Archiv für Oktober, 2021

“Aber Halt!”

Kann das echt alles “Zufall” sein?

… fragte “Bild”-Redakteur Julian Röpcke vor einem Monat und meinte damit ein kurzes Video des öffentlich-rechtlichen Senders rbb zum Thema Fahrradfahren in Berlin. Röpcke schrieb dazu: “Eine typische Straßenumfrage mit zufällig ausgewählten Protagonisten, so scheint es …”. Im rbb-Clip waren nämlich auch zwei Personen zu sehen, die sich zu ihren Erfahrungen im Berliner Straßenverkehr äußerten. Einer davon: Georg Kössler, der zum damaligen Zeitpunkt für die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus saß, vom rbb aber nicht als Grünen-Politiker gekennzeichnet, sondern als ganz normaler Passant präsentiert wurde. Unter anderem lobte Kössler neu entstandene Pop-up-Radwege in der Stadt, die zum Programm der Grünen gehören. Oder wie Röpcke schrieb:

Ein Radler, der den Grünen in Berlin aus der Seele spricht, so scheint es, und ihre begonnene Verkehrswende in der Stadt als Lichtblick aus der Misere sieht.

Aber Halt! Nutzern im sozialen Netzwerk Twitter fällt auf, dass der Mann kein Unbekannter ist.

Der rbb löschte das Video und bat um Entschuldigung.

Am vergangenen Freitag berichteten “Bild” und Bild.de über ein Foto der neuen SPD-Bundestagsfraktion:

Ausriss Bild-Zeitung - Nach SPD-Gruppen-Foto ohne Mundschutz - Warum dürfen sich Politiker über die Maskenpflicht hinwegsetzen Schüler aber nicht?

Dazu befragte die “Bild”-Redaktion auch eine Schülerin und zwei Schüler. Alle drei finden das Verhalten der SPD-Politikerinnen und -Politiker ziemlich daneben. So sagt Adrian Klant, dass das SPD-Foto “der reine Hohn für Lehrer und Schüler” sei. Jan-Luca Schmid fragt: “Wenn sich SPD-Politiker im Bundestag nicht an Hygiene-Regeln halten müssen, warum sollten es dann Kinder und Jugendliche tun?” Und zu Isabell Biersack schreibt “Bild”: “Über das SPD-Fotoshooting schüttelt sie den Kopf.”

Bei Adrian Klant erwähnt die “Bild”-Redaktion, dass er “Bundesvorsitzender der Schüler Union” ist, ohne weiter zu erklären, was die Schüler Union genau ist. Man erfährt nicht, dass es sich bei ihr nicht einfach um irgendeine Schülerorganisation handelt, sondern um eine CDU- und CSU-nahe. Man muss beim Begriff “Union” schon selbst drauf kommen. Aber immerhin wird die Schüler Union überhaupt erwähnt.

Jan-Luca Schmid und Isabell Biersack werden hingegen als ganz normaler Schüler und ganz normale Schülerin von “Bild” präsentiert. Dass der eine Schriftführer im Vorstand der Jungen Union Neckar-Odenwald-Kreis ist, und die andere stellvertretende Vorsitzende der Jungen Union Trier, erwähnt “Bild” mit keinem Wort.

Drei Schülerinnen und Schüler befragt die Redaktion zu einem SPD-Fauxpas. Und alle drei haben einen CDU/CSU-Hintergrund, der bei zweien nicht mal erwähnt wird. Was würde “Bild”-Redakteur Julian Röpcke in so einem Fall wohl fragen?

Kann das echt alles “Zufall” sein?

Mit Dank an die Hinweisgeber!

Nachtrag, 5. Oktober: Mehrere BILDblog-Leserinnen und -Leser weisen darauf hin, dass bei ihren Kindern im laufenden Schuljahr bereits Klassenfotos aufgenommen wurden. Und dass die Kinder bei diesen Fotos, ähnlich wie beim SPD-Foto, ihre Masken abnehmen durften.

