imre Grimm kommentiert zum im Mai anstehenden Eurovision Song Contest (ESC), bei dem Pop und Politik Hand in Hand gehen würden: “Auf der oberflächlichen Ebene mögen bunte Derwische im Gebläse der Windmaschine über eine feurige Bühne turnen oder weißrussische Retortendivas Anstrengendes zu Stampfbeats singen. Doch auf einer tieferen Ebene geht es um viel mehr: Der ESC ist das größte und womöglich einzige bedeutende multinationale Massenevent für den spielerischen, kulturellen Datenabgleich zwischen Völkern.”
3. ntv und dpa entwickeln “KI-assistierten Newsdesk”
(dwdl.de, Alexander Krei)
RTL Deutschland habe in Zusammenarbeit mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ein KI-gestütztes Redaktionstool entwickelt, um die Relevanz von Nachrichten schneller einschätzen und Textvorschläge generieren zu können. Das Tool verbessere nicht nur die Geschwindigkeit und Qualität der Nachrichtenbearbeitung, sondern ermögliche auch eine Anpassung an den spezifischen Sprachstil des zur RTL-Gruppe gehörenden Fernsehsenders ntv. Die endgültige Entscheidungsgewalt bleibe jedoch bei den Redakteurinnen und Redakteuren.
4. Wie prekär ist der Journalismus?
(verdi.de, Susanne Stracke-Neumann)
Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts widmete sich ein Symposium in der Bayerischen Landesmedienanstalt dem internationalen Vergleich journalistischer Arbeitsbedingungen. Dabei ging es insbesondere um die Einkommenssituation freier Journalistinnen und Journalisten. Die weltweite Studie “Worlds of Journalism” zeige, dass “vor allem Freie und signifikant mehr Frauen als Männer” unter prekären finanziellen Bedingungen mit einem Monatseinkommen von unter 1.388 Euro arbeiten, fasst Susanne Stracke-Neumann die Ergebnisse zusammen.
5. “Taktisch riesiger Fehler, das auszusetzen”
(deutschlandfunk.de, Sören Brinkmann & Michael Borgers, Audio: 7:57 Minuten)
Die Deutsche Fußball Liga hat die Versteigerung der Bundesliga-Übertragungsrechte, bei der sich die Bezahlsender DAZN und Sky für verschiedene Rechtepakete beworben hatten, überraschend ausgesetzt. Der Sender DAZN hatte das Bundeskartellamt eingeschaltet, nachdem er bei der Auktion trotz eines finanziell höheren Angebots als Sky nicht zum Zuge gekommen sei. Der Deutschlandfunk hat sich mit Journalist Kevin Barth über den ungewöhnlichen Fall unterhalten.
6. Game of Rundfunkbeitrag: Ein Kampf um 58 Cent
(ndr.de, Philipp Walulis, Video: 6:03 Minuten)
“Was ist da los beim Rundfunkbeitrag? Steigt er jetzt oder nicht? Wer entscheidet das? Und wer kämpft dabei gegen wen?” Weil diese Fragen aufgrund der schwierigen Gemengelage nicht mit wenigen Worten zu beantworten sind, hat das Medienmagazin “Zapp” Philipp Walulis gebeten, sich dem Thema satirisch zu nähern. Und das ist informativ und unterhaltsam zugleich.