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Klinsi will einfach nicht fliegen

Über den Fußball-Lehrer Jürgen Klinsmann ist in letzter Zeit viel geschrieben, gesendet und spekuliert worden. Nicht alles war zutreffend, wie man rückwirkend sehr schön an einem Beispiel des Bayerischen Rundfunks erkennen kann. Dort hatte ein Sportreporter am Morgen nach der Niederlage der Bayern in Barcelona live auf Bayern 3 angekündigt, sich jetzt mal “ganz weit aus dem Fenster zu lehnen” – und mit aufgeregter Stimme angekündigt: “Ich gehe so weit und sage: Jürgen Klinsmann tritt heute zurück.” Klinsmann tat ihm bekanntermaßen den Gefallen nicht und irgendwie hatte man danach den Eindruck, die Stimmen der BR-Leute hätten an diesem Tag etwas belegter (enttäuschter?) als sonst geklungen.

Trotzdem trommelten die Sportredaktionen des Landes munter weiter. “Fliegt Klinsi, wenn…” (entsprechenden Anlass bitte hier einsetzen) hätte man als Überschrift eigentlich auch bis zum Saisonende auf Vorrat drucken oder als Template anlegen können. Half alles nix. Klinsi flog einfach nicht.

Vor allem bei der Klinsmann nicht übermäßig gewogenen “Bild” wuchs darob anscheinend zunehmend die Verzweiflung. Also ließ man wahlweise beispielsweise den Spieler Luca Toni schon über einen Nachfolger sprechen, Oliver Kahn einen “Geheimplan” mit Uli Hoeneß aushandeln und die Fans die Macht übernehmen:

Die Bayern-Krise: Können die Fans Klinsi stürzen?

Half wieder nix. Klinsmann sitzt immer noch da, ist unverschämterweise bei drei Punkten Rückstand auch noch der Meinung, dass man eine echte Chance auf die Meisterschaft habe und bereitet demonstrativ die nächste Saison vor. Den ganzen anscheinend vorhandenen Frust lässt die “Bild am Sonntag” heute raus. Wieder nichts mit dem Rausschmiss, die Bayern gewannen in Bielefeld, Klinsmann bleibt – also titelte man:

Danke, Klinsi! Ich muss dich nicht feuern

Einen weiteren Tiefschlag hatten die “Bild”-Leute indessen schon am Samstag von einem bekommen, den sie bis dato immer wieder gerne mal als Münchens next Top-Coach ins Gespräch gebracht hatten. Die “Bild”-Frage “Was läuft denn da mit Sammer?” hat Matthias Sammer bei Premiere ziemlich eindeutig (und: irgendwie etwas verärgert) beantwortet:

“Das ist frei erfunden. Es hat keinen Kontakt gegeben. Ich heiße auch nicht Oliver Kahn. Ich heiße Matthias Sammer und ich weiß davon nichts. Die Diskussion ist einfach unsäglich.  (…) Was soll ich da eigentlich dementieren? Vielleicht kommt ja irgendwann mal jemand, vielleicht nicht. Das ist doch alles Spekulation.”

Mit Dank an Martin E.

Aus einer Mücke einen Bayern-Trainer machen

Luca Toni, Mittelstürmer beim FC Bayern, hat in seiner italienischen Heimat ein Interview gegeben. Natürlich ging es dabei auch um die Situation beim FC Bayern und die Diskussion um dessen Trainer Jürgen Klinsmann. Also fragte der Interviewer den Fußballer, wie es denn weitergehe in München, dass es Gerüchte über potentielle Nachfolger gebe und dabei auch der Name eines italienischen Trainers gefallen sei — ob er denn dazu etwas sagen wolle.

So richtig wollte Toni anscheinend nicht, denn sein erster Satz in der Antwort lautet:

“Nein, ich weiß nicht, was passieren wird. Jetzt werden wir sehen, ob sie [die Bayern] mit Klinsmann weiter machen wollen.”

Danach sagt er etwas, was vermutlich sogar jeder Fußball-Laie unterschreiben würde:

“Ich denke, es wird viel vom Ende der Saison abhängen. Dann wird der Verein sehen.”

Und schließlich sagt er noch, so diplomatisch wie es eben geht, über den durchaus renommierten Trainer und Landsmann Mancini folgendes:

“Es ist klar, wenn ein italienischer Trainer kommen würde — so gut wie Mancini — ich denke, es kann dem Ganzen nur gut tun und auch den Bayern!”

