Autoren-Archiv

Zeitungen, Babys, Castingshows

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Die Strategie für die Zeitung von Morgen, Teil 2: Das Wagnis”
(blog.tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
Zeitungen als “Produkte einer Vergangenheit, entworfen für ein Publikum, das aufhört, zu existieren”, müssen sich neu erfinden. Constantin Seibt liefert einige Vorschläge, wie das gelingen könnte.

2. “RTL-Baby-Doku: Boulevard-Bericht schreckt Politik auf”
(dwdl.de, Uwe Mantel)
“Die Filmaufnahmen auf der Entbindungsstation im Klinikum Friedrichshain der Vivantes GmbH sollen ausgesetzt werden”, teilt die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales in einer Pressemitteilung mit – eine Produktion von RTL könnte “die allgemeinen Persönlichkeitsrechte der Kinder und die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer” gefährden. Uwe Mantel schreibt dazu: “Bekannt ist das Format nun also schon über eine Woche, erst die Berichte in Boulevardzeitungen sorgten nun aber für Aufregung in der Politik.”

3. “Damit Migranten Zeitungsartikel verstehen: ‘Schreibt nicht so kompliziert!'”
(newsroom.de, Bülend Ürük)
Christian Sauer weiß, wie “Migranten als Leser, User und Kunden zu gewinnen” wären: “Liebe Redaktionen, bitte nehmt Bürger mit ausländischen Wurzeln genau so Ernst und genau so auf den Arm wie alle anderen auch. Macht Euch die gleichen Gedanken über sie wie über den Rest der Bürger in Eurem Verbreitungsgebiet. Schaut hin, wie und wo sie wohnen, was sie arbeiten, wie sie leben. Welche Schulen sie besuchen, welche Firmen sie gründen, welche Feste sie feiern. Aber bitte, schaut wirklich hin, denn diese Menschen artikulieren sich nicht von allein in der Zeitung.”

4. “Leistungsschutzrecht: Die Eigentorheit der Verlage”
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Das Leistungsschutzrecht für Presseverleger werde niemandem mehr schaden als den Presseverlegern selbst: “Fast hat man sich daran gewöhnt, dass gutgemeinte Gesetze nicht wirksam sind. Aber dieses wird zum exakten Gegenteil des gewünschten Ziels führen.” Siehe dazu auch “Lügen fürs Leistungsschutzrecht (4)” (stefan-niggemeier.de).

5. “Showbiz, bis die Tränen fließen”
(zeit.de, Solmaz Khorsand)
Ein Blick auf Castingshows in Österreich: “Für die Sender sind solche Castingformate ein gutes Geschäft. Viele Kandidaten müssen nach dem Ende der Talentshow noch jahrelang Tantiemen an den Sender zahlen. Über Details der Verträge will kein Kandidat sprechen, es drohen hohe Strafen, wenn sie zu viel ausplaudern.”

6. “Trainer Frank Gentges bekennt: ‘Ich habe Angst vor der Bild'”
(eishockeynews.de)

Hubert Spiegel, Ralph Grosse-Bley, NSU

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1. “Über Gebühr: Streit um den neuen Rundfunkbeitrag”
(ndr.de, Video, 44:12 Minuten)
Ein Beitrag über die berechtigte und unberechtigte Kritik am Rundfunkbeitrag. Siehe dazu auch den Text von Stefan Niggemeier.

2. “‘Der Biber ist der neue Hauptfeind’ – Botho Strauß in der Uckermark”
(blogs.nmz.de/badblog, Moritz Eggert, Video, 9:26 Minuten)
Moritz Eggert liest das FAZ-Stück “Der alte Junge”, für das FAZ-Redakteur Hubert Spiegel den Schriftsteller Botho Strauß in der Uckermark besucht hatte.

3. “NSU-Morde: Auch die Medien waren auf dem rechten Auge blind”
(derblindefleck.de, Miriam Bunjes)
Miriam Bunjes erinnert daran, dass bei den Morden des NSU nicht nur die Ermittlungsbehörden auf der falschen Fährte waren, sondern auch die Medien: “Es gab gar nicht wenige Stimmen, die – so laut sie konnten – über einen rechtsextremen Hintergrund sprachen. Und man konnte sie hören, wenn man es wollte – ohne geheime Verfassungsschutzquellen, monatelanges Aktenstudium und ein riesiges Recherchebudget.”

