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BILDblog erklärt “Bild” den Uefa-Cup

Zugegeben, er ist ein bisschen unübersichtlich, der Modus, nach dem seit drei Jahren im Uefa-Cup gespielt wird. Aber wenn man so großkotzig titelt…

BILD erklärt Bayern den Uefa-Cup

…wär’s natürlich schon schön, wenn man ihn wenigstens selbst verstanden hätte.

“Bild” “erklärt” den Bayern den “Cup der Verlierer” im Kindergartenton (“Liebe Bayern, da ihr ja sooooo lange nicht dabei wart, erklärt BILD euch noch mal…”) unter anderem wie folgt:

Aber Achtung! Die 2. Runde besteht aus einer Gruppenphase: Dort spielt nicht jeder gegen jeden in der 5er-Gruppe. Es gibt nur zwei Heim- und zwei Auswärtsspiele.

Im Achtelfinale warten alte Bekannte auf euch. Da kommen nämlich die Gruppen-Dritten aus der Champions League dazu.

Das ist gleich doppelt falsch. Erstens spielt in der Gruppenphase sehr wohl jeder gegen jeden — es gibt nur keine Rückspiele*. Und zweitens kommen die Gruppen-Dritten aus der Champions League nicht erst im Achtelfinale, sondern schon in der Zwischenrunde dazu. Dieses sogenannte “Sechzehntelfinale” unterschlägt “Bild” aber komplett.

*) In einigen Ausgaben der gedruckten “Bild” ist dieser Fehler korrigiert und das Wort “nicht” gestrichen.

Danke an Jojo und die vielen anderen Hinweisgeber!

Machen Tortendiagramme eigentlich dick?

Fast eine ganze Seite hat “Bild” heute freigeräumt, um für eine Kampagne des Deutschen Turnerbundes zu werben, die Eltern und Kindern verdeutlichen soll, wie wichtig Sport ist. Die Aktion sei dringend nötig, erklärt “Bild”:

Denn mittlerweile ist jedes sechste Kind in Deutschland zu dick! Mitte der 90er-Jahre war es nur jedes dritte.

Unbekannt ist, ob die “Bild”-Formulierung bereits den Auftakt für eine weitere Kampagne darstellt, die Eltern und Kindern verdeutlichen soll, wie wichtig Mathematik ist.

Danke an H. und Demian K.!

Nachtrag, 1. September: Bei Bild.de ist der ganze Absatz gestrichen worden.

Serbokroaten für Eintracht Frankfurt

Fast im Maßstab 1:5 zeigt die Frankfurter Ausgabe der “Bild”-Zeitung heute den 21-jährigen kroatischen Stürmer Ante Rukavina von Hajduk Split, an dem Eintracht Frankfurt angeblich Interesse hat. Oder, genauer: zeigt jemanden, den “Bild” für den 21-jährigen kroatischen Stürmer Ante Rukavina von Hajduk Split hält.

Nicht nur Kroaten werden sich darüber wundern, dass ihr angeblicher Landsmann das Trikot der serbischen Fußballnationalmannschaft trägt — dank der Größe des Fotos deutlich am Wappen auf Brust und Hosenbein zu erkennen. Kein Wunder: Der abgebildete Mann heißt zwar so ähnlich (Antonio Rukavina), ist aber Serbe und spielt bei Partizan Belgrad.

Wär’ als Abwehrspieler aber vermutlich auch keine gute Verstärkung für Frankfurts Sturm.

Mit Dank an Sebastian, Lars W. und Daniel M.!

Drei Streifen für ein Halleluja

Adidas-Boss: DFB-Vertrag sichert 3000 Arbeitsplätze

Holla, wie viele Mitglieder hat denn heutzutage so eine Nationalmannschaft? Wie viele Fußballspieler, Trainer, Betreuer in diversen Mannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) müssen da mit dreistreifigen Trikots, Schuhen und Taschen ausgestattet werden, dass 3000 Adidas-Mitarbeitern davon ein Auskommen haben? Oder sind die 3000 Leute dafür zuständig, all die Fans zu versorgen, die sich Ausrüstungen im Stil der Deutschen Fußballnationalmannschaft, also auch ab 2011 weiterhin von Adidas kaufen werden? Aber wären das nicht im Zweifelsfall eher Arbeitsplätze in China oder Indonesien als in Deutschland?