Außerdem schreiben einige, dass es in mehreren Bundesländern inzwischen keine Maskenpflicht an Schulen mehr gibt. In Berlin beispielsweise für die Klassenstufen 1 bis 6, im Saarland für alle Jahrgänge. In Bayern müssen Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude zwar weiter eine Maske tragen, im Unterricht dürfen sie sie aber abnehmen. Im “Bild”-Artikel liest man von diesen Lockerungen nichts, obwohl die Landesregierungen den Wegfall der Maskenpflicht teilweise schon einige Tage vor Erscheinen des “Bild”-Beitrags publik gemacht haben.

Nachtrag 2, 5. Oktober: Die “Bild”-Redaktion hat auf unsere Kritik reagiert. Im Onlineartikel steht inzwischen bei Jan-Luca Schmid: “Mitglied der Jungen Union” und bei Isabell Biersack: “ist bei der Jungen Union engagiert”. Außerdem ist am Ende des Beitrags nun dieser Hinweis zu finden:

Anmerkung der Redaktion: Jan-Luca Schmid und Isabell Biersack sind Mitglieder der Jungen Union. Diese Angabe war in der ursprünglichen Fassung des Textes nicht enthalten.

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“Verschlossene Auster”, Kroymanns Ohrfeige, Rezo der neue Dutschke?

1. Verschlossene Auster 2021 geht an die Hohenzollern
(netzwerkrecherche.org, Günter Bartsch)
Die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche vergibt jährlich den Negativpreis “Die Verschlossene Auster”. Diesjähriger Preisträger sind die Hohenzollern: “Über Gerichte und Anwaltsschreiben versucht der Sprecher der Hohenzollern, Georg Friedrich Prinz von Preußen, Berichterstattung zu beschneiden, die sich um die historisch bedeutsame Frage dreht, ob seine Vorfahren dem Nationalsozialismus erheblichen Vorschub geleistet haben und ob er damit zu Recht oder zu Unrecht auf Entschädigung für enteignete Immobilien und Kunstwerke streitet”.
Weiterer Lesetipp: “Um Angriffe auf die Freiheit von Wissenschaft und Forschung und die damit verbundene Meinungsfreiheit effektiv zu verteidigen, gründet FragDenStaat einen Rechtshilfefonds”: der Prinzenfonds (fragdenstaat.de).

2. Ohrfeige für die Branche
(sueddeutsche.de, Dennis Müller)
Die Kabarettistin, Schauspielerin und Sängerin Maren Kroymann wurde bei der Verleihung des Deutschen Comedypreises mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Sie nutzte die Gelegenheit, Kritik am Umgang mit der Causa Luke Mockridge anzubringen: “Ich hätte gerne gehabt, dass Verantwortliche für diesen Preis – und auch von dem Sender – die Eier gehabt hätten, zu sagen: Wir solidarisieren uns nicht nur mit unserem beliebten Künstler, sondern mit den Frauen, die betroffen sind.”

3. Bitteres Gerichtsurteil für Online-Marketing-Profis: Münchens Online-Portal muss Content abbauen
(czyslansky.net, Michael Kausch)
Das Onlineportal muenchen.de wurde vom Münchner Oberlandesgericht (OLG) dazu verpflichtet, seine Inhalte herunterzufahren. Das Portal sei zu presseähnlich. Geklagt haben die örtlichen Tageszeitungen: die “Süddeutsche Zeitung”, die “Abendzeitung”, die “tz” und der “Münchner Merkur”. Die Stadt München habe bereits angekündigt, gegen das Urteil des OLG Revision beim Bundesgerichtshof einzulegen.

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4. “Facebook interessiert sich mehr für Wachstum als für Menschen”
(zeit.de)
Die jüngste Serie von Enthüllungsberichten über Facebook geht anscheinend zu großen Teilen auf die frühere Facebook-Managerin Frances Haugen zurück. Haugen beantragte bei US-Behörden offiziell Schutz als Whistleblowerin und soll am morgigen Dienstag vor dem Kongress aussagen. Ein Facebook-Sprecher entgegnete zu den aktuellen Vorwürfen, man versuche täglich, “eine Balance zwischen dem Recht von Milliarden Menschen auf freie Meinungsäußerung und einer sicheren Umgebung für die Nutzer” zu finden.