4. “Wie verlässlich sind Pressefreiheits-Rankings?”
(de.ejo-online.eu, Stephan Russ-Mohl)
Medienwissenschaftler hinterfragen Rankings zur Pressefreiheit: “Mit keinem noch so ausgefeilten Fragebogen dürfte sich empirisch zweifelsfrei erheben lassen, ob in Finnland tatsächlich mehr Pressefreiheit ‘gelebt’ wird als in Österreich oder der Schweiz. Mit noch viel weniger Aussicht auf Wahrhaftigkeit lassen sich solche Rangunterschiede im letzten Drittel des Index feststellen. Aussagekraft hat indes gewiss, ob sich ein Land im ersten oder im letzten Drittel oder im Mittelfeld befindet.”

5. “Nun denn Adieu, Herr Grosse-Bley”
(edito-online.ch)
Die Zeitschrift “Edito + Klartext” schreibt an Ralph Grosse-Bley, der kürzlich als “Blick”-Chefredakteur abgetreten ist: “Wenn wir richtig gezählt haben, gab es in Ihrer Amtszeit 22 Beschwerden gegen ‘Blick’ beim Presserat, bei 12 hiess der Rat die Beschwerde gegen ‘Blick’ ganz oder teilweise gut.”

6. “‘Die Aufgabe des Journalisten ist, Geld für seinen Eigentümer zu verdienen'”
(djv.de)
Aussagen von Alexey Wolin, dem nach Protesten entlassenen stellvertretenden Minister für Kommunikation und Massenmedien in Russland.

Kaffeehäuser, Benzinpreise, Upps!

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1. “Mutiger, schärfer, radikaler!”
(sueddeutsche.de)
14 Forderungen an die Öffentlich-Rechtlichen von Oliver Kalkofe, Matthias Brandt, Adam Price, Paul Nolte, Fritz Pleitgen, Joachim Wieland, Nico Hofmann, Dieter Dörr, Christian Ulmen, Gayle Tufts, Thomas Stadler, Ruth Hieronymi, Nina Brandt und Friedrich Ani.

2. “Einseitiger Blick auf Olympia”
(nzz.ch, Ronny Nicolussi)
Der Ringier-Verlag und die Berichterstattung zur Olympiakandidatur Graubünden 2022, über die am 3. März abgestimmt wird (gr.ch, PDF-Datei).

3. “‘Ach, Frau Beck, da hätte ich aber was für Sie'”
(culturmag.de, Zoë Beck)
Zoë Beck zur bald wieder abebbenden Amazon-Empörungswelle: “Wir wissen auch, dass billige Klamotten und billige Lebensmittel und überhaupt alles, was billig ist, irgendjemanden da draußen eine Menge kostet. Solange wir es aber nicht – im Fernsehen oder in echt – sehen, sind wir beruhigt.”

4. “Perlen für die Pannenshows: Monty Arnold und das Wunder von ‘Upps!'”
(stefan-niggemeier.de)
Die Texte zu den Homevideos in “Upps! – Die Pannenshow”: “Wenn sie gelingen, geben Monty Arnolds Kommentare der kleinen schmutzigen Filmparade, die sich an unsere niederen Humorinstinkte richtet, einen doppelten Boden, weil ihre Albernheit auf ganz anderer Ebene stattfindet.”

5. “kaffeehäuser”
(wirres.net, Felix Schwenzel)
Felix Schwenzel wollte mal ein Kaffeehaus eröffnen, doch nun gibt es das Internet. Es sei “genau das geworden, was ich mir damals als ideales kaffeehaus vorgestellt habe. zeitschriften und zeitungen aus aller welt hängen kostenlos rum, überall sitzen intellektuelle, es herrscht lärm und rauschen — und doch findet man hier seine innere ruhe (beispielsweise wenn man ins internet reinschreibt).”

6. “Media Reacts: Rising Gas Prices Edition”
(teamcoco.com, Video, 1:21 Minuten)
US-Lokalnachrichten zu steigenden Benzinpreisen.

Talkshows, Reality-Fernsehen, Meteor

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1. “Wer darf ins Fernsehen?”
(zeit.de, Peter Kümmel)
“Machterhalt auf beiden Seiten” sieht Peter Kümmel in den öffentlich-rechtlichen TV-Talkshows: “Man geht gemeinhin davon aus, dass Talkshows Modelle des gesellschaftlichen Lebens sind. Das ist falsch. In Wahrheit spielt das Talk-Fernsehen uns vor, was nicht stattfindet: Mitsprache, Partizipation, Debatte. Es ist ein Einwegmedium, von draußen führt kein Sprachrohr hinein.”

