Der Medienzirkus um Wikileaks geht weiter. Am Freitag antwortete Wikileaks-Gründer auf der Webseite der britischen Zeitung “Guardian” auf Leserfragen. Julian Assange erläuterte, dass er derzeit nicht in sein Heimatland Australien zurückkehren könne, erklärte die Wikileaks-Quellen zu Helden und wies eine Frage nach der Verantwortung für diplomatische Kollateralschäden zurück. Ach ja — ein ganz anderes Thema kam auch zur Sprache:
Zu deutsch:
achanth: Herr Assange, wurden ihnen jemals Dokumente übermittelt, die sich mit UFOs oder Außerirdischen befassten?
Julian Assange: Viele Wirrköpfe schicken uns E-Mails über UFOs oder wie sie erkannten, dass sie der Antichrist sind, als sie sich mit ihrer Ex-Frau über eine Topfpflanze unterhielten. Wie dem auch sei, erfüllen diese Einsendungen zwei unserer Veröffentlichungeregeln nicht. Erstens: Dokumente dürfen nicht selbst geschrieben sein. Zweitens: Die Dokumente müssen Originale sein.
Aber es ist erwähnenswert, dass in einigen noch zu veröffentlichenden “Cablegate”-Dokumente auch auf unidentifizierte Flugobjekte Bezug genommen wird.
Angesichts von andauernden Drohnen-Einsätzen und Spionageflugzeugen sind unbekannte Objekte am Himmel kein besonders überraschendes Thema für die internationale Diplomatie, aber Assange verriet nicht wirklich, was in den Dokumenten zu lesen sein wird. Doch das Wort “Wirrköpfe” macht auch deutlich: Enthüllungen über außerirdisches Leben sind von Wikileaks nicht zu erwarten.
Für Schlagzeilen-Schreiber, die ihre Superlative in den letzten Tagen verschossen hatten, war es jedoch mehr als genug.
Und sueddeutsche.de:
Mit Dank an Ralf D. und Tobi R.
Nachtrag, 6. Dezember: Süddeutsche.de hat die Außerirdischen aus dem Vorspann entfernt und fragt auf Twitter: “War die Schlagzeile tatsächlich zu sehr aufgebrezelt?”