Es gibt immer noch keine Spur vom verschwundenen Unternehmersohn Andreas Grimm. Bloß “Bild” weiß wieder mehr:
“40 Polizisten versuchen das Rätsel um den vermissten Fabrikanten-Erben zu lösen. Ein Dealer hat gesagt, man habe ihn ‘entsorgt’.”
Online steht der Beitrag mit der deutlich entschärften Überschrift “Finden sie den Millionärs-Sohn?” und ohne die zitierte Unterzeile. Dafür fragte Bild-T-Online bereits am Sonntag: “Wurde er von der Kokain-Mafia im Fluß versenkt?” und berichtete (ähnlich wie “Bild” am Samstag):
“Ein junger Dealer (22) soll dem Studenten Kokain verkauft haben. Er wurde festgenommen, sagte aus: Der Millionärssohn habe ‘eine Absprache im Milieu’ nicht eingehalten und sei 150 Kilometer entfernt ‘entsorgt’ worden.”
Heute wiederum zitiert “Bild” einen “engen Bekannten” (Print) bzw. einen “Bekannten” (Online) Grimms als Kronzeugen für die selbst aufgestellte These:
“Gut möglich, daß er [Grimm] dachte, er könne Berufsverbrecher ebenso von oben herab behandeln, wie er es mit normalen Menschen machte…”
Fakt ist, dass die Polizei derzeit keinerlei Auskunft über den Stand der Ermittlungen gibt. Fakt ist auch, dass die Polizei noch immer nicht davon ausgeht, dass der festgenommene Dealer direkt an Grimms Verschwinden beteiligt ist. (Von “der Mafia” mal ganz zu schweigen.) In “Bild” steht davon nichts. Aber bei FAZ.net:
“Nach den bisherigen Informationen steht der Inhaftierte indes nicht in dem Verdacht, an einem möglichen Verbrechen beteiligt zu sein.”
Natürlich besteht die Möglichkeit, dass sich diese Annahme im Laufe der Ermittlungen als falsch herausstellt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die “Bild”-“Informationen” allerdings bloß unbestätigte Spekulationen unter sensationsheischender Überschrift.