2. “Der Meteor und die Medien: Der Stellenwert der Wissenschaft im Fernsehen”
(scienceblogs.de, Florian Freistetter)
Astronom Florian Freistetter hätte gedacht, dass der Meteor von Tscheljabinsk, “ein außergewöhnliches und wichtiges Ereignis”, von den Talkshows und Wissenschaftssendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens aufgenommen würde. Doch er sieht sich getäuscht: “Dass die Medien dieses Thema so konsequent ignorieren zeigt deutlich, welchen Stellenwert die Wissenschaft bei ihnen einnimmt.”

3. “Der ‘Amazon-Skandal’ der ARD”
(pro-medienmagazin.de, Jörn Schumacher)
Jörn Schumacher kritisiert die ARD-Doku “Ausgeliefert!”: “Spannende Musik begleitet verwackelte Aufnahmen, die digital nachträglich so bearbeitet wurden, dass alles sehr düster wirkt – wie in einem Horrorfilm. (…) Schaufelt man die Gefühlsduselei des ambitionierten Cutters und der beiden Autoren beiseite, die sich immer wieder eitel selbst ablichten, bleibt nur ein großes Fragezeichen übrig.” Siehe dazu auch ein Interview mit den Autoren der Doku (hr-online.de) sowie “Ständig steigende Paketlieferaktivität” (notesofberlin.com, Foto).

4. “Extrem schön, extrem misogyn”
(flannelapparel.blogspot.de, Teresa Bücker)
Teresa Bücker schaut die RTL2-Dokusoap “Extrem schön! – Endlich ein neues Leben!”: “Medien tragen massiv dazu bei, Schönheit und die Möglichkeiten, sich mit dem eigenen Körper wohlzufühlen, zu definieren und zu verengen. Die Vielfalt der Schönheit wird aus der Welt geschnitten. Sie wird nicht gesendet und nicht gedruckt.”

5. “Die Klappe fällt, der Kandidat geht pleite”
(faz.net, Peer Schader)
Kandidatenverträge im Reality-Fernsehen: “Zwischen dem, was das Fernsehen bereit ist, seinen Protagonisten für deren Mitwirkung zu zahlen, und dem, was es von ihnen haben will, wenn die nicht mehr spuren, liegen Welten.”

6. “Zahlen, bitte”
(sueddeutsche.de, Johannes Boie)
Bislang werden TV-Sendungen vor allem nach ihrer Quote bewertet, aber nicht nach ihrem Erfolg im Netz, schreibt Johannes Boie: “Wenn plötzlich die Abrufe aus dem Netz dazukommen, könnte das zu einer Verschiebung zugunsten der jüngeren Formate führen, vor allem in Hinsicht auf die Sendeplätze. Ob das allen wichtigen Menschen in den Sendern gefallen würde?” Zur Messung von Videos im Internet siehe auch “How Netflix is turning viewers into puppets” (salon.com, Andrew Leonard, 1. Februar, englisch).

Pressesprecher, Tatort, Einschaltquoten

6 vor 9

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1. “Falsch berichtet: Ex-Amazon-Zeitarbeiterin wirft ARD-Reportern Verfälschung vor”
(kreisanzeiger-online.de, Jan Philipp Ling)
Eine Protagonistin der ARD-Doku “Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon” fühlt sich teilweise falsch dargestellt: “Die Reporter hätten aber offenbar nur das Negative sehen wollen und in dem Bericht dann ihre Sätze aus dem Zusammenhang gerissen und mit weiteren, eigenen Erklärungen versehen: ’Oft war das dann das Gegenteil von dem, was ich gesagt habe.’ Zum Beispiel, als sie beim Schlafen auf der Couch gezeigt wurde, angeblich, weil sie in ihrem Bett nicht schlafen könne: ‘In Wahrheit habe ich dort meine Siesta gemacht. Das Wohnzimmer hat ein großes Fenster mit Blick auf den Wald, man hört die Vögel, das fand ich sehr schön.’ Auch hätten die Reporter mehrmals direkt gefragt, ob sie die Lebensverhältnisse nicht zu beengt fände. ‘Ich habe immer geantwortet: Nein, das ist kein Problem, es gefällt mir gut hier. Aber das wurde im Fernsehen nicht gezeigt.'”

