Julian Reichelt hatte heute Nacht eine Idee. Bei Twitter schrieb der “Bild”-Oberchef zum Amoklauf im US-Bundesstaat Florida:
Also: Das Gewehr AR-15 verbieten — und schon könnte es weniger Amokläufe geben. Ob das wirklich so einfach ist, wissen wir nicht. Es handelt sich aber sicher nicht um den schlechtesten Gedanken, den Reichelt je hatte.
Allerdings will dieser Tweet nicht so ganz zu dem Artikel passen, den Bild.de — also die Seite, die Julian Reichelt verantwortet — nur wenige Minuten zuvor mit dieser Überschrift veröffentlicht hat:
Neben dem Hinweis, dass das Gewehr “als Lieblingswaffe vieler Amokläufer” in den USA “eine traurige Berühmtheit erlangt hat”, einer detaillierten Auflistung, wo nun genau das Gewehr von welchem Schützen eingesetzt wurde, und der beruhigenden Nachricht, dass es auch “mit der AR-15” möglich sei, “sehr zügig viele Schüsse abzugeben”, findet man in dem Bild.de-Artikel eine Grafik, die in dieser Form auch aus einem Verkaufsprospekt des Herstellers stammen könnte (die Grafik zeigen wir hier natürlich nicht — wir sind ja nicht blöd). Dort erklärt die Redaktion, welche Mündungsgeschwindigkeit das Gewehr hat. Mit welchen Modulen man es erweitern kann. Dass es ein ergonomisches Design hat. Wie schwer es ist. Wie weit die Schüsse reichen. Dass das Magazin “NATO-Standard” hat. Und all diesen Mist, den man zum Beispiel wissen möchte, wenn man auf der Suche nach einer Waffe ist, um damit wasauchimmer anzustellen. Um das alles zu erfahren, muss man jetzt praktischerweise nicht mehr in einen Waffenladen gehen oder sich in düsteren Foren rumtreiben. Es reicht ein Besuch auf dem größten Nachrichtenportal Deutschlands.