Bekannt ist das Gerücht, dass jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland vom Auto abhängt. Kann es sein, dass jeder zehntausendste von der Ausrüstung der Deutschen Fußballnationalmannschaft abhängt?

Kaum. Denn “Adidas-Boss” Herber Hainer hat im “Bild”-Interview über den DFB-Vertrag bloß gesagt:

“Das steigert unsere Umsätze, unseren Börsenkurs und hilft dabei, unsere mehr als 3000 Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.”

Mehr Arbeitsplätze als die genannten 3000 hat Adidas in Deutschland gar nicht, und im Sinne des Unternehmens ist zu hoffen, dass sie nicht sämtlich davon abhängen, dass die Firma den DFB ausstattet.

Für “Bild” hat es trotzdem gereicht, Hainer den Titel “Gewinner” des Tages zu verleihen. Denn:

[…] der Millionenvertrag mit dem DFB sichert mehr als 3000 Arbeitsplätze in Deutschland.

Ganz sicher nicht.

Danke an Christian H.!

6 vor 9

Vice-Magazin strickt sich grüne Mitglieder
(julia-seeliger.de)
Die Bundesgeschäftsstelle der GRÜNEN JUGEND kann der journalistischen Forderung nach einer bestimmten Hosengrösse nicht nachkommen. Darum nimmt das Vice Magazin ein Model von der Strasse.

Blocher und die Medien – Wir sind auch das Volk
(woz.ch, Susan Boos)
Ein Bundesrat, der alles einreissen will, was eine Demokratie ausmacht. Und eine Presse, die immer wieder gezwungen ist, über ihn zu berichten.

Good News: Ich muss nicht in den Knast
(planethop.blogspot.com, Ivo Bozic)
Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber das Leben ist ja manchmal arg pfui. Schön also, wenn es auch mal richtig gute Nachrichten gibt. Vor allem, wenn es um 250.000 Euro geht, da will man doch lieber gewinnen als verlieren, vor Gericht, meine ich. Und das ist mir und der Jungle World vor ein paar Wochen gelungen.

”Emmas” Töchter
(tagesspiegel.de, Dörthe Nath)
Sport, Computer, Porno: Frauenmagazine entdecken Männer-Themen.

Was sollen die Öffentlich-Rechtlichen Im Internet?
(perlentaucher.de, Robin Meyer-Lucht)
Pro & Contra einer Ausweitung des öffentlich-rechtlichen Internet-Engagements.

Weitere Pendlerzeitung in den Startlöchern
(medienspiegel.ch, der unmündige Leser)
Im Zuge der letztwöchigen Ankündigung von Baz und Tamedia, gemeinsam eine neue Gratiszeitung zu planen und gegen das ebenso neue Gratisblatt «.ch» von Sacha Wigdorovits positionieren zu wollen, soll an dieser Stelle ein lange gehütetes Geheimnis gelüftet werden: Meine Damen und Herren, auch ich bringe eine neue Gratiszeitung auf den Markt.

medienlese – der Wochenrückblick

Die Berner Zeitung, die Basler Zeitung und der Tages-Anzeiger gaben ihre Pläne zur Lancierung einer gemeinsamen Gratiszeitung bekannt. Der Name ist zwar offenbar bereits bekannt, wird aber noch nicht kommuniziert, was zu allerlei Spekulationen Anlass gibt. Überrascht davon wurden die Redakteure des Portals espace.ch (Berner Zeitung), die von der Meldung nur aus “Verlagskreisen” berichten konnte. Ein paar Tages später wurde die Online-Redaktion aber doch noch informiert und titelte: “BZ plant eine Pendlerzeitung“. Auch azonline.ch berichtete mit viel Abstand zur eigenen Zeitung und erklärte seinen Lesern in einer Meldung, wie das Kürzel dieser Zeitung heisst (“Mittellandzeitung (MZ)”). Der Tagesspiegel zählte nun sechs Gratiszeitungen und berichtete von einem tobenden Zeitungskrieg. Der Kleinreport erzwang mit seiner Vorabmeldung, dass Bernhard Weissberg für Ringier vom Chefredaktorsessel Heute zum Chefredaktorsessel Blick wechsle, die Einberufung einer Pressekonferenz.