Man würde also dem Interview nicht unrecht tun, wenn man es so zusammenfassste: Luca Toni weiß nicht, wie es in der Trainerfrage in München weitergeht. Und er hält Italiener im Allgemeinen und Mancini generell für gute Trainer (was keine sonderlich exotische Meinung ist).

Das liest sich indessen aktuell in vielen deutschen Medien ganz anders. “Bild”, dem Bayern-Trainer in herzlicher gegenseitiger Abneigung verbunden, titelt:

Luca Toni spricht schon über Klinsis Nachfolger

Konsequenterweise lässt Bild.de die User aktuell schon mal über den bevorzugten neuen Bayern-Trainer abstimmen. Die Möglichkeit, für Klinsmann zu votieren, ist dabei erst gar nicht vorgesehen.

Die ‘Bild”-Überinterpretation wird eifrig übernommen:: Bei T-Online behauptet man, Toni habe sich “bereits Gedanken über einen Nachfolger gemacht” und “empfiehlt einen italienischen Landsmann”. Bei sport1.de geht man sogar soweit zu behaupten, Toni habe Mancini als “Ideallösung genannt” (das behauptet nicht mal “Bild”). Und schließlich geriet Toni sogar “ins Schwärmen”, als er auf Mancini angesprochen wurde, zumindest dann, wenn man sport.de (rtl.de) glaubt.

Ziemlich untergegangen ist in der Toni-schwärmt-von-Mancini-Euphorie, dass sich auch noch ein anderer Spieler des FC Bayern zu Wort gemeldet hat. In der “Süddeutschen Zeitung” steht heute:

“Klinsmann macht derzeit eine schwere Phase durch. Die ganzen Attacken treffen ihn persönlich, aber auch uns Spieler und den gesamten Verein (…) In den letzten sieben Partien werden wir uns für ihn zusammenreißen. Um deutscher Meister zu werden, müssen wir alle zusammenhalten.”

Der Spieler heißt übrigens Franck Ribéry.

“Bild” verliert “Verlierer”

Natürlich darf es einer Nachrichtenagentur nicht passieren, etwas zu melden, das nicht stimmt — und sei es nur für 24 Stunden für 16 Minuten. Solange dauerte es nämlich gestern morgen, bis die Agentur AP widerrief, dass nach der CSU-Wahlniederlage die CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer zurücktreten müsse.

Für “Bild” sind Fehler und Eingeständnis immerhin Grund genug, AP heute zum “Verlierer” des Tages zu machen (siehe Ausriss).

Dass jedoch “lediglich ein CSU-Bezirksvorstand (…) Haderthauers Rücktritt gefordert” hätte, wie “Bild” behauptet, ist wiederum ein Fehler, der so zwar auch im AP-Widerruf stand, aber in “Bild” so nicht stehen dürfte. Denn bereits gestern Nachmittag, also lange vorm “Bild”-Redaktionsschluss, war klar, dass Haderthauer selbst ihren Rücktritt angeboten hatte, ihr Angebot aber (zunächst) parteiintern abgelehnt worden war.

Heute morgen nun, als “Bild” mit ihrer “Verlierer”-Meldung millionenfach am Kiosk lag, hat sich die “Eil-Ente” von AP dann aber doch bewahrheitet: Haderthauer hat (wie auch CSU-Chef Erwin Huber) öffentlich ihren Rücktritt angekündigt.* Weshalb die Agentur mit ihrer “Falschmeldung!” spätestens morgen eigentlich – zumindest für die “Bild”Redaktion – als glücklicher “Gewinner” dastehen müsste.

*) Laut Bild.de stand Haderthauers Rücktrittsbeschluss übrigens bereits gestern “gegen 23 Uhr” (also noch vorm finalen “Bild”-Redaktionsschluss) fest.

Aberglaube ist keine Hexerei!

Es war eine dieser Meldungen, die erschüttern: Viele Ehen, die in Las Vegas geschlossen werden, berichtete Bild.de in dieser Woche, halten nicht für immer.

Woran mag das liegen? Bild.de ist diese mögliche Erklärung eingefallen:

Liegt ein Fluch auf den Hochzeiten in Las Vegas?

Holla, darauf wären wir jetzt nicht gekommen. Aber dafür hat man ja Experten, dass sie einen warnen, vor Orten und Gegenständen, die verwunschen sind, von irgendeiner übersinnlichen Macht.