2. “Leben im Transit · Dürfen Journalisten Politiker beraten?”
(carta.info, Birgit Wentzien)
“Um sich Journalismus als Leidenschaft leisten” arbeiten viele jüngere Menschen nebenbei als PR-Berater und Werbetexter, “was die Älteren mit einer Mischung aus Empörung, Unkenntnis, Festanstellungs-Luxus und auch Lamento von sich weisen”.

3. “Die Mär von der Partnerschaft zwischen PR und Journalismus”
(prreport.de, Adrian Peter)
Adrian Peter von “Report Mainz” hält die Erwartung von “Solidarität unter Kollegen” im professionellen Verhältnis zwischen Journalisten und Pressesprechern fehl am Platz: “Wer als Pressesprecher erwartet, von den ‘Kollegen’ geschont zu werden, geht von einem falschen Rollenverständnis aus. Dies gilt übrigens gleichermaßen für Journalisten, die glauben, Pressesprecher vertreten neben den Interessen ihres Auftraggebers journalistische Ideale.”

4. “Schmeißfliegen: Journalistenbild im ‘Tatort'”
(ndr.de, Video, 5:37 Minuten)
Wie Journalisten im “Tatort” dargestellt werden: “Meistens machen Journalisten im Tatort vor allem eins: Stören, nerven und im Weg rumstehen.”

5. “Free Rainer – Vergesst die TV-Quoten”
(medienblog.blog.nzz.ch, Rainer Stadler)
Seit dem 1. Januar 2013 verfügt die TV-Branche in der Schweiz über keine Einschaltquoten – aufgrund technischer Probleme. “Statt sich über versagende Fernsehforscher zu empören, hätten die Branchenangehörigen nun Zeit, ein bisschen genauer nachzudenken über das, was Medienqualität ausmacht. Und sich zu fragen, ob besserer Journalismus gelingt, wenn man laufend auf die Einschaltquoten starrt.”

6. “How I Meteored Your Motherland”
(thedailyshow.com, Video, 4:19 Minuten, englisch)
Ereignisse, die von in russischen Fahrzeugen installierten Kameras aufgenommen werden. Und die Reaktionen darauf.

Bullshit-Bingo, Shitstorm, Autismus

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1. “Pressefreiheit: Journalisten auf Abwegen”
(novo-argumente.com, Brendan O’Neill)
Brendan O’Neill identifiziert drei Trends, die den Journalismus korrumpieren: Konspiratives Denken, Kreuzrittermentalität, Konformismus.

2. “Ich habe das alles nicht gewollt”
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Sascha Lobo bereut seine Mitschuld am Einzug des Begriffs “Shitstorm” in die deutsche Sprache: “Ich habe, ohne es zu beabsichtigen, die Welt ein bisschen schlechter gemacht.”

3. “Der Autismus unserer Zeit. Zur Popularität einer Metapher”
(gedankentraeger.de, Monika Scheele Knight)
Ein Text zur inflationären Verwendung der Begriffe “Autismus” und “Autist”: “Wie und wo kann ich uns als Familie mit einem autistischen Kind in einer Gesellschaft verorten, die dem Autismus in der Metapher jeden Tag negative Züge zuspricht, und die anhand des Syndroms ihre zeitgenössischen Krisen verhandelt?”

4. “Schluss mit dem Fragezeichenjournalismus”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
“Kaum etwas signalisiert deutlicher geringe Substanz und geringe Wichtigkeit von Texten als der Abschluss der Überschrift mittels Fragezeichen.”

5. “Kündigungs-Kommunikation beim Handelsblatt: Was zwischen den Zeilen steht”
(wuv.de, Frank Zimmer)
Frank Zimmer analysiert eine Pressemitteilung, in der die Handelsblatt-Gruppe unter anderem die Entlassung von 80 Mitarbeitern kommuniziert: “Zwei Leute mehr und es wäre eine so genannte Massenentlassung gewesen. Häßliches Wort.”

6. “Zum Hype um das Krisen-Bullshit-Bingo”
(schalkefan.de, Matthias in der Weide)
Der Blogbeitrag “Das große Schalker-Krisen Bullshit-Bingo” wird von den Medien aufgegriffen, die darin Hohn, Spott, Häme, gar eine Abrechnung sehen. Matthias in der Weide dagegen schreibt, er sei “im Gegenteil sogar ein extrem loyaler Fan. Einer, der sich in jeder Diskussion über Schalke wie eine Löwenmutter vor ihr Kind wirft und es bedingungslos verteidigt.”