Preferisco la puta di tua sorella.” Was Lippenleser schon kurz nach dem Fussball-WM-Finale wussten, hat nun der italienische Spieler Marco Materazzi zugegeben. Nämlich, dass er diesen Satz zu Zinedine Zidane sagte, der ihn darauf mit einem Kopfstoss niederstreckte.

Birgit Svensson schrieb in der Sonntagszeitung (und später die Woche unter einem anderen Titel bei der Welt) über einen vom Berliner Auswärtigen Amt organisierten deutsch-arabischen Mediendialog:”Blogger in westlichen Ländern werden von Journalisten als lästige, unseriöse und unqualifizierte Konkurrenten gesehen. Mit abfälligen Äusserungen versuchten Journalisten die Konkurrenz abzuwerten und kleinzuhalten, heisst es. Im Nahen und Mittleren Osten dagegen werden diese Bürgerjournalisten ernst genommen. Nicht Alltagsgeschichten, Schönheitstipps und Familienprobleme dominieren die Blogs dort, sondern harte politische Auseinandersetzungen, bis hin zur Gründung von Geheimbünden und Untergrundorganisationen.” Auch Jean-Martin Büttner bediente zweierlei Leser, mit Elvis: einerseits die der Weltwoche, andererseits die des Tages-Anzeiger. Dieser titelte “Drahtloses Internet strahlt stärker als Handys” und schürte mit wenig an Argumenten etwas Angst. Ivo Bozic schrieb: “Dass genau einen Tag vor dem 46. Jahrestag des Mauerbaus das Originaldokument des Schießbefehls (wieder)gefunden wurde, ist natürlich wirklich eine echte historische Sensation.”

“Bild” entdeckt “Bundesliga-Sensation”

"Das ist ein Hammer!"
So berichtet die “Bild”-Zeitung heute im Sportteil über eine “Bundesliga-Sensation”, die “für alle Fußball-Fans eine tolle Nachricht” sei. Und der “Hammer” sieht laut “Bild” so aus:

"BILD erfuhr exklusiv: Die Bundesliga kriegt ihre Relegationsspiele zurück! Ab der Saison 2008/2009 werden der Drittletzte der Bundesliga und der Dritte der Zweiten Liga wieder um den letzten Platz in der ersten Liga kämpfen."
Für Fußballinteressierte dürfte der Hammer ein ganz anderer sein: “Bild” bringt diese Hammer-Meldung nicht nur neun Tage nach kicktipp.de und fussball.com, sondern auch zehn Tage, nachdem auf der offiziellen DFB-Seite ein Interview mit Ligaverbands-Präsident Dr. Rainhard Rauball erschien, in dem es unter anderem hieß:

Frage: Per Antrag wurde heute auch für die Möglichkeit der Einführung von Relegationsspielen um den Abstieg aus der ersten und der zweiten Liga ab der Saison 2008/2009 gestimmt. Kommt die Relegation?

Rauball: Das war heute eine Grundsatzentscheidung. Es bedarf in diesem Fall noch eines Beschlusses der DFB-Bundestages, und ohne diesen Beschluss kann nichts passieren.

Dieser DFB-Bundestag tagt Ende Oktober in Mainz, die offizielle Zustimmung, die als sicher gilt, steht also noch aus.

Und weil das alles im Prinzip schon länger bekannt ist, gibt es kaum einen Grund, heute in großer Aufmachung und “exklusiv” über das Thema zu berichten — außer vielleicht den, dass inzwischen auch viele andere Medien die Sache als Neuigkeit verkaufen und “Bild” dabei nicht unerwähnt lassen. Und manche, wie beispielsweise ORF.at, berichten sogar so:

"Laut

Mit Dank an Jack, Christoph S., Martin N., Michael S., Benjamin H., Manuel S. und Knut.