Und wir nutzen die Gelegenheit, als Service für unsere Leser die wichtigsten der potentiellen Flüche, über die “Bild” in diesem Jahr berichtete, in einer Übersicht zusammenzufassen:

Verflucht Name und Art des Fluchs
Bär Bruno “Liegt ein Fluch über dieser Bärenfamilie?” (zwei Jahre nach Bruno wurde auch sein Bruder erschossen)
Batman-Film “The Dark Knight” “Der Fluch des Batman-Films”
(zwei Tote, eine Festnahme, ein Horror-Unfall)
Bayern München “HSV-Fluch”
(kein Sieg in der Arena gegen Hamburg)
Beatles “Die Beatles haben einen Fluch, sie werden nie glücklich werden.”
Deutsche Olympioniken 2008 “Olympia-Fluch”
(keine Goldmedaillen für Deutschland)
Dieter Degowski, Gladbeck-Geiselnehmer “Über seiner Familie scheint seit seiner Tat ein Fluch zu liegen.”
(Vater gestorben, Mutter Hirnschlag, Bruder Selbstmord, keine Freunde)
Dirk Zingler,
Präsident 1. FC Union
“Erfurt-Fluch”
(mehrere Niederlagen)
Dustin Heun,
Stürmer 1. FC Union
“Erfurt-Fluch”
(keine Tore)
Günther Beckstein, Erwin Huber “Als laste ein Fluch auf den beiden ‘Provinzpolitikern’ (Stoiber)”
(ihnen “will nichts gelingen”)
Hertha BSC “Flutlicht-Fluch”
(keine Siege, wenn es dunkel ist)
Die Kennedys “Der Fluch der Kennedys”
(“Tragödien und Skandale, Trauermärsche und Särge”, sogar alte Männer werden krank)
Klimbim-Familie “LIEGT ETWA EIN FLUCH ÜBER DER KLIMBIM-FAMILIE?”
(traurige Schicksale)
Luca Toni “Torlos-Fluch”
Manuel Neuer, Torwart Schalke 04* “Erbt Neuer den Fluch von Pannen-Olli?”
(“mal Held, mal Depp”)
Michael Ballack “Vize-Fluch”, “Endspiel-Fluch”, “Final-Fluch”
(gewinnt kein Endspiel)
Nürnberger Zoo “Es ist, als ob ein Fluch auf dem Tiergarten liegt.”
(im Lauf von 8 Jahren sterben 4 Bären, 1 Giraffen-Junges, 7 Delfin-Babys, 1 Elefantendame, 1 Gepardin, 2 Eisbär-Babys, 1 Besucherin)
Renft, Popgruppe “Der Fluch über der ‘Renft’-Combo hält an.”
(mehrere Mitglieder sterben an Krebs, einer bei einem Autounfall)
Roger Federer, Tennisspieler “Paris-Fluch”
(noch nie die French-Open gewonnen)
Schalke 04 “Start-Fluch”
(kein Tor, nur Niederlagen in den Auftaktspielen der Champions League)
Spanische Fußballnationalmannschaft “Elfer-Fluch”
(verliert immer am 22. Juni das Viertelfinale bei einem großen Turnier im Elfmeterschießen)
Tour de France 2008 “Auf dieser Tour liegt ein Fluch!”
(“nach den Doping-Fällen der letzten Tage … gab es einen bösen Sturz”)
Tutanchamun “Fluch des Pharao”
Volleyballer vom SC Charlottenburg “Pleiten-Fluch”
(scheitern in der Vorrunde der Play-Offs)

*) Korrektur, 23.20 Uhr (mit Dank an die vielen Hinweisgeber): Verflucht, da hatten wir den Schalker doch zunächst tatsächlich versehentlich zum Bayern-München-Torwart gemacht. Sorry.

6 vor 9

1. “… und noch ein Schweizer Gratisblatt”
(tagesanzeiger.ch, David Vonplon)
“Ringier will die Lancierung von ’20 Minuten Friday’ kontern. Der Verdrängungskampf im Markt der Umsonstpresse spitzt sich zu.”

