Archiv für Oktober 30th, 2009

Lily Allen und die Monsterschlampen

I don’t know what’s right and what’s real anymore
And I don’t know how I’m meant to feel anymore
And when do you think it will all become clear?
‘Cause I’m being taken over by the fear

(Lily Allen – The Fear)

Ein britisches Gericht hat die Boulevardzeitung “The Sun” verurteilt, 10.000 Pfund Schadenersatz an die Sängerin Lily Allen zu zahlen.

Im Mai dieses Jahres hatte die “Sun” aus einem angeblichen Interview Allens mit der französischen Fußballzeitschrift “So Foot” zitiert, in dem die Sängerin sich abfällig über ihre Kolleginnen und Spielerfrauen Victoria Beckham und Cheryl Cole geäußert haben soll.

Lily Allen gab aber an, nie mit “So Foot” gesprochen zu haben, eine Klage gegen das Magazin ist in Frankreich anhängig. Die “Sun” hat sich entschuldigt und den Artikel aus ihrem Online-Angebot entfernt.

Warum wir das in einem Watchblog für deutschsprachige Medien aufschreiben?

Läster-Attacke gegen Victoria Beckham und Ashley Coles Frau - Lily Allen: Posh ist ein Monster, Cheryl eine Schlampe

Nachtrag, 16:16 Uhr: Und – Zack! – hat auch Bild.de den Artikel offline genommen.

Axel Springer, Alena Gerber, René Walter

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Geschäftsmodell für Journalisten: Blogger abmahnen”
(netzpolitik.org, markus)
Blogger Philipp erhält eine Abmahnung in der Höhe von 2155 Euro von einem von einer Journalistin beauftragten Anwalt. Im Gemeinschaftsblog nomnomnom.de zitierte er drei Absätze aus einer Kolumne mit neun Absätzen. Markus meint: “Solche Fälle sollten bei nicht-kommerziellen Zwecken nicht zu solchen Abmahnungen führen.”

2. “Wie die Stasi den Medienkonzern Springer ausspähte”
(ardmediathek.de, Video, 44 Minuten)
Sehenswerter Film von Tilman Jens über die Ausspähung des Axel-Springer-Verlags von der DDR-Staatssicherheit. Der Film hat eine vom Springer-Konzern in Auftrag gegebene und von einem unabhängigen Forscherteam der FU-Berlin erarbeitete Studie als Grundlage, klärt auf über die Herkunft der Parole “Enteignet Springer” und zeigt die Ausmasse der Überwachung des DDR-Feinds auf. Axel Springer war offenbar so wichtig, dass Ende der 60er-Jahre ein 10 Millionen Ostmark teurer Propagandafilm gegen ihn produziert wurde, in dem er unter anderem als impotenter Alkoholiker dargestellt wird.

3. “So spannte ‘Bild’ die SVP vor den Busen”
(20min.ch, Marius Egger)
Um die zum Verlag gehörende Website usgang.tv ins Gespräch zu bringen, bringt “Bild” Schweizer Rechtspolitiker dazu, ihre Vorurteile über Deutsche in der Schweiz auf die bisher kaum beachtete Moderatorin der Sendung zu lenken. Von Erich Hess entlockte “Bild” diese Aussage über Alena Gerber: “Sie ist grundsätzlich eine ganz schöne Frau, aber man merkt eine deutsche Arroganz dahinter.”

4. “Gab’s in der DDR ein Kultmagazin?”
(medien-mittweida.de, Ellen Schaller)
“Wer glaubt, dass es in der DDR nur politische Presse zu lesen gab, der liegt falsch. ‘Das Magazin’ überzeugte mit Reportagen, Kurzgeschichten, Umfragen und Kunstdrucken.”

5. “Interview mit René Walter”
(cicero.de, Constantin Magnis)
Kurzweiliges und unterhaltsames Gespräch mit dem Blogger von nerdcore.de, René Walter. Seine Informationen bezieht er mit einem Feedreader: “Ich hab einen recht rigiden Zeitplan, morgens ein bis zwei Stunden, abends ein bis zwei Stunden. Tagsüber behalte ich die Seite im Auge, falls was wirklich Wichtiges passiert, wenn Michael Jackson stirbt oder so.”

6. “Kommas – Welche Regeln muss ein Online-Redakteur kennen?”
(text-gold.de)
Eine kurze Auffrischung der Kommaregeln. Wichtiger Tipp am Schluss: “Um welchen Kommasetzungsfall es auch geht: Sie sollten stets Kommas während des Schreibens setzen und nicht nachträglich einfügen.”