Bild.de berichtet vom Karneval in Rio — genauer: über einen “Schlüpfer-Unfall” der brasilianischen “Schönheitskönigin” Angela Bismarchi, an der ihr Ehemann, der Schönheitschirurg Ox Bismarchi, rund 30 Schönheits-OPs durchgeführt haben soll.
Das alles berichtet Bild.de zwar nicht, schreibt aber unter ein Foto von Angela Bismarchi:
Um es jedoch mit BILDblog-Leser Sebastian zu sagen:
Ox hatte weniger Glück — er wurde am 2.12.2002 erschossen.
Nachtrag, 23.2.2007: Inzwischen hat Bild.de die Fotobeschriftung den Tatsachen, ähm, angepasst. Nun heißt es dort:
“Bild” berichtet heute über eine “schockierende AOK-Studie”, nach der Kassenpatienten “bis zu 4 Wochen warten” müssen. Im Text schreibt “Bild”:
(…) jetzt ist schwarz auf weiß bewiesen (…). Eine Studie des Wissenschaftsinstituts der AOK (WIdO) ergab jetzt: (…) (Hervorhebung von uns)
Und mit “jetzt” muss “Bild” wohl Anfang Januar meinen. Denn bereits vor rund sechs Wochen wurden die Ergebnisse der Studie im “WIdO-Monitor” [pdf] offiziell vorgestellt, worüber damals auch verschiedeneMedienberichtet hatten (wie übrigensauchschon im November 2006, als viele Zahlen aus der Studie bereits in einer Pressemitteilung bekannt gegeben worden waren).
Dass “Bild” daraus heute sogar eine Titel-Schlagzeile macht (siehe Ausriss), könnte daran liegen, dass die Ergebnisse der Studie jetzt noch einmal (und erstmals in gedruckter Form) als “Beilage der Zeitschrift ‘Gesundheit und Gesellschaft'” veröffentlicht wurden, wie man uns beim WIdO sagt.
Aber natürlich hat so eine verspätete “Bild”-Schlagzeile auch ihr Gutes. Zumindest für “Bild”. Denn so können auch verschiedene Nachrichtenagenturen das Thema (wieder)entdecken — und dazu beitragen, dass “Bild” als meistzitierte Zeitung Deutschlands gilt.
Mit Dank an Bastian B. und Michael P. für den sachdienlichen Hinweis.
Nachtrag, 22.2.2007(Mit herzlichem Dank an Stammleser Dirty Harry): “Bild” hatte am 4.11.2006 doch schon einmal über die Ergebnisse der “WIdO”-Studie berichtet — sogar auf der Titelseite. Allerdings in einer kleinen 14-Zeilen-Meldung.
Vor knapp zwei Wochen hatte “Bild” ja “50 Prominente gefragt, welches Auto sie fahren – und was sie für die Umwelt tun”. Unter ihnen natürlich: Dieter Bohlen. Und abgesehen davon, dass Bohlen behauptete, Fahrradfahren “sexy” zu finden, “Spaziergänge ins Dorf” bzw. überhaupt “viel zu Fuß” zu machen und “am Wochenende so gut wie nie” zu fahren (“Es ist gesund für mich und gut für die Umwelt”), zitierte ihn “Bild” mit den Worten:
Ich fahr zurzeit am meisten einen Opel Astra GTC, Baujahr 2006.
Bohlen als Fahrer eines Opel Astra (CO2-Emmission ab 130g/km): Das hätte man ihm gar nicht zugetraut! Zumal er doch noch im Frühjahr 2006 “pünktlich zur Cabrio-Saison” von seinem winterlichen Hummer H2 (294g/km CO2) auf “ein neues Corvette Cabrio” (ca. 310g/km CO2) umgesattelt war — “frei nach dem Motto ‘rechts ist Gas'”, wie es damals stolz in einer Pressemitteilung seines Corvette-Händlers hieß.
Der Eindruck aber, dass Bohlen neuerdings auch als Vorbild in Sachen Umweltschutz taugen könnte, wie “Bild” noch vor knapp zwei Wochen suggerierte, trog: Wie man der heutigen “Bild” entnehmen kann, hat Bohlen gestern morgen “seine neue Corvette beim Autohändler abgeholt”.
Exkremisten gegen “Bild”? (+)
(sueddeutsche.de, Doris Näger)
Unbekannte haben in München die Bild-Zeitungskästen mit absurden Titeln überklebt. Und kaum einer hat’s gemerkt.
“Lyssas Lounge im Arbeitsvertrag”
(politik-digital.de)
Katharina Borchert, in der Blogosphäre bekannt als Lyssa und verantwortlich für das neue Internetportal der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, chattete in der Blogsprechstunde über die “Männerdomäne” WAZ im Web 2.0 und Angela Merkels Vorliebe für Gemüse. Thema war auch die Kritik an ihrem Wechsel nach Essen.
Massenmedien im Wandel: Zeitungen und Zeitschriften (++)
(netzwelt.de, Patrick Woods)
Das Web wirbelt den Medienmarkt auf. Redaktionelle Inhalte und Nachrichten gibt es im Internet kostenlos und dank den Suchmaschinen findet jeder in Sekundenschnelle das, was er sucht. Damit steht das Web in Konkurrenz zu den herkömmlichen Printmedien. Löst das Internet die Zeitung und das Magazin ab? Oder ergänzen sich beide Medien lediglich?
“Wikipedia steht definitiv nicht vor dem Aus”
(spiegel.de, Frank Patalong)
Seit Wochen kursieren Gerüchte um finanzielle Probleme bei der Wikipedia. SPIEGEL ONLINE hakt nach – jetzt dementiert die deutsche Wikimedia-Spitze alles, spricht über ihre notorische Geldnot und enthüllt, wie viel das Projekt kostet.
Bloggen: Und ewig schläft das Murmeltier
(basicthinking.de, Robert Basic)
Na, wer kennt das nicht als Blogger? Die typischten Dinge, die man immer wieder erlebt.