5. Ist Rezo der neue Rudi Dutschke
(br.de, Hans Jessen)
Kann man den Youtuber Rezo mit Rudi Dutschke, der Symbolfigur der 68er-Bewegung, vergleichen? Auf gewisse Weise schon, findet Hans Jessen: “Besonders in der Befragung der älteren Generation über ihre Verantwortung für die Verhältnisse, die Jüngere als Realität vorfanden, ist eine deutliche Parallele zu Rezos Videoanalysen zu erkennen – Parallele auch deswegen, weil beide, Rudi wie Rezo, Reichweite und Wirkung in gesellschaftliche Lager erziel(t)en, weit über das originäre eigene Klientel hinaus. Das verbindet sie, und das macht sie vergleichbar.”

6. Wohnwagen-TV auf allen Kanälen: Die Camping-Chroniken von Germania
(dwdl.de, Peer Schader)
Peer Schader rechnet in seiner “DWDL”-Kolumne mit den “Wirbellosen unter den TV-Sendungen” ab, den Camping-Formaten: “Ein Fernsehen, das nicht nur gänzlich ohne Dramaturgie auskommt – sondern auch vollständig ohne Ambition der verantwortlichen Macherinnen und Macher. Kein TV-Team muss aufwändig nachhelfen, weil sich die nächste kuriose Situation fast immer von selbst ergibt: Camping-Newbies mit der Kamera zu begleiten, ist top – weil die alle Anfängerfehler nochmal von vorn machen (Adapter für den Stromanschluss!); bei den Camping-Profis dabei zu sein, ist aber genauso top – weil die für ihr “Glamping” technisch schon so hochgerüstet haben, dass das fahrende Hightechheim sich anschickt, demnächst die Moderation vom ‘K1 Magazin’ zu übernehmen.”

KW 39: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Reichelt in Rage – ZAPP gucken hilft
(ndr.de, Zapp Medienmagazin, Video: 13:48 Minuten)
Das NDR-Medienmagazin “Zapp” hatte eine Anfrage an “Bild” geschickt, über die sich “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt bei “Bild TV” schrecklich aufregte, noch bevor der “Zapp”-Film überhaupt veröffentlicht wurde. “Zapp”-Redaktionsleiterin Annette Leiterer erklärt, worum es ging. Und natürlich ist der in Rede stehende Film “Nach Hochwasser: Wie helfen Medien im Ahrtal wirklich?” im Beitrag eingebettet. Lohnenswert auch das ebenfalls eingebettete Gespräch mit der Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling (Video, 42:45 Minuten).

2. Das Phänomen Influencer
(mdr.de)
Das MDR-Portal für Medienthemen hat ein Dossier zum Influencer-Marketing zusammengestellt: Wie wichtig sind Follower wirklich? Warum interessieren sich Influencer plötzlich so für Politik? Und was bringt die meisten Kooperationspartner? Zu diesen und anderen Themen sprechen die Influencerin Jenna Miller, der Autor Wolfgang M. Schmitt und der Agenturgründer Jörg Stark.

3. Der Märchenonkel – In 80 Jahren um sich selbst
(der-maerchenonkel.com, Tahir Chaudhry)
Jürgen Todenhöfer ist eine, zurückhaltend ausgedrückt, schillernde Persönlichkeit. Er hat gute Verbindungen in die Medienwelt: Todehöfer war 22 Jahre lang für den Burda-Verlag tätig und von 2017 bis 2018 Herausgeber des “Freitag”. Der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete gründete vor Kurzem die Partei Team Todenhöfer und trat mit ihr – mit überschaubarem Erfolg – bei der Bundestagswahl an. Im Juli dieses Jahres war Todenhöfer bereits bei “Jung & Naiv” zu Gast und betrieb dort eine Art Selbstzerstörung. Nun haben ehemalige Gefolgsleute nachgelegt und sorgen für die weitere Dekonstruktion. Das Projekt “Märchenonkel” ist als Videoserie in vier Teilen angelegt, von denen bereits die Folgen 1 (Tübinger Hexenküche, 1:32 Stunden) und 2 (Geheime Dienste, 1:37 Stunden) online sind. Vielleicht etwas länglich, aber durchaus informativ und unterhaltsam.

