1. Schlesinger-Prozess: RBB-Verwaltungsrat geht in Berufung
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der RBB-Verwaltungsrat wolle nach dem ersten Urteil im Rechtsstreit mit seiner ehemaligen Intendantin Patricia Schlesinger in Berufung gehen, um sie persönlich für Bonuszahlungen und eine ARD-Zulage haftbar zu machen. Außerdem fordere der öffentlich-rechtliche Sender weiterhin fast 13 Millionen Euro Schadensersatz im Zusammenhang mit dem gescheiterten Projekt “Digitales Medienhaus”. Dieser Aspekt solle separat verhandelt werden.
2. Der Schutz muss für alle gelten
(verdi.de, Lars Hansen)
Lars Hansen kritisiert, dass das israelische Militär im Gazastreifen ein Pressezelt angegriffen und dabei mehrere Al-Jazeera-Journalisten, darunter Anas al-Sharif, getötet habe. Auch wenn al-Sharif mutmaßlich der Hamas nahestand, mache ihn das nicht zu einem Kombattanten, schreibt Hansen. Die gezielte oder billigend in Kauf genommene Tötung von Journalisten sei inakzeptabel. Hansen fordert, dass alle Journalistinnen und Journalisten, unabhängig von ihrer Haltung, Schutz genießen und ausländische Medien freien Zugang zu Krisengebieten erhalten.
3. Der letzte Medienmogul
(taz.de, Nicholas Potter)
Nicholas Potter beschreibt den erbitterten Machtkampf innerhalb der Murdoch-Familie um die Nachfolge des 94-jährigen Medienmoguls Rupert Murdoch. Zu dessen Imperium gehören unter anderem der Sender Fox News, das “Wall Street Journal” und die “Sun”. Im Zentrum des Zwists stehe Rupert Murdochs Versuch, seinen Sohn Lachlan als alleinigen Erben und politischen Nachfolger zu installieren, obwohl die übrigen stimmberechtigten Kinder ihn theoretisch überstimmen könnten.
4. Killt die Künstliche Intelligenz den Journalismus?
(falter.at, Raimund Löw, Audio: 32:46 Minuten)
Im “Falter”-Podcast spricht der investigative Datenjournalist Christo Buschek über die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) im Journalismus. Er warnt vor den überzogenen Versprechungen der Tech-Konzerne, erklärt die systematischen Verzerrungen und betont die Fehleranfälligkeit. Für den Journalismus sieht er KI nur als nützliches Werkzeug in klar abgegrenzten, überprüfbaren Anwendungsfällen, nicht als Allzwecklösung oder Ersatz für menschliche Recherche.
5. Vom Tiktok-Verbot in den USA redet niemand mehr
(infosperber.ch, Urs P. Gasche)
Das gesetzlich beschlossene TikTok-Verbot in den USA sei trotz parteiübergreifender Einigkeit mehrfach von Präsident Donald Trump verschoben worden. Gründe dafür könnten unter anderem Großspenden eines Investors, Trumps eigene Wahlkampfinteressen auf TikTok sowie mangelndes Kaufinteresse US-amerikanischer Firmen sein. Urs P. Gasche weist darauf hin, dass das Datenschutzproblem nicht nur TikTok betreffe, sondern auch zahlreiche andere Apps und Geräte.
6. “Wir kommen direkt aus dem Bauch der Deutschen”
(blog.medientage.de, Cathrin Hegner)
Meinolf Ellers, Geschäftsführer der Initiative #UseTheNews und bei der dpa verantwortlich für Business Development, betont, dass Journalismus wieder näher an die Menschen rücken müsse, indem er zuhört, lokale Nähe schafft und verständlich macht, was Nachrichten mit dem Leben der Menschen zu tun haben. Ellers warnt davor, journalistische Kernaufgaben an Algorithmen auszulagern, und sieht Authentizität, Vertrauenswürdigkeit und menschengemachte Inhalte als entscheidende Ressourcen im KI-Zeitalter.