Archiv für März 29th, 2022

“Ausländischer Agent”, Lage der Freien, Verschulhofisierung

1. DW in Russland als “ausländischer Agent” eingestuft
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Das russische Justizministerum hat den deutschen Auslandssender Deutsche Welle als “ausländischen Agenten” eingestuft, was mit einem Sendeverbot einhergeht. Deutsche-Welle-Intendant Peter Limbourg gibt sich kämpferisch: “Das alles hält uns aber nicht davon ab, weiterhin unabhängig und umfassend aus unserem neuen Studio in Lettland und aus Deutschland über Russland und die Region zu berichten. Und wir werden in Zukunft noch viel mehr Aufwand in Zensur- und Blockadeumgehung stecken müssen. Dazu gehören jetzt bereits VPN-Clients wie Psiphon oder der Tor-Browser.”

2. Neuer Konflikt, bewährtes Muster
(deutschlandfunkkultur.de, Carina Schroeder, Audio: 7:27 Minuten)
“Erst das Coronavirus, jetzt der Ukraine-Krieg – bei Themen, die die Welt in ihren Grundfesten erschüttern, setzen immer mehr Medien auf Podcasts. Der Informationshunger ist groß, aber was können diese Formate tatsächlich leisten?” Carina Schroeder hat sich durch das Angebot gehört und stellt einige der Formate samt ihrer Stärken und Schwächen vor.

3. Beiträge von “heute” und “Tagesschau” mit ukrainischen Untertiteln
(haz.de)
Als Service für Kriegsflüchtlinge wollen ARD und ZDF relevante Beiträge ihrer populärsten Nachrichtensendungen mit ukrainischen Untertiteln anbieten. Es gehe dabei um Stücke aus den ZDF-Sendungen “heute” und “heute journal” sowie aus der 20-Uhr-“Tagesschau” der ARD.

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4. Russlands Medienpolitik: Die Grenzen der Zensur
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Anh Tran, Audio: 7:48 Minuten)
Die russische Medienzensur hat zahlreiche Medien- und Online-Angebote verboten, darunter auch das beliebte Soziale Netzwerk Instagram. Russische Entwickler haben nun einen Instagram-Klon namens Rossgram entwickelt. Der Deutschlandfunk hat sich mit der Politikwissenschaftlerin Alena Epifanova darüber unterhalten, wie weit Russlands Trennung vom globalen Internet noch gehen kann.

5. Honorare müssen endlich steigen
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) reagiert auf die neueste Studie der Otto-Brenner-Stiftung zur Lage der freien Journalistinnen und Journalisten in der Corona-Pandemie: “Die Resultate decken sich mit den Aussagen vieler unserer freiberuflich tätigen Mitglieder an Tageszeitungen, dass sie von ihrer journalistischen Arbeit nicht mehr leben können”, so der DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall.

6. Ein Nachglühen auf der Wange – darum geht es
(spiegel.de, Arno Frank)
“Die Ohrfeige ist ein besonderes Mittel der Kommunikation. Ein Spezialeffekt, mit dem sparsam umgegangen werden sollte. In jüngster Zeit allerdings scheint er sich zu häufen. Im Zeitalter der Kameras allüberall ist die Ohrfeige offenbar das aktuelle Mittel der Wahl, Meinungsverschiedenheiten endgültig beizulegen.” Arno Frank kommentiert die Vorkommnisse am Wochenende und fragt sich, ob wir gerade die “Verschulhofisierung” der Öffentlichkeit erleben.