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4. Mit offenen Karten – Geopolitik der Sozialen Netzwerke
(arte.tv, Emilie Aubry, Video: 12:14 Minuten)
Im geopolitischen Magazin “Mit offenen Karten” (Arte) geht es in der aktuellen Folge um die Geopolitik der Sozialen Netzwerke: “Google & Co. sind längst zu politischen Playern geworden. ‘Mit offenen Karten’ fragt, worin sich der Umgang mit den digitalen Medien in Demokratien und in autoritären Staaten unterscheidet, und beleuchtet dazu zunächst das chinesische Modell, das den Bürgern den Zugang zum weltweiten Internet verwehrt.”

5. Warum ist digitale Resilienz mehr als ein Buzzword?
(wasmitmedien.de, Daniel Fiene & Sebastian Pähler, Audio: 1:00:30 Stunden)
Die neueste Ausgabe von “Was mit Medien” dreht sich um “digitale Resilienz”, ein “ganzheitliches Konzept, das insbesondere solchen Unternehmen und Organisationen unterschiedlicher Branchen helfen soll, deren Strukturen und Praktiken von der fortschreitenden Digitalisierung herausgefordert werden.” Auf welche großen Herausforderungen müssen Medienhäuser und Medienschaffende tatsächlich reagieren? Wie sehen Lösungen aus? Das verraten die “Vocer”-Herausgeber Leif Kramp und Stephan Weichert, die sich auf verschiedenen Ebenen mit der digitalen Resilienz beschäftigen.

6. Die Tanja May und ihre Methoden
(youtube.com, Übermedien, Boris Rosenkranz & Ajmone Kuqi, Video: 9:10 Minuten)
Tanja May war 20 Jahre bei “Bunte” – erst als Unterhaltungs-Redakteurin, dann als Chefreporterin, die letzten zehn Jahre als stellvertretende Chefredakteurin. Doch jetzt ist Schluss damit: May wird Unterhaltungschefin und stellvertretende Chefredakteurin von “Bild”. Boris Rosenkranz erinnert daran, mit welch zweifelhaften Methoden die Klatsch-Redakteurin bislang aufgefallen ist, und sorgt dafür, dass Tanja May endlich den ihr zustehenden Wikipedia-Eintrag erhält.

Wollte CIA Assange töten?, Rügenmeister “Bild”, Impflügen

1. Das Schweigen der US-Medien zu Julian Assange
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Bettina Köster, Audio: 7:25 Minuten)
Es sieht tatsächlich so aus, als habe der US-Geheimdienst CIA den Wikileaks-Gründer und Whistleblower Julian Assange entführen und ermorden wollen. Das lässt jedenfalls eine aufwändige Recherche von einem ganzen Team renommierter Investigativ-Journalisten vermuten, die mit insgesamt 30 ehemaligen Beamten gesprochen haben. Im Deutschlandfunk ordnet Holger Stark, stellvertretender Chefredakteur der “Zeit”, den Vorfall ein. Stark hat selbst schon zu Wikileaks publiziert (“Staatsfeind Wikileaks: Wie eine Gruppe von Netzaktivisten die mächtigsten Nationen der Welt herausfordert”).
Weiterer Lesetipp zum Hintergrund von Anfang 2020: Der UN-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, erzählt von den Erkenntnissen seiner Untersuchung im Fall des Wikileaks-Gründers Julian Assange. Seiner Ansicht nach habe die schwedische Polizei die Vergewaltigungsvorwürfe herbeikonstruiert: Beweise seien manipuliert, Aussagen umgeschrieben worden. Julian Assange werde bei einer Auslieferung in die USA kein rechtsstaatliches Verfahren bekommen. Er werde auch jetzt nicht rechtsstaatlich fair behandelt, sondern auf verschiedene Weise psychologisch gefoltert (republik.ch, Daniel Ryser & Yves Bachmann).
Unbedingt empfehlenswert auch: Der Besuch von Nils Melzer beim Youtube-Format “Jung und Naiv” im August dieses Jahres (youtube.com, Tilo Jung).