2. “Der Journalist hat immer das letzte Wort. Immer.”
(klartext.ch, Nick Lüthi)
Ursula Haller, Präsidentin der neu gegründeten schweizer Partei BDP, über ihr Verhältnis zu Journalisten: “Ich pflege grundsätzlich ein relativ gutes Verhältnis zu den Journalisten. Das hat aber nie etwas mit Anbiedern zu tun. Denn der Journalist und ich wissen: Wir können noch so gut miteinander auskommen, wenn ich aber einen politischen Fehler mache, muss ich damit rechnen, dass der gleiche Journalist, mit dem ich am Vorabend noch gemeinsam einen Teller Spaghetti gegessen habe, am nächsten Tag bitterböse über mich schreiben kann.”

3. “Klinsmann verstärkt die Homepage der Bayern”
(faz.net, Christian Kamp)
“Bis auf wenige Ausnahmen bieten die Klubs der Fußball-Bundesliga auf ihren Internetseiten auch Fernsehbeiträge in eigener Sache an. Journalismus durch die Vereinsbrille oder Zusatzangebot für Fans?”

4. “‘Newsnetz’-Zynismus”
(medienspiegel.ch, Martin Hitz)
Bazonline.ch titelt eine Story zur Todesstatistik an einem schweizer Berg tatsächlich mit “Das Matterhorn – gefährlicher als ein Irakeinsatz“.

5. “Verflixt, diese Splitscreens”
(medienpiraten.tv, Peer Schader)
Wo befindet sich Peter Klöppel? In Köln oder in Peking?

6. “Herr Federer, ein Mensch”
(arlesheimreloaded.ch, Manfred Messmer)
“Man kommt ja an den Spielen nicht vorbei. Wenn man sich wie ich mit Tagesschau- und Durchzäpphäppchen begnügt, fallen einem so wesentliche Dinge wie der Körperbau dieser Randsportathleten auf.”

Oder auch nicht

Aus dem Strafgesetzbuch:

§ 223 Körperverletzung
(1) Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Aus einer Kolumne des “Bild”-Vize-Chefredakteurs Alfred Draxler:

Warum lassen wir zu, dass mittelmäßige Kicker bei uns abkassieren wie Weltmeister? Wenn ein Benny Lauth, Total-Versager und Ersatzspieler bei Hannover 96, wie James Bond mit einem Aston Martin V12 (528 PS) vorfährt, dann sollte er von seinen Vorgesetzten doch eigentlich auf die Fr… kriegen, oder?

Mit Dank an Daniel.

Markenticktatuhr

"Großer Uhrenvergleich in Genf: Diese Promis ticken richtig"In Genf ist gerade Uhrenmesse. Und “Bild” ist in Person von “BILD-Chefreporterin” Annette Pawlu mit dabei. Kein Wunder, da sind ja auch die ganzen Prominenten und halten zum Beispiel ihre Uhren in die Kameras: Zinedine Zidane, Boris Becker, Oliver Bierhoff, Kevin Spacey, Jean Reno, Sebastian Koch oder Johann Lafer.

Uhrenhersteller sind natürlich auch vor Ort. Die “16 nobelsten Uhrenmarken der Welt”, stand gestern (siehe Ausriss) in “Bild” – und dass der Fußballer Zinedine Zidane sich eine Uhr “bei IWC”, einem Schaffhausener Uhrmacher, aussuchte. Heute erfahren wir, dass IWC “schon wieder” eine Party geschmissen hat.

"Hitzfeld (schmunzelt): „Ich werde mir eine schöne Uhr von IWC bestellen. Ich habe sie mir schon ausgesucht...“"Apropos IWC. “Meistertrainer” Ottmar Hitzfeld erzählte bereits vorgestern im “Bild”-Sportteil, dass er sich “eine schöne Uhr von IWC bestellen” werde: “Ich habe sie mir schon ausgesucht…”.

Ob sich Boris Becker, Oliver Bierhoff, Kevin Spacey, Jean Reno, Sebastian Koch oder Johann Lafer auch eine IWC aussuchen würden, steht nicht in “Bild”. Aber Boris Becker und Oliver Bierhoff sind “Botschafter” für IWC, ebenso wie Zinedine Zidane und Ottmar Hitzfeld “Botschafter” für IWC sind. Kevin Spacey hat schon auf der Uhrenmesse im vergangenen Jahr für IWC geworben. Schon damals wurde auch Jean Reno mit einer IWC gesichtet. Dass Sebastian Koch eine “schwarze IWC-Flieger-Uhr” trägt, berichtete Norbert Körzdörfer im Dezember 2007. Johann Lafer trägt Berichten von Uhrliebhabern zufolge öfter eine “Keramik Doppelchrono von IWC”. Und alle diese IWC-Promis tauchten im Zusammenhang mit IWC in den letzten drei “Bild”-Ausgaben auf.

