Archiv für Juli 18th, 2025

Nahost-Berichterstattung, Kalkulierte Shitpostings, Proteste bei TikTok

1. Was läuft falsch in der Nah-Ost-Berichterstattung?
(deutschlandfunk.de, Stephan Beuting, Audio: 41:10 Minuten)
Im Deutschlandfunk (DLF) kommen regelmäßig Hörerinnen und Hörer zu Wort. Manchmal liefern sie sogar die Idee für eine ganze Sendung und tauschen sich darin mit Expertinnen und Experten aus. In dieser Folge des Podcasts “Nach Redaktionsschluss” wird der Eindruck eines Hörers aufgegriffen, die Berichterstattung über Gaza sei parteilich, “reflexhaft und polarisiert”. Es diskutieren DLF-Hörer Maximilian Hampel, Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank) und Luise Sammann vom Deutschlandfunk.

2. Der Shitposter-in-Chief
(steady.page, Ingrid Brodnig)
Ingrid Brodnig analysiert, wie US-Präsident Donald Trump und das Weiße Haus gezielt provozierende und absurde “Shitpostings” nutzen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und von ernsthaften politischen Themen abzulenken. Diese Strategie bediene gezielt rechtsextreme Internet-Memes und fördere einen Personenkult um Trump. Brodnig sieht darin eine bewusste Diskursverweigerung und Trollstrategie, die ernsthafte Debatten untergrabe.

3. Proteste bei TiKTok in Berlin
(verdi.de)
Vor der TikTok-Zentrale in Berlin haben gestern Beschäftigte aus der Content-Moderation gegen geplante Kündigungen protestiert. Das Social-Media-Unternehmen wolle diese Aufgaben vermehrt an Künstliche Intelligenz sowie externe Dienstleister auslagern. Unterstützt von der Gewerkschaft Verdi fordern die Betroffenen Abfindungen und längere Kündigungsfristen, notfalls auch per Streik.

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4. Österreichs Parteien verteidigen Million für Werbung bei Google und Meta
(derstandard.at, Valentin Kasagranda)
Die österreichischen Parlamentsparteien hätten im ersten Halbjahr 2025 über eine Million Euro für Werbung bei Google und Meta ausgegeben. Der “Standard” hat Parteimanager und Mediensprecher gefragt, “warum sie mit ihren Buchungen internationale Digitalkonzerne mitfinanzieren, die ihren Gewinn nicht in Österreich versteuern und problematischen Einfluss auf den politischen und gesellschaftlichen Diskurs haben”.

5. “Ich habe Jura nicht nur für die Schönen und Reichen studiert”
(uni-potsdam.de, Silke Engel)
Der Medienanwalt Christian Schertz spricht über seinen beruflichen Einsatz für Menschen, deren Persönlichkeitsrechte verletzt wurden, insbesondere für diejenigen, die ungewollt in die Öffentlichkeit geraten sind und unter der medialen Berichterstattung leiden. Dabei kritisiert er, dass im digitalen Zeitalter Plattformen es schwieriger machen, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen. Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit vermittelt Schertz seine Erfahrungen auch als Honorarprofessor an der Universität Potsdam.

6. “Immer mit Respekt vor dem einzelnen Menschen”
(sueddeutsche.de, Heiner Effern)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe beim Festakt zum 80-jährigen Bestehen der “Süddeutschen Zeitung” eine Rede gehalten, in der er den Wert eines freien, kritischen und gründlichen Journalismus hervorhob. Steinmeier betonte, dass die “SZ” seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg entscheidend zur demokratischen Kultur und politischen Öffentlichkeit beigetragen habe. Er habe aber auch kritisch an frühere Verstrickungen und Defizite bei der Geschlechtergerechtigkeit erinnert.