2. ARD und ZDF gehen gegen Bild TV wegen Wahlberichterstattung vor
(meedia.de)
Es zeichnete sich in den vergangenen Tagen ab: ARD und ZDF gehen wegen der Übernahme von Sendematerial am Wahlabend gegen den Fernsehsender “Bild TV” vor. Von der ARD heißt es: “Wir haben uns entschlossen, rechtlich gegen Bild TV wegen der aus unserer Sicht rechtswidrigen Übernahme unserer Berichterstattung vorzugehen.” Auch das ZDF habe per anwaltlichem Abmahnschreiben seinen Anspruch auf Unterlassung und Schadensersatz geltend gemacht. Ein Sprecher von “Bild TV” habe mitgeteilt, dass man das juristische Vorgehen von ARD und ZDF “prüfe”.
Weiterer Lesehinweis: Bild hat 2021 bereits 13 Rügen kassiert (statista.de, Mathias Brandt).

3. Ganz schön deprimierend, oder?
(zeit.de, Eike Kühl)
Instagrams Mutterkonzern Facebook hat in den Jahren 2019 und 2020 für den internen Gebrauch Studien über den Einfluss von Instagram auf die psychische Gesundheit seiner Nutzerinnen und Nutzer durchführen lassen. Die Ergebnisse sind alarmierend, werden von Facebook jedoch heruntergespielt. Die Studien seien nur durchgeführt worden, um die Wahrnehmung der Nutzerinnen und Nutzer zu verstehen, so das Unternehmen: Sie würden keine kausalen Behauptungen zwischen Instagram und einem Wohlbefinden herstellen. Und obwohl in den Titeln der Begriff “psychische Gesundheit” stehe, sei damit keine formale und medizinische Definition gemeint. Für “Zeit-Online”-Autor Eike Kühl klingt das “mindestens unglücklich, eher aber nach faulen Ausreden: Was in den Folien steht, ist so eigentlich gar nicht gemeint und auf gar keinen Fall zur Ableitung irgendeines Fazits geeignet? Souverän geht anders.”

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4. YouTube verbietet Impflügen
(netzpolitik.org, Rahel Lang)
Youtube hat gemeinsam mit internationalen und lokalen Gesundheitsorganisationen sowie mit Fachleuten neue Richtlinien entwickelt, die bestimmen, wie die Plattform mit falschen Behauptungen zu Impfungen umgeht: “In Zukunft sollen auf der Videoplattform keine Inhalte zu finden sein, die fälschlicherweise behaupten, dass Impfungen gefährlich sind, chronische Krankheiten auslösen, oder die Ansteckungsgefahr nicht abmildern. Außerdem löscht YouTube jegliche Desinformationen, die falsche Inhaltsstoffe der Vakzine angibt. Die neuen Richtlinien unterbinden damit unter anderem die medizinisch inkorrekte Aussage, dass zugelassene Impfstoffe Autismus oder Krebs verursachen würden.”

5. funk wird 5: “Wir wollen noch journalistischer werden”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Kristin Blum und Philipp Schild leiten das öffentlich-rechtliche Jugendangebot “funk” und haben dafür einen jährlichen Etat von 45 Millionen Euro zur Verfügung. Im Interview mit “DWDL” sprechen sie darüber, wie sie den Content auf verschiedene Plattformen verteilen, warum sie nicht mehr herkömmlichen Serien einkaufen und was sie sich für die nächste Zeit vorgenommen haben.

6. Warum die Trennung zwischen Werk und Autor*in nie ganz gelingen kann
(eleabrandt.de)
“Kann man ein Buch feiern und hypen, obwohl man weiß, dass die Person, die es verfasst hat, problematische Ansichten vertritt oder schrecklicher Dinge beschuldigt wird? Und welche Rolle spielt der historische Kontext dabei?” Die Schriftstellerin Elea Brandt betrachtet das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln und liefert wertvolle Anregungen für eine Entscheidung, die schlussendlich jeder und jede mit sich selbst ausmachen muss.

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