Wie das Schweizerische Wirtschaftsmagazin “Bilanz” kürzlich schrieb, werben IWC-“Botschafter” für ihren Werbepartner übrigens “diskret und ohne Testimonials”.

Bleibt die Frage, welche eigentlich die anderen 15 “nobelsten Uhrenmarken der Welt” sind, die in Genf ausstellen. Darüber erfährt man nämlich gar nichts in “Bild”. Aber wahrscheinlich haben die keine so gerissene Werbestrategie schmeißen die einfach nicht so gute Partys.

Mit Dank an Christian H. für den sachdienlichen Hinweis.

medienlese – der Wochenrückblick

Diekmann mit Videoblog, Blogger und Sex, Einkaufsbummel der Publigroupe.

Der Chefredakteur der deutschen Bild-Zeitung, Kai Diekmann, produzierte eine erste Folge eines Videoblogs. Mit einer nicht sehr grossen Handykamera stellte er sich an einem “Media-Get-Together” vor allerlei Leute aus Medien und Politik und überraschte seine Gesprächspartner mit der Aussicht, bald im Internet zu sehen zu sein. Sein gleich am Anfang des Videos verkündetes Motto lautet “Jetzt wird immer zurückgeschossen” und hört sich an wie eine Kampfansage gegen das Bildblog, dem der Springer-Verlag absurderweise verbieten will, Beschwerden beim deutschen Presserat einzureichen (ebenso repressiv die taz: “Nehmt dem Mann die Kamera weg!“). Der “journalistische Anstandswauwau” des Springer-Verlags (Die Presse), nach einer Leserbefragung aus 4/5 Lesern bestehend, die ihre “kritische Haltung gegenüber Bild” (Vorurteile?) gerne untermauert haben möchten, vermeldete Diekmanns neue Tätigkeit (noch) nicht.
Read On…

In die Tonne getreten (2)

FCB-Manager Uli Hoeneß:
 
“Das ist Zufall, denn man kann sich ja vorstellen, dass man nicht von Freitag bis Sonntag einen Transfer über die Bühne bringt.”
(Quelle: fcbayern.de)

Wenn Sportbild.de unter der Überschrift “Borowski-Transfer: Klinsmann nicht beteiligt” berichtet, der Wechsel des Fußballspielers Tim Borowski von Werder Bremen zum FC Bayern München sei “nicht vom künftigen Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann angestoßen worden”, wenn Kicker.de vermeldet, Borowski Wechsel sei “keineswegs vom künftigen Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann eingefädelt worden” und auch der FC Bayern (siehe Kasten) nichts davon wissen will, dass der Neuzugang “ein Verdienst des zukünftigen Bayern-Coaches gewesen sein könnte”…

… wie berichtete dann wohl “Bild” darüber? — Na, so:

"Klinsi holt WM-Helden Borowski"

Mit Dank an Lorenz S.

In die Tonne getreten (1)

"BILD fand die Klinsi-Tonne"

Mann, das war bestimmt voll die kniffelige Recherche, bis “Bild” das gute Stück endlich “in Stuttgart aufgespürt” hatte, wie ein Blick ins Archiv* zeigt! Berichtete doch die “Stuttgarter Zeitung” am 23.09.2006:

Rein zufällig sei er beim Internet-Auktionshaus E-Bay auf “die Tonne” gestoßen, erzählt Dieter Fischer. Mit “Tonne” meint der bekannte Weingroßhändler jene Werbesäule, an der Jürgen Klinsmann einst seine Spuren hinterlassen hat. (…) Die Agentur von Sanyo (…) stellte die Tonne bei dem virtuellen Auktionshaus ein. Als sie unvermutet im Netz auftauchte, bot Fischer unter dem Decknamen Barolo 1943 (sein Lieblingswein und sein Geburtsdatum) beherzt mit – “zumal das Geld ja an einen guten Zweck geht”.

Das Loch mitsamt der Klinsmann-Säule ist jetzt bei Fischer & Trezza in Wangen zu besichtigen. (…)

*) In der Online-Datenbank Genios zum Beispiel ist der Artikel bei einer Suche nach “Klinsmann Tonne Sanyo” der dritte Treffer.

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