GEMA, Hart aber fair, Bildbearbeitung

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1. “Vom Eigenleben eines Zitats – Eine Lektion Medienbildung”
(wiki.doebe.li)
Beat Doebeli wird auf der Frontseite der “Süddeutschen Zeitung” zitiert, ohne dass er “mit dem Autor des Artikels je gemailt, telefoniert oder sonst konversiert” hätte. Danach greifen andere Medien das Zitat auf und verändern es.

2. “GEMA und YouTube schränken durch Ihren Streit die Pressefreiheit in Deutschland ein”
(djv-bb.de, Klaus D. Minhardt)
Der Deutsche Journalisten Verband Berlin-Brandenburg fordert YouTube und GEMA auf, “eine schnelle Einigung herbeizuführen, da es nicht hinnehmbar ist, dass Nachrichten von öffentlichem Interesse wegen dieser Auseinandersetzung in Deutschland nicht abrufbar sind. Die Umgehung dieser Sperren mit Proxyservern oder VPN-Servern sind Techniken, die man leider in Diktaturen benötigt und die für eine Demokratie unwürdig sind.”

3. “Plasberg: Mit Fifa die Hemmschwelle zu Töten abtrainiert”
(stigma-videospiele.de, Rey Alp)
Wie “Hart aber fair” ein Zitat von Prinz Harry von Wales in die Sendung einbindet: “‘Hart aber fair’ hat hier eine Aussage von Harry, in dem dieser davon spricht, dass er durch Fifa-Spielen zu flinken Fingern gekommen ist, als Beweis dafür angeführt, dass das Daddeln auch das Wesen verändere bzw. die Spieler zu Soldaten mache.”

4. “Die Pressefreiheit und der Hohn vom ‘Relevanzversprechen'”
(spiegelfechter.com, Jörg Wellbrock)
Jörg Wellbrock macht sich Gedanken zur Unabhängigkeit von Printverlagen: “Ohne Anzeigenkunden läuft nichts bei deutschen Zeitungen, auch nicht bei der ‘Zeit’.”

5. “Winterkorns Ernte auf den Äckern Amazoniens”
(doppelpod.com, Sven Hänke)
Zum “Bild”-Artikel “Chinesen trinken deutschen Babys die Milch weg!” und anderem.

6. “2013 World Press Photo – Fakten und Fiktion”
(blog.heikerost.com)
Anlässlich der aktuellen World Press Photos fragt Heike Rost nach den “zulässigen Grenzen der Bildbearbeitung”.

Blick, Frank Schirrmacher, Amazon

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1. “Der ‘Blick’ von innen”
(dasmagazin.ch, Daniel Ryser)
Die Boulevardzeitung “Blick” macht einen Taxifahrer zu Unrecht zu einem “Taxivergewaltiger”. “Kunden, die mich seit Jahren kannten, liefen plötzlich weiter, stiegen in andere Taxis ein. Taxifahrer zeigten auf mich, sagten: Das ist der Vergewaltiger. Jugendliche pöbelten mich an.”

2. “Jeder Satz falsch: Kein Bug, sondern Feature!”
(blogs.taz.de/hausblog, Sebastian Heiser)
Sebastian Heiser entfernt alle Vereinfachungen in einem eigenen Artikel und fragt darauf die Leser, ob sie das wirklich so wollen.

3. “Widerspruch zwecklos”
(derbund.ch, Daniel Di Falco)
Schweizer Medien verkaufen der Öffentlichkeit bekannte Dokumente als neu: “Der breiten Öffentlichkeit unbekannt – das ist der Satz, in dem sich beide Seiten fanden. Für die Medien heisst er: Also sind die Bilder eine Entdeckung. Für den Experten dagegen: Aber uns sind sie bekannt. Die Medien: neu! Der Experte: nicht neu.”

4. “Die Strategie für die Zeitung von Morgen, Teil 1: Das Modell HBO”
(blog.tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
Das Vorgehen des Pay-TV-Senders HBO könnte ein Vorbild für die Zeitungsbranche sein, findet Constantin Seibt: “Im Business der Zukunft geht es zunehmend nicht mehr um Nicht-Enttäuschung, sondern um die Erzeugung von Begeisterung.”

5. “Sorgfaltspflichten. Wenn Frank Schirrmacher einen Bestseller schreibt”
(merkur-blog.de, Joachim Rohloff)
Lektor Joachim Rohloff prüft das 2009 erschienene Buch “Payback” von FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher. Zu Schirrmachers neu erschienenem Buch “EGO – Das Spiel des Lebens” siehe “Die Monster des Doktor Frank” (welt.de, Cornelius Tittel).

