1. “Gruner wird sich auf die Haupttitel konzentrieren”
(wiwo.de)
Was viele befürchtet haben, tritt nun ein: Nach der Verschmelzung der Magazinsparte des Hamburger Verlagshauses Gruner + Jahr mit RTL kommt es zur Einstellung mehrerer Zeitschriftentitel sowie zu Stellenstreichungen. Insgesamt 46 Titel sollen entweder vom Markt genommen oder verkauft werden – mit bitteren Folgen für die dort Beschäftigten: “Mit dem Wegfall von rund 700 Stellen wäre das mehr als jede dritte der 1900 Vollzeitstellen im Zeitschriftensegment, die vorwiegend in Hamburg angesiedelt sind.”
Weiterer Lesehinweis: Imre Grimm kommentiert den “Kahlschlag bei Gruner + Jahr”: “Es fehlte an Mut und Ideen” (rnd.de).
2. Gegen ARD und ZDF: Watchblog mit politischer Agenda
(rnd.de, Matthias Schwarzer)
Das “ÖRR-Blog” kritisiert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf Twitter und Instagram und hat bereits mehrere zehntausend Follower. Nur wenige wissen, dass sich hinter dem Account ein CSU-Kommunalpolitiker verbirgt. Matthias Schwarzer hat sich die Arbeitsweise des “ÖRR-Blogs” genauer angesehen und kritisiert die seiner Meinung nach unlauteren Mittel: “Zwar findet sich zum Teil in den Beiträgen fundierte Kritik – etwa wenn der NDR in einer Bürger-Talkshow die Parteizugehörigkeit seiner Gäste verschweigt. Nicht selten aber werden Begebenheiten mit Screenshots oder abgeschnittenen Videobeträgen derart aus dem Zusammenhang gerissenen und ad absurdum geführt, dass vom Vorwurf bei näherer Betrachtung kaum noch etwas übrig bleibt.”
3. Das Wunschkonzert verstummt
(taz.de, Ralf Leonhard)
Robert Ziegler, bisheriger Landesdirektor und ehemaliger Chefredakteur des ORF-Landesstudios Niederösterreich, ist am 3. Februar freiwillig zurückgetreten, weil ihm die “massive mediale Berichterstattung und die damit verbundene Belastung” die Ausübung seines Amtes unmöglich gemacht hätten. Wie Ralf Leonhard in der “taz” berichtet, sei Ziegler so der Veröffentlichung eines kritischen Berichts über seine Amtsführung und seinem wohl sicheren Rauswurf zuvorgekommen.
4. Welche Schwierigkeiten es im Umgang mit Katastrophenbildern gibt
(deutschlandfunk.de, Isabelle Klein & Annika Schneider, Audio: 6:17 Minuten)
Welche Bilder Medien von Katastrophen und Kriegen zeigen (und welche sie vielleicht nicht zeigen sollten), wird immer wieder diskutiert, so auch nach dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Der Deutschlandfunk geht der Frage nach, wo die ethischen Grenzen liegen, und was Journalistinnen und Journalisten beachten sollten, wenn sie über Katastrophen berichten.
5. Unzulässige Einwirkung auf den Wahlkampf
(lto.de, Christian Conrad)
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will Ministerpräsidentin von Hessen werden und hat dafür ihren bisherigen Twitter-Account umgewidmet. Der Jurist Christian Conrad findet das in seinem Gastbeitrag bei “Legal Tribune Online” sehr bedenklich: “Der Wechsel eines bislang (auch) amtlich betreuten und auch derart wahrgenommenen Accounts zu einem parteipolitischen Wahlkampfaccount ist nicht nur rechtswidrig, sondern wegen des damit verbundenen Eingriffs in den demokratischen Willensbildungsprozess auch demokratiefeindlich und verfassungswidrig.”
6. Bayerische Staatsbibliothek stellt Fotos aus dem “Stern”-Archiv online
(sueddeutsche.de)
Das umfassende Bildarchiv des Magazins “Stern” ist nun online verfügbar. Die ersten 250.000 Bilder hat die Bayerische Staatsbibliothek auf einer eigenen Website zur Verfügung gestellt. Das Archiv, das das Hamburger Magazin der Bibliothek in München 2019 geschenkt hat, umfasst insgesamt 15 Millionen Fotos, Dias, Negative und Abzüge, die nach und nach erschlossen und digitalisiert werden sollen. Bis Ende 2025 will die Staatsbibliothek die ersten drei Millionen Negative samt Kontaktbögen online verfügbar machen.