Künstlerische Freiheit

Für “Bild” war die Sache einfach — und wichtig genug, um sie am Montag in eine kleine Meldung zu verwandeln, deren zentraler Satz lautet:

Ausländische Künstler müssen auf ihre Gagen für hiesige Auftritte künftig 40 Prozent (statt 20) Steuern zahlen.

Und auch, wenn beispielsweise die “Berliner Zeitung” schreibt, das Thema sei “nicht leicht zu durchschauen”: Die “Bild”-Behauptung ist falsch.

Richtig müsste es offenbar laut Bundesfinanzministerium heißen: Ausländische Künstler haben künftig die Wahl, ob sie lieber auf ihre Nettogage für hiesige Auftritte 40 Prozent Steuern zahlen oder wie bisher auf ihr Bruttogage 20 Prozent.

Um es mit “Bild” zu sagen:

Durch hohe Aktualität, Engagement und beispiellose Nähe zum Leser versteht es BILD, Nachrichten (…) täglich auf den Punkt zu bringen.

6 vor 9

stern: Pharma-Schleichwerbung in der ARD
(stern.de)
Pharmakonzerne haben nach einem Bericht des Hamburger Magazin stern in der ARD-Ärzteserie ?In aller Freundschaft? jahrelang Schleichwerbung für Medikamente platziert. Das geht aus einem bisher unveröffentlichten Protokoll der PR-Agentur hervor, die die Deals eingefädelt hat. Dabei ist in Deutschland Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente beim Laienpublikum grundsätzlich verboten.

»Der Kritiker ist nicht mehr attraktiv«
(jungle-world.com, Doris Akrap)
Lutz Hachmeister war unter anderem Medienredakteur des Berliner Tagesspiegel, Leiter des Adolf-Grimme-Instituts, gründete das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik in Charlottenburg und drehte den Film »Schleyer – eine deutsche Geschichte«. Er veröffentlichte mit »Die Herren Journalisten« die erste Monographie über die NS-Kontinuitäten im deutschen Nachkriegsjournalismus. Im Mai erschien das Buch »Nervöse Zone. Politik und Journalismus in der Berliner Republik«.

Das Ende der Medienmarken?
(werbewoche.ch, Jürgen Häusler)
Umwälzungen im Medienmarkt gefährden die grossen Marken. Doch auch das Gegenteil gilt: Gerade unter verschärften Bedingungen sind die Leistungen von Marken höher denn je einzuschätzen.

Die Entwurzelung des Wissens
(faz.net, Thomas Thiel)
Darf das Internetlexikon Wikipedia als seriöse wissenschaftliche Quelle dienen? Die Geschichtswissenschaft liefert derzeit eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Phänomen – und Wikipedia muss sie fürchten.

Die unerträglichste Sendung im TV: Das Model und der Freak
(jetzt.sueddeutsche.de, Stefan Winter)
Wie Pro7 mit einer merkwürdigen Ratgeber-Sendung die Art und Weise verändert, wie man über die Liebe denkt.

Chinese sports anchor exposed his thigh on LIVE?
(youtube.com, Video, 1:16 Minuten)
Was auch immer davon zu halten ist. Aber der Blick auf die untere Bildhälfte ist ziemlich irritierend.

Arena auf Hamburg

Super, der “Bundesliga-Hammer bei bild.t-online”. Stolz verkündet Bild.de schon auf der Startseite “18 Klubs auf 18 Seiten” und: “BILD bei ihrem Klub”. Wobei man sagen muss, dass der “Bundesliga-Hammer” auf den Seiten zu den einzelnen Vereinen wesentlich treffender beschrieben ist. Da heißt es nämlich:

"Klub-News -- Ihr Verein bei BILD"

Und wo sonst, außer bei “Bild” bzw. Bild.de, würde man die Schalke-04-Seite schon mit einem großen Foto der Spielstätte des HSV illustrieren:

Mit Dank an Alexander B. für den sachdienlichen Hinweis.

Nachtrag, 15.03 Uhr: Der Stadion-Beauftragte von Bild.de hat die Arena ausgetauscht.

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