6. “Welchen Schaden Amazon durch den Shitstorm nehmen wird? Gar keinen. Eine Übung in datengestütztem Zynismus”
(von-nullen-und-einsen.blogspot.de, Ralph Pfister)

Innovation, Mail Online, Berlin Bundesplatz

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1. “Schränkt der deutsche Staat die Pressefreiheit ein?”
(zeit.de, Martin Kotynek)
Martin Kotynek fürchtet aufgrund eines noch ausstehenden Gerichturteils eine Einschränkung der Pressefreiheit in Deutschland. “Bundesbehörden sollen nicht mehr länger verpflichtet sein, Journalisten nach den Pressegesetzen Auskunft zu erteilen. Das will das Innenministerium vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig durchsetzen. Gelingt es, wäre die Pressefreiheit stark beschnitten.”

2. “Richtig, aber altbekannt”
(spiegel.de, Carsten Holm)
“Bild” schreibt, RAF-Mitglied Verena Becker habe mit dem Verfassungsschutz zusammengearbeitet. “Das ist alles richtig – aber schon seit Jahren im Detail bekannt.”

3. “Wer suchet, der findet nichts – Fernsehinnovationen in Deutschland und Frankreich”
(dietrendblogger.de, Mareike Schönherr)
Mareike Schönherr vermisst echte Innovationen der TV-Sender. “Wie lange will man sich in den Fernsehanstalten noch dem Internet verschließen bzw. dieses wenn, dann nur halbherzig einbinden?”

4. “Die einvernehmliche Täuschung des Publikums”
(journalist.de, Jens Bergmann)
PR-Termine im Journalismus: “Für Journalisten, die noch nicht total verdrängt haben, warum sie den Beruf einst ergriffen haben, ist der Job des Werbe-Onkels für Berühmtheiten natürlich sehr unbefriedigend, von der Bezahlung ganz abgesehen.”

5. “‘I would like to ask MailOnline to please remove the photos'”
(tabloid-watch.blogspot.de, MacGuffin, englisch)
“Mail Online” veröffentlicht ein Ultraschall-Foto, das fotografiert wurde, als es Evan Rachel Wood auf dem Dach eines Parkhauses in den Händen hielt.

6. “‘Jedes Schicksal ist besonders'”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Tobias Haberl)
Ein Gespräch mit den Machern von “Berlin – Ecke Bundesplatz”, einer Langzeit-Dokumentation, die ab 1986 gedreht wurde.

Christian Semler, Ralf Hoppe, Fotojournalisten

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1. “Die Freude, ihn gekannt zu haben”
(taz.de)
Die “taz” verabschiedet sich von Christian Semler.

2. “Das komplizierte Verhältnis von Berichterstattern und Internetfirmen”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
Martin Weigert beschreibt, wie schwierig es für Journalisten ist, nahe am Objekt der Berichterstattung und gleichzeitig unabhängig zu sein. “Je häufiger man gemeinsam auf Events und Parties Zeit verbringt, Bierchen trinkt und sich gegenseitig Informationen zuschiebt, desto schwieriger fällt es, in der Berichterstattung hundertprozentig der eigenen Linie treu zu bleiben.”

3. “Durchsucht: Staatsanwaltschaft nervt Pressefotografen”
(ndr.de, Video, 6:22 Minuten)
“Zapp” fragt bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt nach, warum sie Arbeitsmaterial von Fotojournalisten beschlagnahmt hat. Siehe dazu auch “Hausdurchsuchung bei Pressefotografen – mal eben so” (carta.info, Sabine Engelhardt).

4. “‘Am Flughafen'”
(spiegel.de, Ralf Hoppe)
Ralf Hoppe antwortet auf die Zweifel, die Alexander Svensson an einer im “Spiegel” beschriebenen 36-stündigen Blockade der Startbahn des Flughafens in Reykjavík hegte. Siehe dazu auch “ralf hoppe ist irgendwas peinlich” (wirres.net, Felix Schwenzel).

5. “Ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch zu retten?”
(drehbuchautoren.de, Peter Henning)
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ersticke in seiner formatierten Programmgestaltung, schreibt “Tatort”- und Fernsehfilm-Regisseur Peter Henning – “allenfalls noch der ‘Tatort’ und der eine oder andere Fernsehfilm” rage aus dem Einheitsbrei hervor.

6. “Iran Photoshopped Its New Stealth Fighter Jet to Look Like It Was Flying When It Totally Wasn’t”
(gizmodo.com, Casey Chan, englisch)

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